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BANKEN
PLATZ 2020 TREND UNTERNEHMEN BRANCHE/ RUBRIK GESAMTSCORE PEERGROUP KENNZAHLEN REDAKTION
1. (13.) ↑ Kommunalkredit Austria AG
2. (12.) ↑ Schoellerbank AG
3. (5.) ↑ Oesterreichische Kontrollbank AG 4. (10.) ↑ Oberbank AG 5. (22.) ↑ Erste Group Bank AG 6. (2.) ↓ BKS Bank AG Banken/Spezialbank/Direktbank 71,39 4 7 10
Banken/Privatbank 71,37 5 8 8
Banken/Spezialbank Banken/Universalbank
Banken/Universalbank 71,10 6 7 8
70,83 7 6 9
67,68 7 5 8
Banken/Universalbank 67,50 6 5 9
7. (24.) ↑ Bank Gutmann AG Banken/Privatbank
66,39 6 6 8 8. (35.) ↑ Zürcher Kantonalbank Österreich AG Banken/Privatbank 66,25 5 8 7 9. (23.) ↑ Schelhammer Capital Bank AG (inkl. Dadat Bank) Banken/Privatbank/Direktbank 65,56 5 8 7 10. (9.) ↓ Hypo NOE Bank AG Banken/Universalbank 65,42 5 6 8 11. (4.) ↓ Raiffeisen Bank International AG Banken/Universalbank 64,17 6 5 8 12. (1.) ↓ Hypo Vorarlberg Bank AG Banken/Universalbank 63,47 6 5 8 13. (18.) ↑ LGT Bank AG Banken/Privatbank 63,19 6 5 8 14. (7.) ↓ Allgemeine Sparkasse OÖ Bank AG Banken/Universalbank 62,68 5 6 8 15. (3.) ↓ LLB Österreich AG Banken/Privatbank 62,50 5 6 8 16. (15.) ↓ Bankhaus Carl Spängler & Co AG Banken/Privatbank 62,36 6 5 8 17. (38.) ↑ Kathrein Privatbank AG Banken/Privatbank 61,87 5 7 7 18. (19.) ↑ Unicredit Bank Austria AG Banken/Universalbank 59,97 5 5 8 19. (27.) ↑ Bawag Group AG (inkl. Easybank AG) Banken/Universalbank/Direktbank 59,87 6 6 6 20. (8.) ↓ Santander Consumer Bank Banken/Direktbank/Spezialbank 59,86 4 6 8 21. (26.) ↑ Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG Banken/Universalbank 59,47 6 5 7 22. (21.) ↓ Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG Banken/Universalbank 57,88 5 5 7 23. (11.) ↓ Bausparkasse der österreichischen Sparkassen AG Banken/Privatbank/Direktbank 57,68 5 5 7 24. (32.) ↑ Porsche Bank AG Banken/Direktbank 57,43 4 6 7 25. (29.) ↑ Raiffeisen Bausparkasse* Banken/Bausparkasse 56,67 5 4 8 26. (14.) ↓ Bank für Tirol und Vorarlberg AG* Banken/Universalbank 56,67 6 4 7 27. (28.) ↑ Raiffeisen Factor Bank AG Banken / Factoring Bank 56,07 4 5 8 28. (40.) ↑ Wüstenrot Bausparkasse AG Banken/Bausparkasse 55,93 5 7 5 29. (20.) ↓ Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG Banken/Universalbank 55,91 6 5 6 30. (17.) ↓ Raiffeisen Centrobank AG Banken/Spezialbank 55,86 5 5 7 31. (25.) ↓ Volksbank Wien AG Banken/Universalbank 55,56 4 5 7 32. (33.) ↑ Hypo Tirol Bank AG Banken/Universalbank 53,83 5 5 6 33. (38.) ↑ Hypo Oberösterreich AG Banken/Universalbank 53,33 5 4 7 34. (6.) ↓ Steiermärkische Bank und Sparkasse AG Banken/Universalbank 52,72 6 6 4 35. (43.) ↑ Euram Bank AG Banken/Privatbank 52,50 3 8 5 36. (39.) ↑ Hypo-Bank Burgenland AG Banken/Universalbank 51,81 4 6 5 37. (37.) ↑ Sberbank Europe AG Banken/Spezialbank 51,67 3 4 8 38. (–) ↑ Austrian Anadi Bank AG Banken/Universalbank 49,72 4 3 8 39. (35.) ↓ Deniz Bank AG Banken/Direktbank 49,63 4 6 5 40. (47.) ↑ Bankhaus Denzel AG Banken/Bausparkasse 48,19 3 5 6 41. (42.) ↑ Factor Bank AG Banken / Factoring Bank 46,53 3 7 4 42. (41.) ↑ Wiener Privatbank SE Banken/Privatbank 46,39 4 3 7 43. (46.) ↑ Addiko Bank AG Banken/Spezialbank 45,69 3 6 5 44. (30.) ↓ Start:Bausparkasse Banken/Bausparkasse 43,78 4 5 4 45. (49.) ↑ Bank Winter & Co. AG Banken/Privatbank 42,13 4 6 3 46. (44.) ↑ Vakif Bank International AG Banken/Universalbank 40,03 3 6 3 47. (–) ↑ Volkskreditbank AG Banken/Universalbank 37,92 4 4 4 48. (48.) ↑ Intermarket Bank AG Banken / Factoring Bank 36,91 3 4 4 49. (50.) ↑ ABS Factoring AG Banken / Factoring Bank 29,15 3 2 4
„Hatten bisher keinen einzigen Ausfall im Sonder-KRR.“
ANGELIKA SOMMER-HEMETSBERGER
„Raten-Atempause, falls Unerwartetes passiert.“
CHRISTIAN REINGRUBER
„Wesentlichste Beteiligungen weiterhin mit 100 Prozent risikogewichtet.“
FRANZ GASSELSBERGER
dem die auf zwei Jahre befristeten Finanzierungen um ein weiteres Jahr genutzt werden können. Einige Unternehmen haben bereits jetzt eine stabile Finanzierung bis 2023 fixiert“, sagt OeKB-Vorständin Angelika Sommer-Hemetsberger zum Börsianer. Der Höchstzusagenstand lag bei rund 2,2 Milliarden Euro, die maximale Kreditausnützung bisher bei rund 1,6 Milliarden Euro, aktuell liegt die Ausnützung bei etwa einer Milliarde Euro. Die OeKB ist auch digital umtriebig, so arbeitet die Spezialbank an einem War Room für den Fall größerer Cyberattacken, die dem OeKB-Krisenmanagement als effektive Einsatzzentrale zur raschen Lösung und Wiederherstellung des Normalzustandes dient.
Schoellerbank ist beste Privatbank
Als beste Privatbank wurde zum vierten Mal in der Geschichte des goldenen Rankings die Schoellerbank AG ausgezeichnet, sie verweist die Bank Gutmann AG (Platz 7 / 66,39 Punkte) und die Zürcher Kantonalbank AG (66,25 Punkte), die sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbesserten, auf die Plätze. Die Schoellerbank AG ist das Kompetenzzentrum für Wealth-Management der italienischen Unicredit-Gruppe in Österreich und verwaltet 13 Milliarden Euro an Kundengeldern. Inklusive des Premium Bankings der Unicredit Bank Austria AG kommt das Wealth-Management auf 33 Milliarden Euro. Schoellerbank-Vorstandschef Dieter Hengl, der für das gesamte Wealth-Management Austria der Gruppe verantwortlich ist, hat auf die veränderten Rahmenbedingungen durch die Covid-Pandemie reagiert. „Das vergangene Jahr hat uns allen deutlich vor Augen geführt, wie wichtig positive Psychologie ist, sie ist besonders wichtig für die Selbstmotivation und vor allem für die Motivation der Mitarbeiter. Dabei kommt den Führungskräften eine besondere Verantwortung zu“, sagte Dieter Hengl kürzlich bei einer Veranstaltung. Die Schoellerbank AG hat im vergangenen Jahr ihrer vermögenden Klientel verstärkt Private-Equity-Investments angeboten, ein Asset, das auch bei Privatbanken wie der LLB Österreich AG (Platz 15 / 62,50 Punkte) reißenden Absatz findet: „Private Equity ist das liebste Investment bei unseren vermögenden Kunden, der Anteil in den Portfolios liegt bei fünf bis zehn Prozent“, sagt LLB-ÖsterreichVorstandschef Robert Löw.
Aller guten Dinge sind fünf
Noch eine Premiere gibt es beim diesjährigen goldenen Ranking der Banken: Zum ersten Mal schafft es keine Universalbank unter die ersten drei. Das liegt vor allem an den Kennzahlen aus dem Jahr 2020, die in die Wertung genommen wurden, die deutlich schlechter waren als jene kleinerer Banken. Der Oberbank AG auf Platz vier (70,83 Punkte) fehlt weniger als ein Punkt auf den Gesamtsieg, sie holt dafür zum fünften Mal den Preis als beste Universalbank nach Oberösterreich. Die Regionalbank hat 2021 erfolgreich ihren ersten Green Bond mit einem Volumen von 250 Millionen Euro platziert. Ihr Be(e) Green Konto, mit dessen Einlagen nachhaltige Projekte, die neben wirtschaftlichen auch ökologische und soziale Kriterien erfüllen, finanziert werden, trägt das Österreichische Umweltzeichen. Die Expansion nach Deutschland ist ebenfalls auf Schiene, 2022 werden drei neue Standorte eröffnet. Die Oberbank AG wird damit in neun deutschen Bundesländern vertreten sein. Mit den regulatorischen Aufweichungen bezüglich Basel IV ist Oberbank-AG-Generaldirektor Franz Gasselsberger zufrieden: „Damit werden unsere wesentlichsten Beteiligungen mit dem bestehenden Risikogewicht weitergeführt werden können.“ Eine weitere Bank aus Oberösterreich sichert sich den Sonderpreis Nachhaltigkeit, der angesichts des großen Engagements der Banken und vielen innovativen Produkten in diesem Bereich schwierig zu vergeben war: Gewonnen hat ihn die Hypo Oberösterreich AG, die 2021 ebenfalls für ihren ersten Green Bond mit einem Volumen von 250 Millionen Euro nutzte, der wie bei der Oberbank AG für nachhaltige Wohnbaufinanzierung eingesetzt wird. Außerdem gefiel der Börsianer-Redaktion die 2021 eingeführte nachhaltige Produktpalette mit Privatkonto, Onlinesparen, Wohnbaukredit und Wohnbauanleihe. Die Hypo Oberösterreich AG hat sich vorgenommen, das Volumen der nachhaltigen Finanzierungen jährlich um zehn Prozent zu steigern. Bei den nachhaltigen Veranlagungen soll das Volumen bis 2025 um 50 Prozent erhöht werden.
Die Erste Group Bank AG schafft es als einzige Großbank unter die ersten zehn und rollt derzeit eine Digitalplattform für Klein- und Mittelbetriebe aus. Vorstandschef Bernd Spalt hat seine Bank außerdem mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit platziert. „Es gibt gar kein Wachstumspotenzial mehr, wenn man diese neue Welt nicht mitdenkt“, meinte Spalt bei der letzten Bilanzpressekonferenz Anfang November. Auf Platz drei der Universalbanken reiht sich die BKS Bank AG (67,50 Punkte) ein, die 2022 ihr 100-jähriges Bestehen feiern und demnächst einen Green Bond platzieren wird.
Auch beim Sonderpreis Innovation und Digitalisierung gab es einige Kandidaten auf den Sieg, geholt hat ihn die
Austrian Anadi Bank AG (Platz 38 / 49,72 Punkte) mit ihrem Produkt Marie, über das man in Trafiken in Österreich Konten und Konsumkredite anbietet. Der Pilotversuch mit 15 Trafiken im Juli 2021 war erfolgreich, Marie wird jetzt auf 100 Trafiken ausgeweitet, 2022 sollen es dann insgesamt 300 sein.
Bausparkassen gefragt
Auf ein erfolgreiches Jahr blicken auch die Bausparkassen zurück. „Die Finanzierungsleistung ist auf ein Rekordniveau gestiegen, das Bausparsystem leistet einen essenziellen Beitrag zu drängenden Finanzierungsfragen unserer Gesellschaft“, sagt Christian Vallant, Geschäftsführer der Raiffeisen Bau-
Windhauch. Die Schoellerbank AG gewinnt das Ranking der besten Privatbanken, 0,02 Punkte trennen die Unicredit-Tochter im goldenen Ranking vom Gesamtsieg.
Michaela Schneider
Partnerin Zeb
„FIRMENKUNDENGESCHÄFT GRÜNER MACHEN“
#INTERVIEW
Das Thema Nachhaltigkeit und ESG, also der Fokus auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, fordert das Risikomanagement der Banken. Was sind die Herausforderungen? – Michaela Schneider: Der Umweltaspekt von ESG steht vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um das große Thema Klimawandel im Mittelpunkt der Öffentlichkeit. Ein wichtiger Punkt bei Banken ist etwa die Messung der Treibhausgasemissionen im Kreditportfolio, die bei vielen Instituten am Anfang steht. Eine Kernherausforderung – und das gilt auch für viele andere Bereiche des Risikomanagements im Zusammenhang mit ESG – ist dabei die Frage von Daten und Datenverfügbarkeit. Es gibt aktuell noch relativ wenige Daten, und viele Banken haben sich bisher noch zu wenig damit beschäftigt. Bei vielen Kunden und gerade bei kleinen Gewerbegeschäftskunden ist es schwierig, an entsprechende verlässliche und belastbare Daten heranzukommen. Hier ergibt sich ein klarer Handlungsbedarf.
Ergeben sich durch ESG nicht auch große Chancen für die Banken? – Natürlich! Es ist Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite gibt es die regulatorischen Anforderungen, Offenlegungsverpflichtungen und den Klimastresstest der Aufsicht im nächsten Jahr. Große Themen, die die Banken in den kommenden Jahren sehr beschäftigen werden. Auf der anderen Seite können Banken als Finanzierungspartner und Berater in Sachen Nachhaltigkeit für ihre Firmenkunden auftreten. Klar ist: Um die EU-Klimaziele zu erreichen, sind enorme Investitionen und Innovationen in der Wirtschaft notwendig. Als Bank sollte man sich nicht nur überlegen, wie man Windparks und Solaranlagen finanziert, sondern wie man das klassische Firmenkundengeschäft grüner machen kann und Kunden bei der Transformation unterstützt. Grüne Finanzierung und Beratung ist eine Chance für zusätzliches Geschäft – aber eben auch kein Selbstläufer.
Sind die Banken dafür gut aufgestellt? – Ich sehe hier ein gemischtes Bild. Es gibt Institute, die das Thema durchaus entschlossen angehen und sich dadurch Vorteile für die Zukunft erarbeiten. Insgesamt stehen aber viele Banken erst am Anfang, weil Konzepte und Vorgehensmodelle fehlen. Wichtig ist, dass Ratings oder auch Scoring-Modelle für Kredite um ESG-Faktoren erweitert werden müssen. Das führt dann zu teureren oder günstigeren Krediten. Eine solche Implementierung ist aber schwierig, aufwendig und steht und fällt mit den Daten und Modellen. Sie ist trotzdem auch eine wichtige Voraussetzung, um die beschriebenen Chancen angehen zu können.
sparkasse (Platz 25 / 56,67 Punkte), die heuer ihr 60-jähriges Bestehen feiert, sich aber im goldenen Ranking um 1,01 Punkte der S Bausparkasse (Platz 1 / 57,68 Punkte) geschlagen geben muss. Das Bausparen ermöglicht die Finanzierung von Wohnraum, Stichwort leistbares Wohnen, sowie jene von Bildung und Pflege. „Zwar befinden wir uns seit Jahren in einem wirtschaftlichen Niedrigzinsumfeld, aber ebenso steigen die Immobilienpreise kontinuierlich. Um sich bei diesen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin Immobilieneigentum leisten zu können, sind Eigenmittel essenziell“, Christian Reingruber, Vorstandsvorsitzender der S Bausparkasse, zum Börsianer, die den Sieg aus dem Vorjahr wiederholen kann. Und: „Sollte während der vereinbarten Laufzeit des Darlehens etwas Unerwartetes passieren, können mithilfe der Raten-Atempause für einen individuell vereinbarten Zeitraum nur Zinsen gezahlt werden.“
Bleibt noch die Raiffeisen Factor Bank AG (Platz 27 / 56,07 Punkte), die sich neuerlich den Sieg in ihrer Kategorie der Factor-Banken sichert. 96 Prozent der internen Prozesse der Bank sind vollautomatisiert, das FactoringGeschäft, also die gesamte Lieferkette, wird über die Plattform Smart Factoring abgewickelt, über die auch Produkte zur Verfügung stehen.
Abschließend fällt auf, dass die Banken in Österreich vor allem im Bereich nachhaltiger Produkte enorm aufgerüstet haben. Zu den bereits erwähnten gesellt sich etwa die Hypo Niederösterreich Bank AG (Platz 10 / 65,42 Punkte) mit ihrer grünen Linie bei Krediten, die Unicredit Bank Austria AG (Platz 18 / 59,97 Punkte) mit einem grünen Konto samt Umweltzeichen und dem ESGKredit oder auch die Sparkasse Oberösterreich AG (Platz 14 / 62,68 Punkte) mit der „Miteinander Nachhaltig“-App. Als Nächstes stehen Kundengespräche auf der Agenda, denn das Kreditportfolio der Banken muss nachhaltiger werden. Hier können die Banken zeigen, wie ernst es ihnen mit dem Klimaschutz ist. n
DIETER HENGL
In turbulenten Zeiten steht Verlässlichkeit besonders hoch im Kurs.
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