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HEIMO SCHEUCH
YOU HAVE TO CARE AND COMMIT
VITA HEIMO SCHEUCH
Vorstandsvorsitzender Wienerberger AG
Der gebürtige Kärntner (55), ein Sprachentalent und Weltenbummler, führt seit 13 Jahren als Vorstandsvorsitzender die Geschicke der Wienerberger AG. Beim Konzern ist er seit 1996. Als Aufsichtsratsvorsitzender der Wiener Börse AG und Vizepräsident des Europäischen Verbands der Keramikindustrie geht der promovierte Jurist und studierte Wirtschaftswissenschaftler seinen unzähligen Interessen nach.
Gerade beim Thema ESG wird immer noch viel zu oft von Herausforderungen gesprochen, aber zu wenig von den Chancen, die sich einem Unternehmen dadurch bieten. Dabei haben Unternehmen hier die besten Chancen, zukunftsorientiert zu arbeiten und sich gleichzeitig von den Mitbewerbern abzugrenzen, indem sie sich zum Innovationsführer und Role-Model einer Branche weiterentwickeln. Das erfordert allerdings, dass man mehr als nur die jeweiligen Regularien erfüllt und sich zusätzlich proaktiv und unter Berücksichtigung der globalen ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen engagiert.
Gerade die Klimakrise ist ein Faktum, dem wir nur mit ambitionierten Nachhaltigkeitszielen entgegentreten können, um eine lebenswerte Zukunft zu sichern. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass künftige Generationen die gleichen Chancen haben wie wir heute. Wienerberger will etwa mit einem innovativen Produktportfolio, neuen Anwendungstechnologien und der Dekarbonisierung der Produktionsprozesse bis spätestens 2050 Klimaneutralität erreichen. In einem ersten Schritt reduzieren wir die CO2-Emissionen bis 2023 um 15 Prozent. Wir wollen uns hier – ganz im Sinne von „We care and we commit“ – zu einem dauerhaften Engagement bekennen und vor allem auch rasch messbare Erfolge erzielen, die den Weg in die Zukunft klar aufzeigen. Wir haben auch festgelegt, dass jedes von uns entworfene Produkt recycelbar oder wiederverwendbar sein muss, und vorgeschrieben, dass alle unsere 215 Standorte einen klaren Plan zur Erhaltung, Verbesserung und Förderung der Artenvielfalt haben müssen. Dazu stellen wir auch Jahr für Jahr eine zweistellige Millionensumme für Forschung und Entwicklung bereit. Auch in puncto Finanzierung bieten sich Unternehmen im Rahmen ihrer ESGStrategie wertvolle Chancen, um sich für die Zukunft zu positionieren und dank Green-Finance-Lösungen das Unternehmenswachstum zu fördern und die Nachhaltigkeitsbemühungen zu unterstützen. ESG-Kriterien sind heute vor allem kein Thema mehr, das sich auf das Management oder den Aufsichtsrat beschränkt, gerade Investoren schätzen die großen Anstrengungen, die unser Unternehmen hier in den letzten Jahren unternommen hat. Unsere rund 18.000 Mitarbeiter haben einen großen Anteil daran, dass wir unsere ambitionierten ESG-Ziele so rasch umsetzen und uns dadurch auch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen konnten.
Diese ESG-Ziele sind aber auch eine Grundbedingung, um als Unternehmen in Zukunft für junge Mitarbeiter interessant zu sein und müssen auch in den Unternehmenswerten wie „Respekt“ und „Vertrauen“ verankert sein. Damit bietet man jungen Menschen die Möglichkeit, die Zukunft selbst mitzugestalten und zu verbessern, und den Unternehmen die Chance, sich bei der Fachkräftesuche einen Vorteil zu verschaffen. Damit können Personalabteilungen auch künftig die Diversität im Unternehmen weiter fördern, um auf möglichst viele verschiedene Blickwinkel zugreifen zu können.
Für uns sind die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der wichtigste Erfolgsfaktor. Gemeinsam arbeiten wir an Lösungen für aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen: beginnend bei der Bewältigung der Auswirkungen der Klimakrise, wie beispielsweise durch Vermeidung von Überschwemmungen als Folge von Starkregen, bis hin zu leistbarem Wohnraum durch nachhaltige Renovierung. Dabei richten wir unsere unternehmerischen Tätigkeiten und Herstellungsprozesse an den höchsten Standards für Umwelt, Soziales und Governance aus. Letztendlich geht es uns bei Wienerberger immer um eines: das Leben von Menschen zu verbessern. n