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WELTBLICK

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RBI: RUSSLANDGESCHÄFT ALS SORGENKIND

Die Sanktionen gegen Russland mit dem anschließenden Ausschluss aus dem Swift-Zahlungssystem traf auch die westliche Bankenbranche hart. Allen voran ist die Raiffeisenbank International AG (RBI), die ein Exposure von elf Milliarden Euro in Russland hat, laut Wifo-Chef Gabriel Felbermayr am stärksten betroffen, noch vor der Unicredit und der Societe Generale. Der Markt schickte die Aktie kurzerhand auf Talfahrt. Entgegen der ursprünglichen Pläne steht inzwischen auch ein Rückzug im Raum: „Diese noch nie dagewesene Situation veranlasst die RBI, ihre Position in Russland zu überdenken. Wir prüfen daher alle strategischen Optionen für die Zukunft der Raiffeisenbank Russland bis hin zu einem sorgfältig gesteuerten Ausstieg aus der Raiffeisenbank in Russland“, sagt Vorstandschef Johann Strobl.

Die Bankengruppe hat wegen der unsicheren Lage bereits im Vorhinein Rückstellungen in der Höhe von 115 Millionen Euro gebildet. Für das Geschäftsjahr 2021 wurde die Dividende in der Höhe von 1,15 Euro vorerst gestrichen. Damit beißt sich die Katze in den Schwanz, denn die Raiffeisenlandesbanken sind mit 58,8 Prozent die größten Anteilseigner am Mutterkonzern. Ihnen entgehen damit rund 223 Millionen Euro an Ausschüttungen.

SBERBANK-PLEITE KOMMT BANKEN TEUER ZU STEHEN

Die harten wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland ließen die Sberbank Europe, Tochter der russischen Sberbank, binnen kürzester Zeit in den Bankrott schlittern. Insgesamt 913 Millionen Euro an Einlagen sind über die Einlagensicherung Österreich (ESA) zu stemmen. Die Raiffeisengruppe muss davon 273 Millionen bedienen, die Sparkassen 219 Millionen. Beide Bankengruppen sind eigentlich nicht Teil der ESA, sondern ihres eigenen Sicherheitssystems. In diesem Fall müssen sie aber trotzdem für die Finanzierung geradestehen: „Da es sich bei der Sberbank um ein Kreditinstitut im gesonderten Rechnungskreis handelt, tragen alle österreichischen Banken zur Finanzierung bei“, erklärt ESAChef Stefan Tacke.

FRANKEN-GESETZ: ETAPPENSIEG FÜR DIE ADDIKO BANK

KONTROLLBANK STELLT AUSLANDSVERSICHERUNGEN EIN

Das Anfang Februar in Slowenien verabschiedete Gesetz zur Begrenzung und Verteilung des Währungsrisikos von Schweizer Franken wird vorerst vollständig ausgesetzt. Die Addiko Bank AG hat im Bund mit weiteren acht Banken erfolgreich Beschwerde eingelegt. Das umstrittene Gesetz hätte die Bank rückwirkend zu einer Zahlung von über 100 Millionen Euro für vergebene Schweizer-Franken-Kredite im Zeitraum zwischen 2004 und 2010 verpflichtet. Vorstandsvorsitzender Herbert Juranek ist mit dem Zwischenergebnis zufrieden: „Obwohl wir die einstimmige Entscheidung des Verfassungsgerichts, das Gesetz bis zu seiner endgültigen Beurteilung vorerst auszusetzen, als Schritt in die richtige Richtung begrüßen, werden wir weiterhin alle rechtlichen Anstrengungen unternehmen und dieses verfassungswidrige Gesetz anfechten.“ Die Dividende für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 wurde vorerst ausgesetzt.

Seit Beginn der russischen Invasion ist über die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB) keine Absicherung von politischem Risiko in Russland, der Ukraine oder Belarus mehr möglich. Helmut Bernkopf, Vorstand der OeKB, sagt bei einem Pressetermin im März 2022: „Krieg kann vom Schadensereignis nicht getoppt werden.“ Für die OeKB wäre die Abschreibung einer Beteiligung in Russland oder in der Ukraine ein Versicherungsfall. Derzeit sind einige Hundert österreichische Unternehmen in den Ländern aktiv. Weil laut Wladimir Putin kein Krieg herrscht, bestehen russische Abnehmer weiterhin auf Lieferungen. „Erst mit einer Besserung der Lage oder einem Friedensvertrag könnte man die Übernahme von Export- oder Investitionsgarantien wieder aufnehmen“, sagt Bernkopf.

KARRIERE

Michael Müller

verlässt nach sechs Jahren als IR-Chef, Marketingchef und Leiter des institutionellen Vertriebs die Wiener Privatbank SE und übernimmt die Österreichagenden der Investment Banking Boutique Victoria Partners.

Philipp Gamauf

ist seit März 2022 neuer Finanzvorstand der Unicredit Bank Austria AG. Er folgt auf Gregor Hofstätter-Probst. Seit 2005 ist er bei der Unicredit tätig, zuletzt als Finanzvorstand der Unicredit in Rumänien.

Sabine Abfalter

übernimmt die Position des CFOs ohne Vorstandsrang der Raiffeisen Bank International AG. Die 39-Jährige folgt auf Michael Höllerer, der mit 1. Juni 2022 neuer Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien wird.

TICKER

Kommunalkredit sammelt 250 Millionen Euro über Anleihe ein

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Unicredit erwägt Rückzug aus Russland

Bawag kauft Peak Bancorp in Idaho

BKS Bank: Mitarbeiter stellte in Kroatien gefälschte Garantien aus

BANKEN STEHEN VOR GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN

STUDIE. Maximal zehn Prozent des Einkommens können 52 Prozent der Frauen zurücklegen, bei Männern sind es 42 Prozent. 40 Prozent der befragten Frauen investieren in Lebensversicherungen, ein Drittel wählt Bausparer und Produkte zur privaten Pensionsvorsorge. 35 Prozent der Männer investieren in Wertpapiere, bei Frauen sind es nur 19 Prozent. Dazu kommt die Studie „Frauen und Finanzen“ des Bankenverbands und der Bawag Group. Bildung, Alter und finanzielle Umstände haben großen Einfluss auf das Anlageverhalten. „69 Prozent der Männer haben großes Interesse an Finanzthemen, bei Frauen sind es nur 44 Prozent“, sagt Doris Zingl vom Bankenverband.

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