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WELTBLICK

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MARTIN KWAUKA

MARTIN KWAUKA

Die Wirtschaft ist ein globales Geschäft. Ein Blick über die Grenzen der Korrespondenten.

OLIVER STOCK

Korrespondent Deutschland

HIMMELFAHRTSKOMMANDO

DEUTSCHLAND. Die Fondstochter der Deutschen Bank DWS hat einen neuen Chef: Stefan Hoops (links) übernimmt ein Himmelfahrtskommando. Er folgt auf Asoka Wöhrmann, der über den Vorwurf stolperte, Anlagen als nachhaltig verkauft zu haben, die es nicht verdient haben. Der Neue muss jetzt dieses Thema lösen, dabei hat er das alte Problem: Es fehlen eindeutige Vorgaben, was in einen nachhaltigen Fonds gehört. Banken arbeiten jede für sich an Kriterienkatalogen, nachhaltige Aktienindizes werden ständig umsortiert. Anleger sehen das Ganze nüchterner. Nur für zehn Prozent der Deutschen ist Nachhaltigkeit ein entscheidendes Kriterium bei der Geldanlage, lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie. Der Wunsch nach Rendite und Sicherheit dominiere. Strenge ESG-Regelauslegungen führen dazu, dass sich Anleger eher abwenden, was am Ende keinem hilft. Aufsteiger Hoops wird künftig im Spannungsfeld zwischen Renditeerwartung und Nachhaltigkeitsanspruch jonglieren. Es dürfte sein heikelster Posten werden.

SCHWEIZER WARNSIGNAL FÜR FRANKFURT

SCHWEIZ. Während die EZB noch immer mit der Frage hadert, wann sie der Inflation im Euroraum den Kampf ansagen will, hat die Schweizerische Nationalbank bereits gehandelt. Am 16. Juni setzte sie den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf -0,25 Prozent hinauf und stellte weitere Zinserhöhungen in Aussicht. Überraschend kam der große Zinsschritt nicht nur deshalb, weil die Schweizer den Ausstieg aus dem Negativzinsregime einen Monat vor der EZB in Angriff genommen und so einer weiteren Aufwertung des Frankens zum Euro Raum gegeben haben. Ebenso bemerkenswert ist Leitzinserhöhung vor dem Hintergrund, dass sich die Teuerung in der Schweiz mit aktuell 2,9 Prozent weiter unterhalb jener im Euroraum bewegt. Doch Nationalbank-Chef Thomas Jordan sagte, dass Preiserhöhungen inzwischen auch in der Schweiz rascher weitergegeben und akzeptiert würden als noch vor kurzem und die Zinserhöhung deshalb keinen Aufschub mehr duldete. Dieses Warnsignal war für die Euro-Hüter in Frankfurt nicht zu überhören.

DANIEL ZULAUF

Korrespondent Schweiz

ZAHLUNGSAUSFALL VON RUSSLAND HISTORISCHER ZINSSPRUNG IN USA

RUSSLAND. Die Ratingagentur Moody’s hat wegen nicht fristgemäß beglichener Schulden bei internationalen Investoren einen Zahlungsausfall Russlands festgestellt. Russlands Staatskassen sind gut gefüllt, doch wegen der westlichen Sanktionen aufgrund des Kriegs gegen die Ukraine hat Russland Probleme, Schulden im Ausland zu begleichen. USA. Zur Bekämpfung der hohen Inflationsrate erhöht die US-Notenbank Fed ihren Leitzins stark um 0,75 Prozentpunkte. Damit liegt er nun in der Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent, wie die Fed mitteilte. Es ist der größte Sprung in den USA seit 1994. Die Inflation erreichte in den USA im Mai 2022 zuletzt einen Wert von 8,6 Prozent.

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