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OeKB ERWEITERT ENGAGEMENT IM BEREICH SUSTAINABLE FINANCE
Das Thema Nachhaltigkeit hat in der OeKB schon seit vielen Jahren einen zentralen Stellenwert und ist fest im Kerngeschäft verankert. Zu den Meilensteinen zählt dabei die Begebung ihres ersten Sustainability-Bonds im Oktober 2019. Im Juli letzten Jahres wurde die dritte Nachhaltigkeitsanleihe mit einem Volumen von 500 Millionen Euro sehr erfolgreich begeben. „Die achtfache Überzeichnung des dritten SustainabilityBonds war ein Rekord für ein OeKB-Orderbuch und eine schöne Anerkennung für unsere zahlreichen Aktivitäten im
Bereich Sustainable Finance“, erläutert Angelika Sommer-Hemetsberger, im Vorstand der OeKB für Kapitalmarktaktivitäten zuständig.
OeKB > ESG Data Hub
Im August 2022 hat die OeKB ihr umfangreiches Serviceportfolio erweitert und mit dem OeKB > ESG Data Hub eine zentrale Online-Plattform lanciert, mit der Unternehmen ihre relevanten Nachhaltigkeitsdaten gemäß den aktuellen regulatorischen Anforderungen einfach sammeln und managen können. Unternehmen kön-
© OeKB / David Sailer
nen den Service kostenlos nutzen und nach dem Ausfüllen der Fragebögen entscheiden, welche Kreditinstitute auf ihre Daten zugreifen dürfen. „Damit kann die OeKB eine weitere wichtige Rolle für die österreichische Wirtschaft einnehmen und zur so wichtigen Transformation in Richtung Nachhaltigkeit beitragen“, so Sommer-Hemetsberger. www.oekb.at
KopfanKopfRennen bei Greenwashing
Der Vorwurf des Greenwashings ergibt sich zwangsweise aus der falschen Implementierung und auch aus den vielfältigen Interpretationsmöglichkeit der Regulierung, da vieles nicht klar oder gar nicht definiert ist, sagt ein Teilnehmer. Und er führt weiter aus: „Die Regulierungsbehörden setzen dem Ganzen noch die Krone auf, da von Land zu Land ebenfalls eine unterschiedliche Interpretation aufgrund lokaler politischer Ausrichtung erfolgt. Die Europäische Kommission wie auch die zentrale Aufsichtsbehörde ESMA versuchen, bestehende Unklarheiten zu beseitigen, jedoch meist kurzfristig vor wichtigen entscheidenden Fristen. Dies führt zu Frust und auch zu rechtlichen Risiken. All dies ist nicht im Sinne der Sache, die tatsächlich der gesamten Wirtschaft erhebliche Impulse und Wettbewerbsvorteile bringen kann!“ Rund 51 Prozent der Befragten haben hierzu bie Beobachtung gemacht, dass das Greenwashing bei börsennotierten Unternehmen zugenommen habe. Hier würden nur eine erhöhte Transparenz vonseiten der Unternehmen und klare vom Regulator vorgegebene Standards helfen.
HAT GREENWASHING BEI BÖRSENNOTIERTEN UNTERNEHMEN ZUGENOMMEN?
Das Kreuz mit der Bürokratie
„Die über weiteste Strecken demokratisch nicht legitimierte EU-Bürokratie ist einer der Hauptgründe, warum Europa im internationalen Vergleich zurückfallt und immer weiter zurückfallen wird“, geht ein Umfrageteilnehmer mit der Europäischen Union hart ins Gericht. Das Problem ist einfach erklärt: In den USA sehen die Menschen Risiken immer als Chance an und investieren, in Europa sieht man Risiko als Gefahr an und beginnt zu regulieren. 56 Prozent der Befragten sehen darin einen Wettbewerbsnachteil für Europa. Der Green Deal Industrial Plan der EU als Antwort auf den Inflation Reduction Act der USA kommt vielleicht zu spät, denn er muss durch die Mühlen der Bürokratie erst dingfest gemacht und beschlossen werden. Allerdings: Wettbewerb belebt das Geschäft. Es ist Zeit, dass die EU Nachhaltigkeit als gesellschaftlichen und ökonomischen Hebel endlich einsetzt.
BRINGT DIE ZUNEHMENDE EU-BÜROKRATIE BEIM THEMA NACHHALTIGKEIT EINEN WETTBEWERBSNACHTEIL FÜR DEN STANDORT MIT SICH?
JA: 55,68 %
NEIN: 44,32
JA: 50,59 %
NEIN: 49,41 %
Bei der Umfrage des „Börsianer Grün“ wurden im April 2023 mehr als 500 deutsche, österreichische und Schweizer institutionelle Investoren aus Branchen wie Banken, Fondsgesellschaften, Versicherungen, Pensionskassen und Vorsorgekassen schriftlich befragt. Sieben Fragen konnten dabei jeweils mit Ja oder Nein beantwortet werden. Zusätzlich wurden schriftliche Kommentare eingeholt. Bei falscher oder fehlender Beantwortung einzelner Fragen wurde die Bewertung der jeweiligen Frage im Ergebnis nicht berücksichtigt.