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BIODIVERSITÄT: WARUM INVESTOREN DEN BLICK DAFÜR SCHÄRFEN SOLLTEN 1995
Zu lange haben Unternehmen und Investoren die Augen vor der Bedrohung verschlossen, die der Verlust der biologischen Vielfalt für den Wohlstand und das Wachstum der Menschheit darstellt. Sie müssen jetzt einen Gang hochschalten, damit sich die Natur regenerieren kann und um die Wirtschaft auf ein nachhaltigeres Fundament zu stellen.
Seit mehr als 10.000 Jahren erkauft sich der Mensch seinen Wohlstand mit dem Verbrauch von Naturkapital – Nahrungsmitteln, sauberer Luft, Wasser und fruchtbaren Böden. In den letzten Jahrzehnten wurden diese Ressourcen jedoch schneller aufgebraucht, als sie reproduziert werden können. Dieser nicht nachhaltige Ansatz für die wirtschaftliche Entwicklung hat sich verheerend auf die Ökosysteme ausgewirkt und bringt Wachstum und das Wohlergehen der Menschen in Gefahr. Ermutigend ist, dass die Dynamik in der Politik und bei den Regulierern zunimmt, um ein neues, rechtsverbindliches globales Übereinkommen auf den Weg zu bringen.
Zahlreiche Länder schaffen für Unternehmen bereits jetzt Anreize, die biologische Vielfalt zu schützen und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen zu fördern – durch Steuern, Abgaben, Auflagen und Genehmigungen. Die Zahl der biodiversitätsbezogenen Maßnahmen sollte in den kommenden Jahren zunehmen.
Diese Bemühungen werden durch den bahnbrechenden Vorschlag der USA, den Wert von Naturkapital und Ökosystemdienstleistungen spätestens 2036 in ihre volkswirtschaftliche Gesamtrechnung einzubeziehen, noch verstärkt. Die Bemühungen von Regierungen und Regulierern, den Beitrag der Natur zur Wirtschaft zu messen – und ihm einen Wert beizumessen –, sind ein großer Fortschritt.
Aber die politischen Entscheidungsträger allein können das Blatt nicht wenden. Auch
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Strategien
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Quelle: Pictet Asset Management, 31.03.2023 die Finanzindustrie und Investoren müssen eine aktivere Rolle spielen. Als globaler Kapitalverwalter ist die Finanzbranche in einer einzigartigen Position, zum Aufbau einer Wirtschaft beizutragen, die mit der Natur und nicht gegen sie arbeitet. Dafür müssen Unternehmen und Investoren zunächst jedoch ein klareres Verständnis der Risiken gewinnen, die ein Verlust der biologischen Vielfalt für ihr Geschäftsergebnis und ihre Portfolios darstellt. Die Bedrohungen sind nicht nur physi- scher Natur. Es bestehen auch regulatorische, rechtliche und Reputationsrisiken.
Durch die Entwicklung eines florierenden Naturkapitalmarktes können Investoren helfen, Kapitalflüsse von Unternehmen und Projekten, die die natürliche Umwelt zerstören, abzuziehen und zu regenerativen Initiativen umzuleiten.
Die Natur war schon immer das wichtigste Gut der Wirtschaft. Es ist an der Zeit, dass die Finanzbranche dies anerkennt.
Die Meere bedecken den Großteil der Erde - und erfüllen zugleich eine wichtige Funktion. Aufgrund der Algen und Mikroorganismen produzieren sie rund 70 Prozent des Sauerstoffs in der Atmosphäre, hält man bei der deutschen Helmholtz-Klima-Initiative fest. Diese Funktion wird jedoch durch den Klimawandel beeinträchtigt. Die Ozeane sind auch wichtige CO2Speicher, der Aspekt leidet ebenso. Solch ein Vorgang geschieht nämlich eher in kalten Gewässern und nimmt angesichts der steigenden Erderwärmung ab. Ebenso wenig sollte die Überfischung unterschätzt werden. Weltweit sind mehr als 35 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände laut WWF überfischt.
Hinzu kommen ökonomische Fakten: So wurde das Konzept der Blue Economy erstmals 2012 auf der UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro eingeführt, erklärt Gaël des Prez de la Morlais von CPR Asset Management. Laut OECD-Zahlen, auf die DWS-Fondsmanager Paul Buchwitz verweist, dürfte die Meereswirtschaft ihren Beitrag zur globalen Wertschöpfung ausgehend vom Jahr 2010 bis 2030 mehr als drei Billionen US-Dollar erreichen.
Wirtschaftskraft mit Tiefgang Neben Industriezweigen wie Fischverarbeitung und Schiffbau wird in den Bereichen Aquakultur und Offshore-Windenergie mit einem kräftigen Wachs- tum gerechnet. „So dürfte sich laut dem jüngsten Global Offshore Wind Report die Leistung der weltweit installierten Offshore-Windkraftanlagen bis 2035 auf 519 Gigawatt annähernd verzehnfachen“, so Buchwitz.
Der Fokus des DWS Concept ESG Blue Economy (LU2306921490 für Privatanleger; LU2306921227 für Großanleger) ist klar: Investiert wird etwa in Unternehmen, die helfen, die Ozeanversauerung einzudämmen, die Meeresverschmutzung zu reduzieren, und in jene, die sich mit der nachhaltigen Nutzung von Meeresressourcen, Ökosystemen sowie der nachhaltigen Fischerei beschäftigen. Im Dialog mit ausgewählten Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit dem Ökosys-