3 minute read

Vilde Frang

Die norwegische Geigerin beehrt das Wiener Konzerthaus mit drei Konzerten: Unter den Dirigaten von Teodor Currentzis und Santtu-Matias Rouvali widmet sie sich Violinkonzerten von Mendelssohn Bartholdy und Berg

VON ANNELIE LECHNER

»Bin ich von etwas überzeugt und habe das Gefühl, in einer Mission für dieses Musikstück unterwegs zu sein, für diesen Komponisten und das Werk zu brennen: Dann sollte es in dem Moment keine Fragen mehr geben«, so Vilde Frang in einem Interview mit dem Magazin concerti. »Dann bin ich ganz Musik – und wenn ich das erreiche, so ist das für mich der perfekte Moment.« Fraglos lassen sich in ihren Konzerten zahl reiche perfekte Momente finden.

Geboren 1986 in Oslo, galt die Geigerin als »Wunderkind«, obwohl sie sich von derlei Zuschreibungen heute distanziert. »Ein Wunderkind ist jemand, der all die großen Violin konzerte schon früh perfekt spielt –Menuhin war solch ein Wunderkind, und es hat sicher auch viele andere gegeben wie Anne-Sophie Mutter, Sarah Chang oder Midori. Meine Kindheit aber war geradezu mär chenhaft. […] Ich habe viel gelesen, bin viel in die Oper und ins Theater gegangen und auch sonst keines wegs isoliert vom normalen Leben groß geworden.« Und dennoch ist ihr frühes künstlerisches Wirken be achtlich: Ihr erstes Solokonzert gab Vilde Frang mit zehn, Anne-Sophie Mutter war ihre Mentorin und mit gerade einmal zwölf Jahren wurde sie von Mariss Jansons als Solistin beim Oslo Philharmonic engagiert. Seither spielt Vilde Frang mit den renommiertesten Klangkörpern und auf den bedeutendsten Konzertbüh nen der Welt.

Im Wiener Konzerthaus interpretiert Vilde Frang mit Teodor Currentzis und dessen SWR Symphonieor chester Alban Bergs Violinkonzert »Dem Andenken eines Engels«, mit dem der Komponist der 18-jährig an Kinderlähmung verstorbenen Manon Gropius, Tochter von Alma Mahler-Werfel und Walter Gropius, ein berührendes musikalisches Denk mal setzte. Zu Gehör kommt zudem Schostakowitschs Achte, die 1943 unter dem Eindruck der Schlacht von Stalingrad entstand.

Als »WSY-Artist« ist Vilde Frang in der aktuellen Saison zudem mehr fach mit den Wiener Symphonikern zu erleben. Zwei Konzerte gibt sie unter dem Dirigat von Santtu-Matias Rouvali. Für Mendelssohn Bartholdys leichtfüßiges Violinkonzert ist die Norwegerin, was lupenreine Intona tion und geschmackvolle Phrasierung angeht, prädestiniert. Strawinskis »Petruschka« glänzt anschließend mit perkussivem Drive, für den der junge Dirigent, seinerseits ausgebildeter Schlagwerker, sorgen wird: perfekte Momente im Wiener Konzerthaus!

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Mi, 25/01/23, 19.30 Uhr · Großer Saal

SWR Symphonieorchester; Vilde Frang: Violine; Teodor Currentzis: Dirigent

Alban Berg: Violinkonzert »Dem Andenken eines Engels«

Dmitri Schostakowitsch: Symphonie Nr. 8 c-moll op. 65

Karten: konzerthaus.at/konzert/eventid/59712

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Do, 02/02/23 19.30 Uhr · Großer Saal

Fridays@7: Wiener Symphoniker; Vilde Frang: Violine; Santtu-Matias Rouvali: Dirigent

Karten: konzerthaus.at/konzert/eventid/59965

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Fr, 03/02/23, 19.00 Uhr · Großer Saal

Wiener Symphoniker; Vilde Frang: Violine; Santtu-Matias Rouvali: Dirigent

Felix Mendelssohn Bartholdy: Violinkonzert e-moll op. 64

Igor Strawinski: Petruschka. Burleske in vier Szenen (Fassung von »1947«)

Im Anschluss im Großen Foyer: Konzertausklang mit Santtu-Matias Rouvali, Vilde Frang und Piano meets Percussion

Karten: konzerthaus.at/konzert/eventid/59967

This article is from: