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Von Spanien nach Israel
Eine großartige Stimme und eine Begleitung dazu – mehr braucht es nicht, um eine musikalische Reise rund um die Welt anzutreten. Mit Sílvia Pérez Cruz & Marco Mezquida sowie Noa und ihrer Band führt diese Reise an einem Konzert abend von Spanien bis nach Israel
VON ANNELIE LECHNER
Sílvia Pérez Cruz & Marco Mezquida
Zart und stark – das scheinen Widersprüche zu sein. Wer Sílvia Pérez Cruz einmal singen gehört hat, weiß, dass dem nicht so ist. Das Ausdrucksspektrum ihrer Stimme reicht von sanften Tönen, bis zu vom Flamenco inspirierter ekstatischer Verausgabung. Ihre teils selbst ge schriebenen Songs, ob Spanisch, Ka talanisch oder Portugiesisch, spüren nicht nur Traditionen der iberischen Halbinsel nach, sondern nehmen auch Einflüsse aus Südamerika, Rock, Jazz und Chanson auf. Unab hängig davon, welchem Genre man die iberische Sängerin zuordnet: Ihr charakteristischer Gesang berührt. Die Leidenschaft für guten Flamenco teilt Cruz mit Marco Mezquida. Der vielseitige Pianist gilt als eine der bemerkenswertesten Persönlich keiten der spanischen Jazzsene. Im Magazin Jazzthetik wurde seine Kunst als »ein Universum, in das man fallen kann, ein Strom, dem man sich hingeben muss« beschrieben. Im Duo mit Sílvia Pérez Cruz wird er das Publikum umso mehr in seinen musikalischen Bann ziehen.
Noa & Band
Auch Achinoam Nini, die außerhalb Israels unter ihrem Kurznamen Noa bekannt ist, kann auf eine produktive Zusammenarbeit mit einem heraus ragenden Jazzmusiker verweisen: Den Gitarristen Gil Dor hat sie Ende der 1980er-Jahre an der Rimon School of Jazz and Contemporary Music kennengelernt. Im Rahmen ihrer langjährigen musikalischen Partnerschaft hat das Duo seither an die 15 Alben veröffentlicht und zahl reiche Konzerte gegeben, u. a. in der Carnegie Hall, dem Barbican Center, dem Weißen Haus oder für drei Päpste. Geprägt wurde Noa von Pat Metheny und Quincy Jones, mit Größen wie Stevie Wonder, Al Di Meola und Sting stand sie auf der Bühne.
Noa steuerte für zahlreiche Filme Musik bei, u. a. schrieb sie Titel songs für »Das Leben ist schön« und »Babel«. Ihre Lieder bewegen sich im Spannungsfeld zwischen jemenitisch-jüdischer, US-amerikanischer und moderner israelischer Kultur. Mit ihrer sanften und zugleich kraftvollen Stimme begeistert sie ein internationales Publikum: Noa ist musikalischen Strömungen gegenüber ebenso aufgeschlossen wie unterschiedlichen Sprachen. Ihre Lieder singt sie auf Italienisch, Französisch, Spanisch, Englisch, Arabisch, Hebräisch, auf Hindi sowie in Thai und im jemenitisch-jüdischen Dialekt.
Die Dichterin, Sängerin, Songwriterin und Komponistin ist außerdem als Israels »Stimme des Friedens« eine gewichtige Fürsprecherin für Dialog und Koexistenz. Im Wiener Konzerhaus lassen sich diese zwei fesselnden Acts an einem Abend erleben. Für diese eindrucksvolle Reise sollte man unbedingt ein Ticket lösen.
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Mo, 27/02/23, 19.30 Uhr · Großer Saal
Silvia Pérez Cruz: Gesang, Gitarre; Marco Mezquida: Klavier
Noa: Gesang; Or Lubianker: Bass; Gil Dor: Gitarre, Musikalische Leitung
Karten: konzerthaus.at/konzert/eventid/60005