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Wien Modern 37 »Und jetzt alle zusammen«
Musik bringt Menschen zusammen. Wie macht sie das? Wie fühlt sich das an? Und warum reden wir nicht viel öfter darüber? Dieser Frage geht das Festival Wien Modern in seiner 37. Ausgabe nach
VON BERNHARD GÜNTHER
Eine gefühlte Ewigkeit lang hat sich die Musikgeschichte exklusiv um Meisterwerke und »geniale Einzelleistungen« gedreht, die seit 1919 so genannte »neue Musik« zunächst eingeschlossen. Das Festival Wien Modern mit seinen zehntausenden Besucher:innen pro Jahr ist der perfekte Rahmen, um die Perspektive einmal ein wenig zu verlagern.
Das beginnt im Eröffnungskonzert (30. Oktober) mit »Terretektorh« (1965–1966) für 88 nach einem Plan des Architekten und Komponisten Iannis Xenakis im Publikumsraum verteilte Musiker:innen, gespielt vom RSO Wien. Der 1956 in Düsseldorf geborene Komponist, Schlagzeuger, Künstler und Lyriker Manos Tsangaris (nebenbei bemerkt soeben mit dem Mauricio Kagel Musikpreis ausgezeichnet und zum Präsidenten der Berliner Akademie der Künste gewählt) ist an der Seite von Navid Kermani erstmals in Wien auf der Bühne zu erleben (9. November) (siehe S. 29). In seiner höchst erstaunlichen Musiktheater-Neuproduktion »Arnold Elevators« (13.–21. November) in der Secession, dem Arnold Schönberg Center, dem Musikverein und dem Wiener Konzerthaus werden die einzelnen Hörer:innen zum eigentlichen Ort der Komposition.
»Arnold Elevators«, ein überraschendes Stationentheater mit starkem Aha-Erlebnis-Potenzial, hat mit dem weltweit größten Projekt zum 50-jährigen Dienstjubiläum des Arditti Quartet (1.–5. November) u. v. a. den Bezug auf Arnold Schönberg gemeinsam. Der vor 150 Jahren in Wien geborene Komponist war in erheblichem Maß an der Entstehung des Mythos beteiligt, neue Musik sei schwierig, schwer vermittelbar, elitär, unzugänglich und nur für eine eher überschaubare Gruppe spezieller Nerds interessant. Das Jubiläum ist willkommener Anlass, das von Mythen, Klischees und Gerüchten umrankte Verhältnis zwischen neuer Musik und Publikum in den Mittelpunkt zu rücken und aktuell zu überprüfen.
Als Spielort und teilweise Koproduktionspartner von elf Konzerten und fünf Begleitveranstaltungen wird das Wiener Konzerthaus heuer wieder zu einem der wesentlichen Festivalorte des Herbstes. Mit dabei sind Martin Haselböck (10. November), Studio Dan mit der Musiktheater-Neuproduktion »Es ist Zeit« für junges Publikum (16.–18. November) (siehe S. 33), das Klangforum Wien mit Beat Furrers »Begehren« (19. November) und die Erste Bank Kompositionspreisträgerin Nina Šenk (21. November) sowie PHACE (25. November) und das französische Ensemble Linea (26. November). Das volle Festivalprogramm vom 30. Oktober bis zum 30. November 2024 mit über 100 Konzerten an rund dreißig Spielstätten lässt sich online unter https://wienmodern.at entdecken.
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WIEN MODERN 37
Mi, 30/10/24 · Großer Saal
Eröffnungskonzert: RSO Wien · Alsop · Delgado-Jiménez
Werke von Šenk, Xenakis und Adams
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Fr & Sa, 01 & 02/11/24 · Mozart-Saal
Arditti 50
Werke von Schönberg und Prins (01/11/24)
Werke von Ablinger, Schönberg, Sciarrino und Nemtsov (02/11/24)
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Sa, 09/11/24 · Mozart-Saal
Navid Kermani »Das Alphabet bis S«
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So, 10/11/24 · Großer Saal
Martin Haselböck 70
Werke von Schönberg, Krenek, Ligeti und Nordenstrom-Krenek
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Di, 19/11/24 · Großer Saal
Klangforum Wien · Cantando Admont · Furrer
Beat Furrer Begehren
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Di, Mi & Do, 19, 20 & 21/11/24 · Neuer Salon
Tsangaris: Double portrait with Arnold (UA) (Kompositionsauftrag Wien Modern im Rahmen von Schönberg 150)
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Do, 21/11/24 · Mozart-Saal
Erste Bank Kompositionspreis
Klangforum Wien, Kaziboni
Werke von Janulytė, Šenk (Preisträgerin), Tsangaris und Tarnopolski
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Mo, 25/11/24 · Berio-Saal
PHACE · Mlekusch · Chlebus · Dienz
Werke von Gander, Baticci, Black und Koumará
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Di, 26/11/24 · Mozart-Saal
Ensemble Linea · Wurtz · Vargas · Couck, Siracusa
Werke von Toraman, Czernowin, Saunders und Gadenstätter
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Alle Infos unter https://wienmodern.at