WIEN WANDERT

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Martin Moser | WildUrb

17 TRACKS

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UND MEHR ALS

30 POINTS

WIEN WANDERT Die offiziellen Wanderwege der Stadt


Šlassedesignen - Fotolia.com

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T D A T S N E L L S E I N Z E I I F F W DIE O DERWEGE WAN Verwegen auf Wegen Ich bin kein eingeborener Wiener. Wie viele andere Menschen vor meiner Generation zog mich das Studium in die Bundeshauptstadt und stellte mich vor eine kleine Herausforderung. Was sollte ich nun in Wien anstellen? Schönbrunn besuchen? Auf der Kärntner Straße flanieren? Im Prater eine Riesenradrunde drehen? Ich machte nichts von all dem, sondern lernte die Stadt zu Fuß kennen. Als begeisterter Geher umrundete ich an einem Tag die Donauinsel, ging ein-

fach planlos durch die Donaumetropole, folgte oberirdisch den U-Bahnen. Eine Community für das Gehen in Wien war schnell gefunden. Richtig, Du hältst gerade ein Buch von dieser Community in den Händen: WildUrb. Im Zuge dessen begann ich mich immer mehr mit den GEHmöglichkeiten in Wien zu befassen. Ein verrückter Plan war sogleich geschmiedet, denn ich wollte alle Straßen Wiens zu Fuß abgehen. Dieses 2.700 Kilometer lange Unterfangen habe ich jedoch wieder auf Eis gelegt, ich wollte mich nämlich nicht mit einem kilometerlangen Hatscher entlang der Triester Straße selbst bestrafen.


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Auf den Weg gekommen Für einen gehenden Menschen gibt es in Wien viel Interessanteres: die Wiener Stadtwanderwege. Auf diese Wege bin ich bei meinen Querfeldeintouren des Öfteren schon gestoßen und wie man vielleicht aus meinen vorigen Büchern »WIEN GEHT GASSI« und »WIEN GEHT WEIT« weiß, meine Neugier ist groß. So erkundete ich nach und nach die zwischen 7 und 15 Kilometer langen Stadtwanderwege, den 120 Kilometer langen Rundweg »rundumadum« sowie die Naturlehrpfade im Wiener Stadtgebiet. Das Ergebnis dieser Entdeckungstouren, inklusive des Wasser- und Weinweges, hältst Du nun in Deinen Händen und wirst hoffentlich beim Begehen dieser Wege ebenso viel Freude und Spaß haben, wie es mir bereitet hat und mit Sicherheit immer wieder bereiten wird.

Wege für alle Fälle Die Wiener Stadtwanderwege bedürfen keiner außergewöhnlichen Kondition und keiner besonderen wandertechnischen Fähigkeit. Und abwechslungsreich sind sie allemal. Ob Du nun die Besteigung des höchsten Punktes Wiens vorhast, zwischen Weinreben sitzend genüsslich ein »Achterl Weiß« trinken willst oder Deine Füße einer improvisierten Kneippkur unterziehen möchtest: auf den Wiener Stadtwanderwegen wirst Du fündig.

Damit Du Dich nur mit dem Wandern und mit sonst rein gar nichts beschäftigen musst, sind die Stadtwanderwege mit Richtungswegweisern ausgestattet, Rastplätze und wunderbare Aussichtspunkte sind obligatorisch. Wo es für die Orientierung sinnvoll ist, sind im Text die Farben der Wanderwegmarkierungen in einer Klammer angemerkt. Gaststätten und Einkehrmöglichkeiten findest du beinahe auf allen Wegen und sie lassen dich die Stadtwanderwege von ihrer kulinarischen Seite kennenlernen. Alle Wege sind, bis auf den Weinweg und zwei Naturlehrpfade, als Rundkurse ausgelegt. Start- sowie Endpunkte sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bestens erreichbar. Besonders lohnend ist die Begehung der Stadtwanderwege und Naturlehrpfade mit Kind und Kegel. Wandert man doch an einigen Waldspielplätzen vorbei und lernt Wiens Flora und Fauna kennen. Für Vierbeiner gibt es auf diesen Wegen auch einiges zu entdecken, nur die Begehung der Naturlehrpfade im Lainzer Tiergarten sowie manche Abschnitte am »rundumadum«Weg sind für Wuffis nicht erlaubt.

Weg der Dankbarkeit Danke an Alina und Pirie, die mich in jeglicher Hinsicht unterstützt haben und mich GEHen haben lassen. Sie tragen


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mich nach abertausenden Kilometern noch immer durch die Welt: meine Waldviertler Tramper. Ein Dankeschön in Richtung Schuhregal. Danke auch an Doris und Jine von WildUrb. Die beiden Köpfe der GEHnialen Community überraschen mich immer wieder mit ihren neuen Ideen und machen ihre Sache verdammt gut. Ein Dankeschön in Richtung WildUrb-Office. Am Wiener Weinwandertag durfte ich mich über besondere Begleitung freuen und ich bedanke mich bei Kathy fürs Mitwandern, auch wenn meine Wegaufnahme

von Kilometer zu Kilometer immer unzureichender wurde und ich den Weg für die Beschreibung ein zweites Mal gehen musste. :-) Wenn Dich Dein Lesewille bis hierher getragen hat, dann sollte auch die Begehung der Stadtwanderwege kein Problem mehr für Dich sein. Mir bleibt jetzt nichts mehr anderes übrig, als Dir Alles Gute auf Deinem Weg zu wünschen und vielleicht begegnen wir uns einmal an einem dieser wunderbaren Stadtwanderwege.

Euer Martin

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ŠSimone Werner-Ney - Fotolia.com

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WEGE STADTWANDERWEGE 1 Nußdorf, Kahlenberg 1a Nußdorf, Leopoldsberg 2 Sievering, Hermannskogel 3 Neuwaldegg, Hameau 4 Jubiläumswarte 4a Wilhelminenberg 5 Stammersdorf, Herrenholz 6 Rodaun, Kalksburg 7 Laaer Berg, Oberlaa 8 Kasgraben, Sofienalpe 9 Praterstern, Maria Grün

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WASSER- UND WEINWEG Wasserweg Alte Donau Weinweg Döbling

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NATURLEHRPFADE Erlebnispfad Hermesvillapark Naturlehrpfad Nikolaitor Naturlehrpfad Obere Lobau Schmetterlingslehrpfad Karten Naturlehrpfade

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RUNDUMADUM »rundumadum« Etappe 1 »rundumadum« Etappe 2 »rundumadum« Etappe 3 »rundumadum« Etappe 4 »rundumadum« Etappe 5 »rundumadum« Etappe 6 »rundumadum« Etappe 7

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THEMEN Wiens Naturdenkmäler Biosphärenpark Wienerwald Natura 2000-Gebiete Nationalpark Donauauen Weitwandern Essen unter freiem Himmel Wiener Waldspielplätze Wildkräuter & Pilze sammeln Auf vier Pfoten durch Wien Gemeinsam wandern

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SONSTIGES Impressum Vorwort Portrait Meine Notizen Übersichtskarte

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WEG 1 R E D N WA STADT

F U A T F A R K L G E R K E S B U MIT MDEN KAHLEN Der abwechslungsreiche Stadtwanderweg Nr.1 über die aussichtsreichen Panoramaplätze am Kahlen- und Nußberg stellt uns mit dem Wienerwald und den Wiener Weingärten zwei unterschiedliche Naturund Kulturlandschaften vor.

Während am Aufstiegsweg auf den Kahlenberg die Baumbestände des Wienerwaldes für eine schattige Erfrischung sorgen, bietet der sonnenfreundliche Abstieg nach Nußdorf, mit Donau-Blick und gemütlichen Heurigen, Erfrischungen der anderen Art an. Dass wir dabei auch noch historische Wege der dampfbetriebenen Zahnradbahn und Spuren des Komponisten Ludwig van Beethoven entdecken, setzt dem Stadtwanderweg auf den Kahlenberg die (Baum-)Krone auf.


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Ausgehend von der Endstation in Nußdorf folgen wir dem Wegweiser zum Beethovengang, nach wenigen Metern stimmt uns eine Infotafel auf den Stadtwanderweg ein.

STADTWANDERWEG 1 Verlauf: Nußdorf – Zahnradbahnstraße – Wildgrube – Höhenstraße – Stephaniewarte – Kahlenberg – Eichelhofweg – Nußdorf Tracklänge: 10,8km Startpunkt: Nußdorf Beethovengang, 1190 Wien, Zahnradbahnstraße 8 Öffis: D Endstation Nußdorf, Beethovengang (Haltestelle direkt am Ausgangspunkt)

Josefinenhütte

Wir gehen die Zahnradbahnstraße leicht bergauf, überqueren die Eroicagasse und Kahlenberger Straße, wandern die gelb markierte Wildgrubgasse leicht bergauf. Der Asphaltweg führt uns vorbei an Obstbäumen und Weinreben in ein Waldgebiet. Wenig später wechseln wir auf einen Schotterweg und steigen neben dem Schreiberbach die Wildgrube bergan. Nachdem wir die Höhenstraße unterschritten haben, biegen wir rechts ab und wandern in weiterer Folge am Weg neben der Höhenstraße entlang (rot). Eine Brücke führt uns über die Höhenstraße, leicht bergauf steigend erreichen wir auf der ehemaligen Trasse der Kahlenbergbahn die Stephaniewarte. Der Stadtwanderweg führt uns nun zum Namensgeber dieser Tour: den Kahlenberg. Rechts neben der Kirche ist ein Waggon der Zahnradbahn Kahlenberg ausgestellt. Vor der Kirche wenden wir uns links in Richtung Busstation und erreichen halbrechts abbiegend auf einem grün markierten Weg die Josefinenhütte (Stempelstation). Nach der Anmeldehütte für den Waldseilpark biegen wir rechts ab (gelb), nur wenige Meter später wie-


derum rechts, überqueren eine Lagerwiese und betreten Waldgebiet. An der kommenden Weggabelung ignorieren wir den Weg nach rechts zur Stephaniewarte, der Stadtwanderweg führt links beschildert auf einen schmäler werdenden Pfad bergab. Nach einem Schranken fühlen wir wieder Asphalt unter den Füßen. An der nächsten Wegkreuzung dem Wegweiser nach rechts folgen, sogleich der Weg sich nach wenigen Metern wieder nach links wendet. Kurz nach dem Heurigen Sirbu begehen wir halblinks den Eichelhofweg. Ein prächtiges Panorama begleitet unseren Abstieg nach Nußdorf. Alte Brückenbögen ziehen über unsere Köpfe hinweg, biegen kurz darauf rechts in die Nußberggasse ab. Wenige Minuten später führt uns die Bockkellerstraße zur Straßenbahnstation retour. Mit aussichtsreichen Eindrücken treten wir die Heimreise an. Blick vom Kahlenberg

KAHLENBERG BY TRAIN In den Jahren 1874 bis 1919 entwickelte sich der Kahlenberg zu einem beliebten Ausflugsziel. Grund dafür war die dampfbetriebene, zweigleisige Zahnradbahn von Nußdorf auf den Kahlenberg. Die Eröffnung sollte noch vor der Weltausstellung 1873 erfolgen, doch Einsprüche von Anrainern sowie Grundstückskäufe verzögerten den Baubeginn. Nachdem die konkurrierende Seilbahn auf den Leopoldsberg von den Betreibern der Kahlenbergbahn im Jahr 1876 aufgekauft wurde, verlagerte sich die Endstation der Bahn auf den Kahlenberg-Gipfel, an welchem 1887 die Stephaniewarte errichtet wurde. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges konnte der Betrieb der Bahn nur eingeschränkt erfolgen, ehe der Regelbetrieb 1919 eingestellt wurde. Am 26. November 1921 fuhr der letzte Personenwagen auf den Kahlenberg. Ein Nachbau eines Waggons steht neben der Kahlenbergkirche (St. Josef).  Zahnradbahn Kahlenberg

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E S A N L I E T S E DI ER ALPEN D Wer wissen will, wie wunderschöne Panoramen aussehen, begeht am besten den Stadtwanderweg Nr. 1a. Denn die »Steilnase der Alpen«, der sogenannte Nasenweg, wie ihn die WienerInnen liebevoll nennen, fungiert dabei als Wiener »Panoramaweg« schlechthin und führt uns auf den geschichtsträchtigen Leopoldsberg. Der Steilheit wegen sind wir über die vorhandenen Aussichts- und Rastplätze mehr als dankbar. Die Belohnung für das Auge steigt mit jeder Stufe und jeder Kehre die wir bewältigen. Doch nicht nur das Panorama begeistert uns. Wir stellen fest, dass dank polnischer Unterstützung die 2. Wiener Türkenbelagerung geendet hat, erfahren, was es mit dem Donauweibchen auf sich hat und werden des Öfteren von einem sehr bekannten Heiligen begrüßt.

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STADTWANDERWEG 1a Verlauf: Nußdorf – Kahlenbergerdorf – Nasenweg – Leopoldsberg – Kahlenberg – Kahlenbergerdorf – Nußdorf Tracklänge: 10,3km Startpunkt: Bahnhof Wien Nußdorf 1190 Wien, Heiligenstädter Straße 178 Öffis: S40, D Bahnhof Nußdorf (Infotafel zum Stadtwanderweg 1a)

St. Josefskirche

Unsere Wanderung am Stadtwanderweg Nr. 1a startet am Bahnhof Nußdorf an der Infotafel zum Stadtwanderweg 1a. Die Bahn-Unterführung leitet uns zur Donau, an welcher wir die kommenden Gehminuten bis zum Kahlenbergerdorf verbringen werden. Bei der Marina Kuchelau wechseln wir auf die linke Straßenseite und betreten das Kahlenbergerdorf. Mit Blick auf den Leopoldsberg führt uns der Weg rechts zu einem Parkplatz und einer weiteren Infotafel, an welcher man sich auch über die Sagen rund um das Dörfl informieren kann. Der Anstieg auf den Leopoldsberg steht uns nun bevor. 310 Stufen später genießen wir die Aussicht von der obersten Aussichtsplattform. Der Stadtwanderweg führt weiter zum Kahlenberg, an der St. Josefskirche erblicken wir eine Nischenfigur des Heiligen Johannes von Nepomuk, des am dritthäufigsten dargestellten Heiligen in Österreich. An der Kirche halten wir uns rechts und folgen der Asphaltstraße leicht bergab (blau, rot). Nach einer Rechtskehre verlässt der Stadtwanderweg an einem Johannes Nepomuk Denkmal die Straße. Der Weg führt uns bergab zu einem Schranken und mündet in weiterer Folge in die Kahlenberger Straße. Vor dem Heurigen Sirbu wandern wir links auf einem Trampelpfad weiter, folgen dem aussichtsreichen Weingartenweg eine Linkskurve


entlang und queren die kommende Asphaltstraße. Ein kurzer Wiesenweg (grün) führt uns auf den steinigen Waldbachsteig, welcher steil bergab zum Waldbach führt. Nach einem weiteren Johannes Nepomuk Denkmal erweitern wir unser önologisches Wissen am Lehrweingarten und betreten nur wenige Meter danach das Kahlenbergerdorf. Am St.-GeorgPlatz erwartet uns das Donauweibchen der gleichnamigen Sage und eine Wandmalerei als Erinnerung an die Schlacht am Kahlenberg bei der 2. Türkenbelagerung. An der Wigandgasse halten wir uns rechts, bei der Schubert-Linde biegen wir links in die Bloschgasse ab und erreichen wieder die Unterführung am Kahlenbergerdorf.

SAGENHAFTES KAHLENBERGERDORF Wundersame Sagen aus der Welt der Nixen und Feen ranken sich um das kleine Dörfchen an der Donau. Bekannt ist vor allem die Sage des Donauweibchens. Ein schönes Mädchen warnte einen Fischer und dessen Sohn vor einer bevorstehenden Überflutung des Dorfes. Vater und Sohn evakuierten das Dorf, alle BewohnerInnen wurden in Sicherheit gebracht. Die Flut hatte jedoch auch etwas Gutes: noch nie war der Fischfang so ergiebig wie nach der Flut. Doch dem Fischersohn ging die Angebetete nicht mehr aus dem Kopf. In einer Vollmondnacht ruderte er auf die Donau hinaus, breitete seine Arme aus und verschwand im strömenden Gewässer. Das Donauweibchen hatte sich den Jungen geholt.

Der Weg zum Bahnhof Nußdorf ist uns schon bekannt. Am Rückweg werfen wir noch einen mutigen Blick in Richtung Donau: Ob sich das Donauweibchen wohl immer noch in den Fluten herumtreibt?

Am 12.09.1683 beendete die Schlacht am Kahlenberg die 2. Wiener Türkenbelagerung. Die Denkmäler am Kahlenberg erinnern an den Sieg über die Türken unter König Sobieski aus Polen. 

Blick auf die Donaumetropole

Kosakendenkmal am Leopoldsberg

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2 ERWEG D N A W STADT

R E T U L O S B A WIENS HÖHEPUNKT 542m! Der Hermannskogel darf dank dieser Höhenzahl als die höchste Erhebung von ganz Wien bezeichnet werden. Selbst wenn wir auf die oberste Spitze des 252m großen Donauturms hinaufklettern würden, den Hermannskogel werden wir nicht toppen. Auf dem Rundwanderweg zwischen Weingärten und Laubwäldern treffen wir nicht nur die Wiener Gemütlichkeit in Form einiger uriger Einkehrmöglichkeiten, sondern erfahren auch wenige Meter abseits des Weges etwas über die eigene Persönlichkeit. Der Lebensbaumkreis »Am Himmel« repräsentiert mit 36 Lebensbäumen und vier Jahreszeitbäumen den Verlauf eines Jahres. Finde doch auch heraus, welcher Dein Lebensbaum ist und lass Dich von den Mensch-Baum-Gemeinsamkeiten überraschen. Das Naschen von den Bäumen ist übrigens erlaubt. ;-)

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STADTWANDERWEG 2 Verlauf: Sievering – Häuserl am Stoan – Hermannskogel – Cobenzl – Am Himmel – Gspöttgraben – Sievering Tracklänge: 9,6km Startpunkt: Bushaltestelle Sievering 1190 Wien, Sieveringer Straße 166 Öffis: 39A Endstation Sievering (Haltestelle direkt am Ausgangspunkt)

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Nächster Halt: Sievering, Endstation. Mit der Sonne im Rücken begutachten wir die Infotafel am Erbsenbach, welchen ich jedoch unweigerlich als URBsenbach ausspreche. Der Hermannskogel steht am heutigen Wanderprogramm. Die Sieveringer Straße führt uns wenige Meter westwärts, kurz darauf wechseln wir in die Agnesgasse. Vor dem Reißerkreuz biegen wir rechts in die Salmannsdorfer Höhe ein (rot). Der asphaltierte Weg verwandelt sich bald in einen Waldweg, welcher uns gut markiert zum aussichtsreichen »Häuserl am Stoan« führt. Wir folgen den Wegweisern, unterschreiten die Höhenstraße, wenden uns daraufhin nach rechts und biegen bei der kommenden T-Kreuzung abermals rechts in Richtung Höhenstraße ab. Am »Grüass Di a Gott Wirt« zeigen die ersten Wegweiser auf den Hermannskogel, ein Wanderweg (rot) leitet die Wandermenschen nun stetig bergauf. Wir halten uns an Wegweiser und die kommende grüne Markierung, ehe sich die Habsburgwarte in unser Sichtfeld drängt. Der Stadtwanderweg biegt kurz vor der Warte links ab, den kurzen Ausflug zur 1888 errichteten Habsburgwarte nehmen wir aber gerne in Kauf. Wieder zurück am Stadtwanderweg ist unsere nächste Station das »Gasthaus zum Agnesbrünnl«. Der Stadtwanderweg weist uns an der kommenden Wegkreuzung


nach links (rot), kurz danach wenden wir uns rechts (rot, blau) und nur wenige Meter später abermals nach rechts (blau, rot). An der Wegkreuzung am Latisberg folgen wir dem gelb und später blau markierten Stadtwanderweg, dieser führt uns wieder zur Höhenstraße. Noch vor dem Cobenzl überqueren wir nach einem Schranken die Straße und wandern am asphaltierten Weg neben der Himmelstraße weiter. Wenn wir uns am »Häuserl am Himmel« nach rechts wenden, erreichen wir das Oktogon und den Lebensbaumkreis. Zur Linken führt der Stadtwanderweg neben der Himmelstraße weiter, ehe wir nach 50m rechts in den Gspöttgraben abbiegen. Direkt nach der Caritas-Einrichtung biegt der Weg links in den steilen Gspöttgraben ab. Wir werden an Sommerhütten vorbei, hinab zur Sieveringer Straße geleitet, an welcher wir zu unserer Linken nach wenigen Minuten die Bushaltestelle und unseren Ausgangspunkt erreichen. Lebensbaumkreis »Am Himmel«

AM HIMMEL SEI DANK Bevor der Himmel durch den Gspöttgraben verlassen wird, wandert man an der Kinder- und Jugendeinrichtung »Am Himmel« der Caritas Wien vorbei. Dieser Standort ist für Kinder und Jugendliche mit intellektueller sowie mehrfacher Behinderung vorgesehen. Die pädagogische Arbeit zeichnet eine kontinuierliche Beziehungsarbeit aus, die Förderung der Selbständigkeit und Kompetenzen sowie die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben stehen an oberster Stelle. Die Einrichtung zaubert Tag für Tag ein Lächeln in Kinder-Gesichter. Nur einen Steinwurf vom Lebensbaumkreis entfernt lädt das ganzjährig geöffnete Oktogon »Am Himmel« zu Speis und Trank ein. Solltest du einen Platz an der Sonnenterrasse ergattern, kannst du neben regionalen Schmankerln auch eine prächtige Aussicht über Wien genießen.  Cafè-Restaurant Oktogon »Am Himmel«

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3 ERWEG D N A W STADT

L R E F R EIN DÖSTADT IN DER Bei den Wiener Stadtwanderwegen dient oftmals eine Endstation der Straßenbahn als Ausgangspunkt für die bevorstehende Wanderung. So auch hier, beim Stadtwanderweg 3, welcher uns durch eine geschichtsträchtige Parkanlage führt und uns am Stadtrand sogar ein Häuserl ohne Türen und Fenster präsentiert. Von Wiens größtem Vogelhaus ist es nicht mehr weit zu einem unauffälligen Stein und noch einem anderen Häuserl, dessen Aussicht auf Wien viele als die »schönste Aussicht Wiens« bezeichnen. Zu guter Letzt nehmen wir am Kräuterbach die sanfte urbane Ruhe wahr, welche auf diesem Stadtwanderweg nicht zu übersehen und schon gar nicht zu überhören ist. Eine genussvolle Wanderrunde im Hernalser Bezirksteil Neuwaldegg steht uns bevor.

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Die Infotafel an der Endstation Neuwaldegg (Straßenbahn-Linie 43) stimmt uns auf die bevorstehenden 9,8 Wanderkilometer ein. Die Tafel verrät uns außerdem, dass wir die ersten Meter stadtauswärts entlang der Dornbacher Straße zurücklegen müssen und kurz darauf in die Waldegghofgasse einbiegen sollen (blau). Wir umgehen das Schloss Neuwaldegg im Uhrzeigersinn und nutzen die erste Abstiegsmöglichkeit in den Schwarzenbergpark. STADTWANDERWEG 3 Verlauf: Neuwaldegg – Schwarzenbergpark – Hameau – Häuserl am Roan – Salmannsdorf – Neuwaldegg Tracklänge: 9,8km Startpunkt: Endstation Straßenbahnlinie 43 1170 Wien, Dornbacher Straße 112 Öffis: 43 Neuwaldegg (Infotafel an der Straßenbahn-Endstation)

Schwarzenbergpark

Die Allee führt uns zum Karl-Panek-Denkmal am Parapluieteich und biegen hier rechts auf einen Asphaltweg ab. Dem Weg folgen wir zu einer T-Kreuzung, wenden uns dem linken Weg zu (blau) und folgen bei der nächsten Lichtung dem markierten Waldweg geradeaus. Bei der folgenden Gabelung wird der breite Waldweg begangen und die blaue Markierung ignoriert, auch wenn wir bald wieder auf diesen Weg stoßen werden. Die Forststraße führt uns nun zum Namensgeber dieser Tour: dem Hameau. Am Hameau folgen wir dem Trampelpfad zur Rechten und stoßen auf einen rot markierten Wanderweg, welchem wir rechts in Richtung Dreimarkstein folgen. Kurz vor dem Häuserl am Roan biegt der Stadtwanderweg rechts unter die Höhenstraße ab, der grün markierte Weg führt uns zur Salmannsdorfer Straße. An der


Asphaltstraße biegen wir rechts ab und wenden uns nach einer Minute Gehzeit links einem Waldweg zu. Der Kleeblattweg ist bald erreicht, ebenso die Keylwerthgasse, welche wir überqueren und unseren Weg zur Rechten am Gehweg neben der Straße fortsetzen. Nur wenige Schritte später wechseln wir halblinks auf einen gelb markierten Waldweg. Ohne große Höhenunterschiede wird die Wandertour im romantischen Kräuterbachtal zum Genuss. An einer Kehre treffen wir wieder auf eine Asphaltstraße, gehen die Geroldgasse bergab, sie führt uns weiter zur Neuwaldegger Straße. Wir überqueren die Straße, wenden uns links der Bushaltestelle zu und biegen nach dieser rechts auf einen Trampelpfad ab, welcher uns wieder in den Schwarzenbergpark führt. An der Allee biegen wir links ab und erreichen auch schon unseren Ausgangspunkt in Neuwaldegg. Ludwig Gruber Platzerl

FRANZÖSISCHES HOLLÄNDERDÖRFL Das Hameau kann getrost für Fremdsprachen-Übungen genutzt werden, denn das französische Wort »Hameau« wird von manchen Menschen wie eine Au-Landschaft ausgesprochen. Dabei wird das Hameau im Wienerwald korrekt »a mo« ausgesprochen, obwohl es auch als »Holländerdörfl« bekannt ist. Für die Gäste des österreichischen Feldherrn Franz Moritz Graf von Lacy wurden am höchsten Punkt des Schwarzenbergparks im 18. Jahrhundert 17 Hütten errichtet, vor jeder Hütte wurde nach holländischem Vorbild ein Baum gepflanzt. Nach des Grafen weltlichen Abgangs verfiel das Dörfl. Ein Wirtshaus lockte nach dem zweiten Weltkrieg die WienerInnen auf das Hameau, übrig blieb leider nur ein Haus ohne Fenster und Türen. Graf von Lacy erwarb 1765 das Schloss Neuwaldegg und ließ das Gelände zum heutigen Schwarzenbergpark umgestalten. Seit 1958 wird er als Naherholungsgebiet genutzt.  Graf Lacys Grab

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Häuserl am Roan und Dreimarkstein

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5 ERWEG D N A W STADT

S N E I B U N A D TRANS URSCHÄTZE NAT Der 21. Wiener Gemeindebezirk ist Schauplatz des einzigen Stadtwanderweges auf der »anderen« Seite der Donau. Auch wenn wir uns im Bezirk Floridsdorf befinden, wirkt Stammersdorf am Südhang des Bisamberges wie etwas Eigenes, ja fast Besonderes. Doch nicht nur der Ort an sich lädt zum Verweilen ein. Der am Stadtrand gelegene Magdalenenhof bietet kulinarische Gaumenfreuden an, während nebenan im Streichelzoo gemeckert und gegackert wird. Am höchsten Punkt des Stadtwanderweges, der Eichendorff-Höhe, genießt Du eine herrliche Aussicht auf Wien und kannst Dich am Waldspielplatz austoben. Ruhiger wird es wieder am Herrenholz, ehe wenig später auf urigen Kellergassen der Ort Stammersdorf erreicht ist. Ein Ort zum Wohlfühlen.

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STADTWANDERWEG 5 Verlauf: Stammersdorf – Stammersdorfer Kellergasse – Eichendorff-Höhe – HerrenholzFreiheitsplatz –Stammersdorf Tracklänge: 10,4km Startpunkt: Haltestelle Stammersdorf 1210 Wien, Josef-Flandorfer-Straße 1-5 Öffis: 30, 31 Endstation Stammersdorf (Haltestelle direkt am Ausgangspunkt)

Ziegen am Magdalenenhof

Die Straßenbahnendstation Stammersdorf ist unser Ausgangspunkt. Schräg nach links blickend führen uns die ersten Meter am Stadtwanderweg auf die Josef-Flandorfer-Straße. Nach einigen Gehminuten biegen wir rechts in die Luckenschwemmgasse ab, überqueren die Stammersdorfer Straße und begehen die schmale Liebleitnergasse, welche uns an der Kirche vorbei zur Clessgasse führt. Einmal kurz links und nach wenigen Metern rechts auf gepflastertem Wege leicht bergauf. Wir passieren den Ritter Luchi und biegen vor einer Brücke links auf einen Traktorweg ab. Am Parkplatz an der Stammersdorfer Kellergasse lächelt uns eine Infotafel zum Stadtwanderweg entgegen. Die asphaltierte Senderstraße führt leicht bergauf, gegenüber dem Haus Senderstraße 86 verlassen wir die Straße auf einen Trampelpfad. Die Wegweiser führen uns am Wiesen- und Feldrand zu einer Wegkreuzung, an welcher wir dem schmalen Pfad halblinks leicht bergab folgen. Einen freien Blick auf Wien erleben wir am kommenden Wiesenhang, ein Rastplatz lädt hier zum Verweilen ein. Die folgende Asphaltstraße führt uns zum Magdalenenhof, an welchem für kulinarische Versorgung gesorgt ist. Links neben der alten Villa, welche auch als Kulisse einer Kommissar Rex Folge diente, führt ein


gepflasterter Weg auf die EichendorffHöhe. Am Denkmal Josef Eichendorff biegen wir rechts auf den Kallusweg ab und genießen am asphaltierten Weg die Aussicht auf Wien. Stets am Waldrand gehend leitet uns nach einem Waldspielplatz der beschilderte Weg bergab zur oberen Kellergasse, diese queren und am beschilderten Mitterhaidenweg am Herrenholz entlangwandern. Auf freier Fläche folgen wir dem Trampelpfad in einem Rechtsbogen und wandern die kommende Luckenholzgasse bergab zur schon bekannten Clessgasse. Links abbiegend begehen wir die Gasse bis zu dessen Ende, zur Rechten landen wir bald am Freiheitsplatz. Über die Stammersdorfer Straße und Herrenholzgasse ist die Straßenbahnstation wieder schnell erreicht, wenn wir nicht schon ein Platzerl in einem urigen Heurigen gefunden haben. Weinreben am Weg

SEHENSWÜRDIGKEITEN Kurz vor dem Magdalenenhof wandern wir am denkmalgeschützten Sendergebäude Bisamberg vorbei, fast nicht zu übersehen ist die Betonfassade mit Glasfront. Was hier jedoch fehlt, sind die beiden 120m und 265m hohen Sendemasten, welche von 1956 bis 1995 die Senderhauptkontrolle für alle Fernseh- und Radioprogramme innehatten. Bis 2010 war der Nordturm auch als höchstes Bauwerk Österreichs gelistet, bis die Türme in jenem Jahr gesprengt wurden. Gekracht hat es auch rund um das Herrenholz im zweiten Weltkrieg, selbst wenn das Areal nie umkämpft war. Doch befand sich im Wald ein Flugmotorenwerk, welches entgegen der allgemeinen Meinung nicht bei Luftangriffen zerstört wurde, sondern 1947 abbrannte und danach gesprengt wurde. Im Jahr 2002 wurden die letzten Überreste abgetragen. Letzte Militärruine, zu finden auf der Schanze X am Fuße des Bisambergs. Alte Schanze X

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6 ERWEG D N A W STADT

N E S E I W E T SANF AUSBLICKE E G I T H PRÄC Du suchst landschaftliche Höhepunkte? Dann nichts wie rein in den Stadtwanderweg im Südwesten Wiens! Auch wenn es nur ein kleines Waldstück am Zugberg im Wiener Stadtgebiet ist, den ganz eigenen Charakter eines Föhrenwaldes solltest Du Dir nicht entgehen lassen. Von hier aus wandern wir auf einem der schönsten Wiener Wanderwege zur Wiener Hütte und dürfen im Gastgarten die Aussicht in den Süden genießen. Dem steht die aussichtsreiche Eichwiese nichts nach und verleitet uns zu einer ausgiebigen Wiesenrast. Träumend in den blauen Himmel schauen. Herrlich! Wenn Du aber doch eher an Kulturhighlights interessiert bist, zahlt sich ein Abstecher zur Wotruba-Kirche und zum Sternengarten aus, so sich die gesamte Wanderung am wunderbar vielfältigen Stadtwanderweg Nr. 6 lohnt.

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Von der Straßenbahnstation Rodaun gehen wir ein kurzes Stück zur Ketzergasse zurück und biegen an dieser links ab. An einer Rechtskurve der B13 wenden wir uns nach links in die Willergasse und wandern bergauf zum Rodauner Kirchenplatz. Der Weg führt einen Waldsteig zu einer T-Kreuzung bergauf und folgt an dieser rechts dem Weg zur Wiener Hütte.

STADTWANDERWEG 6 Verlauf: Rodaun – Rodauner Kirchenplatz – Wiener Hütte – Eichwiese – Gasthof Schießstätte – Kalksburg – Rodaun Tracklänge: 13,5km Startpunkt: Straßenbahn Endstation Rodaun 1230 Wien, Ketzergasse 439-443 Öffis: 60 Rodaun (Haltestelle direkt am Ausgangspunkt)

Am Weg zur Wiener Hütte

Nur von kurzer Dauer ist der Föhrenwaldcharakter, es geht wieder abwärts. An der Mauer vom Kollegium Kalksburg biegen wir links ab (blau) und wandern nun für längere Zeit am Schotterweg mit schönen Ausblicken zur Wiener Hütte. An der Hütte führt der Weg rechts auf eine Forststraße (rot), welche uns bergab zu Häusern leitet, wobei wir dem Weg folgend kurz davor an einer Wegkreuzung rechts abbiegen. Der Waldweg lichtet sich und führt an einem Schranken vorbei auf eine Asphaltstraße, welche wir zur Linken begehen und am Ende in einen schmalen Durchgang abbiegen. Die Straße führt zur B13, an der Bushaltestelle der Linie 354 queren wir die stark befahrene Straße und biegen rechts auf den Gehsteig ab. Nach wenigen Metern folgen wir einem Trampelpfad halblinks die Straße verlassend in Richtung Dorotheerwald. Wegweiser und eine blaue Markierung führen uns durch dichten Laubwald, ehe die Eich-


wiese für einen wunderbaren Panoramablick sorgt. Wir folgen dem Pfad über die Wiese und wandern bergab zur Gütenbachstraße. Nach kurzem Asphaltkontakt unter den Füßen, führt uns ein Wiesenweg bergauf in den Maurer Wald an einem Wasserbehälter vorbei zu unserer nächsten Station: dem Gasthof Schießstätte. Vor dem Waldspielplatz biegen wir rechts ab, entlang des »rundumadum«-Weges wandern wir nun zu einer großen Wegkreuzung am Rand einer Rodelwiese. Leicht bergab führt uns eine Asphaltstraße nach Kalksburg, wir überqueren die Breitenfurter Straße und biegen vor dem Torbogen rechts in die Mackgasse ein. Am Ende der Gasse links auf den Promenadeweg abbiegen und vor der Nepomukkapelle auf einem Steg die Reiche Liesing überqueren. Die Ketzergasse führt uns wieder zur bekannten B13 und retour zum Ausgangspunkt. Abbieger in die Mackgasse

EINZIGARTIGKEIT AM ZUGBERG Nur ein sehr kleines Areal im Wiener Stadtgebiet mit einer eigenen Flora und Geologie ist das Gelände zwischen Zugberg und Kalksburg. Hier findet sich mit dem über 130 Millionen Jahre alten Kalkstein Wiens ältestes Gestein. Gut sichtbar an der MitziLanger-Wand präsentiert sich die Abbruchwand eines ehemaligen Steinbruches, heute vor allem bei Klettermenschen beliebt. Dank dem durchlässigen Kalkstein ist das Gebiet jedoch wenig fruchtbar. Auffallend auf dem Abschnitt am Zugberg sind daher die trockenen Böden. Diese mangelnde Bodenfeuchtigkeit ist verantwortlich für die Waldcharakteristik am genannten Höhenrücken und die ideale Voraussetzung für den einzigen natürlichen Schwarzföhrenbestand im Wiener Stadtgebiet. Der Dorotheerwald ist als Kernzone im Biosphärenpark Wienerwald ausgewiesen. Das bedeutet für den Menschen, vollsten Respekt der Natur gegenüber zu zeigen.  Infoschild Biosphärenpark

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WASSERWEG 76


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N E N Ö H C S R E AN D LTEN DONAU A Eine ausufernde Wanderung wird man auf den Wiener Stadtwanderwegen nicht erleben, genauso wenig wie am relativ jungen Wiener Wasserweg der MA45 an der Alten Donau. Mit allerlei Wissensstationen, Übersichtstafeln und etlichen Zugängen zum erfrischenden Nass ist der Wasserweg die ideale Tagesbeschäftigung an heißen Sommertagen. Er verliert aber auch zur kälteren Jahreszeit nichts an seiner Würze. Die wahren Informationen an den Wasserstationen erhält man allerdings nur über eine eigene »Wiener WasserwegApp« für Smartphone und Tablet. Diese zeigt dir nicht nur deine aktuelle Position und den Wegverlauf des Wasserweges, sondern liefert dir auch interessante Details über die Alte Donau und fordert dich zu einem Quiz heraus.

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WIENER WASSERWEG Verlauf: Alte Donau – Strandbad Alte Donau – Angeliwiese – Birnersteg – Donaustadtbrücke – Gänsehäufel – Alte Donau Tracklänge: 12,2km Startpunkt: Alte Donau 1220 Wien, Arbeiterstrandbadstraße 130 Öffis: U1 Alte Donau (Haltestelle direkt am Ausgangspunkt)

Bootfahren an der Alten Donau

Vom Ausgang »Arbeiterstrandstraße« der U1-Station Alte Donau gehen wir die genannte Straße entlang nach Westen in Richtung Donauturm am Strandbad Alte Donau vorbei. Von links mündet die Wildbadgasse ein, kurz danach biegen wir bei der Hausnummer 85 durch ein weißes Tor auf einen Schotterpfad ab. Achtung: Durchgang auf eigene Gefahr! Nach einigen Kurven landen wir an der Alten Donau und spazieren neben dem Gewässer bis zum Angelibad, nach dem Imbiss zur Linken wandern wir am Asphaltweg am Minigolfplatz und an der Hundezone vorbei zum Parkplatz am Ferdinand-Kaufmann-Platz. Nach dem Gasthaus Neuer begehen wir den Nordbahndamm in Richtung Floridsdorf, wenden uns vor der Querstraße nach rechts und spazieren nun auf der Nordseite der Alten Donau nach Osten. Vor dem Birnersteg treffen wir auf eine breite Schautafel des Wiener Wasserweges. Ab der Hausnummer 114 müssen wir uns leider eine Zeit lang mit einem Spaziergang am Straßenrand begnügen. Kurz vor der breiten Wagramer Straße führt uns der Wasserweg auf den Holzweg und neben der Alten Donau unter die Straße durch. An der Unteren Alten Donau weisen uns nun einige Wasserweg-Schilder die Richtung, bleiben aber stets nahe der Alten Donau. Den Tausenderbaum passieren wir ebenso wie ein im Wasser stehendes Schild mit einem


Portrait von Hans Hass. Mit Blick auf die U2-Station Donaustadtbrücke wechseln wir dank einer Rechtskehre das Ufer der Alten Donau und wandern nun am Kaisermühlendamm in die Gegenrichtung weiter. Neben dem Gewässer am Schnitterweg gehen wir halbrechts einen Asphaltweg weiter, am Schüttauplatz ebenso halbrechts auf einen Kiesweg. Das Eingangstor zum Gänsehäufel ist bald erreicht, der Weg führt uns links vom Tor über den Ernst-Sadil-Platz in den Laberlweg zur Rechten. Nach dem Restaurant Zum Schinakl und vor einer Brücke wenden wir uns links einem Trampelpfad zu und gehen in einem großen Rechtsbogen am Wasserweg, mit Blick auf die Donau City, wieder zum Laberlweg. Links führt uns der Wasserweg unmittelbar über eine Brücke auf den Fischerstrand und zur Wagramer Straße. An der Ampel überqueren wir die Straße und erreichen nach wenigen Metern die U1-Station Alte Donau. GEHschafft! Angelibad mit Aussicht auf Floridotower

VOM RUDERN UND MÄHEN Was haben Reinhard Fendrich, Ernst Hinterberger und Elizabeth T. Spira gemeinsam? Sie alle haben eine direkte Verbindung zu dem kultigen Freibad Gänsehäufel an der Alten Donau. Während letztere Zwei lange Zeit Saisongäste in einem der größten europäischen Süßwasserfreibäder waren bzw. sind, bekundet Reinhard Fendrich nach seinem missglückten Italien-Aufenthalt an der »Strada del Sole« seine Liebe zum Gänsehäufel. Im Zuge der Donauregulierung in den 1870er Jahren wurde der Altarm vom Hauptstrom der Donau abgeschnitten und wird seitdem nur mehr vom Grundwasser gespeist. Zuleitungen sorgen für den notwendigen Wasseraustausch und verhindern übermäßigen Algenbewuchs, auch pflegt ein Mähboot im Auftrag der MA45 den Untergrund der Alten Donau. Am und im Wasser wird gerudert, gesurft, gestrampelt, gepaddelt, gesprungen, geschwommen und gesegelt. Spaß pur!  Badespaß im Strandbad Gänsehäufel

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N E H C I E R R H N E L R E F D U A EN WAN PFAD Damit die Wandermenschen nicht nur gedankenlos (wobei wir das nicht im negativen Sinne verstehen) oder gar meditierend in der Welt herumspazieren (Achtung: Scherz!), gibt es einige lehrreiche Naturlehrpfade im Wiener Stadtgebiet. Diese Lehrpfade sind nicht nur für Kinder und Jugendliche interessant. Wir URBs behaupten, dass selbst für den erwachsenen URB unter euch eine Wanderung auf den Naturlehrpfaden äußerst informativ und spannend sein wird.

Die Stadt Wien (MA49) betreut 5 unterschiedliche Naturlehrpfade, wobei sich nur der Lehrpfad Kaiserbrunn nicht im Stadtgebiet befindet. Kaiserbrunn kann aber ohne Probleme am Wiener Wasserleitungsweg nach 6 Wandertagen erreicht werden. Die Beschreibung dazu findest Du im Buch »WIEN GEHT WEIT«.

LEHRPFADE

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Erlebnispfad Hermesvillapark BesucherInnen können sich im Rahmen eines Spazierganges durch den Hermesvillapark über die Besonderheiten verschiedener Baum- und Straucharten, Wiesen und Weiden des Wienerwaldes, das Leben im Teich und über die Geschichte der Hermesvilla u.v.m. informieren. Interaktive Stationen entlang des Pfades sorgen für Abwechslung bei Jung und Alt.

ERLEBNISPFAD HERMESVILLAPARK Verlauf: Lainzer Tor – Station Totholz – Hermesvilla – Station Bienen – Hohenauer Teich – Lainzer Tor Tracklänge: 2,5km Startpunkt: Lainzer Tor 1130 Wien, Hermesstraße 76 Öffis: Bus 55A Lainzer Tor (Haltestelle direkt am Ausgangspunkt)

Edelkastanien

Der Naturerlebnispfad der MA49 beginnt beim Besucherzentrum Lainzer Tor. Hölzerne Wildschweinwegweiser leiten uns durch den gesamten Erlebnispfad. Auf Wildpflanzen gesäumten Wegen wandern wir vorbei am Mufflon- und Damhirschgehege bis zur Hermesvilla. Im großen Bogen führt der Pfad durch den Garten der Hermesvilla bis zu einigen Rastplätzen im Wald, an welchen man die eigene Treffsicherheit beim Zapfenwerfen überprüfen kann. Zur Linken wenden wir uns in weiterer Folge den eifrigen Bienenvölkern zu, der Erlebnispfad wird jedoch auf der Schotterstraße am Wiesenrand zur Rechten fortgesetzt. Das hölzerne Wildschwein leitet uns auf einen Pfad neben den Vösendorfer Graben und zum Hohenauer Teich. Wir überqueren die Wiese und die Allee, wandern kurz am Wildgehege entlang und landen nach ca. 2,5 Km wieder beim Besucherzentrum. Die Gehzeit beträgt etwa 45 Minuten. Das Besucherzentrum Lainzer


Tiergarten bietet den BesucherInnen fachkundige Informationen über das Naturschutzgebiet, ein interaktives Geländemodell sowie die etwa halbjährlich wechselnden Ausstellungen. Entlang des Weges werden auf Schautafeln und anhand lebender Bäume die typischen Baumarten des Wienerwaldes beschrieben. Wir erfahren auch den Unterschied zwischen Horn und Geweih und Wildbiene versus Honigbiene. Die vielfältige Themenauswahl reicht vom Lebensraum Totholz über die verborgene Lebensgrundlage Boden und die Wurzeln unserer Bäume, bis zu den so genannten Aliens unter den heimischen Pflanzen, die Neophyten. An mehreren Stationen kann das eigene Geschick auf die Probe gestellt werden, zum Beispiel wenn Du über Baumstämme balancierst. Für kleine Pausen gibt es Sitzgelegenheiten. Am Ziel des Erlebnispfades erwartet besonders energiegeladene Kids ein Waldspielplatz.

FLORIERENDE LITERATUR Dein Entdeckergeist ist geweckt und Du willst noch mehr über Wiens Baum- und Pflanzenwelt wissen? Dann hast Du die Möglichkeit selbst aktiv zu werden, indem Du den Tag der offenen Tür der Waldschule Ottakring besuchst oder auf geführten Wanderungen im Nationalpark Donau-Auen die Natur kennenlernst. Du kannst auch auf eigene Faust die Flora Wiens erkunden, frei nach dem Motto: Do it yourself! Um die verschiedensten Pflanzen- und Baumarten unterscheiden zu können, empfehle ich Dir entsprechende Literatur und speziell die Naturführer der Kosmos-Reihe. Vor allem interessant sind die Baum- und Pflanzenführer für Mitteleuropa, der »Kosmos Waldführer« nimmt zusätzlich die heimische Waldfauna unter die Lupe. Als absoluter Literatur-Tipp gilt das Buch »Wiens Pflanzenwelt« vom Verlag des Naturhistorischen Museums Wien. Dieses Buch sollte in keiner Naturbibliothek fehlen. Station Bienen

©MA49 - Forstamt Wien

Wildschweinwegweiser

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Naturerlebnispfad Nikolaitor Das Nikolaitor am Lainzer Tiergarten liegt etwas abseits einer Öffi-Station und erreichen wir vom Bahnhof Hütteldorf ausgehend. Den Bahnhof verlassen wir auf der Südseite Richtung Wienfluss, überqueren den Fluss und die B1 und biegen kurz darauf rechts in die Auhofstraße ab.

LEHRPFAD NIKOLAITOR Verlauf: Nikolaitor – Hackinger Wiese – Baumpilzschau – Geschichtlicher Schauplatz Lainzer Tiergarten Tracklänge: 3,4km Startpunkt: Nikolaitor 1130 Wien, Nikolausgasse 1 Öffis: S-Bahn, U4 Hütteldorf (10 Minuten Fußweg zum Nikolaitor)

Blühender Bärlauch

Nach wenigen Minuten sehen wir zu unserer Linken das Nikolaitor. Hinter der Informations-Hütte der MA49 entdecken wir eine Hinweistafel zum Naturerlebnispfad. »Susa«, das Wildschwein, führt uns durch den Naturlehrpfad, versorgt uns mit allerlei Informationen und stellt uns allerlei schwierige Fragen – ein Naturlehrpfad Quiz! Bergauf führen die ersten Meter, an der ersten Naturstation vorbei, in einer Rechtskurve zur Nikolaikapelle. Nach der kommenden Linkskurve landen wir an weiteren Naturstationen und biegen an einer breiten Schotterstraße rechts ab. Die »Susa«-Wegweiser zeigen uns außerdem die Gehrichtung. Gleich dem »rundumadum«-Weg folgen wir der Schotterstraße. Im Herbst kann man auf dieser Strecke durchaus echte Wildscheine treffen. Nach der Baumpilzschau spüren wir wieder Asphalt unter den Füßen und wenden uns an der Straße nach rechts. Auf


diesem Weg erreicht man wieder das Nikolaitor. Das Nikolaitor unterliegt, wie alle anderen Tore am Lainzer Tiergarten, speziellen und unterschiedlichen Öffnungszeiten. Besonders aufpassen muss man im Spätherbst bzw. Frühwinter. Hier ist das Tor für mehrere Wochen gar nicht geöffnet.

ERLEBNIS LAINZER TIERGARTEN VVon den vier Naturlehrpfaden im Wiener Stadtgebiet entfallen gleich mal zwei auf den Lainzer Tiergarten, diese sind dafür nicht rund um die Uhr und auch nicht ganzjährig begehbar. Der neueste aller Wiener Lehrpfade ist der Erlebnispfad Hermesvillapark, früher noch bekannt als Baumlehrpfad. Auf diesem Weg werden anhand vieler Schautafeln und vor allem lebender Bäume und Sträucher die klassischen Baumarten des Wienerwaldes erklärt und man erfährt Interessantes über die unterschiedlichen Lebensräume von Tieren. So entdeckst du neben klassischen Eichen und Buchen auch die Behausungen von Wildbienen und Wasserbewohnern. Etwas weiter im Norden ist der als Rundweg angelegte Naturerlebnispfad Nikolaitor zu finden. Dieser gibt einen Querschnitt durch die Flora und Fauna des Lainzer Tiergartens sowie dessen Entstehungsgeschichte. Dieser Weg ist vor allem bei Familien und Schulklassen sehr beliebt.

Informationen zu den Öffnungszeiten sind auf www.lainzer-tiergarten.at abrufbar. Wichtig für HundebesitzerInnen: Im gesamten Lainzer Tiergarten ist Haustierverbot!

Begegnung mit Wildschweinen Im Grunde werden dir die Wildschweine nicht zu nahe kommen. Wichtig ist: Ruhe bewahren, Frischlingen aus dem Weg gehen, keine unnötigen hektischen Bewegungen und im Bogen am Wildschwein vorbeiwandern. Wenn Du ganz ruhig stehen bleibst, kannst Du die Wildschweine bei ihrer Futtersuche beobachten.

Wilde Natur im Lainzer Tiergarten

©natureimmortal - Fotolia.com

Wildschwein GEHsichtet!

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Naturlehrpfad Obere Lobau Der Naturlehrpfad Obere Lobau beginnt am Nationalparkhaus Lobau. Dieses erreicht man am besten öffentlich mit der Buslinie 92B. Von der Station Raffineriestraße/Biberhaufenweg folgt man für wenige Minuten dem »rundumadum«-Weg.

LEHRPFAD OBERE LOBAU Verlauf: Nationalparkhaus Lobau – Dechantlacke – Josefsteg – Abzweiger Saltenstraße – Josefsteg – Nationalparkhaus Lobau Tracklänge: 6,3km Startpunkt: Nationalparkhaus Lobau 1200 Wien, Dechantweg 8 Öffis: 92B Raffineriestraße/ Biberhaufenweg (5 Minuten Fußweg z. Nationalparkhaus)

Station »Wilde Weinrebe«

Im Haus selbst kann man sich unterschiedliche Informationen zum Nationalpark Lobau besorgen, für den Naturlehrpfad ist ein eigener Info-Folder erhältlich, welcher für den Informationshunger am Lehrpfad unerlässlich ist. Denn lesenswerte Schautafeln wird man auf diesem Naturlehrpfad vergebens suchen, die Stationen sind mit beschilderten Holzpflöcken markiert. Vom Nationalparkhaus führt der Dechantweg in die Lobau. Kurz vor der Dechantlacke biegen wir an einer Weggabelung links in Richtung Josefsteg ab, Wegweiser für den Naturlehrpfad zeigen uns die Gehrichtung. An der kommenden Y-Kreuzung wenden wir uns rechts dem Schotterweg zu und biegen nach wenigen Minuten wiederum links ab. Nach dem Josefsteg folgen wir dem Wegweiser »Saltenstraße« nach links und begehen den Schotterweg in einem sanften Rechtsbogen an der »Station Trockenbusch« vorbei. Zur Linken können wir einen Abstecher zu einer Au-Plattform unternehmen, der Naturlehrpfad führt weiter am


Schotterweg bis kurz vor eine Asphaltstraße. Links würde man über eine Brücke zur Saltenstraße kommen, wir aber biegen rechts vor der Asphaltstraße auf den Schotterweg am Feldrand. Ein Wegweiser »Rundweg Naturlehrpfad« hilft uns bei der Orientierung. Wir folgen dem Wegverlauf stets der Nase nach und treffen auf eine breite Schotterstraße, zur Linken erblicken wir eine Wasseraufbereitungsanlage. An der Straße biegen wir rechts ab, begehen die Kastanienallee und verlassen diese nach der »Station Allee« und einer großen Wiese zu unserer Rechten nach rechts zum Josefsteg. Auf schon bekanntem Weg finden wir wieder zum Nationalparkhaus zurück. Empfehlenswert ist noch ein kurzer Abstecher zur Dechantlacke. An der Nordseite des Gewässers gibt es jedoch viel nackte Haut zu sehen. Josefsteg

»DRUNT‘ IN DER LOBAU, …wenn ich das Platzerl nur wüßt, hab ich ein Mädel geküßt«. Mit diesen Wörtern beginnt ein klassisches Wienerlied aus dem Jahr 1926, komponiert von Heinrich Strecker, der Text stammt aus der Feder des Texters und Schriftstellers Fritz Löhner-Beda, nach welchem in Meidling die Löhnergasse benannt ist. Die Lobau galt nämlich schon zu früher Zeit als Naherholungsgebiet und als Treffpunkt für die auch noch heute bestehende Freikörperkultur. Diese Kultur dürfte nicht vom Aussterben bedroht sein, im Gegensatz zu einigen Tier- und Pflanzenarten, wie zum Beispiel der Rotbauchunke. Diese Art wird in Österreich als gefährdet eingestuft, findet aber in den Gebieten der Lobau ein wichtiges Rückzugsgebiet vor. Seit dem Jahr 1996 ist die Lobau auch Teil des Nationalparks Donau-Auen, 2004 erfolgte die Ernennung zum Europaschutzgebiet. In der Lobau sucht man Erholung und Ruhe, fündig wird man allemal.  Dechantlacke

LEHRPFADE

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Schmetterlingslehrpfad Unseren Weg starten wir gegenüber der 38A Busstation Cobenzl, nahe dem gleichnamigen Restaurant. Eine eigene Infotafel mit einer Übersichtskarte des kurzen, aber feinen Schmetterlingspfades stimmt uns auf den Naturlehrpfad ein und erklärt uns auch, wie man am besten die schönen Tierchen beobachten kann.

SCHMETTERLINGSLEHRPFAD Verlauf: Cobenzl – Höhenstraße – Schmetterlingswiese Tracklänge: 1,3km Startpunkt: Am Cobenzl 1190 Wien, Cobenzl Parkplatz Öffis: Bus 38A Cobenzl (Haltestelle vis a vis vom Ausgangspunkt)

Schwalbenschwanz

Außerdem erfahren wir, dass wir den hölzernen Schmetterlingsschildern folgen sollen. Gesagt, getan! Die ersten Meter führen uns zur Höhenstraße, an dieser biegen wir rechts ab und erblicken einen hölzernen Schmetterling am Trampelpfad links der Höhenstraße. Das Tagpfauenauge bekommen wir zwar noch nicht in realer Gestalt zu Gesicht, aber in Form einer ersten Infotafel des Schmetterlingspfades. Der Pfad führt uns von der Straße weg auf einen Wiesenhang, an dessen oberem Rand wir entlang wandern, an weiteren Stationen vorbeimarschieren und am Ende der Wiese links einen natürlichen Durchgang zu einer Schotterstraße begehen. An der Rückseite des »Häuserl am Himmel« gehen wir den Schotterweg leicht bergab, wenden uns aber nach der Gartenhecke kurz darauf rechts einem Wiesenweg zu. Dieser führt nun in Richtung Himmelstraße, verläuft aber davor links wieder am Wiesenrand entlang. Hier lässt es sich in der warmen Jahreszeit


gut aushalten. Die wunderbare Aussicht auf Wien tut ihr Übriges dazu. Beinahe nicht zu übersehen ist das Schmetterlingstor, welches sich nach wenigen Gehminuten zu unserer Rechten auf der gegenüberliegenden Straßenseite präsentiert und den weiteren Weg bestimmt. Wir betreten das Gelände, folgen halbrechts einem Trampelpfad, wandern am »Admiral« vorbei und erreichen die Bellevuehöhe auf der Schmetterlingswiese. Weitere Informationen zu den flatternden Sommervögeln, eine perfekte Aussicht auf Kahlen- und Leopoldsberg sowie ein im Sonnenlicht leuchtender Rastplatz lassen den Schmetterlingspfad gebührend ausklingen. Wer sich wieder auf den Weg nach Hause machen will, kann entweder zum »Cobenzl« zurückwandern oder am Stadtwanderweg 2, welcher beim »Häuserl am Himmel« vorbeiführt, hinab nach Sievering wandern. Weißt Du, welcher Schmetterling das ist?

DIE NATUR DES SCHMETTERLINGS Der Schmetterling ist ein faszinierendes Wesen. Zuerst frisst sich das Tier als Raupe durch die Vegetation, überwintert in einem Kokon als Puppe und streckt im Frühling die Flügel von sich und begibt sich auf die Suche nach Blütennektar. Doch zum Leben eines Schmetterlings gehört nicht nur die eigene Labung, sondern auch das Gefressen-werden. Eine Vielzahl natürlicher Feinde verspeisen Eier, Larven, Raupen, Puppen und Schmetterlinge. Aber die Natur sorgt dafür, dass keine Art im Grunde gefährdet ist. Auch sind Schmetterlinge neben Bienen für die Bestäubung verantwortlich und sorgen somit für die Erntefähigkeit vieler Früchte. Die Schmetterlinge erfüllen also in vielerlei Hinsicht eine entscheidende Rolle in der Nahrungskette sowie in der Natur. Wenn du das nächste Mal einen Falter zu Gesicht bekommst, denke also daran, dass diese kleinen Lebewesen ein wichtiger Bestandteil der Natur sind. Infotafel auf der Bellevuehöhe

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RUNDWEG 102


MADUM RUNDU

M U D N U R L A N R M E N D I E N A W N WIE »Es grünt so grün, wenn Wiens Blüten blühen«. Am »rundumadum-Weg«, einem 124 Kilometer langen Weitwanderweg rund um die Donaumetropole, ist alles im »grünen Bereich«. Der 2005 eröffnete Weg führt vom Bahnhof Nußdorf ausgehend, gegen den Uhrzeigersinn durch den Wiener Grüngürtel. Wenn Du, was Weitwandern betrifft, noch grün hinter den Ohren bist, kann man einer Begehung dennoch grünes Licht geben, andere Weitwanderwege würden, ob der gut ausgebauten Infrastruktur, grün vor Neid werden. Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, die gute Beschilderung und die Beschreibungen hier im Buch werden Deinen Weg einfacher gestalten. So, genug über den grünen Klee gelobt, gehen darfst Du jetzt selber.

RUNDWEG

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Nußdorf – Schwarzenbergpark »rundumadum«-Etappe 1

RUNDUMADUM ETAPPE 1 Verlauf: Nußdorf – Leopoldsberg – Kahlenberg – Cobenzl – Agnesbrünnl – Häuserl am Roan – Hameau – Höhenstraße/Marswiese Tracklänge: 18,8km Startpunkt: Bahnhof Wien Nußdorf 1190 Wien, Heiligenstädter Straße 178 Öffis: S40, D Bahnhof Nußdorf (Start an der »rundumadum«-Infotafel)

Keep on smiling!

Von der Station Nußdorf ausgehend, wandern wir rechts durch die Unterführung und entlang der Donau-Promenade nach Norden. Links unter die Straße zum Kahlenbergerdorf wandern, rechts an den Gaststätten und am Parkplatz vorbei geradeaus zum Nasenweg. Nach etlichen Stufen erblicken wir die Kirche St. Leopold zu unserer Rechten, ein kurzer Abstecher zur Aussichtsplattform lohnt sich bei schönem Wetter. Der Weg führt uns aber entlang dem Gemäuer zur Bushaltestelle am Leopoldsberg und weiter zum Kahlenberg. Gegenüber der Kirche am Kahlenberg wandern wir den beschilderten Pfad bergauf zur Stephaniewarte (Eintritt: Mai bis Oktober, Sa./So. €1, Kinder frei). Die nächsten Minuten verbringen wir neben der Höhenstraße, betreten beim Cafe Schönstatt aber wieder Waldgelände. Am Fuße des Vogelsangberges führt uns eine gelbe Markierung links hinab zu einer Wegkreuzung an der Kreuzeiche. Zur Rechten können wir gleich zur Jägerwiese weiterwandern, der offizielle Weg führt aber geradeaus zum Cobenzl und in einer Schleife wieder retour zur Lichtung. Weiter folgen wir dem Weg zur Jägerwiese, wandern am Gasthaus vorbei und steigen immer höher am Nordhang des Hermannskogels bergan, welcher über einen grün markierten Abstecher erreicht werden


kann. Der Habsburgwarte am geographisch höchsten Punkt Wiens statten wir gerne einen Besuch ab (Eintritt: April bis Oktober, Sa./So. €1). Der weitere Weg führt uns wieder hinab zur Höhenstraße, am »Grüass Di a GottWirt« vorbei und leicht bergauf vielen Markierungen folgend zum »Häuserl am Roan« am Dreimarkstein. Nach einem Panoramablick auf Wien erreichen wir in weiterer Folge das Hameau und dessen fensterloses Schutzhaus. Nun geht es abwärts am blau markierten Weg in Richtung Schwarzenbergpark, biegen nach dem Jagdhaus an der Tiefauwiese rechts ab und wandern ab dem Parapluieteich auf der Schwarzenbergallee in Richtung Stadt. Der Weg führt unter der Neuwaldegger Straße hindurch am Sportzentrum Marswiese vorbei, die Etappe beenden wir aber an der Bushaltestelle 43A, welche sich zur Linken an der Neuwaldegger Straße befindet. Parapluieteich im Schwarzenbergpark

GUT AM COBENZL Cobenzl: die Aussicht ist gut, die Kulinarik ist gut, die Erreichbarkeit ist gut, außerdem gibt es Weingut und Landgut. Weinbau wurde am Fuße des Latisberges schon im 13. Jahrhundert betrieben, Graf Johann Philipp Cobenzl ließ im 18. Jahrhundert eine Schlossanlage errichten, ehe die Stadt Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts die Gründe erwarb und vollständig auf Weinbau umstellte. Heute kann man bei Führungen das Presshaus, Weinkeller und Weingärten besichtigen und mehr über das Weingut erfahren. Unweit vom Weingut entfernt befindet sich das Landgut, ein Biobauernhof, welcher Kindern und Erwachsenen einen Einblick in die biologische Landwirtschaft gibt. Dabei geht es auch um die ökologischen, ökonomischen und sozialen Zusammenhänge der Landwirtschaft. Lust auf einen Adrenalinschub? Dann besuch doch einfach mal den Waldseilpark am Kahlenberg. Waldseilpark am Kahlenberg

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BILDE E G R U AT ERTE N W S N E Z SCHÜT

R E L Ä M K N E D R NATU TEN IN WIEN MIT Viele WienerInnen wissen wahrscheinlich gar nicht, dass sich vor ihrer Haustüre ein Naturdenkmal befindet, oder nur einige Meter vom täglichen Spaziergang entfernt steht. Es kann auch durchaus sein, dass Dir die roten oder orangen Naturdenkmal-Tafeln noch gar nicht aufgefallen sind, auch wenn sich im Wiener Stadtgebiet 429 Naturdenkmäler befinden (Stand: Juli 2014).

prägen. In Wien wird seit den 1930er Jahren Naturwundern ein besonderer Schutz eingeräumt. Den Großteil der Denkmäler nehmen Einzelbäume ein, doch auch Baumgruppen, Alleen und kleine Wälder sowie Gewässer und Felsengebilde sind als Naturdenkmäler ausgewiesen.

Bäume mit Geschichte

Manche sind auch abseits von Pfaden anzutreffen, verstecken sich in Innenhöfen oder werden umrahmt von anderen Bäumen. Naturdenkmäler erhalten diesen Titel ob ihrer kulturellen Wichtigkeit, der Seltenheit wegen oder weil sie das Landschaftsbild besonders

Das älteste noch vorhandene Naturdenkmal Wiens befindet sich im 3. Bezirk. Am Rennweg 12, auf dem Grund des Europäischen Patentamtes befindet sich die »Tausendjährige Eibe«, welche seit 03.12.1936 gemeinsam mit einer zweiten Eibe unter Schutz steht. Nordamerikanischer Flair findet sich in der


Heuberggasse im 17. Bezirk. In einem privaten Garten ragen vier über 100 Jahre alte Mammutbäume in den Himmel, welche aufgrund der für Wiener Verhältnisse botanischen Seltenheit als schützenswert gelten. Die Naturdenkmäler sind aber zum Glück nicht immer hinter Zäunen versteckt. Im Rathauspark wirst Du gleich mit fünf unterschiedlichen Naturdenkmälern konfrontiert. Eine besondere Rarität ist hier die »Geschlitztblättrige Rotbuche« nahe dem Springbrunnen auf der Nordseite des Parks. Diese wurde nämlich von Gärtnern aus der Rotbuche gezüchtet. Nur 100 Meter vom Stephansdom entfernt befindet sich ein weiteres sehr interessantes Naturdenkmal. Im reizvollen und gut zugänglichen Innenhof der Singerstraße 11 in 1010 Wien wirst Du auf eine 300 Jahre alte Morgenländische Platane treffen. Das alleine wäre eigentlich schon schützenswert, doch es kommt noch mehr. Der Rest eines Gitters des 1732 aufgelassenen Friedhofs St. Stephan ist im Baum eingewachsen und gibt dem Denkmal einen zusätzlichen kulturhistorischen Wert. Nicht weit vom Stephansdom findet sich eine besondere botanische Seltenheit in Wien: ein Ginkgobaum. Dieser be-

sonders schützenswerte Baum befindet sich im Stadtpark nahe dem Parkring. Aufgestützt werden muss ein alter Maulbeerbaum im 3. Bezirk im Innenhof der Landstraßer Hauptstraße 4A. Der weiße Maulbeerbaum, seit 1936 unter Schutz stehend, fand schon im Jahr 1710 in der Klosterchronik des Elisabethinen Konvents Erwähnung und ist also nicht nur der botanischen Seltenheit wegen, sondern auch aus historischen Gründen besonders schützenswert. Das jüngste Wiener Denkmal befindet sich im 13. Bezirk, eine Blutbuche in der Gobergasse 27 darf sich seit 19.06.2013 als Naturdenkmal bezeichnen. Wird das Landschaftsbild von mehreren Bäumen geprägt, kann das Naturdenkmal auch aus Baumgruppen oder ganzen Alleen bestehen. So zum Beispiel Die »Alten Schanzen« in Floridsdorf

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die 750 Meter lange Schönbrunner Allee zwischen Schloss Schönbrunn und Schloss Hetzendorf, welche zur Regierungszeit von Kaiser Franz Joseph II. angelegt wurde und auch heute noch den Flair einer historischen Schlossallee vermittelt.

men Mauthner- und Krebsenwasser in den Praterauen ein, welche am Stadtwanderweg Nr. 9 erkundet werden. Seit 1976 gesellt sich auch der prominente Wienerbergteich zur Riege der Naturdenkmäler hinzu.

Besondere Lebensräume Über 350 Jahre alt ist der Eichenhain nahe dem Krematorium am Zentralfriedhof beim Schloss Neugebäude. Die Eichen wurden bereits 1649 in Zeillers »Topographia Austriae« abgebildet.

Am Goldberg im 10. Bezirk (Stadtwanderweg 7) ist ein ganzes Gebiet zum Naturdenkmal erklärt worden und bietet dem vom Aussterben bedrohten Ziesel ein wichtiges Refugium.

Tot und lebendig

Am Bisamberg hingegen finden Pflanzen- und Singvogelarten an den »4 Schanzen« einen Rückzugsort. Sowohl für diese besonderen Lebensräume als auch aus historischer Sicht ist dieses Gebiet interessant, wurden doch an den sanften Hügeln Befestigungsanlagen in kriegerischen Konflikten errichtet.

Selbst in einer vom Menschen gestalteten Landschaft konnte nach kurzer Zeit ein Naturdenkmal entstehen. Der »Tote Grund« auf der Donauinsel ist seit 1986 als Naturdenkmal ausgewiesen und gilt als Schutz für viele Tierund Pflanzenarten. Du wirst am »rundumadum«-Weg daran vorbei wandern. Ähnlichen Schutzcharakter nehSteinbruch im Maurer Wald

Die Salzwiese im 14. Bezirk nördlich der Hüttergasse ist Standort einiger geschützter Pflanzenarten und wird auch von Singvögeln gerne besucht.

In Stein gemeißelt Zwischen dem Gasthaus Schießstätte und dem Pappelteich befindet sich im Maurer Wald ein besonderes, vor allem historisch sehr interessantes Naturdenkmal. Bis in die 1920er Jahre wurde an der Antonshöhe Schotter gefördert,


ehe Skelette und Scherben zum Vorschein kamen. Nach eingehenden Untersuchungen stellte man fest, dass man auf ein Feuerstein-Bergwerk aus dem Neolithikum gestoßen war. Geomorphologisch sehr interessant ist die Stadtwildnis im 3. Bezirk an der Baumgasse/Ecke Maiselgasse. Das Naturdenkmal Nr. 752 besitzt eine enge Verbindung zur Donau. Im 18. Jahrhundert floss hier nämlich noch die Donau vorbei, ehe die ersten Regulierungstätigkeiten Verlauf des Stromes änderten. Übrig blieb am Prallhang der Donau eine 10 Meter hohe Steilkante, welche aufgrund ihrer Einzigartigkeit in Wien Anfang der 1990er Jahre unter Schutz gestellt wurde.

Großstadtgarten Versteckt im Innenhof der Seidengasse 31 im 7. Bezirk befindet sich ein in Wien einzigartiges Naturdenkmal: ein Biedermeiergarten. Der Garten ist ein Beispiel für die im 19. Jahrhundert entstandenen Privatgärten im Zentrum Wiens und von kulturhistorischer Bedeutung. Den Blickpunkt bildet ein Salettl, ein pavillonähnliches, offenes Häuschen, im Garten befinden sich Birnen-, Zwetschken- und Marillenbäume, an der Hausmauer wachsen Rosensträucher. Ein kleines Paradies mitten in der Stadt.

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GKEIT I T L A H H ÜR NAC F N O I LREG MODEL

K R A P N E R Ä H D L P A S O W I B WIENER Dem Biosphärenpark Wienerwald ist einer Initiative der Bundesländer Wien und Niederösterreich vorausgegangen, welche laut Definition des Biosphärenpark Managements als »Modellregion für Nachhaltigkeit« bezeichnet werden kann. 2005 erhielt eine Fläche von 105.645 Hektar, 51 Gemeinden in Niederösterreich und sieben Wiener Gemeindebezirke umfassend, von der UNESCO die Auszeichnung »Biosphärenpark Wienerwald« verliehen. Seitdem ist das Biosphärenpark-Wienerwald-Management bemüht, die drei tragenden Säulen des Biosphärenparks umzusetzen, zu stärken und in die Bevölkerung zu tragen.

Aufgabengebiet Die drei Maximen der Modellregion sind schnell überbracht: ökologisches Gleichgewicht, ökonomische Sicherheit, soziale Gerechtigkeit. Im Gegensatz zu einem Natur- oder Landschaftsschutzgebiet, ist also die Aufgabe eines Biosphärenparks umfassender. »Ein Biosphärenpark ermöglicht eine mosaikartige Zonierung in Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen. Mit der Zonierung ist keine Rangfolge oder Wertigkeit verbunden. Jede Zone hat eine eigenständige Aufgabe zu erfüllen«, meint das BPWW-Management. Dies bedeutet, dass der »Schutz typischer Naturlandschaften« den gleichen Stellenwert wie die »Erhaltung der Kulturlandschaften«


besitzt. Diese Definition kommt eigentlich einem Nationalpark nahe, doch im Biosphärenpark bildet der Mensch ein zentrales Element.

Der Begriff »Modellregion für Nachhaltigkeit« gilt also nicht nur für Naturlandschaften, die Modellregion umfasst das alltägliche Leben, das Wirtschaften, Bildung und Forschung, die Erhaltung kultureller Werte, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie den Schutz biologischer Vielfalt. Dies alles geschieht unter dem Mantel der Nachhaltigkeit und soll die Region zum Vorteil aller Menschen weiter entwickeln.

umweltfreundlicher Produkte. Die Pflegezone betrifft die Pflege von Menschen genutzter Räume wie Wiesen und Weiden. Eine hohe Artenvielfalt ist in diesen Zonen zu erreichen und soll auch die Kernzonen vor Beeinträchtigungen abschirmen. Denn in den Kernzonen ist die Natur auf sich selbst gestellt, eine menschliche Beeinflussung soll möglichst nicht stattfinden. Außerdem sind alle Kernzonen im Biosphärenpark rechtlich geschützt, zum Beispiel als Landschaftsschutzgebiet, und betreffen im Wienerwald nur Waldgebiete. Die Kernzonen im Wiener Stadtgebiet sind alle als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Zonierung

Tätigkeiten

Die sogenannte Zonierung ist stärker zerstückelt, wie man sich vielleicht vorstellen mag. Ein Blick auf die Karte des Biosphärenparks Wienerwald zeigt ein buntes Bild, auch wenn 76% der Zonenfläche als Entwicklungszone bezeichnet sind. Von der Gesamtfläche sind die Restflächen 19% als Pflegezone und 5% als Kernzone ausgewiesen. Am Stadtwanderweg Nr. 6 triffst Du auf eine solche Kernzone im Dorotheerwald. Die Entwicklungszone ist speziell auf den Menschen ausgerichtet und umfasst die Sparten des umweltund sozialverträglichen Tourismus sowie die Erzeugung und Vermarktung

Die Tätigkeiten des Biosphärenpark Wienerwald Management sind vielseitig. Die MitarbeiterInnen organisieren Infoveranstaltungen, dienen als Ansprechpartner für Ideen in der Region,

Modellregion

»Bambi« im Lainzer Tiergarten

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initiieren Projekte oder vernetzen Projekte. Sie arbeiten mit anderen nachhaltigen Regionen zusammen und geben ihr Wissen über die Region in Form von Schulungs- und Bildungsangeboten an die Bevölkerung weiter. »Im Wienerwald gibt es schon sehr viele Organisationen und (Bildungs-) Vermittler aus den verschiedensten Bereichen. Jede Vermittlungsaktion ist ein Baustein zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung«, erklärt das BPWW-Management und fügt hinzu: »Unsere Projekte werden durchwegs positiv aufgenommen. Die Leute wollen sich einbringen und viele tun das auch. Generell kommt unser Programm gut an«. Doch es gibt noch viel zu tun. Seit 2005 arbeitet das Biosphärenpark Wienerwald Management an der Modellregion für Nachhaltigkeit und wünscht sich für die Zukunft noch mehr Einbindung der Bevölkerung in die laufenden Projekte Bienenstöcke am Latisberg

und eine gute Verankerung im Bewusstsein der Bevölkerung. Denn: »Nur was man kennt, kann man schützen.«

Kernzonen von Wien Im Biosphärenpark Wienerwald sind 37 Kernzonen angesiedelt, davon befinden sich neun dieser Zonen im Wiener Stadtgebiet. Von diesen sind wiederum zwei Zonen grenzüberschreitend zu Niederösterreich ausgewiesen und die restlichen sieben Zonen fallen gänzlich in den Zuständigkeitsbereich der MA49. Die größte Kernzone auf Wiener Stadtgebiet ist die Zone im Dorotheerwald mit ca. 78 Hektar, im Vergleich dazu ist die größte Kernzone im Wienerwald am Hohen Lindkogel um das 16-fache größer. Die Kernzonen in Wien dominieren Hainbuchen- und Eichenwälder, vor allem Buchen sind in den Kernzonenwäldern sehr stark vertreten. Rund um den Johannserkogel im Lainzer Tiergarten ist eine 75 Hektar große Kernzone angelegt, in welcher schon seit Jahrzehnten keine menschlichen Eingriffe mehr stattfinden. Es führen auch keine offiziellen Wege in das Gebiet und die Zone kann nur im Rahmen geführter Touren besichtigt werden. Die Kernzone »Waldschafferin« ist mit 1,5 Hektar die kleinste Zone im gesamten Wienerwald und befindet sich am


Dornbach an der Stadtgrenze. Weitere Kernzonen befinden sich im Bürgerspitalwald, am Kolbeterberg und am Moosgraben bei der Kordonsiedlung. Sehr gut erreichbar und nahe an Wanderwegen gelegen sind die beiden Kernzonen am Latisberg und am Pfaffenberg. Die Kernzone am Latisberg umfasst annähernd die gesamte Wanderschleife vom »rundumadum«-Weg, die Zone am Pfaffenberg befindet sich westlich vom Himmel. Auch am »rundumadum«-Weg gelegen ist die letzte Kernzone im Bunde an den Südhängen des Leopoldsberges. Wer den Nasenweg begeht, durchschreitet unweigerlich einen Teil der Kernzone und wird auch über das richtige Verhalten in den Kernzonen aufgeklärt. Im Grunde wird angewiesen, die Kernzone so wieder zu verlassen, wie sie angefunden wurde. Das bedeutet auch, dass Blumen, Pilze und Beeren unberührt bleiben sollen, denn diese haben ihren eigenen Platz im Kreislauf des Schutzgebietes.

Weitere Informationen zum Biosphärenpark Wienerwald findest Du unter www.bpww.at Danke an Mag. Harald Pernkopf für den Informationsaustausch!

©mbongo - Fotolia.com

Mehr zum Biosphärenpark

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ZZONE T U H C S G UND N U Z T E S HEN BE ZWISC

K R A P L A N O I N T E A U N A R DE DONAU So groß wie 13.000 Fußballfelder: der Nationalpark Donauauen, ein unter Naturschutz stehendes Gebiet, welches 14 Nationalparkgemeinden umfasst. Bis zum 19. Jahrhundert erfuhr das Augebiet keine großen Veränderungen und wurde stets von vielen mäanderförmigen Donauarmen durchflossen. Erst in den Jahren 1870 bis 1875, als die erste Donauregulierung stattfand, wurden viele Nebenarme vom Wasser abgetrennt. Es erfolgte eine forstwirtschaftliche Nutzung der Augebiete. Der größte Eingriff fand 1972 statt. Damals entstand auch das größte Naherholungsgebiet für die WienerInnen: die Donauinsel. Um diese Zeit machten sich

auch Flusslaufkraftwerke an der Donau breit. Als allerdings 1984 der Bau des geplanten Kraftwerkes in Hainburg beginnen sollte, spaltete sich die Meinung der Bevölkerung.

Für die Natur Menschen aller Alters- und Berufsgruppen schlossen sich zusammen und sorgten als »Hainburger Bewegung« für die Besetzung der Hainburger Au, stellten sich Baggern in den Weg, ketteten sich an Bäume, campierten bei klirrender Kälte im Dezember 1984 in der Au. Die Polizei sollte den Aufruhr unterbinden und das Gelände räumen, doch waren diese Versuche erfolglos. Die Proteste trugen Früchte und das


oberste Gericht verbot Rodungsmaßnahmen in der Au. Der Bau wurde eingestellt, bevor er überhaupt richtig begonnen hatte. Nur wenige Monate nach diesen Ereignissen forderten über 300.000 Menschen im Zuge des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens die Errichtung eines Nationalparks. Um diese Forderung zu bekräftigen, erfolgten wissenschaftliche Untersuchungen zu Naturraum und Lebensarten in der Region, dessen Ergebnisse die Donau-Auen als »nationalparkwürdig« einstuften.

stellungsfläche und Erlebniszone gedacht, ein Nationalpark-Shop und ein eigenes Schloss-Café sind ebenfalls im Gebäude integriert. Die meisten Bereiche sind rollstuhlgerecht ausgeführt. Nur Fellnasen müssen draußen bleiben. Von Anfang November bis zum Frühlingsbeginn weilt jedoch auch das Nationalparkzentrum im Winterschlaf und steht zu dieser Zeit nur für telefonische Auskünfte zur Verfügung. In der restlichen, aktiven Jahreszeit ist das Besucherzentrum täglich von 9:00 bis 18:00 geöffnet (im Oktober bis 17:00).

Am 26. Oktober 1996 war es amtlich: der Nationalpark Donau-Auen war geboren und wurde am Tag darauf offiziell eröffnet. Im Schutzgebiet nach IUCN-Kategorie II (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) wird seitdem der Schutz des Ökosystemes forciert und gelebt. Doch war dies gar nicht das erste Schutzgebiet in den Donau-Auen. Seit 1983 sind Teile der »Unteren Lobau« und Teile der östlichen Donau-Auen, sowie March und Thaya, als Ramsargebiet (Feuchtzonenschutz) deklariert.

Für Kinder wird in den Sommerferien ein spezielles Naturprogramm angeboten. Wenn es Dich in Deinen Füßen juckt, kannst Du Dir auf insgesamt fünf unterschiedlichen Themenwegen bei Orth an der Donau Deine Beine vertreten.

schlossORTH Nationalpark-Zentrum

Das eigentliche Nationalpark-Zentrum befindet sich im Schloss Orth, welches revitalisiert als Besucherzentrum für den Nationalpark dient. Das Informationszentrum ist jedoch nicht nur als Aus-

©newman, Schloss Orth

Hot Spot Orth

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Stopfenreuther Au Die Stopfenreuther Donaurunde führt Dich zu den Schauplätzen der Au-Besetzung und lässt Dich an der Au-Terrasse am Protestwanderweg teilhaben. Die Besonderheit der Stopfenreuther Au-Terrasse ist nicht nur der Ausblick auf die Flusslandschaft, sondern die angrenzende Lagerwiese und eine offizielle Feuerstelle. Durchreisende Bootsund Fahrradtouristen können auf der Lagerwiese zelten und sich Brennholz zur Verfügung stellen lassen. Es ist dies das einzige Fleckchen Landschaft im Nationalpark, auf welchem das Zelten und Feuermachen erlaubt sind.

Eckartsau Das eindrucksvolle Schloss Eckartsau überstrahlt die kleine Gemeinde an den Donau-Auen. Die Räumlichkeiten des Schlosses dienen den Nationalparkbesuchern zudem als Veranstaltungsort und Informationsstelle. Markierte RundDechantlacke »Obere Lobau«

wanderwege führen vom Schloss in Richtung Donau-Auen. Selbst der Ostösterreichische Grenzlandweg lässt das Schloss nicht unbeachtet. Doch vor allem sehenswert ist der Schlosspark, in welchem sich die wildesten Baumverdrehungen entdecken lassen und man aus dem Staunen kaum herauskommt. Informationen zu Öffnungszeiten, Preisen, Veranstaltungen und alle notwendigen Besuchsinformationen findest du unter www.donauauen.at.

Südliche Donauseite Der Nationalpark Donauauen befindet sich jedoch nicht nur auf der Nordseite der Donau. Zwar sind viele Nationalparkeinrichtungen auf dieser Flussseite stationiert, in den kleinen Bereichen bei Haslau und Maria Ellend südlich der Donau wird man dafür mit einsamen Aulandschaften konfrontiert. Von einer starken Besucherfrequentierung kann in diesen Aubereichen nicht gesprochen werden, eher wird man hier fast auf gar keine Menschen treffen. Gut kombinieren lässt sich ein Ausflug in die südlichen Donauauen mit dem Besuch des Archäologischen Parks Carnuntum und des Freilichtmuseums Petronell. Für eine gute öffentliche Erreichbarkeit der Südseite des Nationalparks Donauauen sorgt die bestehende Bahnverbindung.


Eine Rückschau Erst unlängst wurde an den 30. Jahrestag der Aubesetzung gedacht, welche das Entstehen des Nationalparks Donauauen erst ermöglicht hatte. Viele Zeitzeugen von damals schilderten ihre Erlebnisse in einer Radiosendung und klärten über die Besonderheit der Zusammengehörigkeit auf. So war für einen Besetzer klar, dass wenn dort die Baumaschinen auffahren werden, er sich dort hinsetzen werde. Über die Sinnhaftigkeit war man sich am Anfang nicht bewusst und keiner konnte das Ausmaß abschätzen: »Ob es erfolgreich wird oder nicht, haben wir nicht gewusst. Wir waren uns nicht klar, was passieren wird.« Der Widerstand der Besetzer wurde immer stärker, auch weil die Forderungen der Bauarbeiter und der Polizei immer aggressiver wurden. Die ersten Aubesetzer wunderten sich über die Anteilnahme aus den unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten, vor allem weil »die Bewegung durch die Medienberichterstattung und die öffentliche Diskussion so geschwind in alle Bevölkerungsgruppen übergeschwappt ist.« Ein anderer Teilnehmer von damals bringt es auf den Punkt, indem er das Zusammengehörigkeitsgefühl zum Anstoß nahm und bei sich dachte: »Da muss ich mitmachen, ich muss jetzt auch einen Baum umarmen.« Quellen: www.orf.at, www.wien.gv.at

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