S U L P WIR
WIRPLUS April 2015
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144 SEITEN FASZINATION WIR 80 Jahre sind seit der Gründung der WIR Bank Genossenschaft vergangen. Das Buch «Faszination WIR – Resistent gegen Krisen, Spekulationen und Profitgier» beleuchtet Aspekte einer spannenden Firmengeschichte, setzt dazu bereits beim Börsencrash von 1929 ein und zeigt die Zukunftschancen der Komplementärwährung WIR auf. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich, kann zu einem Vorzugspreis, aber auch über die WIR Bank bezogen werden.
Das WIR-System der WIR Bank unterstützt die Schweizer Binnenwirtschaft und ist in seiner Grösse und Nachhaltigkeit weltweit einzigartig: Was 1934 als Netzwerk von 300 Firmen und Privaten begann, umfasst heute 50 000 KMUs, die 2013 unter sich einen Mehrumsatz von 1,43 Mrd. CHW generierten. In seinem Buch «Faszination WIR» zeigt Hervé Dubois auf, wie diese spannende Erfolgsgeschichte möglich war, welche Hürden dabei genommen werden mussten und was auch in Zukunft der okönomische Nutzen einer Komplementärwährung in einer von Wachstums- und Profitdenken geprägten Wirtschaftsordnung ist. Hervé Dubois wurde in La Chaux-de-Fonds geboren und wuchs in Zürich auf. Nach der Matur studierte er Wirtschaftswissenschaften und Publizistik an der Hochschule St. Gallen. Während 20 Jahren war Dubois in der Region Basel als Redaktor bei Tageszeitungen, bei der Schweizerischen Depeschenagentur und als Radiojournalist tätig. 1995 wechselte er zur WIR Bank Genossenschaft, wo er bis zu seiner Pensionierung 2014 als Kommunikationsleiter tätig war. Heute lebt Hervé Dubois im Wallis.
Faszination WIR – Resistent gegen Krisen, Spekulationen und Profitgier. 144 Seiten, Hardcover, Leinenstruktur mit Prägung Erhältlich ist das Buch in allen Buchhandlungen (ISBN 978-303781-075-0) zum Preis von 34 CHF (Richtpreis). Das Buch kann – solange der Vorrat reicht – auch über die WIR Bank zum Vorzugspreis von 20 CHF oder 20 CHW bezogen werden, und zwar – über das Webformular auf www.wirbank.ch/buch* – per Post mit dem unten stehenden Talon* – per E-Mail (s. Talon)* – in den Filialen und Agenturen der WIR Bank – an den folgenden Veranstaltungen der WIR Bank (s. S. 41): • WIR-Messen Luzern und Zürich • Herbstgespräche im KKL Luzern (für Stammanteilhalter/-innen) • Generalversammlung in Basel (für Genossenschafter/-innen) • WIR-Business-Treffs * Portokosten werden nicht verrechnet
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Kontokorrentkonto Nr. ………..................................… Sparkonto Nr. ……….............................…........ Ich bezahle mit CHF nach Erhalt einer Rechnung (Lieferung nach Zahlungseingang)
Talon einsenden an WIR Bank, Marketing, Auberg 1, 4002 Basel. Oder bestellen Sie das Buch über das Webformular auf www.wirbank.ch/buch oder per E-Mail bei Nadja Maurer: nadja.maurer@wir.ch (bitte gewünschte Anzahl Bücher, Adresse und Zahlart mit Kontonummer angeben).
WIRPLUS April 2015
AUSSER- UND UNTERIRDISCH EDITORIAL
Viel Ordnungssinn haben terrestrische Astronauten und Satellitenbauer bisher nicht gezeigt: 100 Tonnen Altmetall und Plastik liegen auf dem Mond verstreut, allerlei Schrott – rund 600 000 Objekte mit einem Durchmesser von mehr als 1 cm – umkreist die Erde, und zuletzt hat der Mensch auch den Mars und den Kometen Tschurjumow-Gerassimenko mit seinen technischen Errungenschaften bestückt. Auch ausserhalb unseres Sonnensystems finden sich unsere Spuren: Die Sonde Pioneer 10 ist seit 43 Jahren unterwegs und wird in 2 Millionen Jahren im benachbarten Sonnensystem «Aldebaran» in Empfang genommen – falls dort zu diesem Zeitpunkt gerade eine intelligente Zivilisation herangewachsen bzw. noch nicht untergegangen ist. Geht es nach Erich von Däniken, haben ausserirdische Astronauten nicht nur mehr Köpfchen, sondern auch mehr Fingerspitzengefühl: «Sie haben nach ihren Besuchen auf der Erde ihr Gerümpel mitgenommen.» Vor 50 Jahren eckte von Däniken mit solchen Thesen noch weit mehr an als heute. Damals war das bekannte Universum vergleichsweise winzig und Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems blosse Theorie. Heute diskutieren Astrophysiker und -biologen nicht mehr die Frage, ob wir allein im
Universum sind, sondern ob man aktiv Kontakt zu Ausserirdischen suchen soll oder ob es gesünder sei, lediglich passiv nach Signalen zu horchen. Anlässlich des 80. Geburtstags Erich von Dänikens Mitte April haben wir ihn in Interlaken besucht (S. 22). Ohne die Erde zu verlassen, wagt sich die WIR Bank in neue Welten vor: Sie wird aktiv im Bereich Social Media und baut so ihre externe Kommunikation aus. Volker Strohm ist der neue Leiter Digitale Medien und zugleich Mediensprecher der WIR Bank (S. 10). Unterirdisch – nämlich negativ – sind die Zinsen, mit welchen Grosskunden einiger Banken rechnen müssen. Auch der normale Bankkunde wird alles andere als verwöhnt. Soll man nun sein Erspartes der Zuckerdose, der Matratze oder einem Tresor anvertrauen und den Totalverlust bei einem Wohnungseinbruch riskieren? Besser nicht. Die WIR Bank bietet auch 2015 lukrative Alternativen, die ihr letztes Jahr 382 Mio. CHF mehr Kundengelder und 1200 neue Kapitalgebende eingebracht haben (S. 4). DANIEL FLURY
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INHALT
SEITE 10
SEITE 12
Volker Strohm ist der neue Leiter Digitale Medien und Mediensprecher der WIR Bank. Er führt die Genossenschaft in die Welt von «Finance 2.0». Dabei kommt auch das Infotainment nicht zu kurz. Schauen Sie rein!
Die WIR Bank macht mobil: 33 weisse BMW 1er mit dem Logo der WIR Bank bereichern neu das Strassenbild. Am Steuer: Firmenkundenberater wie Hans Ramsebner von der Filiale Bern.
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4 GESAMTKREDITVOLUMEN ÜBERSTEIGT DIE 4-MILLIARDEN-SCHWELLE 7 STAMMANTEILE DER WIR BANK – EIN SOLIDES INVESTMENT 8 7 FRAGEN AN DIE LERNENDE NADJA FREY
10 KATZENBILDLI UND BANKGESCHÄFTE
Interview mit Volker Strohm
12 DIE WIR BANK HAT AUCH EINE FLOTTE 14 ZIHLMANN ELECTRONICS AG MEISTERT EUROKRISE MIT TOPANGEBOT UND WIR
17 «DER 16. OKTOBER HAT UNS GLÜCK GEBRACHT» 19 GESUND DURCH PFLANZENKRAFT 22 «ES SIND DIE PHANTASTEN, WELCHE DIE WELT IN ATEM HALTEN»
Interview mit Erich von Däniken
28 ZEIT, DAS MASS ALLER DINGE? 31 EINARBEITUNG NEUER MITARBEITER 34 TUN SIE SICH SELBST ETWAS GUTES!
SEITE 22 Seit bald 50 Jahren stösst Erfolgsautor und Prä-AstronautikSpezialist Erich von Däniken auf skeptische Wissenschafter, hat aber auch schon viele überzeugt. Lesen Sie dazu unser Interview.
36 EINE ZUKUNFTSSCHAU MIT VIELEN FRAGEZEICHEN
Dr. Richard Schwertfeger
39 VON AUSSERIRDISCHEN UND APPENZELLERN
Kolumne Willi Näf
40 CARTOON 41 AGENDA
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GESAMTKREDITVOLUMEN ÜBERSTEIGT DIE 4-MILLIARDEN-SCHWELLE JAHRESABSCHLUSS 2014 2014 konnte die WIR Bank Genossenschaft auf eine 80-jährige Geschichte zurückblicken. Im Unterschied zu grossen Instituten, die Schweizer KMUs je nach Opportunität mit wechselnder Priorität behandeln, hat sich die WIR Bank stets als zuverlässige Partnerin der Stützen des Mittelstands erwiesen. Diese Konstanz zahlt sich aus: Auch im Jubiläumsjahr gelang es, die Bilanzsumme zu steigern, und zwar um beachtliche 11,3% auf 4,65 Mrd. CHF/CHW. Der Jahresgewinn stieg um 2,1% auf 13,54 Mio. CHF. Folgt die Generalversammlung am 27. Mai dem Antrag des Verwaltungsrats, wird die Dividende von 9.40 CHF auf 9.75 CHF pro Stammanteil erhöht.
Die Schweizer Wirtschaft hat sich auch 2014 erstaunlich gut gehalten, nicht zuletzt dank der Kombination von Zuwanderung und tiefen Zinsen. Dämpfende Massnahmen wurden vom Bundesrat den Finanzinstituten verordnet, welche ihre Hypothekarkredite seit Mitte 2014 mit mehr Eigenkapital finanzieren müssen. Die Erhöhung des antizyklischen Kapitalpuffers von 1 auf 2% bereitet der WIR Bank aber keine Sorgen – sie erfüllt die ab 2019 geltenden Erfordernisse schon heute, selbst wenn der Kreditpuffer auf die maximal möglichen 2,5% aller risikogewichteten Kreditpositionen erhöht würde. Störend ist die Tatsache, dass Eigenmittelanforderungen und Regulierungskosten die kleineren und auf das Inland fokussierten Banken härter treffen als Grossinstitute, die international tätig sind und sich grösseren Risiken aussetzen. Wettbewerbsverzerrend und zum Nachteil von Unternehmen wie die WIR Bank wirkt sich auch die Staatsgarantie vieler Kantonalbanken aus, die auf bessere Konditionen bei der Refinanzierung ihrer Kredite zählen dürfen. Dieser Widrigkeiten zum Trotz entwickelte sich die WIR Bank im Jahr 2014 sehr erfreulich. Dies zeigt sich auch in der Entwicklung des Stammanteilkurses: Er stieg von 418 CHF Ende 2013 auf 428 CHF Ende 2014 (+2,4%). Nachdem 2014 nicht weniger als 1200 Personen erstmals Stammanteile gekauft haben, konnte die Basis der Kapitalgebenden auf über 9600 Personen verbreitert werden. Zweifellos wird 2015 die Schwelle von 10 000 Stammanteilhaltern überschritten.
WIR-Umsatz Nur von einem leichten Rückgang war der Umsatz in der Komplementärwährung WIR (CHW) betroffen: Haben die rund 45 000 dem WIR-System angeschlossenen KMUs 2013 1,433 Mrd. CHW umgesetzt, so waren es 2014 mit 1,426 Mrd. knapp ein halbes Prozent weniger. Die Aktivierung des WIR-Umsatzes bleibt eine der höchsten Prioritäten der WIR Bank. Seit 2014 wird bei Neuaufnahmen besonders darauf geachtet, dass sich die KMUs zu einer garantierten 4
WIR-Annahme verpflichten und sich auf dem Marktplatz auf www.wirbank.ch präsentieren. Damit werden die Platzierungsmöglichkeiten von WIR-Guthaben verbessert und regionale oder branchenspezifische Mankos ausgeglichen. Weitere Massnahmen zur Umsatzförderung, zur Effizienzsteigerung des WIR-Systems und zur Stärkung des Netzwerkgedankens sowie der Marke WIR sind geplant.
Kreditvolumen Das Gesamtkreditvolumen überstieg 2014 die 4-MilliardenSchwelle: Mit 4,08 Mrd. CHF/CHW betrug der Zuwachs 309,6 Mio. oder 8,2% (vgl. Tabelle: Summe der Positionen «Forderungen gegenüber Kunden CHF/CHW» und «Hypothekarforderungen CHF/ CHW»). Damit erwies sich das Kreditwachstum als noch dynamischer als ein Jahr zuvor. Bei den Hypothekarforderungen entfallen 2,57 Mrd. auf CHF-Hypotheken (+11,8%), 655,21 Mio. auf WIRHypotheken (+1,2%). Der Anteil der Festhypotheken CHF ist von 53,3 auf 56,5% gestiegen, während das Volumen der LIBOR-Hypotheken von 35,3 auf 31,6% gesunken ist. 11,9% der gewählten Hypothekarmodelle entfielen auf variable Hypotheken (Vorjahr: 11,4%).
Finanzanlagen Wie in den Vorjahren sind die Finanzanlagen und die damit verbundenen möglichen Risiken zurückgefahren worden. Mit 145,15 Mio. CHF sind sie um 15 Mio. CHF oder 9,4% geringer bilanziert (vgl. Tabelle). Wiederum sind die frei gewordenen Mittel in erster Linie für die Refinanzierung des Kreditgeschäfts eingesetzt worden.
Kundengelder CHF Um nicht weniger als 17,3% oder 382 Mio. CHF sind die CHFKundengelder gewachsen. Die neue Marke von 2,59 Mrd. CHF (vgl. Tabelle) widerspiegelt das Vertrauen, das der WIR Bank Genossenschaft entgegengebracht wird. Auf besonders grossen Zuspruch
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stiessen die im Vergleich zu anderen Anbietern sehr attraktiv verzinsten Festgelder: Ihr Volumen erfuhr mit einem Zuwachs von 120,2% auf 236,7 Mio. CHF deutlich mehr als eine Verdoppelung. Auf der Beliebtheitsskala ebenfalls ganz oben steht das Sparkonto 60+. Ende 2013 lanciert, flossen ihm innerhalb von wenig mehr als einem Jahr insgesamt 196,9 Mio. CHF zu. Im Vorsorgebereich überzeugen das Säule-3a-Konto TERZO und das Freizügigkeitskonto weiterhin mit ihren attraktiven Konditionen: Das TERZO-Konto legte um 4,7% auf 742,42 Mio. CHF zu und das Freizügigkeitskonto um 4,2% auf 373,11 Mio. CHF.
Kundengelder CHW Die WIR-Geldmenge verzeichnete einen leichten Rückgang um 0,6% und liegt per Ende Dezember 2014 bei 768,39 Mio. CHW.
Geschäftsaufwand Während der Personalaufwand um 1,5% auf 28,7 Mio. CHF sank, erhöhte sich der Sachaufwand um 11,7% auf 16,1 Mio. CHF. Die WIR Bank investiert gegenwärtig in die Modernisierung der Arbeitsplätze aller Mitarbeitenden und allgemein in die Erneuerung der Infrastruktur. Insgesamt stieg der Geschäftsaufwand um 1,25 Mio. auf 44,75 Mio. CHF (+2,9%).
Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste Der niedrige Wert von 0,24 Mio. CHF (–65,4%; vgl. Tabelle) bei gleichzeitig stark angewachsenem Kreditvolumen zeigt deutlich, dass die WIR Bank eine umsichtige und verantwortungsvolle Kreditpolitik betreibt.
Reservenbildung Anleihen und Pfandbriefdarlehen Das Volumen der Anleihen und Pfandbriefdarlehen konnte um 8,3% auf 527,9 Mio. CHF reduziert werden. Grund dafür ist der Zuwachs bei den CHF-Kundengeldern, die nun mit 80,2% zur Deckung der Kundenausleihungen beitragen (Vorjahr: 75,8%).
Eigenkapital vor Gewinnverwendung Die WIR Bank bleibt sehr gut kapitalisiert. Das Eigenkapital vor Gewinnverwendung stieg um 1,9% auf 386,9 Mio. CHF. Die Eigenkapitalquote (das Verhältnis zwischen Eigenkapital und risikogewichteten Aktiven, auch BIZ-Ratio) liegt infolge der höheren Ausleihungen mit 15,6% leicht tiefer als Ende 2013 (16,4%), aber immer noch weit über dem ab 2019 geltenden Richtwert von 13,7%. Der Eigenmitteldeckungsgrad (Verhältnis zwischen dem effektiv vorhandenen und dem gesetzlich erforderlichen Eigenkapital) liegt bei 195% (Vorjahr: 205%) und damit weiterhin komfortabel über der gesetzlichen Vorgabe von 140%.
Erfolg aus dem Zinsengeschäft Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft – ohne Erträge aus Handelsbestand und Finanzanlagen – ist dank erhöhtem Kreditvolumen und niedrigeren Zinsaufwendungen um 2,7% höher ausgefallen als im Vorjahr. Die Abnahme um insgesamt 4,5% (vgl. Tabelle) auf 46,73 Mio. CHF resultiert aus dem Rückgang der Zinserträge aus Handelsbestand und Finanzanlagen um 3,3 Mio. CHF (–36%): Hoch verzinste Obligationen sind ausgelaufen, und die frei gewordenen Mittel mussten auf niedrigerem Niveau wieder angelegt werden, sofern sie nicht der Refinanzierung von Krediten dienten.
Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft Infolge des oben erwähnten Rückgangs des WIR-Umsatzes reduzierte sich auch der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, und zwar um 2,8% auf 27,42 Mio. CHF.
Die Reserven für allgemeine Bankrisiken wurden nicht weiter dotiert und belaufen sich auf 91,5 Mio. CHF. Durch die Bildung von weiteren Schwankungsreserven für Wertschriften und Kreditrisiken steigt die Position Wertberichtigungen und Rückstellungen um 11,4% von 105,7 auf 117,8 Mio. CHF. Den freien Reserven sollen – die Zustimmung der Generalversammlung vorausgesetzt – 13,5 Mio. CHF zugewiesen werden. Wie in der Vergangenheit wird die Dividende für den Stammanteil der Reserve aus Kapitaleinlagen (76,54 Mio. CHF) entnommen. Damit erfolgt die Ausschüttung der Dividende ohne Abzug der Verrechnungssteuer und – für natürliche Personen in der Schweiz – steuerfrei.
Ausblick Es ist unbestritten, dass das unerwartete Ende des Euro-Mindestkurses zu einer Wachstumsabschwächung in der Schweiz führen wird. Am stärksten gefordert dürften die Exportindustrie und die Tourismusbranche sein. Die Bauwirtschaft mag schon in den Monaten zuvor etwas ins Stocken geraten sein, die extrem tiefen Zinsen und die höhere Kaufkraft durch fallende Energie- und Importpreise werden jedoch die Nachfrage nach Wohneigentum und Hypotheken unterstützen. Obwohl die Arbeitslosigkeit durch Produktionsverlagerungen und Arbeitsplatzabbau leicht steigen dürfte, wird der Privatkonsum Hauptstütze der Schweizer Wirtschaft bleiben. Davon wird auch der Detailhandel profitieren, selbst in grenznahen Gebieten, sofern die Detailhändler Preisvorteile beim Einkauf im Euroraum an die Kunden weitergeben. Zulegen sollten die Dienstleister, die mehrheitlich auf die Binnenwirtschaft ausgerichtet sind. In Anbetracht der Tatsache, dass die Schweizer Unternehmen nach 2010, als der Euro gegen 1.60 CHF wert war, eine ebenso schwierige Situation gut gemeistert haben, darf davon ausgegangen werden, dass Flexibilität, Unternehmergeist und Erneuerungswille dazu beitragen, auch diese nicht einfache Phase durchzustehen. 5
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Die WIR Bank hat sich auch 2015 Wachstum verordnet. Die hohe Nachfrage nach Krediten wird es der WIR Bank erlauben, im Aktivgeschäft über dem Markt zu wachsen. Eine Herausforderung wird es sein, auch bei den Kundengeldern im bisherigen Rahmen zuzulegen. Die Einführung von Negativzinsen durch die Nationalbank – einzelne Grossbanken geben den schwarzen Peter bereits an ihre grossen Firmenkunden weiter – hat das Zinsgefüge ordentlich durcheinandergewirbelt. Reisserische Schlagzeilen verführen Private dazu, ihr Erspartes nicht einer Bank anzuvertrauen, sondern zuhause in einem Tresor aufzubewahren. Doch wer rechnen kann, wird sich die Anschaffung eines teuren Safes zweimal überlegen, insbesondere dann, wenn er noch das Risiko eines Einbruchs und damit eines Totalverlusts mit einbezieht. Die WIR Bank verfügt über Produkte – z.B. das Sparkonto oder Festgeldkonti –, die den Sparern und Anlegern wesentlich mehr Nutzen und Vorteile bieten.
thurn eine Emissionszentrale, die Emissions- und Finanz AG (Efiag), gegründet. Die Efiag wird ab 2015 am Kapitalmarkt Geld für Banken aufnehmen, die selber zu klein sind, um Emissionen an den Kapitalmärkten durchführen zu können. In der Vergangenheit haben wir an dieser Stelle verschiedentlich darauf hingewiesen, dass Unternehmer das WIR-System nicht erst dann nutzen sollten, wenn eine Krise naht. Auch in guten Zeiten muss das WIR-Netzwerk gepflegt werden, damit es seine volle Stärke entfalten kann, wenn die Wirtschaft zu schwächeln beginnt. Nicht nur im Tourismus oder im Detailhandel können nun mit WIR-Aktionen ausfallende Umsätze wettgemacht werden. Die WIR Bank ihrerseits wird das WIR-System als Alleinstellungsmerkmal mit aller Kraft weiterentwickeln. Es ist und bleibt der Schlüssel zum Ausbau unseres Firmenkundensegments und zur Vermehrung unserer Erstbankbeziehungen.
Als ergänzende Quelle für die Refinanzierung von Krediten hat die WIR Bank Genossenschaft zusammen mit der Regiobank Solo-
VORSITZENDER DER GESCHÄFTSLEITUNG
GERMANN WIGGLI,
Die WIR Bank in Zahlen: ausgewählte Positionen aus Bilanz und Erfolgsrechnung 2014
Aus der Bilanz Forderungen gegenüber Kunden CHF/CHW Hypothekarforderungen CHF/CHW Handelsbestand in Wertschriften und Edelmetallen Finanzanlagen Kundengelder CHF Kundengelder CHW Anleihen und Pfandbriefdarlehen Eigenkapital (vor Gewinnverwendung) Bilanzsumme
2014
2013
VERÄNDERUNG IN PROZENT
848 439 774 3 227 245 214 173 059 380 145 150 675 2 590 292 025 768 393 976 527 900 000 386 912 237 4 647 784 919
818 625 185 2 947 414 647 143 624 350 160 142 232 2 208 507 950 772 970 989 575 600 000 379 707 071 4 174 115 069
3,6 9,5 20,5 –9,4 17,3 –0,6 –8,3 1,9 11,3
Aus der Erfolgsrechnung Erfolg aus dem Zinsengeschäft Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft Erfolg aus dem Handelsgeschäft Übriger ordentlicher Erfolg Geschäftsaufwand Bruttoerfolg Wertberichtigungen, Rückstellungen & Verluste Jahresgewinn
46 730 006 27 419 685 4 209 042 2 224 239 44 751 707 35 748 646 240 236 13 539 636
48 927 180 28 223 723 4 965 815 2 744 784 43 504 221 41 357 282 694 170 13 265 711
4,5 –2,8 –15,2 –19,0 2,9 –13,6 –65,4 2,1
Die detaillierten Zahlen werden Ende April im Geschäftsbericht 2014 veröffentlicht. Dieser kann dann auf www.wir.ch/geschaeftsberichte eingesehen oder bei der WIR Bank Genossenschaft angefordert werden.
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STAMMANTEILE DER WIR BANK – EIN SOLIDES INVESTMENT
Wer Stammanteile der WIR Bank kauft, beteiligt sich am wirtschaftlichen Erfolg eines soliden Schweizer Unternehmens und kann mehrfach profitieren.
Stammanteile der WIR Bank sind Wertrechte mit Potenzial und einer attraktiven Dividende. Wer jetzt Stammanteile kauft, erhält die erste Dividende bereits im Juni ausbezahlt. (Dividendenstichtag: 27. Mai 2015 – ex Dividende: 28. Mai 2015). Die Dividende wird in diesem Jahr – vorbehältlich der Zustimmung der Generalversammlung vom 28. Mai – 9.75 CHF pro Stammanteil betragen. Dies entspricht einer Dividendenrendite von 2,28% auf dem Jahresschlusskurs von 428 CHF. Die Ausschüttung der Dividende erfolgt ohne Abzug der Verrechnungssteuer und ist für natürliche Personen in der Schweiz einkommenssteuerfrei.
Postfach, 4002 Basel), per Telefon (0848 947 947) oder per Fax (061 277 93 08) erteilt werden. Stammanteile können am ersten und dritten Freitag jedes Monats an der internen Börse der WIR Bank sowie an jedem Bankwerktag auf der OTC-Plattform der Berner Kantonalbank gehandelt werden. Mehr Informationen unter: www.wir.ch/stammanteile und www.wir.ch/sparen ROLAND SCHAUB
Kursentwicklung Stammanteile interne Börse (3 Jahre)* Mehr Zins auf Ihrem Sparkonto
460
Die Depotführung Ihrer Stammanteile bei der WIR Bank ist kostenlos.
440 420
Kaufaufträge an die WIR Bank können per Internet-Banking der WIR Bank, per Post (WIR Bank, Abt. Finanzen/Stammanteile,
Kurs
380 360 340 320 300 280
14 20.0 2.15
.14
.14
.14
07.1 1.
30.0 7
02.0 5
07.0 2
.13 18.1 0.13
19.0 7
19.0 4.13
18.0 1.13
19.1 0.12
4.12 20.0 7.12
260
04.0
Stammanteile kaufen
400
06.0 1.12
Wenn Sie über ein Sparkonto bei der WIR Bank verfügen, haben Sie es in der Hand, von einem Spitzenzinssatz zu profitieren: Sobald sich mindestens 25 Stammanteile in Ihrem Kundendepot bei der WIR Bank befinden, erhalten Sie zusätzlich zum Basiszinssatz von 0,3% einen Stammanteilbonus von 0,5%. Zusammen mit dem Neugeldbonus von 0,3% können Sie auf dem Sparkonto einen einmaligen Zinssatz von bis zu 1,1% erreichen (Boni jeweils bis zu einem Guthaben von max. 50 000 CHF), Stand: 20.2.2015.
* Die bisherige Performance des Stammanteils ist keine Garantie für die zukünftige Kursentwicklung des Titels.
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7 FRAGEN AN DIE LERNENDE Die WIR Bank bildet an ihrem Hauptsitz in Basel st채ndig bis zu sechs Lernende aus. Wir stellen jedes Jahr eine/-n von ihnen vor, heute Nadja Frey.
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Nadja Frey mit Kundenberaterin Brigitta Dambach.
Wie kamst du zum Entschluss, eine Banklehre zu beginnen? Lange konnte ich es mir nicht vorstellen, in einem Büro zu arbeiten. Ich wollte etwas mit meinen Händen machen, zum Beispiel medizinische Masseurin oder etwas im sozialen Bereich. Dann schwärmte eine Kollegin von ihrer KV-Schnupperlehre. Als sich mir die Gelegenheit bot, bei Tally Weijl im Büro zu schnuppern, griff ich zu und musste feststellen, dass mir das sehr zusagt. Im Folgenden habe ich mich bei verschiedenen KMUs, im Detailhandel und bei Banken für eine KV-Lehrstelle beworben. Von der WIR Bank habe ich sofort eine Antwort erhalten. Nach dem Vorstellungsgespräch und einem Schnuppertag kam es schnell zum Vertragsabschluss. Ich war froh, dass ich die Zusage von der WIR Bank erhalten hatte, denn ich kannte die Bank von der Tätigkeit meines Vaters als Autocarrossier. Es ist eine interessante Bank, da sie sich durch die Komplementärwährung und das WIR-System von anderen Finanzinstituten abhebt.
Wie war dein erster Eindruck bei Lehrbeginn? Ich wurde überall sehr herzlich aufgenommen, vor allem auch von meinen «Oberstiften» Anne und Basil, die beide auch schon im WIRPLUS porträtiert wurden.
Was ist deine jetzige Tätigkeit in der Bank? Begonnen habe ich im Zahlungsverkehr, dann wurde ich in der Produktunterstützung, im Beratungszentrum und im Controlling eingesetzt. Seit Mitte November – und noch bis Mai – arbeite ich am Schalter in der Filiale Basel.
hier in der Filiale eigentlich am besten. Wir müssen zwar manchmal den Kopf für etwas hinhalten, das wir nicht verbrochen haben, aber wenn der Kunde am Schluss glücklich die Filiale verlässt, gibt das einem schon ein gutes Gefühl.
Wurden deine Erwartungen bisher erfüllt? Ja, mir fehlt nichts, und ich fühle mich hier gut aufgehoben. In der WIR Bank nimmt man sich Zeit für die Lernenden. Ich weiss von Kolleginnen und Kollegen, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Manche haben grosse Probleme in ihren Teams oder sind auf sich alleine gestellt. Sie stehen diese Situationen einfach durch, damit sie die Lehre irgendwie hinter sich bringen.
Wie geht es nach der Lehrabschlussprüfung nächstes Jahr weiter? Ich habe noch nicht in allen Abteilungen der WIR Bank gearbeitet – vielleicht kommt es ja noch besser (lacht) –, aber im Moment könnte ich mir gut vorstellen, eine Tätigkeit als Kundenberaterin auszuüben.
Was machst du neben dem Berufsalltag? Ich mache gerne Fitness an Geräten, die wir zu Hause haben. Im Moment lerne ich für die theoretische Rollerprüfung. Wenn das klappt, stehen später die Auto- und die Motorradprüfung auf dem Programm. Meine Eltern fahren beide leidenschaftlich gerne Motorrad, und als Kind war ich natürlich immer mit dabei. Seit etwa zwei Jahren fahre ich wieder regelmässig mit meinem Vater aus, da hat es auch mich gepackt.
Was gefällt dir am besten? Da ich sehr gerne direkten Kundenkontakt habe, gefällt es mir
INTERVIEW DANIEL FLURY
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KATZENBILDLI UND BANKGESCHÄFTE
Können 1,4 Milliarden Nutzer irren? So viele sind aktuell beim sozialen Netzwerk Facebook registriert. Sie auch? Zugegeben, die Frage ist nicht ganz fair gestellt. Denn wirklich dabei sind nur die wenigsten. Bei Social Media gilt die Formel «90-9-1»: 90 Prozent haben sich (aus welchen Beweggründen auch immer) eines Tages angemeldet, 9 Prozent lesen mit und klicken bestenfalls einmal pro Schaltjahr auf «Gefällt mir» oder favorisieren einen Tweet, und lediglich 1 Prozent ist wirklich aktiv – erstellt Beiträge, kommentiert und interagiert. Hinter den eingangs erwähnten 1,4 Milliarden stecken nicht nur Privatpersonen, sondern – nebst bisweilen obskuren Gruppierungen und Themenkreisen – auch viele Firmen. Auch aus der Finanzwelt. Das ist dann häufig Teil von «Finance 2.0» oder «Next Generation Banking». Sie können sich darunter nichts vorstellen? Macht nichts, auch die Expertenschar diskutiert und schubladisiert.
Finance 2.0 bedeutet auch Mitmachbank Was verbirgt sich denn hinter diesen geheimnisvollen Begriffen? Die Antwort ist einfach: alles und nichts. Tönt jetzt etwas gar schwammig? Kein Problem, es geht auch konkreter. Versteht sich das Banking der nächsten Generation als neue Kanäle, über die Kunden rund um die Uhr mit dem Finanzinstitut kommunizieren können? Ja. Oder können dank Digitalisierung die Bankgeschäfte mit ein paar Klicks oder Fingergesten immer und überall erledigt werden? 10
Natürlich auch. Ist «Finance 2.0» eine Mitmachbank, bei der Kunden via Facebook-Likes die Zinsen bestimmen? Klar. Warum auch nicht?
Die WIR Bank – ausgerechnet … «Die hiesige Finanzindustrie tut sich schwer mit der Digitalisierung und den sozialen Medien und vor allem mit den Ansprüchen der digitalen Kunden», konstatierte unlängst das Wirtschaftsmagazin «Punkt». Und jetzt begibt sich also ausgerechnet auch noch die WIR Bank in das Netzwerk der sozialen Medien. Ein erster Schritt, eine Art Auslegeordnung. «Wir müssen digital werden», heisst ein oft gehörter Hilferuf – und das beileibe nicht nur in der Finanzindustrie. Nicht so bei der WIR Bank. «Unternehmen benötigen keine Digitalstrategie, Unternehmen benötigen eine Unternehmensstrategie für das digitale Zeitalter», lautet hier die Devise. Den Weg der Digitalisierung gehen heisst insbesondere auch, Ressourcen zu schaffen. Wer Erwartungen weckt, muss diese erfüllen können – vom ersten Moment an. Im Onlinezeitalter gibt es die berühmte zweite Chance kaum noch. Irgendwo auf dieser Welt ist ein Mitbewerber, der es schon am Tag X besser macht und der nur einen Mausklick entfernt lauert.
Facebook, Twitter, Google Plus und YouTube Der heutige Bankkunde ist absorbiert, wird von einer regelrechten Informationsflut begleitet und abgelenkt – er steht unter Druck.
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«Einmal online, immer online» Kurzinterview mit Volker Strohm Hand aufs Herz: Muss man bei Facebook & Co. unbedingt dabei sein? Ja und nein. Nein, weil das Leben – zum Glück – noch immer ganz gut auch ohne virtuelle Begegnungen und Pseudofreundschaften funktioniert. Ja, um zu verstehen, wie diese sozialen Netzwerke funktionieren. Ihr Einfluss darf auf keinen Fall unterschätzt werden. Keine Angst vor Verlust der Privatsphäre? Nein. Niemand wird gezwungen, irgendwelche Dinge über sich preiszugeben. Aber ich gebe zu, es ist ein laufendes Abwägen: Was soll drauf, was nicht? Denn im Internet gilt der Grundsatz: einmal online, immer online – nachträgliches Rückgängigmachen ist praktisch unmöglich.
Die Auftritte der WIR Bank auf Facebook, Twitter, Google Plus und YouTube verstehen sich deshalb bewusst auch als eine Form von Infotainment: Sie finden auf diesen Plattformen interessante Links und Videos zu aktuellen Wirtschafts- und Finanzthemen, Kommentare, Einschätzungen oder auch mal nur den berühmten Schmunzler in Form eines Schnappschusses – auch ohne die berühmt-berüchtigten Katzenbildli, die bei Social Media ein regelrechter Garant für grosse Aufmerksamkeit und rasche Verbreitung sind.
Welches ist Ihr bevorzugter Social-Media-Kanal? Als ehemaliger Journalist natürlich ganz klar Twitter. Der Kurznachrichtendienst, der sich auf 140 Zeichen pro Meldung beschränkt, hat sich zur schnellsten Infoquelle der Welt gemausert. Trotzdem ist Vorsicht geboten: Nicht jede Schlagzeile für bare Münze nehmen! Gibt es den ultimativen Tipp für einen erfolgreichen Einstieg in die Social-Media-Welt? Ein Konto eröffnen, nur so viel von sich preisgeben wie unbedingt nötig – und dann erst einmal beobachten. INTERVIEW: DANIEL FLURY
ellen Welt und in der Realität. KMU-Kunden auf einer digitalen Plattform vernetzen und dabei gleichzeitig Finanzierungsmodelle diskutieren? Ja. Ein offenes Ohr für die wichtigsten Fragen rund um die Finanzierung der eigenen vier Wände handlich und smart immer in der Hosentasche dabei? Natürlich auch. WIR-Kunden ganz einfach mitreden lassen? Klar. Warum auch nicht? Das alles tönt spannend und hat einen Namen: «Finance 2.0».
Prädestiniert für Social Media Die WIR Bank in den sozialen Netzen ist auch digitaler Mosaikstein für viele spannende Projekte, mit denen sich die Bank derzeit fit macht für die Zukunft. Immer im Fokus: Sie als Kunde. Das Resultat: einfach, schnell, bequem, ohne Fragezeichen. Nicht zu vergessen, dass der WIR-Gedanke geradezu prädestiniert ist für Social Media: Netzwerk trifft Netzwerk – in der virtu-
VOLKER STROHM
Volker Strohm (Twitter: @volkerstrohm) ist seit Oktober 2014 Mediensprecher und Leiter Digitale Medien bei der WIR Bank. Zuvor arbeitete der gelernte Bankfachmann während 15 Jahren im Journalismus – unter anderem als Chefredaktor des Anlegermagazins «Stocks» sowie zuletzt als stellvertretender Chefredaktor der Onlineauftritte von «Handelszeitung», «Bilanz» und «finanzen.ch».
Schreiben Sie uns!
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Was erwarten Sie von der WIR Bank in den sozialen Medien? Schreiben Sie uns Ihre Wünsche und Anregungen – durchaus auch «kreativer» Art – auf die Facebook-Pinnwand oder senden Sie uns einen Tweet mit dem Hashtag #wirbank.
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DIE WIR BANK HAT AUCH EINE FLOTTE Rund 200 000 km legen die Kundenberaterinnen und Kundenberater der WIR Bank Genossenschaft auf ihren Dienstreisen jährlich zurück. Künftig sollen es noch mehr werden, denn der direkte Kontakt zu den Kunden und insbesondere der Besuch von KMU-Kunden gehört zu den Prioritäten der Kundenbetreuung.
Die Flotte der WIR Bank: 33 BMW 1er.
Seit einigen Monaten sind die Firmenkundenberaterinnen und -berater der WIR Bank mit Firmenfahrzeugen unterwegs. «Unser Unternehmen zeichnet sich durch Kundenfreundlichkeit aus. Dazu gehört, dass die Berater die Firmenkunden besuchen und die Verantwortlichen mit ihren Anliegen vor Ort kennenlernen und so individueller betreuen können», so Bruno Stiegeler, Leiter Kundenbetreuung und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung der WIR Bank. Dabei gehe es auch darum, Flagge zu zeigen: Nicht mehr anonym mit ihren privaten Fahrzeugen, sondern klar erkenntlich als Repräsentanten der WIR Bank sollen die Berater auftreten: Deutlich prangt deshalb das WIR-BankLogo auf den Seiten und am Heck der 33 weissen BMW 1er. Wie eine repräsentative Umfrage von DemoSCOPE im Februar 2015 12
ergeben hat, kennen 60% der Schweizerinnen und Schweizer im Alter zwischen 15 und 74 Jahren die WIR Bank. Zweifellos wird die BMW-Flotte ihren Teil dazu beitragen, diesen guten Wert zu festigen und noch zu verbessern.
Vereinfachte Administration Früher wurden die in den Privatfahrzeugen zurückgelegten Kilometer über die Spesenabrechnung von der WIR Bank vergütet. Dieser nicht zu unterschätzende administrative Aufwand fällt nun weg, und die von der Bank geleasten BMWs dürfen gegen eine bescheidene Monatspauschale auch privat genutzt werden. Peter Ingold, Leiter Personal der WIR Bank, unterstreicht weitere vereinfachte Prozesse: «Das Management der BMW-Flotte über-
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Firmenkundenberater Hans Ramsebner auf dem Weg zu einem Kunden.
nimmt die Auto-Interleasing AG, das beinhaltet beispielsweise alle Serviceleistungen, die Reifenwechsel, das Kraftstoffmanagement mit einer Tankkarte, die Versicherung des Fahrzeugs und die allfällige Abwicklung von Unfällen.» Selbstverständlich gehören die dieselbetriebenen Fahrzeuge der umweltfreundlichen Energieeffizienzklasse A an, sind mit einem Navigationsgerät und einer Freisprecheinrichtung versehen und in den Kantonen eingelöst, in denen sie unterwegs sind. «Mit vier Türen, fünf Plätzen und 360 Liter Kofferraum – durch das Umklappen der dreiteiligen Rückbank erweiterbar auf 1200 Liter – sind sie kompakt, gut motorisiert und familientauglich», versichert Michel Ellenberger von Abt-Automobile (Muttenz), welche die Wagen ausgeliefert hat.
Vier Wasserballer und ein BMW
Beratung vor Ort: Hans Ramsebner bespricht mit Heinz Wälchli, Kurt Riner und Liselotte Hügli von der BW Architekten AG (Kirchberg) die Eröffnung von Konti für zwei neue Aktiengesellschaften.
Die Familien- und Alltagstauglichkeit nur bestätigen kann Hans Ramsebner, Firmenkundenberater in der WIR Bank-Filiale Bern: «Mein Sohn und drei seiner Wasserballkollegen – alles keine Sprenzel – fuhren mit dem BMW mit Sack und Pack an einen Wettkampf in Schaffhausen, und sie fanden den Wagen – inklusive Logo – ‹cool›.» Ob privat oder auf Kundenbesuch, durchgängig werde der BMW und seine Beschriftung als schön und passend zur WIR Bank taxiert. Als Entlastung nimmt Hans Ramsebner die Dienstleistungen wahr, die im Gesamtpaket enthalten sind. «Pneuwechsel, Service, Versicherungen – alles ist organisiert. Was man selber tun muss, ist fahren und tanken…» DANIEL FLURY
Auch das iPad gehört zur Grundausrüstung der Firmenkundenberater.
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ZIHLMANN ELECTRONICS AG Zihlmann Electronics ist in der Region Basel der fachliche Anbieter für Unterhaltungselektronik, Computer, Haushaltgeräte und professionelle Präsentationstechnik-Einrichtungen. Kompetente und freundliche Beratung mit echter Problemlösung für den Kunden gehören, zusammen mit der WIR-Teilnahme, zu den Erfolgsprinzipien – gerade auch nach der Aufhebung der Frankenbindung an den Euro. WIRPLUS hat die beiden Geschäftsführer Rolf Glanzmann (unten im Bild rechts) und Paul Meier befragt.
Wie stark werden Sie von Discountern und Warenhäusern konkurrenziert? Wer in Warenhäuser und Discounter geht, sucht vor allem das billigste Angebot. Unsere Stärken sind schon immer der persönliche Service und die kompetente Beratung gewesen. Als lokaler Anbieter können wir kurzfristig auf die Wünsche unserer Kunden reagieren. Das hat uns eine treue Stammkundschaft gebracht. Mit unserem neuen Sitz und den grosszügigen Ladenlokalitäten in Muttenz, ganz in der Nähe des St.Jakob-Stadions, sind wir auch sehr gut erreichbar – sowohl mit dem öffentlichen Verkehr als auch mit dem Auto. Parkplätze gibt es genug. Das Servicecenter und die eigene Werkstatt sind jetzt ebenfalls am neuen Standort. Auch das gehört zu unseren Stärken. 14
Kommt es vor, dass sich jemand bei Ihnen kostenlos beraten lässt und nachher im Discounter bzw. in Deutschland einkauft? Solche «Beratungsdiebstähle» kommen tatsächlich vor. Allerdings bezweifeln wir, ob diese Kunden dabei gut abschneiden. Discounter werben z.T. mit besonders billigen Lockvogelangeboten. Im Laden kann es dann schon mal heissen, es sei alles schon verkauft. Das Sortiment besteht zu einem grossen Teil aus Produkten, die zwar relativ günstig scheinen, aber auch nicht sehr hochwertig sind. Auch innerhalb einer Marke gibt es zum Teil grosse Unterschiede. Wer bei uns erstklassige Lautsprecher austestet und nachher meint, er bekomme sie anderswo wesentlich günstiger, dürfte oft enttäuscht werden. Wenn diese technisch hochwertigen Geräte
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bei Discountern oder Grossverteilern überhaupt erhältlich sind, zahlt man kaum weniger – manchmal sogar mehr.
Wie sieht das Angebot in Deutschland aus? Auch in Deutschland fehlen zum Teil höherwertige Produkte im Angebot oder man hinkt hinterher. Sogar in Fachgeschäften kommt es vor, dass Produkte als Neuheiten bezeichnet werden, die bei uns schon lange im Angebot sind. Es gibt sogar Deutsche, die bei uns einkaufen. Nicht nur der Preis zählt, auch Serviceleistungen und Garantie sind wichtige Verkaufsargumente. Während wir z.B. bei Weisswaren (Elektrohaushaltgeräte) in der Schweiz zwei Jahre Vollgarantie haben, ist das in Deutschland komplizierter.
Der plötzlich viel stärkere Franken dürfte es Ihnen aber nicht leichter gemacht haben … Ja, vorübergehend gab es tatsächlich ein grosses Preisgefälle. Das hat man schon kurzzeitig gemerkt. Die europäischen Lieferanten haben aber rasch entsprechende Preissenkungen vorgenommen. Natürlich gibt es Leute, die in Deutschland einkaufen, ohne Preis und Leistung zu vergleichen, einfach weil sie davon ausgehen, dass in Deutschland sowieso alles viel günstiger sei. Relativ deutlich günstiger wird es, wenn jemand die deutsche Mehrwertsteuer zurückverlangt und dann sozusagen «vergisst», die Schweizer Zollgebühren zu zahlen. Wir hatten auch schon Fälle, wo jemand in Deutschland günstig eingekauft hat, aber Probleme beim Installieren hatte. Diese Arbeiten haben wir übernommen, aber dann natürlich auch in Rechnung gestellt.
haltet auch eine Heimberatung sowie Installation der Geräte beim Kunden. Und dann gibt es ja noch das WIR-System, wir können Aktionen durchführen und vorübergehend mehr WIR annehmen als gemäss unserem offiziellen Annahmesatz.
Bringt Ihnen das eher zusätzliche WIR-Kunden oder kaufen vor allem bestehende WIR-Kunden mehr? Beides. Insbesondere mit 100%-WIR-Aktionen erhalten wir auch Neukunden, die von weit her kommen. Wir waren auch schon mehrfach an der WIR-Messe in Zürich – dies hat uns auch zusätzlichen Umsatz und neue Stammkunden gebracht.
Wie sind Sie zur WIR-Verrechnung gekommen und seit wann sind Sie dabei? Unsere Firma ist schon 1963 – ein Jahr nach der Gründung – WIR-Teilnehmer geworden. Damals waren wir noch nicht im Betrieb. Aber die Idee der WIR-Verrechnung leuchtet sofort ein – nämlich dass sich die KMUs, die der WIR-Verrechnung angeschlossen sind, gegenseitig Mehrumsatz verschaffen.
Und das funktioniert bei Ihnen? Durchaus – wir hätten allerdings gerne noch mehr WIR-Kunden und entsprechend mehr Umsatz in WIR und CHF.
Wie nutzen Sie Ihre WIR-Einnahmen? Wir können damit zum Teil Lieferanten bezahlen oder wir brauchen es für Umbauten, Renovationen usw. Auch im Privatbereich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie z.B. Kleider oder Restaurantbesuche usw.
Bei uns sind Tourismus wie auch die Exportbranche nach der Frankenaufwertung in einer schwierigen Lage. Man redet von Arbeitszeitverlängerungen bei gleichem Lohn, Lohnkürzungen oder Entlassungen. Wie sieht das bei Ihnen aus? Solche Massnahmen sind bei uns kein Thema. Wie schon erwähnt, konnten wir unsere Preise rasch anpassen. Bei uns ist der Preis in jedem Fall nur ein Argument. Wir haben andere Möglichkeiten …
Welche? Zusammenfassend können wir sagen: Zu unserem Topangebot mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis kommen hochstehende Beratungs- und Serviceleistungen. Wir haben separate Beamer-, Multimedia- und Hi-Fi-Testräume. Kunden können z.B. ihre eigenen CDs oder LPs mitbringen und vom Sofa aus verschiedene Boxen ausprobieren. Ausserdem ist die Technik zum Teil recht kompliziert geworden, viele Menschen finden sich da nicht mehr so gut zurecht. Da helfen wir – wir sind Problemlöser für unsere Kunden. Das bein-
INTERVIEW: ROLAND SCHAUB (Fortsetzung S. 16)
Was kann WIR? Das WIR-Netzwerk wurde 1934 in Zürich gegründet. Es basiert auf dem Solidaritätsgedanken: Unternehmer berücksichtigen sich bei einer Auftragsvergabe und bei Einkäufen gegenseitig und bezahlen einen Teilbetrag einer Rechnung nicht in Schweizer Franken (CHF), sondern in WIR (CHW). Dieses Buchgeld – es gibt weder Münzen noch Noten – zirkuliert nur innerhalb des Netzwerks und trägt keinen Zins. Es besteht deshalb weniger Anreiz, es zu sparen. Es wird schneller wieder ausgegeben als CHF und sorgt bei den angeschlossenen KMUs für bessere Auslastung und Mehrumsatz. – Hier sehen Sie die Videos dazu: www.wir.ch/video-de
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Zihlmann Electronics AG Tel. 061 306 77 11 Fax 061 306 77 15 www.zihlmann.ch kundendienst@zihlmann.ch
Muttenz – Hagnaustrasse 25 Fachgeschäft für Unterhaltungselektronik sowie Gross- und Kleingeräte für den Haushalt. Servicecenter und Werkstatt befinden sich ebenfalls an dieser Adresse.
Briefadresse:
Tel. 061 306 77 11; Fax 061 306 77 15 muttenz@zihlmann.ch
Öffnungszeiten:
Mo–Fr 9–18.30 Uhr, Sa 9–17 Uhr
Zihlmann Electronics AG, Spalenring 166, Postfach, 4009 Basel
Geschäftsführer: Rolf Glanzmann und Paul Meier Gegründet: 1962 Anzahl Mitarbeitende: ca. 60 WIR-Annahmesatz:
30% bis 3000 CHF, mehr nach Vereinbarung.
Geschäftsstellen: Basel – Spalenring 166 Fachgeschäft für gepflegtes Home-Entertainment. Hi-Fi-Musikanlagen, Heimkino-Geräte, Soundbars, Multiraumsysteme. Bang & Olufsen, Loewe Galerie, Revox etc.
Tel. 061 302 22 55
Öffnungszeiten:
Mo geschlossen, Di–Fr 10–12 und 13–18.30 Uhr, Sa 9–16 Uhr
Basel – Schneidergasse 30 Fachgeschäft mit Kleingeräten für den Haushalt – Kaffeemaschinen, Wasserkocher, Toaster, Racletteöfen, Rasierer, Bügeleisen, Staubsauger usw.
Tel. 061 261 93 85
Öffnungszeiten:
Mo geschlossen, Di–Fr 10–12.45 und 13.30–18.30 Uhr, Sa 10–17 Uhr
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Muttenz – Hagnaustrasse 25 Zihlmann Professional ist der Partner für Audio- und Videotechnik und ist führend in der Planung und Einrichtung von audiovisuellen Anlagen für Ausbildungs- oder Konferenzräume, Videoüberwachungsanlagen, professionelle Tonanlagen und Mediensteuerungen.
Tel. 061 306 77 33; Fax 061 306 77 15 profi@zihlmann.ch
Angebot Unterhaltungselektronik, Computer, Haushaltgeräte, professionelle Präsentationstechnikeinrichtungen Zur Firmenphilosophie gehören diese Punkte • Gute Bedienung durch kompetentes und freundliches Personal. • Gute Produkte: grosse Auswahl bekannter Marken (s. www.zihlmann.ch > über Zihlmann > Markenverzeichnis). • Guter Service: Problemlösungen in allen Bereichen – Heimberatung, Reparaturservice usw. • Guter Preis: Zihlmann hat eine leistungsbezogene Preisstruktur – optimale Leistungen zum optimalen Preis.
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«DER 16. OKTOBER HAT UNS GLÜCK GEBRACHT» Anlässlich des 80. Geburtstags der WIR Bank Genossenschaft am 16. Oktober 2014 haben wir unsere Leserinnen und Leser gefragt, was der 16. Oktober in ihrem Leben für eine Bedeutung hat. Hier eine Auswahl der eingegangenen Reaktionen.
Wie ein roter Faden zieht sich das Datum 16. Oktober durch das Leben von Werner Wettstein. Nach seiner Lehre als Elektromonteur in Pfäffikon (ZH) trat er am 16. Oktober 1962 seine erste Stelle in St. Moritz an. «Wir arbeiteten damals Tag und Nacht in den Hotels; die alten Kästen mussten auf die Wintersaison hin wieder aufgemöbelt werden.» Als 21-Jähriger sei St. Moritz für ihn aber ein «zu heisses Pflaster» gewesen: «Natürlich stürzten wir uns in der spärlichen Freizeit ins Nachtleben, was auf die Dauer nicht gut gehen konnte, denn der Stundenlohn von 3.20 CHF stand in keinem Verhältnis z.B. zu einem Glas Cognac, das 18 Franken kostete …» Als ihm von einem anderen Elektrofachgeschäft in St. Moritz die Leitung einer Filiale in Bivio angeboten wurde, griff Wettstein zu. Kurz darauf, 1965, heiratete er Giulia Fasciati aus Bivio – natürlich am 16. Oktober. 1968 war das eigene Haus fertiggebaut, «und wir bezogen es am 16. Oktober!» Das Haus war so konzipiert, dass 20 Fremdenbetten angeboten werden konnten. Um dieses Hotel Garni kümmerte sich seine Frau, die in der Hotellerie tätig gewesen war. Als sich Werner Wettstein als Planer von Elektroprojekten selbstständig machen wollte, fand der Eigentümer keinen Nachfolger für die Leitung der Filiale – und bot das Geschäft Wettstein kurzerhand zum Kauf an. «Zusammen mit meiner Frau und deren Bruder übernahm ich das Elektrogeschäft 1972, und um den zeitlichen Aufwand mit den Fremdenbetten zu minimieren, machten wir daraus Ferienwohnungen. So konnte meine Frau im Geschäft mithelfen.» Bald ergab sich die Gelegenheit, in Savognin einen Zweigbetrieb zu gründen, und 1997 – ausnahmsweise an einem 17. Oktober … – wurde in Felsberg ein bestehender Betrieb als jüngste Filiale übernommen. 2008 ging die Electro Wettstein SA in Bivio mit beiden Filialen in die Hände von Sohn Alex Wettstein über, der das Geschäft mit über 20 Mitarbeitern weiterführt. «Das Unternehmen ist seit 40 Jahren aktiv in der WIR-Verrechnung, was uns nur Vorteile gebracht hat», so Werner Wettstein.
Giulia und Werner Wettstein.
Auch WIRPLUS-Leser Jean-Jacques Hossmann hat an einem 16. Oktober Geburtstag und erblickte 1945, also elf Jahre nach Gründung der WIR Bank, das Licht der Welt. Schon als Kind kam er in Kontakt mit der damaligen WIR Wirtschaftsring-Genossenschaft und der Komplementärwährung WIR, denn sie erlaubte seinem Vater, der Büroeinrichtungen plante und ausführte, manches zusätzliche Geschäft. «Nachdem ich die Firma meines Vaters übernommen hatte, nutzte ich die Vorteile des WIR-Systems noch aktiver und systematischer und konnte so mein Beziehungsnetz deutlich erweitern», so Jean-Jacques Hossmann, der sich auch im Vorstand der WIR-Gruppe Zürich engagiert hatte und Mitglied der sogenannten Aufnahmeprüfungskommission der Wirtschaftsring-Genossenschaft war. Diese prüfte die Eignung von beitrittswilligen Unternehmern und gab Empfehlungen zuhanden des Verwaltungsrats ab. Vor rund 20 Jahren konzentrierte sich Hossmann auf das Immobiliengeschäft. Noch heute, «im Unruhestand», betreibt er in Zürich die EWO AG. Seine Erfahrung mit dem WIR-System: 17
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«Bei reinen CHF-Geschäften kann das Angebot noch so gut sein, es braucht trotzdem einen gewissen Aufwand, um Geschäfte abschliessen zu können. Bei WIR-Geschäften kommen die Aufträge bei einem guten Angebot fast wie von allein, aber man muss sich Zeit für die Planung der Ausgaben nehmen, möglichst schon im Voraus.»
Jonas und Marco Soland vor 16 Jahren und heute.
Jean-Jacques Hossmann.
Den 16. Oktober feiern Helena und Othmar Soland (Bürglen OW) seit 1998 immer doppelt. An diesem Tag kamen nämlich ihre Zwillinge Marco und Jonas auf die Welt. Einerseits eine Überraschung, andererseits aber auch keine. Helena Soland: «Sowohl in der Familie meines Mannes wie in meiner kommen schon Zwillinge vor, überrascht hat uns eher, dass wir nach 14 Jahren doch noch unsere lang ersehnten Kinder bekommen haben.» Marco absolviert gegenwärtig das 10. Schuljahr, um im Sommer in Luzern bei PKZ eine Lehre als Detailhandelsfachmann Textil zu beginnen – womit er sozusagen in die Fussstapfen seiner Grossmutter väterlicherseits tritt. Bald sein 2. Lehrjahr als Bauspengler nimmt Jonas in Angriff. Er schmiedet bereits den Plan, sich nach dem Lehrabschluss weiterzubilden. Beste Voraussetzungen, um einmal in den väterlichen Spenglerbetrieb in Bürglen zu wechseln oder ihn gar zu übernehmen? «Das wird er selbst entscheiden müssen, wir haben unseren Weg ja auch selbstbestimmt eingeschlagen», so Helena Soland, die seit 27 Jahren alle administrativen Aufgaben, die in der Spenglerei anfallen, erledigt.
«Der 16. Oktober hat uns Glück gebracht», schreiben Yvonne und Giordano Bee-Köppel aus Binningen. An diesem Datum heirateten der Elektriker und die kaufmännische Angestellte 1971 in der Kirche von Mariastein. Ein Sohn und eine Tochter entsprossen der glücklichen Ehe. Heute geniessen Yvonne und Giordano Bee den Ruhestand mit viel Sport: «Wir pflegen weiter unsere Hobbies, dazu gehören Skifahren und Wandern», so Yvonne Bee, die ausserdem jedes Jahr mithilft, die arte Binningen (artebinningen.ch), eine internationale Ausstellung für zeitgenössische Kunst, auf die Beine zu stellen. «Die nächste arte findet vom 7. bis 15. November 2015 statt – die WIRPLUS-Leserinnen und Leser sind herzlich dazu eingeladen!»
Yvonne und Giordano Bee-Köppel. DANIEL FLURY
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GESUND DURCH PFLANZENKRAFT Jean-Pierre Droz und D & A Diffusion entschlüsseln das Geheimnis der alpinen Pflanzenwelt und lassen jedermann an ihren nützlichen Eigenschaften teilhaben. Bekannt geworden ist Jean-Pierre Droz mit Grapex und dem Eau des Arquebusiers («Büchsenschützenwasser»). Nun will sein Unternehmen weitere innovative Produkte entwickeln und den Apotheken sein Know-how zugutekommen lassen.
«Wenn es einen gemeinsamen Nenner für die meisten unserer Produkte gibt, dann ist es die Stärkung des Immunsystems. Durch die Umweltverschmutzung ist der Körper Angriffen ausgesetzt. Wir helfen ihm, sich zu verteidigen», fasst Jean-Pierre Droz die Wirkungsweise seiner Produkte zusammen. Die Luft in den Städten ist verschmutzt, und Junkfood (und sogar traditionelles Essen!) schleust Toxine in den Körper. Um sich gegen diese schädlichen Stoffe zu wappnen, sollte das Immunsystem in Topform sein.
Jean-Pierre Droz, der sich seit Langem mit der Pflanzengesundheit beschäftigt, produziert und vertreibt Nahrungsergänzungsmittel, ätherische Öle, pharmazeutische Präparate und Kosmetika. Allein für die ätherischen Öle verwendet sein Unternehmen D & A Diffusion 130 verschiedene Pflanzen, zum Beispiel aus Brasilien, Tunesien, Spanien, Nepal, Indonesien, Australien, Madagaskar ... «Wir produzieren, kontrollieren und garantieren Bio- und Fair-Trade-Qualität», versichert der Jurassier, der seit 30 Jahren WIR-Mitglied ist. 19
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Jean-Pierre Droz (oben und Mitte): «Wir garantieren Bio- und Fair-Trade-Qualität.»
Ein «Zaubertrank» aus dem 16. Jahrhundert Der Sitz von D & A Diffusion befindet sich in Bassecourt. Zu den Stars im Produktekatalog zählt Grapex, ein Produkt auf der Basis von Grapefruitkernen, deren positive Wirkung auf das Immunsystem erwiesen ist. Das Produkt gibt es als Creme, Gel, in flüssiger Form und als Shampoo. Jean-Pierre Droz ist ausserdem Lizenznehmer für das Eau des Arquebusiers. Dieses alte Medikament auf der Basis von 75 Pflanzen wurde im 16. Jahrhundert im Auftrag von König Franz I. von Mönchen zur Behandlung von Blessuren und Quetschungen entwickelt. Vor allem aber sollte das Mittel den Rückstosseffekt von Büchsen («arquebuses») auf die Schultern und Arme der Soldaten lindern. Die Geheimrezeptur des «Zaubertranks», der auch zur Behandlung von Schnittverletzungen, Verbrennungen und Gelenkschmerzen geeignet war, wurde von den Lausanner Apothekern Fabre & Bouet gekauft. Jean-Pierre Droz erwarb es dann 1986. Für ihn steht die Wirksamkeit des jahrhundertealten Produkts ausser Zweifel. «Seine Entwicklung und Verfeinerung gehorchten einer Logik und Regeln, die völlig andere waren als die, die heute vorherrschen. Auch das ist für mich faszinierend.» Mit seinen Destillierapparaturen, die er mittlerweile vom Jura in das Wallis verlegt hat, wird dieses Abenteuer weiter bestehen. Aber Achtung: Die Aura des Produkts ist so stark, dass es Fälschungen gibt.
Ein Walliser Abenteuer Auf Einladung der Walliser Wirtschaftsförderung zog Jean-Pierre Droz 2012 nach Conthey, um an der Lancierung von PhytoArk 20
(www.phytoark.ch) mitzuwirken, einem Technologiestandort und Gründerzentrum, an dem sich Forschungs- und Entwicklungszentren, Institute und Start-ups angesiedelt haben. Der Kanton will damit die Erforschung der Alpenpflanzen fördern, die Gründung von Unternehmen erleichtern, die sich die positiven Eigenschaften dieser Pflanzen zunutze machen wollen, und durch die Schaffung einer Nachfrage die Entwicklung der Berglandwirtschaft stimulieren. Mit seiner Erfahrung, seinem Betätigungsfeld und seinem Netzwerk sowohl in der Schweiz als auch im Ausland war Jean-Pierre Droz die ideale Person, um diese Mission erfolgreich umzusetzen. Bereits nähern sich die ersten Studien von D & A Diffusion über bestimmte Pflanzen ihrem Abschluss, und die Perspektiven sind mehr als nur interessant. Doch vor der Veröffentlichung der Ergebnisse werden Pflanzengattungen oder Wirkstoffe nicht offengelegt, schliesslich ist die Konkurrenz zwischen den Instituten und den Unternehmen hart ...
Im Dienst der Apotheken Jean-Pierre Droz mangelt es nicht an Energie, was auch ein Nebeneffekt seiner Produkte sein kann. Ständig lanciert er neue Projekte. Neben der Produktion des Eau des Arquebusiers in seinen eigenen Destillerien will er sein Geschäft mit den Apotheken ausbauen. D & A Diffusion pflegt bereits heute Geschäftsbeziehungen mit rund 1000 Apotheken in der Schweiz. Das Unternehmen verkauft und vertreibt die Produkte, ist aber auch in der
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Grapex und das Eau des Arquebusiers gehören zu den «Stars» von D & A Diffusion.
Lage, auf Anfrage alle möglichen Wirkstoffe herzustellen. Dies ist ein Geschäftszweig, den Jean-Pierre Droz dynamisch vorantreiben will, indem er die auf den Labels angegebenen Qualitätsmerkmale und die Rückverfolgbarkeit – bio, Fair Trade usw. – der über sein internationales Herstellernetzwerk bezogenen Rohstoffe hervorhebt. Dieser Qualitätsanspruch, der für ihn bei all seinen Aktivitäten schon seit Langem höchste Priorität hat, entspricht mittlerweile auch den Anforderungen der Kunden. Das macht D & A Diffusion zum idealen Partner für Apotheker, die ihr Know-how ausbauen wollen.
ken. Dieses neue Produkt hat ausserdem die Besonderheit, dass es sich einfach aufsättigen kann. Das ermöglicht Mischungen von bisher unbekannten Geschmacksnuancen und Geschmacksreisen, mit denen man sich etwas Gutes tun kann. Jean-Pierre Droz, der Mann, der immer in Bewegung ist! Als Hersteller von neuartigen Produkten pflegt er gleichzeitig die Tradition altehrwürdiger Präparate. Er ist die treibende Kraft eines internationalen Netzwerks von Pflanzenzüchtern und arbeitet an der Entdeckung der alpinen Pflanzenwelt mit. Forscher, Techniker, Firmenchef, WIR-Mitglied ... Die Liste seiner Qualitäten ist beeindruckend.
Selleriechips und Phytococktails Immer an vorderster Front, wenn es darum geht, die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken, hat Jean-Pierre Droz ein neues Produkt entwickelt, den «Pflanzensaft» (eau végétale). Das Prinzip: eine Pflanze entwässern und das Beste aus dem festen Material und der Flüssigkeit herausfiltern und sorgfältig konservieren. Droz bekräftigt: «Das so gewonnene trockene Material behält vollständig seinen Geschmack.» Was nicht der Fall ist bei Champignons oder Bohnen, die auf traditionelle Art getrocknet werden. «Wir erhalten zum Beispiel Selleriechips, die eine bisher unerreichte geschmackliche Qualität haben.» Die Pflanzensäfte unterscheiden sich auch von den Säften, die man sonst kennt. Die erste Probe der Phytococktails mit antioxidativen Qualitäten sollte nach dem «One Shot»-Prinzip genossen werden, das heisst, eine kleine Dosis wird in einem Zug getrun-
VINCENT BORCARD
D & A Diffusion Sàrl Rue des Vieilles-Forges 62 2854 Bassecourt Tel. 032 423 63 10 Route des Vergers 22 1964 Conthey Tel. 032 423 63 10 info@da-diffusion.ch www.droz-aromatics.ch WIR-Annahmesatz: 100% 21
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«ES SIND DIE PHANTASTEN, WELCHE DIE WELT IN ATEM HALTEN» INTERVIEW MIT ERICH VON DÄNIKEN Seit bald 50 Jahren ist Erich von Däniken dort zur Stelle, wo die etablierten Wissenschaften lieber wegschauen oder nicht mehr weiterwissen. Im Vorfeld seines 80. Geburtstags findet am 11. und 12. April in Sindelfingen der internationale Erich-von-Däniken-Kongress statt. Wir haben ihn schon vorher am Sitz seiner Stiftung in Interlaken besucht.
«Ich stehe zu meinen Überzeugungen.»
Können Sie für unsere Leserinnen und Leser Ihre Hauptthese kurz zusammenfassen? Vor vielen Jahrtausenden landeten Ausserirdische auf der Erde. Unsere Vorfahren – Steinzeitmenschen! – verstanden nichts und meinten, es seien Götter. Aber es gibt keine Götter. 22
Was ist Ihr überzeugendster Beweis für diese These? Der beste optische Beweis ist ein Relief auf der Grabplatte des Maya-Königs Pakal im mexikanischen Palenque. Es zeigt den König, wie er in einem Raumschiff davonfliegt. Die heute anerkannteste Interpretation der Maya-Inschrift auf der Grabplatte stammt
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«Vielleicht wird in zehn Jahren aus der Prä-Astronautik eine neue Wissenschaft.»
von den Altamerikanisten George und David Stuart und stützt die bildliche Darstellung, denn es ist von Pakal, der «ins Universum stürzt», die Rede (Anm. d. Red.: s. Bild S. 25 oben/Mitte). Auch die antike Literatur liefert Hinweise. Ich nenne das Buch Henoch. Dieser Prophet beschreibt, wie er in ein Raumschiff gebracht wird, was er dort vorfindet und wie sich die Erde von dort oben präsentiert.
Mit Ihren Ansichten stehen Sie nicht im Einklang mit den etablierten Wissenschaften … Was ich betreibe – der Begriff Prä-Astronautik hat sich dafür eingebürgert –, ist noch nicht in der Wissenschaft angekommen. Aber das ist nicht aussergewöhnlich. Nehmen wir die Archäologie: Sie begann mit dem unsystematischen Sammeln und Horten – man könnte auch sagen Klauen – von Artefakten. Die Fundstätten wurden nicht systematisch untersucht, man konnte nicht von einer Wissenschaft sprechen. Am Anfang vieler anderer Wissenschaftszweige standen Spekulationen und Hypothesen mit vielen Lücken, bis jemand kam und Ordnung schaffte. Ich bin überzeugt, dass in vielleicht zehn Jahren aus der Prä-Astronautik eine neue Wissenschaft wird – mit mir oder ohne mich.
Ist der Graben zwischen den rationalen Wissenschaften und der Prä-Astronautik nicht unüberbrückbar? Unter den Wissenschaftern gibt es schon viele Skeptiker. In der Regel stellt sich aber heraus, dass sie nichts von mir gelesen haben. In der Diskussion ändern sie dann oft ihre Meinung. Mein Ehrgeiz ist es, gut zu sein. Am Ende meiner Vorträge ist es immer mucksmäuschenstill – und an der Universität von Harvard beispielsweise folgte auf die Stille eine Standing Ovation. Ein anderes Beispiel: Ich hielt einmal einen Vortrag vor Vertretern der Nasa. Darunter war auch der NASA-Ingenieur Joseph F. Blumrich, Leiter der Abteilung Projektkonstruktion und Mitkonstrukteur
der Saturn-V-Rakete. Er wollte mir nicht glauben, dass sich in der Bibel etwas Technisches finden lässt, und wollte meine These widerlegen. Auf meinen Rat las er den Bibeltext zum Propheten Hesekiel, wurde stutzig und analysierte Satz um Satz. Seine Erkenntnisse mündeten in der Rekonstruktion eines Raumschiffs
Erich von Däniken Erich Anton Paul von Däniken wurde am 14. April 1935 in Zofingen geboren. Als Kind besuchte er in Freiburg ein Jesuiteninternat. Von Däniken interessierte sich vor allem für Religion, Philosophie und Archäologie. Einige Bibeltexte, in denen von Fahrzeugen bzw. Flugobjekten die Rede ist, erweckten sein spezielles Interesse und führten ihn schliesslich zur These, dass Ausserirdische zwei- bis dreimal – und im Abstand von jeweils 3000 bis 4000 Jahren – die Erde besucht haben. Ihren Niederschlag sollen solche Ereignisse unter anderem in Mythen und Texten vieler Völker und Religionen gefunden haben. Ihnen gemeinsam ist der Wiederkunftsgedanke, denn die «Götter» sollen versprochen haben, zurückzukommen. Die Bücher «Erinnerung an die Zukunft» (1968) und «Zurück zu den Sternen» (1969) begründeten seinen weltweiten Ruf als Autor auf dem Gebiet der Prä-Astronautik. Erich von Däniken ist seit 1960 mit Elisabeth Skaja verheiratet, hat eine Tochter und wohnt in einem Chalet in Beatenberg. In Interlaken ist der Sitz der Erich von DänikenStiftung, in welche das Ehepaar Geldmittel, Bücher, Dias, Filme und Manuskripte eingebracht hat. Die Stiftung bezweckt «die Erforschung der grossen Rätsel der Welt, insbesondere rätselhafter Relikte vergangener Kulturen». Erich von Däniken ist Ehrenbürger von Nazca und Ica in Peru und Ehrendoktor der Universidad Boliviana. www.daniken.com www.evdstiftung.ch
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Erich von Däniken («EvD») in Gizeh/Ägypten …
… und in Teotihuacán/Mexico.
EvD mit Hieroglyphensäule (Ägypten).
– eigentlich eine Art Shuttle -, publiziert im Buch «The Spaceship of Ezekiel». Blumrich gestand mir: «Ich wollte Sie widerlegen und scheiterte auf der ganzen Linie. Aber noch nie war eine so absolute Niederlage so erfreulich.» (Anm. d. Red.: s. Kasten «Der Gotteswagen und eine erfreuliche Niederlage»)
dass es im Universum Millionen oder Milliarden von Planeten gibt. Nicht nur für mich steht fest, dass auch anderswo Leben existiert, dass es sich im Universum verbreiten kann und dass es auch Zivilisationen gibt oder gab, die wesentlich weiter fortgeschritten sind oder waren als wir.
Trotzdem: Bei andern ist die Meinung gemacht und sie nennen Sie einen Phantasten.
Sollten es Ausserirdische bis auf die Erde geschafft haben, warum gibt es dann keine unwiderlegbaren Beweise, die auch die traditionelle Wissenschaft überzeugt?
Ich stehe zu meinen Überzeugungen und störe mich auch nicht am Begriff Phantast. Ich sage immer: Es sind die Phantasten, die die Welt in Atem halten, nicht die Erbsenzähler.
Unlängst konnte man lesen, dass die Erbsubstanz DNA auf der Aussenwand einer Rakete einen Flug ins All und den Wiedereintritt in die Atmosphäre überstanden hat. Ist das Wasser auf Ihre Mühlen? Natürlich. In den letzten Jahren wurden insgesamt rund 600 Planeten entdeckt, die nicht zu unserem Sonnensystem gehören, darunter auch erdähnliche. Man geht inzwischen davon aus,
Erich-von-Däniken-Kongress in Sindelfingen Zum 80. Geburtstag des Bestsellerautors wird am 11./12. April in der Messehalle Sindelfingen (Baden-Württemberg) der «grosse internationale Erich-von-Däniken-Kongress» durchgeführt, an dem über ausserirdische Phänomene debattiert wird. Acht bekannte Persönlichkeiten aus diesem Fachbereich präsentieren ihre neusten Erkenntnisse, darunter – Edgar Mitchell, Doktor der Aeronautik und Astronautik, Pilot der Landefähre von Apollo 14 und der sechste Mensch, der den Mond betrat. – Professor Dr. Dr. Chandra Wickramasinghe, einer der bedeutendsten Astronomen unserer Zeit Die weiteren Referenten sind: Robert Salas, Luc Bürgin, Peter Fiebag, Robert Bauval, Graham Hancock und Michael Tellinger. Details unter www.kopp-verlag.de
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Ich glaube, sie haben sich wie Ethnologen benommen: Sie haben ein paar Stämme studiert und sind verschwunden – mitsamt ihrem Gerümpel. Auf der anderen Seite bin ich überzeugt, dass es auf der Erde Gegenstände gibt, welche von Ausserirdischen, von «Göttern» stammen. Aber sie sind uns nicht zugänglich, weil die Religionen darauf hocken. Dazu gehört wohl die Bundeslade, die im Buch Samuel erwähnt wird. Wer sich ihr unbefugt näherte, dem fielen die Haare aus und der starb. Heute würde man von einem Strahlenunfall sprechen. Der Patriarch der koptisch-orthodoxen Kirche will die Bundeslade in einem geschützten und bewachten Raum unter der Marienkapelle der Kathedrale von Axum in Äthiopien gesehen haben.
Sie sagten einmal, Sie würden an einen Gott glauben, könnten aber nicht definieren, was Gott ist … Als ich in Freiburg in ein Internat eintrat – die Jesuitenschule –, war ich ein tiefgläubiger Bub. Bei Bibelübersetzungen ist mir aufgefallen, dass Gott, wie er im Alten Testament beschrieben wird, zu einem grossen Teil nicht meinen Vorstellungen von Gott entsprach. Ein Gott müsste zeitlos, perfekt und nicht auf Experimente angewiesen sein. Er müsste überall sein und kein Fahrzeug bzw. Flugzeug nötig haben, um von A nach B zu gelangen. Ich bekam ziemlich rasch Zweifel an meiner Religion. Auch wenn ich nicht genau weiss, was Gott ist, bete ich und bin jeden Tag dankbar dafür, dass ich hier auf der Welt sein darf. Ich glaube daran, dass es so etwas wie einen Gott oder Schöpfer gibt, mit dem alles angefangen hat.
Die Wissenschaft sagt, dass alles mit dem Urknall angefangen hat … Man kann von uns aus immer weiter zurückgehen. Wenn wir vor langer Zeit von Ausserirdischen beeinflusst wurden, dann wurden auch diese wiederum noch früher von jemandem beeinflusst usw. Irgend-
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Der kolumbianische Goldflieger aus Die Grabplatte von Palenque (MEX) aus dem «Tempel der Inschriften» zeigt den Herrscher Pacal, der in einem dem «Museo del Oro» in Bogotá, gefunden Gefährt von der Erde ins Universum fliegt. im Grab eines Indiofürsten in Tierradentro.
wann kommt man beim Urknall an. Doch wer oder was hat ihn ausgelöst? Hier sind wir am Ende der Fahnenstange, und dort ist Gott.
Wieso haben Sie eigentlich ursprünglich eine gastronomische Laufbahn eingeschlagen und nicht Archäologie studiert?
Mit ein Grund war wohl, dass meine Oma in St. Gallen ein Hotel geführt hat. Ich bin froh, dass ich diese Laufbahn eingeschlagen habe, das hat mir in meinem Leben vieles ermöglicht. Ich habe als Kellner sowie Koch gearbeitet und später auch die Hotelfachschule absolviert. Ich habe in Davos das Hotel Rosenhügel geführt. Dort habe ich ausserhalb der Saison Reisen zu prähistorischen Stät-
Der Gotteswagen und eine erfreuliche Niederlage Zu den faszinierendsten Texten im Alten Testament zählt Erich von Däniken die Beschreibungen des Propheten Hesekiel zum Gotteswagen.
Himmelskörper mit einer Atmosphäre beschaffen sein müsste. Ein solches Landefahrzeug müsste u.a. aus folgenden Teilen bestehen:
Erich von Däniken interpretierte diesen Gotteswagen als Raumschiff bzw. als Landefähre eines grösseren Raumschiffes. Zu Beginn der 70er-Jahre vertrat er diese These in einem Vortrag vor Vertretern der NASA. Der NASA-Ingenieur Joseph F. Blumrich, Leiter der Abteilung Projektkonstruktion und Mitkonstrukteur der Saturn-V-Rakete, war ein grosser Skeptiker und hatte die Absicht, die These von Dänikens zu widerlegen. Für Blumrich unerwartet, mündeten die detaillierten Berichte des Propheten über das Fahrzeug, die Bekleidung und die Ausrüstung der «Himmelsboten» sowie deren Aktivitäten in detailreiche Konstruktionsskizzen eines reaktorgetriebenen Fluggeräts.
– Ein zentraler Hauptkörper, inklusive Kapsel für die Besatzung – Vier Hubschrauber, die den Hauptkörper tragen (ähnlich wie bei vielen heutigen Hubschrauberdrohnen) – Raketenantrieb – Treibstofftank und Hubschrauberzentralantrieb usw.
Joseph Blumrich geht davon aus, dass Hesekiels Beschreibungen einem Landefahrzeug galten, das von einem ausserirdischen Raumschiff abgesetzt worden war. Blumrich orientierte sich u.a. an Roger A. Anderson, ebenfalls einem NASAIngenieur. Anderson hatte 1964 aufgezeigt, wie ein Landefahrzeug für
Blumrich interpretierte z.B. die im Bibeltext genannten «geflügelten Wesen» als die vier Hubschrauberrotoren oder die «hin und her fahrenden Fackeln» als Zündungen der Steuerraketen des Landefahrzeugs. Die Bemerkung Hesekiels, wonach «jedes der Räder, ohne zu wenden, in alle vier Richtungen laufen konnte», hat Joseph Blumrich zu einer Nachkonstruktion inspiriert, die er schliesslich beim US-Patentamt eingereicht hat. Joseph Blumrich war angetreten, um Erich von Däniken zu widerlegen, musste dann aber eine «erfreuliche Niederlage» eingestehen.
Konstruktionszeichnungen «aus der Bibel», angefertigt vom NASA-Chefingenieur Joseph Blumrich. Das Rad, «das nach allen vier Seiten gehen kann, ohne sich dabei zu drehen», erhielt ein internationales Patent.
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Das war 1968 «Erinnerungen an die Zukunft» … Richtig. Meine Tätigkeit als Hotelier in Davos hat mir schliesslich auch bei der Veröffentlichung dieses Buchs geholfen. Etwa 20 Verlage hatten mein Manuskript abgelehnt. Einer meiner Hotelgäste, Thomas von Randow, Wissenschaftsredaktor von «Die Zeit», half mir schliesslich, den österreichischen Verleger Erwin Barth von Wehrenalp von meinem Buchprojekt zu überzeugen. Sein EconVerlag wollte zuerst einmal 2000 Exemplare drucken. Nachdem in der Weltwoche ein Teilvorabdruck erschienen war, gab es rund 20 000 Vorbestellungen. Nach einem Jahr betrug die Auflage 800 000. Barth, der übrigens als Begründer des deutschen Sachbuchs gilt, gestand mir später, dass mein Buch seinen Verlag vor dem Ruin gerettet habe. Erich von Däniken mit seinem ersten und grössten Bestseller «Erinnerungen an die Zukunft» – auf Englisch «Chariots of the Gods?».
ten unternommen, erste Zeitungsartikel zum Thema Prä-Astronautik verfasst und mit Arbeiten an meinem ersten Buch begonnen.
Erich von Däniken zu … … Kornkreisen Es ist klar, dass sehr viele von Menschen gemacht wurden. Es gibt aber auch Fälle, in denen äusserst präzise, grosse Kornkreise in so kurzer Zeit entstanden sind – ich spreche von Sekunden –, dass mehr dahinterstecken muss. Hat das mit der Rückkehr der Götter zu tun? Will man uns auf etwas vorbereiten oder aufmerksam machen? … UFOs Ich selber habe noch nie eines gesehen. Ich halte es für wahrscheinlich, dass einige UFO-Sichtungen authentisch sind. Damit keine Panik ausgelöst wird, lässt man die Öffentlichkeit im Glauben, alles sei Humbug. … seinem grössten Irrtum Die Eiserne Säule in Delhi hatte den Ruf, nicht zu rosten. Ich vertrat die These, sie bestehe aus einem ausserirdischen Metall. Inzwischen rostet das Miststück halt doch … (lacht). … seinem grössten Erfolg Neben meinem Erstling «Erinnerungen an die Zukunft» von 1968 sicher die Reihe «Ancient Aliens», die vor drei Jahren im amerikanischen History Channel startete und ihm fantastische Einschaltquoten bescherte. Inzwischen gibt es 100 Teile, aber mit vielem bin ich nicht einverstanden – etwa mit der These, Michelangelo habe in Kontakt mit Ausserirdischen gestanden.
Mit zu diesem Erfolg beigetragen hat sicher auch der originelle Titel … Vermutlich schon. Der Verlag wollte ihn ändern, aber ich habe auf diesem Titel bestanden. Er bezieht sich darauf, dass Ausserirdische in der Vergangenheit die Zukunft der Menschheit beeinflussten sowie darauf, dass viele Zivilisationen an die Rückkehr der «Götter» glauben. Bei der englischen Übersetzung hatte ich nichts zu sagen – auf Englisch heisst mein Buch «Chariots of the Gods?» (Götterwagen). Allein in den USA wurden über 12 Millionen davon verkauft. Damit bleibt das erste von meinen 38 Büchern mit insgesamt 67 Millionen verkauften Exemplaren das erfolgreichste.
In den letzten fünf Jahren haben Sie jedes Jahr ein Buch veröffentlicht. Was sind Ihre nächsten Pläne? Jedes dieser Bücher bezieht sich auf ein Thema wie Maya, Steinzeit oder Ägypten. Jedes umfasst 100 Seiten Text und 200 Bilderseiten, zusammen also 1500 Seiten. Mein nächstes Projekt ist ein Buch, in dem es um die «Geschichten hinter den Geschichten» geht: Ich habe in meinem Leben viele «gschidi Cheibe» kennengelernt, die mir mit Tipps, Informationen und Insiderwissen geholfen haben, aber damals nicht genannt werden wollten. Sie fürchteten nämlich um ihren Ruf z.B. als Wissenschafter, wenn herausgekommen wäre, dass sie mit meinen Ideen sympathisierten. Abgesehen davon bin ich ständig auf Achse und halte Vorträge. Im Mai in Brasilien, im Juni in Australien, im August in Peru, dann in den USA, in Tschechien und so weiter.
Sie werden am 14. April 80 Jahre alt – kein Anlass, kürzer zu treten? Nein, ich mache das so lange, wie mein Verstand funktioniert!
Und sein liebster Science-Fiction-Film: «2001: A Space Odyssey» von Stanley Kubrick (1968). INTERVIEW: DANIEL FLURY UND ROLAND SCHAUB
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Zu den Zielen des Initiators Erich von Däniken gehörte es, «Fragen aufzuwerfen, ohne Antworten zu geben».
Die mysteriöse Jungfrau … Vom Mystery Park zum JungfrauPark Der JungfrauPark in Interlaken ist ein Freizeitpark, der mysteriöse Phänomene und ungelöste Rätsel dieser Welt präsentiert. Von der Eröffnung im Mai 2003 bis Ende 2009 hiess er Mystery Park. Zu den Zielen des Initiators Erich von Däniken gehörte es, «Fragen aufzuwerfen, ohne Antworten zu geben». Die Attraktionen sollten die Besucher zum Staunen anregen. Die angestrebten Besucherzahlen von 500 000 pro Jahr wurden auch im besten Jahr nicht ganz erreicht. Das AugustHochwasser von 2005 führte zu einem deutlichen Besucherrückgang. Vor allem im Winter waren die Besucherzahlen generell ungenügend. In der Folge kam es zu finanziellen Engpässen und im Jahr 2006 zur Nachlassstundung. Nachdem eine Sanierung gescheitert war und sich ein erster möglicher Investor zurückgezogen hatte, blieb der Park von November 2006 bis Mai 2009 geschlossen. Ein einheimischer Investor aus der Immobilienbranche hat die Wiedereröffnung des Parks – unter dem neuem Namen JungfrauPark – ermöglicht. In sieben Themenpavillons werden multimediale Inszenierungen gezeigt (Dauer rund 12 Minuten): 1. Vimana. Behandelt die Ähnlichkeit von alten indischen Kultobjekten mit heutigen Raum- und Luftfahrzeugen sowie entsprechende Hinweise in altindischen Texten. 2. Orient. Pyramiden ohne Bauplan? 3. Maya. Von genialen Astronomen und dem Maya-Kalender 4. MegaStones. Stonehenge, eine Zeitmaschine der Hohepriester? 5. Contact. Kulturschock oder Inspiration? 6. Nazca. Piktogramme für Götter? 7. Challenge. Sind wir allein im Universum? Neben den Themenbereichen gibt es zahlreiche weitere Attraktionen wie Flugzeugsimulatoren, Unterseebootsimulatoren
zur Erkundung von Unterwasserrätseln dieser Welt, PyramidView – ein virtueller Lift auf die Spitze der Cheops-Pyramide (Panorama von Kairo), Goldwasch-Eldorado, Meteoritenausstellung, Zoo mit Lamas und Kamelen, Film über das Berner Oberland (HD/Bird’s View), neue Indoor-Ski-Anlage usw. Erich von Dänikens «unmögliche Wahrheiten» Erich von Däniken bleibt mit dem Park verbunden: Er hält regelmässig Vorträge, in diesem Jahr unter dem Titel «unmögliche Wahrheiten» an folgenden Daten: So, 3. Mai 2015 16 Uhr So, 14. Juni 2015 16 Uhr So, 12. Juli 2015 16 Uhr So, 9. August 2015 16 Uhr So, 13. September 2015 16 Uhr So, 18. Oktober 2015 16 Uhr* * Dieses Datum ist provisorisch. Bei allen Daten sind kurzfristige Änderungen möglich. Aktuelle Daten auf www.jungfraupark.ch – Vortrag auf Deutsch, keine Übersetzung. Vortragspreise (nicht in der Tageskarte inbegriffen): CHF 14.– (Erwachsene), CHF 12.25 (Stud.), CHF 10.50 (Kinder 6–15)
JungfrauPark Obere Bönigstrasse 100 3800 Matten / Interlaken Tel. 033 827 57 57 Öffnungszeiten Sommer 2015: Samstag, 2. Mai, bis Sonntag, 18. Oktober 2015 Täglich von 11 bis 18 Uhr. info@jungfraupark.ch www.jungfraupark.ch
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ZEIT, DAS MASS ALLER DINGE? Die Zeit ist grundsätzlich massgebend für den Lohnanspruch des Arbeitnehmers, wenn man vom seltenen Akkordlohn absieht. Deshalb wird eine Arbeitszeiterfassung benötigt. Diese ist – ausser bei Topkadern – gesetzlich vorgeschrieben.
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Gemäss Gesetz verpflichtet sich der Arbeitnehmer auf bestimmte oder unbestimmte Zeit zur Leistung von Arbeit im Dienst des Arbeitgebers und dieser zur Entrichtung eines Lohns, der nach Zeitabschnitten (Zeitlohn) oder nach der geleisteten Arbeit (Akkordlohn) bemessen wird. Abgesehen vom selten vereinbarten Akkordlohn schuldet der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber keinen Erfolg für seinen Lohn. Massgebend für seinen Lohnanspruch ist die Zeit, welche er im Dienste des Arbeitgebers tätig ist. Auch der gesetzliche Gesundheitsschutz der Arbeitnehmers orientiert sich vornehmlich daran, wie viel Zeit für die Arbeit und die Erholung eingesetzt wird. Aus diesem Grund ist die Zeiterfassung für den Lohnanspruch wichtig. Minus- oder Überstunden sind Abweichungen von der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit. Auch für den Schutz der Gesundheit des Arbeitnehmers ist die Kenntnis der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit notwendig. Das Arbeitsgesetz schreibt denn auch eine detaillierte Erfassung der täglichen und wöchentlichen Arbeitszeit und der Pausen zwingend vor. Diese Vorschrift wird inzwischen als unzweckmässig und der Arbeitsrealität nicht mehr angepasst empfunden und daher oft einfach missachtet.
Was ist Arbeitszeit? Bereits die Definition der zu erfassenden Arbeitszeit erweist sich als schwierig.
In der heutigen Arbeitswelt hilft diese Definition nicht immer. Arbeit und Privatleben vermischen sich. Gilt das Geschäftsessen als Arbeitszeit, wenn es zur Pflege der Geselligkeit dient? Stellen der Arbeitsweg, die Zugfahrt, auf der Akten studiert werden, die halbe Stunde am Abend, in der noch Mails gelesen und beantwortet werden, die ständige Erreichbarkeit mit dem Smartphone, der Pikettdienst oder Geschäftsreisen Arbeitszeit dar? Und wie wirken sich das private Surfen im Internet, der Onlineeinkauf, der kurze Besuch des Facebooks und die Erledigung von privaten Mails während der Arbeitszeit aus? Die private Internetnutzung am Arbeitsplatz beträgt häufig über eine Stunde pro Tag.
Vertrauensarbeitszeit Die Zeit als alleiniges Mass der Arbeitsleistung ist der modernen Arbeitswelt nicht mehr angepasst, nicht mehr zeitgemäss. Zumal die Arbeitszeit einfach abgesessen werden kann. Eine Leistungserfassung würde der heutigen Zeit gerechter. Aus dieser Problematik heraus entwickelte sich ein Modell der Vertrauensarbeitszeit, bei dem die Erledigung vereinbarter Aufgaben im Vordergrund steht, nicht die zeitliche Präsenz des Arbeitnehmers. Anstelle von starren Arbeitszeitvorgaben wird der Zeitraum oder Zeitpunkt bestimmt, in dem eine bestimmte Arbeitsaufgabe erledigt sein soll. Man vertraut, dass die erwartete Arbeitsleistung auch ohne Festhalten der Arbeitszeit termingerecht erbracht wird.
Ohne Zeiterfassung arbeiten viele Arbeitnehmer zu viel Arbeitszeit ist die Zeit, die der Arbeitnehmer als Befehlsempfänger dem Arbeitgeber zur Verfügung steht und in der er nicht frei einer privaten Beschäftigungen nachgehen kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Arbeitnehmer im Betrieb ist oder ausserhalb des Betriebes die Anweisungen des Arbeitgebers befolgt, solange er nicht frei über seine Zeit verfügen kann.
So überzeugend die Vertrauensarbeitszeit auf den ersten Blick auch scheint, sie wirkt sich meist zulasten der Arbeitnehmer aus. Unrealistische Zeitplanung, Vorschieben von Marktzwängen oder ganz einfach Konkurrenzkampf innerhalb eines Teams zwingen Arbeitnehmer indirekt zu nicht ausgewiesener und somit unbezahlter Mehrarbeit. 29
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Die Zunahme von Burnouts, Stresssymptomen wie Rückenschmerzen, Schlafstörungen und von psychischen Langzeiterkrankungen sind Indizien für einen möglichen Zusammenhang zwischen Vertrauensarbeit und Mehrbelastung am Arbeitsplatz. Obwohl heute viele Unternehmen auf die Vertrauensarbeitszeit bauen und die Arbeitszeiterfassung abgeschafft haben, besteht die gesetzliche Pflicht dazu nach wie vor.
Revisionsbemühungen scheiterten bislang In den vergangenen fünf Jahren wurden Wege gesucht, die als unzeitgemäss und zu umfassend empfundene Nachweispflicht zu vereinfachen. Doch scheiterten die bisherigen Revisionsbemühungen allesamt an den unterschiedlichen Interessen der Parteien. Auch ein letzter Versuch eines im Bankensektor von den Sozialpartnern Ende 2014 ausgehandelten Kompromisses scheiterte daran, dass die Vereinbarung im Widerspruch zum geltenden Recht stand. Ab einem Jahreslohn von 132 000 CHF sollte ein Verzicht auf Arbeitszeiterfassung möglich sein. Mit dieser Lösung würde für rund ein Viertel der gut 100 000 Beschäftigten in der Branche die Arbeitszeiterfassung entfallen. Als Übergangslösung hat das SECO ab 2014 für Mitarbeiter mit viel Zeitautonomie die Möglichkeit einer vereinfachten Arbeitszeiterfassung geschaffen. Damit bestehen nun bis zu einer Änderung der Verordnung drei Gruppen von Arbeitnehmern: • Topkader – keine Zeiterfassung. Die obersten Führungspersonen mit weitreichenden Entscheidungsbefugnissen unterstehen nicht dem Arbeitsgesetz und müssen darum keine Zeit erfassen. • Kader – vereinfachte Zeiterfassung ohne Pausen. Für Mitarbeiter mit wesentlichem Entscheidungsspielraum in ihrer Arbeitszeitplanung, insbesondere Kaderleute mit Weisungsrecht, vollamtliche Projektleiter oder andere Mandatsträger mit Ergebnisverantwortung, hat das SECO die Dokumentationspflicht vereinfacht. Man muss nur noch die tägliche und wöchentliche Arbeitszeit, aber keine Ruhezeiten oder Pausen festhalten. Diese vereinfachte Regelung betrifft nur Arbeitnehmende, deren Funktion bestimmten Kriterien entspricht und die nicht regelmässig Nachtarbeit leisten; ausserdem braucht es eine schriftliche Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, damit diese Regelung zur Anwendung gelangt. Zudem ist gemäss SECO jeweils Ende Jahr in einem dokumentierten Gespräch die Situation der zeitlichen Arbeitsbelastung festzuhalten. 30
• Übrige Arbeitnehmer – detaillierte Zeiterfassung. Für die übrigen Arbeitnehmer gilt weiterhin die umfassende Arbeitszeiterfassungspflicht. Ihre Pausen und Ruhezeiten müssen lückenlos dokumentiert und wie die vereinfachten Erfassungen fünf Jahre lang archiviert werden.
Lösung in allerletzter Minute Am Sonntag, 22. Februar 2015 präsentierte Bundesrat Johann Schneider-Ammann eine zusammen mit den wichtigsten Sozialpartnern ausgehandelte Lösung: Bei Arbeitnehmenden mit «gewisser Arbeitszeitsouveränität» und Löhnen über 120 000 Franken soll nur noch die tägliche Arbeitszeit erfasst werden müssen. Allerdings muss der Verzicht auf die detaillierte Arbeitzeiterfassung im Rahmen eines Branchen- oder Unternehmens-Gesamtarbeitsvertrags erfolgen. Der Einigungsvorschlag soll nun in die Verordnung 1 des Arbeitsgesetzes aufgenommen und nach einer verkürzten Konsultation im dritten Quartal 2015 in Kraft gesetzt werden.
Sanktionen bei Nichterfassung Bei Feststellung eines Verstosses gegen die Arbeitszeiterfassung wird in der Regel eine Verwarnung ausgesprochen und die Nachbesserung verlangt. Es könnte aber auch eine korrekte Arbeitszeiterfassung, unter Androhung einer Ungehorsamstrafe nach Art. 292 StGB, verfügt werden. Verstösst dann ein Arbeitgeber immer noch gegen die Einhaltung der gesetzlichen Arbeits- und Ruhezeiten, droht ihm eine Geldstrafe von bis zu 180 Tagessätzen von maximal 3000 CHF. In der Realität ist die Höhe der Bussen sehr bescheiden.
Arbeitszeitreglement als Führungsplanungsinstrument Die Arbeitszeiterfassung ist ein wichtiges Instrument für eine effektive Personaleinsatzplanung. Mit angepassten Arbeitsplänen können Überstunden und Leerzeiten reduziert werden. Gerade für KMUs ist die Personaleinsatzplanung entscheidend für die kosteneffiziente Unternehmensführung. Ist der Personaleinsatz an einem Arbeitsplatz unterbesetzt, müssen entweder Überstunden geleistet werden oder der geplante Umsatz lässt sich nicht erwirtschaften. Sind zu viel Mitarbeiter an einem Arbeitsplatz eingeplant, sind dies Kosten, die durch den Auftragserlös nicht gedeckt sind. Daraus resultiert eine schlechtere Produktivität. Auf unerwartete Vorfälle kann nicht flexibel und schnell genug reagiert werden. PROF. URSULA GUGGENBÜHL
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EINARBEITUNG NEUER MITARBEITER
Neue Mitarbeitende am ersten Arbeitstag: Ist ihr Arbeitsplatz vorbereitet? Wer ist für neue Mitarbeitende zuständig? Welche ersten Eindrücke nehmen Mitarbeitende mit? Wie sehen der erste Arbeitstag, die erste Arbeitswoche und die Probezeit aus? Solche Fragen haben bei der Einarbeitung von neuen Mitarbeitenden einen hohen Stellenwert.
Jedes Unternehmen kann mit dem Arbeitsbeginn von neuen Mitarbeitenden einen gewinnbringenden Prozess einleiten.
neuen Mitarbeiter zu viele Informationen in zu kurzer Zeit vermitteln zu wollen. Mit angemessen dosierten «Informationspaketen» erreicht man die Ziele am besten.
Der erste Arbeitstag von Damian Benz Damian Benz* hat heute seinen ersten Arbeitstag. Er ist gespannt und freut sich darauf, seine neuen Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen. Damian Benz soll sich rasch mit seinen Aufgaben und dem ganzen Team vertraut machen. Mit der Unterstützung der Firma kann von Beginn weg eine gute Basis gesetzt werden, die sich auf die spätere Zusammenarbeit positiv auswirkt. Damian Benz merkt schnell – wie alle neuen Mitarbeitenden –, ob der Arbeitsplatz effektiv vorbereitet, die technischen Fragen bezüglich Computer, Login usw. geklärt und der neue Arbeitsplatz sauber bzw. aufgeräumt ist. Es soll ein einladender erster Eindruck vermittelt werden. Wichtig ist auch, eine oder mehrere Ansprechpersonen zu haben, an die man sich bei Fragen jederzeit wenden kann. Hilfsbereitschaft soll nicht nur der Vorgesetzte von Damian Benz, sondern auch das gesamte Team zeigen. Ideal ist es, wenn Damian Benz vom Vorgänger unterstützt und eingearbeitet wird. So entsteht ein Wissenstransfer, der v.a. auch für anspruchsvolle, komplexe Arbeitsinhalte von grossem Vorteil ist. Wichtig ist auch, Prioritäten zu setzen. Mit einem effizienten Einarbeitungsplan ist Damian Benz rasch in der Lage, sich produktiv an den neuen Arbeitsprozessen zu beteiligen. Für die Einarbeitung sowie die Übergabe der Arbeit und Projekte ist der Vorgesetzte verantwortlich. Er muss dafür genügend Zeit – inkl. Reserve – einplanen. Alle involvierten Teammitglieder sollten diesen Prozess unterstützen. Hektik oder Stress sind in dieser Phase zu vermeiden. Man sollte auch nicht versuchen, dem
Auch eine transparente und zuvorkommende Kommunikation innerhalb des Teams fördert die Motivation beim neuen Mitarbeiter. Auf diese Weise fühlt er sich verstanden und im Team gut aufgenommen. Die höhere Selbstsicherheit erleichtert wiederum auch den Kontakt zu den Kunden.
Bestellt und nicht abgeholt … Petra Reusch* ist seit vier Wochen als Projektleiterin innerhalb eines KMU tätig. Die Arbeit bereitet ihr grundsätzlich Freude. Mit einer Kollegin diskutiert sie über die letzten Wochen vor der Einstellung und den ersten Monat der Probezeit. Auffällig ist, dass die beiden Termine im Rahmen der Bewerbung mit ihrem Vorgesetzten immer auf die Zeit nach Feierabend fielen und ihr keine Möglichkeit geboten wurde, ihren Vorgänger kennenzulernen. Eine gemeinsame Einarbeitungszeit war nie ein Thema. Für die komplexen technischen Projekte, die sie leiten muss, wäre eine Übergabe oder idealerweise eine gemeinsame Einarbeitungszeit mit ihrem Vorgänger von grossem Nutzen gewesen. An den ersten Arbeitstag kann sie sich noch gut erinnern. Sie betrat kurz vor 8 Uhr, wie abgemacht, das Hauptgebäude des Betriebs. Am Empfang war jedoch niemand über ihren Eintritt informiert. Der Vorgesetzte musste an eine kurzfristig anberaumte Sitzung ausser Haus und hatte den Termin mit Petra Reusch vergessen. Auch heute noch erinnert sie sich mit ungutem Gefühl an diesen Morgen, als sie «wie bestellt und nicht abgeholt» wartete, nachdem die Dame am Empfang ihr gesagt hatte: «Leider kann ich Ihren Namen nicht finden!» 31
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Im Weiteren hätte sich Petra Reusch während der ersten vier Wochen einen geordneteren Arbeitsplan gewünscht. Von ihrem Vorgesetzten, der als Ansprechperson definiert wurde, hätte sie auch gerne mehr Unterstützung erhalten. Es gab Situationen, in denen sie sich mit den unzähligen Projektinformationen alleingelassen fühlte.
Auf dem Abstellgleis Valentin Widmer* ist im ersten Lehrjahr seiner kaufmännischen Ausbildung. Letzten Montag fand der Wechsel in die neue Abteilung statt. Am Wochenende erzählt er seinen Kollegen davon. Er ist sichtlich enttäuscht. Woran liegt es? An seinem ersten Arbeitstag in der neuen Abteilung war offenbar sein Arbeitsplatz noch gar nicht richtig eingerichtet. Die nötige Software auf seinem Computer ist auch nach einer Woche noch nicht installiert. Ausweichende Antworten, wie: «Nächste Woche sollte es klappen», sind nicht gerade ermunternd für Valentin Widmer. Er fühlt sich aufs Abstellgleis versetzt. Er hofft, dass die Weichen doch noch richtig gestellt werden.
Unterstützung statt Demotivation Verena Wirth* steht kurz vor Abschluss ihrer dreimonatigen Probezeit. Es war eine sehr intensive Zeit. Es wurde ihr ermöglicht, ihr Wissen und ihre Erfahrung unter Beweis zu stellen. Schon beim Einstieg erfuhr sie, dass eine systematische Planung für die Einarbeitungszeit vorlag. Vorteilhaft war auch, dass sie nebst Ihrer Chefin noch eine zweite Ansprechperson hatte. Ihre anfänglichen Hemmungen, andere Mitarbeitende aus dem Team zu fragen, legten sich bald. Sie erhielt immer eine freundliche, kompetente Antwort oder einen hilfreichen Tipp. Es war gut zu wissen, dass sie andere etwas fragen konnte und stets unterstützt wurde. – Sie erhielt keine der zahlreichen, demotivierenden Nega-
tivantworten, mit denen sie an einer früheren Stelle öfters abgefertigt worden war: – Habe jetzt keine Zeit! – Dafür bin ich doch nicht zuständig! – Was geht mich das an? Fragen Sie doch Herrn Meier! – Also, das sollten Sie jetzt mittlerweile wirklich wissen! – Wofür haben Sie denn eigentlich ein Handbuch? Dort steht die Antwort! – Habe ich Ihnen das denn nicht schon letzte Woche erklärt?
Empfehlungen und Gedanken für die Einarbeitung Alle von uns erinnern sich an ihren ersten Arbeitstag. Neue Mitarbeitende verlangen nichts Unmögliches, sondern einfach ein gut vorbereitetes Einarbeitungsprogramm, mit dem man neue Mitarbeitende vom ersten Tag an fordert, aber nicht überfordert. Der Arbeitsplatz sollte richtig vorbereitet sein. Die neuen Mitarbeitenden sollen nicht sich selber überlassen werden, sondern wissen, an wen sie sich mit ihren Fragen wenden können. Damit sich neue Mitarbeitende rasch in die Firma integrieren, müssen die Verantwortlichen die nötigen Voraussetzungen schaffen. Regelmässige Kontakte mit den neuen Mitarbeitenden in offenem Meinungsaustausch, die breite Unterstützung des Teams und die Möglichkeit, Fragen zu stellen, sind keine Garantie, aber ein paar wesentliche Elemente, die den Einstieg erleichtern. ENRICO LOMBARDI INTRA DM AG TRAINING & MARKETING, ZÜRICH * Alle Namen sind zufällig gewählt.
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TUN SIE SICH SELBST ETWAS GUTES Was macht unser Leben lebenswert? Man denkt dabei zum Beispiel an schöne Momente im Leben, an die Familie, an die Kinder, an das Zusammensein mit Freunden. Doch für viele genügt das nicht, sie brauchen zusätzliche Anreize – eine Aktivität, die ihnen eine einzigartige Freude bereitet: eine Leidenschaft.
Leidenschaft bedeutet Freude, persönliche Genugtuung und Begeisterung für etwas Spezielles. Etwas, das uns in gute Stimmung versetzt und Ausdruck besonderer Lebensfreude ist. Es geht dabei um etwas, das wir sehr gerne und meistens auch gut machen – immer mit dem Ziel, uns selber etwas Gutes zu tun sowie Dritte daran teilhaben zu lassen.
Wieso braucht es Leidenschaften? Unser Alltag ist oft monoton und wird standardmässig abgespult. Der Mensch gewöhnt sich schnell an einen Rhythmus, an standardisierte Abläufe. Der Tagesablauf eines Angestellten in der Verkaufsabteilung kann z.B. so aussehen: Sein Arbeitstag beginnt früh – nach kurzem Frühstück auf dem Weg zur Arbeit. Rasch holen ihn die Gedanken an den bevorstehenden Tag ein. 34
Welches sind die besonderen Aufgaben? Welche Termine/Sitzungen stehen an? Es ist nichts dabei, worauf man sich richtig freuen könnte. Das Gespräch mit einem eher schwierigen Kunden verspricht auch kein Honigschlecken zu werden. Die Hürden, die man überwinden muss, sind bereits vorprogrammiert. Der folgende Tag sieht ähnlich aus. Es ist nicht etwa so, dass die Arbeit gar keine Freude bereiten würde, aber sie wird doch immer mehr zum Pflichtprogramm ohne «Highlights». Die Mittagszeit wird immer kürzer und kann kaum noch zur Pflege von Kontakten oder Freundschaften genutzt werden. Die Rückkehr zur Familie am Abend wird zum angenehmen Teil des Tages, der aber auch zunehmend beeinträchtigt wird infolge der späten Heimfahrt. Letztlich bleibt nicht viel vom Tag, worauf man sich wirklich freuen könnte.
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So kann das Leben schnell eintönig und langweilig werden. Im Laufe der Zeit kann man durchaus in depressive Phasen geraten, weil eine geistige Auffrischung und Erholung kaum möglich ist. Die kurzen Wochenenden genügen dazu nicht immer, manchmal nicht einmal die Ferien – obwohl sie eigentlich genau dafür gedacht sind. Manchmal fehlt einfach etwas, das für besondere Erholung von Körper und Geist sorgt und das Leben leichter macht – eine wahre Leidenschaft.
Leidenschaft im Beruf … Selbst das Alltagsleben kann man mit Leidenschaft erfüllen. Alles, was man mit Leidenschaft tut, fällt einem leichter – im Privatleben wie im Beruf. Sowohl Beruf wie Privatleben mit Leidenschaft zu erfüllen, entspricht dem Idealbild. Dies gelingt aber nur selten. Wenn aber die unangenehmen Aspekte die 10%-Grenze nicht übersteigen, darf man schon sehr zufrieden sein. Dann gilt es, diese 10% zu verkraften und an die guten 90% zu denken. Wenn man die positiven 90% der Arbeit mit Hingabe, Engagement und Elan bewältigt, gelingen meist auch die negativen 10% besser. Auf diese Weise wird man bessere Resultate erzielen. Ein Treuhänder etwa wird täglich mit Unmengen von Papier – Bankauszügen, Buchungsbelegen und anderen Formularen – «überschwemmt». Dies bedeutet vor allem viel Aufwand und langweilige Arbeit. Diese unangenehmen Arbeiten lassen sich aber leichter ertragen, wenn man an die interessanten, angenehmen Aufgaben denkt. Dazu gehört z.B. das Erstellen der Quartalsbzw. Jahresabschlüsse der unter seiner Betreuung stehenden KMUs. Schliesslich hat diese Art von Tätigkeit ihn dazu bewogen, sich für den Aufbau seines Treuhandunternehmens zu entscheiden. Solche Arbeiten bewältigt er mit Freude und Engagement – ja leidenschaftlich.
Der erschöpfte Geschäftsmann, der deutlich mehr als ein Wochenpensum von 40 Stunden hinter sich hat, freut sich auf ein erholsames Wochenende fern vom Beruf – mit seiner Familie geniesst er das Zusammensein und die freien Stunden. Darüber hinaus freut er sich auf andere kleine Dinge, die sein Leben verschönern. Er hat endlich Zeit, seinen Leidenschaften nachzugehen, die ihn schon seit seiner Kindheit begeistern: Musik und sportliche Autos. Das Wetter spielt mit und so beschert er sich in den frühen Morgenstunden eine schöne Fahrt mit der passenden musikalischen Begleitung seiner Hi-Fi-Anlage, während die Familie noch schläft. Anschliessend geniesst er auch das Einstellen des Fahrzeuges und die dazugehörende Fahrzeugreinigung und -pflege. Munter, erholt und gut gestimmt kehrt er zur Familie zurück. Dieses Erlebnis hat eine optimale Erholung bewirkt – körperlich wie auch geistig –, wie sie anders kaum zu erreichen gewesen wäre. Auch die Mitmenschen, namentlich seine Familie, profitieren davon. Sie haben einen zufriedenen, entspannten und verständnisvollen Ehemann und Vater. Selbstverständlich darf auch seine Frau nicht zu kurz kommen. Und so ermuntert er sie immer wieder, sie solle sich doch wieder ihrem geliebten Theater widmen und entsprechende Anlässe besuchen. Er werde sich während der entsprechenden Zeit um die Kinder kümmern. Tatsächlich ist das Theater eine alte Leidenschaft, die sie von ihrer Familie «geerbt» hat. Nur schon wenn sie an gewisse Theaterstücke denkt, bekommt sie glitzernde Augen und Glücksgefühle. Auch sie als Ehefrau und Mutter braucht etwas, das ihr besondere Freude, Genugtuung und Erfüllung bereitet. Dank des Anstosses ihres Ehemanns entdeckt sie ihre alte Leidenschaft neu.
… und im privaten Bereich
Fazit
Leidenschaft im Beruf genügt nicht. Auch im Privatleben braucht man etwas, das einem ausserordentliche Freude bereitet.
Ein Leben ohne Leidenschaft ist zwar möglich, aber es fehlt dann einfach etwas. Man sagt, in nördlichen Breitengraden seien die Menschen tendenziell weniger leidenschaftlich. Das mag sein. Manchen Leuten würde schon ein Quäntchen «Passione» aus dem Süden genügen – es braucht nicht viel, um eine Leidenschaft aufzubauen. Jeder muss dies für sich selbst entdecken. Man braucht nicht viele Leidenschaften, aber eine sollte es ein, um unbeschwerter und zufriedener durchs Leben zu kommen.
Dies kann sich auf vielfältige Weise manifestieren. Familie, Kinder und Geborgenheit sind fundamentale Werte und wichtig für unser Wohlbefinden. Das Zusammensein und die Liebe zueinander sind unbeschreibliche Gefühle. Doch die meisten Menschen brauchen zur Ergänzung eine Freizeitbeschäftigung, die ihnen zusätzlich Spass, Lebensfreude und Selbstwertgefühl vermittelt – eine persönliche Leidenschaft.
MIRCO LOMBARDI
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EINE ZUKUNFTSSCHAU MIT VIELEN FRAGEZEICHEN Wie recht hatte doch der grosse amerikanische Erfolgsautor Mark Twain vor 150 Jahren, als er schrieb: «Prognosen sind eine schwierige Sache, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.» Ein hochkarätiges Team von Spitzenbeamten in der Bundesverwaltung hat es trotzdem gewagt.
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Unter dem Titel «Perspektiven 2030 – Chancen und Gefahren für die Bundespolitik» wurde in der Bundesverwaltung eine Zukunftsschau erarbeitet, aus der auch gewisse Folgerungen für die Privatwirtschaft und die KMUs gezogen werden können.
Unbequeme Szenarien Die verantwortlichen Autoren gehen zu Recht von der Annahme aus, dass die Entwicklung in den nächsten 15 Jahren sehr unterschiedlich verlaufen kann und dass Überraschungen aller Art – die letzte, die nicht voraussehbar war, stammt ja erst vom 15. Januar 2015 – nicht ausgeschlossen werden können. Die grossen Gefahren kommen für sie aus der Aussenwelt und nicht aus der Schweiz selber. An der Stabilität unserer Verhältnisse und Institutionen zu zweifeln, würde den hohen Bundesbeamten in der Tat schlecht anstehen. • «Überholspur»: Diesen Namen trägt das optimistischste Szenario. Es geht von einem hohen Mass an weltweiter Stabilität und Ordnung aus. Dies würde ein hohes Sicherheitsniveau schaffen und der Schweiz ermöglichen, auf internationaler Ebene ihre Interessen gut zu wahren. Eine vom Freihandel geleitete Weltwirtschaft eröffnet auch der Schweiz gute Wachstumsaussichten, allerdings nicht ganz gratis. Die Schweiz muss in effizienzsteigernde Technologien, in Forschung und Entwicklung viel investieren, um am Ball zu bleiben. Das von der Aussenwirtschaft her günstige Umfeld führt aber zu Staatseinnahmen, welche die Finanzierung der notwendigen Vorhaben erleichtern. Dazu trägt auch bei, dass die anhaltende Zuwanderung aus dem Ausland die Alterung der Bevölkerung bremst. Unvermeidlich scheint aber, dass die Einkommensunterschiede grösser werden und nicht alle vom wirtschaftlichen Wachstum gleichermassen profitieren. Folglich fallen sozialpolitische Ausgleichsmassnahmen an, die aber finanzierbar sind. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Frauenbeschäftigung erhöht wird und Beruf und Familie besser verträglich werden. Frauen sollen vermehrt in Kaderpositionen aufsteigen und Männer vermehrt Teilzeit arbeiten. Damit bleibt die Schweiz attraktiv für multinationale Unternehmen, aber Produzenten ohne Patentschutz – vor allem KMUs – könnten auch zu Verlierern werden. Ungünstiger werden auch die Aussichten für einheimische Arbeitskräfte mit geringer Bildung. • «Stockender Verkehr»: Dies ist die Variante, wenn es in unserem Verhältnis zu Europa schiefläuft. Die Schweiz würde in die Ecke gedrängt, wenn sich einerseits die USA und die EU, andererseits Russland und China näherkämen. Die Welt würde dadurch unsicherer, weil die grossen Blöcke die kleineren Drittstaaten in die Enge treiben könnten. Es könnte sogar zu Kriegen gegen Dritt-
staaten – allerdings nicht die Schweiz – kommen. Militärische Technologien wären schwerer kontrollierbar, und auch die Bekämpfung der Cyberkriminalität würde erschwert. Die Schweiz könnte Schwierigkeiten beim Stromimport bekommen und müsste viel mehr ins Recycling investieren, um teure Rohstoffe einzusparen. Die Autoren denken etwa daran, Phosphor aus dem Abwasser zu gewinnen. Günstig wäre dieses Szenario für die weiterhin unter Schutz stehende Schweizer Landwirtschaft. Die Einwanderung würde zurückgehen, und gut ausgebildete junge Schweizer würden nach Asien und Amerika auswandern. Die Folge davon wäre eine stärkere Alterung der Bevölkerung mit einem grösseren Finanzbedarf für die Sozialversicherungen. Das System der sozialen Sicherheit, so wie wir es heute kennen, würde dem Druck standhalten, aber teurer werden. Die Antwort darauf wäre eine Erhöhung des Rentenalters. Noch grössere Probleme als heute bekämen die Banken, der Export und die Grenzregionen sowie das Gesundheitswesen wegen des zunehmenden Anteils der Alten. Finanziell schlechter gestellte Pflegebedürftige kämen vermehrt in Notlagen. Vermutet wird ferner, dass die Städte Einwohner zugunsten der Agglomerationen verlieren würden. • Ein «steiniger Weg»: Unter diesem Titel vermuten die Autoren der Studie eine Welt, in der die einzelnen Länder gegeneinander um Rohstoffe kämpfen und sich die technologische Entwicklung wegen der daraus resultierenden Kosten verlangsamt. Die Schweiz würde von der angespannten Wirtschaftslage ihrer Partnerländer – selbst im Falle geordneter Beziehungen zur EU – stark betroffen. Die Schweiz müsste mit einer stärkeren Arbeitslosigkeit fertigwerden. Die stärkere Orientierung auf dem Binnenmarkt würde allerdings die Einwanderung dämpfen. Die öffentlichen Finanzen kämen ins Ungleichgewicht, wenn die Ertragslage der aussenwirtschaftlich orientierten Unternehmen schlecht würde und hoch qualifizierte Schweizer der oberen Einkommensklassen auswandern sollten. Das Sozialsystem müsste durch eine Stärkung der ersten Säule (AHV) funktionsfähig erhalten werden. Schlechter würde die Gesundheitsversorgung. Leistungen, die heute noch von den Sozialwerken erbracht werden, müssten dann wieder von den Familien erbracht werden. Der innere Zusammenhalt der Schweiz würde aber eher gestärkt, verbunden mit einer Rückbesinnung auf traditionelle Werte. Vereine und Traditionen würden hochgehalten. • Die «Seidenstrasse»: Bei diesem Szenario würden die aufstrebenden Staaten Asiens den Takt der Weltwirtschaft vorgeben. 37
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Da die Schweiz dort gut verankert ist, könnte sie davon profitieren. Dies würde indirekt auch ihre Stellung gegenüber der EU stärken. Es ist denkbar, dass im Alpenraum auch unter diesen Rahmenbedingungen eine wirtschaftlich dynamische Region heranwächst. Profitieren würde auch der Finanzplatz Schweiz. Auch die Nachfrage nach schweizerischen Spitzentechnologien wächst mit einer Aufwertung des Forschungsplatzes Schweiz. Die Auswirkungen auf Demografie und Sozialversicherungen wären ähnlich wie beim Szenario «Überholspur». Der Preis wäre wahrscheinlich, dass die Bestrebungen zur Klimaverbesserung weltweit schwächer würden, mit der Folge, dass unser Land wie auch das übrige Europa vermehrt klimabedingten Extremereignissen ausgesetzt würde. Das letztgenannte Szenario weckt Hoffnung und sagt uns, dass die Schweiz auch im Falle eines nicht optimalen Verhältnisses zur EU wirtschaftlich und wohlstandsmässig überleben würde.
einem einsamen Beschluss die Kursbindung des Frankens an den Euro aufhob. Da wurde klar, dass auch im eigenen Land wirtschaftspolitische Weichenstellungen plötzlich erfolgen können, die ans Lebendige gehen und auf die trotz allen prospektiven Eifers niemand vorbereitet war. Das kann sich bis ins Jahr 2030 noch öfter wiederholen. Wenn die Wirtschaftspolitik auch dort, wo die Schweiz autonom handeln kann, unberechenbarer wird, so hat dies auch für die KMUs Konsequenzen, und zwar für alle von ihnen. Die Hauptforderung, die davon abzuleiten ist, geht deshalb in Richtung auf eine möglichst «stossarme» Wirtschaftspolitik in einem möglichst stabilen und überschaubaren Umfeld. Das ist leichter gesagt als getan, weil unsere Politiker, auf ihren Erfolg bedacht, oft kurzfristig denken. So bleiben Entwicklungen lange verborgen, wie etwa der viel früher als erwartet einsetzende Absturz der Bundesfinanzen oder der massive Rückgang der Kapitalerträge bei den Sozialversicherungen, während die Verantwortlichen der Pensionskassen noch von Rekorderträgen faseln.
Kommentar
Propheten auf dem falschen Dampfer? Die Erkenntnisse der hohen Bundesbeamten lassen den gemeinsamen Nenner erkennen, dass die Welt um uns in Bewegung bleibt und wir uns den Veränderungen anzupassen haben, um nicht wie das Mäuslein vor der Schlange dazustehen. Diese Sicht greift aber zu kurz. Es stimmt zwar, dass 40% unserer Wirtschaftsleistung von den Beziehungen zum Ausland herrühren. Von den übrigen 60%, die in der Schweiz für die Schweiz erbracht werden, sagt die Studie wenig bis nichts. Auch kein Thema ist, dass mehr als die Hälfte dieses Inlandbeitrags von KMUs erbracht wird. Unsere KMUs sind in sehr unterschiedlichem Mass mit der Weltwirtschaft verflochten. Stark ist die Abhängigkeit bei jenen Unternehmen, die Zulieferer der Exportindustrie sind, und bei den Detailhändlern und Handwerkern in grenznahen Gebieten. Weit weniger abhängig ist die Bauwirtschaft. Sie hängt stärker von der allgemeinen Konjunktur ab, deren Entwicklung nicht nur fremdbestimmt ist. Dass auch im Inland Zeichen gesetzt werden können, haben wir ja am 15. Januar erfahren, als das Direktorium der Nationalbank in
In diesem Klima der Unsicherheit dürfen die Forderungen an den Staat nicht masslos sein. Vor allem gilt es, daran zu denken, dass Regulierungen durch den Staat immer Geld kosten. So wird in Bundesbern schon lautstark verkündet, dass die Wiedereinführung der Kontingente für Arbeitskräfte aus der EU die Neueinstellung von mehreren hundert Beamten erfordert. Daran hat im Februar vor einem Jahr noch niemand gedacht. Das verträgt sich schlecht mit der Notwendigkeit, den Steuer- und Abgabendruck durch den Staat zu mildern. Den KMUs, die in ihrer grossen Mehrzahl arbeitsintensiv sind, kommt aber diesem Punkt entscheidende Bedeutung zu. Jene Politiker, die uns auf die Nationalratswahlen 2015 hin weniger Steuern und Abgaben versprechen, sind auf jeden Fall nachher beim Wort zu nehmen, was in der Legislatur von 2011 bis 2015 kaum geschehen ist. Wahrscheinlich brauchte es dafür mehr KMU-Vertreter in den Parlamenten, denn sie wissen aus der Erfahrung ihrer eigenen Betriebe am besten, was Sparen heisst.
DR. RICHARD SCHWERTFEGER
«So weit, so gut - aber was können die KMUs daraus lernen?» 38
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VON AUSSERIRDISCHEN UND APPENZELLERN Es soll ja Menschen geben, die glauben, es gebe gar keine Ausserirdischen. Ich gehöre nicht dazu. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es vielleicht welche gibt. So wie jener Appenzeller Bub, der sich vor 33 Jahren ein Abo der deutschen «Ufo-Nachrichten» wünschte. Sein Vater brummte und ging Kühe melken, seine Mutter schmunzelte und schenkte ihm das Abo. Von Stund an war der Bub zuverlässig informiert über alle möglichen und unmöglichen Ufo-Sichtungen, oft illustriert mit aufregend verschwommenen Fotos. Auf dem Bauernhof des Buben warf gelegentlich eine Muttersau Ferkel. Der Bub machte dann widerwillig die Hebamme, was oft zwei, drei Stunden dauerte, denn Muttersauen legen zwischen kleinen Ferkelchen gerne grosse Pausen ein. Der Bub sass dann auf Strohballen, widmete sich abwechslungsweise den Ferkeln, den Marsmännchen und den Steckdosenschnauzen beider Spezies und fühlte sich Jahre später auch beim Filmmonster «Alien» noch an frisch geworfene Ferkel erinnert. Im Nachhinein betrachtet war jener Bauernbub im Schweinestall selber ein Ausserirdischer. Ein Ferkel war er ohnehin.
gebautes Objekt die Heliosphäre verlassen – nach 20 Milliarden Kilometern. Ein Blitz hätte dafür keine zwanzig Lichtstunden benötigt. Nur schon bis zu den erdnächsten Sternen, Alpha Centauri, würde die Sonde 4,2 Lichtjahre lang fliegen. Bei ihrer Ankunft wäre der daheim gebliebene Appenzeller Bub 77 000 Jahre alt und bräuchte seit geraumer Zeit keine AHV mehr. Und bis hinaus zum Galaxienhaufen Sloan Great Walls wäre Voyager auch bei flüssigem Verkehr etwa eine Milliarde Lichtjahre lang unterwegs. Angesichts dieser fantastischen Dimensionen sind Ausserirdische eine viel zu goldige Idee, um nicht an sie zu glauben. Sie bereichern das Kino, beflügeln die Fantasie, lenken ab von Schweineställen, begleiten irdische Flugkörper im Weltall mit einem langen Schweif an absurden Gerüchten und skurrilen Theorien, bringen Menschen vielleicht sogar dazu, über sich selber zu lächeln – und all das, obwohl es sie vielleicht nicht mal gibt. Das soll ihnen erst mal einer nachmachen.
Mittlerweile ist der Bub erwachsen, liest aber immer noch vergnügt das Neuste über Ausserirdische, am liebsten in wissenschaftlich fundierten Publikationen wie «Bild», «Blick» und «20 Minuten.» Und seit der unermüdliche Science-Fiction-Autor Erich von Däniken im Mai 2014 erklärte, er rechne mit ausserirdischen Besuchern noch in den nächsten 20 Jahren, blickt der grosse Appenzeller Bub beim Aufstehen noch aufmerksamer aus dem Fenster als sonst. Ob sie wohl aussehen wie E.T.? Oder wie frisch geworfene Ferkel, oder wie Lady Gaga? Ob auf ihrem Planeten auch Ausserirdische leben, die nicht an die Existenz von Erdlingen glauben? Ob sie die Erde für den Planeten der Affen halten? Ob sie Dichtestress und Personenfreizügigkeit kennen? Ob sie auch ein Appenzellerland mit ferkelwerfenden Muttersauen haben, mit begeisterten Buben, mysteriösen Erdlingsgeschichten und aufregend verschwommenen Fotos? Zum Beispiel Fotos von der Raumsonde Voyager 1? WILLI NÄF
Als Voyager 1 am 5. September 1977 auf Cape Canaveral abhob, ging der kleine Appenzeller in die zweite Klasse. Jetzt ist er 46 Jahre alt und die Sonde hat vor Kurzem als erstes von Menschenhand
WILLI NÄF IST FREIER AUTOR, TEXTER UND KABARETTIST UND LEBHAFT IM BASELBIET UND IM APPENZELLERLAND. WWW.WILLINÄF.CH
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VERANSTALTUNGEN UND TERMINE
IMPRESSUM WIRPLUS Das Kundenmagazin der WIR Bank April 2015, 82. Jahrgang, Nr. 919
Generalversammlung 2015 der WIR Bank 27. Mai 2015 in Basel (für Genossenschafter/-innen)
Herausgeberin/Redaktion WIR Bank Genossenschaft Auberg 1 4002 Basel www.wirbank.ch
Herbstgespräche 2015 31. Oktober 2015 im KKL Luzern (für Stammanteilhalter/-innen) Informationen über diese und über weitere WIR-Anlässe erhalten Sie bei der WIR Bank, www.wirbank.ch, Tel. 0848 947 947.
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