Wohn!Design 4/2015

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Wohn!Design 4/2015

Wohn!Design

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4/2015 Nov/Dez

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EDITORIAL !

Welchen Titel würden

Wohn!Design

Sie auswählen? 4/2015 Nov/Dez

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WohnDesign Internationales Magazin für Architektur, Wohnen und Design

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WINTERZAUBER Bad-Spezial: Jetzt entspannen So hot! Kamine und Sessel Perfekt kochen: die neuen Geräte

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© Jean-Luc Valentin

WINTERZAUBER

Eben war doch noch Sommer, als wir für Sie die aktuellen Neuheiten auf den Messen in Frankfurt und Paris sondiert haben. Nun ist es abends bereits dunkel, wenn wir die Büros verlassen. Und morgens aus dem Bett zu kommen, ist für mich gerade eine Herausforderung. Die Zeit galoppiert davon ... Umso wichtiger scheint es jetzt, auf die Bremse zu treten und sich auf Wesentliches zu konzentrieren: Freunde einladen, gemeinsam genießen und an seine Lieben denken. Diese Ausgabe ist voller Ideen, wie Sie das nächste halbe Jahr ganz ohne Hektik verbringen können. Sei es zu Hause vorm Kamin (ab Seite 24), beim Regenerieren im häuslichen Spa (ab Seite 51) oder auf der Piste zwischen den Jahren (ab Seite 44), um nach dem X-Mas-Shopping (ab Seite 116) ein wenig zu relaxen. Das Gesamtprogramm nennt sich dann „Winterzauber“. Welche Highlights und Hotspots Sie für sich auswählen, bleibt Ihr Geheimnis. Eines würde uns Blattmacher aber brennend interessieren – welcher Titel (siehe oben) gefällt Ihnen besser? Und welcher Titel passt besser zu unserem Inhalt? Den kennen Sie ja bereits bestens. Bestimmt ist Ihnen aufgefallen, dass wir in der letzten Saison richtig Gas gegeben haben: mehr Umfang, mehr Themen, mehr interessante Köpfe und mehr Reportagen. Diesen Drive möchten wir auch nach außen kommunizieren, dem Heft ein neues Gesicht, das heißt ein neues Cover geben. Aber wie könnte das aussehen? Darüber gab es intern heiße Diskussionen – ohne ebensolche Luft. Wir alle hängen an unserem Magazin, das sich seit mehr als zwanzig Jahren auf dem Markt behauptet und erst ein einziges Mal seine Nachtrag für die Weihnachtswunschliste, Frontseite verändert hat. Das ist lange her. Darum wird es höchste Zeit, sich neu ab Seite 116: Gute Taschen für Männer sind rar. Hier ist ein cooles Prachtexemplar: zu erfinden. Das möchten wir am liebsten mit Ihnen zusammen machen. Bitte „Überschlagtasche“ von Ackermann Leder. schreiben Sie uns Ihre Meinung an: neuertitel@wohndesign.de und wählen Sie Ihren Favoriten aus – 1 oder 2. Damit würden Sie mir eine riesige Freude machen. Schon jetzt wünsche ich Ihnen eine zauberhafte Zeit, bis bald

Dr. Stephan Demmrich

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INHALT !

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4/2015 Winterzauber

RUBRIKEN Editorial

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Impressum

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Bezugsquellen

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MAGAZIN Mustermix, auf Draht und helle Freuden

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HOTSPOTS Wie wär’s mit einem Bummel in Paris? 14 KUNST Ausstellungstipps für den Herbst STYLE Luxus aus China? Ja. Shanghai Tang!

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BEST OF Alle Jahre wieder, dieses Mal anders ...

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WOHNEN Alles rund ums Thema Kamin(ofen)

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LEUTE Zwei Künstler und fünf Designer

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REISE Wintersport-Resorts und Begleiter dafür

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SPEZIAL Bad-News für ein Rundumwohlgefühl

14 PARISBUMMEL

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SHOPPING!GUIDE

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REPORTAGEN

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New York: Zu Gast bei Filmemacher Marcus Nispel

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Chalet: So entspannt man in den Alpen

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Venedig: Künstlerhäuser haben eine magische Aura

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Paris: Wo David Bowie einst feierte, sind Sie heute dran!

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LEBENSART Fest für die Sinne. Kochen auf neuen Geräten 106 EXTRA Weihnachtsgeschenke für sie und ihn auf 14 Seiten 116

22/112 und 24 X-MAS und PLÄTZE

TRENDS Wie Interior-Profis Geschenke und mehr ordern

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ZU BESUCH BEI Carlo Moretti, Venedigs Glasmanufaktur

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36/58 PERSONALIEN

24 SOOO HOT 68 ABTAUCHEN IN NEW YORK

Titel: 8 x 7 Meter Grundriss bei 11 Höhe ... Hier relaxt der Filmemacher Marcus Nispel mit seiner Familie. Foto: Francesca Giovanelli, ab Seite 68.

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New Perspectives Alle spannenden Neuheiten des textilen Interior Design bringt die Heimtextil an einem Ort zusammen. Nur hier präsentieren mehr als 2.700 Aussteller aus der ganzen Welt Produkte und Ideen in dieser Fülle, Qualität und Bandbreite. Hochkarätig besetzte Veranstaltungen zu zentralen Themen der Branche, wie beispielsweise Nachhaltigkeit, setzen zusätzliche Impulse. Und mit dem Theme Park „Well-Being 4.0“ bietet die Heimtextil einen einmaligen Blick auf die Trends 2016/2017. Kommen Sie zur internationalen Leitmesse – ab 2016 von Dienstag bis Freitag. Weitere Informationen und Tickets unter heimtextil.messefrankfurt.com

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IMPRESSUM Wohn!Design Internationales Magazin für Architektur, Wohnen und Design Redaktion und Anzeigenverwaltung Mörikestraße 67 70199 Stuttgart Tel. 0711 96666-999 Fax 0711 96666-415 www.wohndesign.de Verlagsleiter Klaus Vetterle

Chefredaktion Dr. Stephan Demmrich (sd) Mitarbeiter dieser Ausgabe Roberta Angelini, Elena Deeg (ed), Francesca Giovanelli, Guillaume Grasset, Oliver C. Haas, Andrea Martiradonna, Marie-Luise Mugrauer (mlm), Irmhild Tieck, Kay von Losoncz Grafik Saskia Schweitzer Lösch MedienManufaktur GmbH & Co. KG, Stuttgart

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Redaktion Elena Deeg Tel. +49 711 96666-414 E-Mail: elena.deeg@wohndesign.de Marie-Luise Mugrauer Tel. +49 711 96666-413 E-Mail: marie-luise.mugrauer@wohndesign.de Anzeigenverwaltung Tel. +49 711 96666-410 Anzeigenleitung Ulrike Ehlers Tel. +49 711 96666-411 Fax +49 711 96666-415 E-Mail: ulrike.ehlers@wohndesign.de Shopping-Guide Martin Lindner (ehemals Moosbrugger) Tel. +49 711 96666-410 Fax +49 711 96666-415 E-Mail: shopping@wohndesign.de Anzeigendisposition Mara Ristic Tel. +49 711 96666-985 Fax +49 711 96666-415 E-Mail: anzeigen@wohndesign.de Abonnementverwaltung Martin Lindner (ehemals Moosbrugger) Tel. +49 711 96666-999 Fax +49 711 96666-980 E-Mail: abo@wohndesign.de Vertrieb MZV, Moderner Zeitschriftenvertrieb, Eching

Kostenloser Download der App im App Store und Google Play.

Verlag Family Home Verlag GmbH Mörikestraße 67 70199 Stuttgart

haassohn.com Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet. Für eingesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Abonnementpreis: 6 Ausgaben frei Haus: 35,- 1, Ausland zzgl. Porto.

© Family Home Verlag GmbH ISSN 1664-1760


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MAGAZIN !

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Schön ist der Herbst

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Wenn die Blätter anfangen zu fallen, bestimmt ein Look aus Rot und Braun die Farbstimmung. Mit den passenden Accessoires werden die grauen Tage zu einem Lichtblick. 1 | Die Vase „Glam“ im Farbton Indigo/Smokegrey stammt aus dem deutschen Familienbetrieb Guaxs, um 420 €. 2 | Kissen mit Baummotiv von Esprit Home, um 30 €. 3 | Verschiedene Druckschichten verleihen dem Kissen von Broste Copenhagen Tiefe, 25 €. 4 | Wie in einem Aquarell verschwimmen die Farben des „Capriola“-Kissens zu einem harmonischen Kunstwerk, 105 €, Christian Fischbacher. 5 | Orientalische Formen in einem traumhaften Beerenton, „Buzz“ von BoConcept, um 40 €. 6 | Oktagonförmiger Teppich, um 40 €, Ferm Living. 7 | Glaskunst von Carlo Moretti, um 100 €. 8 | Das Besteck-Set „Classic“ gibt es wahlweise in mattem Schwarz, Gold, Silber oder Kupfer, entdeckt bei Bitossi Home.

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MAGAZIN !

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Ab ins Körbchen

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Objekte mit oder aus Draht stehen oder hängen plötzlich wieder im Raum. Welcome back Fifties! 1 | Die leuchtend-rote Vase ist mit einer Höhe von 38 cm ganz groß in Ihrer Wirkungskraft, „Chain Ring“ von Vanessa Mitrani, für rund 330 €. 2+3 | Weißer Drahtkorpus mit verkupfertem Haupt bei der Pendelleuchte „Tull“ von Tommaso Caldera, um 450 €. Das Design „Canasta“ nach einem Entwurf von Ilaria Innocenti wirkt in der Vogelperspektive gleichermaßen wie im Profil, 145 €. Beides bei Incipit gesehen. 4 | Schwarzer Lounge Chair mit großflächiger Rückenlehne um 300 €. 5 | Kerzenhalter „POV“ (Point of View) gibt es für Tisch oder Wand, erleuchtet von allen Seiten, 45 €. 6 | Faltbarer Drahtkorb von Kikkerland lässt sich in vier Stufen verstellen, 20 €. Alles Design3000. Weitere Informationen zu den Herstellern finden Sie in diesem Heft auf Seite 140.

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COCOA ISLAND BY BRETZ I N T E R I O R I N N O VAT I O N AWA R D 2 0 1 5 ALEXANDER-BRETZ-STRASSE 2 · D-55457 GENSINGEN · TEL. 06727-895-0 · CULTSOFA@BRETZ.DE FLAGSHIPS: STILWERK BERLIN | HOHE STRASSE 1 DORTMUND | STILWERK DÜSSELDORF SCHÄFERGASSE 33 FRANKFURT | STILWERK FISCHMARKT HAMBURG | HOHENSTAUFENRING 62 KÖLN | REUDNITZER STR. 1 LEIPZIG | Q3, 5 MANNHEIM | HOHENZOLLERN 100 MÜNCHEN HALLPLATZ 37 NÜRNBERG | KÖNIGSTRASSE 26 STUTTGART | STILWERK WIEN | COCOA.BRETZ.COM


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LED ist grad passé Wer was auf sich hält, greift derzeit zur guten alten Kohlefadenbirne oder gleich zur Soffitte.

1 | Die „Bella Group“ von Niche, Glühbirnen mit langen Filamenten , 620 €/Stück. 2 | Schöner Schein: „Ribe“, hier in Grau, um 130 €, Urbanara. 3 | „Black Bird“ von Nexel, um 80 €. 4 | Zum selber Konfigurieren, Fassung „Aqua“ plus Birne „Globe“ von Nud, zusammen rund 55 €. 5 | Tischleuchte „Oda Small“ mit mundgeblasenem Glaskörper, Sebastian Herkner für Pulpo, 690 €. 6 | Diese Leuchte ist eine Aufforderung: „Bake me a cake“ vom norwegischen Hersteller Northern Lighting, kreiiert von Morten & Jonas, hier in Eiche & Glas zu sehen rund 430 €. 7 | Aus Glas und Marmor, Tischleuchte „Amp“ von Normann Copenhagen in Smoke/Schwarz oder Gold/Grün, 200 €. Die Kaufinformationen und Bezugsquellen finden Sie auf der Seite 140.

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Einfach. Perfekt. Die Einbaugeräte der neuen Serie 8. Einfach in der Bedienung, perfekt im Ergebnis.

Die Bosch Einbaugeräte der neuen Serie 8 erfüllen nicht nur kulinarisch allerhöchste Ansprüche. Dank ihrer präzisen Verarbeitung und dem bis ins Kleinste durchdachten Design sind sie auch optisch perfekt aufeinander abgestimmt. So lassen sich alle Geräte der Serie 8 optimal miteinander kombinieren und harmonisch in jede Küchenzeile integrieren. Beste Voraussetzungen für Ihre Traumküche, an der Sie sich garantiert nie satt sehen werden. Entdecken Sie die besten Einbaugeräte von Bosch: www.sensor-backen.de

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HOTSPOTS !

Paris und anderswo Jahrelang galt Milano als Mekka für Entdecker. Das Blatt hat sich gewandelt. Die Szene an der Seine rockt. Hervé van der Straeten hat seine Galerie im Marais, doch kein Schaufenster bietet einen Vorgeschmack darauf, was Passanten in dem Hinterhaus in der Rue Ferdinand Duval 11 erwartet: Möbel und Leuchten auf allerhöchstem künstlerischen und handwerklichen Niveau und ein umgänglicher Zeitgenosse, der als Designer und Ebenist gesehen werden möchte. Er steht in der Tradition jener Pariser Luxusmacher, die seit Zeiten des Sonnenkönigs das weltweite Renommee französischer Handwerker prägen. Dass dieser Anspruch ganz zeitgemäß umgesetzt wird, macht seine Objekte nur begehrlicher. Manches entsteht als One-off-piece, anderes in Kleinserie. Ganz neu ist der „Origami“Lüster (oben), Preis auf Anfrage. Moissonnier feiert in diesem Jahr 130-jähriges Jubiläum und hat das beste Geschenk schon im Haus: Christine Duval-Perche. Sie leitet das Unternehmen, das

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für seine Möbel im Stil des 18. und 19. Jahrhunderts berühmt ist. Manche der Kommoden werden von Kritikern mit der Eleganz von Dior-Roben gleichgesetzt. Neben Farbe (unten ein Blick in den Messestand auf der Maison & Objet) kommen derzeit verstärkt Grau und Zwischentöne zum Einsatz. Im Showroom in der Rue de l’Université präsentiert die Manufaktur derzeit Schränke. Markenzeichen sind kunstvolle Bemalungen, ein origineller Eklektizismus und dazu jene Prise Extravaganz, die Franzosen anderen voraus haben. Zu den aktuellen Projekten gehören englische Hotels – zum Beispiel die Präsidenten-Suite des Mandarin Orientals in Knightsbridge.


EDITION 400

LEIDENSCHAFT MACHT DEN UNTERSCHIED Mit der EDITION 400 setzt KEUCO neue Zeichen in der modernen Badgestaltung. Das designstarke Badeinrichtungskonzept setzt auf ein hohes Maß an Individualisierung. Sämtliche Produkte der Serie, angefangen von Badmöbeln und Waschtischen, über Armaturen und Accessoires bis hin zu Spiegelschränken und Lichtspiegeln schmeicheln mit ihrer einzigartig filigranen und gleichzeitig skulptural anmutenden Formensprache. www.keuco.de

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Bilder sagen manchmal mehr als Worte. Das gilt für diese Installation hier, für die Objekte aus Zinn von Svenskt Tenn und für einen Shopping-Tempel, in dem man sich verlieren kann. Dornbracht präsentiert in Kooperation mit dem New Yorker Künstlerkollektiv DIS und Mike Meiré als Co-Designer das Projekt „The Island (KEN)“. Nach dem New Museum, New York, stellt es das Pariser Musée d’Art Moderne im Rahmen der Ausstellung „Co-Workers – Network as Artist“ bis 31. Januar 2016 vor. Dabei nutzt der Premium-Badhersteller seine „Horizontal Shower“ (oben) mit integrierter Trinkwasserstation. Die Message? „«The Island (KEN)» ist ein hybrides Produkt, das die üblicherweise getrennten Lebensbereiche der (sozialen) Küche und des (privaten) Bads miteinander verbindet und somit gelernte Muster von Logik und Anwendung infrage stellt.“ Svenskt Tenn ist berühmt für fröhliche Stoffe von Josef Frank, die seit den Thirties Furore machen und seine unkomplizierten Möbel. Nur wenige Sammler wissen, dass das Stockholmer Einrichtungsdorado am Strandvägen 5 als Werkstatt für Zinn begann. 1924 hatte es Estrid Ericson gegründet. Von ihr werden nach wie vor Entwürfe produziert, Zinnobjekte von anderen Gestaltern kamen hinzu. Es wird Zeit für ein Revival wie das Foto (Mitte) nahelegt. Le Bon Marché ist eine Institution. Der Vergleich mit Galeries Lafayette wäre wie eine Verkostung

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von Champagner versus Coca Cola. Nach Umbau und Erweiterung gibt es in Paris keine wirkliche Alternative. Das zeigt sich bei Mode und Kulinarik, und selbst für die Wohnabteilung mit Restaurant und Bibliothek. Doch auch Architekturfans kommen auf ihre Kosten. Doch aufgepasst: Während er die Decke bewundert, kauft sie Schuhe... |sd


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HOTSPOTS !

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Große Schinken sehen Sie lieber auf dem Teller als an der Museumswand? Werke wie dieses Andachtsbild sind ein optischer Leckerbissen, den Sie sich nicht entgehen lassen sollten. dividuelles Drama finden in diesen Räumen ihren Anlass und Ausdruck. Weltweit wird die Wohnungsfrage jedoch zunehmend der Immobilienwirtschaft überlassen.“ So untersucht die Ausstellung diese spannungsreichen Beziehungen anhand von experimentellen Wohnformen, Forschungsprojekten und Kunstpositionen. Dazu gehören Arbeiten von Amy Siegel, Maria Eichhorn und Beiträge wie „Microbrigadas“ (u. links ein Filmstill). |sd

© Amy Siegel Images

© Amy Siegel Images

DÜSSELDORF bietet bis 31. Januar mit einer Retrospektive zu Francisco de Zurbarán (1598-1664) im Museum Kunstpalast einen absoluten Traum. Sein Werk „Agnus Dei“ (oben), entstanden um 1635-1640, veranschaulicht den fast hyperrealistischen Stil des kastilischen Künstlers, der auch „Maler der Mönche“ genannt wurde und Anhänger der Gegenreformation war. Wie Goya ist Zurbarán eines der Ausnahmetalente, die in der spanischen Kunstgeschichte immer wieder aufpoppen und prägend sind. BERLIN kontert mit „Wohnungsfrage“, einer Schau im Haus der Kulturen der Welt: „Wohnungsbau schafft die Zimmer, Nachbarschaften und Städte, in denen wir leben. Persönliches Glück und gesellschaftliches Wohl, soziales Elend und in-

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Auf der Höhe der Zeit In den Neunzigern war Shanghai Tang Chinas erste Luxusmarke. Nun könnten auch vermehrt wir Europäer ihrem Style verfallen. Nur wenige Insider verfolgten die Entwicklung der Firma Shanghai Tang, die 1994 von David Chang gegründet und inzwischen von der schweizerischen Richemont-Gruppe übernommen wurde. Zu ihr gehören unter anderem auch Cartier und Montblanc. Shanghai Tang entstand mit der Idee, der günstigen Massenware aus Chinas Fabriken hochwertige Lifestyle-Produkte aus Manufakturen entgegenzusetzen. Das passiert inzwischen in 48 Shops

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weltweit und mit der vollen Sortimentsbreite im Hongkonger Stammhaus von Shanghai Tang. Das Portfolio umfasst elegante Mode, die Sonnenbrillen (oben) stammen aus der aktuellen Kollektion, und reicht über ausgefallene Tischkultur und Lederaccessoires bis zum Humidor. Dabei kommen ganz besondere Techniken und Veredlungen zum Einsatz, die eines gemeinsam haben: den Wunsch jahrhundertealte Traditionen zu pflegen. Wer sich den Zigarrenkasten (links) eingehend betrachtet, der versteht diesen Ansatz und den Markenslogan: Re-Orient Yourself.

Lack, Seide, Silber: Shanghai Tang bringt alte Kunstfertigkeiten aus China und modernen Lifestyle zusammen. Sonnenbrillen um 375 €, Reisschale 135 € , Tablett um 95 €. Humidor um 5.140 € . Zu sehen im Hongkonger Flagshipstore oben oder online über shanghai-tang.de


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BEST OF !

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5 In diesem Jahr stehen die Fans von ausgefallenem Weihnachtsschmuck kopf, sobald sie das hier sehen. So wird Ihr Baum ein Traum im Raum. Wenn das keine schöne Bescherung wird ...

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1+2 | Alessi macht den Anfang mit seinem goldenen Ochsen und dem lächelnden Schneemann in Silber, je 16 €. 3 | Weiter gehen die „verrückten Weihnachten“ mit Alphabet-Kugeln von Type Hype, rund 8 €. 4 | Na heiligen Dank auch: die Früchtchen „Holy Pineapple“, „Holy Melon“ sowie „Holy Banana“ gehören zu „Tropical Christmas“ von Njustudio über Blickfang Onlineshop und sind handbemalt, pro Stück 12 €. Das Beste zum Schluss: 5 | „Schlitten Schwein“ mit Glückskränzchen für 13 €. 6 | „Santa mit Seidenstrümpfen“, 14 €. 7 | „Giraffen Ballerina“, 15 €. 8 | „Elegant Frog Lady“, 14 €. Alles Gift Company. Woran sie das festmachen sollen? Eine frischgeschlagene Nordmanntanne gibt es für ca. 40 € ab Dezember über Amazon. Bezugsquellen und Kaufinfos Seite 140.


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WOHNEN !

Momente der Muße Die Kollegen haben Sie den Sommer über geärgert? Jetzt ist die Zeit, endlich einmal an sich zu denken.

Hatten wir nicht gerade erst Juni? Das Jahr verfliegt, und irgendwie stellt sich das Gefühl ein, als würde die Zeit gegen einen arbeiten. Da hilft nur eines: der Blick auf ein Kaminfeuer, wieder zu sich kommen und den Moment genießen – allein bei einer guten Lektüre oder im Kreise seiner Lieben. Die kommenden Seiten möchten als Ideengeber für regnerische Herbsttage und kalte Winterabende verstanden werden. Keine To-do-Liste, sondern ein ganz relaxter Überblick für Ihr Wohlbefinden. Der Slimfocus (diese Seite) ist eine der jüngeren Kreationen aus dem Atelier Dominique Imbert und bietet bei minimalem Platzbedarf ganz hervorragende Heizwerte. „Die geradlinige Präsenz dieses Flammenperiskops proklamiert

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die Kunst des Weglassens, die Form beinhaltet eine ganze Philosophie“, findet ihr Schöpfer. In einem weiß gehaltenen Raum wirkt die Feuerskulptur besonders elegant. Wir könnten uns davor den Sessel „Flirt“ vorstellen (also gut – Sie benötigen zwei, um dem Namen gerecht zu werden), den die Designerin Tamara Härty mit weich gepolsterten Flächen ausstattete. Neu ist der Tafelaufsatz „Blanc“, den Monika Korínková für die tschechische Firma Bomma kreierte. Ähnlich virtuos sind die Vorgaben der vielfach preisgekrönten Gestalterin Kati Meyer-Brühl für das Sofa „Avec Plaisir“ mit Knopfheftung, die an Chesterfield-Modelle denken lässt. Seine Farbe wirkt frisch mit Weiß und verwandelt ein Holzambiente in einen Salon. Dazu noch ein schönes Plaid zum Einkuscheln und Sie sind bestens präpariert, den Alltag vor der Haustür zu lassen. Die Textilien aus der japanischen Manufaktur Suzusan sind in der traditionellen Technik des Shibori gearbeitet, einer Art Batik. Sie sind also immer ein Unikat und ein Sammlerstück. >


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Nichts wirkt entspannender als ein Abend am Kamin. Hier sind die Zutaten dafür. Diese Seite: Kati Meyer-Brühl erhielt in den letzten Jahren viele nationale und internationale Auszeichnungen für ihre Möbel. „Die geheftete Ausführung von «Avec Plaisir» entfaltet expressives Stilbewusstsein und betont die weiche Plastizität der Polster.“ Ab 2.400 €, Brühl. Überwürfe aus Wolle und Seide von Suzusan. Preise auf Anfrage. Im Farbton Elfenbein-Craquelé wirkt der Kaminofen „Elizabeth“ besonders reizvoll. Sergio Leoni. Linke Seite von oben: Absoluter Blickfang durch seine gewagten Proportionen ist der „Slimfocus“, der auf kleinstem Raum knisternde Stimmung entfaltet. Zu dem Sessel „Flirt“ gibt es ein komplettes Sofaprogramm von Tamara Härty für Koinor. Sessel in weißem Leder ab 1.800 €. Die Serie „Blanc“ erhielt gerade den „Edida Czech Republic“, ein Designpreis für die beste Tischserie der Saison, ab 185 €, Bomma. Bezugsquellen finden Sie auf den Seiten 43 und 140.

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Die Freude am Einrichten kann zur wahren Leidenschaft werden, wie ein Buchtitel jetzt bestätigt. Ab sofort ist das neue Wohnbuch von Lambert erhältlich (oben). Daraus zwei Inspirationen zum Thema Kamin: Vase „Galetti“ (oben links) mit aufgesetzten Noppen um 95 €. Rechts oben: „Jim“-Sessel je nach Stoffgruppe ab 1.400 bis 2.580 €; „Como“-Tisch/Hocker um 630 €; Lammfellteppich um 1.780 €, alles Lambert. Unten von links: Die Sitzgefährten aus Belgien heißen „Judd“ (ab 1.100 €), „Pittsburg“ (ab 3.200 €) und „Collin“ (ab ca. 860 €) und stammen von Marie’s Corner. Dazu ein Gaskamin-Einsatz im Naturstein-Stilkamin „Maarten“, der einem echten Holzfeuer zum Verwechseln ähnelt, dank entspiegelter Glasscheibe; alles über Kal-Fire. Bezugsquellen finden Sie auf Seite 140 in dieser Ausgabe.

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WOHNEN PORTRÄT !

Seit 120 Jahren brennt Bretz für Einrichtung. Doch unter der Leitung von Norbert und Hartmut gibt es einen wahren Funkenflug, der längst zum Feuerwerk wurde. W!D bittet auf die Couch. W!D: Bretz hat sich im Laufe der Jahre stilistisch verändert. Zwischen den Sofas „Gaudi“ und „Lanii“ gibt es eine enorme Entwicklung. Was hat Sie inspiriert? Welche Einflüsse haben Sie aufgenommen? Welche Rolle spielen Trends und Moden? Bretz: Die „DNA“ des Familienunternehmens Bretz war immer von Brüchen und Neuausrichtungen geprägt. Unser Urgroßvater Johann hatte mit Drahtgeflechten und Matratzen Erfolg. Großvater Alexander fing nach dem Ersten Weltkrieg von vorne an, setzte auf Polstermöbel und hatte damit Erfolg. Und nach dem Zweiten Weltkrieg – wieder war alles kurz und klein gebombt – bauten unser Vater Karl-Fritz und seine Geschwister Martha und Hanns-Heinrich das Unternehmen neu auf und führten es zu unglaublichen Erfolgen. Sie erfanden so revolutionäre Konzepte wie in den 1960er-Jahren das erste funktionierende industriell hergestellte und breit vermarktete Bettsofa – oder in den 1970er-Jahren die über viele Jahre so erfolgreichen Schichtholzgestell-Polstermöbel mit der berüchtigten Eiche Rustikal als Speerspitze. Uns steckt diese DNA im Blut. Wir spürten einfach, dass es Zeit war für eine grundsätzlich neue Handschrift in unserem Design: erwachsener, klare Linien, weniger „Bling-Bling“. Natürlich sind wir selbst eingebunden in die aktuellen Trends und Hintergründe von Alta Moda und High Design. Aus diesem individuellen Erleben heraus entwickeln wir unseren Anspruch, die Designtrends unserer Branche maßgeblich mitzugestalten. W!D: Wie würden Sie Ihre Philosophie heute definieren? Hat sich an Ihrem Credo seit den Anfängen etwas verändert? Bretz: Heutzutage diktiert uns der „gute, edle Geschmack“ immer noch einen minimalistischen Einrichtungsstil. Für mich bedeutet das minimalistisch-modernistische „Less is More“: Alles wird reduziert auf das absolut Notwendige – die Funktion. Außen vor bleiben Gefühle – weil vom Kern ablenkend –, auch das Überschäumende, manchmal Übertreibende. Alles wird reduziert auf die Nicht-Farben Schwarz, Weiß und die Grautöne

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dazwischen. All das wirkt kühl, distanziert, elitär – mit der Idee, dass man sich an seinen Möbeln nicht in ein paar Monaten satt gesehen haben soll. Ich würde sagen: Minimalistisches Design fordert nicht nur nicht heraus – es wird von Anfang an gar nicht gesehen. Es fällt nicht auf, ist betont „bescheiden“ – auch im umgangssprachlich negativ besetzten Wortsinn. Minimalismus saugt alles Lebendige, alles Menschliche aus unserem Wohnumfeld heraus. Auf den Punkt gebracht: Minimalism kills! Der postmoderne Architekt Robert Venturi setzte dem schon vor vielen Jahren sein eigenes Credo entgegen: „More is not Less. Less is a Bore.“ Und dieser Philosophie folgen unsere Entwürfe. Entweder ist die Form jenseits des rechten Winkels oder man sitzt extrem niedrig oder auf extremer Sitztiefe oder die Polsterung ist sehr üppig – etwa mit Knöpfen und tiefen Einzügen handwerklich veredelt – oder die Farben des Bezugs sind sehr, sehr lebendig. Emotion pur! Und hier gehen wir keine Kompromisse ein – wir leben, wofür wir stehen. Wir entwerfen True Characters für wahre Charaktere. W!D: Welche Zielgruppe haben Sie im Visier? Haben sich Ihre Konsumenten verändert? Zum Beispiel vom Alter her? Bretz: Wir arbeiten für Menschen zwischen 20 und 80, die ihrem Zuhause mehr Wert geben wollen. Für Menschen, die sich ihre Herzenswärme bewahrt haben und sie zu Hause nähren wollen. Für Menschen, die ihre Individualität in ihren vier Wänden ausdrücken möchten. Auch für Menschen, die ihr „inneres Kind“ schätzen und ihm daheim unbeschwert nah sein möchten. Und diese Zielgruppe ist tatsächlich nicht durch eine altersmäßige Eingrenzung definiert. W!D: Sie haben eigenen Angabe zufolge die Art und Weise des Sitzens neu definiert. Deutschland lümmelt nun. Wie kam es dazu?


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Bretz: Schon in den 1990er-Jahren erfahren wir das Wohnzimmer-Sofa mit einer Sitztiefe von sagenhaften 105 Zentimetern. Wer einmal seine Abende auf einem solchen Sofa verbracht hat, will diese Sitztiefe nicht mehr missen. Hierfür spricht die Sitzergonomie – das Blut kann aus den unteren Beinen erheblich leichter zurückfließen – und die Psychologie: Es fällt viel leichter, zu entspannen und sich rundherum wohlzufühlen, ob alleine, mit dem Partner oder ganzen Familie. Und genau darum geht es. Der nächste Schritt geht in Richtung Day Bed. W!D: Was sehen Sie allgemein für künftige Einrichtungstrends? Bretz: Aus unserer Sicht ist der Mega-Trend der kommenden Jahre: „My Home is my Playground“. Heute will ich mit meiner Einrichtung nicht mehr nur „seriös“ repräsentieren. Ich will nicht mehr nur emotionslos dokumentieren, dass ich einer bestimmten Schicht angehöre. Heute möchte ich mein Zuhause so gestalten, dass ich mich heimelig fühle. Es ist der Rückzugsort, an dem ich mich einkuscheln kann. Ich lege mich zurück, atme tief durch, lade mich auf. Ich suche Möbel mit Charakter – „True Characters“ also –, die mit mir sprechen, mir zuhören, mich auch „trösten“, wenn nötig. Ungewöhnliche Farben und Formen laden mich ein, zu spielen, zu experimentieren. Sie holen mich immer wieder aufs Neue aus dem Alltagstrott heraus.

Gute Möbel wirken laut Norbert und Hartmut Bretz oben belebend. „Sie bringen mich auf Ideen, die mein Leben verbessern können.“ Im Laufe der Zeit hat Bretz das Thema Sitzen neu definiert. Unten: Sofalandschaft „Lanii“, linke Seite oben der Klassiker „Gaudi“ neben dem Ofen „Maunakea“ von Antrax aus Italien. Bezugsquellen Seite 140.

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Jede Jahreszeit hat ihre Reize. Es gibt Tage, an denen man sich freut, nach Hause zu kommen: Musik hören. Mit Freunden essen oder einfach sich selbst genug sein können.

Highlights für den Herbst von oben: Satte 45 Kilo wiegt der Leuchter „Nimbus Pendant“ aus gebürstetem Messing und handgemachtem Glasbehang. Idee und Ausführung CTO Lighting. Besinnliche Lesestunde mit ganz moderner LED-Technik. „Roxxane“ gibt es in diversen Ausführungen. Hier als Standversion, um 975 €, Nimbus. „Core“ heißt die Tischdecke von Linum, die mit den Servietten „Robert“ das Besteck und die Teller von Broste Copenhagen optisch unterfüttert. „Ein perfekter Rahmen für die Einladung zu einem gemütlichen Abend mit Freunden in der kommenden Jahreszeit.“ Das Kontrastprogramm? Ein ausgedehntes Wannenbad in „Suite“, ein Entwurf von Roberto Lazzeroni für die Firma Antonio Lupi.

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WOHNEN PORTRÄT !

Wenn Henk Sikken nicht Kamine bauen würde, wäre er „Feuerwehrmann geworden und würde nach dem Löschen windsurfen“. Gut, dass er die erste Option gewählt hat.

Schön, wenn Menschen im Gespräch so authentisch und kreativ rüberkommen wie Henk Sikken. Der Holländer mit Wahlheimat Schweiz lässt in Deutschland Kaminöfen produzieren und ist eigentlich ständig auf Achse und das mit „Freude am Feuer“. Diese Leidenschaft mussten bereits seine Eltern bei ihrem damals 5-jährigen Sohn feststellen, als ein öffentlicher Briefkasten am Nachbarhaus in Flammen aufging. Der Schalk funkelt dem heute 71-jährigen Unternehmer, der sich mit Wein genauso gut auskennt wie mit flotten Flitzern, nach wie vor in den Augen. Schon deswegen ist an Rente überhaupt nicht zu denken. „Ich habe so viele Ideen, die ich realisieren möchte“, so Sikken, der eigentlich schon längst nicht mehr arbeiten müsste. Und gerade deshalb kann der Kaminproduzent und -entwickler es sich leisten, seine Neuheiten ausgesprochen kritisch zu entwickeln und „klein, aber fein“ zu sein und zu bleiben. Seine Kreationen sind formidabel und der Gestaltungsphilosophie der Klassischen Moderne verpflichtet. Alle Objekte zeichnen sich durch eine schlanke Form aus, die einen ungewöhnlich hoch platzierten Brennraum hat. „Auf diese Weise lässt sich das komplette Feuer auch vom Sofa aus erleben“, erklärt der Entwickler, der damit auch höchsten Bedienkomfort bietet. „Schöne Details wie die innovative Schiebetür, die hochwertig gestalteten Bedienelemente und die handgedrehten Edelstahlgriffe verleihen unseren Objekten, zusammen mit den bis zu zwölf Millimeter starken Stahl-

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ummantelungen, ihren unverwechselbaren Charakter.“ Sikkens Kreationen begeistern Menschen, die sich weniger für Statussymbole erwärmen, sondern eher für individuell Gefertigtes. „Also keine Rolexträger“, amüsiert sich Sikken. „Unsere Kunden sind bereit, für ein hochwertiges und zeitloses Objekt etwas zu investieren.“ Die Einstiegsmodelle liegen bei 4.600 Euro. Zu den jüngsten Entwicklungen des Holländers gehört „Arton“, der optional über eine leichtgängige Drehkonsole verfügt und von allen Seiten eine optimale Sicht auf das flackernde Feuer gewährt. „Genuss pur“, freut sich Sikken, dessen Produkte alle über hervorragende Schadstoffund Feinstaubwerte verfügen. Ähnlich beliebt wie „Arton“ ist „Riton“, den es in unterschiedlichen Formaten gibt. Die Königsdisziplin sind jedoch die Rundöfen, mit individueller Bauhöhe bis über zwei Meter, die in geschlossenem Zustand wie eine Bildhauerarbeit wirken. Sie sind Sinnbild der Firmenphilosophie „Pures Feuer, gefasst in massivem Stahl.“ |sd Henk Sikken gestaltet und vermarktet seit 1981 Feuerobjekte. Sie entstehen in Kleinserie wie „Arton“ oben oder als Unikate wie rechts, die zwischen 25.000 und 35.000 € liegen und auf Maß entstehen. Bezugsquellen auf Seite 140.


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Die Begleiter für die gesellige Runde um den Kamin. Von oben im Uhrzeigersinn: Sofa „Giorgia“ mit Velourbezug (um 4.000 €), Ohrenbackensessel „Plymouth“ (um 3.200 €), Sessel „Boonville“ (ab 2.100 €) und Sofabank „Alton“ (ab 3.250 €) über Marie’s Corner aus Belgien. Unten: Wenn die Gäste länger bleiben möchten als das Feuer brennt, ist ein Schlafsofa aus der Manufaktur Franz Fertig die richtige Wahl. „Giacomo“ in Trendfarbe Petrol lässt sich wie aus einem Baukasten zusammenstellen. „Drei Sitzbreiten, vier Armlehnvarianten und zwei Kissentypen eröffnen zahllose Kombinationsmöglichkeiten. Als klassisches Sofa mit festen Armlehnen und geradem Dank raffinierter Technik lässt sich das Sofa Rückenkissen, als Kuschelsofa mit klappbaren Armganz leicht zum Bett mit normaler Schlafhölehnen und Winkelkissen oder als Stauraumwunder, he verwandeln. Optional ist ein wattierter denn unter der Armlehne ist viel Platz für Utensilien Topper, der tagsüber im serienmäßigen Bettund Dinge, die man nicht immer braucht. (Foto Mitte). kasten verstaut werden kann. Ab 2.955 €.

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So machen Sie Ihr Office gemütlich Die meisten Menschen sind mindestens sieben Stunden im Büro. Ein Grund mehr, dieses schön einzurichten. Der andere? Eine angenehme Arbeitsatmosphäre inspiriert zu bestem Output. Geräuschabsorbierende Teppichböden sind nur die eine Idee, wie sich angenehmes Arbeitsklima im Büro schaffen lässt. Innovative Unternehmen haben längst erkannt, dass sich Mitarbeiter mit ihrer Firma identifizieren, wenn sie einen gut gestalteten Arbeitsplatz zur Verfügung haben. Die Raumsituation oben zeigt eine Bibliothekslösung, in die sich Teile des Teams zurückziehen können, um in Ruhe etwas zu recherchieren. Realisiert wurde es mit dem Programm „Winea Maxx“ von Wini Büromöbel. „Das individuell organisierbare Schranksystem basiert auf einem klaren Korpus-Design sowie einem rundum langlebigen und nachhaltigen Materialkonzept. Gestalterisch-konstruktive Maßgaben waren ein einheitliches Fugenbild, größtmögliche Modularität und eine für alle Schrankvarianten einheitliche Korpustiefe von 45 Zentimetern“, heißt es von Seiten des Spezialherstellers Wini, der seit mehr als 100 Jahren Erfahrungen in der Holzverarbeitung hat und Büromöbel für den gehobenen Anspruch fertigt. Das zeigt besonders das Arbeitsplatzprogramm „Winea Pro“, das gemeinsam mit 12 namhaften deutschen Architekten entwickelt wurde. Auch die Tischlösung in der Bibliothek stammt aus diesem Programm. „Ein Tischsystem, das Funktion, Komfort und Gestaltung und damit alle Argumente für den perfekten Arbeitsplatz miteinander vereint. Klar und zeitlos in der Gestaltung, multivariabel in der Funktion, einfach und komfortabel in der Nutzung. Ein wandelbares, nachhaltiges und langlebiges System, mit dem sich alle Arbeitsbereiche im Büro gestalten lassen: vom ergonomischen Einzel- und Teamarbeitsplatz über die Besprechung, Konferenz

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und die Workbench bis zum Chefbüro. Entwicklungen wie die flexibleren Arbeitsplätze beobachtet man bei Wini genau. Daraus entwickelte sich die Kooperation mit Connection Seating aus London, von dort stammt die Sofa-Lösung „Tryst“, mit der sich intime Raumsituationen zum Talk schaffen lassen.

Eine gelungene Büroausstattung verwöhnt die Mitarbeiter und gibt ihnen das, was Zufriedenheit schafft: Komfort. Die Sitzgruppe mit den „Tryst“-Sofas ist ideal für Besprechungen. Die Bibliothek ganz oben wurde mit „Winea Pro“ und „Winea Maxx“ realisiert. Wini.


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WOHNEN UND ARBEITEN !

Ein Kamin macht auch Ihr Homeoffice zu einem Ort, an dem man sich gerne aufhält und motiviert arbeitet. Valentin Hartmann, CEO von Bordbar, findet seine „Box“ für die kleinen Dinge des Alltags wie geschaffen (Foto ganz oben) – im Büro oder als Nachttisch. Theoretisch könnte man die Arbeit damit vom Schreibtisch ans Bett rollen. Mitte links: Kommt Ihnen die Leuchte bekannt vor? Dann waren Sie sehr aufmerksam. Sie finden sie auch auf Seite 30: „Roxxane“ von Nimbus. Rechts: „Roxxane Go“ mit Power-Akku, die Licht mobil macht und selbst nach draußen mitkommt, um 300 €, Nimbus. Rechts u.: Ein veritabler Hingucker ist „Dandelion“ von Burkhard Dämmer für LZF Lamps.

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LEUTE !

Lebendige Wände Dynamische Motive im Großformat mit den bemalten Tapeten von Gosia Warrink.

„Rechts ein kleiner Junge, der die Idee hat Steine zu verpacken, links ein Mädchen mit gestreiften Strümpfen im Handstand“ so beschreibt Gosia das oben sichtbare Motiv in zwei Bahnen. Ihre Arbeiten wurden eben erst auf der Design Meile in Berlin vorgestellt und erfrischen durch Fantasie und Leichtigkeit. In einer Welt, wo alles maschinell gefertigt wird, bilden die handbemalten Unikate einen Gegenentwurf zu vorgegebenen Mustern und Rastern. Das Spiel mit der Wahrnehmung begeistert Gosia seit Langem. „Ich mag den Spagat zwischen reduzierten Informationen und einem Maximum an Ausdruck, etwas einfach auf den Punkt bringen“. Gearbeitet wird mit

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Acryl auf Vliestapete, die ist fast so glatt wie Papier und lässt sich gut einsetzen. Ihre einzigartigen Werke schmücken als „Auftragsarbeiten“ auch ohne Weiteres das eigene Wohn-/Ess- oder Kinderzimmer: So entstand die erste handbemalte Bahn als Auftrag ihres Sohnes, der sich eine Rakete an die Wand wünschte. Gosia sprüht geradezu vor Kreativität und Ideen. Und so schafft sie es immer wieder, mit einer simplen Idee einen großformatigen Ausdruck zu kreiieren. Auch in einem Design-Hotel oder in Büroräumen wären die Tapeten denkbar. „Ich sehe sie wie eine Art Fresken“, sie sollen dauerhaft für eine bestimmte Person oder einen Raum erschaffen werden. Die Motive entstehen beim Gespräch oder der Besichtigung eines Ortes. Nichts ist vorgegeben und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Diese Freiheit bringt Gosia Warrink mit Genugtuung auf die Flächen und verändert somit komplette Raumatmosphären auf spielerische Art. Als Gründerin des Designstudios Amberdesign lebt und arbeitet sie in Berlin. Mit ihrer Arbeit gelingt es ihr immer wieder aufs Neue die Grenze zwischen Kunst, Design und Innenausstattung zu vereinen. |ed


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LEUTE !

Forschungsarbeit zum Thema Email Sepp Müller lässt die Kunst des Emaillierens aufleben und begeistert damit Trendsetter. Quasi von Null auf Hundert katapultiert sich der Designer Sepp Müller mit seinen Emailschalen von der Leihwerkstatt seiner Hochschule auf die internationale Designdrehscheiben. Sein Projekt „Eine Ode an das Email“ oder: „Email – geht steil“ war in diesem Jahr auf den Möbelmessen in Köln und Mailand und auf der Frankfurter Messe „Tendence“ zu entdecken. „Mich hat die Oberfläche schon immer fasziniert“, erzählt der charismatische Newcomer, der in einem Emailkurs im Studium an der Burg

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Giebichenstein in Halle endgültig feststellte: „Das ist total bezaubernd.“ Mit seinen Schalen verzaubert er die Einkäufer bis nach Schweden, wo seine Arbeiten demnächst bei Made and Merged in Stockholm zu haben sind. Ausgangspunkt seiner „Forschungsarbeit“, wie es Müller nennt, waren die Fragen: „Was ist mit Email passiert? Warum hat der Werkstoff scheinbar an Bedeutung verloren, obwohl dieser hervorragende Eigenschaften besitzt?“ Mit der allgemeinen Renaissance des Kunst-


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handwerks war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ein Kreativer die Antworten gibt. „Durch einen intuitiv experimentellen Forschungsprozess sind Schalen entstanden, die das Potenzial der Oberflächenqualitäten bezüglich Anmutung und Ästhetik des Emails und seines Trägers vermitteln.“ Manche Arbeiten wirken zart und fragil, andere Schalen erhalten mit den Farben etwas Archaisches. An vielen hat Müller mehr als eine Woche gearbeitet. „Ich finde den Arbeitsprozess faszinierend. Das Machen in der Werkstatt, die Ideen für die Experimente, die dabei entstehen. Die Spannung, wenn sich der Ofen öffnet und das Bestaunen der Ergebnisse. Für mich sind die Schalen fast minimalistisch anmutende Dinge“, erklärt der Designer, der sowohl mit konventionellem Email und aufwendigerem Schmuck-Email arbeitet. Manches wird nach dem Brand überarbeitet oder neu kombiniert. Die Faszination entsteht durch den Kontrast des harten Materials und den weichen, bisweilen durchsichtig scheinenden Farbverläufen. Bei einigen der Unikate

hat der Forscher mit Drahtgittern oder mit Schablonen gearbeitet. Wie bei den Wandungen der Schalen wird das Emailpulver dabei nach Aufbringen des Haftmittels auf den späteren Träger aufgestäubt. Die Nachfrage ist groß und bei Preisen zwischen 120 und 250 Euro ist es nachvollziehbar, dass Interessenten schnell sein müssen. „Ich nehme mich nochmals der Gefäßgestaltung an und werde unterschiedliche Größen entwickeln. Die Leute wollen oft zwei oder mehrere haben“, so Müller, der weitere Kollektionen in Aussicht stellt. |sd

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Spiel der Formen Eigentlich wollten die Dänen Sebastian Holmbäck und Ulrik Nordentoft Gitarren-Virtuose und Rennfahrer werden; ein Glück für Designliebhaber, dass es nur bei Plan B blieb. „Mit unseren Produkten und Entwürfen ist es wie mit Kindern, irgendwann ziehen sie weiter und führen ihr eigenes Leben“, findet das dänische Duo. Sebastian Holmbäck (oben rechts) ergänzt: „Darum beneide ich Musiker, sie können ihr Stück immer und immer wieder spielen.“ Er lernte Ulrik Nordentoft während seines Studiums an der Dänischen Designschule in Kopenhagen kennen. Nachdem sie sich getrennt in den Bereichen Produkt- und Möbeldesign, Beleuchtung und Inneneinrichtung behaupteten, fanden sie wenige Jahre später zusammen und gründeten ihr Designstudio. „Wir benutzen mehr oder weniger die gleichen Techniken um unsere Gedanken zu visualisieren. Der Unterschied in unserer Arbeitsweise liegt vielmehr darin, was während der ersten Phase eines

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Projekts in unseren Köpfen vorgeht – unsere Visionen, Gedanken, Konzepte und Ideen.“ Dabei folgen alle ihre Produkte einer simplen Regel für gutes Design. „Schönheit und Einfachheit, gepaart mit Funktionalität.“ Geradezu beispielhaft für die minimalistische Formsprache ist der abgebildete Schäler; ein Entwurf für Norman Copenhagen und der „NamNam“-Stuhl für 8000c. „Inspiration finden wir überall, zu jeder Zeit. Es ist unmöglich danach zu suchen.“ Manchmal genügen HolmbäckNordentoft sogar eine Oberfläche, Farbe oder ein Duft. Ähnlich spontan entstand die „Cafu“-Collection (oben links) für Georg Jensen. „Es fing als Kritzelei an, die mit Formen und den richtigen Proportionen spielte. Dann entwickelte sich langsam die Idee einer Serie aus Vasen, Schalen und Leuchtern.“ | mlm


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LEUTE !

Ein neues Label, zwei gute Bekannte Die kommende Kollektion der Marke Valerie_objects kreierten die Fotokünstlerin Fien Muller und der Bildhauer Hannes van Severen. Zusammen sind sie „Muller Van Severen“. In Antwerpen startete im Mai das Designlabel „Valerie_objects“ mit dem Ziel, „die Handschriften von Architekten, Künstlern und Designern in Alltagsgegenstände zu verwandeln.“ Wie die angegliederte Galerie gehört es zu der belgischen Firma Serax, die sich unter der Leitung von Axel Van den Bossche und Frank Lambert einen Namen gemacht hat. Für ihr neues Projekt haben sich die beiden Veerle Wenes als Art Director ins Boot geholt. Inzwischen sind namhafte Designer wie Maarten Baas, Koichi Futatsumata und das Team um Robbrecht en Daem Architekten verpflichtet, doch in Paris punktete das Label neulich mit einer Show über Muller Van Severen. Fien Muller und Hannes van Severen debütierten 2011 mit ihren Konstrukten und Drahtmodellen und erregten sehr schnell internationale Aufmerksamkeit. Bei Ghent tüfteln die Fotografin und der Bildhauer, die auch privat ein Paar sind, an ihren „bewohnbaren“ Skulpturen. Im übrigen sind die Objekte absolut alltagstauglich, nur dass sie in manchen Aspekten nicht der gängigen Norm entsprechen. Einige lassen an Stahlrohrklassiker aus der Zeit um 1930 denken, anderen vermitteln den Eindruck, ein Gefährt für moderne Stadtnomaden zu sein. Neu sind Leuchten, die mit dem Formenka-

non vom Modernismus spielen. Eine Idee kam übrigens aus der Not: Über dem häuslichen Essbereiches der beiden fehlte der Strom, so wurde die Leuchte an den Tisch geschweißt. |sd

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LEUTE !

Immer in Bewegung Martin Ballendat hat mit „Oyo“ einen Stuhl entwickelt, auf dem man wippen, schaukeln oder chillen kann, ganz entspannt ... Dieses Multitalent bietet zahlreiche Sitzpositionen, ob vorwärts, seitlich oder rückwärts, es ist alles erlaubt. Zuhause oders fürs Büro, so oder so hat und macht „Oyo“ eine gute Figur. Auf einer schlichten Stahlkonstruktion hängt die Sitzschale wie ein Sattel. Der Stuhl hat eine Sitzhöhe von knapp 50 cm, es gibt ihn in vielen bunten Farben. „Facettenreich“ wäre wohl das Schlüsselwort. „Oyo“ verkörpert ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Form und Funktion und bringt viel Schwung in den Raum. Hinter diesem Entwurf steckt die langjährige Erfahrung von Designer Martin Ballendat. „Ich suche Eigenständigkeit und

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Persönlichkeit für ein Möbel. Zudem bin ich verärgert über die Überfunktionalität vieler sogenannter ergonomischer Sitzmöbel, die irrtümlich meinen, mittels vielfältiger Verstellmöglichkeiten im Markt zu punkten. „Oyo“ ist etwas Neues, etwas Besonderes. Ein Sattel und doch Schalenstuhl zugleich. Eine selbstverständliche und doch außergewöhnliche Form, die man sofort versteht. Eine intelligente Schale und ein schlaues Gestell. Das ist alles ... ich jedenfalls liebe ihn!“ Der Universalstuhl, aufgelegt bei Aeris, ist im Fachhandel für 390 Euro erhältlich und für den German Design Award 2016 nominiert. |ed


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Take A Walk On The White Side Die Sehnsucht nach weißer Weihnacht und klassischen Bräuchen kann im Forsthofgut gestillt werden. Beim Plätzchenbacken oder einer Kutschfahrt durch den Schnee die Vorfreude steigern.

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REISE !

„Der Duft von Keksen. Im ganzen Haus. Wohlsortiert sind die Geschenke. Tanzendes Licht der Kerzen. Festliche Weihnachtsdekoration. Gemütlichkeit.“ Die Bergweihnacht im Naturhotel Forsthofgut im Salzburger Land ist ein unvergessliches Erlebnis, Infos unter forsthofgut.at oder +43 6583 8561.

Die Bergweihnacht im Naturhotel Forsthofgut geht in die zweite Runde. Das familiengeführte Haus im österreichischen Leogang lässt dank dem Angebot von Familie Schmuck den Wunsch von einem besinnlichen Weihnachtsfest in den Alpen wahr werden. Am Mittag des 24. folgt man einfach dem Geruch gebrannter Mandeln und findet sich auf dem Adventsmarkt im Innenhof wieder. Dort stehen handwerkliche Arbeiten der Region zum Verkauf, ein Kastanienofen liefert heiße Maroni und den musikalischen Rahmen bilden Alphornbläser. In den Tagen vorher hat man die Möglichkeit mit Senior-Chefin Rosemarie Schmuck frische Plätzchen zu backen. Auch bei einer Schlittenfahrt mit der Pferdekutsche lässt sich das Warten auf den Heiligen Abend stimmungsvoll verkürzen. Dann ist es endlich soweit: die Aufführung des eigens einstudierten Krippenspiels von und mit den kleinen Hotelgästen kann beginnen. Christoph und Christina Schmuck begrüßen die Hausgäste mit der Lesung der Weihnachtsgeschichte und eröffnen den Abend. Das Festessen wird im Kreise der Liebsten serviert und das ganze Haus erstrahlt in festlich geschmücktem Glanze. Gemeinsames Liedersingen in der Lobby und die Bescherung

bilden den Höhepunkt. Wer mag, kann die Christmette in Leogang besuchen, bevor man sich in die eigenen Zimmer zurückzieht, wo auf Wunsch ein eigens geschmückter Christbaum wartet. Das Angebot gilt für den Zeitraum vom 18. - 26. Dezember und umfasst acht Übernachtungen, ab 1.150 €.

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REISE !

Skiurlaub de luxe Individuell die Schönheiten am Fuße des Matterhorns in den uralten Walserhäusern entdecken.

Tilman Held ist der Mann hinter dem exklusiven Reiseveranstalter Away from it All. Gemeinsam mit seinem Team stellt er Ihnen ein ganz persönliches Arrangement zusammen, wie die „Twin Peak Experience“. Dabei eignet sich die Hotellerie de Mascognaz in der Nähe von Mailand im Winter ideal als Ausgangspunkt für einen Skiurlaub mit Luxuscharakter. Mit dem Helikopter auf den Berg und abends genussvoll bei einem 4-Gang-Menü das Erlebte Revue passieren lassen?! Einfach einmal alles vergessen und genießen!

Wohnen in einem luxuriösen Chalet auf 1800 Metern Höhe mitten im Skigebiet von Monte Rosa. Die Hotellerie de Mascognaz liegt oberhalb der italienischen Ortschaft Champoluc und ist in den Wintermonaten nur per Schneemobil erreichbar. Das Auto kann problemlos und kostenfrei auf dem Hotelparkplatz im Dorf abgestellt werden und nach einer Viertelstunde ist die Unterkunft erreicht. Die Hotellerie ist eine Möglichkeit, die „Twin Peak Experience“ des deutschen Reiseveranstalters Away from it All zu entdecken. Dahinter

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verbirgt sich ein individuelles Angebot voller Abenteuer und Besonderheiten. Das Reisepaket ist mit vielen unterschiedlichen Bausteinen buchbar und wird vom Veranstalter außerdem persönlich begleitet. Fürs Heliskiing eignet sich eine Gruppe von vier Personen am besten, dann sind alle Plätze des Hubschraubers besetzt und das Skivergnügen geht mit Guide rauf auf die Piste. Sollte das Wetter mal nicht wie gewünscht mitspielen, gibt es zahlreiche Alternativvorschläge in der Gegend und so kommt man in den Genuss ausgewählte Weine


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zu verköstigen oder einen Ausflug in die nahe gelegene Schweiz zu unternehmen. Eine weitere Besonderheit bietet die Möglichkeit, mit erfahrenen Profis Skifahren zu gehen. So können Sie praktische Tipps wie zum Beispiel die der ehemaligen Olympiasiegerin Marina Kiehl gemeinsam unter ihrer Aufsicht anwenden. Nach einem solchen Tag wartet zurück im Chalet ein täglich wechselndes Menü mit vier Gängen und lokaler Küche auf Sie. Für Gründer Tilman Held eine wunderbare Gelegenheit, um das Abenteuer und die An-

nehmlichkeiten für seine Kunden zugänglich zu machen und seine Erfahrungen weiterzugeben. Ein Paket mit vier Übernachtungen im Doppelzimmer, Skipässen und sechs Helikopterflügen plus Flug in die Schweiz gibt es ab 3.500 € pro Person. Das Angebot kann beliebig zusammengestellt werden, ein Überblick dazu findet sich auf der Homepage, direkt auf „Twin Peak & mehr“ klicken und anfragen. Eine Antwort gibt es nach spätestens 48 Stunden. Weitere Informationen unter awayfromitall.de oder +49 9251 4373136.

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REISE !

Und ab geht die Post Vom Posthotel Achenkirch aus kann man nun mit dem E-Motorrad von Johammer um den Achensee fahren.

Seit Anfang Oktober bietet das Fünf-Sterne-Hotel in Tirol seinen Gästen die Möglichkeit, das Panorama um den Achensee auf dem elektrischen Motorrad Johammer J1 zu erkunden. Damit wurde das nachhaltige Konzept „Grüner Luxus“ des Posthotels gleich um zwei der in Österreich entwickelten und produzierten Fahrzeuge erweitert. Tageweise zu mieten, stechen die Zweisitzer besonders durch ihr unverkennbares Design hervor. Sie sind mit 120 km/h und einer Reichweite von 200 km der High-End-Klasse zuzuordnen. Geladen werden die E-Motoräder nach der Fahrt übrigens an der hoteleigenen Photovoltaikanlage. Das Posthotel bietet

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gerade in der kalten Jahreszeit attraktive Gelegenheiten bei kulinarischem oder entspannendem Angebot die Seele baumeln zu lassen. Mit 150 Suiten und Zimmern im Landhausstil sorgt es dank breitgefächertem Angebot im Wellness- und Gastronomiebereich für ein luxuriöses Ambiente inmitten der Tiroler Berge. Nähere Informationen unter posthotel.at |ed

Das Posthotel Achenkirch steht mit seinem nachhaltigen Konzept „Grüner Luxus“ für umweltschonende Gastfreundschaft. Dass dies auch auf höchstem Niveau realisierbar ist, zeigt sowohl sein Fuhrpark wie auch das kulinarische Angebot mit regionalen und saisonalen Produkten. Neu im Angebot sind zwei E-Motorräder von Johammer.


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Schneevergnügen pur: So bieten Sie dem Winter gekonnt die Stirn.

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1 | Der „klappbare Davoser Rodler“ aus massivem Buchenholz, gesehen bei Bea Bitzer 85 €. 2 | Mit dem LKW-Schlauch ab auf die Piste, Amazon, 35 €. 3 | Ski „Cochise“ von Blizzard sind leichtgewichtige Alleskönner, 650 €. 4+5 | Cooler Look mit Hose „Burton Fly“ (200 €) kombiniert zur Hybrid-Jacke „Ortovox“ (200 €), Blue Tomato. 6 | Schicke Skistiefel: „X MAX 120“ von Salomon, 480 €. 7+8 | Snowboard „Mountain Twin“ glänzt mit kunstvollem Alpendesign und lässt sich clever mit der „Burton Wheelie Gig Bag“ transportieren, zusammen für rund 630 €, Blue Tomato. 9 | Plakatkunst: „Die Kunst des Skifahrens“ von Jenny de Gex, erschienen im Brandstätter Verlag, 29,90 €.

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SPEZIAL !

Ab in die Winterwellnesswelt Auf den kommenden 14 Seiten geht es nur um das eine: Sich wohl zu fühlen von Kopf bis Fuß. Und das nur im Vertauen – wir wurden „kritisiert“, dass es nicht o.k. sei, immer nur Frauen im Bad zu zeigen. „Wir wollen auch einmal auf unsere Kosten kommen“, so einige Leserinnen. Das haben wir uns zu Herzen genommen.

„Firnis“ ist eine neue Oberfläche, die besonders unempfindlich gegen die physischen Einflüsse von Wärme, Feuchtigkeit und anderen Belastungen ist. Die Grundlage bildet eine weiße Melaminschicht. Hier im Farbton „Brillant Weiß“, Alape. Armatur „Gentle“ von Dornbracht.

Kopf 52 | Augen auf 53 | Weiß 54 | Körper 56 | Duft 58 | Hände 60 | Po 62 | Füße 64

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Von Kopf bis Fuß gesund und glücklich Doch bevor wir für Sie das Verwöhnprogramm starten, möchten wir Ihnen ein paar neue Fakten rund um das Thema Bad oder auch Spa mit auf den Weg geben. Hier ein Crash-Kurs. Hätten Sie gedacht, dass fehlendes Tageslicht und eine veraltete Ausstattung im Bad absolute K.o.-Kriterien bei der Wohnungssuche sind? Laut GfK-Studie von Blue Responsibility ist für 95 Prozent der Deutschen das Bad ein relevantes Kriterium. „Viele streichen ein Objekt gleich ganz von der Favoritenliste, wenn das Badezimmer nicht ihren Vorstellungen entspricht. So kommt für rund 63 Prozent ein Bad ohne Fenster nicht infrage, für 58 Prozent sind veraltete Keramiken und Fliesen ein No-Go.“ Viele Wohnungssuchende träumen von einem tollen Bad, das vor allem groß, modern und hell sein sollte. Tatsächlich ist die der-

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zeitige Durchschnittsgröße 7,8 Quadratmeter. Die absoluten Killerfaktoren bei der Auswahl einer neuen Bleibe sind neben dem genannten fehlenden Fenster, alten Armaturen und Fliesen auch eine separate Dusche. Wie kaum anders zu erwarten zeigt die Studie, dass Badezimmer inzwischen als wichtiger Lebensraum wahrgenommen werden. Sie sind nicht nur ein Ort der Körperpflege, sondern auch der Regeneration. Diese Seite zeigt das Thema Kopfbrause, sozusagen als Gehirnwäsche für Architekten, Planer und Vermieter, dem Bad einen höheren Stellenwert einzuräumen und sorgfältig auszuwählen.


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AUF AUGENHÖHE: Der erste Blick in den Spiegel entscheidet über den Tag. Mit einer klugen Beleuchtung und griffbereiten Pflegeprodukten geht zumindest optisch nichts schief. Beim Lichtspiegel aus der „Edition 400“ lassen raffinierte LED-Technik und eine beschlagfreie Optik (mit der optionalen Spiegelheizung) die Herzen höher schlagen, oben. Die Lichtfarbe ist stufenlos einstellbar, Keuco. Rechts: Dick Powell entwarf die Bad-Serie „Dea“, zu der auch ein Spiegelschrank gehört. Er zeichnet sich durch abgerundete Ecken und schmale Ränder aus. Ideal Standard. Unten: Bartpflege-Set mit scharfer Schere und Bartpflegewachs im angesagten MoustacheLook, um 22 € bei Design3000. Linke Seite: Von dem japanischen Designbüro Nendo stammt die Duschleuchte, die 18 Liter Wasser pro Minute liefern kann. Die integrierte Lichtquelle macht die Morgenwäsche zum Erlebnis. Die Brause spendet einen körperumhüllenden und zur Mitte hin konzentrierten Strahl. „Lamp Shower“ von Axor/Hansgrohe. In der Serie „Edition 400“ wirken die Armaturen wie filigrane Skulpturen. Das gilt besonders für die Brausestange mit Brausehalter, dessen Bedienung extrem komfortabel ist. Die Handbrause in extra schlankem Design mit Normal-, Soft- und Massagestrahl schafft ein wohltuendes Duschvergnügen, Keuco. Deckenbrause mit LED aus der Linie „Synergy Showers“, Fir Italia.

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KOPFKINO: Rein wie Schnee. Weiß kommt für Bäder nie aus der Mode. Es ist zeitlos und mit den neuen LEDs kann man sein Spa in jede tolle Farbe tauchen.

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1 | Victor Vasilev gestaltete den Spiegel aus der „LED Line“ für Boffi mit einem Rahmen aus fließgepresstem Aluminium. Das Objekt hat eine integrierte Lichtleiste. 2 | „Afropolis“ ist ein anhaltender Duft mit dynamischen Akkorden: Gin, Wacholder und frische Zitrusnoten über hellem Holz, Moos und Vetiver. 100 ml um 100 €, Roads. 3 | Hexagonale Fliesen aus Reliefkeramik definieren die Wände bei „Frozen Garden“ von Marcel Wanders für Bisazza. 4 | Vegane Spa-Linie „Bali“ über Laisla Luxury Spa. 5 | Mario Ferrarini entwarf das dünnwandige Becken „Graffio“ für Antonio Lupi. 6 | Das RainShower Duschsystem mit SmartControl von Grohe merkt sich ihre Vorlieben via Druckknopftechnik. Die gewünschte Wassermenge lässt sich durch Drehen einstellen. 7 | Handtücher: Vipp. 8 | Schon mal in Sauerstoffperlen gebadet? „Skin Touch“-Wanne von Kaldewei. 9 | „Aquatunes“ ist ein wasserdichter Bluetooth-Lautsprecher für die Dusche, Grohe. 10 | Elegante „Cognac“-Becken über Artceram.

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AUF DEN KÖRPER GESCHRIEBEN: Auch als Mann möchte man ab und zu seine Ruhe haben. Am liebsten auf so eine Weise.

1 | Diese finnische Sauna aus Italien wartet mit raffinierter Technik auf. „Arja“ ist eine Kombi aus Trockensauna und Dampfbad, Teuco. Rechts davon spendet der Kamin „Gyrofocus“ von Focus wohlige Wärme. 2 | Die Dampfkabine mit dem Modul „Ventura“ kann wie bei einem Baukasten nach persönlichem Gusto zusammengestellt werden. In diesem Fall erhielt sie ein Dachtop zur Verblendung, Repabad. 3 | Männer schätzen es, wenn Waschtisch und Wanne optisch aufeinander abgestimmt sind. Bei „Comodo“ entsteht eine Einheit durch die schmalen Ränder und die perfekten Ecken. Mit ihrer ovalen Innenform ist die Singlewanne megabequem, Bette. Da fehlt nur das richtige Badeöl: 4 | „Frankincense & Myrrh Bath Oil“, 100 ml um 80 €, Czech & Speake.

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Reduziert auf pure Ästhetik, verzichten die Produkte beim Lifestyle „Metropolitan“ auf alles Überflüssige. Was bleibt, ist ein auf höchste Ästhetik reduziertes Design. Progressiv, konturiert und konsequent. Metropolitan heißt, das Bad zu einem unverwechselbaren Lebensraum zu machen. Modern, puristisch, klar, essenziell und exklusiv. Die Kollektion „Venticello“ erfüllt diese Ansprüche an moderne, individuelle Badgestaltung auf ganzer Linie: sehr dünne Kanten für trendsicheres, filigranes Design, integriert in eine große Produktfamilie. Modedesigner Kilian Kerner (links) wählte dazu Armaturen und Accessoires in Kupfer. Mit wenigen Klicks können Sie im OnlineBadinspirator von Villeroy & Boch Ihr ganz persönliches Traumbad entstehen lassen: www.villeroyboch.com/bathroom-inspiration

Stile gibt es unzählige, und doch ist jeder einzelne davon individueller Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Das zeigt ein Online-Projekt mit Menschen, die Stil zu ihrer Berufung machten. „Bathroom Poetry“ ist eine Online-Kampagne von Villeroy & Boch, die Konsumenten seit Mai dieses Jahres drei ganz unterschiedliche Sichtweisen auf Design und Ästhetik bietet. Das Ziel ist, diese für das Bad erlebbar zu machen und Interessenten die Möglichkeit zu geben, mithilfe des Online-Badinspirators einen Badezimmer-Stil zu finden, der die eigene Persönlichkeit perfekt unterstreicht. Dafür gewann die Premiummarke drei Persönlichkeiten und stellt ihre Gedanken unter anderem zum Thema Design und der Rolle des Bades im Leben vor. Das Bad als Rückzugsort vom Alltagstreiben, als persönlicher Ruhepool und Wellness-Oase – und dies in ganz individueller und unterschiedlicher Gestaltung. Neben dem Designerduo Kaviar

Gauche und der deutschen Stilikone Tatjana Patitz, visualisierte der Modedesigner Kilian Kerner (oben) seine Vorstellung vom Bad. Nach einem Schauspielstudium gründete der Autodidakt 2004 sein gleichnamiges Label in Berlin und machte damit Furore. Kerner setzt auf hochwertige Materialien und traditionelle Schneiderkunst und begeistert mit seinen urban progessiven Looks Celebrities wie Kylie Minogue, Karoline Herfurth und Franziska Knuppe. „Ich mag Dinge, die clean sind, die eine Aussage haben, ein Statement hinterlassen, die man variabel einsetzen kann, die auch auf eine Art etwas Praktisches haben. Ich brauche einfach klare Strukturen und klare Formen.“ Zu diesem Credo ideal ist der Villeroy & Boch Lifestyle Metropolitan (Mitte).

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DUFT IST EINE FRAGE DER PERSÖNLICHKEIT(en): Wer die Nase im Wind hat, schaut sich in der Nische um. Wer möchte schon ein 1-2-3-Parfum, das um jede Häuserecke weht? Rainer Diersche findet, dass „Düfte die faszinierende Fähigkeit haben, verschiedenste Emotionen zu erzeugen, auf die wir selbst kaum Einfluss haben. Sie sind nicht sichtbar und besitzen trotzdem eine eigene Ästhetik.“ 2003 machte der Wirtschaftsingenieur seine Leidenschaft zum Beruf mit dem Ziel, „dieser Ästhetik einen individuellen Ausdruck zu verleihen.“ Sein Label Linari umfasst exklusive Raumdüfte, Seifen und Parfums, die ihresgleichen suchen. „Unser Wunschkunde sollte die Fähigkeit mitbringen, schöne Dinge und Qualität wertschätzen zu können und die feinen Details eines Produktes zu verstehen.

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Dies sind Fähigkeiten, die im Internetzeitalter oftmals verloren gegangen sind, oft werden Kaufentscheidungen ausschließlich nach dem Preis getroffen.“ Die einzelnen Fluida werden mit angesagten Parfumeure wie Mark Buxton entwickelt. Die Kreationen wie „Acqua Santa“ für Damen sind (k)aufregend: Bergamotte und schwarze Johannisbeere über Rose, Ylang-Ylang, Lilie und Alpenveilchen auf Karamell, Moschus, Tonkabohne und Zedernholz. „Deutsche Parfumeure machen sich kleiner als sie eigentlich sollten. Unsere «Jungen Wilden», zu denen auch Linari gehört, sind innovativ und beflügeln den internationalen Markt.“


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Dannielle Ryan studierte klassisches Theater an der Royal Academy of Dramatic Arts in London, bevor sie als Parfumunternehmerin einstieg, parallel zu einem Verlagshaus und ihrer Filmproduktion. „Es gibt viele Gründe, warum ich Roads realisieren wollte, aber vor allen Dingen wollte ich eine künstlerische Marke kreieren, die nicht ausschließlich auf die eigene Definition limitiert ist“, sagt die junge Irin, deren Großvater die Fluglinie Ryanair gründete. „Mein Label wird sich aufgrund der Interessen von Menschen entwickeln und wachsen, deshalb sind seinem Potenzial keine Grenzen gesetzt.“ Zwei Jahre dauerte die Entwicklung der ersten Düfte, indem Ryan sich von Orten, Menschen, besonderen Momenten in der Geschichte, Emotionen, Erfahrungen und Kunst inspirieren ließ. Eine Mischung unerwarteter Duftnoten und neuartige Kombinationen bestimmen diese einmaligen Parfums, die in England hergestellt werden. Unser Favorit? „Supernova“.

Antonio Zuddas und Giovanni Castelli kreierten 2010 ihre Duftlinie Blood Concept, die keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen macht, sondern sich an den einzelnen Blutgruppen orientiert. Die beiden Kreativen möchten ihr Grundkonzept als „Interpretation der unend-

lichen Vielfalt menschlicher Identität und Erfahrung“ verstanden wissen. Zu den Klassikern (oben im Bild) kommen nun drei weitere Linien dazu, aus denen wir einen Duft für die Blutgruppe Null aus der roten Serie vorstellen möchten. „Absolute Suede“ ist eine „Stahlfaust in einem Lederhandschuh“. Kopfnoten aus Zitronenthymian, Wasserminze und Pflaume über Kaffee und Benzoeharz treffen auf Leder, Weihrauch und Ambra.

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EINE HAND WÄSCHT DIE ANDERE: Diese Erfolgsformel kannten schon gebildete Römer. 1 | Highclass-Waschbecken „Oktagon“ von Villeroy & Boch. Der Designer Kai Steffan geht mit dem neuen Werkstoff „TitanCeram“ an die Grenzen des Machbaren. 2 | Ablagen und Halter aus der Serie „New Europe“ von Inda. 3 | Wasser mit allen Sinnen erfahrbar zu machen, darum geht es bei Dornbracht, hier eine Dreilocharmatur aus der Serie „CL.1“. 4 | „Debba“ nennt sich eine Kollektion aus rechteckigen Bad- und Sanitärmöbeln bei Rocca. Der Unterschrank bietet gute Fußfreiheit, da er auf Beinen steht. 5 | Philippe Starck spricht von einer „Revolution“: „Axor Starck V“, Hansgrohe. 6 | „VAL“ ist ein Grcic-Entwurf mit architektonischen Linien. Laufen. 7 | „Verbena Absoluta“-Seife, Acqua di Stresa. 8 | Jochen Schmiddems Serie „200“ für Steinberg. 9 | Berührungslos Hände waschen, das kann man mit „Hansaloft“ aus dem Portfolio von Hansa.

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TOILETTE: Wenn Sie alle mal kreuzweise können, gibt es einen sicheren Ort, an dem man allein sein kann. Neu ist der Komfort, und mancher Platz überrascht mit subtiler Beleuchtung. 1 | Drei in einem ist das Sanitärmodul „Geberit Monolith Plus“: Intallationslement, Vorwandsystem und Badmöbel mit farbigem Licht, das sich wechseln lässt. Geberit. 2 | Nicht nur für die Mänerwirtschaft, auch für Zuhause eine clevere Idee, „Olivia“ von Globo. 3 | Orientierung bei Nacht bietet „AquaClean Mera“ von Geberit und dazu schafft das Dusch-WC immer perfekte Frische. 4 | Dusch-WCs sind der entspannte Rückzugsort für Menschen, die Komfort suchen: hier „Sensia Premio“ von Grohe. 5 | Schönheit für alle impliziert der Name dieses Duos. „4All“ stammt aus

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E I N E R E VO LU T I O N IN KER AMIK SaphirKeramik, ein High-Tech Material ermöglicht innovatives Design. Laufen bringt mit diesen präzisen, dünnwandigen Konturen und engen Radien eine neue Formensprache ins Bad. Collection VAL, design by Konstantin Grcic.

dem Programm der italienischen Marke Globo, das Design entwickelte das Büro CreativeLab+. 6 | Schön praktisch, langlebig und damit nachhaltig ist diese Gruppe von Vipp. Seifenspender um 105 €, Toilettenbürste um 165 €, Besen und Kehrschaufel um 70 €, Eimer in drei Größen ab 210 €. Bezugsquellen Seite 140.


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GUT ZU FUSS: Seien Sie freundlich zu Ihrem wichtigsten Fortbewegungsmittel. Eine Massage wirkt wahre Wunder.

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1 | „Docciardesia“ heißt diese Serie von Globo, die in verschiedenen Farben erhältlich sind. 2 | „Antislip“ ist eine rutschfeste Oberfläche mit angenehmer Haptik bei Bette, in die ein Quarzsandgemisch eingebrannt wird. 3 | Revitalisierung der Füße mit individuellen Badeerlebnissen: „Foot Bath“ von Sieger Design für Dornbracht. 4 | „Fortune“ ist ein Wandbelag aus Marmor nach einem Entwurf von Raffaello Galiotto für den Luxushersteller Kreoo. 5 | Klassiker: Der „Fußbalsam“ desodoriert und beruhigt mit einer Komposition aus Myrrhe und Calendula, um 8 €, Weleda.

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6 | Das nennt man dann Fußarbeit: Über den Holzdielen brilliert die Sanitärlinie „Me“ von Philippe Starck für Duravit. 7 | Zementmosaikplatten sind Samt für die Füße: „Dot“ von India Mahdavi über Bisazza. 8 | Die Antwort aus Frankreich ist ein Hexagon mit Frosch, der sich nach einem Kuss in einen Prinz verwandelt. Emery & Cie. Bezugsquellen auf Seite 140.

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REPORTAGEN !

Geschleckter Chic war gestern Die folgenden Reportagen visualisieren einige Gedanken, die uns immer wieder beschäftigen: 1. Patina bringt Persönlichkeit ins Ambiente. 2. Es ist furchtbar öde, wenn Mobiliar und Accessoires aus einem Guss sind. 3. Bonbonbunte Möbel sind nicht lustig. 4. „Wirf Dein Herz über das Hindernis und spring ihm nach.“ Letzteres stammt von Goethe.

Das riesengroße Schwimmbad ist Teil der ehemaligen Werkhalle. Davon zeugen noch die Stahlträger. Auf die Stahlbalken montierte man die großen Scheinwerfer. Plastikmöbel von Philippe Starck für Kartell, daneben posiert der Hausherr mit Flossen. Wer? Was? Wie? Willkommen im Haus des Filmemachers Marcus Nispel, ab Seite 68.

Fantastisches New York 68 | Cooles in Cortina 80 | Venedig! 88 | Poppiges aus Paris 98

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Traumfabrik New York, Soho: Hinter einer alten Backsteinfassade verbirgt sich die spektakuläre Welt des Filmemachers Marcus Nispel. Architekt Peter Guzy renovierte das ehemalige Edison-Gebäude aus dem Jahr 1896 mit industrieller Grandezza und baute ein Schwimmbad in die alte Werkhalle. FOTOS: FRANCESCA GIOVANELLI TEXT: KAY VON LOSONCZ

Chinatown und Little Italy liegen gleich um die Ecke. Doch wer hier her kommt geht ins „Corner”, ein mexikanisches Restaurant mit Bar und jede Menge Beautiful People. Es liegt genau gegenüber.

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„Ich liebe große Räume“, gesteht Hausherr Marcus Nispel. Das ehemalige Edison-Gebäude an der Lafayette-Street mitten im New Yorker Soho entsprach genau seinen Vorstellungen – es bestand aus zwei riesigen Räumen, der eine zehn, der andere sieben Meter hoch. „Und ich liebe auch diese Gegend“, fügt er hinzu. „Vor vielen Jahren, als ich nach New York kam, lebte ich auch hier in der Nähe. Chinatown und Little Italy, East- und Westvillage sind nur ein paar Schritte entfernt. Gerne gehe ich

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überallhin zu Fuß.“ Der sympathische Filmproduzent wohnt mit seiner Familie übers Jahr in Malibu bei Los Angeles, doch wann immer möglich, kommt er mit Ehefrau Dyan und den Zwillingen Bruno und Armyan ins neu renovierte Townhouse. „In Malibu leben wir in einem Haus aus den 1960er-Jahren, direkt am Pazifik“, erzählen Dyan und Marcus. Ihre Kinder gehen dort zur Schule. „New York ist natürlich für alle ein Abenteuer – wir haben sogar unsere Fahrräder hier, fühlen >


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Der Essbereich mit XXL-Esstisch und antiken Stühlen ist Teil des Wohnraums, der 7 x 8 x 11 Meter misst. Vasen von Room and Board. Linke Seite von oben: Blick von der Kochinsel im Küchenbereich in die Bibliothek. Der Hausherr Marcus Nispel kauft grundsätzlich keine Kunst. Die Dekoration an den Wänden übernehmen wie hier alte Tafeln oder das ehemalige Garagentor. Seine Industrieküche aus Beton und Stahl steht unter der Galerie. Originell sind die Barhocker aus Gusseisen.

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uns aber auf diesen Straßen noch etwas unsicher.“ Ein besonderes Abenteuer war auch der Umbau des alten Industriegebäudes. „Wir wollten das Image dieses originellen Hauses erhalten und eine Atmosphäre kreieren, als ob es schon immer so ausgesehen hätte“, erklären sie. Alles, was sich erhalten ließ, blieb bestehen: Die massiven Stahlträger und -balken, die alten Sichtbacksteine mit Patina, die Stahlfenster, das Garagentor. Wenn sie länger nicht da sind, müssen sie sich den Weg in ihr

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Haus freischneiden – das mit Graffiti bemalte Garagentor ist oft mit Plakaten und Reklame zugekleistert. Das macht ihnen aber nichts aus, im Gegenteil: „Das Original-Tor hängt nun an der Wand des Living-Rooms, es ist ein phantastisches Bild.“ Zu Anfang hatte Marcus alle möglichen phantasievollen Pläne fürs Townhouse – im Keller ein Restaurant, im Wohnzimmer einen Wagon der New Yorker Metro. Architekt Peter Guzy konnte ihn jedoch davon überzeugen, dass die spezielle Atmosphäre


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Hier arbeitet Filmemacher Marcus Nispel, wenn er in New York ist. Das Sideboard stammt aus einem Postgebäude, der antike Tisch aus einem Kloster. Die Leuchten dienten einst als Filmausstattung.

ehemaligen Stallungen und Scheunen das prestigeträchtigste Nobelrestaurant rund um New York: das „Blue Hill at Stone Barns“, das ganz schnell zu einem Hotspots avancierte.

bereits in seinen Mauern stecke. Man müsse nur das richtige Konzept finden, um das bestehende Volumen in bewohnbare Räume zu unterteilen. Ein ziemlich anspruchsvoller Job. „Die Aufgabe hieß: Statt Transformatoren, Schaltern und Werkhalle ein spektakuläres Wohnhaus für eine junge Familie“, erinnert sich Peter Guzy. In solchen Extremen zu denken, sind Asfour Guzy Architects glücklicherweise erfahren – für den Doyen der Familie Rockefeller bauten sie vor einigen Jahren aus

Backstein, Stahl und Kupfer Bauherr Marcus wollte gerne jeden Winkel seines riesigen Townhouses nutzen; heute zählt es vom Keller bis zur Dachterrasse sieben Stockwerke – und jede Etage besitzt eine eigene Funktion. Wichtigstes architektonisches Element wurde dabei die Erschließung. Peter Guzy plante zwischen den Etagen ein Treppenhaus, das dem Besucher immer wieder neue Aspekte des Volumens präsentiert. Das Wechselspiel zwischen Weite und Enge, zwischen hell und dunkel und zwischen den verschiedenen Funktionsbereichen erzeugt ein unheimlich spannendes Ambiente. „Meine Spiel- und Videofilme wie „Pathfinder“ und „Frankenstein“ spielen zumeist im Dunkeln – ich finde, das passt auch zu diesem Haus“, meint der Bauherr. Trotzdem ließ der Architekt einige zusätzliche Fenster im Stil der alten Industriefenster einbauen. Für die künstliche Beleuchtung entwarf er einfache Kupferschalen, die an Standard-Glühbirnen befestigt werden können. „Das Industriematerial Kupfer harmoniert sehr schön mit dem alten Sichtbackstein und den Stahlträgern. Deshalb ließ ich auch die kupfernen Leitungen offen und zelebriere sie sogar mit einer speziellen Beleuchtung. Die Röhren sind sozusagen das Rückenmark des Hauses“, erklärt er. Eine weitere architektonische Besonderheit ist das Schwimmbad. „Peter meinte, das Gebäude wäre stark genug, um ein grosses Becken zu tragen“, erinnert sich Marcus. Er drehte damals gerade Unterwasserfilme. Der Bau des Schwimmbads wurde bewilligt als „Teil seiner Künstlerarbeit und –studios“. In Soho müssen die neu Zugezogenen nämlich beweisen, dass sie Künstler sind. „Ich musste dafür alle möglichen Bilder aus meiner Kunstschulen-Zeit in Deutschland zusammensuchen“, schmunzelt der Bauherr, der mit einem Stipendium in Computergrafik in die USA kam. Bevor er in Los Angeles berühmt wurde, machte er in New York Musikvideos. Das Schwimmbad nutzt er wirklich für Unterwasser-Aufnahmen, deshalb ist auch der Beckenboden gerade und nicht, wie normalerweise, in Schräglage. „Ein Pool im eigenen Haus ist natürlich ein großer Luxus“, gesteht er. Dafür hält es ihn fit und die Kinder profitieren auch davon. Auch hier sind die Ausmaße riesig – der Raum misst, wie auch das Wohnzimmer, sieben mal acht mal elf Meter. Gleich daneben, im ersten Stock, liegt auch sein Studio. Eine Treppe – sieben Stockwerke hoch Betritt man das Haus an einem sonnigen New Yorker Tag durch das große Garagentor, sieht man zunächst gar nichts. Erst allmählich gewöhnen sich die Augen ans gedämpfte Licht. Dann kommt die erste Überraschung: In der Wand gegenüber dem Eingang erkennt man ein großes Fenster und dahinter >

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nur Wasser – des Swimmingpools! Würde man in den Keller steigen, wovon man dem Besucher in Anbetracht der noch zu erklimmenden Stockwerke abrät, sähe man in den alten Mauern und katakombenähnlichen Kellerabteilen die leeren Rohrleitungen der alten Transformatoren-Kabel. „Ideal als Weinkeller“, lacht Marcus. „Die Weinflaschen passen genau hinein.“ Im Erdgeschoss liegen noch ein Gastzimmer mit Bullaugen zum Schwimmbecken und ein Bad. Steigt man die Stahltreppe hinauf, steht man plötzlich im großen, von Stahlträgern gestützten Poolraum mit Blick durch eine große Glaswand ins Studio. Dann geht es weiter hinauf (wer mag, nimmt den Lift), zum übergroßen Wohnraum mit offener Küche und einer um zwei Tritte erhöhten Bibliothek. „In unseren Räumen können nur große Möbel stehen, sonst gehen sie verloren“, meint der Hausherr. Die meisten Möbel kaufte er im „Wyeth“, dem New Yorker Spezialgeschäft für Industriedesign. Die Reflektoren stammen zum Beispiel von einem Schiffswrack, das aus dem Hudson geborgen wurde, vom monumentalen Esstisch hatte er zunächst die originellen Stahlfüsse, dann fand er eine passende, alte Tischplatte dazu. Setzt man sich auf die großen Lederstühle, kommt man sich vor wie Gulliver im Land der Riesen. Die Sofas vor dem gigantischen, französischen Kamin sind ebenfalls Größe XXL, die Tische dazu aus perforiertem Stahl. Die Küche – wie könnte es anders sein – ist eine Industrieküche auf Maß aus Beton, Stahl und Chromstahl. Hausherrin Dyan mag es wohnlicher, deshalb übernahm sie das Zepter fürs Schlafzimmer neben der Galerie. Hier bringen verschiedene Antiquitäten Wärme und Behaglichkeit ins sonst zumeist funktionale Ambiente. Von der

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Galerie aus hat man den besten Überblick über den großen Wohnraum, dann geht es weiter hinauf zum Family-Room und den beiden nachtblau bemalten Kinderzimmern. Hier endet das Treppenhaus mit einem großen Oberlicht über einem Originalplakat von Antonionis „Blow up“. „Das ist mein Lieblingsfilm“, meint Marcus, während er die paar Treppen zur Dachterrasse erklimmt. Glyzinien, Maulbeerbäume, Efeu und Ziergras wachsen hier um die Wette, Gusseisenmöbel und –amphoren rosten friedlich vor sich hin. „Als Filmemacher bin ich’s gewohnt, dass meine Sets am Ende zerstört werden – meine Arbeit währt nur temporär. Hoffentlich wird dieses Haus eine Konstante in unserem Leben. Seine Räume sind wie großartige Leinwände, auf denen man immer wieder Neues kreieren kann.“

Das alte Marmorbecken fanden die Nispels in Italien, die Möbel dazu in Frankreich. Der Architekt Peter Guzy schuf das funktionale Bad drumherum. Rechte Seite oben: Das Foto über dem Bett zeigt Dyan Nispel. Sie hat das Schlafzimmer in warmen Tönen, schönen Materialien und Antiquitäten aus verschiedenen Ländern eingerichtet. Ein besonderer Blickfang ist die steinsichtige Wand, die dem Raum einen besonderen Touch gibt. Ihren rustikalen Charakter mildern die Holzjalousien ab. Über die Tritte erreicht man bequem die Dachterrasse. Alle Böden innen und außen sind aus brasilianischem Ipé. Hier liegt die Kuschelecke der Familie. Gegenüber der Fensterfront liegt das Treppenhaus, das von einem Oberlicht abgeschlossen wird. Dicke Röhren aus Kupfer laufen die weißen Wände entlang. Sie sind Teil der Hauptleitung. Daneben plazierte der Hausherr ein Plakat (S. 76/77)


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Französische Gartenmöbel machen die Terrasse zu einem Lieblingsplatz. Die schmale Treppe führt aufs Hausdach. Die gusseisernen Amphoren und die Bodenplatten rosten friedlich vor sich hin, umgeben von Glyzinien, Efeu und Maulbeerbäumen. Im Hintergund ein Plakat von Nispels Lieblingsmovie „Blow up”.

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REPORTAGE ! Lafayette-Street, New York. Das stattliche Volumen des Hauses ist von weitem erkennbar. Die Backsteinfassade zeugt von vergangenen Zeiten. Das Edison-Gebäude stammt aus dem Jahr 1896. Linke Seite: Die Galerie lässt sich dank alter Fensterflügel und -läden zuschließen. Dadurch entsteht hier ein kleiner Wohnraum mit Atmosphäre. Das Foto zeigt Jimmi Hendrix. Der hochflorige Teppich liegt im Schlafzimmer. Von einer Galerie blickt man in den Wohnraum, der 56 Quadratmeter misst bei 11 Metern Höhe. Der Kamin kam später dazu.

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Auszeit in den Dolomiten Zu Füßen der Tofane liegt ein traumhaftes Chalet inmitten des malerischen Örtchens Cortina. FOTOS: ANDREA MARTIRADONNA TEXT: MARIE-LUISE MUGRAUER PRODUKTION: ROBERTA ANGELINI

Einst ein Heuboden in atemberaubender Bergkulisse, beherbergt das alte Gebäude heute viel Lebensraum für eine italienische Großfamilie. Eine Glastüre führt zur Küche; die Gravur stammt aus einem überlieferten Berg-Märchen.

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Der ausladende Esstisch wurde eigens f체r das Haus von der ortsans채ssigen Tischler-Werkstatt El Marangon aus rustikalen Eichendielen gefertigt. Einen spannenden Kontrast bilden die rot lackierten St체hle von Thonet. Das gesamte Lichtkonzept, ebenso wie die abgebildete Leuchte, stammen von Viabizzuno.

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„Sehen Sie diesen unglaublichen Blick?“, erkundigt sich Valentina Bernardi und deutet auf die Tofane, deren markante Gipfel imposant aus den Dolomiten herausragen. „Das ist mein persönliches Highlight. Wanderer aus der ganzen Welt reisen nach Cortina um die Tofane zu besteigen.“ Ihr Blick schweift durch den Raum. „Überhaupt ist das Esszimmer (vorherige Seite) mein liebster Raum in dem Chalet. Hier trifft sich die Familie nach anstrengenden Wandertagen an dem langen Eichentisch, tauscht Ideen aus und teilt Geschichten.“ Das Architekturbüro von Silvio Bernardi (*1947) und seinen Kindern Valentina (*1971) und Jacopo (*1974) hat schon über 500 Projekte realisiert, vorwiegend Privathäuser, Villen und Apartments. Trotzdem wird eins deutlich – das Chalet inmitten von Cortina, unweit der Kirche Parrocchiale SS. Filippo e Giacomo, liegt ihr sehr am Herzen. Als Architektin, die in Cortina geboren wurde und auch heute noch dort lebt, fiel es ihr nicht schwer, sich von der Umgebung inspirieren zu lassen. „Die Natur, die Materialien und Farben waren schon immer Teil unseres Lebens. Es war uns wichtig, die Einfachheit des Gebäudes, das ursprünglich als Heuboden diente, zu erhalten“. Das Architekturkollektiv legte besonders Wert auf Authentizität. „Schon immer war Holz das Material in Bergregionen. Es sorgt für eine warme und

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einzigartige Atmosphäre. Wir verwendeten hauptsächlich Tanne und Lärche. Diese Hölzer sind typisch für Heuböden und Bauernhäuser in Trentino-Südtirol und Österreich. Wir arbeiteten dazu mit der Tischler-Werkstatt „El Marangon“ von Claudia und Paola Bernardi in Cortina d’Ampezzo zusammen.“ Alle Holzarbeiten führte der kleine Familienbetrieb mit seinem Team in sorgfältiger Handarbeit aus. Auf rund 800 Quadratmetern erstreckt sich nun das Bergidyll der namhaften italienischen Familie aus Vicenza. „Die Eltern, ihre drei Kinder und vielen Enkelkinder lieben es, Mailand in den Sommerferien oder über die Weihnachtstage zu entfliehen und gemeinsam Zeit in dem Chalet zu verbringen.“ Die Architekten genossen viele Freiheiten während der Restauration, einziger Wunsch der Familie war die besondere Aufteilung und minimalistische, elegante Formsprache. >

Diese Seite: Der Spabereich wurde mit Leuchten von Viabizzuno ausgestattet, die die Struktur des Holzes effektvoll inszenieren. Der Handtuchhalter aus alten Vertäfelungen stammt von Studio Bernardi. Rechte Seite: Der Weg zum Gästezimmer führt an einer Fotografie von Stefano Zardini aus den Wäldern Cortinas vorbei.


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„Unsere Hauptaufgabe war es eine Villa zu entwerfen, die entweder in drei Apartments aufgeteilt, oder zu einer großen Einheit verbunden, werden kann. Daher fokussierten wir uns auf die Flexibilität der Bereiche. So kann die Familie das Haus gemeinsam und mit den vielen Freunden genießen oder sich in private Räume zurückziehen.“ Dabei war es, so Valentina Bernardi, schwierig die richtige Balance zwischen Modernität und alten Konstruktionen, zwischen Holz und Putz und zwischen Intimität und geteilten Momenten zu finden. Wichtigstes Werkzeug war das Lichtkonzept, das Viabizzuno entwarf. Das weiche und natürliche Licht inszeniert die Haptik und Optik der Materialien „ohne psychedelische Effekte zu erzeugen“ ergänzt Valentina Bernardi lachend. Entstanden ist ein warmes, einladendes Domizil und gleichzeitig eine Ode an die einfache und gemütliche Art mit der Familie in den Bergen zu leben. Selbst die Ahnengalerie im Hauptschlafzimmer fügt sich mit den kunstvollen Rahmen so harmonisch ein, als würde sie statt weniger Monate bereits seit Jahren diesen Platz innehaben. Genau dieser omnipräsenten Detailliebe verdankt das Chalet seine Authentizität. „Dazu genügen ein paar Objekte an der richtigen Stelle“, findet die junge Italienerin.

Das Hauptschlafzimmer im Dachgeschoss betritt man durch eine Tür aus Tannenholz, das alte Bauernhäuser der Region zitiert. Aufwendig geschnitzte Rahmen zeigen die große Familie der Eigentümer. Die Armlehnenstühle „Chinotto“ stammen von Azucena. Infos Seite 140.

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Der Ausblick auf Grün ist echter Luxus in der Stadt der Brücken. Wer das Haus von Thomas Charles Nelsson betritt, der schaut in den Garten, Seite 96. Rechts eine Plastik des Amerikaners aus Lorbeerblättern, Harz, Holz und Kupfer.

Rechte Seite: Das Sofa entwarf Nelsson selbst und ließ es von örtlichen Handwerkern bauen. Darüber hängt eine dreiteilige Arbeit aus Palmensamen und Tempera auf Holz. Die Glasskulpturen auf dem Stamm kreierte Ritsue Mishima.

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Rund um die Kunst Nach seinem Studium kam Thomas Charles Nelsson nach Venedig und erlag den Schรถnheiten der Lagune. Willkommen in seinem Haus nahe am Rialto. FOTOS: OLIVER HAAS PRODUKTION: ROBERTA ANGELINI TEXT: STEPHAN DEMMRICH

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Den Sessel aus dem 19. Jahrhundert vergoldete der Hausherr persönlich. Über die Leiter geht es zu seiner BettEmpore, rechte Seite: Über dem Bett im Schlafbereich hängt eine weitere Nelsson-Plastik, für die er Lorbeerblatt, Harz, Holz und Silber verwendete, unten. Licht zum Lesen spenden Leuchten aus den Fifties. Auf der anderen Seite im Dachgeschoss (Foto oben) befindet sich das Studiolo mit einem Pflanzen-Arrangement, das Nelsson als „work in progress“ bezeichnet. Im Winter wird es hier knackig frisch, denn dieser Teil des Daches wurde nicht isoliert.

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Die Wohnung von Nelsson erstreckt sich über die beiden oberen Stockwerke seines Hauses. Auf sein Attika-Geschoss ist der Kunstschaffende besonders stolz. Kleine Details verraten, dass er auch schon als Interior Decorator gearbeitet hat. Linke Seite: Nelsson arbeitet gerne mit verschiedenen Techniken. Das Werk hinter dem Esstisch von Saarinen gehört zu seinem Zyklus „After Love“, der in den späten Achzigerjahren entstand. Charakteristisch ist der Einsatz von organischen Materialien und getrockneten Pflanzenteilen. Die vier Skulpturen über dem Sideboard heißen „Anatomic Itinerary“ und bestehen aus Samen, Tempera und Holz. Im Winter lassen sich die Räume mit einer zentralen Gasheizung auf Temperatur bringen.

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Thomas Charles Nelsson ist wohl das, was man im Leben ein Multitalent nennt. Die Vita des 48-jährigen Amerikaners birgt bereits in jungen Jahren einige Überraschungen. Seine Mutter führte ihn an die Kunst heran, und er selbst findet, dass er das Gespür für organische Materialien und seine große Kreativität von ihr geerbt hat. Nelsson studierte zunächst Architektur und Interior Design an der Iowa State Universität und wechselte nach einem Forschungsjahr bei den Eskimos in Alaska nach England, wo er sein Studium in Landschaftsarchitektur abschloss. Fast zehn Jahre später folgte ein Master als Restaurator für moderne Kunst in Venedig. „In erster Linie bin ich frei schaffen-

der Künstler. Nach Venedig bin ich damals gekommen, weil ich mir die alten Meister wie Tintoretto anschauen wollte.“ Sie inspirierten ihn zu einem weiteren Studium und dazu, sich von seiner Karriere als Architekt, Interior Designer und Landschaftsarchitekt zu verabschieden. Dass er sich mühelos zwischen diesen Sparten bewegen kann, zeigen seine Projekte bei Größen wie Kush Architekten in Venedig und Tony Duquett Interior Design in West Hollywood, wo Nelsson zwischenzeitlich gastiert hatte. Am Ende siegte die Kunst. Der Amerikaner restauriert große Meister und Werke modernerer Zeitgenossen und arbeitet parallel an seinem eigenen QEuvre, das mehrfach ausge-

Wer in Venedig einen eigenen Garten hat, lebt priviligiert. Nelsson lädt gerne Freunde ein, um gemeinsam draußen zu essen. Die Tischdeko ist ein Mix aus Neu und Alt, Erbstücken und Kitsch. Neben den Pressgläsern stehen Becher aus Murano, dazu gibt es Großmutters Silberbesteck und Schalen in Blau und Weiß aus Asien und von italienischen Firmen.

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Nelsson studierte Landschaftsarchitektur, bevor er sich der Restaurierung alter und neuer Meister widmete, die seine Arbeit als Künstler begleitet. Zehn Jahre hat es gedauert, um den ehemals grauen Hof in eine Oase zu verwandeln, die japanische und italienische Elemente verbindet. Der Amerikaner, oben mit seinem Bosch-Rasenmäher, liebt sein Grün.

stellt wurde. „Ich mag diese Kontraste. Deswegen bin ich hier. In New York hätte das so nicht funktioniert“, erklärt der Künstler, der manchmal noch architektonische Projekte für einen handverlesenen Kundenkreis realisiert. „Ich leiste mir den Luxus, mir meine Aufträge auszusuchen.“ Für einige Venezianer hat er Wohnungen ausgestattet und Küchen geplant, bei denen ein besonderer Mix aus Altbausubstanz und Neuem entstand. In seinem eigenen Haus steht die Kunst im Vordergrund. Es liegt nur einen Steinwurf von der Rialtobrücke entfernt. Obwohl hier die Touristenströme nie versiegen, liegt es in einem ruhigen Winkel an einem kleinen Wasserarm. „Ich habe den Tipp damals von einem Freund bekommen. Dieses Haus hat mich immer schon begeistert. Es ist nicht typisch venezianisch, denn es hat einen großen Garten. Die anderen Gebäude stehen nicht sehr dicht. Ich habe viel Grün um mich. Das ist vor allem in Venedig etwas Besonderes“, erzählt Nelsson und ergänzt: „Die meisten Menschen hier haben keinen Bodenkontakt.“ Das bedeutet nicht keine Bodenhaftung, sondern dass die meisten Einwohner in einem Haus oder einer Etage über dem Wasser leben und selten etwas wie Rasen oder Erde berühren können. Nelsson ist happy, dass er beides hat und findet es sehr „glam“, am Ende des Tages im Garten zu sitzen oder ein wenig sein Grün zu pflegen. „Der Garten verbindet japanische und italienische Elemente. Als ich hierher zog, war es eine graue Öde. Es war harte Arbeit, und für mich ist es die größte Freude, Pflanzen zum Wachsen zu bringen und über Jahre zu beobachten, wie sie gedeihen. Es dauerte wirklich eine Ewigkeit, bis alles so aussah.“ Das gilt auch für die Innenräume. Sein eigenes Apartment erstreckt sich auf die beiden oberen Etagen, den ersten Stock bewohnt ein Künstlerfreund. Nelssons Wohnbereich liegt un-

ten, darüber gibt es ein Studiolo mit Schlafempore. Die meisten künstlerischen Arbeiten stammen aus dem Zyklus „After Love“ der späten Eighties. Typisch für Nelsson ist die Mischtechnik, bei der organische Substanzen und getrocknete Pflanzenteile zum Einsatz kommen. „Die Farbschichten sind wie bei der Restaurierung eines Altmeisters aufgetragen. Das hat mich interessiert, etwas Modernes mit einer Restaurierungstechnik zu entwickeln.“ Die Einrichtung an sich nimmt sich zurück, um der Kunst genügend Raum zu lassen. Zu den schlichten Sofas kombinierte der Hausherr ein Fell und einen Coffeetable, der aus einer Baumscheibe entstand. „Gegenüber von meinem Haus wurde ein Baum gefällt, den die Stadtverwaltung als umsturzgefährdet eingestuft hatte. Da habe ich die Arbeiter gefragt, ob sie mir nicht ein Stück Stamm absägen könnten. Schließlich habe ich über zehn Jahre auf diesen Riesen geschaut.“ Das so entstandene Möbel ist eine ideale Präsentationsfläche für die Glasarbeiten von Ritsue Mishima, einer Künstlerfreundin. Als Essplatz im Nebenbereich dienen Klassiker aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Eero Saarinen entwarf sie einst für Knoll International. Die Küche ist reduziert auf ein Minimum. Zwei Kochstellen sind eine echte Herausforderung, wenn Gäste kommen. „Man muss gut organisiert sein. Obwohl wenig Platz für Geschirr und Lebensmittel zur Verfügung steht, geht es. Ich habe sogar eine Geschirrspül- und eine Waschmaschine untergebracht“, so der Profi, der täglich einkaufen geht. „Es gibt drei Supermärkte in der näheren Umgebung. Aber man muss alles nach Hause tragen. Das ist ziemlich mühsam. Ich habe mir aus diesem Grund angewöhnt, alles frisch einzukaufen.“ Und alles zu Fuß: zum Einkauf, zur Arbeit, zur Verabredung. „Man gewöhnt sich daran. All die Brücken. Venezianer kennen das.“ W!D 4/2015

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Stoßen Sie jetzt keinen Seufzer aus. Das Leben in Venedig ist hart und anstrengend. Einkäufe müssen zu Fuß durch die Stadt getragen werden, und wenn man sich verabredet mit Freunden, steht immer die Frage nach dem Weg im Weg. Kein Wunder, dass Nelsson am liebsten zu Hause ist und seinen Blick auf die Brücke genießt oder sich in seinem Garten (linke Seite) aufhält.

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Im Zeichen des Bacchus Ochsenblutrote Wände säumen den Speisesaal des „Les Bains“ in Paris. Hinter diesen Mauern verbarg sich einst der legendärste Nachtclub der Metropole, inzwischen kommt man hier nachts zum Schlafen her.

FOTOS: GUILLAUME GRASSET TEXT: ELENA DEEG

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Als privates Spa der Belle Époque wurde das „Les Bains“ erstmals 1885 eröffnet. Der damalige Café-Besitzer François Auguste Guerbois verfügte über beste Kontakte und lockte Intellektuelle und Künstler wie Zola, Manet oder Marcel Proust in die Rue du Bourg l´Abbé. Seither schreibt dieses Haus Geschichte. Schwere Zeiten und zwei Weltkriege führten zur Schließung der Schwefelbäder um 1970. Mehrere Jahre stand das Gebäude dann leer und erst gegen Ende der siebziger Jahre wurde mit Fabrice Coat und Maurice Marois die Vision eines Nachtclubs geboren. 1978 folgte die Wiedereröffnung. Für den Umbau und die Ausstattung der „Bäder“ als Party-Location wurde ein junger, noch recht unerfahrener Designer mit ins Boot geholt, genauer: die französische Ikone Philippe Starck. Das Budget war gering, der Pool des Badehauses wurde beibehalten, Wände und Tanzfläche drumherum gekachelt. Damit rückte er in den Mittelpunkt und wurde zum legendären Wahrzeichen des Clubs. Er sollte Zeuge so mancher Sause werden. Noch bis heute währt der Charme vergangener Tage in dem Meisterbau und so wird die Geschichte in diesem Jahr fortgeführt – nämlich als Fünfsterne-Luxus-Hotel. Betritt man das einstige Badehaus, findet man sich in einer Welt irgendwo zwischen Vergangenheit und Gegenwart wieder. Eingecheckt wird an der dunklen, minimalistischen Rezeption. Die Aussicht in den Innenhof lenkt den Blick auf bunte Graffitimauern. Das ganze Haus glänzt im Zeichen des Neubeginns. Einhundertdreißig Jahre Tradition zeigen, wie wichtig Veränderungen sind um vorne mitspielen zu können und so definiert sich das „Les Bains“ bereits zum dritten Male grundlegend neu. Inzwischen hat das Wohlfühlen der Hotelgäste die oberste Priorität und hier soll es an nichts fehlen. Die 39 Zimmer vermitteln in sechs unterschiedlichen Preiskategorien jeweils individuellen Charakter auf rund 20-50 Quadratmetern Fläche. Rund 13 Millionen Euro stecken im Umbau zum Nobelhotel. Den außergewöhnlichen Look des Speisesaals kreierte Innenarchitekt Denis Montel durch ochsenblutfarben lackierte Wänden und schwarz-weiße

Ein Blick vom Balkon lenkt den Blick direkt in den Innenhof. Die Vorderfront lockt durch seine nostalgische Architektur, die Bachhus Sktulptur über dem Eingang ist inzwischen zum Symbol des „Les Bains“ geworden und führt zum minimalistischen Empfangspult.

Bodenfliesen. Das Dîner wird von 19 bis 24 Uhr unter Küchenchef Michael Riss auf hauseigen produzierten Tellern serviert. Diese und weitere Accessoires kann man im dazugehörigen Designshop als Hotelsouvenir erwerben. Überall präsent: das Bacchus Symbol, welches von der ersten Stunde an durch die Skulptur im Torbogen zum Emblem wurde. Ob es an der Figur lag, ist schwer zu sagen, doch wurde das Leben in diesem Hause immer von der leichten Seite aus betrachtet und wahrscheinlich gibt es in ganz Paris keinen vergleichbaren Ort, an dem so viel und so exzessiv gefeiert wurde. Als „Les Bains Douches“ erlangte der Nachtclub Weltruhm. Alles was Rang und Namen hatte traf sich rund um den Pool und feierte bis früh in den Morgen hinein. Aufnahmen von Fotograf Foc Kan beschreiben am besten die Partystimmung in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern von Weltstars wie David Bowie, Catherine Deneuve, Sean Penn, Jack Nicholson, Naomi Campbell, Johnny Depp oder Claudia Schiffer. Der jetzige Hotelbesitzer und Filmemacher Jean-Pierre Marois war bereits bei der Eröffnungsparty am 21. Dezember 1978 im zarten Alter von 14 Jahren mit von der Partie. Heißt also, er weiß genau um die unverwechselbare Aura des Hauses und hat sie bereits in dessen Nachtclub-Vergangenheit live mitbekommen. Er war es auch, der vor den Umbauarbeiten Street-Art Künstler einlud, mit der Idee sich am renovierungsbedürftigen Bau spielerisch auszutoben. Das Ergebnis sieht man unter anderem im Innenhof. Dieses Haus hat eine Seele und die soll schließlich auch weiterhin zu spüren sein. Vor langer Zeit erschaffen, hat es so manche Bewährungsprobe hinter sich gebracht, musste viele Rückschläge verkraften, und doch hat es sich stets aufs Neue wieder aus dem Nichts etabliert – als Treffpunkt für Kreative und der Pariser High Society. Doch das „Les Bains“ ist und bleibt ein Gesamtkunstwerk durch und durch, ob als Bad bzw. Nachtclub oder nun als Luxushotel. Die Voraussetzungen sind also vielversprechend und egal, ob als Hotelgast, bei einem Besuch des Restaurants oder einem Drink an der Bar, die einzigartige Stimmung geht auf den Gast über. Mit der extravaganten Innenausstattung werden die Besucher in eine urbane Umgebung auf Höchstniveau entführt. Der Salon Chinois mit seinen hohen dunklen Decken wird oben durch einen kristallbunten Kronleuchter abgerundet und die Samtsessel schaffen Gemütlichkeit. Die Böden in den Zimmern sind in Aschgrau gehalten und für Wohlklang sorgen Boxen ›

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XXXXXXXXXXX ! Linke Seite: Direkt gegenüber gelegen liegt der hauseigene DesignShop. Hier kann man die Kultobjekte, wie die eigens fürs „Les Bains“ gefertigten Teller von Alexander Kellas als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Rechte Seite: der exklusive Salon Chinois mit Kronleuchter.

von Marshall. Gute Musik war hier schon immer wichtig und so soll der Club – wenn auch in kleinerem Ausmaß – erneut zum Leben erweckt werden. Exklusivität ist nun der rote Faden, der sich durchs gesamte Hotel zieht und die Gäste wissen dies zu schätzen. Wer also eine spektakuläre Umgebung für eine wilde Feier oder den besonderen Firmenevent sucht, wird hier fündig. Und natürlich wird wieder gebadet. Ein Überbleibsel aus alten Zeiten ist der Pool, diesmal reserviert für Hotelgäste. Ein wunderbarer Ort also, um von vergangenen Tagen zu träumen und gleichzeitig am Pulse der Zeit zu sein. Hoteleigene Sovenirs lassen sich im dazugehörigen Design Shop gleich über der Straße übrigens einfach als Andenken erwerben – wie der Teller mit Bacchus Symbol von Alexander Kellas.

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Das „Les Bains“ ist wieder da und hat sich neu erfunden. Inzwischen ist der Pool den Hotelgästen vorbehalten, die Neuauflage des Clubs bietet Platz für rund 200 Personen und lässt die Bühne in neuem Glanz erstrahlen. Zu dessen Kultzeiten verließ man ihn erst wieder, wenn es hell war, inzwischen kann man sich ganz bequem ins eigene Hotelzimmer zurückziehen. Schwer vorstellbar, dass man nun überhaupt ans Schlafen denken soll bei der exzessiven Vorgeschichte – schließlich tanzte auf diesem Boden alles, was in den Siebzigern und Achtzigern einen Namen hatte. Wenn man sich die Ausstattung des Innenarchitekten Denis Montel anschaut, bekommt man jedenfalls große Lust möglichst lange in den Räumen zu verweilen. Die Zimmer und Suiten sind individuell und modern eingerichtet und mit Vincent Bastie wurde außerdem ein renommierter Architekt für den Umbau beauftragt. Entstanden ist ein lebendiger Ort als Treffpunkt der Kreativen und natürlich für alte und neue Freunde des Hauses. Der Hotelbesitzer Jean-Pierre Marois hat den Charme vergangener Tage persönlich miterlebt und ist jedenfalls voller Tatendrang, die großen Zeiten des „Les Bains“ wieder aufleben zu lassen.

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In drei Gängen durch die IFA In diesem Jahr öffnete die Weltleitmesse in Sachen Consumer Electronics erneut ihre Pforten. Zu sehen gab’s vielversprechende Küchengeräte-Neuheiten für Genießer und Technik-Junkies. Auch in Zukunft werden wir uns immer stärker vernetzen – auf der IFA führte zumindest kein Weg daran vorbei. So können wir ab sofort beim Einkauf einen Blick übers Smartphone in den

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Kühlschrank werfen, so gesehen bei Siemens; oder wir geben über das Tablet unserer Wasch-, Spülmaschine oder unserem Kaffeevollautomaten Arbeitsanweisungen – klingt traumhaft. Auch Gastrosexuelle kamen auf ihre Kosten. Miele präsentierte eine Einbau-Vakuumierschublade, die das Fleisch hervorragend auf eine Sous-vide-Garung vorbereitet. Grund genug, sich schon jetzt mit dem diesjährigen Weihnachtsdinner auseinanderzusetzen: hier unsere Empfehlung. | mlm

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© WOLFGANG SCHARDT

1. GANG: SPECKCARPACCIO MIT STEINPILZEN AUS „DAS GROSSE SPECKTAKEL“ FÜR 4 PERSONEN: 200 g Südtiroler Speck in hauchdünnen Scheiben 80 g Steinpilze 2 Radieschen 10 g Frühlingszwiebeln 60 g Feldsalat 1 EL Zitronensaft

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frisch gemahlener weißer Pfeffer Salz 4 EL Olivenöl 1 Scheibe Toastbrot etwas Butter zum Braten 50 g Grana Padano

ZUBEREITUNG Den harten Rand vom Speck schneiden. Den Speck in Streifen schneiden und auf einem oder mehreren Tellern anrichten. Die Steinpilze putzen, in dünne Scheiben schneiden und gleichmäßig auf dem Speck verteilen. Die Radieschen putzen und dann ebenfalls in Scheiben schneiden. Die Frühlingszwiebeln putzen und in Röllchen schneiden. Den Feldsalat putzen. Frühlingszwiebeln, Radieschen und Feldsalat auf dem Speck verteilen. Den Zitronensaft, Pfeffer, Salz und das Olivenöl zu einem Dressing verquirlen. Die Rinde vom Toastbrot entfernen und das Brot würfeln. Die Butter in einer kleinen Pfanne zerlassen. Die Brotwürfel darin von allen Seiten knusprig rösten. Den Käse grob raspeln. Das Carpaccio mit dem Salatdressing beträufeln und abschließend mit Käse und Croûtons bestreuen. TIPP: Wenn Sie keine frischen Steinpilze bekommen, können Sie auch in Olivenöl eingelegte verwenden. Dann rühren Sie das Dressing mit etwas weniger Olivenöl an.


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LEBENSART !

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1 | Der Griff des „Wasabi Black“-Kochmessers besteht u.a. aus Bambuspuder, um 60 €, Kai. 2 | Wir lieben Speck und deshalb auch „Das große Specktakel“ des Becker Joest Volk Verlages, 29,95 €. 3 | Die elektrische Zitronenpresse „VitaStyle Citro“, um 130 €; Bosch. 4 | Eingebaute Sensoren im Induktionskochfeld „TempControl“ ermitteln die Temperatur des Kochgeschirrs und regulieren automatisch die Leistung für ein perfektes Bratergebnis, Miele. 5 | Die Einstellungen der Gerätelinie „BluPerformance“ lassen sich optional über das Tablet oder Smartphone steuern. Für die KühlGefrier-Kombination gibt’s z.B. Lagerempfehlungen über die Touch-Elektronik, Liebherr. 6 | Der italienische Designer Massimo Castagna kleidete den Topf in gehärtetes Borosilikatglas – das Ergebnis ist zu 100 Prozent frei von Chemikalien; 180 €, Knindustrie über One Kitchen. 7 | „Artisan Magnetic Drive Blender“Mixer von KitchenAid, um 730 €. 8 | 360 Grad satter Sound, um 430 €, Samsung. Herstellerinfos S. 140.

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2. GANG: GERÄUCHERTE LAMMKOTELETTS MIT AUBERGINENPÜREE, JALAPEÑOSAUCE UND KOHLRABIPICKLES AUS „NOPI“ VON YOTAM OTTOLENGHI UND RAMAEL SCULLY FüR 4 PERSONEN 50 g Koriandergrün, Blätter und Stiele grob gehackt 3 Knoblauchzehen, zerstoßen 3 cm Ingwerwurzel, grob gehackt (20 g) 1 mittelgroße rote Zwiebel, grob gehackt (140 g) 2 1/2 EL Sonnenblumenöl 2 Lammkarrees (12 Koteletts), pariert, Fett bis auf eine 2 mm dünne Schicht entfernt, leicht eingeritzt (1,2 kg) 200 g Basmatireis grobes Meersalz und schwarzer Pfeffer

Kohlrabipickles 150 ml Reisessig 100 ml Mirin (Reiswein) 1 EL Zucker 1/4 TL schwarze Pfefferkörner 1/4 TL Gewürznelken 2 Sternanis 1 mittelgroßer Kohlrabi, geschält, halbiert und in 1/2 cm dicke Spalten geschnitten (200 g)

ZUBEREITUNG 1 Zuerst das Lammfleisch marinieren: Koriandergrün, Knoblauch, Ingwer und rote Zwiebel mit 1 1/2 EL Sonnenblumenöl im Mixer fein pürieren und in eine große Plastikdose geben. Die Lammkarrees hineinlegen, rundherum sorgfältig mit der Marinade einreiben und zugedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen. 2 Den Reisessig für die Pickles in einem kleinen Topf mit Mirin, Zucker, Pfefferkörnern, Nelken, Sternanis und 1 TL Salz vermengen. Zum Kochen bringen und bei schwacher bis mäßiger Hitze 3-4 Minuten köcheln lassen, bis sich der Zucker aufgelöst hat, ein- oder zweimal umrühren. Vom Herd nehmen und 10 Minuten abkühlen lassen. Den Kohlrabi in eine Plastikdose legen und mit der Essiglösung übergießen. Fest verschließen und bis zur Verwendung kalt stellen – der Kohlrabi ist sofort genussfertig, verbessert jedoch seinen Geschmack, wenn man ihn über Nacht durchziehen lässt. Er hält sich gekühlt bis zu 3 Monate. 3 Den Backofen auf 220 °C vorheizen. 4 Die Auberginen von den Stielansätzen befreien und längs halbieren. Das Fruchtfleisch mit einem kleinen Messer fünfoder sechsmal einschneiden. Die Auberginenhälften mit der Schale nach unten auf ein mit Backpapier bedecktes Blech legen. Das eingeschnittene Fruchtfleisch mit 2 EL des Olivenöls bestreichen, die Knoblauchscheiben in die Einschnitte stecken und alles mit 1 TL Salz bestreuen. Die Auberginen im Ofen 40 Minuten goldbraun backen. Das noch heiße Fruchtfleisch samt Knoblauch mit einem Löffel herauslösen und in eine mittelgroße Schüssel geben. 1 Zitronensaft, Tahin, Kreuzkümmel, die restlichen 2 EL Öl, 1 1/4 TL Salz und 1 kräftige Prise schwarzen Pfeffer zugeben. Alles gründlich

Auberginenpüree 2 große Auberginen (950 g) 60 ml Olivenöl 3 Knoblauchzehen, in dünne Scheiben geschnitten 2 EL Zitronensaft 2 EL Tahin (Sesammus) 1 TL gemahlener Kreuzkümmel Jalapeñosauce 4 frische grüne Jalapeño-Chilischoten (110 g; keine eingelegten aus dem Glas) 10 g Kapern 20 g Korianderblätter 1 EL Reisessig 1 EL Sonnenblumenöl

vermengen und bis zum Servieren warm stellen. 5 Für die Jalapeñosauce die Hälfte der Chilis von den Samen befreien, die beiden anderen grob hacken. Alle Chilischoten in den Mixer geben und mit Kapern, Korianderblättern, Reisessig, Sonnenblumenöl und 1 TL Salz fein pürieren. Falls die Sauce zu dick ist, 1-2 Spritzer Wasser zugeben. Bis zum Servieren kalt stellen. 6 Das Lammfleisch 30 Minuten vor dem Räuchern aus dem Kühlschrank nehmen; es sollte raumtemperiert sein. 7 Ein altes großes Blech mit hohem Rand (24 x 30 cm) mit zwei Lagen Alufolie auslegen. Den Reis darin verteilen und 60 ml Wasser zugießen. Die Marinade vom Fleisch abreiben und wegwerfen. Den Rost auf das Blech setzen und die Lammkarrees darauf so aneinanderlehnen, dass die Rippenknochen nach oben zeigen. Das Blech sorgfältig mit Alufolie zudecken – es sollte fest versiegelt sein, sodass kein Rauch entweichen kann. Dafür ist eine ganze Menge Folie erforderlich. Auf den Herd stellen (über zwei Kochfelder) und bei mittlerer bis hoher Temperatur 10 Minuten erhitzen. Nach 2-3 Minuten sollte der Räuchervorgang beginnen und anschließend noch 7 Minuten andauern. Das Blech vom Herd nehmen und zugedeckt weitere 5 Minuten beiseitestellen. Die Folie entfernen und das Fleisch auf ein Schneidebrett legen; den Reis wegwerfen. Die Lammkarrees in einzelne Koteletts zerteilen und bis zur Zubereitung beiseitelegen. 8 Kurz vor dem Servieren eine Grillpfanne bei starker Hitze vorheizen. Die Lammkoteletts in einer Schüssel sorgfältig in dem restlichen Sonnenblumenöl sowie 2 TL Salz und reichlich Pfeffer wenden. Sobald die Pfanne heiß ist, die Koteletts hineinlegen, 3 Minuten grillen und nach der Hälfte der Zeit wenden, sodass sie von beiden Seiten kräftig gebräunt werden. Zum Servieren je 2 TL Jalapeñosauce auf die Teller auftragen und das warme Auberginenpüree darüberlöffeln. Die Lammkoteletts an das Püree lehnen, mit dem abgetropften Kohlrabi garnieren und servieren.


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4 Hoch die Gläser, jetzt wird gegessen und ordentlich gefeiert! 1 | Inspirierend und einzigartig exotisch – „Nopi“ von Koch-Hero Yotam Ottolenghi adelt die orientalische Küche. Die Gerichte sind ebenso multikulturell wie Küchenchef und Mitautor Ramael Scully, der chinesische, indische, malaiische und irische Wurzeln hat, 26,95 €, Dorling Kindersley Verlag. 2 | Nordischer Minimalismus par excellence, rustikales Geschirr und Besteck von House Doctor. 3 | „Say-Cheese“-Käseschneider, -hobler und „Crush-it“-Mörser, je um 25 €, Rig-Tig by Stelton. 4 | Passend zu den Lammkoteletts: der „Dehesa de Luna VdT“ von Silvia Mora-Figueroa Domecq, mit balsamischer Note, würzige Kräuter

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wie Rosmarin und schwarzer Pfeffer, und großem Mundus Vini Gold ausgezeichnet, um 10 €. 5 | Damit Sie mehr Zeit für Ihre Gäste haben – der Geschirrspüler „KDSDM 82130“ ist leistungsstark und extraschnell; weiteres Plus: der Glashalter fixiert bis zu 18 Weingläser, KitchenAid.

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Die elegante Kurvenlage An einer gut gestalteten Zubereitungsinsel arbeitet es sich einfach besser. Die neueste Entwicklung ist diese raffinierte Randausführung.

Die Bilder auf dieser Seite machen zwei Entwicklungen deutlich: eine eher allgemeine und eine eher spezielle. Widmen wir uns zunächst der generellen. Statt der Kochinsel steht seit Längerem die Zubereitungsinsel im Rampenlicht. Diese Entwicklung basiert auf der Erfahrung, dass die Abzüge über den Kochfeldern die Sicht einschränken und Blickfänge schaffen, die nicht erwünscht sind. Der Herd steht wieder an der Wand, dort, wo er hingehört. So weit so gut. Und nun das Besondere: Mit „Blanco Durinox“, einer exklusiven Oberfläche, hat die Hightechmanufaktur Blanco SteelArt die Eigenschaften von Edelstahl neu definiert. Mit samt-matter Optik und schmeichelnder Haptik ist „Durinox“ extrem widerstandsfähig gegenüber Kratzern. Jetzt hat die Manufaktur ihr

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Programm mit einem neuen Kantendesign für besagte Arbeitsplatten erweitert. Die Randausführung enthält eine Fase und wirkt damit fast schwebend. Das Kantendesign, das es bereits für andere SteelArt-ArbeitsplattenOberfächen gibt, steht damit nun auch für „Durinox“ zur Verfügung und lässt sich in Stärken zwischen 12 bis 100 Millimetern realisieren. So verleiht gerade der Mix unterschiedlicher Oberflächen den maßgeschneiderten Kücheninseln eine außergewöhnlich ästhetische Anmutung. Ein besonders harmonisches Gesamtbild entsteht etwa durch die Kombination der neuen Rand- und Kantengestaltung in Seidenglanz mit einer samt-matten „Durinox“-Oberfläche, in die nahtlos ein „Claron“-Waschbecken, wiederum in Seidenglanz, integriert ist (Fotos oben). Selbst das Abrunden der Arbeitsplatten mit Fase ist möglich und eröffnet Planern neue Möglichkeiten.

Blanco SteelArt präsentiert ein neues Kantendesign für „Durinox“Arbeitsplatten, mit dem es Planer rund gehen lassen können. Wie chic das aussieht, zeigt unser Inselbeispiel mit „Claron“-Spülbecken.


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Kreativität braucht Raum – Geräte, die Hobbyköche zu Profis werden lassen. 1 | Extra viel Stauraum bieten die „coolFlex“-Kühlgeräte der „iQ700“Klasse. Bei 80 Zentimetern Tiefe und 70 Zentimetern Breite beträgt das Volumen stattliche 480 Liter. Genau das Richtige für Hamsterkäufe über die Weihnachtsfeiertage, Siemens. 2 | Das junge Berliner Unternehmen O’Donnell Moonshine verarbeitet ausschließlich reine Rohstoffe nach traditionellem Verfahren. In diesem Fall Apfelsaft, Zimt und Vanille zu einem Bratapfel-Likör, um 25 €. 3 | Die neue Stilwelt von SieMatic heißt „Urban“ und ist die Antwort auf die Bedürfnisse des städtischen Lebens. Große Freiheit bieten die freistehenden und individuell kombinierbaren Module, die sich veränderten Lebenssituationen anpassen. Offene und geschlossene Elemente werden mit dunklen und hellen Materialien sowie mit verschiedenen Arbeitshöhen kombiniert. 4 | Miele präsentierte auf der IFA eine neue Einbau-Vakuumierschublade, die in Kombination mit dem Dampfgarer in der Sous-vide-Einstellung ein Steak wie von Profihand gelingen lässt. 5 | Gleich zwei Highlights vereint das Koch-

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feld „MaxiSense“. Es ist in der Lage, mit den Dunstabzugshauben des Herstellers zu kommunizieren und die Leistung anzupassen. In der „FreeZone“ des „MaxiSense Combi“ befinden sich 20 Induktionsspulen, die das flexible Arbeiten mit mehreren Pfannen und Töpfen ohne einschränkende Kochplatten ermöglicht, AEG. Infos auf S. 140.

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3. GANG: PFIRSICH-APRIKOSEN-GRÜTZE MIT HONIGPARFAIT AUS „DESSERTS“ Für das Parfait 4 frische Eigelb 70 g Honig 30 g Puderzucker 250 g Sahne Für die Grütze 600 g Pfirsiche 600 g Aprikosen 200 g Rote Johannisbeeren 50 g Zucker 1 TL Speisestärke 4 EL Pfirsich- oder Aprikosenlikör

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ZUBEREITUNG Für das Parfait die Eigelbe mit Honig und Zucker in einer Schüssel mit den Quirlen des Handrührgeräts in 5 bis 8 Minuten cremig schlagen. Die Sahne steif schlagen und unter die Eigelbcreme heben. Die Terrinenform mit Frischhaltefolie auslegen, die Masse hineinfüllen und zugedeckt in etwa 4 Stunden im Tiefkühlgerät gefrieren lassen. Für die Grütze die Pfirsiche und die Aprikosen kurz in kochend heißes Wasser legen, herausheben und häuten. Die Früchte halbieren oder vierteln und entsteinen. Johannisbeeren waschen und von den Rispen streifen. Das Pfirsich- und Aprikosenfruchtfleisch in schmale Spalten schneiden. Mit 200 ml Wasser und dem Zucker aufkochen und etwa 3 Minuten köcheln lassen. Anschließend die Fruchtspalten mit einem Schaumlöffel aus dem Sud heben und auf einem Teller beiseitestellen. Den Fruchtsud im Topf mit der Speisestärke binden. Johannisbeeren und Pfirsichlikör in die noch heiße Flüssigkeit rühren. Die Mischung etwas abkühlen lassen, dann die Pfirsich- und Aprikosenspalten unterheben. Das Honigparfait auf eine Servierplatte stürzen, in Scheiben schneiden. Die Grütze auf Dessertschalen verteilen und das Parfait darauf anrichten.

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1 | Das abgebildete Rezept ist nur eines von über 80 kreativen Sünden aus dem Buch „Desserts“; 29,99 €, Teubner. 2 | Dazu passt der „Nectar D’Òr“ von Glenmorangie – ein reichhaltiger, opulenter Whisky mit feinen Gewürznoten. Insgesamt zwölf Jahre reift er in Ex-Bourbon- und alten Sauternefässern, 55 €. 3 | Ab sofort gibt’s die „UltraMix“-Küchenmaschine von AEG in den neuen Farben White Glossy und Alpha Bronze, 430 €. 4 | Auch für die „Retro Collection“ von Gorenje wurde der Farbpinsel ausgepackt. In diesem Fall mit den Farben Juicy Orange, Lime Green, Fire Red und Baby Blue. 5 | Zu der Form und dem Namen des „Pulcina“-Espressokochers inspirierte Michele De Lucchi unschwer erkennbar ein Kücken, ab ca. 50 €, Alessi. 6 | „Home Connect“ macht’s möglich, dass der Kaffeevollautomat sich die persönlichen Vorlieben merkt, Bosch. 7 | Auch bei Siemens stehen alle Zeichen auf Vernetzung. Ab sofort ist die Steuerung aller Hausgeräte übers Tablet möglich. 8 | „Studio“-Backofen von LG.

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Wenn das Beste der Normalfall ist: Die intuitive Bedienbarkeit der Serie 8 von Bosch bringt Sie einfach zum perfekten Ergebnis. Bei der Zubereitung des Festtagsbratens oder eines köstlichen Kuchens unterstützen die Sensor-Features wie das PerfectRoast Bratenthermometer und der PerfectBake Backsensor. Dazu gibt es die Sensorbacköfen der Serie 8 mit Dampf-Funktion, Dampfstoß und Mikrowelle und in drei Farbwelten.

Im Zeitalter der „Digital Transition“ Die neuen Backöfen der Serie 8 von Bosch vereinen intuitive Bedienung und innovative SensorTechnologie für ein perfektes Ergebnis und sehen dabei erstklassig aus. In den neuen Backöfen der Serie 8 ist modernste Sensortechnik integriert. Mit ihrer Vielfalt von Funktionen und praktischen Erleichterungen führen sie den Nutzer auf kürzestem Weg zu den optimalen Ergebnissen, die er sich wünscht. So misst der Perfect Cake Bratensensor permanent die Feuchtigkeit im Backofeninnenraum. Der Backvorgang wird laufend angepasst und durch die Ofenelektronik kontrolliert. Somit entfällt die Einstellung von Heizart und Zeit. Die Speise ist fertig, wenn der Feuchtigkeitsgrad im Backofen sein Maximum erreicht hat. Der Ofen schaltet sich dann automatisch aus und gibt einen Signalton. Gleichermaßen richtungsweisend ist das PerfectRoast Bratenthermometer mit drei Messpunkten zur Ermittlung der Kern-

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temperatur. Nur Messpunkte, die sich tatsächlich im Fleisch befinden, werden gewertet. Eine Fehlmessung ist nahezu ausgeschlossen. Das gibt Sicherheit und macht ein breites Spektrum an Gerichten einfacher. Auch das Design überzeugt Hobbyköche wie Experten: Die Einbaureihe mit den Geräten in Vulkan Schwarz erhielt 2015 wichtige Auszeichnungen wie den „IF Design Award und den „Interior Innovation Award/ Best of Best“. Ebenso wie die Geräte in Polar Weiß, verleihen sie durch ihre Vollglasfronten der Küche Modernität und Wertigkeit. Auch eine klassische Variante mit Edelstahl-Blende ist im Angebot. Neben Backöfen umfasst die Baureihe Dampfgarer, Mikrowellengeräte und Kaffeevollautomaten. Weitere Infos unter sensor-backen.de


Der Backofen, der sich auf Ihren Kuchen einstellt. Einfach zum perfekten Ergebnis. Die Sensor-Backöfen der neuen Serie 8 mit PerfectBake Backsensor.

Mit einem Bosch Sensor-Backofen der neuen Serie 8 gelingt Ihr Lieblingskuchen jetzt noch leichter. Dafür sorgt unser neuer PerfectBake Backsensor ganz automatisch: er regelt den kompletten Backvorgang selbstständig. Das Ergebnis: Kuchen, Brote und Quiches in Perfektion. Dank des intuitiven Bedienrings können Sie die Programme mit dem PerfectBake Backsensor zudem ganz einfach mit nur einem Finger einstellen. So macht das Backen mit der Serie 8 genau so viel Freude wie das zeitlose Design, an dem Sie sich garantiert nie satt sehen werden. Erleben Sie die besten Backöfen von Bosch: www.sensor-backen.de

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WEIHNACHTEN Endlich wieder Zeit zum Schenken: wer seinen Liebsten am Weihnachtsabend eine kleine Freude machen mĂśchte, kann sich auf den kommenden 14 Seiten exklusive Inspirationen einholen:

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1 + 2 | Schwungvoller Look mit Talbot Runhof. Rock und Kleid im Festtagslook bringen jeden Weihnachtsmann zum Schmelzen. 3 | Ein Klassiker neu aufgelegt: Die „N°5 Eau Première“, 50ml für 90 €, Chanel. 4 | Neuer Duft in der Murano-Linie von Aqcua di Parma, Kerze „Benzoino“ um 135 €. 5 | Für knallrote Lippen passend zum Weihnachtsoutfit, Gloss „Bloody Mary“ von Weidemann, 20 €. 6 | Süßes Rezeptbuch von Frankreichs bestem Patissier Pierre Hermé, „Macarons“, Knesebeck Verlag, 34,95 €. 7 | Handgeschliffenes Kristallglas für Vase „Gema“, 1.540 €, erhältlich über Artedona. 8 | Über den roten Teppich gehen mit „Haik“ von Jan Kath, 760 €/m². 9 | Aus feinem Kalbsleder gefertigt, Brieftasche „Manhattan“ für Hermés, 1.290 €. 10 | Glasschale „Mo Mandarine“ von Anna Torfs in drei unterschiedlichen Größen, ab 330 €. 11 | Tasche „Ivi“ aus rotem Rindsleder von Aigner, um 280 €. 12 | Das 18karätige Doppelschleifen-Armband von Tiffany & Co. ist mit Diamanten bestückt, 7.900 €. 13 | Espressotasse der „Clair du Lune“-Kollektion, Fürstenberg, 178 €. 14 | Goldenes Boxset „Ufo“ von Broste, 113 €. 15 | Ring von Bronzallure, um 70 €.

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Gerade zur trüben Jahreszeit empfinden wir schlichte Töne als wohltuend. Der klassische Lederlook, kombiniert mit stilvollen Accessoires aus Holz und Glas, zaubert einen angenehmen Look.

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1 | Hommage an den finnischen Designer Tapio Wirkkala, in diesem Jahr jährt sich sein Geburtstag zum einhundertsten Male. Glasteller „Ultima Thule“ für Iittala, rund 43 €. 2 | Die schmalen Hosenträger in cognacfarbenem Leder sind zeitlos und schick, gesehen bei Herr von Eden, 250 €. 3 | Das 3-teilige-Whisky Set von WMF, 90 €. 4 | Trinkglas „Smoke“ von Broste mit dickem Boden und schlichter Form, 13 €. 5 | Holzbank „Miwa“ wurde von Philipp Mainzer für E15 designt, erhältlich in Eiche oder Nussbaum, ab 1.700 €. 6 | Die Käseglocke „Oval Oak“ von Sagaform hat einen Durchmesser von rund 180 mm, 40 €. 7 | Dokumentenhalter

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„Arcadia“ aus Edelstahl und Leder gehört zur Polaris-Kollektion von De Vecchi Milano 1935, um 310 €. 8 | Schlichtes Design bei Mondaine, „Helvetica No 1 Light 26“ mit 12 Lederarmband ist eine Hommage an den beliebten Schrifttyp, 300 €. 9 | Der Stiefel ist auch innen mit Leder gefüttert, Floris van Bommel, 340 €. 10 | Ein wahrer Meister in Sachen Ledertaschen, Fred de la Bretoniere, 280 €. 11 | Frisch vom Laufsteg: Lederbluse (5.470 €) kombiniert mit gemustertem Rock (7.170 €), das ist Haute Couture vom Feinsten, beides Chanel. 12 | Mörser von Nude in Glas/Holz Kombination, um 43 €. Mehr Infos zu den Herstellern finden Sie ab Seite 140.

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Der neue Gentleman löst den Hipster ab. Oder ist er eine Mischform der letzten Hypes? Man weiß es nicht. Dafür finden Genussmenschen und Schöngeister passende Liebesbekundungen. 1 | Herbst/Winter-Kollektion des Londoner Labels Daks. 2 | „Classic Flight“ Cabin Trolley, Rimowa, um 410 €. 3 | Die limitierte Auflage „From Earth to Heart“ entwarf u.a. Björk, Dom Pérignon, um 175 €. 4 | Charakterstück aus Deutschland – „Edges“-Ring, um 105 €, Stilnest. 5 | Rucksack von Dr. Martens. Erhältlich in Leder und Nylon, Letzeres um 120 €. 6 | „Richard Lange Ewiger Kalender Terraluna“, 218.700 €, A. Lange & Söhne. 7 | Hahnentritt-Schleife, um 60 €, Herr von Eden. 8 | „Foxley“-Mokassins von Jimmy Choo, 550 €. 9 | Darth Vader knackt Nüsse, Joy Toy über Amazon, 45 €. 10 | Eine Ode von „Fleisch“-Gott Ludwig Maurer, Matthaes Verlag, 69,90 €. 11 | „Premiere“ von Eurocave, ab ca. 1.465 €. 12 | Für das Rasierset kooperierten Herr von Eden und Mühle, um 110 €. 13 | „X-T10“, Fujifilm über Amazon, um 800 €. 14 | „Q-Jays“ für 400 €, über Jays.

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Alle Berufswünsche wurden bedacht – ob Schlafmütze, Literaturkritiker, Profischaukler, Rennfahrer oder Dompteur.

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1+2 | Liebhaber grafischer Muster und skandinavischer Klarheit finden beim dänischen Traditionsunternehmen Ferm Living ihren Meister. Links „Half Moon“-Tapete, pro Rolle (0,53 x 10,05 Meter) ca. 70 €. Rechts „Whale“-Mobile, um 35 €. 3 | Zwischen Kinderkochbuch und fantasievollem Roman – „Eine Messerspitze voll Magie“ verzaubert; 12,95 €, Ueberreuter Verlag. 4 | Schaukelpferd par excellence – „Giulia“ aus massivem Zedernholz designte Pininfarina, Riva 1920, um 915 €. 5 | Das windschnittige Tretauto sorgt für leuchtende Rennfahreraugen; um 280 €, Baghera. 6 | Die Bettwäsche „Landscape“ ist in drei Größen erhältlich, ab ca. 40 €, Ferm Living. 7 | Handgenäht und handbedruckt – das „Flying Super Hero“-Set, um 85 €, Lovelane über Etsy. 8 | „Petstool Ella“ von Designerin Hanna Ernsting, 360 €, Petite Friture.

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Silber-blaue Geschenke zur klirrenden Kälte, manche speichern die Wärme, andere sehen einfach nur cool aus und die meisten davon kann man glücklicherweise im Haus benutzen. 1 | Charakteristische Form bei Vase „Legacy“ von Georg Jensen, 160 €. 2 | Tierisch gute Motive auf der neuen „Arctic“-Kollektion von Artel, je Becher 168 €. 3 | Duftkerze „Moustache“ von Fornasetti über Artedona schenkt über 60 Stunden Brenndauer, 140 €. 4 | Schwarzgerippte Teekanne von Royal Copenhagen mit Holzgriff, 90 €. 5 | Turnbeutel aus Männerhemd, gesehen bei DaWanda, 28 €. 6 | Schwarze Eleganz bei Hermès, Schuh „Liza“ 1.950 €. 7 | Blattschale „Pezzetto“ aus mattem Eisen, Lambert, rund 100 €. 8 | Feines Silberbesteck „Ostfriesen“ von Robbe und Berking, 24-tlg, 3.970 €. 9 | „Blueberry“-Teller von Elinno nach einem Entwurf von Liang Liang. 10 | Handgewebter Teppich „Incrociato“ von Christian Fischbacher, 510 €/m². 11 | Kaschmir und Wolle sorgen für Geschmeidigkeit bei dem Schal „Yatara Miura Shibori“; Suzusan, 450 €. 12 | Den Tintenfüllfederhalter „Aurora“ von Acqua di Parma in Schwarz-Silber gibt es exklusiv in den Boutiquen Mailand, Rom und Paris 13 | Uhr „B-42 Monolith“ von Fortis, 1.950 €. 14 | Soll das Geschenk etwas größer sein? Wie wäre es mit einem neuen Kleinwagen. Z.B. dem Fiat 500 in der limitierten Vintage Edition ‘57 ab 13.500 €.

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Was sich liebt, das neckt sich unterm Baum. Gelb und Gold sind dabei eine coole Kombi und beißen sich ganz wunderbar. 1 | Kuchenteller aus dem Service „Colour Gold“, Porzellanmanufaktur Reichenbach. 2 | „Gio“ ist ein Coffeetable, um 14.400 €, über Galerie Negropontes. 3 | „Oxford“-Sofa gesehen bei Timothy Oulton. 4 | Fragiler Beistand: „Galante“ über Rouge Absolu. 5 | Nachttisch von Kelly Hoppen. 6 | Modelektüre: Journal von Christian Lacroix bei Libretto. 7 | Die Leuchte „Helium“ trägt die Handschrift von Vanessa Mitrani. 8 | Wenn es ein bisschen mehr sein darf: Konsole, entdeckt bei Galerie Negropontes, um 14.400 €. 9 | Giraffen-Kissen, um 95 €, Noel Paris. 10 | Becher aus der „Sicilia“-Kollektion von Sarah Lavoine. 11 | Wo bleiben Tee und Butler? Dafür kreierte Olof Kolte die Tischglocke „Ring My Bell“; um 100 €, Skultuna. Lesen Sie dazu auch die Seite 128. 12 | Für das nächste Candlelight-Dinner oder einfach nur als elegante Raumdeko: „Ravello“, ab 130 €, Nachtmann. 13 | Frisch aus London für den Tisch: Stuhl „Sable“ gibt es bei Ochre. |sd Kaufinfos finden Sie in dieser Ausgabe auf der Seite 140 oder im Shopping!Guide Seite 43.

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Auf der Suche nach dem Besonderen? Dann haben wir eine glänzende Idee. Schmuck oder Tableware von Skultuna aus Schweden. Seit über vierhundert Jahren stellt man dort Dinge her, die bleiben und lange Freude machen. Das Messing funkelt verführerisch. Poliert auf Hochglanz, strahlt es in warmen Nuancen. Mal als Kerzenleuchter, als Schale oder Schälchen in Kombination mit Emaille, das es auch auf Armreifen gibt. „Die Schmuckkollektion für Frauen ist zum ersten Mal dabei“, freut sich Viktor Blomqvist bei unserem Gespräch auf der Pariser Messe Maison & Objet. „Die Designerin hat sich bei den Dekoren von unserem ältesten Produkt, einem Schlüssel, inspirieren lassen. So ist etwas wie ein neues Icon entstanden.“ Der Schwede ist Managing und Creative Director der Firma Skultuna und wacht über ein großes Erbe. König Karl IX. gründete die Manufaktur 1607. „Seit diesem Jahr haben wir mehr oder weniger produziert.“ Blomqvist vergleicht es mit einem holprigen Ritt: „Dreimal sind die Werkstätten abgebrannt und einmal sind wir von einer Springflut weggeschwemmt worden. Gearbeitet wurde vor allem in Messing.“ Nach dem Kupferhype hat es gerade ein großes Revival, doch für den Produ-

Um die Schönheit der Objekte von Skultuna zu entdecken, muss man Schalen und anderes in den Händen halten und benutzen, findet Viktor Blomqvist oben.

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zenten war es nie out. „Messing muss benutzt werden. Es muss Kratzer bekommen, damit es richtig schön wird. Und es ist unverwüstlich. Ein Leuchter kann tausend Jahre überstehen.“ Einige Modelle stammen aus Barock und Midcentury-Moderne, doch die meisten sind Neuentwicklungen der letzten Jahre. „Wir haben uns komplett neu aufgestellt und arbeiten mit rund 30 Designern zusammen.“ Darunter Persönlichkeiten wie Monica Förster, Luca Nichetto und Thomas Sandell. Ihre Namen sind ein Garant für große Aufmerksamkeit seitens Designfans. „Sie sehen uns in den Magazinen, in Blogs, Social Media und kaufen uns. Unser zweites Standbein sind Geschenke. Viele unserer Kunden verschenken Skultuna zu Hochzeiten und Geburtstagen. Sie sind eher klassisch unterwegs.“ Den Klassiker-Status haben Materialien wie Messing und Kupfer durch ihre Historie. Dazu kommen in diesem speziellen Fall eine ebenso bedeutende Firmengeschichte und königliche Unterstützung: Zur Vermählung von Prinzessin Victoria und Prinz Daniel entstanden Manschettenknöpfe, die auch NichtRoyals erwerben können. Aber darauf gründet nur ein kleiner Teil des Erfolges. Immer mehr Menschen finden Gefallen an den traditionellen Werten, die Skultuna schafft. Es sind Erbstücke. |sd


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Wer die Objekte auf dieser Seite n채her betrachtet, der ahnt es: Messing, richtig kombiniert, wirkt wirklich elegant. Wichtig ist, dass man das Material in W체rde altern l채sst und selten poliert: Patina ...


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Unterwegs mit Kennerblick Messebesuche sind sehr spannend, wenn man eine neue Sicht auf die Dinge gewinnen kann. Wir waren mit vier Profis auf der Frankfurter Tendence.

Ende August lockte die Messe Tendence zum Blick auf die Trends für den Herbst und Winter. Mehr als 1.100 Hersteller aus 48 Ländern stellten sich dem Fachpublikum und präsentierten ihre Produkte für die kommende Saison. Ganz angesagt sind Themen wie die Sehnsucht nach Heimat, Geborgenheit und Natur. Bei den Materialien steht der Used Look hoch im Kurs, doch genauso Hochglanz. Allgemein geht es darum, der Hektik des Alltags

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Lebewohl zu sagen und jede Stunde mit allen Sinnen zu genießen. Dafür stehen Tausende Erzeugnisse in drei Messehallen mit zig Etagen zur Verfügung, die von Textilien über Wohnaccessoires und Schmuck bis zum Kleinmöbel reichen. Aber was wählen Fachleute aus, für ihr Geschäft oder Internet-Business auf der Suche nach dem Begehrlichen? Das wollten wir erfahren und haben vier Musterexemplaren über die Schulter geschaut. |sd


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Barbara Benz hat ein sicheres Gespür dafür, was geht. Das zeigen ihrer beiden schönen Einrichtungshäuser in Stuttgart und Nagold durch einen äußerst hohen Qualitätsanspruch. Das Foto von Barbara Benz und Matthias Honold (linke Seite), dem Firmengründer von Lenz & Leif täuscht nicht. Shoppen hebt die Stimmung, auch wenn man als Einrichtungsexpertin für seine Kunden ordert. Die Unternehmerin mit einer guten Nase für Stil und Trends gründete vor neun Jahren Architare und eröffnete ein Jahr später ihr erstes Geschäft in Nagold (Foto unten). In diesem Jahr übernahm sie Fleiner Möbel in Stuttgart (Fotos oben). Beide exklusiven Einrichtungshäuser verbindet die gleiche Idee, „Architektur und Einrichten miteinander zu verbinden. Es geht darum, die Philosophie der Architekten in der Einrichtung fortzusetzen.“ Benz arbeitete von Beginn an mit den besten Marken europaweit zusammen. „Mein Vater war lange Präsident der Deutschen Gütegemeinschaft. Mir liegt viel an der Qualität und Nachhaltigkeit der Produkte, auch wenn sie aus anderen Ländern kommen. Ich finde es wichtig, dass bei Polstermöbeln gute Schäume verarbeitet werden und dass es keine Ausdünstungen gibt.“ Ein Hersteller muss der Expertin zufolge jederzeit, selbst mit Kunden, besucht werden können. „Ich habe einen sehr hohen Qualitätsanspruch. Genauso wichtig ist mir eine gute Kundenorientierung.“ Benz fand auf der Frankfurter Messe vor allem Einzelstücke wie die Vase von Kati Jünger (Foto Seite 132), die bereits in ihrem Geschäft steht. „Objekte wie dieses geben der Einrichtung einen persönlichen Ausdruck. Mit ihnen kann man individuell spielen und einer Wohnung Charme verleihen. Das lässt sich auch mal austauschen. Ich sehe das wie eine Handtasche zum Outfit.“ Jüngers Vase ist gleichzeitig ein Sammlerstück mit der Aussicht auf Wertbestand. Gleiches gilt für die Leuchten aus Recycel-Materialien, die in Südafrika entstehen und an einem kleinen Stand auf dem Messeareal Next für junge Unternehmen gezeigt wurden. „Die Kronleuchter sind so fantasievoll“, findet Benz, die genauso von den aktuellen Verpackungen für die Flaschenöffner von Alessando Mendini für Alessi begeistert

ist. „Das ist für Kunden gedacht, die hereinkommen und ein kleines Mitbringsel und ein Geschenk suchen. Neben hochpreisigen Einzelstücken gibt es eben diese schönen Dinge, die nicht so viel kosten.“ Das gilt für einige ihrer Entdeckungen. Wichtig ist, „dass man wirklich mit offenen Augen schaut. Das ist das A und O.“ Und ganz besonders dann, wenn es um „Trendsetting und Scouting geht. Manches fügt sich wie ein Puzzle zusammen. Trends gehen sehr häufig von der Jugend oder Randgruppen aus. Aber nicht jeder Trend wird zur Masse.“ Bei den MegaEntwicklungen sieht die Schwäbin vor allem zwei Dinge: „Das Thema Heritage. Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Das fing in der Mode an. Prada schrieb plötzlich in ihren Katalogen über die Firmengeschichte, über Leder und Verarbeitung wie die Nähte. Also Heritage und Handwerklichkeit sind herauszustellen.“ Weitere Prognosen? „Nature ist ganz groß. Was sehr stark kommt ist «Color Your Life by Night». Ganz dunkle Farben und davor ganz kräftige Töne – wie das Pink und Gelb by Lenz & Leif.“

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Barbara Benz selektierte mit versiertem Blick, hier sind ihre Highlights: 1 | Bei dem Kronleuchter aus Recycel-Materialien, er stammt von Mike McFadyean, begeistert Benz die hohe Qualität. Sie entdeckte ihn bei Sontuli Art. 2 | Inspirierend fand sie die Präsentation der Farbenmarke Painting The Past, die bis in kleinste Details geschmackvoll durchgestylt ist. 3 | Auch die Geschirrserie „Shade“ von Doris Blank gefällt der Unternehmerin. „Shade“ besteht aus gefalteten Bechern, Schalen und Vasen mit einer eigens entwickelten Dekortechnik, die eine reliefartige Oberfläche mit überraschender Haptik aufweist. 4 | Außerdem fand die Vase aus montierten Porzellanstäbchen von Kati Jünger großes Gefallen wie die Klassiker 5 | von Michel Graves und Alessandro Mendini für Alessi. Besonderes Highlight: der Kupferdrache auf dem Kessel.

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Zwei auf gleichem Weg. Zu den Lieblingsprodukten von Fromberger und Stiewe gehören die Duftkerzen von Max Benjamin aus Irland. „Von der Qualität her gibt es nichts Besseres“, weiß die Connaisseuse.

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Bei Irene Fromberger und Manfred Stiewe ist eine Prise Humor Programm. Ihre Villa Bianca in der City von Wiesbaden erhielt den Namenszusatz: „Mode, Möbel und ein Lächeln“. Mit Irene Fromberger und Manfred Stiewe gibt es immer etwas zu lachen. Auf charmante Weise führt das Paar sein Geschäft in Wiesbaden, das Fromberger als „Gemischtwarenladen, auf Neudeutsch «Concept Store» bezeichnet“. Fashiontrends sind der Frau vom Fach längst egal „Ich bin eigentlich der personifizierte AntiTrend“, gesteht sie mit einem Schmunzeln und ergänzt eher ernst: „Es besteht ein starker Unterschied zwischen Mode und Trends. Mode sind kurzlebige, von der Industrie und den Medien gemachte Dinge. Ein Trend ist für mich ein langlebiges Thema, das sich aus der Gesellschaft heraus entwickelt. Also ein soziokulturelles Thema.“ Und in diesem Bereich ist Fromberger in ihrem Element. „Ich sehe als Trend rund um meine Kunden Themen wie Nachhaltigkeit, Themen wie hohe Produktqualität und saubere Produktion. Es geht weniger um eine Konsumverweigerung als um einen gezielten Konsum, der nicht das Schnelle, weil Modische kurz inhaliert, um es dann in der nächsten Sai-

son wegzuwerfen.“ Mit diesen Vorgaben sucht das Paar aufs Sorgfältigste aus. „Eine Messe ist ein Erlebnis, doch sie ist auch Arbeit, ohne Frage“, erklärt Stiewe. „Ich entdecke an ganz vielen Dingen interessante Aspekte, die ich mir gerne näher anschaue. Manchmal passen sie in den Laden, manchmal muss sie mich zurückpfeifen“, lächelt er seine Chefeinkäuferin an. „Es ist total wichtig, dass Stücke eine Story haben. In dem Augenblick, in dem es eine Geschichte gibt, und der Verkäufer diese mit Herzblut erzählen kann, erreicht sie auch den Kunden und inspiriert ihn oder sie. Konsumenten kaufen nicht mehr ein Produkt, sondern das Produkt und seine Geschichte.“ Fromberger überlegt und sagt: „Es kommt dazu, dass Produkte bisweilen austauschbar sind. Geschichten aber sind es nicht. An Geschichten erinnert man sich. Produkte, wenn es schlecht läuft, geraten in Vergessenheit.“ Wer ihre Villa Bianca betritt, kann viel entdecken und ein Farbkonzept, das nur Türkis als klassischen Ton zulässt.

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6 Der Winter kann kommen. Vom Beutezug über die Messe Tendence kehrten Irene Fromberger und Manfred Stiewe mit diesen Lieblingen zurück: 1 | Oufit mit Barett aus Merinowolle wie die 2 | Decke „Star“, 140 x 200 cm und die 3 | Poncho-Jacke von Fortschritt aus Berlin. Gefertig wird im thüringischen Mühlhausen. 4 | Beide schätzen die Glasobjekte von Guaxs aus Tübingen, deren Oberflächen komplett überarbeitet werden. 5 | Zum festen Fundus der Villa Bianca gehören die Alpaka-Produkte der Engländerin Samatha Holmes, die Fromberger wegen ihrer hohen Qualität und tierfreundlichen Haltung schätzt. Die Felle stammen von natürlich verendeten Tieren. Eine Seltenheit in der Branche. 6 | Bei der Silberfuchsdecke können Tierschützer aufatmen. Sie gehört zu den besten Kunstfellerzeugnissen auf dem Markt, Carma. Infos auf Seite 140.

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Internationale Interior Design Ausstellung Z端rich-Oerlikon 18. bis 22. November 2015 ABB Event Halle 550 www.neueraeume.ch

Media Partner


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Volker Hohmann ist Gründer von Ikarus und sichtet gerne alleine. Ein Trensetter in Action: Mit Volker Hohmann über die Messe Tendence zu schlendern, ist ein Vergnügen: zielstrebig, zeitoptimiert und dennoch gründlich. Der Initiator von Ikarus wählt rasant aus. Wir konnten uns nicht entscheiden und haben ihn gleich zweimal fotografiert. „Von den Schalen benötige ich einige Sätze für die Stores in Frankfurt und Stuttgart. Wir werden sie erst einmal in unseren Läden testen.“ Was in den Katalog kommt, soll vor allem eines nicht sein: eine Eintagsfliege. „Es gibt eine Reihe von Produkten wie den Frankfurter Stuhl (links) oder die Leuchte «Titania» von Luceplan, die mich seit 22 Jahren begleiten“, erzählt der Designspezialist, der einst mit der Idee startete, einen Überblick über schön gestaltete Produkte in seinem Katalog zu bieten. „Es sollte keine Vorselektion sein, bei der am Ende zwei Stühle, zwei Leuchten und zwei Tassen übrig bleiben. Es ging um eine größere Bandbreite mit der Klammer, dass es gut gestaltet ist und das die Produkte sinnvoll sind.“ Diese Mission gelang, und inzwischen ist der Katalog so dick wie noch nie und das Sortiment so breit wie noch nie. Wichtige

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Prämisse war von Anfang an die Bezahlbarkeit. „Natürlich haben wir den Lounge Chair von Eames, der einige Tausend Euro kostet, aber es gibt auch jede Menge Stühle für unter 100 Euro, die eine bestimmte Qualität haben“, freut sich Hohmann. Katalogverdächtig ist dabei das, was einfach zu begreifen ist. „Die Arne-Jacobsen-Produkte sind ein Klassiker. Den Luftdruckmesser merke ich mir, und nächstes Jahr ist er vielleicht im Sortiment des Katalogs.“ Neue Trends wie farbige Metalle, Kupfer und Messing werden dagegen nur nach und nach integriert. „Man darf die Konsumenten nicht überfordern. Manche Dinge brauchen ihre Zeit. Trotzdem wollen wir natürlich früh dabei und mit die Ersten sein.“ Der größte Trend für Sie? „Jetzt ist gerade ziemlich stark skandinavisches Design aufgekommen.“ |sd

„Vielleicht ist kein Landhausstil drin, aber Design. Das war unsere Überschrift von Beginn an“, sagt Volker Hohmann, Gründer von Ikarus über seinen Katalog, der längst ein Einrichtungskompendium ist.


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BEZUGSQUELLEN !

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www.bloodconcept.com, Blue Tomato 089 41614861 www.blue-tomato.com, BoConcept Deutschland 0211 9296760 www.boconcept.de, Boffi +39 036 25341 www.boffi.com, Bomma +420 569 453149 www.bomma.cz, bordbar design 0221 7090500 www.bordbar.de, Bretz 06727 1036 www.bretz.de, Bronzallure www.bronzallure.it, Broste Copenhagen +45 36 390300 www.brostecopenhagen.com, Brühl & Sippold 0928 89550 www.bruehl.com, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte 089 459001 www.bosch-hausgeraete.de C Carlo Moretti +39 041736588 www.carlomoretti.com, Carma 0521 66177 www.carmaplaids.de, Ceramica Globo +39 0761516568 www.ceramicaglobo.com, Chanel 040 5544550 www.chanel.com, Christian Fischbacher +41 713 146666 www.fischbacher.ch, Christian Brandstätter Verlag +43 1 51215430 www.brandstaetterverlag.com, CTO Lighting +44 20 76868700 www.ctolighting.co.uk, Czech & Speake www.czechandspeakebathrooms.com D Dawanda 0180 53292632 www.dawanda.de, De Vecchi Milano 1935 +39 02 8323365 www.devecchi.com, Design Ballendat 08571 605660 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de la Bretonière +31 900 1110007 www.freddelabretoniere.com G Galerie Negropontes +33 1 71181951 www.negropontes-galerie.com, Galerie Van Der Straeten +33 142 789999 www.vanderstraeten.fr, Geberit 07552 93401 www.geberit.de, Georg Jensen +45 38 149898 www.georgjensen.com, Gorenje 089 502070 www.gorenje.de, Gosia Warrink 030 97894330 www.gosia-gallery.com, Grohe 0211 9130 3000 www.grohe.com, Gräfe und Unzer Verlag 0894 19810 www.gu.de, Guaxs 0707 1368903, www.guaxs.com H Hansa Armaturen 0711 16140 www.hansa.de, Hansgrohe 0783 6510 www.hansgrohe.com, Haus der Kulturen der Welt 030 397870 www.hkw.de, Hermés International +33 140 174920 germany.hermes.com, Herr von Eden 030 24048682 www.herrvoneden.com, HolmbäckNordentoft +45 4015 4571 holmbacknordentoft.dk, Hotellerie de Mascognaz +39 3387295708 www.hotelleriedemascognaz.com, House Doctor +45 972 52714 www.housedoctor.dk I Ideal Standard 0228 521-0 www.idealstandard.de, Iittala www.iittala.com, ikarus Design Handel 06051 97555 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Moonshine 0151 57595805 www.odonnell.de, Ochre head office & showroom +44 2070 9673-72 www.ochre.net, OneKitchen 040 2981209711 www.onekitchen.com P Painting the Past +31 475 335632 www.paintingthepast.nl, Petite Friture +33 144 541395 www.petitefriture.com, Porzellanmanufaktur Reichenbach 036601 880 www.porzellanmanufaktur.net, Porzellanmanufaktur Fürstenberg 05271 4010 www.fuerstenberg-porzellan.com, Posthotel Achenkirch Familie Reiter +43 5246 6522 www.posthotel.at, Pulpo Ursula Líhoste 07621 1680103 www.pulpoproducts.com R Repabad 07024 9411-0 www.repabad.com, Rimowa 0221 956417-0 www.rimowa.com, Riva Industria Mobili +39 31 733094 www.riva1920.it, Roads Luxury Group +353 1 6753050 www.roads.co, Robbe & Berking Silbermanufaktur 0461 903060 www.robbeberking.com, Roca Vertrieb LAUFEN 0260 2949333 www.de.laufen.com, Rouge Absolu +33 1 42616161 www.rougeabsolu.com, Royal Copenhagen 0221 35656810 www.royalcopenhagen.com S Sagaform 0541 3355991 www.sagaform.com, Salomon www.salomon.com, Samantha Holmes +44 1436 676777 www.samanthaholmes.com, Samsung Electronics Samsung House 06196 66-0 www.samsung.de, Sarah Lavoine Studio d'architecture intÈrieure +33 1 42606040 www.sarahlavoine.com, Sepp Müller www.seppmueller.com, Sergio Leoni "Ceramiche d'arte" 0713217774 www.sergioleoni.com, SieMatic Möbelwerke 0573 267-0 www.siematic.de, SIKKEN + SIKKEN +41 41 7805031 www.sikken.ch, Skultuna +46 21 78300 www.skultuna.com, Sontuli Art +43 676 9008234 www.sontuliart.com, Steinberg 0211 520249-0 www.steinberg-armaturen.de, Stelton 02354 7779704 www.stelton.com, Stilnest Spontaneous Order www.stilnest.com, Suzusan + 49 211 30210530 www.suzusan.com, Svenskt Tenn +46 8670 1600 www.svenskttenn.se T Talbot Runhof 089 200075252 www.talbotrunhof.com, Teuco Guzzini +39 0733 2201 www.teuco.de, Thomas Charles Nelsson www.thomasnelsson.com, info@thomasnelsson.com, Thonet 0645 1508-0 www.thonet.de, Tiffany & Co. www.tiffany.de, Timothy Oulton www.timothyoulton.com, Type Hype 030 408186327 www.typehype.com U Ueberreuter Verlag 030 6521623-10 www.ueberreuter.de, Vanessa Mitrani +33 1 48456182 www.vanessamitrani.com V Villa Bianca 0611 2055384 www.villabianca-wiesbaden.de, Villeroy & Boch 06864 81-0 www.villeroyboch.de, Vipp +45 45 888800 www.vipp.com W Weidemann Professional Make-Up 0211 17176688 www.weidemann-makeup.com, Weleda 07171 919-0 www.weleda.de, WMF 0733 125-1 www.wmf.de Sollten Sie noch auf der Suche nach einer speziellen Adresse für eines der vorgestellten Produkte sein, schreiben Sie uns einfach ein E-Mail an info@wohndesign.de Weitere Infos zu Ihren Ansprechpartnern finden Sie im Interent und unter www.wohndesign.de

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Für Liebhaber des guten Geschmacks

Schwelgen! Staunen! Shoppen!

Die kulinart 2015 zeigt, dass Nachhaltigkeit und bewusste Ernährung auch Spaß machen dürfen – und am besten mit Leidenschaft serviert werden.Freuen Sie sich auf internationale Foodfinder und regionale Genusshandwerker, auf Spirituosen-Hipster und Weinbau-Altmeister, auf querdenkende Wohndesigner und Kochprofis, Urwaldkaffeeröster und Traumtartebäckerinnen. Vor allem aber: Freuen Sie sich darauf, alle Köstlichkeiten vor Ort zu probieren und zu Hause in Ruhe zu genießen! Lassen Sie sich inspirieren – wir sehen uns auf der kulinart!

24. und 25. Okt. 2015, Frankfurt, Bockenheimer Depot 14. und 15. Nov. 2015, Stuttgart, Römerkastell www.kulinart-messe.de

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15.07.2015 17:13:57 Uhr


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ZU BESUCH BEI !

Zerbrechliche Schönheiten

Vielfältig und vor allem farbenfroh zeigt sich die aktuelle „Bora“ Kollektion. Oben rechts: der Gründer Carlo Moretti bei der Arbeit.

Die Gläser von Carlo Moretti sind Handwerkskunst. Das Unternehmen aus Murano besteht seit über 50 Jahren. Nun haben die Nachfolger den ersten Flagshipstore in Venedig eröffnet. Passend zur neuen Kollektion wurde im Mekka der Glasindustrie auf Murano die Eröffnung des ersten Vorzeigegeschäfts am Unternehmensstandort gefeiert. Dies ist der zweite Shop in Italien und eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte des Unternehmens nach dem Tode von Carlo Moretti 2009. Die Brüder Carlo und Giovanni hatten den Handwerksbetrieb im Jahre 1958 gegründet. Inzwischen zum Synonym von mundgeblasenen Unikaten geworden, sind die Kollektionen gleichermaßen erfrischend wie präzise erarbeitet und somit immer ein Gewinn für

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Sammler. Auf über 80 Quadratmetern können neben den Neuigkeiten auch die Klassiker begutachtet und erworben werden. Zum großen Auftakt gab es außerdem die Möglichkeit die Produktion zu besichtigen. Hier bilden Designer und erfahrene Glasbläser gemeinsam ein Expertenteam mit einer bunten Mischung aus kreativen Ideen und handwerklichem Können beim Herstellungsprozess. Das Ergebnis ist einfach glänzend, und ein absolutes Muss für Designfans aller Couleur: Dort gibt es schöne Dinge für größere und kleine Budgets. |ed


Eine neue Kollektion in MULTIFINITION !

Collection Médaillon

L E B O N H E U R I N T É R I E U R R E T RO U V É

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