Wohn!Design 2/2015

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Wohn!Design

Wohn!Design 2/2015

Verführung: Genuss!Guide Gourmetreisen

Wohn!Design 2/2015 März/April

INTERNATIONALES MAGAZIN FÜR ARCHITEKTUR, WOHNEN UND DESIGN

Wohnen ist ein Erlebnis

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Farbe: Marsala Form: Vollendet Material: Samt Trendmöbel: Sessel Küchen-Spezial

Wohnen ist ein

Erlebnis.

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EDITORIAL !

Am besten lesen ...

Bei der Durchsicht unserer „Ausbeute“ von den Einrichtungsmessen im Januar, angefangen bei der Frankfurter Heimtextil, der Kölner Möbelmesse bis zur Pariser Messe Maison & Objet, fiel mir das Foto links ins Auge. Es ist eine Trendcollage der schweizerischen Firma Team by Wellis, die Einrichten auf virtuose Weise zum künstlerischen Prinzip erhebt: Das Besondere an diesem Moodboard ist die Kombination aus Alt und Neu, Hightech und Handwerk, Schrägem und Bravem. Mittendrin leuchtet die Trendfarbe „Marsala“, die wir für unseren Titel gewählt haben. Die starken Strukturen der Materialien, die wir im Heft für Tapeten konstatieren (Seite 18), geben Möbeln wie Textilien eine neue Präsenz. In der Collage fügen sie sich zu einem stimmigen Bild zusammen. Genau dieses Spiel mit Farben und Texturen macht das Thema Wohnen so faszinierend. Das ist die eine Seite. Die andere geht mehr in die Tiefe: Warum Marsala und nicht Giftgrün? Kupferorange ist ein Ton, der Wärme und Geborgenheit vermittelt und uns in gewisser Weise erdet. Hoffentlich denkt jemand daran, das Büro von Wladimir Putin neu zu streichen. Aber neben dieser emotionalen Ebene, in die durchaus Psychologie einfließt, gibt es noch ein drittes Phänomen, das für mich persönlich am interessantesten ist: der Umgang mit dem Thema Historie. Das Foto unten inszeniert die neue Kollektion des Textilherstellers Möve im Stil holländischer Stillleben des 17. Jahrhunderts. Das Kreativteam um Michael Ungerer hat ganze Arbeit geleistet. Chapeau! Uns hat das Foto zu einer Riviera-Seite (S. 8) inspiriert, und die Farbe Blau werden Sie im Heft häufiger entdecken. Zitate können ironisch eingesetzt werden, mit einem Augenzwinkern – oder sozialkritisch wie derzeit skandinavische Formen. In den Fünfzigerjahren standen sie für Nachhaltigkeit und guten Geschmack und gegen den Formenkanon des Nazi-Regimes. Und heute? Ein anderes Mal ... Es sind diese Verflechtungen, die Rückschlüsse auf unsere Gesellschaft zulassen. Kein Wunder, dass uns Pinch aus London begeistert – unsere Seite 114. Ihre Möbel transportieren Kennerschaft und das macht sie langlebiger, weil vielschichtiger. Wer sich damit beschäftigt, kann einiges entdecken und für sich selbst mitnehmen. Wohnen ist ein Erlebnis.

Viele Anregungen wünscht Ihnen Ihr

Dr. Stephan Demmrich W!D 2/2015

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INHALT !

Wohn!Design

2/2015 Wohnen ist ein Erlebnis RUBRIKEN

14 Zu mieten

Editorial

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Impressum

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Bezugsquellen

110 Zu kaufen

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MAGAZIN Capri Calling oder die französische Riviera

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HOTSPOTS Wo sollen wir anfangen und wo aufhören?

60 Zu bewohnen

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STYLE Jetzt kommt Struktur auf Kissen und Wände

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LEUTE Gute alte Werte und ein neuer Workshop in Zürich

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TREND Traditionelle Materialien, innovative Formgebung

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SPEZIAL Designer und Firmen aus den Benelux-Staaten

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SPEZIAL Möbelmesse Köln: Sessel, Samt und die Farbe Blau

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KNOW-HOW Küchen sind eine Investition in die Zukunft

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REPORTAGEN London: So wohnt die Crème de la Crème – einfach schön

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New York: Party People von heute logieren am Times Square 60 Frankfurt: Entdecken Sie mit uns einen schwarzen Diamant 66 Paros: Nein, bitte schauen Sie sich das auf keinen Fall an!!! GENUSS!GUIDE: Gourmetreisen ohne Reue

10 Zu betrachten

22 Textiltrends

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ZU BESUCH BEI Pinch: kleines Label mit großer Wirkung

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8 Zu testen

22 Textiltrends

40 Zu entdecken

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LEBENSART Perfekt gedeckt. Das wird ein Augenschmaus

Titel: Trendfarbe Marsala oder Kupfer ... Auf das Revival von Kupfer als Metall folgt Kupfer als Farbe. Bei uns der Tisch auf Seite 102. Foto: Farbttrends 2015, Dulux.

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IMPRESSUM

Genuss in vollendeter Eleganz

Wohn!Design Internationales Magazin für Architektur, Wohnen und Design Redaktion und Anzeigenverwaltung Mörikestraße 67 70199 Stuttgart Tel. +49 (0)711 96666-999 Fax +49 (0)711 96666-415 www.wohndesign.de

RUM AUS MARTINIQUE

Herausgeberin Amei Cramer Chefredaktion Dr. Stephan Demmrich (sd) Mitarbeiter dieser Ausgabe Jan Bitter, Ute Cramer, Elena Deeg (ed), Evan Joseph, Ulrike Natus, Renzo Piano, Julia Rauh, Helene Schwab (hs), Irmi Tieck, Mel Yates Grafik Saskia Schweitzer Lösch MedienManufaktur GmbH & Co. KG, Stuttgart Redaktion Elena Deeg Tel. +49 (0)711 96666-414 Marie Luise Mugrauer Tel. +49 (0)711 96666-413 Anzeigenleitung Ulrike Ehlers Tel. +49 (0)711 96666-411 Fax +49 (0)711 96666-415 E-Mail: ulrike.ehlers@wohndesign.de Anzeigen Sabine Schnell Tel. +49 (0)711 96666-419 Fax +49 (0)711 96666-415 E-Mail: ines.scholz@wohndesign.de Shopping-Guide Martin Moosbrugger Tel. +49 (0)711 96666-410 Fax +49 (0)711 96666-415 E-Mail: shopping@wohndesign.de Anzeigendisposition und Medienkommunikation Hannah Deusch Tel. +49 (0)711 96666-410 Fax +49 (0)711 96666-415 E-Mail: anzeigen@wohndesign.de Abonnementverwaltung Tel. +49 (0)711 96666-999 Fax +49 (0)711 96666-980 E-Mail: abo@wohndesign.de

Bilder: Kesu & L_amica/Fotolia.com

Vertrieb MZV, Moderner Zeitschriftenvertrieb, Eching

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Der neue Onlineshop für Genießer: www.rhum-reich.de Rhum-Reich.de GbR

Verlag Wohn!Design Verlag AG Güterstr. 86 A CH-4008 Basel Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet. Für eingesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Abonnementpreis: 6 Ausgaben frei Haus: 35,- 1, Ausland zzgl. Porto.

© Wohn!Design Verlag AG ISSN 1664-1760


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MAGAZIN !

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Riviera-Style Schon Pläne für den Sommer? Capri oder doch lieber Nizza? Hier sind unsere Wanna-haves.

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1 | Auf links gedreht und ein Hingucker auf Küchen- und Badwänden: „Beside“ spielt mit der rückseitigen Struktur konventioneller Fliesen, hier in der Farbe „Azzuro“, Ceramiche Refin. 2 | Der Sternzeichen-Leuchter „Gemini“ entstand nach einer Idee von Antonio di Meglio. Alle 12 Modelle lassen echte Steine funkeln. Für die Zwillinge wählte der Italiener Lapis, er steht für Intuition und Freundschaft, sowie Türkise, die vor Hyperaktivität schützen sollen, um 880 €, Sussiebiribissi. 3 | Badehose mit Vichy-Karo, um 40 €, Bugatti. 4 | So etwas bekommen nur die qualitätsverliebten Italiener hin: Vegetabil gegerbtes Leder und robuste Baumwolle machen aus dieser Vespa ein cooles Vehikel, nach dem sich alle umdrehen. Auch die übrigen Produkte der Manufaktur aus Umbrien ziehen manchen Blick auf sich: Taschen, Spielzeug und Aufbewahrungsboxen, Preis auf Anfrage, Bottega Conticelli. 5 | Seit 1870 verpassen Kunsthandwerker in Lübeck Gläsern wie diesem den perfekten Schliff. Den Hummer gibt’s ab ca. 95 €, Rotter Glas. 6 | Ganz schön schlicht, langlebig und ein Import aus 6 Spanien: „Marblelous Fruit Ring“ über Aparentment. Bezugsquellen Seite 112.


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Hamburg

Paris

Spots und Expositionen, die sich lohnen Derzeit kommen Kulturnomaden voll auf ihre Kosten. Wie wär’s mit Renaissance-Keramik oder einer Party im Atelier von Gertrude Vanderbilt? In diesem Frühjahr geht einiges unter die Haut. HAMBURG: Tattoos waren einst etwas für Gefängnisinsassen und Seemänner, zumindest in unseren Gefilden. Längst sind sie megahip und auf allen denkbaren Körperteilen omnipräsent. Wer denkt schon ans Alter, wenn die Haut in Falten liegt ... Bis Anfang September wirft eine Ausstellung des Museums für Kunst und Gewerbe einen Blick auf die Szene mit Augenmerk

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auf künstlerische, handwerkliche und kulturspezifische Fragen. So richtet sich der Fokus besonders auf Kunst und Design. Das Porträtfoto von 1911 zeigt die Tattoo-Künstlerin Maud Stevens Wagner (oben), dazu ein Holzschnitt und japanische Fotokunst. PARIS hat ein zeitlos scheinendes Refugium wieder. Das „Chess“ hat vier Sterne und fünfzig Zimmer und befindet sich in einem


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HOTSPOTS !

magischen Dreieck zwischen Pariser Oper, den Galeries Lafayette und dem Musée Grévin. Das Re-Design entspricht dem Wunsch nach Ruhe und der Rückbesinnung auf eine klassische Hoteleinrichtung. In diesem Sinn kreierte das Architekten-Duo Patrick Gilles & Dorothée Boissier, vor allem bekannt für Design und Innenausstattung, einen eleganten Look. Eigenen Angaben zufolge „eine Synthese unseres Könnens“. Während die Zimmer eher in Naturtönen gehalten sind, kommen in der Frühstück-Lounge royales Blau zum Einsatz und wirklich köstliche Croissants, in der Rue du Helder 6. Florenz ist eine der elegantesten Städte Italiens und man munkelt, dass dort selbst Putzfrauen Nerz tragen. Diesem Image als Modemetropole trägt der erste Flagshipstore des Schuhlabels Aquazzura Rechnung, der im historischen Palazzo Corsini seinen Pforten geöffnet hat. Schön, dass es neben Stilettos auch eine Wartelounge für Männer gibt (oben), wie alles andere von drei Damen aus Portugal inszeniert: dem Büro Casa Do Passadiço. 1998 begann Catarina Rosas als Interior Designer zu arbeiten. Zusammen mit ihren Töchtern Claudia und Catarina spielt sie in der Oberliga: Dekos im Präsidentenpalast und Jachteinrichtungen sprechen für sich. >

Florenz

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Wien In WIEN ist das Österreichische Museum für angewandte Kunst eine Institution, eine Ausstellung dort ein Ritterschlag. Den erhalten drei Designer, die als EOOS seit zwanzig Jahren Alltagskultur gestalten. Ihre Entwürfe wie die Bulthaup-Werkstattküche und ihre Möbel für Walter Knoll sind prägend. 2014 gestalteten Martin Bergmann, Harald Gruendl und Gernot Bohmann das MAK Design Labor, das nun den Rahmen für einen Ausstellungsparcours bildet, der die vielschichtige Entwurfspraxis des Trios bis Mitte Mai beleuchtet. 2002 entstand ihr Konzept für den New Yorker Adidas Originals Store (oben), der Strahler „Discus Evolution“ ist ein Auftrag von Zumtobel. SAVONA ist unser Mekka für Entdecker: Ende letzten Jahres eröffnete dort eines der bedeutendsten Keramikmuseen der Welt. Wer die Werke aus sechs Jahrhunderten studiert, unten ein lokaler Majolika Teller aus dem 17. Jahrhundert, wird überrascht sein,

wie schamlos sich ausländische Firmen an dem Formen- und Dekorkanon später bedient haben. Die Ausstellungsarchitektur des Studios Armellino & Poggio in Kooperation mit Marco Ricchebono ist spektakulär, absoluter Blickfang eine Multi-MediaSphäre, die Bilder über die Entwicklung der Keramik projeziert. Das Museo della Ceramica liegt im Palazzo Gavotti an der Piazza Chabrol. BERLIN war die Kunstmetropole der Zwanzigerjahre, zur Zeit, als der Golfspieler in der Werkstätte Hagenauer in Wien montiert wurde. Der Berliner Unternehmer Karl H. Bröhan sammelte Kleinodien wie dieses und dazu Ikonen aus den Kindertagen des Designs. Aus dieser Sammlung entstand das Bröhan Museum, das gerade die Twenties-Bestände neu inszeniert hat – bis auf Weiteres zu entdecken: ein Ass! >

Savona

Berlin

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Karlsruhe

KARLSRUHE avanciert vom 8. bis 10. Mai zur Trendscheibe für Kunstgewerbe und hochwertige Alltagsbegleiter, wenn dort die Messe „Eunique“ zum Sturm auf Künstler, Designer und die Stars von morgen läutet. Dieses Mal ist Silber ein Trendthema und viele neue Exponate kommen aus Portugal, dem diesjährigen Gastland. Uns faszinierte der Kronleuchter der Glasbläserei von Rike Scholle. Objekte wie dieses machen den Reiz der Veranstaltung aus, eine Lifestylewelt weit ab vom Mainstream großer Messen. Infos unter www.eunique.eu MÜNCHEN hat goldenen Boden, zumindest zur Internationalen Handwerksmesse von 11. bis 17. März dieses Jahres. Rund 1.000 Aussteller präsentieren die gesamte Bandbreite, und 60 Handwerksgewerke zeigen die neuesten Trends und Innovationen. Parallel gibt es diverse Sondershows von Verbänden und

München Innungen für den Nachwuchs zu Themen wie „Handwerk & Design“ bis hin zu kulinarischen Verführungen: So geht das Forum Lebensmittelhandwerk den „Geheimnissen der Schokolade“ auf den Grund. Mode und Schmuck (der Affe ist eine Brosche) runden das Portfolio ab. Old Westbury im Bundesstaat New York ist Ihre Adresse, wenn Sie es richtig krachen lassen möchten. Das „Sculpture Studio“ von Gertrude Vanderbilt Whitney (1875-1942) kann erstmals gemietet werden. Das Anwesen ist ein idealer Platz für eine Teatime oder einen Cocktail. Die Schauspielerin und Kunstmäzenin gründete übrigens das Whitney Museum of American Art in New York. Über info@rl-nyc.com

Im Staat New York

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an jenem ort, der meine sehnsucht stillt.

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HOTSPOTS !

Amsterdam

Berlin

Amsterdam, Singapur und Berlin – die Liste der Orte, die von der französischen Outdoor-Firma Fermob bespielt werden, ist lang und reicht von dem fernöstlichen Nobelkaufhaus Takashimaya über das Berliner Bikini-Hotel am Kudamm bis nach Amsterdam, wo die Doppelsessel „Luxembourg“ die Terrassen vor dem Nemo Science Center erst richtig attraktiv machen. Das Geheimrezept für diesen Siegeszug ist ein unbeschwerter Lifestyle zu erschwinglichen Preisen, den die Kreationen in coolen Farben verkörpern. Villepinte steht zweimal im Jahr für absoluten Luxus, wenn die Konsumgütermesse

Villepinte

Singapur Maison&Objet zum Sturm auf ihre acht Hallen bittet. Ein echtes Highlight im Januar war der Guéridon „Quadrille“ am Stand der Manufaktur Cristallerie Saint Louis. Mathieu Bassée gestaltete ihn zum 65-jährigen Jubiläum der Vase „Versailles“. Höhe 472 Millimeter, Gewicht 25 Kilo, Preis 7.500 Euro. Die Franzosen sind im Kommen und Partout, will heißen überall: Das gilt auch für den neuen Lautsprecher „AeroTwist“ von Jean Michel Jarre, der früher mit Sphärenklängen auf LPs wie „Equinoxe“ und „Oxygene“ die Massen begeisterte. Nun entwirft der SynthieMusiker Klangkörper – und was für welche. Das Multimedia-Teil hat einen starken Subwoofer und verbindet sich in Sekunden mit jedem kompatiblen Smartphone, Tablet und portablen Player, und das in 11 Farben.

Partout 16

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STYLE !

Erneuter Strukturwandel in häuslichen Gefilden Gute Neuigkeiten für Kleistermeister! Mit diesen Tapeten und ein paar passenden Accessoires avancieren Sie zum Raumkünstler. Nie zuvor waren Wandbeläge so verführerisch und sexy. In politisch turbulenten Zeiten wächst unsere Sehnsucht nach Struktur. Doch lässt sich die aktuelle Tapetengeneration in 3DOptik als Reaktion auf das allgemeine Weltgeschehen interpetieren? Natürlich blickt da das geschulte Auge sofort zurück auf die Zimmer der Bauhauszeit, in der die Raufasertapete ihren Siegeszug antrat. Auch eine Ära voller Höhen und Tiefen und in vielen Aspekten vergleichbar mit heute. Doch die derzeitigen Muster sind nicht entstanden, um bauliche Unebenheiten zu überdecken: „Mich interessiert die Transformation eines Raumes durch

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die Tapete. Sie soll den Raum beleben, verändern und erneuern“, sagt der Designer Ulf Moritz, der gerade seine sechste Kollektion für die Marburger Tapetenfabrik entworfen hat und von deren technischen Möglichkeiten begeistert ist. Zu den News gehören eine Basalt-Tapete und das abgebildete Modell in Polsteroptik mit gesetzter Lacklinie und Halbperlen-Besatz. „Das ist Technik auf der Höhe der Zeit“, erläutert Ullrich Eitel, CEO in Marburg. Geht nicht, gibt es nicht. Genau das beflügelt Tapetendesigner aller Couleur, sich in die dritte Dimension aufzuschwingen. |sd


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Maschinelle Möglichkeiten prägen den Look der Wände linke Seite, doch die Plaids und Leuchtenschirme von Thomas Overesch oben entstehen in Handarbeit. Die Prototypen strickte der Designer selbst. „Ich komme aus einer Generation, in der wir Jungs viel gestrickt haben. Die 80er-Jahre, Friedensbewegung, das aufkeimende Ökobewusstsein, das war nichts Besonderes“, so das ehemalige Model, das im Anschluss Mode studierte und die Damen der Hamburger Gesellschaft ankleidete. Für seine Home Collection stand der schwedisch-barocke Stil von König Gustav III. Pate. „Er ist stark beeinflusst vom französischen Klassizismus, hat aber auch direkte Vorbilder in der Antike.“ Deckenkronleuchter „Gunnebo“ um 570 €, Decken ab ca. 800 €. Supercool der gestrickte Leuchtenschirm, Thomas Overesch. Linke Seite aktuelle Strukturtapeten: Rauten bei Marburger Tapeten, Kuben auf den Rollen „Enigma“ von Arte und Ranken bei Elitis. Kaufinfos und Bezugsquellen Seite 112.

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STYLE !

Textilprofi Dieter Thelen liefert Rat zur Tat und coacht angehende Einrichter(innen). „Unsere Branche ist hoffnungslos überaltert und setzt viel zu oft überholte und altmodische handwerkliche Maßstäbe an, die keiner mehr will und vieles wie Gardinen hässlich und unzeitgemäß machen.“ Der Weg aus diesem Dilemma führt zum Experten: „Wer seine Wohnräume konzeptionell einrichten möchte, kommt an textilen Einrichtungselementen nicht vorbei. Tapeten bringen Farbe und Muster ins Spiel. Strukturen, Lichtreflexe und viele weitere Features beleben den Wandbelag“, erklärt der Fachmann, der für seine Kunden zuerst eine „Bestandsund Bedarfsanalyse“ macht, bevor es ins Detail geht: „Die unterschiedlichen Komponenten wie Haptik, Fall bzw. Fluss eines Stoffes, Materialzusammensetzung und vieles mehr erfordern ein umfangreiches Fachwissen, mit dem man eine Vorauswahl zusammenstellt.“ Häufig arbeitet Thelen mit Architekten und Innenarchitekten zusammen. Bemusterungen und Simulation sind Teil seiner planerischen Arbeit und zeigen dem Kunden auf, wie die einzelnen Elemente später einmal aussehen werden. „Im sehr hochwertigen Segment haben wir im Vergleich zu anderen Ländern großen Nachholbedarf.“ textiles-planen.de oder dieter-thelen.de

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Spektakuläres Gewand für die Wand: „Lumino“ oben inszeniert ein antikes Muster mit feinem Glasperlenbesatz über einer Metallfolie, Sahco. Auch die Kollektion „Nomad“ Mitte und unten spielt mit metallischen Effekten. Selbst wenn der Hersteller Omexco ökologische Materialien, recyceltes Fiberglas und lösungsmittelfreie Farben sowie Sonnenenergie bei der Produktion einsetzt, sollte uns als Konsumenten eines bewusst sein: Wer sich für Tapeten wie diese entscheidet, sollte das der Umwelt zuliebe für eine ziemlich lange Zeit tun. Viele dieser Produkte lassen sich so gut wie nicht wiederverwerten. Bezugsquellen und Kaufinfos Seite 112.


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LEUTE !

Moderne Begegnungen ZigZagZurich ist eine junge Lifestyle-Marke mit historischem Vorbild und großen Ambitionen. Am Anfang standen das Interesse für nicht Alltägliches, ein zunehmendes Unbehagen angesichts billiger Massenproduktion und das Bewusstsein für eine wachsende Nachfrage nach Kunst und Design. Für Michele Rondelli und Adam Comiskey ergab sich die Antwort wie von selbst: eine Rückbesinnung auf die Arts und Crafts Bewegung und deren zeitgemäße Neuinterpretation. Ihr 2013 gegründetes Label fördert und produziert junge Talente und macht sie einer kosmopolitischen Kundschaft zugänglich. „Unsere Produkte orientieren sich in Design und Qualität am Maßstab «Made in Switzerland», hergestellt sind sie in Italien. Die vertikal integrierte Produktion beginnt mit der Garnsuche und endet bei der Konfektion.“ Alles in Handarbeit –„ein unbezahlbarer Luxus per se.“ |sd

Michel Rondelli und Adam Comiskey oben mit zwei charmanten Mitarbeiterinnen produzieren Textilien auf nachhaltige Weise und das zu moderaten Preisen. Die zweifarbige Baumwollsatin-Wäsche gibt es ab 25 bis 230 CHF. ZigZagZurich.com

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Händler unter www.koinor.com VANDA – Auf den ersten Blick fasziniert die kompakte Zierlichkeit, bei der alles stimmt. Die ausgewogenen Proportionen, die klare Form. Dennoch fehlt es VANDA nicht an Individualität: feine Linien, schwungvolle Nähte und die elegante Fußform, auf der sie so leichtfüßig daherkommt. Durch einfaches Aufstellen der Rückenkissen lässt sich ein Hochlehnsofa mit vergrößerter Sitztiefe zaubern. Die klappbaren Armteile vervollständigen das Komfortangebot. Ein umfangreiches Sofaprogramm, mit dem sich kompakte, schöne Sofalandschaften kreieren lassen. ALLES MADE IN BAVARIA, GERMANY.

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Subtile Farben, samtweiche Haptik. Zementplatten altern in Würde, das heißt, mit Patina. Alles entsteht in Kleinserie und mit Berücksichtigung von Kundenwünschen. Emery&Cie.

Kleine Entdeckungsreise „Modern Retro“ hat viele Seiten. Einer der interessantesten Aspekte ist, alte Materialien und Techniken innovativ zu interpretieren.

Trendforscher widmen dem Thema „Retro“ nach wie vor große Aufmerksamkeit. Die Suche nach der verlorenen Zeit, nach Werten und Richtlinien treibt viele Menschen um. So erklären sich zum Teil der Run auf Vintage-Möbel bis hin zu Antiquitäten, die sich bei jüngeren Generationen wachsender Beliebtheit erfreuen, genauso wie die zahlreichen Re-Editionen vermeintlicher Klassiker der Möbelgeschichte. Das ist die eine Seite. Die andere

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ist eher terra incognita, birgt jedoch so manche Überraschung: Aus der Beschäftigung mit traditionellen Produktionstechniken und Stoffen entstehen neue Projekte, die mit spannenden Geschichten aufwarten. Einige Storys möchten wir nachfolgend vorstellen mit der Einladung, weitere zu entdecken. Zementplatten wie die Modelle auf dieser Seite fanden im 19. Jh. in ganz Europa Verbreitung. Sicher ist, dass sie aus dem Mittel-


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TREND ! Bugholz trifft auf Rattan und Zitate aus der Jugendstilzeit: „Fontal“-Stuhl von Expormim. Unten: Kanne zum Service „The Whistler“ um 140 €, sechs Becher 50 €, über Markanto.

Kork und Steingut gehören zu den wichtigsten Erzeugnisse Portugals, seit Jahrhunderten ... meerraum stammen, unsicher ihre Entstehungszeit, die möglicherweise in die Antike datiert. Heute erleben die handwerklich hergestellten Gussplatten, die nicht gebrannt werden, eine Renaissance. In Deutschland, etwa durch die Firma Via, und auch in Frankreich, wo die belgische Architektin Agnes Emery mit ihrem kleinen Workshop extravagante Farbwelten kreiert. Die Beschäftigung mit Technik führte auch die Macher von Expormim zum Ursprung ihrer spanischen Möbelfirma: Rattan. So trägt der Stuhl des Gestalters Oscar Tusquets Blanca den Namen „Fontal“, was soviel wie Quelle bedeutet. Rückbezüge entstehen durch das verwendete Geflecht in Kombination mit dem Bugholz (entstanden um 1830) und durch den Einsatz von Kugeln zwischen Sitz und Lehne, die an Entwürfe der Designer der Wie-

ner Werkstätte denken lassen. In gewisser Weise eine Hommage an den Jugendstil in Österreich. Auch Kork erlebt gerade ein Revival. Auf der Pariser Messe Maison & Objet präsentierte die portugiesische Firma Blackcork Möbel aus schwarzer Eichenrinde, die in Kooperation mit Designern entstanden (Seite 112). Dabei kommen nur die Rinden von Eichenästen und nicht deren Stamm zum Einsatz. Es sind die Haptik des Materials und seine Recyclebarkeit, die Newcomer fasziniert und Neues hervorbringt wie das abgebildete Teeservice „The Whistler“, das seinen Namen einer der ältesten und größten Korkeichen weltweit verdankt. Die Marke dahinter heißt Alma Gémea und ist die Kooperation zweier Hersteller (Amorim und Matceramica), um der Wirtschaftslage im Süden Portugals einen Impuls zu geben. >

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Positive Energiebilanz, Algenresistenz, Regenund Nässeschutz. Gute Gründe für Backstein. Schweifen die Gedanken von Ländern zu Regionen spricht der Fachmann schnell von Disparitäten: Backstein ist ein bevorzugtes Material im Norden und Westen Deutschlands und wie man sieht, super modern interpretierbar. Der Wohnhaus-Monolith steht in Nordrhein-Westfalen und ist eine der letztjährigen JuryPrämierungen des Fritz-Höger-Preises für Backstein-Architektur. Wer die Preisträger der letzten Jahre unter die Lupe nimmt, der kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Nun gut, das expressionistische Chile-Haus in Hamburg, dem Höger seinen Ruhm verdankt, mag eine Vorahnung geben, wie aufregend ein

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jahrtausendealtes Material bespielt werden kann. Das gilt in einem anderen Bereich für die 1500 Jahre alte Filz-Technik, mit der die Shyrdak-Teppiche und -Hocker in Kirgistan gefertigt werden. Schafwolle wird verfilzt und eingefärbt, um aus den Stücken Muster auszuschneiden. Diese werden in einem weiteren Arbeitsgang neu zusammengesetzt und vernäht. Shyrdak gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Früher farblich auf dunkle Töne beschränkt, gibt es die Ranken heute knallig. >

Tradition hat viele moderne Gesichter. Zum Beispiel bei der Fassade dieses Einfamilienhauses aus Backstein, das in Nordrhein-Westfalen steht. Von weiter weg, nämlich aus Kirgistan, stammen die ShyrdakTeppiche und -Hocker, fair gehandelt und erhältlich über feelfelt.ch


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TREND !

Flechtwerk: Diese Generation ist salonfein, auch wenn so manches vor der Fensterfront steht – im Garten. V. oben: Stuhl „Sidd“ mit Armlehne aus Rattan, ab 250 €, wie das Sitzobjekt „Nest“ nach einem Design von Foersom & Hiort-Lorenzen, beides Cane-Line. Die Stehleuchte entwarf Designstar Paola Navone für Gervasoni, ca. 310 €. Den Sessel „La Luna“ mit Rhomben-Geflecht gibt es für ca. 1.600 € über Kenneth Cobonpue. „Pigalle” visualisiert die Möglichkeiten, die die Triebe der Palme bieten: Als In- oder Outdoorversion ab 1.885 €, Kenneth Cobonpue. Kaufinfos und Bezugsquellen auf Seite 82 und 112 im Heft.

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Rattan hat längst sein Revival. Der Begriff stammt aus dem Malaiischen Denken Sie beim Stichwort Rattan auch unweigerlich zurück an eher unschöne Orgien in Badezimmern und Flurecken? Irgendwann in den 1980er-Jahren avancierten die Erzeugnisse aus dem Stamm der Rattanpalme zu einem absoluten No-Go. Doch nach der Lektüre der vorigen Seiten wissen Sie es längst: Alles kommt zurück oder war nie weg. Auf jeden Fall sieht es heute stylisher aus und ein gelungeneres Finale für eine Geschichte über Retro kann es eigentlich nicht geben. Schließlich lässt sich hiermit die These, dass früher alles besser war, sehr formschön widerlegen: Weltweit arbeiten die Gestalter daran, aus Vergangenem etwas mit Bestand für die Zukunft zu machen. lsd


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Design aus Benelux Belgien, Niederlande und Luxemburg werden in Sachen Design völlig unterschätzt. Sie schlagen eine stilvolle Brücke zwischen Funktionalität und Eleganz. Ein geprägter Begriff bleibt nie ohne Wirkung. Er ist der Start einer nicht enden wollenden Assoziationskette. Wir hören das Wort Frühling und sehen zartblühende Wiesen, Fahrradfahrer, Eiscreme und hören zwitschernde Vögel. Was verbinden Sie mit den Ländern Belgien, Niederlande und Luxemburg? Meistens wird die Frage mit leckerem Käse, belgischem Bier, süßem

Mitten im Herzen von Antwerpen haben Tim und Ilse ein unvergleichbares Designobjekt geschaffen. Dass das Apartment mal ihr Zuhause war, spürt man in jedem Detail. 280 Quadratmeter gibts für 1.300 € pro Nacht.

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Gebäck, Tim und Struppi, Manneken Pis, und dem Europaparlament beantwortet. Völlig zu unrecht wird eins häufig vergessen – die Beneluxländer sind die Heimat vieler begabter Designer und Hersteller. Gerade die Belgier haben es verstanden hochwertige Möbel zu entwerfen, die durch zeitlos zurückhaltendes Design überzeugen – immer eine gekonnte Mischung aus modern und chic aber dennoch wohnlich. Kleine Details und aufregende Materialmixe haben sich in den letzten Jahren zur Visitenkarte der Beneluxstaaten entwickelt. Es entstand eine Symbiose aus nordischer Funktionalität und französischer Eleganz. Grund genug, die nächsten Seiten mit Herstellern zu füllen, die auf der imm besonders hervorstachen. Aber zunächst finden Sie auf dieser Seite ein mietbares Apartment in Antwerpen, das den Benelux-Lebensstil in einer solchen Weise trifft, dass man es nicht vorenthalten darf. | mlm


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SPEZIAL !

Ein Stil, dessen Eleganz, so pur und natürlich, jegliche Zeit überdauert, zugleich jedem Zuhause Esprit und Frische verleiht und vor spannenden, unkonventionellen Innovationen geradezu sprudelt. Die farbliche Reaktion verschiedener Materialien auf Natureinflüsse faszinierte den niederländischen Designer Lex Pott in einem solchen Maße, dass daraus die „True Colour“ Vasen für &tradition entstanden. Das Zusammenspiel verschiedener Materialien, Farbtöne und unterschiedlicher Haptik erzeugt eine einzigartige Spannung. Preis ab 80 €. Streng genommen gehört &tradition mit Sitz in Dänemark zwar nicht zu den Benelux-Staaten, aber aufgrund stilistischer Nachbarschaft kann man ruhig mal auf dem politischen Auge blind sein. Sonst würden uns der organisch geformte „Catch Chair“, den es für 800 € gibt, sowie das in zeitloser Eleganz kaum zu übertreffende „Cloud“ Sofa entgehen, Preis ab 3.600 €. Arbeiten? Picknicken? Arbeiten? Ausnahmsweise muss darauf mal keine Antwort gefunden werden. Der „BuzziPicNic“ der belgischen Marke Buzzi Space verbindet ab 7.520 € einfach beides. Kantig, klar und klassisch zeigt sich der Lehnstuhl „Heron“ im Stil der 50er-Jahre. Preis auf Anfrage.

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SPEZIAL !

Raffinierte und intelligente Details, die uns das Leben jeden Tag ein wenig leichter machen und eine Portion Individualität – mehr davon! Als die belgische Marke Objekten gegründet wurde, ging es Alain Berteau vor allem um Intelligenz, Innovation und Globalität. Der „Monarchy“ Hocker, dessen Name sich aus der Form einer umgedrehten Krone ergab, folgt zum Beispiel der Bewegung des Körpers. Das komfortable Sitzgefühl gibts zum Preis von 290 €. Der lästigen Suche nach der Fernbedienung bereiten die Taschen des „Kangaroo“ Kissens ein Ende, das gibts bereits für 60 €. Das Design des Kissens und der Leuchte stammt aus der Feder des Mitbegründers Alain Berteau. Die LED-Leuchte „Swing“ lässt sich je nach Bedarf um 270 Grad drehen. Erhältlich ist sie als Stehoder Tischleuchte ab 480 €. Der „Chief“-Stuhl des niederländischen Unternehmens Label verbindet die Gemütlichkeit eines Lounge-Sessels mit der Funktionalität eines Esszimmerstuhls. Ob Holzbeine oder gekreuztes Stahlgestell, Leder oder Stoff bleibt dem Besitzer in spe ab 710 € überlassen. Die gleiche Freiheit in Sachen Gestaltung gilt für das puristische „Kris“-Sofa für 2.285 €.

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Schlicht und authentisch, das beschreibt die raffinierten Massivholzmöbel des belgischen Herstellers Ethnicraft wohl am besten.

Der Designer Alain van Havre behalf sich bei der Konstruktion des „Circle“-Tisches mit Mikado-Stäbchen, um herauszufinden wie sich die Tischbeine gegenseitig stützen. Heraus kam ein einzigartiges Möbelstück, das für 1.210 € lange Freunde bereitet. Im Jahr 2013 begann Ethnicraft mit dem Designerduo Jan & Lara unter dem frischen und dynamischen Label Universo Positivo Produkte zu entwickeln, die vor allem durch den überraschenden Mix aus lackiertem Metall und Holz besteht. Die Früchteschalen gibts ab 100 €.

ELEMENTARY SHAPES DIE SCHÖNHEIT DER GEOMETRIE Neue Freiformteppiche von Werner Aisslinger.

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SPEZIAL !

Belgisches Design steht für Innovation, Purismus und Exklusivität. Die Luxusmarke Royal Botania legt besonderen Wert auf innovative Technik und höchsten Komfort. So lässt sich der „Traverse“-Tisch, eine Neuauflage des „Gatlake“ Tisches von Matthias Deferm, mit einem Handgriff auf die doppelte Fläche vergrößern, Preis ab 1.750 €. Mitte: Der Tisch stammt aus der neuen Kollektion „Illum“ von Tribù und wurde aus doppelt beschichtetem Aluminium gefertigt, das macht ihn besonders leicht und witterungsbeständig, Preis: 1.950 €. Links: Reif für die Insel ist jeder mal. Dank der „Moon Island“ Kollektion des exklusiven Herstellers Manutti muss man dafür nur in den eigenen Garten gehen. „Konzept 1“ wie abgebildet liegt bei 3.555 €.

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SPEZIAL !

Outdoor-Möbel, die trotz hoher Beanspruchung in Sachen Komfort und Design überzeugen.

Dank witterungsbeständigem Bezugsmaterial macht das Outdoor-Sofa „Walrus“ das ganze Jahr eine gute Figur. Für Stauraum sorgt ein raffiniertes Fach in der Lehne, Preis ab 4.000 €. Ebenfalls vom belgischen Hersteller Extremis stammt der Tisch „Pantagruel“ für 4.200 €, von dessen drehbarem Mittelteil besonders große Runden profitieren. Extremis geht als kleiner, feiner Produzent seit Jahren eigene Wege und bezeichnet seine Kreationen selbst als „sexy und outstanding”. Wer der Homepage einen Besuch abstattet, der weiß warum. Trotz Humor und schrägen Inszenierungen pflegten die Macher von Anfang an Aspekte wie Nachhaltigkeit und Originalität. Bezugsquellen Seite 82 und 112.

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SPEZIAL !

Manchmal muss es ein Solitär sein Sessel sind derzeit ganz groß im Rennen. Unsere Gesellschaft neigt zum Individualismus, und ein Fauteuil kauft sich eben doch schneller als ein ganzes Sofa. Hier sind unsere „Take Five“. 1 | Im letzten Jahr entstand „Silene“, ein knackiger Drehsessel im Retro-Look. Besonders sind die Ziernähte und die Kombinationsmöglichkeiten für die Polster. Uns gefällt das Sitzgefährt des Amsterdamer Designers Thijs Smeets am besten in Uni, so kommt seine Form klar rüber. Wie abgebildet um 1.475 €, Leolux. 2 | Grazil und doch überraschend bequem: So präsentiert sich „Grace“. Der Armlehner zeigt mit seiner simplen Form und den elegant verlaufenden Kanten starke Präsenz, die der Hahnentritt-Bezug betont. Absolut gelungen und das ab 835 €, Brühl. 3| Das Duo trägt die Nummer „808“ und die FormstelleGestalter Claudia Kleine und Jörg Kürschner haben damit ein Lieblingsstück zum Abtauchen geschaffen. Es verbindet maximalen Komfort mit der Möglichkeit zur Individualisierung. „Unser Ziel war es, ein Möbel zu entwerfen, das einen umarmt, innere Ruhe ausstrahlt und auch inspiriert“. Ab 4.840 €, Thonet. 4 | „Mono“ heißt das neue Sitzmöbel von Marco Dessí, das vollkommen unaufgeregt im Raum steht und gerade 1 deshalb wirkt und ganz prima mit Sofas kombiniert werden kann. Optional vervollständigt ein Fußhocker den Komfort. Ab 3.000 € bei Wittmann. 5 | Einer der schönsten Entwürfe der Saison ist „Toa“, weil er Tradition in eine absolut zeitgemäße Form bringt. Design von Rémi Bouhaniche, einem eher stillen Vertreter der Gattung Designer mit toller Handschrift. Ab 2.875 €, Ligne Roset. Kaufinfos und Bezugsquellen Seite 82/112.

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Blaue Lagune Aquamarin, Royalblau und Indigo – schönere Farben bringt selbst die Natur nicht hervor. 1 | Ein Leder, so zart, dass sich der weiche Bezug sanft in gewollten Wellen um den Körper legt. Das Liegegefühl des Sofas „Garret“ gibt es ab 3.810 € bei Koinor. 2 | Das massive Glas des royalblauen Teelichts und der aquamarinfarbenen Vase der Serie „Salviato“ umschließt kleine Luftbläschen wie Sauerstoff im tiefen Ozean. Gesehen bei Lambert für 25 € und 45 €. 3 | Ergonomische Form und gepolsterte Rückenlehne des „Tea“-Barstuhls ermöglichen langes Sitzen ab 855 € bei Sancal. 4 | Schwingende, filigrane Linien und zeitlose Eleganz – der „Liz“-Stuhl von Walter Knoll ist eine unvergleichbare Schönheit, Preis ab 750 €. 5 | Die Form der „Kipu“-Sitzinsel von Lapalma erinnert an glatt geschliffene Flusskiesel. Preis ab 555 €. 6 | Die fließende Form des „Achilles“-Sessels von Artanova ist expressiv und unkonventionell. Erhältlich für 3.845 €.

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Handmade in Germany es sind die feinen details. die ein schramm bett auszeichnen. deshalb setzen wir ein besonderes werkzeug ein: die menschliche hand. nur so kann aus kostbaren, nat체rlichen komponenten ein so unnachahmliches gesamtbild entstehen. perfekter schlafgenuss mit allen sinnen.

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SPEZIAL !

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Feine Handschmeichler

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Insider wissen um seine Unverwüstlichkeit: Samt ist der Stoff der Saison. Doch auch andere Materialien sind samtig ...

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„Die Natur ist das Zimmer mit den schönsten Tönen. In brillanten Farben blühen jetzt auch die Highlights der aktuellen Kollektion – mit den neuen Samtbezügen aus Baumwolle“, heißt es bei Rolf Benz. Die Firma ist nicht die einzige, die das Material ins Rennen bringt. Italienische Produzenten zeigen es schon länger. Ob aus Cotton oder edler aus Mohair, Samt ist angesagt: 1 | „Mio“ von Norbert Beck für Rolf Benz, ab 3.545 €. 2 | „Vittoria“ mit lackierten Buchenbeinen: Promemoria. 3 | EOOS (Seite 12) entwarf den raffinierten Beistelltisch „Tama“. Der Onyx wird geledert und zieht damit Hände magisch an. Um 12.000 €, Walter Knoll. 4 | Charmant, praktisch und samtweich: „Little Ben“, ab 790 €, Draenert. 5 | Big-Game-Entwurf aus Japan: Lounger „Castor“ ist noch ein Prototyp, Stühle und Tische 4 gibt es bereits bei Karimoku. 6 | Modifiziert und in coolem Samt: das Sofa „323“ wurde von der Designerin Anita Schmidt überarbeitet, wie abgebildet um 3.070 €, Rolf Benz. 7 | Eigentlich sind Glasmöbel die Domäne von Gallotti & Radice aus Italien. Jetzt kommt ein Samtsofa dazu: „First“ von Massimo Castagna, um 2.965 €. 8 | Dänisch-Italienischer Handstreich von GamFratesi für die Kultfirma Gubi: „Beetle“, ab 1.650 €. 9 | Klassischer Stil, edler Bezug: „Febo“ als Hocker zum gleichnamigen Sessel von Antonio Citterio für Maxalto. 10 | Sexy: „Glover“, ab 2.800 €, Minotti.

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KNOWHOW !

Investieren Sie jetzt in Ihre Zukunft Aber in welche? Bausparvertrag, Prämiensparen, Lebensversicherung? Auslaufmodelle ... Wie wäre es mit: morgen Freunde zum Essen einladen. Oder: ein Genusstag in der Küche. Voilà! Wir haben uns bei guten Hausgeräte- und Küchenherstellern umgeschaut und möchten Ihnen gerne ein paar besondere Dinge vorstellen, die auf ihre Weise einzigartig sind. Nachfolgend finden Sie Design-Highlights wie diese beiden Küchen, clevere Accessoires und die Neuheiten 2015 wie einen Geschirrspüler, der selbst Plastikwaren wie Schalen tropffrei sauber bekommt. Einige Schlagworte werden Ihnen helfen, das für Sie passende Produkt schneller zu finden. Zum Beispiel: SESAM ÖFFNE DICH: Gewürze und Kochutensilien kommen auf Knopfdruck im verschließbaren Aufsatzregal „Xtend+“ von Leicht zur Geltung. Die Lamellenfronten lassen sich automatisch öffnen und schließen. GENUSSMOMENTE versteckt die Nussbaumtüre der neuen „La Cucina”, die Matteo Thun für den Holzspezialisten Riva realisierte. Dahinter versteckt sich ein großer Weinkühlschrank. >

Es ist angerichtet. Unser kleiner Freund aus der Serie „Souvenir d’Italie” stammt aus der Trendschmiede Alessi und freut sich auf optische und technische Leckerbissen wie oben: Leicht. Links: Eine Küche sollte eine Investition für die Ewigkeit sein: „La Cucina” von Matteo Thun für Riva.

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Heutige Küchen sind der perfekte Ort, einfach mal abzutauchen. Probieren Sie es einfach aus. Eine WOHLTAT fürs Auge sind Blanco-Spülen, die es in einigen Materialien und für verschiedene Budgets gibt. Herausragend ist die exklusive Spüllinie „Blanco Flow-IF” der firmeneigenen SteelArt-Manufaktur. Das Bild sagt mehr als Worte, prägnant ist der zirka ein Millimeter hohe, flächenbündig wirkende IFRand. LINDERUNG für geschundene Hände versprechen die

Zwiebelschneiden ohne Weinen funktioniert mit dieser Brille, um 15 €, Mastrad. Die Spüle ist eine Glanzleistung von SteelArt/ Blanco, die Reinigung des Dampfbackofens mit Wasser von Gaggenau. Kaltes oder kochendes Wasser spendet das neue Quooker-System.

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Dampfbacköfen der Serie 400 von Gaggenau mit direktem Anschluss an den Wasserzu- und -ablauf. Kein Schrubben mehr, alles wird hygienisch clean dank Automatik. ENTSPANNUNG bedeutet, wenn kochendes Wasser via Taste aus einem Hahn fließt – zur Teeund Kaffeezubereitung oder zum Ankochen von Nudeln. Neu ist ein Reservoir des Quooker-Systems, das ohne Sicherheitsgruppe, Überlauftrichter und Abflussschlauch auskommt. Die Energie kommt aus der Steckdose. Let’s simplify und los geht’s!


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Erst Farben machen Ihren Küchenraum zu einem Traum. WOHNLICHKEIT entsteht durch ausgesuchte Materialien, ausgewogene Formen, durch offene Raumkonzepte und durch interessante Farbgebung. Sollen alle Aspekte zusammenspielen, kommen nur noch wenige Hersteller infrage. Das Spezielle an diesem Kubus von Warendorf sind die aufwendige Verarbeitung und die raffinierte Integration von Funktionen, für die der Kunde fast alle RAL-Farbtöne wählen kann. Mit der Retro Collection von Gorenje kann man STILBEWUSSTSEIN zeigen. Doch neben der ausgefeilten Palette hat der Hersteller auch an den inneren Werten der Cooler gearbeitet und punktet mit ordentlichen Energiewerten A++.

Von Ananassalbei bis Zengarten Erleben Sie kreative Schaugärten, wundervolle Outdoor-Inszenierungen, aktuelle Möbel-Trends, Pflanzenraritäten und Charmantes rund um grün und

Ob als Kühlschrank oder Kühl-GefrierKombination brilliert die „Retro”-Linie links mit tollen Farben und einem modernen Innenleben mit ebensolchen Energiewerten, ab 1.260 €, Gorenje. Oben: Die wichtigsten Bausteine einer modernen Küche von Warendorf skulptural präsentiert, nämliche Korpusse von Schränken und Regalen perfekt verarbeitet bis ins Detail. Der Name steht für individuelle Premium-Küchen nach Maß. Höchste Ansprüche an den Gestaltungs- und Produktionsprozess machen jede Küche zu einem Unikat „Made in Germany”, das dem persönlichen Lebensstil des Kunden gerecht wird. Bezugsquellen und Kaufinfos Seite 82/112.

draußen. Fokus 2015: Grünes Genießen! GARTEN outdoor . ambiente Für Menschen, die das Besondere lieben.

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Gutes Essen und gemeinsames Kochen schafft emotionale Momente. Die Technik untermalt. Wenn man ein FAIBLE für gute Küche hat, ist es großartig, es mit Gleichgesinnten zu teilen. Da werden Rezepte und Tricks ausgetauscht und Neues gemeinsam entdeckt. „Kochen inspiriert Menschen, Menschen inspirieren uns”, sagt Stefan Kinkel, Geschäftsführer von Neff Deutschland. „Wir möchten Menschen ansprechen, für die Kochen und Ernährung ein wichtiger Bestandteil des Lebens sind.” Die aktuellen Backöfen ermöglichen Dampfgaren zusammen mit allen herkömmlichen Heizarten. So wird der Wildschweinbraten (oben im Bild) noch zarter und knusprig zugleich. Die Serie „Mega” bietet eine intelligente Dampfunterstützung, einen Back- und Bratassistenten und gute mechanische Features wie die versenkbare Backofentür sowie

„ComfortFlex”-Auszüge für leichte Bedienbarkeit (rechts). Insgesamt 42 Modelle stehen zur Auswahl, für die in den Geschäften ein Online-Berater zur Ermittlung des passenden Geräts bereitsteht. TRADITION hat der Gewölbebackofen bei La Cornue. Durch die Wölbung des Backofens wird eine Wärmezirkulation erzielt, die eine gleichmäßige Hitzeverteilung bei konstanter Temperatur ermöglicht. Unterstützt wird die Luftbewegung im Gasbackofen „Château G4” von einem hochleistungsfähigen Ringbrenner in Kombination mit einer RCC-Scheibe, die Wärme speichert und so erstmals auch ein Garen bei niedrigen Temperaturen ermöglicht. Dafür gibt extra es einen besonderen Bräter.

Eines der Geheimnisse des Gewölbebackofens der Marke La Cornue aus Frankreich ist seine Form. Links: das neue Modell „Château G4” mit Ringbrenner für besonders niedrigen Verbrauch. Auch der Elektrobackofen wurde mit neuen Back- und Bratmöglichkeiten versehen. Oben: Ein weiterer Geheimtipp für ambitionierte Hobbyköche ist Neff aus Deutschland. Zu den Publikumsmagneten auf der Küchenmesse LivingKitchen im Januar gehörten der Backofen aus der Serie „Mega”, der Dampfgaren mit allen herkömmlichen Heizarten ermöglicht. Ab 2.635 €.

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KNOW-HOW !

Nutzer der Bosch Serie 8 können die Geräteeinstellungen für Rezepte direkt per „Home Connect” an ihren Backofen schicken, der den Kochoder Backvorgang für das dort eingestellte Gericht startet und ausschaltet. Unten: Outdoor-Küche „GM 780” mit Teppan Yaki, L. Heinen Design.

Der einfachste Weg zum perfekten Haushalt: mobile Gerätesteuerung mit „Home Connect”. VERNETZUNG ist das Thema der nächsten Jahre, auch wenn die Konsumenten davon noch überzeugt werden müssen. Bosch hat im Dezember erstmals Hausgeräte auf den Markt gebracht, die über WLAN miteinander verbunden sind und von mobilen Endgeräten aus gesteuert werden können. Die Anwender haben über die App „Home Connect” Zugriff auf eine umfangreiche

Rezeptdatenbank, digitale Gebrauchsanleitungen, Tipps zur optimalen Geräteausnutzung sowie wichtige Daten zu einzelnen Modellen. „Damit schaffen wir eine neue Form von Convenience und Benutzerfreundlichkeit im Haushalt”, weiß Michael Bohn, Leiter Marketing & Kommunikation. Bosch will das Angebot an vernetzbaren Hausgeräten im Herbst dieses Jahres um Wäschepflege-Geräte, Kaffeeautomaten und einen kamerabestückten Kühlschrank erweitern. VARIABILITÄT ist die Spezialität dieser modularen Küche von L. Heinen Design, die sich nach eigenem Gusto gestalten lässt – auch für Ihre Häuslichkeiten.

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KNOW-HOW !

Alles auf einen Griff: Gute Küchenplanung schafft kurze Wege. Innovationen sparen Zeit. Funktionale EXTRAS wie eine individuelle Ladeneinteilung aus Holz, Apothekerauszüge, Karusselschränke sowie Anti-RutschBöden zeichnen die durchdachte Innenausstattung der „Linee” Küche von Team 7 aus. Das gilt für eine einfache Küchenzeile bis hin zur Wohnküche mit Kochinsel. Der Korpus besteht zur Gän-

„Bauknecht folgt denselben Prinzipien wie die BauhausArchitektur”, so Sander Brouwer, einer der Designer bei der Traditionsmarke, die zu Whirlpool gehört. „Wir stehen für funktionsorientiertes, benutzerfreundliches Design kombiniert mit qualitativ hochwertigen Materialien und innovativen Technologien.” Die neue Geschirrspüler-Generation erhielt den Kücheninnovationspreis für ihre technischen Features, wie PowerDry und PowerClean. Oben: Nicht technisch, aber sehr praktisch sind die Gemüsebeutel der französischen Marke Mastrad, die Kartoffeln und Zwiebeln länger frisch halten. Oben rechts: Modern und urban präsentiert sich die „Linee”-Küche von Team 7. Sieben verschiedene Holzarten stehen dafür zur Auswahl. Gelungen ist der Mix aus Glas, Edelstahl und Naturholz.

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ze aus Naturholz, für die Fronten werden hochwertige, verzugssichere Dreischichtplatten verwendet, die im eigenen Plattenwerk hergestellt werden. TECHNOLOGIEN wie „PowerDry” bei Bauknecht setzen Maßstäbe: Ein Ventilationssystem saugt mit einer doppelten Luftzirkulation die Feuchtigkeit im Innenraum nach dem Reinigen ab und kondensiert sie. So wird selbst Kunststoff außergewöhnlich gut getrocknet. Nach einer Stunde1 ist sämtliches Geschirr gereinigt und das mit einer Energieeffizienzklasse A+++, das bedeutet: bis zu 20 Prozent weniger Strom.


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Kombinationsgabe Ein einzigartiges Einbaugerät von Miele vereint die Vorzüge des Dampfgarers mit denen der Mikrowelle und spart Platz. Mehr als neun von zehn Miele-Kunden wünschen sich für ihre neue Küche ein zweites Einbau-Kochgerät – und schwanken dabei häufig zwischen Dampfgarer und Mikrowelle. „Unser DGM ist hier die ideale Lösung, weil er den Komfort einer Mikrowelle mit der Ergebnisqualität unserer Dampfgarer vereint”, erklärt Dr. Axel Kniehl, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Miele Gruppe. Ohne jeden Kompromiss beherrsche das Gerät beide Disziplinen: Für die Dampferzeugung verwendet Miele dieselbe MultiSteam-Technologie, die auch bei den Top-Modellen aus gleichem Hause zum Einsatz kommt – mit einem leistungsstarken, externen Dampferzeuger (3,3 kW) und acht Dampfauslässen an der Garraumrückwand für eine schnelle, gleichmäßige Dampferzeugung und -verteilung. Die Mikrowellenleistung kann in sieben Stufen (max. 1.000 Watt) abgerufen werden. Da Dampfgarer und Mikrowelle im Funktionsprinzip kaum unterschiedlicher sein könnten, waren die Miele-Entwickler gleich mit mehreren technischen Herausforderungen konfrontiert. So hat die Gerätetür einen speziellen Aufbau, damit die Mikrowellenenergie nicht nach außen gelangt und das Gerät dauerhaft dampfdicht ist. Wegen der Mindestlebensdauer von 20 Jahren sind zudem Dampfgarer-Garräume bei Miele aus Edelstahl, doch Metall kann beim Mikrowellenbetrieb zu Funkenüberschlag führen. Miele hat dieses Problem mit Silikonverbindungen gelöst, die den Garraum von den Edelstahl-Aufnahmegittern wirkungsvoll entkoppeln. Sein Volumen ist auf 40 Liter gewachsen. Im Anwendungsspektrum bietet der DGM 6800 die ganze Bandbreite des Spitzenmodells der Solo-Dampfgarer. Das um-

fasst über 150 Automatikprogramme, die über das M-Touch-Display mit Suchfunktionen schnell im Zugriff sind. Anwender können bis zu 20 eigene Programme erstellen und speichern, bei denen sich beide Betriebsarten kombinieren lassen. Möglich ist etwa das schonende Auftauen und gleichmäßige Erhitzen in Abfolge. Wer einen tiefgekühlten Eintopf zubereiten möchte, speichert ein Programm, das im Wechsel aus Mikrowellenbetrieb und Dampfgaren besteht. Der neue Dampfgarer mit Mikrowelle von Miele ist ein Einbaugerät für die 45 Zentimeter hohe Möbelnische. Erhältlich ist er in der Designlinie PureLine in den Farben Edelstahl CleanSteel, Obsidianschwarz, Brillantweiß und Havannabraun. Zur Ausstattung gehören vier Edelstahl-Garbehälter, ein Stellrost, eine Glasschale, zwei Entkalkungstabletten sowie ein DampfgarKochbuch. Das Gerät kommt im April auf den Markt.

Heißer Dampf trifft schnelle Welle: Der DGM 6800 von Miele ist ein sehr vielseitiges Einbaugerät oben, das Dampfgarer und Mikrowelle vereint und Platzprobleme in der Küche löst. Unten: Das Gerät bietet ein Garraumvolumen von 40 Litern und extra große Garbehälter. Das lässt bei der Speisenzubereitung – hier das Dampfgaren von Gemüse – keine Wünsche offen. UvP 3.600 €, Miele. Bezugsquellen Seite 112.

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Im Hausgerätebereich tut sich einiges. Das neue Statussymbol Küche erfordert auch eine Designmodifikation. Vier Fragen an Gerhard Nüssler, Chefdesigner bei Siemens Elektrogeräte. Welchen Einfluss haben die steigende Nachfrage nach Premiumgeräten und der neue Stellenwert der Küche auf die Gestaltung? Wir beobachten in den letzten Jahren eine zunehmende Tendenz zur horizontalen Kombination von Geräten. Dabei werden zwei oder mehrere Geräte auf gleicher Höhe wie ein Panorama nebeneinander montiert. Wenn weniger Platz zur Verfügung steht, werden die Geräte übereinander platziert. Diese direkte Nachbarschaft stellt uns als Produzent vor neue Herausforderungen in puncto Durchgängigkeit, Präzision und Flexibilität der Anordnung. Wie sieht Ihre gestalterische Lösung aus? Durch neue Proportionen und die rein horizontale Ausrichtung haben die Geräte an Klarheit und Leichtigkeit gewonnen. Das resultiert aus dem Einsatz von schwarzem und weißem Glas, darunter stellen eine feine Chromlinie und ein schmaler Edelstahlstreifen die Verbindung zum unteren Teil der Gerätefront her. Egal ob übereinander oder nebeneinander: Es passt alles millimetergenau zusammen. Haben sich neben der Gestaltung auch die Materialien geändert? Ja. Wir beobachten seit einiger Zeit den Übergang der Küche vom Werkstatt- zum Wohnraumcharakter. Edelstahl verliert an Dominanz. Stattdessen kommen verstärkt Werkstoffe zum Einsatz, die wir aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik kennen: etwa farbiges Glas, aber auch Chrom und gebürstete Metalloberflächen. Worauf sollten Küchenplaner und -käufer achten? Wichtig ist die Kombinierbarkeit der Geräte in Bezug auf Materialien, Griffgestaltung, Proportionen und Lichtfarben. Alle sichtbaren Geräte sollten aus derselben Serie stammen, vor allem bei der Planung von Panoramen.

Die Küche ist das neue Auto. Der veränderte Stellenwert ihrer Ausstattung, Trendthemen wie Vernetzung und die Forderung nach mehr Wohnlichkeit stellen an Gestalter hohe Anforderungen. Gerhard Nüssler oben prägt seit Jahren den Look bei Siemens-Geräten. Der neueste Coup des Premiumhersteller ist die Serie iQ700 ganz oben, die von der Optik bis zur Bedienoberfläche aufeinander abgestimmt ist. Siemens.

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Edle Einfalt und stille Größe J. J. Winckelmann wäre happy über dieses Londoner Apartment nach Plänen der Designerin Kelly Hoppen. Kein Mädchentraum in Pink, sondern toughe Monochromie. Klassik eben. FOTOS: MEL YATES TEXT: MARIE-LUISE MUGRAUER

Nicht selten sieht man ein Loft, in dem man sich aus Angst, das wohldurchdachte Gesamtkunstwerk zu zerstören, weder auf dem streng konturierten schwarzen Ledersofa niederlassen will, noch sein Glas auf dem in Edelstahl eingefassten Marmortisch absetzen möchte. Ganz anders sind die Arbeiten von Kelly Hoppen. Ihre Handschrift sind klare Linien und neutrale Farbtöne, gepaart mit einem Hauch barocker Opulenz. Trotz distanzierter Anmutung ist sie Meisterin darin, Räume zu schaffen, die Wärme und Geborgenheit ausstrahlen. Bereits im Alter von sechzehn Jahren hatte Kelly Hoppen ihre erste Chance sich als Innenarchitektin zu beweisen; Freunde der Familie baten sie um die Gestaltung ihrer Küche. Glücklicherweise blieb es nicht bei diesem einen Auftrag. Vielmehr war er der Beginn einer steilen Karriere. Heute kann die Britin auf unzählige Ausstattungen von Privathäusern, Geschäftsräumen, Hotels, Jachten, Privatjets und sogar die Gestaltung der First-Class der

British Airways zurückblicken. Es ist also nicht verwunderlich, dass sich über die Jahre der Begriff Kelly-Hoppen-Look als Inbegriff schnörkellos mondäner Eleganz etablieren konnte. Ein nicht minder repräsentatives Beispiel für diesen unverkennbaren Stil ist eben dieses 135 Quadratmeter große Londoner Loft, das sich im Herzen Mayfairs befindet. Die Besitzer nutzen das Apartment in erster Linie als Büro, aber eben auch als Zweitwohnsitz, wodurch Wohnlichkeit und Repräsentation einen ausgeglichenen Dialog führen sollten. Sicherlich eine Herausforderung, die Kelly Hoppen meisterlich gelungen ist. Der Empfangsbereich wird von einem aufwendig bezogenem Sofa dominiert. Dabei handelt es sich um „Chester Moon“, einen Entwurf Paola Navones für Baxter. Der Stoff wird kunstvoll in Falten gelegt und anschließend in einem Rautenmuster mit Knöpfen am Rahmen fixiert, die technische Vorlage sind englische Chesterfield-Sofas. Der matt weiche Stoff bildet einen >

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spannenden Kontrast zu den Kissen, die von Doreen Scott Trotz unterschiedlicher Materialien bilden die verschiedenen entworfen und schließlich von Bruno Triplet, Abott and Boyd Textilien, der weiß lackierte Holzfußboden sowie die silbernen und Sache genäht wurden. Leichte Farbnuancen schaffen eine Momente, wie die Ralph-Lauren-Tischleuchte und die filiHomogenität der Sitzgruppe, die durch einen Teppich von granen C-Best-Vasen eine Einheit. Stepevi eine gekonnte Abrundung erfährt. Einen aufälligen In der Küche bleibt Kelly Hoppen ihrem Farbkonzept treu: Zu Akzent in dieser angenehm ruhigen Tonalität setzt die taupefarbenen Fronten kombiniert sie eine schneeweiße extravagante Wandleuchte von Charles Paris ebenso wie die Quartz Arbeitsplatte und mattschwarz lackierte Holzobermit Hyazinthen bestückten kugelförmigen Klarglas-Vasen, die schränke, die die Struktur des Material durchscheinen lassen. wie die beiden Tische aus der eigenen Kollektion der Gefertigt wurden die Elemente von dem mehrfach prämierten Innenarchitektin stammen. britischen Hersteller Krieder, Was hier so leicht wirkt, die Geräte stammen von Miele. „Neutralfarben sind das Äquivalent zum bedarf eines einzigartigen Besonderes Detail ist die verkleinen Schwarzen: Ein klassisches Basic, Farbgefühls. Einen Raum spiegelte Sockelleiste, in der das nie aus der Mode kommt und sich monochrom auszustatten, sich die großformatigen Jurabedeutet nicht, dass man marmorfliesen abbilden. Dank immer wieder anders kombinieren lässt.“ nichts falsch machen kann. gleicher Farbgebung und dem Kelly Hoppen Vielmehr ist eine geradezu bandähnlichen weiß lackierten analytische Vorgehensweise Fußboden entsteht zwischen erforderlich, sodass die sogenannten Neutralfarben stimmig Ess- bzw. Besprechungstisch und dem Schreibtisch eine miteinander wirken. Damit monochrom nicht gleichbedeutend Zusammengehörigkeit. Gleichzeitig bilden beide Tische einen mit monoton wird, lockern silberne und gläserne Elemente die unverkennbaren Kontrast. Der massive Schreibtisch strahlt Gesamterscheinung auf. Direkt neben dem Sofa befindet sich eine gewisse Maskulinität aus; ganz im Gegenteil zu den ein maßgefertigter Schreibtisch mit einer eierschalenfarbenen geschwungenen femininen Stühlen der italienischen LuxusEinlage aus Leder von Edelman. Die Vorhänge, designt von möbelfirma Promemoria. Gekrönt wird der runde Tisch durch Doreen Scott, bilden einen Rahmen für den Promemoria-Stuhl, die „Aloe Blossom“-Leuchte von Jeremy Cole. Die Inspiration der ebenso mit einem Edelman-Glattleder bezogen wurde. lieferten dem neuseeländischen Designer unverkennbar die >

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Die schwarz lackierte Sitzgruppe des italienischen Highclass-Labels Promemoria bildet den Mittelpunkt des Raumes. Weiße Holzdielen ersetzen einen Teppich und geben dem Raum Strukturen. Die Glastische mit aufälligem Chromfuß stammen von Decorus Furniture und bieten eine Unterlage für säulenförmige Leuchten von Charles Paris sowie weiße Vasen und Kerzen aus der Kollektion von Kelly Hoppen. Der Schreibtisch, linke Seite, wurde von einem Schreiner maßangefertigt und mit einer Ledereinlage von Edelman bestückt. Die taupefarbenen Küchenelemente links sowie die Quartz-Arbeitsplatte fertigte Krieder, die Geräte stammen von Miele. Bezugsquellen und Kaufinfos Seite 112.

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Schönheiten der Natur. Dahinter bilden zwei symmetrisch angeordnete Decorus-Furniture-Tische aus Chrom mit einer Glasplatte den Blickfang. Sie bieten die Unterlage für zwei Leuchten von Charles Paris, die in ihrer Betonung der Vertikalen an filigrane Säulen einer gotischen Kirche erinnern. Einziger Farbtupfer und gleichzeitiges Relikt vergangener Zeiten ist das Kunstwerk einer saftig grünen Landschaft mit aufwendig geschnitztem Rahmen. Die Kunst ist ein durchgängiges Element des Apartments. In jedem Zimmer finden sich Werke aller Jahrhunderte aus der Sammlung der Besitzer wieder. Das schafft nicht nur eine private Atmosphäre, sondern verändert auch die Raumwirkung. Die Strenge einer Ansammlung neuer und moderner Möbelstücke wird durch die Ölgemälde abgemildert. Beide Schlafzimmer, als Orte der Ruhe und Entspannung, bestechen durch ihre Behaglichkeit. Besonderen Wert legte Kelly Hoppen auf Texturen. Im oberen Schlafzimmer trifft ein Promemoria-Bett mit einem Cordbezug von Opuzen auf zurückhaltende Leinenbettwäsche von Doreen Scott. Selbst die beiden Leuchten von Terzani wirken ähnlich wie ein schwerer Stoff, der kunstvoll in Falten gelegt wurde. Das gegenüberliegende Bad wurde vollständig mit braunem Eramosa-Marmor ausgekleidet. Die Herstellung sowie den Einbau des Waschbeckens übernahm die erfahrene Londoner Limestone Gallery. Die Armaturen von Dornbracht sind zeitlos schön und dennoch durch ihre flache und breite Formgebung außergewöhnlich. Dass ein Bad mehr ist als ein Raum mit

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weißen Fliesen, beweist Kelly Hoppen in aller Deutlichkeit. Der Farben. Zu beiden Seiten befinden sich Nachttischschränke, aus dunkle Marmor vermittelt ein Gefühl der Geborgenheit, fast ihrer eigenen Kollektion stammend, die an Schrankkoffer aus schon als wäre man in einer Höhle, in der man den Stress des den Zwanzigerjahren erinnern. Das Licht am Bett spenden zwei Tages hinter sich lassen kann. Die indirekte Beleuchtung links verschiedene Quellen des Herstellers Cinabre. Zum einen und rechts neben dem Spiegel sorgt neben dem Fenster für ein sorgen verstellbare Leuchten für ausreichend punktuelles Licht gleichmäßiges Licht, ohne lästige Schatten ins Gesicht zu beim Lesen und Blättern in Zeitschriften und zum anderen werfen. Unter dem Becken finden auf dem maßgefertigten spenden zwei weitere Leuchten mit einem großzügigen Regalboard Handtücher, Kerzen oder kleine Glasbehälter Platz. quadratischen Schirm warmes und sanftes Licht. Besonders Dank symmetrischer Anordnung bilden Spiegel, Waschbecken originell ist das Gestell der Leuchte, das mit drei weißen und Regal ein Gesamtbild, Quadraten die Form des Schirms aufähnlich einem Triptichon. Im greift und durch die Chromelemente „Das Geheimnis liegt im Detail Fokus des zweiten Schlafzimdas Licht effektvoll reflektiert. Im zwei– wie Kissen arrangiert sind oder mers, man mag es vermuten, ten Badezimmer wiederholen sich steht das Bett. Besonders Elemente des anderen Bades: die dreidie Höhe, in der ein Bild hängt.“ betont wird es durch die warmgliedrige Spiegelform ebenso wie die Kelly Hoppen graue Tagesdecke mit rautenDornbracht Armaturen schaffen ein förmigem Stickmuster, ein Entluxuriöses Ensemble. Auf diese Weise wurf von Doreen Scott. Eine leichte Theatralik entsteht durch entsteht ein einheitliches Bild der ansonsten individuell gedas hohe Kopfteil mit markanter Rasterstruktur. Auch hier stalteten Räume. Der helle Marmor und das organisch finden wir eines von Kelly Hoppens Markenzeichen wieder: das geformte bodentiefe Waschbecken von Antonio Lupi bilden Spiel mit unterschiedlichen Materialien und Texturen. dagegen einen Kontrast zum vorherigen Bad, fast als treffe Rustikales und raues Leinen trifft auf edlen weichen Samt mit erneut Maskulines auf Feminines. Zur lebhaften Zeichnung des schimmernden Perlmuttknöpfen. Ebenso zeigt sich ihr gekonnMarmors kombiniert Kelly Hoppen eine geradlinige Ausstattes Händchen, wenn es darum geht, verschiedene Nuancen tung: zum einen um keine unerwünschte Unruhe zu schaffen, einer Farbe zu verbinden. Das wirkt, Kelly Hoppen zufolge, zum anderen um der Schönheit des Arabescato-Marmors wesentlich zeitloser und eleganter als der Mix unterschiedlicher ausreichend Platz zu bieten. >

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Das Gästebad der gegenüberliegenden Seite beherbergt mit seinem opulenten vasenähnlichen Waschbecken von Apaiser ein gestalterisches Highlight. Treu dem Farbkonzept ist es in einem warmen Grauton gehalten. Ein heller Streifen aus weiß lackiertem Holz unterbricht den dunklen Marmorboden. Der Blick wird gen Waschbecken und den bodentiefen Spiegel gelenkt, der den kleinen Raum größer wirken lässt. Vor störenden Blicken schützen Jalousien, die Kelly Hoppen eigens für Shutterly Fabulous entwarf. Das Fensterbrett aus dunklem Marmor bietet Platz für stimmungsvolles Kerzenlicht. Erinnern wir uns wieder an das Bild, dass neutrale Farben wie das kleine Schwarze in dem Kleiderschrank einer Frau sind, dann bilden Accessoires, Blumen und Bilder den Schmuck, der das Kleid zu etwas ganz Besonderem macht und immer anders aussehen lässt. Fast ausnahmslos wählte die gebürtige Johannesburgerin beim Londoner Apartment Accessoires aus Chrom, wie etwa die bereits erwähnte Terzani-Leuchte über dem Alternative-Nachttisch oder die kleinen C-Best-Vasen. Kleine Akzente, die eine große Wirkung haben und die Strenge und Konsequenz der monochromen Farbauswahl unterbrechen. Eine Ausnahme bilden die beiden Spiegel von Christopher Guy, die in dezentem Gold lackiert wurden. Ein Schnitzer fertigte den

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floral anmutenden Rahmen in Handarbeit aus massivem Hartholz. Deutlich zeigt sich hier ein fernöstlicher Einfluss, der gerade im Spiel mit westlicher Modernität und Schlichtheit für eben diese Opulenz und Mondänität sorgt, die zu der unverkennbaren Handschrift der ziemlich angesagten Interior Designerin geworden ist. Statt sich von dem Überangebot verschiedener Bödenbeläge, Möbelstücke und Farbtöne überfordern zu lassen, wählt Kelly Hoppen eine Grundlage, um die sich alles andere aufbaut. So sei Leinen die optimale textile Grundlage, vergleichbar mit einer perfekt sitzende Jeans, die niemals aus der Mode kommt und je nachdem, wie man sie kombiniert, mal edel, mal lässig wirkt. Kelly Hoppen hat ein Apartment geschaffen, in dem sich jeder Besucher so fühlt, als wäre er Gast in einer luxuriösen HotelSuite. Wer ihr den Auftrag als Interior Designerin erteilt, ist Anhänger ihres unverkennbaren Stils. Ähnlich einem Modedesigner, der in jeder Kollektion ein Stück seiner selbst preisgibt – so lässt sich jedes ihrer Projekte ähnlich der Unverkennbarkeit eines Diane-von-Fürstenberg-Kleides ausnahmslos wiedererkennen. Dennoch erzählt jedes Haus, jedes Apartment und jede Jacht eine eigene individuelle Geschichte, nämlich die ihrer unvergleichbaren Bewohner.


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Linke Seite: Kelly Hoppen wählte für den Empfangsbereich goldene handgeschnitzte Spiegel von Christopher Guy. Sie reflektieren das auffällige Baxter-Sofa (erworben bei Andrew Martin). Oben links: Das bodentiefe Waschbecken von Apaiser bildet mit den DornbrachtArmaturen einen wahren Blickfang. Oben rechts: Der AlternativeNachttischschrank wird von der extravaganten Terzani-Leuchte und C-Best-Vasen gekrönt. Links unten: Die Formen der Decorus-FurnitureLeuchte sind exakt auf die Kelly-Hoppen-Vasen abgestimmt. Rechts unten: Der Sessel stammt von Promemoria, der achteckige Tisch von Kelly Hoppen, und die Vorhänge designte Doreen Scott. Infos Seite 112.

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Frühling in New York Das Leben in SoHo ist bunt: Kunst, Cafés und viele coole Leute. Das Quartier steckt voller Überraschungen – genau wie das Apartment Nummer 473 am Broadway. FOTOS: EVAN JOSEPH TEXT: ELENA DEEG

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Wie Balsam für die Seele sind die ersten Sonnenstrahlen nach dem Winter, wenn zum ersten Mal die Wärme wieder spürbar auf der Haut zu fühlen ist. Das Jahr ist noch ziemlich am Anfang, vieles ist offen, frische Ideen prägen die Gedanken – man fühlt sich am Leben. An einem solchen Frühlingstag erstrahlt das Dasein in Manhattan in einer solchen Leichtigkeit, die Kraft und Freude freisetzt. Kein Gefühl von Alltagstrott oder Sorgen, die einem den Tag vermiesen könnten. Sondern einfach nur ein herrlicher Moment, gefolgt vom nächsten. Zurück von der brandneuen Ausstellung der Galerie Lumas, lässt sich über die Frage, wie man das eben Erlebte empfunden hat, bestens bei einem Drink zu Hause diskutieren. Angesteckt vom New Yorker Flair überträgt sich die farbenfrohe Nachbarschaft aus SoHo auf jeden einzelnen der 230 Quadratmeter im Loft. So kann man den Puls des Künstlerviertels förmlich spüren, noch besser, sich davon anstecken lassen. In dieser Umgebung kommen die kreativen Gedanken quasi wie von selbst. Sonnengelb, ein kräftiges Magenta in Verbindung mit einem royalen Blau bilden den Kontrast zu den grauen Häuserfassaden der Stadt. Aufgeteilt in Lounge und TV Ecke fließt der Wohnbereich nahtlos in die Küche und den Essbereich ein. Passend zum Lebensstil, passé die Grenzen zwischen Kochen, Essen & Leben. Viel Platz

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für einen Abend unter Freunden im mondänen Heim. Während die eine Hälfte noch in der Küche am neusten Rezeptvorschlag experimentiert, hat die andere die Gelegenheit, schon am Esstisch sitzend, alle ins Gespräch mit einzubeziehen. So wie der durchgezogene Bodenbelag aus sibirischem Holz, der alle Wohnräume miteinander verbindet, schafft es eine Verbindung und stärkt die Gemeinschaft. Man tauscht sich aus über Urlaubsideen, erzählt von Vergangenem und ist glücklich darüber, was man in dieser Welt so alles erleben kann. Ein Gefühl von Zufriedenheit macht sich breit. Die wohlige Gewissheit, dass zumindest in diesem Moment alles in Ordnung ist, vereint sich mit der Vorfreude auf das bevorstehende Mahl. Die maßgefertigte Küche bildet den Mittelpunkt der Wohlfühldachgeschosswohnung mit leichtem Industriecharakter. Auch hier spielt die Farbigkeit eine besonders ausdrucksstarke Rolle. Der großzügig gestaltete Arbeitsbereich lockt zum Essbereich hin mit ausreichend Platz für Bücher & Co, hinter den Türen mit Stauraum für den guten Tropfen. Ein in die Kochinsel eingelassener Kubus beherbergt allerhand Kochutensillien, das Geschirr findet seinen Platz unter anderem im transparenten Hängeschrank gegenüber. Wenn man will, kann man mittels Glasschiebetür die beiden Wohnecken unterteilen und somit gleich zwei ruhige Pole


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entstehen lassen. Irgendwie verkehrt, aber die schönste Aussicht bietet wohl die Sicht nach innen. Inmitten der hektisch-amerikanischen Metropole wurde hier ein Platz zum Auftanken geschaffen. Realisiert wurde dieser Lebens(t)raum vom italienischen Interieurbüro Casamanara, sesshaft in Monaco. Das Geschwisterpaar Piero und Debla Manara hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt zu verschönern. Dabei ist unter dem Begriff der Schönheit weit mehr als die Aneinanderreihung einzelner Gegenstände zu verstehen. Vielmehr betrachten Sie sich als Komponisten, die die besten Musiker der Welt mit den gelungensten Werken verknüpfen. Und genau unter diesem Anspruch entstand besagtes Meisterstück – eine Symphonie sprudelnder Lebenslust. So fügen sich im heiter gestalteten Wohnzimmer ein Teppich im Ornamentmuster mit den Farbwelten der Polstermöbel wie Töne aneinander und bilden gemeinsam eine fröhlich harmonische Melodie. Das viele Tageslicht erzeugt die insgesamt

helle Grundstimmung, die Möbel in kräftigen Farben setzen Akzente und schaffen eine fühlbare Wohnlichkeit – und das ganz ohne aufzuregen. Ein Werk des Künstlers Peter Lamb schmückt den sonst eher zurückhaltenden Essbereich und schafft die Brücke zwischen den Stühlen von Hay und dem Tisch von Porro. Eine Kronleuchte in Schwarz-Weiss gestaltet die Deckenbeleuchtung gleich auf mehreren Ebenen und sorgt somit auch in den Abendstunden für ausreichend Licht. Helle Köpfe fühlen sich an diesem Ort also zu Recht pudelwohl. Doch auch die klügsten Wesen werden früher oder später einmal in Stress oder Müdigkeit geraten und eine kleine Auszeit als notwendig betrachten. Dann lädt ein kurzer Schlummerschlaf auf der Couch oder vielleicht noch lieber ein gutes Buch zur kreativen Pause ein. Wem das zu wenig ist, der gönnt sich gar ein heißes Bad in einem der drei Badezimmer des Loft. Hier findet sich als Gegensatz zur restlichen Einrichtung ein eher einfarbiges Bild wieder. Schlichte Komponenten fügen sich in >

Das hippe Loft in Broadway-Nähe entstand als Auftragsarbeit und stammt vom italienischen Inneneinrichtungsbüro Casamanara. Links: Sandgestrahlt und in Naturwachs eingelassen bildet die Küchenarbeitsfläche aus Eiche ein warmes Pendant zum kühlen Blau der Fronten. Die Steinfliesen passen sich perfekt dem Wandton an und lassen somit den knalligen Farben der Lounge freien Lauf. Unten sowie vorherige Doppelseite: Die – im wahrsten Sinne des Wortes – buntgemixten Sofas von Living Divani erfreut mit vielen Tönen und musterreichen Kissen.

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Das Waschbecken aus Kalkstein bildet geimeinsam mit Spiegel und Handtuchhalter ein rundes Gesamtbild. Die RetroMosaikfliesen verst채rken diesen Look. Die Armaturen in beiden Badezimmern lieferte Hansgrohe, die Badewannen sind von Kaldewei. Bezugsquellen auf Seite 112.

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ein Geflecht der Ruhe. Alles bleibt draußen, der Lärm, die Stadt, sogar die schrillen Farben. Lediglich Fliesen in hellem Grau, mal rund, mal länglich, ein Tupfer Gelb oder eine Wand in Blau, mehr braucht es nicht. Das viele Holz sorgt für die wohltuende Wärme und Freundlichkeit. Hochwertiges aus Edelstahl oder Kalkstein reiht sich geschmackvoll aneinander und zeigt erneut die Perfektion sowie Liebe zum Detail der südeuropäischen Innenausstatter. Maßgefertigtes, untrennbar verbunden mit dem Anspruch an Qualität und Individualtät, bestimmt die Handschrift, und die zeigt sich in allen Räumlichkeiten der Dachgeschosswohnung immer und immer wieder. So ist das hier Entstandene weit mehr als Dekoration oder Schnickschnack. Das anregende Lebensgefühl des In-Viertels überträgt sich auf Mobiliar und Bewohner. Schöpferisch bei Tag, zurückhaltend am Morgen und bei Nacht. Wer hier ruhig schlafen möchte, der braucht gut isolierte Fenster. Dreifachverglasung ist ein wichtiger Standard, den man schätzen lernt. Langsam kehrt Entspannung ein. Dann, wenn alle Gäste aus dem Hause sind und man den Tag Revue passieren lässt, denkt man zurück an den sonnigen Spaziergang am Nachmittag. Details der Ausstellung kommen zurück ins Gedächnis, man verweilt einen Moment und reflektiert. Wie herrlich das Leben sein kann, an so einem Frühlingstag mitten in Manhattan.

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Mut zur Lücke Dieses Wohnhaus liegt auf einer „Restfläche“ zwischen zwei Brandmauern in einem Bornheimer Hinterhof bei Frankfurt. Mit ihrem Konzept zeigen Lüling Sauer Architekten, dass es sich lohnt, auch in dritter Reihe etwas Erstklassiges zu entwickeln. FOTOS: JAN BITTER TEXT: STEPHAN DEMMRICH

Kommunikativer Mittelpunkt des Familienheims ist die Sitznische in unmittelbarer Nähe zur Küche, der dem Projekt den Namen „Diner-Haus“ gab. Große Teile der Einrichtung wie hier die Sitzbänke mit Lederbezug sind Sonderanfertigungen, die eine örtliche Schreinerei ausführte. Um das Zentrum herum entwickelten die Architektinnen Claudia Lüling und Christiane Sauer eine Treppenskulptur, die eine elegante Verbindung zwischen dem Erdgeschoss und den beiden oberen Stockwerken schafft, in denen sich drei Kinderzimmer und der Masterbedroom befinden.

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Über ein großflächiges Dachfenster fällt zusätzliches Licht in das zentrale Treppenhaus hinunter auf das „Diner“. Am Ende des Flures liegt das Elternschlafzimmer, die übrigen Türen erschließen die Räume der Kinder. Holzboden von Bauwerk Parkett. Rechte Seite von oben: Die Küche mit Eichentheke ist Maßarbeit vom Schreiner. Sie lässt sich mit Schiebeelementen komplett verschließen. Hinter der Durchreiche steht ein Esstisch von Riva, um den sich Stühle „620” von Rolf Benz gruppieren. Gäste illuminiert eine Pendelleuchte von .PSLab aus Stuttgart. Auch die übrige Möblierung im Wohnraum nimmt sich zurück, um die Raumkonstruktion voll zur Geltung zu bringen. Die Sofalandschaft entstand aus dem Klassiker „Conseta” bei COR, den Ölschiefertisch lieferte die Manufaktur Draenert, die Downlights darüber .PSLab. Bezugsquellen Seite 112.

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„Architektur entsteht im Schnitt. Gute Schnitte machen interessante Räume.“ Claudia Lüling

Abstellraum

Terrasse

WC Küche

Wohnen

Essen

Carport

Eingang

Vorplatz

Fahrräder

Tor

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Kind 3

Kind 2

Kind 1

A

B

C

Grundriss erstes Obergeschoss. Kinderzimmer und Eltern.

Arbeiten

Elt Eltern ern

Flur

Bad 2

Bad 1

Umk Umkleide leide

Sauna Sauna

Einer der Schnitte offenbart das komplexe Innenleben des Hauses.

PV-Dach

Gäste

Kind 2

Bad 2

Wohnen Terrasse

Wäsche

Abstell

Lager

Neben dem Eingang integrierten die Architektinnen einen Carport. Die Eingangsfassade veranschaulicht die Idee, das Obergeschoss als Riegel zwischen zwei Brandmauern einzuspannen, während der Garten- und Außenraum durch die untere Etage fließt. Hier öffnen die polygonalen Oberflächen des darüberliegenden Baukörpers den Raum nach außen in Richtung Garten und Vorplatz und maximieren den Lichteinfall. Die Kinderzimmer liegen im ersten Stock mit punktuellen Öffnungen und Durchbrüchen. Die Hochbetten sowie die Rutsche sind Maßanfertigungen, der blaue Stuhl „Mammut“ ist ein Ikea-Klassiker. Ein Blick aus dem Fenster lässt die beengte räumliche Situation erahnen. Wir befinden uns 60 Meter von der Straße entfernt.

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A

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Vordach


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REPORTAGE !

Claudia Lüling und Christiane Sauer sind zwei echte Powerfrauen. Zusammen führen sie das Berliner Büro Lüling Sauer Architekten. Doch mit Projekten wie privaten Wohnhäusern und Villen, öffentlichen Aufträgen für Gemeindehäuser, Kitas bis hin zu Ladeneinrichtungen, Weingütern und Restaurants lassen es die beiden nicht bewenden. Beide haben Lehraufträge und widmen sich in ihrer Funktion als Professorinnen auch der Forschung – speziell dem Thema „Material und Raum“. Aus dieser intensiven Beschäftigung mit neuesten Baustoffentwicklungen und Technologien für Architektur und Design resultiert ein parallel laufender Businessbereich des Duos namens Formade. „Wir bieten Recherche, Beratung und Entwicklung an der Schnittstelle von Idee und Umsetzung für Gestalter und Industrie.“ Sauer arbeitete bereits für das Trendboard der Messe Köln, ist Autorin von Fachbüchern und Mitbegründerin der Internet-Plattform Architonic und lehrt derzeit an der Weißensee Kunsthochschule Berlin. Lüling ist spezialisiert auf „MehrWerkstoffe“ – Materialien, „die Energie erzeugen, Energie sparen und/oder wenig Herstellungsenergie benötigen“. Eine weitere Spezialität sind innovative textile Werkstoffe für architektonische Anwendungen. „Meine Kollegin arbeitet gerade an adaptiven Oberflächen. Wir konzipieren Textilkonstruktionen. Im letzten Jahr habe ich dazu mit Studenten in Frankfurt einen Leichtbau-Pavillon aus Textilschläuchen gebaut, der nur 65 Kilo gewogen hat. Das macht unsere Arbeit so spannend. Die praktische Arbeit und die Hochschultätigkeiten bereichern sich gegenseitig“, erklärt Lüling. Der Auftrag für diese Architektur hier ergab sich durch einen Zufall: „Die Bauherren wünschten sich ein sehr offenes und kommunikatives Haus. Sie hatten sehr klare Vorstellungen und vieles hat sich in der Zusammenarbeit entwickelt“, so Lüling. Es steht auf einer unbebauten Restfläche. Zwei hohe Brandmauern begrenzen das fast 60 Meter von der Straße entfernte und tief im innerstädtischen Umfeld gelegene Grundstück im Nordosten und im Südwesten. Der Entwurf reagiert auf die beengte Umgebungssituation mit offenem Grundriss und maximaler Ausnutzung von natürlichem Licht. Ein polygonal gekanteter Baukörper, verkleidet mit anthrazitfarbenem Zinkblech, spannt sich als Obergeschoss zwischen die beiden Brandwände und lässt das Erdgeschoss frei. „Der Außen- beziehungsweise Gartenraum fließt unter dem massiven Körper hindurch und wird zum Bestandteil der verglasten, ebenerdigen Wohnebene.“ Im oberen, geschlossenen Baukörper befinden sich ruhiger gelegene Räume wie Schlaf-, Bade- und Kinderzimmer. Außen korrespondiert der Bau mit seiner Umgebung. „Frankfurt ist schon geprägt durch roten Sandstein und anthrazitfarbene Schieferdächer. Sie haben die Farbe des Obergeschosses geprägt“, sagt Lüling, die seit 2003 an der FH Frankfurt lehrt. Ein weiterer Dialog zum benachbarten Gewerbebau, der schon einmal saniert wurde, ergibt sich aus der Farbe der Fensterprofile und eines Eingangstores. „Das ist typisch für unsere Arbeit. Diese Architektur erhält durch sinnliche und haptische Aspekte individuelle Qualität und Nachhaltigkeit. Es ist nicht nur eine Blechoberfläche, sondern sie ist in einer ganz bestimmten Art und Weise gestaltet und hat eine besondere Materialität.“ Die dunkelgraue Stehfalzhülle läuft einmal um das komplette Haus

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herum. „Ein sehr schönes und äußerst haltbares Material“, schwärmt die Architektin, die sich mit gleicher Sorgfalt den Innenräumen widmete. Herzstück und kommunikatives Zentrum ist die Sitznische neben der Küche, die dem Projekt den Namen „Diner-Haus“ gab. Der skulpturale Treppenlauf um das Diner herum macht aus ihm einen Raum im Raum. Die gegenüberliegende Küche schließt mit einer Theke an, ist aber zum nachfolgenden Wohnraum geschlossen und lässt sich mittels großer Schiebetüren auch zum Durchgang mit Diner komplett schließen. Der Esstisch im Wohnzimmer wird von einer Luke mit kleiner Schiebetüre oberhalb der Küchenarbeitsplatte bedient. Sind Gäste zum Essen geladen, kann man zwischen Theke und Diner einen Aperitiv nehmen. Beim Essen bleiben die Tischgesellschaft und die Crew in der Küche ungestört, sprich separiert. Die Auftraggeber hatten sehr genaue Vorstellungen von der künftigen Aufteilung. Das reicht von dem Wunsch nach einer geschlossenen Küche bis hin zu den Blickachsen im Erdgeschoss, die sich aus der Platzierung des Diners und der Anordnung der Fenster ergeben. Überall bieten sich Ein- und Ausblicke, an manchen Stellen dazu Durchblicke und im Wohnbereich eine Besonderheit: Neben dem Kamin platzierten die Bewohner den heute obligatorischen Flatscreen. Sind beide in Betrieb, fällt es schwer, sich für eine Blickrichtung zu entscheiden.


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Hightech und etwas ganz Archaisches treten in Konkurrenz. Ansonsten hat die Technik gesiegt, ein Tribut an die Wünsche des Bauherren. Auf dem Dach wurden 40 Quadratmeter Fotovoltaik installiert, die mitten in der Stadt 3.000 Kilowattstunden produzieren, der Garten erhielt eine Wärmepumpe und das Haus eine kontrollierte Lüftungsanlage. Die Automatisierung reicht bis zur Türschließanlage via Fingerprint für die Kinder. „Alles lässt sich vom Pad aus regeln“, erzählt Lüling, der dieser Grad an Technik persönlich fast schon zu viel ist. „Aber es ist ein Trend, genauso wie zu hochwertigen Oberflächen, schönen Materialien und gleichzeitig zu einfachen Dingen.“ Diese Erkenntnis fließt in die Gestaltung der Räume immer wieder ein. Im Erdgeschoss schafft ein hochwertiger Nussbaumboden von Bauwerk Parkett eine elegante Aktionsfläche für das Familienleben. Die Ausstattung der Kinderzimmer lieferte der Schreiner, ihr Bad erhielt die „Icon“-Linie von Kaldewei. Zwischen den einzelnen Zimmern der Youngster gibt es Durchbrüche und Hochbetten – „sie haben sich als superklasse herausgestellt“, freut sich die Planerin. Die Qualität ihrer Architektur kommt im

Obergeschoss noch stärker zur Geltung. Das gilt für den Blick auf die Treppenkonstruktion, die sich virtuos nach oben faltet, genauso wie für die Räume, die bis unter das Dach offen sind. „Ich glaube, dass Architektur im Schnitt entsteht. Das ist für mich unheimlich wichtig“, so Lüling, und ergänzt: „Ich habe in Darmstadt studiert, da hat man eine ganz andere Art von freien Grundrissen gemacht, die man heute so gar nicht mehr bauen kann. Aber diese Freiheit hat sich in etwas Skulpturales übertragen und mit dem Thema Nachhaltigkeit verbunden. Man holt sich die Freiheit im Raum irgendwo wieder. Mit einem simplen, energetisch korrekten Baukörper, der dann aber mit einem komplexen inneren räumlichen Gefüge überrascht.“ Für jedes ihrer Projekte entstehen Modelle im Maßstab 1:500. „In unserem Büro stehen richtige Modellorgien herum. Das ist vielleicht etwas altmodisch, aber das schafft Vertrauen bei den Bauherren.“ Wer sich in die Schlange der Wartenden einreiht, erhält kein schlüsselfertiges Produkt, sondern Maßarbeit. „Das kann unser Büro gut. Wir sind klein, stehen aber für hochwer tige und individuelle Häuser.“

Lüling und Sauer sind spezialisiert auf die Schnittstellen zwischen Raum und Material. Alle Oberflächen sind langlebig und widerstandsfähig, ausgewählt für eine Familiennutzung mit Kindern. Die Gebäudehülle besteht im Obergeschoss aus einer hochgedämmten Holzkonstruktion. Eine Wärmepumpe, kombiniert mit kontrollierter Wohnraumlüftung und Photovoltaikelementen auf dem Dach, ergänzt das Energiekonzept.

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Inselrausch in Licht und Farbe Griechenlands Sonne trifft auf Schweizer Pr채zision: Das Ergebnis? Ein Traumhaus. FOTOS: ULRIKE NATUS TEXT: ULRIKE NATUS/HS

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Das Haus des Stararchitekten Aurelio Galfetti auf der griechischen Insel Paros entbehrt nicht einer gewissen Dramatik: Symmetrisch angelegte Zugangstreppen führen auf eine Bühne aus Bruchsteinmauerwerk, auf der sich das Haus als Kulisse für ein täglich faszinierendes Spektakel anbietet: Hauptakteure sind ein strahlend blauer Himmel, Sonnenlicht, Meeresbrandung und Zikadengesänge.

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Paros ist die drittgrößte Insel und gilt als eine der Perlen der Kykladen, einer griechischen Inselgruppe im Ägäischen Meer. Der Name leitet sich von dem griechischen Wort für „Kreis“ ab und einen solchen bildet die Inselgruppe um die in der antiken Welt heilige Insel Delos – dem Geburtsort Apollos. Heute ist sie unbewohnt, während Paros mit seiner sanften Hügellandschaft, seinen Ritterburgen und byzantinischen Kirchen und Klöstern als beliebte Feriendestination gilt. Westlich von Naxos gelegen, verfügt sie mit einer Oberfläche von 200 Quadratkilometern über eine 120 Kilometer lange Küstenkette mit weitläufigen Badestränden und idyllischen Fischerorten. Auf der für ihren schneeweißen Marmor berühmten Insel, die sogar einen eigenen kleinen Regionalflughafen hat, sind die Winter mild und die Sommer heiß, trocken und doch angenehm – ein wunderbares Klima dank der geringen Niederschläge und einer permanent wehenden, frischen Meeeresbrise. Also, eine echte Trauminsel! So ist es auch kein Wunder, dass Aurelio und Lola Galfetti bei ihrem ersten Besuch der Insel im Frühjahr 1993 auf Anhieb dem Charme des Eilands verfielen und unbedingt hier und unbedingt sofort ihr Traumdomizil bauen wollten. Und

damit endete der Traum und die Realität begann, gespickt mit jeder Menge Hindernisse, wie der Suche nach dem richtigen Standort und dessen Erwerb, der Finanzierung und Realisierung – aber das Gute gleich zu Beginn: Nach neun Jahren Plan- und Bauzeit, gespickt mit Höhen und Tiefen, nahm das Projekt ein glückliches Ende. Doch von Anfang an: Die beiden Enthusiasten fanden das passende Gelände an dem nordwestlichen Küstenstreifen zwischen dem pittoresken Fischerort Naoussa und fünf Kilometer vor Parikia, dem Hauptort der Insel. Es liegt auf einem Hügel über dem Meer, inmitten einer Ansammlung herrlicher weißer Villen im inseltypischen kubischen Baustil: 11.000 Quadratmeter leicht abschüssiges, aber gutes Bauland, wie Aurelio Galfetti sofort erkannte. Der 78-jährige Schweizer gilt als einer der Hauptvertreter der Tessiner Architektur des 20. Jahrhunderts und ist ein über die Grenzen Europas hoch geachteter und mit vielen Preisen und Ehrungen bedachter Architekt. Er kann nicht nur auf eine Vielzahl architektonischer Projekte in aller Welt zurückblicken, er ist auch als Lehrbeauftragter in Lausanne und Paris tätig, hält Vorträge und Festreden auf internationalen Seminaren >

Über den schattigen kleinen Patio hinter dem Küchenbereich gelangt man zu dem Gartenareal neben dem Haus. Bei Bedarf kann die Tür zum äußeren Garten geschlossen werden und es entsteht ein intimer Essplatz, an dem sich kiwigrüne Stühle um den Metalltisch „Four“, den der Designer Ferruccio Laviani für Kartell entwarf, scharen. Der gleiche Tisch steht auch in der schlichten und funktionell eingerichteten Küche; auf ihm präsentiert Lola voller Stolz einen Teil der diesjährigen Orangenernte aus dem eigenen, unterhalb des Hauses angelegten Hain.

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Überall wachsen Palmen in imposanten Töpfen, ergänzt um das leuchtende Neongrün des „LCP Chaise Longue“ von Maarten van Severen. Im Schlafzimmer dominiert das klare Lila des Bettüberwurfs und der Sitzschale des Drehsessels „Ero/S“ von Philippe Starck. Dieser stammt, wie die meisten Möbel des Hauses von der Firma Kartell, so auch die beiden Regalelemente „One“ im Wohnraum, ein Klassiker von Piero Lissoni. In Athen erstand das Ehepaar die Wandskulptur über dem Sofa, eine poetische Arbeit aus Wachs und Goldblättern der griechischen Künstlerin Lina Bebi.

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in Europa, Amerika und Australien. 1996 gründete er gemeinsam mit dem renommierten Architekten Mario Botta die Accademia di Architettura di Mendrisio. Heute verfügt er über ein Architekturbüro in Genf – Galfetti Spitsas – und über ein Büro in Padua, das er 2007 mit Luciano Schiavon gründete. „Man hatte mir erzählt, man könne auf Paros für ein paar Hundertausender ein Grundstück kaufen und ein Haus bauen. Nachdem das Grund-stück bezahlt, die umliegenden Mauern repariert und die Fundamente gelegt wurden, waren die vorgesehenen Finanzen aufgebraucht“, erinnert sich Aurelio schmunzelnd an eines der Hindernisse in der Baugeschichte des Hauses. Begonnen hatten Aurelio und Lola 1995, aber ein Jahr später erkrankte Lola und das Projekt wurde unterbrochen. Im darauffolgenden Jahr sollte es dann neu und definitiv angegangen werden. Der erwähnte Finanzstau unterbrach das Vorhaben für zwei weitere Jahre. Mit neuem Elan und einem aufgefüllten Geldpolster wurde das Haus ab 2001 in einem Jahr fertiggestellt – endlich. Während umher die weißen Kuben der Nachbarhäuser leuchten, fällt das Haus der Galfettis aus dem Rahmen: Von der Landeseite her sieht man eine eher unscheinbare Fläche, die gleich Weideparzellen durch aufgeschichtete ungerade Bruchsteinmauern unterteilt ist, nur eine davon wirkt wie abgezirkelt und macht neugierig. Von der Meeresseite aus gesehen ist der Anblick monumental. Drei haushohe Bruchsteinmauern sitzen auf einem gigantischen quadratischen Sockel aus Bruchstein und bilden einen hallen-

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artigen Innenhof, der zur Meerseite hin offen ist und in dem sich zwei hohe Palmen gleich Tempelwächtern im Wind der Ägäischen See wiegen. An den Längswänden des Mauerwerks strecken sich zwei gegenüberliegende einstöckige GebäudeEnsembles Richtung Panorama; in diesen sind vier Schlafräume mit eigenem Bad und weitere Wohnzimmer untergebracht. Die meerseitigen Fronten der hintereinander angeordneten Kuben werden von raumhohen Glasschiebetüren verschlossen, die sich vollständig zur Seite klappen lassen, sodass die kühlende Brise durch die dahinterliegenden Räumlichkeiten flutet. Rechts und links am Ende des Innenhofes führen zwei Treppen am Sockel zum unteren Teil des Gartens. Jeder der beiden Flügel bietet 110 Quadratmeter Wohnfläche. Links sind Küche, Essplatz ein Wohnraum und Schlafzimmer mit Bad stationiert, alle Bereiche mit eigenem Patio. Rechts befinden sich das Büro und die Gästezimmer, ebenfalls durch Patios unterteilt. Die minimalistische Einrichtung hat Lola mit lockerer Hand aus Design-Shops in Mailand, Bellinzona und Paros zusammengestellt, wobei ihre Vorliebe für die Möbel der italienischen Designfirma Kartell unverkennbar ist. Es dominieren weiße Oberflächen, einige leuchtende Farbtupfer betonen die Leichtigkeit des Interieurs. Der liebste Platz ist jedoch bis heute im großen Innenhof, wo sich alle Gäste immer wieder einfinden – soder wie Lola abschließend mit einem Lächeln bemerkt: „Für einen eisgekühlten Cocktail hier bei Sonnenuntergang auf der Terrasse hat sich die Mühe gelohnt.“


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Das Gebäude der Galfettis wirkt, als ob es schon immer hier gestanden hätte, so selbstverständlich hat es den Hügel eingenommen. Wie ein Rahmen fassen die beiden hohen Palmen den Ausblick vom Innenhof auf die Ägäis und die kleine Insel vor der Küste ein. In der Abendsonne nehmen Aurelio und Lola gerne in den ganz am Rand des Innenhofes platzierten Sesselchen „Little Albert“ (Ron Arad für Moroso) ihren Cocktail ein und genießen ihr Glück.

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Eine Reise zu den Küchenschätzen unserer europäischen Nachbarländer macht großen Appetit. Am liebsten würde man sich sofort auf den Weg machen und einmal quer durch alle Spezialitäten knabbern. Dabei sind es oft die einfachsten Rezepte, die einen so leckeren und unvergesslichen Nachgeschmack hinterlassen. Diesmal präsentieren wir Ihnen die schönsten Reiserouten für Kulinariker, verbunden mit den angenehmsten Arten zu reisen. Ob per Auto, mit dem Zug, zu Fuß oder vielleicht sogar mit dem Hausboot ... Was wo sinnvoll ist, verraten wir Ihnen auf den kommenden Seiten. Viel Vergnügen!

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Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr Wohn Design Team

Themen BELLA ITALIA Genuss um und in Neapel Turbo-Toskana: das Weingut Antinori (ALPEN)PANORAMA Leckerbissen Schweiz Das alte und junge Österreich Sterneküche: Cornelia Poletto KULINARISCHE STREIFZÜGE Wie Gott in Frankreich Die Gassen von Istanbul Spanische Leichtigkeit

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BELLA ITALIA !

Italien

Mit allen Sinnen genießen! Ein Land als Synonym für das süße Leben, das beste Eis, die Erfindung der Pizza, klassische Opern, spektakuläre Geschichte und Meerlage. „Bella Italia“, man muss dich einfach lieben! Die italienische Küche bietet weit mehr als Pizza & Pasta: Jede einzelne Region, Provinz oder Gemeinde hat Ihre Spezialitäten. Schlemmerstraßen laden dazu ein, das Land in Stiefelform im eigenen Tempo – wohl am besten im Auto – zu durchstreifen und dabei eine Vielfalt an kulinarischen Entdeckungen zu machen. Ob bei Schinken aus Parma, Trüffel aus Alba, Balsamico aus Modena, Büffelmozzarella aus Kampanien, Pesto alla Genovese, Parmigiano Reggiano ... Wo soll man da eigentlich

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anfangen? Dazu ein herrliches Glas Rotwein, wahlweise aus der Toskana, dem Piemont, der Emilia Romagna, oder vielleicht doch dem Friaul? Bei unserer Schlemmerrundreise sind wir am Ende in Neapel hängengeblieben. Hier sind unsere Ideen für einen Kurztripp oder eine Reise entlang der Amalfi-Küste. Individuelle Endteckungsreisen durch die Südtoskana: sapio.de Wein- und Gourmetreisen, Weinwochenende: genussreisen.de Kulinarische Reisen, Weinreisen, Kochreisen: tourgourmet.de


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„Romeo, oh Romeo“: Das Fünf-Sterne-Hotel Romeo am Hafen von Neapel lockt mit seiner unverwechselbaren Aussicht auf den nahegelegenen Vesuv (oben links) und bietet auch im Innern einen sehenswerten Anblick: schlicht mediterran eingerichtet, wirkt das „Deluxe Zimmer mit Meerblick“ (siehe oben) trotzdem nicht unterkühlt. Das Designhotel in Altstadtnähe eignet sich perfekt für Tagesausflüge nach Capri oder Ischia. Auch für Kulturinteressierte ist es sehr zu

empfehlen, so liegt Pompeji nur eine halbe Stunde entfernt. Doch auch Neapel selbst blickt auf eine geschichtsträchtige Frühzeit zurück und bietet damit auch reichlich Abwechslung innerhalb der Stadt. Ein passendes Mitbringsel findet sich mit ziemlicher Sicherheit in der Einkaufsmall oder aber in einer der zahlreichen Läden der Innenstadt. Wer sich die Geschichte der Pizza einmal vor Ort erklären lassen will, ist hier genau richtig. Schließlich wurde die klassische Pizza Margherita von Raffaele Esposito zu Ehren seiner Königin hier geschrieben. Hotelinfos: romeohotel.it

Die beste Pizza der Welt kommt aus Neapel, genauer aus dem Restaurant „Da Michele“, wo Julia Roberts im Film „Eat Pray Love“ zu Gast war (damichele.net). Die angesagteste Eisdiele? Riskieren Sie einen Besuch bei Gay-Odin (gay-odin.it) und ein echtes Nervenbrötchen finden Sie unter napolisotterranea.org

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Zu Gast bei Familie Antinori Das familiengeführte Weingut steht in 26. Generation inmitten der Toskana nicht nur für Tradition und Leidenschaft, sondern vor allem für seinen unvergesslichen Chianti Classico. Nur eine halbe Stunde von Florenz entfernt, eingebunden ins toskanische Panorama, liegt das Weingut Antinori nel Chianti Classico. Der Neubau der Firmenzentrale, ein architektonisches Meisterwerk, steht für sechshundert Jahre Wein- und Familiengeschichte. Heute wird das Unternehmen erfolgreich von Marchese Piero Antinori (siehe Bild oben) und seinen drei Töchtern Albiera, Allegra und Alessia (von links nach rechts) geleitet. Mit der Wahl des Architekten Marco Casamonti haben sie einen Könner ans Werk gelassen. Mitten in der Prärie entstand ein Weinkeller, ein Museum, ein Laden, ein Restaurant sowie ein Auditorium für Weinseminare. Dabei wurde Wert auf natürliche und landestypische Bausubstanzen wie Stein und Terrakotta gelegt. Verbunden mit Elementen aus Chrom und Stahl bilden sie ein auf den ersten Blick fast unscheinbares, in die Landschaft eingebettetes Gesamtbild. Erst bei näherem Betrachten entfaltet sich der Komplex in seiner vollen Schönheit. Es ist schon beachtlich, was an der alten Straße zwischen Florenz und Sienna entstanden ist: Ein Ort der Harmonie, des Lichts und der Balance. Jeder, fast zweitrangig,

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ob er sich für Wein und seine Entstehung interessiert oder nicht, wird sich hier wohlfühlen. Der Wunsch, guten Wein zu machen, hat eine jahrhundertelange Geschichte. Zurück bis ins Jahr 1385 reichen die Anekdoten der Winzerfamilie, als nämlich Giovanni di Piero Antinori in die Zunft der Weinhändler eintritt. „Unsere Wurzeln spielen eine große Rolle in unserer Unternehmensphilosophie, sie haben jedoch nie unseren Innovationsgeist gehemmt“, so Piero Antinori. „Mit den Jahren haben wir bewiesen, dass man in der Toskana und in Umbrien Qualitätsweine erzeugen kann, die internationale Anerkennung finden und Eleganz und Feinheit zeigen, ohne ihren ursprünglichen Charakter zu verlieren.“ Für ihn bedeutet die toskanische Identität ein Zusammenspiel von Tradition, Kultur, Landwirtschaft, Kunst und Literatur. Gelungen ist diese Verknüpfung äußerst gut entlang der Via Cassia und so wurde Antinori zu einem der führenden italienischen Produzenten von Qualitätsweinen. Jeder Jahrgang, jeder Boden, jede Idee, die verwirklicht werden soll, ist ein neuer Anfang, ein neuer Versuch, das Niveau noch weiter zu steigern.


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ZU GAST BEI !

Weingut

Idyllisch im Herzen der Toskana gelegen, ist das Weingut der Familie Antinori besonders durch seinen Chianti Classico bekannt geworden. Wer sich bei einer kulinarischen Reise durch Italien das Gut seines Lieblingsweines einmal genau anschauen möchte, kann gerne auch zum Essen bleiben, schließlich gehört zu diesem fulminanten Bau neben einer Bibliothek auch ein Restaurant. Angeboten werden auserlesene Köstlichkeiten der Region und dazu natürlich ein passendes Glas Wein (antinori.it). Weitere Highlights: petrawine.it und cantinatramin.it

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PANORAMA !

Schweiz Aussichtsreich Fast alles aus diesem Land wird zur Berühmtheit: egal ob Käse oder Schoggi. Zürich (Bild oben rechts) bildet das Zentrum des Landes, wirtschaftlich sowie kulturell. Mit seiner Lage am See, der Nähe zu den Alpen und einer ausgezeichneten Infrastruktur ist die Hauptstadt ein guter Ausgangspunkt, um die Schweiz auch kulinarisch zu entdecken. Klassiker wie Käsefondue, Rösti oder Züricher Geschnetzeltes gehören wohl zu den beliebtesten Speisen, vor Ort wie über die Grenzen hinaus. Ein Ausflug in die Berge und dann eine zünftige Mahlzeit lässt schließlich jedes Wanderherz höher schlagen. Mindestens so berühmt ist: die Schweizer Schokoladenkunst. Und für diese lohnt sich sogar ein Abstecher nach Basel. Sie gehören zu den leckersten Pralinen überhaupt, die kleinen Kunstwerke aus der Confiserie Brändli

(wie auch links zu sehen). Weitere Informationen: braendli-basel.ch. Die Gegend um Appenzell in der Ostschweiz steht für malerische Natur und saftige Wiesen. Genau diese spielen eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Käse. Seit über 700 Jahren die Heimat des wohlschmeckenden „Appenzellers“. Die zweifellos angenehmste Variante die Schweiz zu durchreisen ist und bleibt eine Zugfahrt. Sich einfach nur auf das herrliche Panorama konzentrieren zu dürfen, zwischendurch aussteigen, Städte erkunden, in einem Gasthaus einkehren und weiter geht die Fahrt – das ist Erholung pur. Für den Süden könnte die Wahl dann auf den berühmtesten Zug der Welt fallen: den Glacier Express (Bild oben links). Mit ihm passiert man überwältigenden Landstriche und bereist die sagenhafte Alpenwelt und kann sich währenddessen kulinarisch verwöhnen lassen.

Fakten zum Glacier Express: In rund sieben Stunden führt der weltbekannte Zug von Zermatt nach St. Moritz oder Davos entlang wundervoller Landschaften, durch 91 Tunnel und über 291 Brücken. Wahlweise am Stück oder aufgeteilt in mehrere Etappen wird diese Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis. Weitere Informationen unter: glacierexpress.ch

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Österreich

„Bitte sehr, bitte gern“ – egal ob „Kleiner Brauner“ (Mokka mit Milch), „Einspänner“ (Mokka mit Schlagobers, also Espresso mit Sahnehaube) oder „Melange“ (Milchkaffee) – die Kaffeekultur ist in Wien mit über tausend Kaffeehäusern längst zu einer Institution geworden. Und dazu einen warmen Apfelstrudel. Unser Tipp: Café Central, Ecke Strauchgasse, Herrengasse, 1010 Wien

Willkommen ... ... im „Speisesaal“ Graz: Eine Bereicherung für Gäste im Hotel Wiesler. Geöffnet für Hotelgäste und Externe bietet der Saal an 365 Tagen im Jahr nun ganztags die Möglichkeit von Frühstück, Mittagstisch, Wochenend-Brunch und Café-Betrieb – und das von 6.30 bis 1.00 nachts. Hausgemachte Buttermilchwaffeln mit Früchten und Ahornsirup, Espresso in original italienischer Mokkamaschine, Danish Coffee Press direkt am Tisch serviert oder Filterkaffee zum Selbermachen. Ob klassisches Buffet oder à la carte – das Frühstücksangebot ist groß. In den über vier Meter hohen Räumen mit antiken Kronleuchtern bilden Street-Art-Wandbilder des Grazer Künstlers Josef Wurm den Gegenpol zum Familiensilber. „Ein Haus, in dem man der Vergangenheit und den schönen alten

Dingen genügend Platz einräumt, das aber nie aufgehört hat, nach Neuem zu suchen“. Unter dem Gastronom Florian Weitzer entstanden frische Ideen in Einklang mit Altbewährtem. Abends wird der Speisesaal dann zum Hotspot: die internationale Karte, der Stilmix aus Alt und Neu, die Musik, das Licht und die kreative Pflanzendeko runden die besondere Atmosphäre ab.

Österreichs Hauptstadt Wien (ganz oben) verbindet die Neuzeit mit alten Traditionen und wunderschönen Bauten aus vergangenen Tagen. Fast in der ganzen Stadt schwelgt man in Erinnerungen. Wer sich lieber in der Gegenwart bewegt, ist im Speisesaal Graz (oben) am richtigen Platz. Virtuelle Tour unter: wien.info und speisesaal.at.

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STERNEKÜCHE !

Zucchini-Minze-Spaghetti mit Garnelen und Tomaten ZAB ERT SA ND M AN

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Eines ihrer Lieblingsrezepte: In Hamburg betreibt Cornelia Poletto ein Restaurant mit dazugehörigem Delikatessengeschäft.

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ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN: 500 g rohe Riesengarnelen (tiefgekühlt; mit Kopf und Schale) 400 g feste kleine Zucchini 4 Knoblauchzehen 200 g Kirschtomaten 3 Stiele Minze 6 EL Olivenöl Fleur de Sel Pfeffer aus der Mühle 400 g bissfest gekochte Spaghetti

ZUBEREITUNG: Die Garnelen in einem Sieb im Kühlschrank auftauen lassen. Anschließend waschen und trockentupfen. Die Köpfe abdrehen und die Garnelen bis auf die Schwanzfächer schälen. Längs etwas einschneiden, den Darm entfernen, kalt abbrausen und trockentupfen. Die Zucchini putzen, waschen, längs in dünne Scheiben und diese längs in schmale Streifen schneiden. Den Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. Die Kirschtomaten waschen und halbieren. Die Minze waschen und trockenschütteln, die Blätter abzupfen und fein schneiden.

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ZUBEREITUNGSZEIT: ca. 30 Minuten AUFTAUZEIT: ca. 6 Stunden oder über Nacht Cornelia Poletto, „Meine Lieblingsrezepte“, um 20 €, Zabert Sandmann

LASSEN.COM

In einer Pfanne 4 EL Olivenöl erhitzen. Die Zucchinistreifen und den Knoblauch darin 4 Minuten braten. Die Tomaten dazugeben und 2 Minuten mitbraten. Mit Fleur de Sel und Pfeffer würzen. In einer zweiten Pfanne das übrige Olivenöl erhitzen und die Garnelen darin rundum 2 Minuten braten. Mit Fleur de Sel und Pfeffer würzen. Die Zucchinimischung und die Minze dazugeben. Die Zucchinigarnelen mit den Spaghetti mischen.

Cornelia Poletto Eppendorfer Landstr. 80 20249 Hamburg Telefon: +49 (0)40 480 21 59 Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 11:00 - 23:00 Uhr veranstaltung@poletto.de cornelia-poletto.de


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wittmann.at Modell LIV. Design: Soda Designers – Nasrallah & Horner. Ein kompaktes und dennoch großzügiges Elementmöbel mit vielen Kombinationsmöglichkeiten. 21029 Hamburg: Marks Einrichtungen 26122 Oldenburg: Ullmann Einrichtungen 28195 Bremen: Ullmann Einrichtungen 28203 Bremen: Einrichtungshaus Treibholz 29227 Celle: Wallach Exclusiv 30161 Hannover: Hans G. Bock - Inneneinrichtungen 33330 Gütersloh: Einrichtungshaus Volker Grett 35390 Giessen: Möbel Hahn 36037 Fulda: Schlafkultur Lang 40212 Düsseldorf: BARTELS Einrichtungshaus im STILWERK 40878 Ratingen: form und raum Inneneinrichtungen 45711 Datteln: Möbel Meyer 46348 Raesfeld: Hetkamp Einrichtung und Mode 47058 Duisburg: Wohnforum Bülles 47447 Moers: Drifte Wohnform 47805 Krefeld: Held Wohnkomfort Schwittay 48653 Coesfeld: Einrichtungsstudio Sicking 50354 Hürth/Köln: Lux118 Schlafraumkonzepte 50672 Köln: pesch wohnen 52062 Aachen Eilendorf: Lieck & Müller 52310 Düren: Kelzenberg Einrichtungen 53359 Rheinbach: Wohnambiete Heider & Heinevetter 58332 Schwelm: Hüls Einrichtungshäuser 60386 FrankfurtFechenheim: Heide & Bechtold 63456 Hanau-Steinheim: Meiser - Lebensart 69168 Wiesloch: Weckesser Wohnen 73240 Wendlingen: Behr - Das Haus der guten Form 75713 Pforzheim: Oliver von Zepelin - wohnen & handwerk 78467 Konstanz: Einrichtungshaus Fretz 80331 München: Böhmler Einrichtungshaus 81675 München: Marcus Hansen Büro Wohnen Objekt 83022 Rosenheim: Neue Wohnkultur classic + design 89250 Senden/Iller: interni by inhofer 96144 Hirschaid: LN Neubert Wohnen Exklusiv 97082 Würzburg: LN Neubert Wohnen Exklusiv


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KULINARIK !

Frankreich „Kochkunst als Kultur“ Caroline Ducasse, Reiseexpertin und Bonvivant empfiehlt interessierten Kulinarikern einen Urlaub auf einem Hausboot. Langsam durch die Landschaft gleiten ist Entspannung pur. W!D: Was zeichnet Frankreich als kulinarisches Reiseland aus? Carolin Ducasse: Franzosen achten darauf, was sich auf ihren Tellern befindet. Die Kochkunst gehört absolut zu unserer Kultur und ist fest in unserer Mentalität verankert. Treffen sich zwei Franzosen, so dauert es in der Regel nicht lange, bis sich das Gespräch ums Essen dreht. Diese amüsante Beobachtung kann man bei jeder Gelegenheit machen, ob im Freundeskreis, in der Familie oder bei einem Kundengespräch. Essen und Gastronomie sind ein unversiegbarer Gesprächsstoff. W!D: Wie kostet man das Land denn am besten? Carolin Ducasse: In allen französischen Regionen gibt es zahlreiche Spezialitäten und besondere regionale Gerichte. Ich denke, um eine andere Kultur kennen zu lernen, muss man seine Gewohnheiten ablegen, sich öffnen und Neues probieren. Wenn ich bei mir zu Hause in Frankreich bin, genieße ich besonders das Mittag- oder Abendessen in einer Brasserie oder einem Bistrot. Es herrscht dort eine gemütliche Atmosphäre und meistens werden typische lokale Gerichte serviert. Außerdem ist es ein idealer Ort um mit Tischnachbarn ins Gespräch zu kommen und die Leute der Gegend kennen zu lernen. W!D: Woraus besteht denn eine typische Mahlzeit? Carolin Ducasse: Eine richtige Mahlzeit besteht in der Regel aus Vorspeise, Hauptgericht und Dessert. Bei einer Einladung wird häufig vor dem Nachtisch noch Käse serviert. Und ein traditionelles Baguette darf bei keiner französischen Mahlzeit fehlen. Bei der Zubereitung wird viel Wert auf frische und regionale Produkte gelegt.

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Außerdem kochen viele Franzosen noch immer gerne selbst. W!D: Was sollte man auf jeden Fall probieren? Carolin Ducasse: Die Palette der französichen Klassiker ist ausgesprochen vielseitig. Das reicht vom typischen „Steak Frites“ bis hin zu Entenspeziaitäten. Vor Kurzem aß ich Nudeln mit etwas Butter und geriebenem Trüffel aus dem Quercy-Gebiet darüber, das hat mir ausgezeichnet geschmeckt. W!D: Welche kulinarischen Reiserouten können Sie empfehlen? Carolin Ducasse: Es gibt viele Routen für Feinschmecker. Menschen, die in der Stadt leben und mal ganz dem Alltag entfliehen wollen, empfehle ich einen Urlaub auf einer Penichette also einem Hausboot. Es bietet Gelegenheit in den Dörfern anzulegen, um auf den Märkten lokale Produkte einzukaufen, Land und Leute kennenzulernen und in den ländlichen Gasthöfen regionale Spezialitäten zu probieren. Ab Deutschland gibt es zahlreiche gute Flugverbindungen nach Toulouse. Von dort ist der Canal du Midi (siehe oben links) erreichbar, ein reizvolles Hausbootrevier. Auch ein Abstecher in das Winzerdorf Fronton lohnt sich, um dort typische Weine der Gegend zu entdecken oder ein Besuch im Bistrot von Constant. Weitere Infos finden Sie im Internet unter den folgenden Adressen: hausboot-nicols.de tourismus-midi-pyrenees.de


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KLASSIKER !

Eine erstklassige Alternative zum Hausboot, weil etwas mehr Konzentration auf Luxus, Stadt und Wein bietet das „Grand Hotel de Bordeaux“. In exzellenter Lage, nämlich direkt gegenüber der Oper am Place de la Comédie, begeistert das Haus mit märchenhafter Ausstattung im alten Stil und erinnert an ein fürstliches Anwesen. Details aus der königlichen Suite (Bild oben, Mitte und links) sind also kein Zufall. Etwas schlichter: das „Deluxe Zimmer“ (Bild rechts). ghbordeaux.com

Alle zwei Jahre im Juni findet in Bordeaux das internationale Weinfestival statt. Dann flanieren Gäste aus aller Welt durch die Gassen der französischen Weinstadt und feiern auf einer zwei Kilometer langen Weinroute das erquickende Getränk. Spaziergänge direkt durch die Anbaugebiete, musikalisches Rahmenprogramm sowie allabendliches Feuerwerk machen die Nächte zu einem realen Sommernachtstraum. Der Andrang ist enorm, das Fest erfreut sich großer Beliebtheit und es ist daher ratsam, eine Übernachtung rechtzeitig zu planen.

Die Gegend rund um Bordeaux gilt als das größte Anbaugebiet der Welt für Qualitätsweine. Alle zwei Jahre wird hier die „Fête le Vin“ veranstaltet, ein internationales Weinfestival mit Konzerten, Verkostungen und Spaziergängen durch die Weinberge. Das nächste Festival findet 2016 statt. Info: bordeaux-wine-festival.com

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Türkei

„Alancha“ Neueröffnung in Istanbul: Hier wird anatolische Küche vom Feinsten serviert. Nach dem Restauranterfolg in Çesme folgt nun also die längst überfällige Expansion. Unter der Leitung von Chefkoch und Inhaber Kemal Demirasal (oben rechts) wurde zu Beginn dieses Jahres ein weiteres Restaurant direkt in der türkischen Metropole eröffnet. Angeboten werden dabei gleich zwei Möglichkeiten die anatolische Küche zu entdecken: Getrennt nach „Alancha Tasting“ und „Alancha Beets“, werden in seperaten Räumlichkeiten kulinarische Leckerbissen serviert. „Die große Wanderung“ beschreibt ein Menü im „Alancha Tasting“ in zwanzig Gängen. In kleinen Portionen werden die kulinarischen Einflüsse vergangener Zeiten gereicht und auch die Frage beantwortet, wie sich unter anderem die griechische,

persische oder osmanische Küche und Kultur auf die anatolische übertragen hat. Eher innovativ geht es hingegen im „Alancha Beets“ zu: spontane Küche, dennoch mit klassischen Zutaten bestimmen hier die Speisekarte. Mahlzeiten wie gegrilltes Fleisch mit Gemüse, Saisonales vom Markt oder fangfrischer Fisch aus unmittelbarer Umgebung – zusammengestellt in aufregenden Gerichten – bestimmen die Auswahl. Eine feste Bestellung beim Lieferanten gibt es nicht, das Angebot bestimmt die Karte. Dadurch entsteht ein sehr abwechslungsreiches Menüangebot. Sonntags serviert das Team von „Alancha“ zwischen 10.30 Uhr und 18:00 Uhr außerdem das „Linner“-Menü, eine Mischung aus Frühstück, Mittag- und Abendessen.

Schon lange gehört Istanbul zu den beliebtesten Metropolen weltweit. Ein Grund dafür ist wohl auch das internationale Flair: so vereint die Stadt am Bosperus gleich zwei Kontinente miteinander. Flüge gibt es reichlich: zum Beispiel die Verbindung Stuttgart - Istanbul, viermal täglich, Flugzeit ca. 2 1/2 Stunden: turkishairlines.com

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Stadtspaziergang! Yigel Schleifer und Ansel Mullins hatten die köstliche Idee zu „Culinary Backstreets“. Eine fremde Stadt, eine fremde Kultur und die Frage, wo man fernab der üblichen Touristenpfade gute und vor allem authentische Küche findet? Die ideale Antwort: Culinary Backstreets! Das Angebot richtet sich an hungrige Reisende auf der Suche nach lokaler Gastronomie, gerne auch mit Einblick hinter die Kulissen. Am besten lernt man eine unbekannte Lebensart beim Essen kennen. Die Küche verrät viel über Sitten und Gebräuche. Das wissen auch die Gründer dahinter, inzwischen bietet das Team um Yigal (oben rechts) und Ansel (oben links) ihre Streifzüge neben Istanbul auch in Athen, Barcelona, Mexiko-Stadt, Rio und Shanghai an. Die Idee der kulinarischen Spaziergänge entstand während ihrer Arbeit am Food-Blog IstanbulEats.com, der inzwischen zum führenden

Food-Blog der Stadt wurde. Der eigentliche Wunsch, kulturübergreifend zu arbeiten, in kleinen, wissbegierigen Gruppen, erfreut und schafft Brücken. Das verbindet die Menschen, die häufig aus den unterschiedlichsten Ländern stammen, um hier ein gemeinsames Erlebnis zu teilen. In einer Zeit, in der die Globalisierung so schnell vonstattengeht, ist es besonders wichtig den Ursprung nicht zu vergessen und damit alte Rezepte und das traditionelle Kochhandwerk zu schützen. Der Zusatz „The Global Guide to Local Eats“ verspricht also ein schmackhaftes Abenteuer in historischer Atmosphäre. Ein Konzept, das – egal wie alt es ist – also niemals langweilig wird. So sind die Zukunftsaussichten für diese Geschäftsidee mehr als vielversprechend. Und falls Ihr Wunschort noch nicht dabei ist, schreiben Sie einfach an: info@culinarybackstreets.com/ culinarybackstreets.com

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Kulinarische Reiserouten durch Spanien – hier unsere Empfehlungen: Weinstraße Rias Baixas in Galicien: rutadelvinoriasbaixas.com Traditionelle Restaurants in Madrid: restaurantescentenarios.es Iberico Schinkenroute: rutajamoniberico.es Für weitere Informationen: spain.info

Spanien

„Die Spanier sind Lebensgenießer“ Vanessa Reichmuth kommt ursprünglich aus Madrid und ist für Turespaña in München tätig. Sie erklärt uns die Sitten rund um die spanische Essensmentalität. W!D: Was verstehen die Spanier unter Kulinarik? Vanessa Reichmuth: Sie verstehen Kochen als Kunst, die die Sinne betört. Ein kulinarisches Erlebnis, was Geschmack, Präsentation, Aroma und Farbe angeht. Das Angebot reicht von Sterneköchen wie beispielsweise Ferran Adriá über weltbekannte Restaurants wie das „El Celler de Can Roca“ in Girona oder den zum Teil Hunderte Jahre alten Tavernen. Nicht zu

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vergessen, dass die Mediterrane Küche zum immateriellen Erbe der Menschheit ernannt worden ist. W!D: Was wäre ihr Vorschlag für einen kulinarischen Streifzug? Vanessa Reichmuth: Auf jeden Fall ein Besuch in einer Markthalle, wie z.B. der von Valencia (Bild oben rechte Seite) oder Barcelona. Anschließend eine Tapastour mit Freunden durch die Altstadt. Dafür sind auch Städte wie Sevilla, Santiago


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de Compostela oder auch Palma sehr zu empfehlen. Meine Lieblingstaverne ist übrigens die „Casa del Abuelo“, ein kleines Lokal in Madrid (siehe links). Auch eine Weinkellerbesichtigung mit Verkostung ist eine fabelhafte Idee, die dortigen lokalen Produkte zu probieren. W!D: Was charakterisiert ein typisch spanisches Essen? Vanessa Reichmuth: Wichtig ist, das gute Essen mit Freunden und Familie zu teilen. Die besten Produkte der verschiedenen Regionen wie Gemüse, Fleisch, Fisch, Obst, Öl und Wein aus Spanien bilden die Grundlage der mediterranen Ernährung, die heute als beste und vor allem gesündeste Nahrungsweise gilt und von anspruchsvollen Gaumen gelobt wird. W!D: Welche Köstlichkeiten sind noch unbekannt, bzw. sollte man unbedingt probieren? Vanessa Reichmuth: Als Madrileña empfehle ich unseren typischen Cocido madrileño, ein Eintopf mit Kichererbsen, Gemüse, Chorizo und Rindfleisch. In Galicien werden gerne Fischspeziali-

täten wie „Bacalao al Pil Pil“ (Bilder siehe links oben) serviert. Die klassische Paella aus Valencia oder ein einfaches „Pan con Tomate“, also ein Tomatenbrot. Tapas sind in Andalusien an der Tagesordnung. Sogar die typischsten Köstlichkeiten seiner Küche scheinen wie gemacht dafür: Frittierte Fischchen, Iberico-Schinken oder Omelette mit Minigarnelen. Kalte Suppen wie Gazpacho oder Salmorejo, aber auch Schmorgerichte wie Ochsenschwanz oder Lamm sind weitere klassische Rezepte. W!D: Halten sich Spanier für Gourmets? Vanessa Reichmuth (links im Bild): Nicht unbedingt, eher für Lebensgenießer. W!D: Welche Region hat Ihrer Meinung nach die beste Küche? Vanessa Reichmuth: Das ist schwer zu sagen, jede Region hat ihre Spezialitäten. Vielleicht haben die Basken heutzutage den besten Ruf, jedenfalls ist Cáceres in der Extremadura zur Gastronomischen Haupstadt Spaniens 2015 ernannt worden. Am besten wird sein, Sie machen sich ihr eigenes Bild indem Sie es ausprobieren.

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Persรถnlichkeitstest Wenn Sie die Dinge auf den folgenden Seiten begeistern, haben wir eine gemeinsame Leidenschaft: TischKultur.

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Vorbei die Zeiten von Discount-Geschirr! Sparen war gestern. Wer mit der Zeit geht, investiert jetzt in schöne Dinge, die täglich Freude bereiten: mal schwungvoll und in Farbe, mal transparent und kühl. „In” ist, was bei Tisch gefällt. Bei der heutigen Vielfalt findet garantiert jeder sein ganz persönliches Highlight. Was

gibt es schließlich Schöneres, als seine Lieben und sich selbst zu überraschen? Eben! Auf den folgenden Seiten finden Sie unsere Entdeckungen für die kommende Saison. Das reicht von feinen Textilien bis zum passenden Porzellan ... Die nächste Einladung kommt . Hier sind lauter gute Gründe um aufzutafeln.

Himbeereis zum Frühstück! Oben: Das Label Nude lädt in seiner „Timeless-Collection“ zur Eisverkostung ein. Noch mehr zeitlose Glaskunst unter nudeglass.com, rechts: Kaffee oder Tee? Der Entwurf des böhmischen Bildhauers Dominikus Auliczek für Nymphenburg macht mit seiner innovativen Zwölfeckform beides möglich. Ebenfalls aus den Brennöfen der bayerischen Porzellanmanufaktur: der ServiceKlassiker „Lotos“, der farbige Spiegel ist hier in chinesisch Grün, Eisblau und Dahliengelb zu sehen (ganz oben). Nicht das Obendrauf, sondern das Darunter bestimmt hier den Ton: Das Tischtuch linke Seite in Limone aus der Serie „Delaunay“ gehört zur neuesten Kreation der venezianischen Luxusweberei Rubelli. Die Stühle von Arflex sind im Farbton „Lago” überzogen und gehören zur Kollektion „Tomá“.

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Ein Likörwein, eine Stadt und außerdem die Pantone Farbe des Jahres ... Was Sie bald überall sehen? Marsala natürlich!

Der süßlich-schmeckende Wein aus der Hafenstadt im Westen Siziliens gibt in diesem Frühjahr nicht nur bei Möbeln und Textilien den Ton an, selbst bei Accessoires erfreut er sich großer Beliebtheit und zieht seine Kreise bis zu den neuesten Interior-Looks: Élitis produziert Stoffe, Möbel und Tapeten, die Kollektion „Mindoro“ ist unter anderem im angesagten Kolorit erhältlich, linke Seite links oben. Auch der Farbenhersteller Dulux schwört diese Saison auf die Trendfarbe, selbst wenn er sie „Kupferorange“ nennt, linke Seite rechts oben. Darunter: Der Tafelaufsatz aus Stahl stammt aus der Reihe „Opus“ und ist typisch für die italienische Designerschmiede Alessi. Der finnische Glashersteller Iittala reiht sich mit dem Model „Kastehelmi“ in die Trendsetter von Marsala ein. Oben: Das neuste Werkzeug bei Alessi ist zwar aus Edelstahl diese Seite oben, doch wenigstens passt der Hummer farblich. Oben: Grange liefert Holzstuhl und Bezug im Fifties-Look stilgerecht ab, oben rechts. Einmal um die ganze Welt? Warum nicht! Wenn’s dann noch schick aussieht, ist doch alles in Butter: „Light&Colour” in Globusform wurde von Atmosphere entworfen und strahlt in rötlichem Glanz rechts. Bezugsquellen und Kaufinfos Seite 82 und 112.

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Bevorzugen Sie klare Verhältnisse bei Tisch oder darf es schon mal rund und bunt zugehen? Hier ist Ihre neue Grundausstattung. Fast zu schade, um nur daraus zu nippen: die Becher um 100 € in den Farben „Violet“ und „Reseda“ von Rotter, oben. Ob als Karaffe für Rotwein oder Belüfter desselben, an dem Dekanter von Nude werden Sie doppelt Gefallen finden, ganz oben links. Edle Formen in Stahl: Das Besteck „Stratic“ von WMF gibt es ab 270 € das Set, oben rechts. Zeitlos: ein Service von Rosenthal, Teller aus der „Free Spirit“-Serie, ab 35 €, Mitte. Den Abschluss bildet der formschöne und transparente Trinkbecher „Bora“ aus Muranoglas von Carlo Moretti. Den Tisch rechte Seite deckte das Mailänder Fashionlabel Missoni komplett im Mixed-Look aus Zickzack- und Blumenornament. Kaufinfos und Bezugsquellen auf Seite 82/112.

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Der letzte Ritter der Tafelrunde Der österreichische Designer Gottfried Palatin ist ein Fein- und Freigeist. Seine Formensprache ist reduziert und doch sinnlich – also nichts für Fastfood, sondern für lang anhaltenden Genuss. „Ich hätte auch andere Formen machen können, ohne Schliff und Dekor – nur das pure Glas. Aber das wäre für Theresienthal der falsche Weg gewesen”, erklärt Gottfried Palatin. „Sie haben diese Besonderheit der Schlifftechnik.” Wir sind mitten im Diskurs über Schmuckformen und den Wandel auf dem Sektor der Tischkultur. „Die Zeiten, in denen man mit der Hochzeitsliste das große Geschäft gemacht hat, sind vorbei.” Für den österreichischen Designer ist das eher eine Herausforderung im positiven Sinne. Seit Mitte der 1980er-Jahre beschäftigt sich Palatin bevorzugt mit Glas und Porzellan und immer wieder mit dem Thema Tafel. Die Liste seiner Auftraggeber reicht von Industriefirmen wie WMF und Authentics bis hin zu hochkarätigen Manufakturen, etwa J&L Lobmeyr, Grundmann und besonders Theresienthal und die Wiener Manufaktur Augarten. „Ich sehe mich als Medium, das in die Firma kommt und sieht, was machbar ist.” Die Entwicklung seines neuen Porzellanservices dauerte mehr als zwei Jahre. Es ist in jeder Hinsicht ein Destillat. Überflüssige Teile wie eine Kaffeekanne – „die wird heute nicht mehr gebraucht” – wurden gar nicht erst angegangen. Stattdessen legte der Entwerfer größten Wert auf die Details. Palatin nennt stellvertretend die Ess-Schale. Sie weist eine besondere Wölbung auf, damit der Löffel besser über den Boden gleitet. „Alles wird von Hand gemacht und nicht von Maschinen gepresst.” Jede Partie ist durchdacht wie die Henkel der Tassen: „Das Gewicht zu balancieren, war mir immer ein Gräul.” Die „Form mit der Nummer 40” ermöglicht ein perfektes Halten, auch bei gefülltem Gefäß. Für Themen wie diese arbeitet der Österreicher mit Spezialisten in dem jeweiligen Unternehmen

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zusammen: „Das ist ein Prozess, der nicht von vornherein fix ist und auf dem Tisch liegt, sondern die Möglichkeiten entstehen beim Machen.” Das bedeutet so lange Prototypenreihen, bis die Sache passt. „Ich wollte keinen Billigproduzenten, sondern einen Partner, der diese alten Techniken und Kostbarkeiten pflegt.”


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LEBENSART !

„Mir ist es nie um Gewinn gegangen”, sagt Gottfried Palatin, oben mit einer Bodenvase für die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten und seiner französischen Bulldogge Ida. „Es ist meine Leidenschaft, etwas zu machen, das wirklich an der Spitze einer gewissen Technik steht.” Für die Wiener enstand jüngst die „Form mit der Nummer 40”. Das moderne Tafelservice lässt sich vielfältig einsetzen und passt zu Sushi genauso wie zu Tapas oder Wiener Schnitzel. Alle Teile sind in Weiß erhältlich oder werden auf Wunsch mit Ihren persönlichen Initialen bemalt, die Palatin persönlich kreiert. Bei der Kristallmanufaktur Theresienthal sind seine Schliffservice „Otto” oben und „Samira” linke Seite im Programm.

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LEBENSART !

Da ist es wieder, dieses vielsagende Funkeln in den Augen: Esstische aus Holz treffen auf die Lampen von Giopato & Coombes – eine tolle Inszenierung. Die Italienerin Christina Giopato und der Engländer Christopher Coombes haben sich mit ihrer aktuellen LED-Kollektion „i flauti“ in ein wirklich gutes Licht gesetzt. Handgeblasenes Buntglas aus Murano, gelungene Formen verbunden mit moderner Technik machen die Lichtquellen zu einem wirklichen Raum-Highlight. Nicht nur geschäftlich ein gutes Paar, räumten die Architektin und der Designer in den letzten fünfzehn Jahren so einiges an Preisen in der Branche ab. Vor allem als Gruppe kommen die Leuchten toll zur Geltung, bestehen aber auch als Solitäre. Beides funktioniert perfekt mit diesen Esstischen: Gleich zwei der hellen Tafeln stammen vom Team 7, die Modelle „Mylon“ und „YPS“ sind Entwürfe von Jacob Strobel. Etwas rustikaler im Vergleich, der Tisch „Mikka“ Mitte von Lambert. Kaufinfos und Bezugsquellen auf Seite 82/112.

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LEBENSART !

Aber, wer wird denn gleich Schwarz sehen? Schauen Sie lieber auf den „Wiener Jubelbalkon”. Gold ist die pure Lebenslust. Von oben: Der koreanische Keramikmeister Kap-Sun Hwang schuf für die Kollektion „Auréole“ das Sonne & Mond Service „Claire du Lune“ für Fürstenberg. Goldener Teller aus Paris: „Voyage en Ikat“ gibt es in mehreren Farben, neu bei Hermès. Diese „goldigen” Stücke kann man als extravagante Handwerkskunst bezeichnen: Das „kleine Schwarze“ für den Nachmittagstee dient als Zuckerschale im Gedeck „Kurland Royal Noir“, um 430 €, KPM. Den Büstenhalter im Auftrag von Augarten Wien entwarf die Allrounderin Christa Knott, cknott.at Der Hexenbecher entstand bei KPM. Halt gibt ihm der geschwärzte Tisch aus der „Lars“-Serie von Lambert. Bezugsquellen und Kaufinfos Seite 112.

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LEBENSART !

Jedes Stück ein Unikat. Bei diesem Geschirr aus Thüringen dürfen Sie Form, Maße und Glasur frei wählen. Die neue Kollektion trägt den Namen „Vocatio” und ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Ab einer Bestellung von 10 Stück erfüllt Alexander Blumentritt oben im Bild an der Drehscheibe Ihre Wünsche. Der Look der Teller ist sehr variabel, was die Proportionen, also die Maße von Spiegel, Steigbord und Fahne anbelangt. Alle Glasuren sind spülmaschinenfest und lebensmittelecht. Je Teller um 70 €, Porzellanmanufaktur Reichenbach.

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ZU BESUCH BEI !

Besuche bitte only by appointment Pinch im Londoner Stadtteil Clapham fertigt Möbel für Hipster im besten Sinn und ganz im Geheimen für sich selbst. Nur was die zwei sich selbst hinstellen würden, verlässt ihr Studio. „Es war uns immer wichtig, eine gewisse Größe nicht zu überschreiten“, erzählt Oona Bannon, die zusammen mit ihrem Partner Russel Pinch seit zehn Jahren Möbel im Südwesten Londons produziert. Die meisten bleiben auf der Insel, einige wandern in die USA und neuerdings in den Pariser Conran Shop. Ihr Stil nimmt Anleihen bei Georgianischer Architektur, der Periode von 1714 bis 1830, und mixt sie eigenen Angaben zufolge mit skandinavischer Moderne. „Uns geht es um Behaglichkeit, Komfort und um Einzigartigkeit“, so Bannon nicht ohne Stolz. Den Weg ihres

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Labels Pinch säumen zahlreiche Auszeichnungen, und trotzdem oder gerade deshalb bleibt es bei einem Workshop mit insgesamt neun Mitarbeitern. „Um sicherzustellen, dass Gestaltung und Qualität unseren Vorstellungen entsprechen.“ Respekt! lsd

Oona Bannon und Russel Pinch werfen einen Blick auf dessen Regal „Post Office“. Vieles ihres Labels Pinch lässt an Shaker-Möbel denken, anderes wie das Sofa „Pendel“ an elegante Salons der Dreißigerjahre.


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