Wohn!Design 3/2015
Wohn!Design
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3/2015 Juli/August
Wohn!Design INTERNATIONALES MAGAZIN FÜR ARCHITEKTUR, WOHNEN UND DESIGN
ng i p p Sho ide Gu ten es b e i D lhäuser e Möb Back to Basics – Unsere Lieblingsmöbel
MESSE MAILAND Die neuen Möbel BAD-TRENDS
SOMMERSAUSE Alles für Balkon Terrasse und Garten
Unsere Lieblingsmöbel
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EDITORIAL !
© ULRIKE EHLERS
Am besten lesen ... Der Schnappschuss mit Peggy Schmidt entstand auf dem Gelände des Salone Internazionale del Mobile, der Möbelmesse in Mailand. Peggy war vor mehr als zehn Jahren Volontärin in der Wohn!Design-Redaktion. Ich freue mich einfach, wenn wir uns sehen, weil es mit ihr immer viel zu lachen gibt. Der Kontakt ist nie abgerissen, und so haben wir ihren Werdegang verfolgen können. Ihr Name steht mittlerweile für exzellente StylingStrecken, die in verschiedenen Zeitschriften erscheinen. Mit ebenso großem Interesse begleiten wir die Entwicklung von Einrichtungsfirmen und den Lebenslauf vieler Menschen in diesem Business. Das ist das Tolle an unserem Beruf – der Austausch über aktuelle Themen und Trends sowie die Möglichkeit, einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Ohne diese Impressionen wäre Wohn!Design belanglos. Es sind die Messebesuche und die vielen, anregenden Gespräche, nach denen wir unsere Prognosen erst abgeben können, was geht, was kommt und warum. Da wäre beispielsweise die Marke Rolf Benz, deren Kreativteam für Mailand einen super Job ablieferte. Der Messestand wirkte frisch, sehr inspirierend und die Neuheiten dort richtig klasse – das ist eine Einladung zu unserem Mailand-Spezial ab Seite 19. Besonders begeistert hat mich die italienische Firma Thonet Vienna. In der Vergangenheit gehörte sie zu einem Firmenkonsortium und dümpelte so vor sich hin. 2013 erwarb sie der Architekt und Kunstkritiker Francesco Moschini. Wer am Messestand von Thonet Vienna dieses Jahr vorbeischaute, musste zweimal hinschauen. Dort explodierte ein Feuerwerk von Ideen und Produkten, das die Augen von Designfans leuchten ließ. Die Neuheiten sind Ausdruck einer profunden Kenntnis der Bugholzproduktion und einer intensiven Beschäftigung mit dieser Technik, die im 19. Jahrhundert entstand. Absolutes Highlight für mich ist der Entwurf von Design Front aus Schweden, ein Stuhl mit coolem Twist (rechts). Im hochwertigen Segment gehört inhabergeführten Firmen wie Thonet Vienna die Zukunft. Sie stehen für eine Vision und haben einen Plan, der nicht nur auf Vertriebszielen basiert. Das schafft Sympathie. Auch wir als Magazin entwickeln uns weiter. Mit Klaus Vetterle haben wir einen neuen Verlagsleiter, der richtig Gas gibt, worüber wir ganz happy sind. Sie als Leser(in) dürfen sich schon jetzt über einen größeren Heftumfang – das heißt: mehr und neue Themen – freuen. Eines ändert sich jedoch nicht: Wir bleiben authentisch und möchten Sie weiterhin mit relevanten Insiderinfos auf dem Laufenden halten. Bleiben Sie uns gewogen. Dafür vielen Dank,
Dr. Stephan Demmrich
Die Frontansicht gibt’s im Spezial auf Seite 33.
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INHALT !
Wohn!Design 40 Lichtkunst
3/2015 Back to Basics – Mein Lieblingsmöbel RUBRIKEN Editorial
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Impressum
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Bezugsquellen
115 berlinkult
132 Textilschau
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MAGAZIN Tischkultur & Wohnen – Alles rund ums Meer
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LEUTE Drei Unternehmer und ihre Einrichtungsstrategien
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HOT SPOTS Griechenland, Sizilien und Paris
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MESSEHITS Brandneues und Brandheißes aus Mailand
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LICHTBLICKE DER EUROLUCE Klassiker neu interpretiert
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BADNEUHEITEN Zwischen Kneipp-Kur und Digitalisierung
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KÜCHENNEWS Retro-Style und Trends für Kulnariker
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SHOPPING!GUIDE
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REPORTAGEN
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Triest: Charmante Künstlerwohnung mit viel Flair
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Belgien: Über das Leben mit Keramik
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Paris: Familiendomizil auf Maß
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Ibiza: Avantgarde-Architektur mit Öko-Gedanke
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GENUSS!GUIDE: Länderspezial
ab 115
GARTENSAISONSTART Leben, lieben, wohnen
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WOHNEN Textilien: Grafische Muster und Knallige Farben 132 ZU BESUCH BEI Mazda in Mailands Design Space Titel: Warte, bis es dunkel wird ... ... die Sonne kommt schon wieder.
78 art house
Foto: Sofalinie „Grid“, Gloster, ab Seite 104.
19 Messeschätze
60 Abgekocht 104 Gartenmöbel
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48 Bade-Dschungel
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Wohn!Design 3/2015 IMPRESSUM Wohn!Design Internationales Magazin für Architektur, Wohnen und Design Redaktion und Anzeigenverwaltung Mörikestraße 67 70199 Stuttgart Tel. 0711 96666-999 Fax 0711 96666-415 www.wohndesign.de Verlagsleiter Klaus Vetterle
Chefredaktion Dr. Stephan Demmrich (sd) Mitarbeiter dieser Ausgabe Roberta Angelini, Serge Anton, Elena Deeg (ed), Oliver C. Haas, Monica Mascheroni, Marie-Luise Mugrauer (mlm), Christopg Theurer, Irmhild Tieck, Adrian von Moos, Conrad White Grafik Saskia Schweitzer Lösch MedienManufaktur GmbH & Co. KG, Stuttgart Redaktion Elena Deeg Tel. +49 711 96666-413 E-Mail: elena.deeg@wohndesign.de Marie-Luise Mugrauer Tel. +49 711 96666-414 E-Mail: marie-luise.mugrauer@wohndesign.de Anzeigenverwaltung Tel. +49 711 96666-410 Anzeigenleitung Ulrike Ehlers Tel. +49 711 96666-411 Fax +49 711 96666-415 E-Mail: ulrike.ehlers@wohndesign.de Shopping-Guide Martin Moosbrugger Tel. +49 711 96666-410 Fax +49 711 96666-415 E-Mail: shopping@wohndesign.de
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Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet. Für eingesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Abonnementpreis: 6 Ausgaben frei Haus: 35,- 1, Ausland zzgl. Porto.
© Family Home Verlag GmbH ISSN 1664-1760
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MAGAZIN !
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Meer davon!
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Halten Sie durch, der Sommerurlaub lässt nicht mehr lang auf sich warten. 1 | Egal ob Sie ein Strandhaus besitzen oder nur davon träumen, den richtigen Flair erzeugt die Vliestapete „Aquario“ von Cole & Son. Preis: um 185 € pro Rolle. 2 | Nach der Statement-Kette folgt der Statement-Kerzenleuchter, hier der „Coral“ aus lackiertem Aluminium von Tectona für 260 €. 3 | Ein Teller, der einem barocken Suchbild gleicht – Farne, Federn, Libellen, Schmetterlinge und ein Hummer – was fehlt? Aus der „Caribe“-Kollektion mit Gold-Umrandung von Christian Lacroix ab ca. 145 €. 4 | Die Languste auf dem Teller der deutschen Manufaktur Hering Berlin schimmert in unzähligen Abstufungen von Kobaltblau. Preis um 170 €. 5 | Das 45 mal 45 Zentimeter große weiße Leinenkissen „Cavallo“ zieren Korallen-Stickereien in der Farbe Grenadine. Gesehen bei Iosis um 70 €. 6 | Unschwer erkennbar stammen die Becher mit Meeresmotiven und der Langusten-Teller der Berliner Manufaktur aus derselben Kollektion, die „Ocean“ getauft wurde. Preis je um 70 €. 7 | Die Form des Lounge-Sessels „808“ von Thonet erinnert an eine geöffnete Muschel und die Inspiration zur Polsterung stammt von brechenden Wellen. Abgebildet ist die Farbe „Tropic“ ab einem Preis von 4.840 €. Die Kaufinfos finden Sie auf Seite 144.
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Der Backofen, der sich auf Ihren Kuchen einstellt. Einfach zum perfekten Ergebnis. Die Sensor-Backöfen der neuen Serie 8 mit PerfectBake Backsensor.
Mit einem Bosch Sensor-Backofen der neuen Serie 8 gelingt Ihr Lieblingskuchen jetzt noch leichter. Dafür sorgt unser neuer PerfectBake Backsensor ganz automatisch: er regelt den kompletten Backvorgang selbstständig. Das Ergebnis: Kuchen, Brote und Quiches in Perfektion. Dank des intuitiven Bedienrings können Sie die Programme mit dem PerfectBake Backsensor zudem ganz einfach mit nur einem Finger einstellen. So macht das Backen mit der Serie 8 genau so viel Freude wie das zeitlose Design, an dem Sie sich garantiert nie satt sehen werden. Erleben Sie die besten Backöfen von Bosch: www.sensor-backen.de
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LEUTE !
Einladung zur Standortbestimmung Was macht Ihre Kollektion derzeit aus? Welche gesellschaftlichen Entwicklungen nehmen Sie wahr, und wie reagieren Sie darauf? Das fragten wir drei kluge Köpfe aus der Interiorbranche. Die Persönlichkeiten auf den kommenden drei Seiten haben etwas gemein: Sie teilen eine echte Leidenschaft für besondere Einrichtungsgegenstände, und sie haben eine Vision. In Zeiten wie diesen ist das eher die Ausnahme. „Alessi arbeitet ständig daran, weltweit einen zeitgemäßen Ausdruck für Kreativität zu finden. Unsere Mission ist hochwertiges Design. Doch es geht auch darum, sich von jungen Designern inspirieren zu lassen“, erklärt Alberto Alessi. In den Achtziger- und Neunzigerjahren hatte die italienische Trendschmiede fast eine Alleinstellung, wenn es um das Thema gehobene Tischkultur ging. Längst sind ernst zu nehmende Mitbewerber auf den Markt gekommen, zum Beispiel Nude und Muuto. Doch Konkurrenz belebt das Geschäft, und Alessi hat ein glänzendes Renommee, besonders in Deutschland. „Jedes Jahr lancieren wir zwei Kollektionen, eine
im Frühjahr, eine im Herbst. Dieses Mal präsentieren wir sämtliche Neuheiten auf der Tendence in Frankfurt.“ Dazu gehören Projekte mit Newcomern wie der Australierin Anita Dineen und dem Belgier Michel Bouquillon, außerdem eine Jubiläumsedition des Wasserkessels von Michel Graves. „Zum 30. Geburtstag haben wir den Vogel auf dem Deckel durch einen Dinosaurier ersetzt, den der Architekt vor seinem Tod noch entworfen hatte“, freut sich der Produzent. Zu den Neuauflagen gehört auch ein Besteck von Josef Hoffmann (1870-1956), das als Inkunabel moderner Formgebung gehandelt wird. „Das Besteck «rundes Modell» wurde von Hoffmann vermutlich 1906 entworfen und im Oktober des gleichen Jahres in Silber ausgeführt“, erklärt Dr. Elisabeth Schmuttermeier, Kustos Metall und Wiener Werkstätte im MAK, Wien. „Derartig radikale und moderne Lösungen bei Besteckentwürfen sind sonst nur bei Mackintosh und Ashbee zu finden. Die Forderung nach Zweckmäßigkeit und guter Materialbehandlung, wie dies im Arbeitsprogramm der Wiener Werkstätte aus dem Jahr 1905 zu lesen ist, wurde hier voll erfüllt. Müsste ich das Besteck beschreiben, fielen mir die Attribute formschön, modern und zugleich zeitlos ein.“
Alberto Alessi steht für Qualität. Zu den News, die Ende August auf der Frankfurter Messe Tendence zu sehen sein werden, gehört das Hoffmann-Besteck. Es ist die Neuauflage einer DesignIkone. Oben: Das Holz für die Serie „Dressed“ kommt aus der Heimatregion von Pinocchio.
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OMEGA
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Das Systemprogramm der vielen Möglichkeiten
Ausführliche Infos und Händler unter www.koinor.com OMEGA – Das Systemprogramm der vielen Möglichkeiten. Denn Individualität ist eben keine reine Kopfsache, sondern im Falle eines Sitzmöbels in erster Linie Sache der Form, des Komforts und der Maße. So unterschiedlich die menschliche Ergonomie, das Komfortempfinden, so einzigartig menschliche Wohnsituationen und so verschieden der persönliche Geschmack – so vielfältig ist das Systemprogramm OMEGA. Die Lösung für alle, die keine Sitzmöbel von der Stange wollen. ALLES MADE IN BAVARIA, GERMANY.
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LEUTE !
„Bei Holmegaard vertrauen wir auf unsere drei Säulen der Produktentwicklung.“ Für Charlotte Fly Andersen, Vice President Global Sales and Marketing, sind vor allem drei Punkte für die Weiterentwicklung des Unternehmens entscheidend. „Holmegaard besteht seit 1825, und Sie können sich vorstellen, dass im Laufe der Jahre, gar Jahrhunderte, ein immens großes Design- und Entwurfsarchiv namhafter Glaskünstler und Designer entstanden ist“, so die Managerin. „In jeder Saison lancieren wir eine oder zwei Re-Editionen von Objekten, die in früheren Zeiten in der Geschichte der Glaskunst eine wichtige Rolle spielten. Der Trend, auf alte Entwürfe zurückzugreifen und diese neu zu beleben, ist derzeit sehr gefragt. Vor allem Nachwuchskonsumenten freuen sich auf die meist edlen Produkte.“ Händler sehen sie vom 29.8. bis 1.9. auf der Frankfurter Messe Tendence. „Wir erweitern im Moment bestehende Glas- und Dekorationskollektionen wie beispielsweise unsere beliebte «Cocoon»-Serie oder die Trinkglasformen von «Future». Vieles davon, wie die prämierten Windlichter, sie stammen aus der «Design with Light»-Linie, entsteht in enger Zusammenarbeit mit dänischen Gestaltern. Das macht uns stolz.“
Genauso wie die pfiffigen Produkte und Innovationen, die das hauseigene Designteam sucht. „Dabei stehen Trendgespür, weltweite Kontakte und auch Messebesuche hoch im Kurs. Aric Snee, der «Urania» kreierte, haben wir in den USA entdeckt. lsd
Drei Jahrhunderte Glaskunst und ein sicheres Gespür für Trends sind das Erfolgsrezept bei Holmegaard. Charlotte Fly Andersen freut sich über Produkte wie die klassische Karaffe „Idéelle“. Für Designfans warten jede Menge Entdeckungen wie das Windlicht „Design with Light“ oder der iPhoneHalter „Urania“. Die Zitrone schwimmt in „Future“.
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LEUTE !
„Unsere Kollektion heute ist flexibel, bewusst kleinteilig und bietet verschiedene Lösungen für unterschiedliche Lebensräume“, erklärt Lambert-Frontmann Bernd D. Ehrengart. „Wir nehmen die Impulse der Zeit konstant wahr und analysieren sie, setzen uns mit gesellschaftlichen Veränderungen und veränderten Lebensgewohnheiten auseinander. Dies spiegelt sich in der Entwicklung unserer Kollektion sowie unserer Distributionswege wider“, so Bernd D. Ehrengart, Inhaber der beliebten Lifestylemarke Lambert. Während in früheren Zeiten ein mediterranes Lebensgefühl die Produkte und den Look der Lambert-Welt prägte, wirkt er heute sehr viel kosmopolitischer. Mit der aktuellen Kollektion ließe sich ein Chalet in der Schweiz ausstaffieren, doch genauso gut ein Loft in Berlin. „Sie ist betont handwerklich und modern mit klassischen Aspekten, um einen langen Bestand zu haben“, sagt der Markenspezialist und fährt fort: „So möchten wir Dinge nachhaltig entwickeln, sodass sie modern sind und gleichzeitig eine lange Lebensdauer haben.“ Markante Beispiele sind die neuen
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Holzmöbel, deren Genese mit schlichten Schränken startete und die durch zahlreiche nützliche Hausgenossen wie Schreibtische und Sekretäre ergänzt wurden. Ganz neu ist die Konsole „Dexter“, die in verschiedenen Hölzern im Angebot ist. „Wir werden weiterhin verstärkt am Thema Handwerklichkeit arbeiten. Die Entwicklung zu kleinen und sehr individuellen Herstellern und Händlern, die sich bewusst von einem breiten Markt absetzen, kommt uns entgegen“, überlegt der Stratege. „Dass sich Menschen heute in verschiedenen Lebensabschnitten gerne völlig neu orientieren und ihr Wohnumfeld kontinuierlich zu verändern bereit sind, ist eine große Chance für unsere Branche.“
Bernd D. Ehrengart setzt auf Themen wie Handwerk und Klassik. Von oben: „Foglia“-Schalen, Konsole „Dexter“, Stuhl „Lars“ und die Schale „Aurelina“. Ende August stellt Lambert auf der Messe Tendence aus.
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EINE WAHRE REVOLUTION IN DER KÜCHE Der neue Quooker Fusion liefert ab sofort kaltes, warmes und kochendes Wasser aus einer Armatur. Ob Sie Tee oder Pasta zubereiten möchten, Tomaten häuten oder Pfannen reinigen; der Quooker hilft Ihnen unmittelbar und spart dabei Zeit, Energie, Wasser und Platz. Sie wechseln im Handumdrehen von kaltem zu gefiltertem kochenden (100°C) Wasser. Mit dem Doppel-Druck-Dreh-Mechanismus ist maximale Sicherheit gewährleistet. Vom Erfinder des Kochend-Wasser-Hahns mit mehr als 25 Jahren Erfahrung. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.quooker.de oder 0211 30036995.
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Griechenland
Ab in die schönsten Villen des Südens Mit diesen drei Top-Unterkünften wird das Niveau von Urlaub im Ferienhaus neu definiert. Wenn es eine Auszeit vom Ausruhen sein soll, empfehlen wir Ihnen gleich die Seite 18. Think Ionian Islands. Seit 2013 gehören die Ionischen Inseln Lefkada, Meganissi, Korfu, Paxos und Antipaxos zum Angebot in Griechenland. Am Avlaki-Strand auf Korfu liegt die Villa „Daphne“ mit Panorama-Blick vom Pool. Sie bietet Platz für bis zu acht Personen. Think Puglia. Inmitten von Pinien: die Villa „Il Gelso“ in der Nähe von Castro. Auch ihre Gäste haben direkten Zugang zum Meer. Der Poolbereich ist mit Holzboden verkleidet und bietet Schattenplätze direkt am Wasser und an den Ess- und Sitzbereichen im Freien. Mit fünf Schlafzimmern können hier bis zu 10 Personen gastieren. Think Sicily. Mit diesem Konzept fing 2002 alles an. Von Huw und Rosella Beaugié gegründet, wurde „The Thinking Traveller“ zum Spezialisten der erlesensten Urlaubsvillen. Nur direkt buchbar, weisen die angebotenen Destinationen ein Höchstmaß an Luxus und maximalem Service auf. Als Gäste der Villa „Crossing the Rock“ (unten) in der Nähe von Santa Maria La Scala, können Sie sich wie Könige fühlen. Die geräumige Wohnung nimmt die obere Etage der Villa ein und lässt keine Wünsche offen. Das stilvolle Interieur begleitet Sie bis hin zur Terrasse. Dort befindet sich neben dem großen Pool eine überdachte Pergola und der sagenhafte Panoramablick ist garantiert. thethinkingtraveller.com led
Apulien Sizilien
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HOTSPOTS !
Köln
In der Ruhe liegt die Kraft. Das galt schon in der Quing-Dynastie wie eine unserer Ausstellungsempfehlungen für den Sommer nahelegt.
London
Rostock
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Köln hat ein Museum, um das Hamburger die Stadt besonders beneiden werden. Schließlich wandert dort die entsprechende Abteilung im Museum für Kunst und Gewerbe gerade für länger ins Archiv. Dabei zeigt das Museum für Ostasiatische Kunst Köln mit „Weißes Gold – Porzellan aus China von 1400 bis 1900”, wie traumhaft und ungewöhnlich Exponate aus dieser Zeit sind. Oben ist ein Wandziegel mit Dekor von Lotos zu sehen, der auf einem Felsen dem Wasser entspringt. Er entstand im 18. Jahrhundert für einen Palast oder Tempel. Bis Anfang August stehen rund 100 Kostbarkeiten im Scheinwerferlicht. London bietet mit der Tate Britain eine tolle Attraktion für Kunstfans. Ab 24. Juni haben dort die Skulpturen und Arbeiten der britischen Künstlerin Barbara Hepworth (1903-1975) volle Aufmerksamkeit. Mitte der Fifties gilt sie als eine der erfolgreichsten Bildhauerinnen des Jahrhunderts. Penelope Curtis hat die Retrospektive kuratiert, die besonders auf das Thema Raum und Umgebung ihrer ausgestellten Arbeiten eingeht. Angefangen von ihrem Londoner Studio im Stadtteil Hampstead bis zur Landschaft. Zu den Höhepunkten gehören vier Monumentalwerke aus kostbarem Guarea-Holz aus Afrika, die Mitte des letzten Jahrhunderts entstanden. tate.org.uk/tate-britain Rostock erweckt den Eindruck als bewege man sich in anderen Gefilden, wie das asiatisch inspirierte Grün nahelegt. Tatsächlich kann man bis 7. Juni im IGA-Park in eine andere Welt abtauchen. Dann zelebriert die Messe „Flair am Meer” Gartenobjekte, Möbel, Lifestyle und Genuss. „Sie ist ein Anziehungspunkt für Menschen mit Sinn für Gartengestaltung, Dekoration, für Trendbewusste und Genießer sowie die ganze Familie”, so Tanja Durke aus dem Projektteam. |sd
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SPEZIAL !
NEUE LIEBLINGSSTÜCKE Wenige Wochen vor Eröffnung der Weltausstellung drehte sich in Mailand sechs Tage lang alles um Einrichtung, Design und Style. Es ist ein jährliches Highlight, für Sie auf dem Salone Salone Internazionale del Mobile unterwegs zu sein: Messe, Ausstellungen, Konferenzen, Partys und Interviews. Hier sind unsere Favoriten.
Outstanding! Moooi-Präsentation in der Via Savona 56, Zona Tortona. Das Foto über den „Shift“-Sesseln ist eine Arbeit von Rahi Rezvani, das Setting brachte Andrew Meredith vor die Linse. Bezugsquellen Seite 144.
Hotspots 20 | Themen 24 | Schwarz 26 | Köpfe 30 und 36 | Holz 32 | Variationen 34 | Tutti Frutti 38 | Lightshow 40 | Spiegel 46 W!D 3/2015
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HOT SPOTS !
GARDEN OF WONDERS
Eine ganze Stadt im Ausnahmezustand Parallel zur Messe finden in der City Hunderte von Off-Veranstaltungen und Partys statt. Mal sind es junge Kreative, mal „alte Hasen“, die ihre Ideen zur Diskussion stellen und feiern. Pronto? GARDEN OF WONDERS ist ein Projekt im Vorfeld der Expo gewesen, bei dem sich alles um Parfums dreht. Unter der Leitung von Ferruccio Laviani kreierten große Designer Installationen (oben links die von Tord Boontje) für erloschene Luxuslabels, beispielsweise Bertif und die englische Firma Boissard. Jedem Brand war ein Pavillon in Form eines traditionellen Gewächs-
hauses gewidmet, die sich über das Areal des Botanischen Gartens verteilten (ganz oben). „Für mich gibt es nichts Passenderes“, so Laviani. MINDCRAFT war eine Ausstellung unter der Ägide des Designduos GamFratesi, die zwölf dänische Designer und Kunsthandwerker im Kloster Minore di San Simpliciano vorstellte. Unter den Exponaten auch diese Schale von Tora Urup.
MINDCRAFT
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SPAZIO ROSSANA ORLANDI
SPAZIO ROSSANA ORLANDI ist ein Ort voller Poesie und eine einzigartige Galerie für Design und Künstlerunikate. Die Besitzerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Talente zu fördern und mit ihren Projekten neue Impulse zu setzen. Dieses Mal im OutdoorBereich in Kooperation mit dem Textilhersteller Sunbrella. „Ich gestalte gerne Gärten, aber bin nicht happy mit den Möbeln, die es auf dem Markt gibt“, so Orlandi und ergänzt: „Besonders, wenn es um die Regentauglichkeit bestimmter Materialien geht.“ Deswegen bat die Galeristin ihre liebsten Designer um Ent-
würfe mit Stoffen aus spinndüsengefärbtem Acrylgarn. Sie fühlen sich eher wie Baumwolle an. Zwei Ergebnisse sind der „Agevole“-Sessel (in Grün) von Ugo La Pietra sowie das SofaGefährt, ein Nacho-Carbonell-Design. Weitere Hotspots in ihrer Galerie waren ein Setting von Alchemy und Prämierungen des Tokyo Midtown Awards wie der Reiseführer und die Figur.
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DEPARTMENT STORE
THE DEPARTMENT STORE lockte als temporärer Shop, den der britiJAMES IRVINE sche Designer Lee Broom in der Via Alfredo Cappellini eingerichtet hatte, mit mehr als 20 News: darunter Düfte und Leuchten, Möbel sowie Accessoires. Das Publikum bekam alles appetitlich auf Tableaus serviert, die sich über zwei Etagen verteilten. Unter den Exponaten waren auch die abgebildeten „Chapel Lights“, eine Interpretation des Themas Bleiverglasung. JAMES IRVINE, AN ENGLISH MAN IN MILAN war eine von Freunden kuratierte Gedächtnisausstellung für den englischen Designer, der im Februar 2013, und damit viel zu früh, verstarb. Ganz versteckt im Museo del Novecento in einem Nebenraum inszeniert, zeigte ein überdimensionaler Setzkasten mit seinen Arbeiten, warum
VONDOM
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sein Tod ein echter Verlust für die Produktwelt ist: Irvine entwickelte seine Produkte im Sinne der Philosophie seiner Auftraggeber, zu denen Firmen wie Olivetti, Marsotto sowie Alfi und Schönbuch gehörten. UND DIE BESTE PARTY DER SAISON? Die gab definitiv die spanische Firma Vondom. Schon die Location an sich war atemberaubend: das Anwesen, in dem Leonardo da Vinci ein Hauptwerk gemalt hatte, „Das letzte Abendmahl“. Das Gemälde kann auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Il Cenacolo Vinciano besichtigt werden. Seine ehemalige Arbeitsstätte verwandelten Hunderte von Partygästen in einen Club – je später der Abend, je begehrter waren die Vondom-Sitzmöbel.
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WENIGER IST MEHR. Das IXMO Armaturensystem treibt die Verschmelzung von Design und Funktion auf die Spitze. Die Elemente an der Wand wurden auf ein Minimum reduziert; die Gestaltungsfreiheit ist dank verschiedenster PositionierungsmĂśglichkeiten der Armaturen immens. Das Ergebnis: Tag fĂźr Tag ein sinnliches Duscherlebnis in seiner klarsten Form. www.keuco.de
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THEMEN UND TROPHÄEN 2016 Bei einigen Trends und Objekten weiß man sofort, dass sie den Sprung in die Shops und von da in Haus und Wohnung schaffen. Hier sind unsere Prognosen.
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HAHNENTRITTMUSTER: 1 | Arflex inszeniert das Schwarz-Weiß-Thema, zu sehen auf einem hohen „Botolo“-Stuhl, zusammen mit einem „Match“-Regal und dem Sessel „Delfino“. 2 | Auch der Sessel „Susanna“ zeigt den Klassiker als Bezug, ab 1.800 Euro, Zanotta. 3 | Bei Brühl ziert der Stoff den neuen Armlehner „Grace“, der unglaublich komfortabel ist, ab 945 Euro. COCKTAILSESSEL: 4 | Schon allein die aufwendige Entwicklung fordert Respekt, Ross Lovegrove kreierte mit „Diatom“ eine moderne Ikone für Moroso. 5 | Gleiches Label, anderer Designer und eine traditionellere Formgebung: Richard Hutton und sein „X-Chair“. UND ELEGANZ: 6 | Es sind die Details, die wie der Rahmen aus Bandstahl, „Limetta“ so eine feine Linie verleihen. Wie der 7 | Loungesessel „Godard“ eine der Neuheiten von Baxter. Der Lederspezialist hat sich in den letzten Jahren konsequent von einer eher traditionellen Firma hin zu einer Lifestylemarke entwickelt. PULVERBESCHICHTUNGEN: 8 | Und zwar an Stellen, an denen früher verchromtes Stahlrohr zu sehen war, wie bei „Genni“ in aktuellem Pastellblau, Zanotta. 9 | Auch Tacchini greift auf die Idee Ton-in-Ton zurück und stellt das neue Modell „Dot“ in einer Signalfarbe vor. Alle Bezugsquellen finden Sie auf Seite 144 in dieser Ausgabe.
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Once you go black... Eine Hommage an den ewigen Klassiker und aufregenden Dramaturgen. Wie könnte die Summe aller Farben etwas Schöneres ergeben.
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1 | „Honken“ heißt der großzügige Ein- oder intime Zweisitzer von Blå Station für 3.095 €. 2 | Das gesteppte Leder des „Sin Seaty“ ist
der Automobilindustrie entliehen. Arketipo beschreibt den Lounge-Sessel als „sinnlich und aggressiv“. Preis Sessel: 2.850 €, Hocker: 1.560 €. 3 | Wie alle Stücke von Lema ist der Pouf „Tod“ ein Meisterwerk der Handwerkskunst. Preis auf Anfrage. 4 | Simpel und
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7 6 grazil – kaum fassbar, dass das moderne Design des „Tea Trolley 901“ von Artek aus dem Jahr 1936 stammt. Preis: 1.650 € 5 | Lackierte Stahlräder fügen sich zu einem wahrhaft eindrucksvollen Stuhl im Jugenstil zusammen. „Estrela“ gibt es für ca. 1.010 € bei A lot of Brasil. 6 | Höchste Schreinerkunst präsentiert das Cabinet „Aylon“ von Minotti. Preis: 11.950 €. 7 | Der „Bell Table“ von Classicon stellt alles auf den Kopf – der Tischfuß aus Glas wird traditionell in einer Holzform geblasen; die massive Metallplatte schwebt mit Leichtigkeit auf der Glasform. Preis: ab 1.650 €. 8 | Den zierlichen Sessel „384“ von Rolf Benz gibt es ab 995 €. Herstellerinfos auf Seite 144.
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durch den Bezug aus mongolischem Schaffell herrlich unkonventionell. Preis: ca. 3.100 €. 2 | Der Fauteuil „Mono“ von Wittmann. Preis: ca. 2.605 €. 3 | Zunächst bestand die „Febo“-Serie von Maxalto ausschließlich aus Stühlen, die nun unter anderem um diese Dormeuse und verschiedene Materialien erweitert wurde. Preis: 3.880 €. 4 | Highlight des samtigen „Kir Royal“-Poufs von Fratelli Boffi sind die glänzenden Troddeln. Preis: 1.260 €. 5 | Carlo Colombo entwarf das „Urban“ Sofa für Giorgetti. Preis: ab 9.270 €. 6 | Im Jahr 1975 für die VIP-Lounge des Berliner Flughafens entworfen, legte Walter Knoll mit dem „Berlin Chair“ einen Klassiker der Designgeschichte neu auf. Preis: 3.200 €. 7 | „Basalt“-Tisch von Driade. Preis: 3.400 €.
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MANEL MOLINA. Der Spanier ist Teil des Designertrios Lievore Altherr Molina, das insgesamt mit sieben Herstellern auf dem Salone vertreten war. Unter dem Titel „sixfivezero“ entstand die erste Kollektion für den CrossoverMöbelhersteller Coalesse. Unter dem Motto „Design meets Business“ entwickelte sich eine zurückhaltende Serie, bestehend aus taillierten Holzstühlen, Hockern und Tischen. „Ich möchte die Grenze zwischen Arbeit und Privatem durchbrechen, zumal in der heutigen Arbeitswelt nicht selten ein fließender Übergang stattfindet.“
Kurze Fragen, schnelle Antwort Das Schöne an Mailand ist, dass man jede Menge tolle Menschen trifft. Irgendwie gehen sie uns trotz Weite und Besuchermassen ins Netz. Angela Schramm fiel auf, dass „gerade Firmen, die teilweise nicht so bekannt sind, sich unheimlich anstrengen – wow! Da habe ich ganz tolle Sachen gesehen. Die Großen waren eher enttäuschend.” Und die Einkäufer ganz optimistisch eingestellt, „selbst die Italiener! Das haben wir schon in Köln auf der Messe bei unseren Händlern gemerkt. Die Stimmung ist derzeit pro Möbel. Das liegt vielleicht auch an der weltpolitischen Situation. Cocooning ist angesagt.” Das geht am besten im Bett. Schramm inszenierte die Hälfte mit Missoni-Stoffen, die andere zeigte die inneren Werte der hochwertigen Schlafsysteme, rechts mit Motorenunterstützung.
Erwan und Ronan Bouroullec arbeiten meist parallel an verschiedenen Projekten. „Das macht den Kopf frei und schärft den Blick immer wieder aufs Neue“, so Ronan. Der Umgang mit Industrie und Technik ist dabei stets ein Lernprozess. „Jedes Label hat seine eigenen Regeln, die es zu beachten gilt. Der Designer liefert Ideen, doch muss auch er sich den technischen Möglichkeiten unterordenen.“ Beim Betrachten der Magis Kollektion „Officina“ staunt man, wenn man sieht, wie spielerisch die Brüder mit dem Material Eisen umgegangen sind – dass hierfür ein Jahr lang Modelle gezeichnet und Prototypen geknetet wurden, bevor schließlich die Umsetzung in der Fabrik stattfinden konnte, ist dann nämlich ganz schnell vergessen. Bezugsquellen auf Seite 144.
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Man hat wieder Holz Der Werkstoff wird erneut salonfein. Als Sofafuß und Armlehne, doch am liebsten als Skulptur und Erbstück.
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1 | Raffinesse und klare Linien sind das Markenzeichen von „Norah”, ein Entwurf von M2Atelier für Giorgetti. 2 | Der schmale Eichenschrank mit 201 cm Höhe beherbergt eine Weinbar. Entwurf: Giuliano Cappelletti, um 5.980 Euro: Riva 1920. 3 | Zu viel Alkohol? Ne,
ne. Das Bufett trägt den Namen „Good Vibrations”. Ferrucio Laviani kreierte es für Fratelli Boffi. 4 | „Ring”-Esstisch für Thonet Vienna. 5 | Beistelltisch „Twiggy” gefertigt für Woodnotes. 6 | Den Hocker „Chef & Chef” konzipierte Patrizia
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10 Bozuffi für Restaurants und Weinkeller, 580 Euro, Riva 1920. 7 | Thonet Vienna gehört zu den Senkrechtstartern des Jahres. Was ein Besitzerwechsel alles auslösen kann, zum Beispiel kluge Entwürfe wie den Schreibtisch „Allegory”, ein Design von GamFratesi. 8 | Auch der italienische Mitbewerber Riva 1920 rückt in den Fokus von Anhängern besonderer Objekte. „Mia” ist ein Entwurf von CR&S, den es in drei verschiedenen Holzarten gibt, ab 570 Euro. 9 | Sensationell in der Konzeption, die Tradition mit Innovation verbindet, ist der Entwurf von Front Design. Die drei Damen aus Schweden haben mit „Hideout” ein echt abgefahrenes Loungemöbel geschaffen, das polarisiert – und gerade deshalb das Zeug für eine gute Wertanlage hat. 10 | Gleiches gilt für den Esstisch von Stararchitekt David Chipperfield bei E15 (um 7.080 Euro), zu dem es passende Bänke gibt.
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DIE MANUFAKTUR FÜR GEÖLTE LANDHAUSDIELEN W!D 3/2015
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Diversifikation-Variation Die Grenzen zwischen beiden Begriffen sind fließend. Ein neuer Fuß macht aus einem Ess- einen Bürostuhl. Die Idee stammt aus der Autoindustrie, die dem wachsenden Wunsch nach individuellen Modellen mit einer Art Baukasten begegnet. Für die gleiche Basis stehen verschiedene Aufbauten zur Verfügung, mit denen sich unterschiedliche Modelle generieren lassen. Vergleichbar läuft es mit den Möbeln. Nie zuvor gab es so viele Fuß-, Arm- und Sitzlösungen für ein Produkt. Man erhält also mit einer Modifikation eine Variation und erreicht damit eine Diversifikation. 1 | Marcello Ziliani ist der Autor des Sitzgefährten „Mammamia”, der mit zahlreichen Rückenvarianten erhältlich ist. Das reicht von klassischem Leder bis zu Swarovski-Besatz. Manches ist eine Edition von Lapo Ciatti, Inhaber der ausführenden Firma Opinion Ciatti.
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2 | Mit „Les Copains” zieht wenigstens ein deutscher Hersteller mit der internationalen Konkurrenz gleich. Brühl aus Steben bietet mit der Stuhlserie unglaublich viele Wahlmöglichkeiten, die bis zu einer OutdoorVersion reichen. Reizvoll ist das Modell auch in Weiß mit aktuellen Pastellfarbakzenten. Unsere Favoriten bleiben die schwarzen Sitzgefährten mit Kupferrohr, die sehr chic sind und dazu noch komfortabel. 3 | Die italienische Einrichtungsmarke B&B Italia widmete zur Preview im Mailänder Showroom gleich mehrere Reihen dem Thema Variation. Dass ein anderer Fuß einen Stuhl komplett verändern kann zeigt „Papilio”. Links denkt man an einen skandinavischen Klassiker, rechts an eine amerikanische Version. Das Design ist von Naoto Fukasawa. 4 | „Husk” stammt von Patricia Urquiola und wurde in diesem Jahr modifiziert. Charakteristisch für den aktuellen Look ist das Gestell aus Holz, das an ein breites Band erinnert. Entsprechende Gestelle findet man in dieser Saison von Italien bis nach Skandinavien. Holz macht Sofas, Sessel und Stühle wohnlicher und verbreitet mehr Behaglichkeit. Dabei ist die Farbe der Füße und Armlehnen eher zweitrangig. Generell gilt, je stärker die Farbe der Bezüge, je wirkungsvoller ist ein dunkler Ton für das Gestell. Sind die Bezüge dunkel, setzt eine helle Beinfarbe einen Akzent. Wie bei 5 | Arpers „Aava”. Die Stuhlfamilie entstand aus der Zusammenarbeit des italienischen Produzenten mit dem Architekten und Designer Antti Kotilainen. Das Ergebnis verbindet einen funktionalen Sitz in archetypischer Form mit geschwungenem Rücken und warmem Holz. Oder Diversifikation: Kufen aus Metall.
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EVA PASTER und MICHAEL GELDMACHER sind „Neuland“, eine international erfolgreiche Designagentur aus München. Ihr Regal „Random” für MDF Italia feiert 10. Geburtstag. „Wir hatten uns damals gewünscht, dass es noch dünner wäre”, so Geldmacher. Das erfüllt sich jetzt mit der Jubiläums-Edition. Das Gespräch mit dem Duo war so anregend, dass wir es im September bringen.
Und was ist mit Designern aus Deutschland? Hier haben wir drei Prachtexemplare im Bild mit ihren neuen und erfolgreichen Produkten. Die klaren Linien sind selbst bei italienischen Herstellern gefragt, wie „Neuland” zeigt. JOACHIM NEES. Er gehört zu den erfolgreichsten Designern für Rolf Benz. Bei seinem neusten Clou „TIRA“ verwandelt sich das Rückenpolster im Nu zu einer riesigen Entspannungsinsel. „Die erste Idee entstand bereits im November 2013. Formal war es uns wichtig, ein filigranes Element zu gestalten, dessen Funktionalität nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist.“ Aus jeder Perspektive ein Eyecatcher, der überzeugt.
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BETTELUX SHAPE Das neue Designkonzept aus feinstem Stahl/Email, gepaart mit offenem Stahlrahmen, der das Innerste nach auĂ&#x;en kehrt. Design: Tesseraux + Partner
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Die Beeren sind los! Von Erd- über Brom- bis zu Himbeeren – Farbe riskieren ist angesagt. Kombiniert mit Naturtönen, überstrahlen die neuen Nuancen jede schlechte Laune.
1 | Am Anfang des Entwurfes standen zwei U-förmige Rohre, die miteinander verbunden wurden. Das Ergebnis ist der Lounge-Chair
„Cross“ von Arflex. Preis: ab 1.770 €. 2 | Nachhaltigkeit in ihrer schönsten Form: der„Fiber“-Stuhl von Muuto besteht aus recycelbarem Kunststoff und Holzfasern. Insgesamt kann man zwischen vier verschiedenen Grundformen sowie verschiedenen Schalenfarben und Polsterungen wählen. Preis: ab 250 €. 3 | Spektakulär ist der rot-violette Farbverlauf des „Glider“-Sofas von Moroso. Preis auf Anfrage. 4 | Eine spielerische Alternative zu einem großen Tisch ist ein Arrangement vieler kleiner, wie der „Balans“ von Artifort. 5 | Offensichtlich hat der Designer des „Sciangai“-Kleiderständers eine Schwäche für japanische Geschicklichkeitsspiele. Zumindest ist die Ähnlichkeit zu Mikado-Stäbchen unbestreitbar. Gesehen bei Zanotta für 580 €. 6 | Der Paravent „Screen“ von Wittmann qualifiziert sich mit seinem gepolsterten Bezug hervorragend für den Schlafbereich. Preis: 1.845 €. 7 | Das Modulsofa „Liv“ von Wittmann gibt es ab sofort mit höhen4 verstellbarer Kopfstütze. Preis: ab 7.400 €. 8 | Ausgesprochen formschön ist die konkave Fußstütze „X Big Foot“ von Alma. Preis: ca. 590 €. 9 | Der „Husk“ Stuhl von Moroso. Preis auf Anfrage. 10 | Ein wahres Variationswunder ist die Bank „William“ von Wittmann. Preis: ab 3.330 €. Herstellerinfos Seite 144 im Heft.
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Ein seidener Schirm ziert die Stehleuchte „Fliegenbein“ aus den Kalmar Werkstätten (rechts), 1.080 €. Die Tischleuchte „Cheshire“ entstand nach einem Entwurf des Designstudios Gamfratesi für Fontana Arte (rechts oben). Als ob eine Blüte ihre Blätter entfaltet: Einfach bezaubernd ist der Lampenschirm von „Fluo“, der handgemachten Pendelleuchte von Arturo Alvarez (links oben). „Serena“ von Patricia Urquiola für Flos besticht durch die natürliche Blattform (links).
Ästhetik schlägt dieses Mal Technik Selten in den letzten Jahren waren Leuchtenneuheiten so wohnlich und dekorativ. Das zeigte ein Spaziergang durch die Hallen der Euroluce. Und: Alt ist jetzt neu! Manchmal ist ein Griff zu Bewährtem besser als eine Eskapade. Manche Leuchten auf dieser Seite sind über sechzig Jahre alt! Wir lernen: Angesagt ist, was bleibt. Unter diesem Eindruck formiert sich ein Trend zur Modifikation: entweder als archetypischer Designentwurf im neuen Look oder als Klassiker, angepasst an den neusten Stand der Technik. Die Schlagwörter sind Beständigkeit, edle und hochwertige Materialien, zukunftsweisende Technik und vor allem Nachhaltigkeit. All das bestimmt die aktuellen Produkte auf dem Leuchtenmarkt. Natürlich lässt sich das genauso auf zukünftige Waren übertragen, und so entsteht ein glänzender Mix aus Alt und Neu. In den letzten Jahren wurde die LED-Technik weiter verbessert, doch steht sie 2015 nicht mehr im Mittelpunkt, sondern ist Mittel zum Zweck. In der
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kommenden Saison geht es um Ästhetik und Schönheit. Das fiel schon beim Betrachten der einzelnen Messestände auf. Schnell ist klar, dass die Wertigkeit einzelner Stücke betont wird. Einige Neuentwicklungen lassen die Grenzen zwischen Produkt und Skulptur hinter sich. Reduktion auf reine Zweckmäßigkeit, das ist vorbei. Leuchten sollen in diesem Jahr vor allem eines ausstrahlen: Gefühl. Sie sind das i-Tüpfelchen jeder Einrichtung und verleihen Räumen Charakter und das gewisse Etwas. |ed
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Die Stehlampe „Dew Drops Floor“ von Ingo Maurer scheint der Zukunft entsprungen – Hunderte von Leuchtdioden erstrahlen aus einem Reflektor in Form eines fallenden Tuchs, 1.690 € (links). Die Neuinterpretation der Tischleuchte „Lumiere“ von Foscarini (oben) erschien anlässlich des 25. Geburtstags und der Euroluce in neuem Glanz, rund 330 €. Der Lampenschirm aus mundgeblasenem Glas mit einem Fuß aus Aluminium stammt von dem Designer Rodolfo Dordoni und wurde 1990 zum ersten Mal aufgelegt. Hängeleuchte in der Mitte: Inspiriert durch die Reifröcke aus Moulin Rouge wurde der doppelte Diffusor als Schirm bei „Cocò“ realisiert, Modo Luce. Der skelettartige Schirm bei „Sisma“ von Karman ist aus einem Entwurf von Matteo Ugolini entstanden und sowohl als Stehlampe (oben rechts) wie auch als Hängeleuchte (links) erhältlich. Infos Seite 144.
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Wir leben in einer mobilen Zeit. Diese Leuchten machen jede Bewegung mit und sind perfekte Weggefährten für einen flexiblen Lebensentwurf. Wir fangen langsam an: Die Stehleuchte „Dornstab“ (links) der Kalmar Werkstätten ist stufenweise verstellbar und kann ganz einfach mit einem Handgriff in die drei unterschiedlichen Positionen eingehakt werden, wie hier 2.068 €. „Piknik“, 476 € (rechts oben), ist das Resultat eines Designwettbewerbs von Surtido und LZF. Gewonnen hat das Trio Macalula, bestehend aus Belén Moratalla, Cristina Planells und Inelén Ortín. Wie auch das Modell „FollowMe“, ab 140 € (unten) von Inma Bermúdez für Marset, ist es griffig und zu allem tragbar. Die integrierte Batterie hält über Stunden und ist wiederaufladbar.
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Bunt, schrill oder doch durchscheinend? Das hängt von Ihnen ab. Für jeden Geschmack und Stil ein Highlight ... Zusammengesetzt aus vielerlei Glaselementen ergibt „Perseus“ von Barovier & Toso (links oben) gemeinsam mit der zeitgemäßen Technik einen Kronleuchter der Gegenwart, 18.900 €. Romantik aus Spanien: Wenn das Licht angeht, zeigt sich die„Mademoiselle“ von Lladro (Mitte), der Porzellan Manufaktur in Valencia, mit durchscheinendem Rock. Die leuchtenden Chrom-Perlen von Innermost sind das Produkt der asiatischen Designerin Winnie Lui. Mit„Beads“ (rechts oben) zeigt sie erneut, wie Technik und Form auf wunderbare Weise zusammenfinden können. „24 Karati“ (unten rechts) von Karman, handgemacht und „Made in Italy“. Für die Hängeleuchte „Lutetia“ von Jean-Michel Wilmotte für Artemide wurde Rigadin Glas verwendet. Das Besondere ist die typisch gerippte Oberflächentextur mit paralell verlaufenden Riefen.
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Eyecatcher der Euroluce: die Grenzgänger zwischen den Disziplinen Produktdesign und Freie Kunst Die Präsentation ist bei einem Messestand das Wichtigste. Wenn dann der Stand selbst zur Attraktion wird und die Besucher anhalten, um sich davor fotografieren zu lassen, wurde vieles richtig gemacht. So gesehen bei LZF: Das Modell „Koi“ (oben) ist zu Recht als Magnet zu bezeichnen. Über sechs Jahre wurde in Zusammenarbeit mit „Inocuo The Sign“ getestet und perfektioniert. Herausgekommen ist ein Spektakel, halb Leuchte, halb Skulptur, ca. 40.000 €. Ein Algorithmus besteht aus vielen Einzelteilen und erst zusammengesetzt ergeben sie eine Lösung. Der Name „Algorithm“ für die neuee Kollektion von Vibia, ist also stimmig – genauso wie das Gesamtbild (unten). Unterschiedliche Formationsmöglichkeiten bringen für künstlerische Freiheit bei der Gestaltung. Bezugsquellen und Kaufinfos auf Seite 144 im Heft.
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Die Pendelleuchte „Pallas“ (oben) von Lightyears ist besonders für große und hohe Räume geeignet. Ob in der Eingangshalle eines Hotels, an einem Flughafen, aber auch im privaten Bereich ist sie eine moderne Anlehnung an den klassischen Kronleuchter. Dahinter steckt ein Entwurf des Berliner Designerduos Formfjord, das sind Fabian Baumann und Sönke Hoof. Vertikale Lasercut-Schlitze lassen das Licht gleichmäßig ausströmen und erzeugen ein aufregendes Spiel aus Licht und Schatten, ab 2.200 €. Etwas bunter hingegen geht es bei der Pendelleuchte „Gemmy“ von Slamp zu. In der Prisma-Color Variante – designt von Cristina Croce, Tommaso Ragnisco, Alessandro Spalletta sowie Manuel Wijffels werden zahlreiche Töne und Facetten verwendet und führen zu einem vielfarbigen und leichten Stimmungslicht, zirka 140 €. Das Motto des italienischen Unternehmens lautet, sich immer wieder selbst zu übertreffen. Die LED Leuchte „Vaeder“ (links) von Modular wurde konzipiert von Gerd Couckhoyt. Der belgische Leuchtenhersteller wurde 1980 gegründet und gilt seitdem als Pionier in Sachen Beleuchtungstechnik. Speziell im LED Bereich wurde in den letzten Jahren viel weiterentwickelt. Bezugsquellen im Heft auf Seite 144.
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n o i t a v no nikverliebte n I t f f ri aber und tech t n o i t h Tradaindwerkskunpsite-gLeilebbild suchen ... 1
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1 | Die „Nordico Verace“ Kollektion des italienischen Herstellers Covo thematisiert den Generationenwandel. Das junge, minimalistische nordische Design trifft auf die traditionellen Farben und Muster vorheriger Generationen. Ab 390 €. 2 | Rahmenlos und dennoch schmuckvoll präsentiert sich der Spiegel „Aurora“ von Creazioni. Preis: ab 1.210 €. 3 | Geometrische Formen charakterisieren den Spiegel „Anna“. Gefunden
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bei Creazioni. Preis: ab 1.240 €. 4 | Handgeschnitztes, oberflächenveredeltes Mahagoniholz bildet die Grundlage des „Norma“ Spiegels von Devon & Devon. Preis: 2.250 €. 5 | Von der Kooperation mit Hermès inspiriert, entwarf Jacques Adnet in den Fünfzigerjahren einen in italienisches Leder gefassten Spiegel namens „Adnet Circulaire“. Er löste vor ein paar Jahren einen wahren Run auf das Thema aus und war plötzlich in allen Zeitschriften präsent. Spiegel in diesen Maßen vergrößern Räume und schaffen interessante Blickachsen. Zunächst gab es ihn in zwei Farbtönen, nun kommt er in einem coolen Ton aus der Mode: Olive erstreckt sich über die gesamte aktuelle Kollektion von Gubi. Preis: ab ca. 630 €. 6 | Die Besonderheit des „Zeiss“-Spiegels von Galotti Radice ist der handgefertigte Facettenschliff, der von einem Holzrahmen umschlossen wird. Erhältlich in drei Größen und Formen. Preis: ab 1.190 €. Infos S. 144.
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DIE REVOLUTION IM KERAMIK-DESIGN. SaphirKeramik ® ermöglicht eine neue Formensprache mit präzisen, dünnwandigen Konturen und engen Radien: Ein high-tech Material als Basis neuen Designs.
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Ein Kurztrip ins Dschungel-Spa Das Bad ist nicht zum Duschen da – zumindest nicht nur. Ab sofort vernetzen wir uns, lassen uns vom Wasser therapieren oder richten uns einen Salon ein. Nur drei von vielen Themen.
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DSCHUNGELFIEBER Das gibt es im tropischen Regenwald. Bequemer, nachhaltiger und ungefährlicher läuft’s zu Hause – jetzt Zeit mitbringen, abtauchen und vom Alltag abschalten. Von der Entspannungs-Oase weg entwickelt sich das Bad zum multimedialen Hotspot, Kneipp-Kurort und zum zweiten Wohnzimmer. Große Pflanzen und bodentiefe Fenster, sowie übergroße Regenduschen gehören mittlerweile zum guten Ton, sofern man dem Bad mehr als nur seinen ursprünglichen Charakter zuschreibt. Besonders beeindruckend inszenierte der italienische Hersteller 1+2 | Gessi seine Neuheiten, die auf der
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Sanitärmesse ISH zu sehen waren. Das Kreativteam stellte seine Kollektion „Cono“ in einem Dschungel-Setting vor, das jeden Besucher faszinierte. Zwischen tropischen Pflanzen befanden sich kegelförmige Armaturen, organisch geformte Waschbecken und freistehende Badewannen sowie Möbelstücke, die dem Wohnbereich entliehen schienen. Dem stand der Spiegelschrank von 4 | Keuco in nichts nach. Seine
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Besonderheit ist eine dimmbare und blendfreie LED-Beleuchtung, deren Lichtfarbe der Besitzer stufenlos einstellen kann. Durch eine unauffällige, intelligente Sensorsteuerung kann der User verschiedene Szenarien ansteuern, die vom stimmungsvollen Ambiente bis zum hellweißen Tageslicht für die alltägliche Beautypflege reichen. Die filigrane und schlanke Optik bestimmt das moderne und zeitlose Design. Gleichermaßen innovativ ist die neue 3 | Keuco-Duscharmatur „Ixmo“ des deutschen Herstellers, die durch ihre variable Einbautiefe einen Ausgleich verschiedener Niveaus möglich macht.
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GESUNDBRUNNEN heißt das Stichwort für ein vitales, neues Badeerlebnis. Frische tanken! Das Wort SPA wird vom lateinischen sanus per aquam also „Gesund durch Wasser“ abgeleitet. Gesund und fit zu bleiben, spielt eine wachsende Rolle. Vor allem aber möchten die Menschen auch in späteren Lebensphasen möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Eine Motivation, sich um seinen Körper zu kümmern. Sportlich gesehen ist das „Artis“ Laufband von 2 | TechnoGym eine gute Wahl, denn es passt sich dem individuellen Laufstil jedes Benutzers an. Selbst der Olympiasieger Giuliano Razzoli trainierte 2014 auf dem Gerät für Sotschi. Auf eine anstrengende Sporteinheit folgt im besten Fall Enspannung. 3 | Repabad hat dafür sogenannte Präventionsdüsen entwickelt. „Aquapunktur“ therapiert sowohl den Rücken als auch die Füße mit einer sanften Massage. Zwei Exemplare der „Cibele“-Wanne
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des Herstellers 1 | Cielo sind links abgelichtet. Sie bestehen aus dem Kunstharz „LivingTec“ und einer Außenvertäfelung aus Eiche. Die Home-Kollektion des italienischen Herstellers verbindet die Wärme und Eleganz des Holzes mit zeitgemäßen, reinen Formen. Die Kombination zweier Wannen erscheint auf den ersten Blick ungewöhnlich, ist jedoch ideal für Kneippkuren und Wechselbäder, die den Kreislauf richtig mobilisieren. Ein zukunftsweisendes Highlight präsentierte die Premiummarke 4 | Dornbracht mit der „Comfort Shower“. Der Duschende kann zwischen drei Szenarien wählen „Destressing, Balancing und Energizing“. Je nachdem, ob er eine ausgleichende, entspannende oder belebende Wirkung wünscht, werden ver-
schiedene Temperaturreize, Auslassstellen und Strahlarten aktiviert. Die vertikale Dusche besteht aus drei Komponenten: dem oberen „Pearlstream“, der wie bei einem Wasserfall die Schultern und den Nacken sanft massiert, und den zwei „WaterBars“ die durch ihren kräftigen Strahl den oberen und unteren Rücken angenehm lockern. Das rechts davon angebrachte „Gießrohr“ sorgt zusätzlich für wohltuende KneippGüsse. Die „Leg Shower“ wird im Sitzen genossen. Durch kalte oder wechselwarme Güsse werden die Beine erfrischt oder vitalisiert. Das stärkt die Abwehrkräfte, lockert die Muskeln und sorgt bestenfalls für eine Tiefenentspannung. Weitere Informationen zu den Herstellern finden Sie auf Seite 144 im Heft.
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FARBLICHT Atmosphäre und Licht sind untrennbare Komponenten – auch im Bad. Analog zur Entwicklung individueller, atmosphärischer Bäder spielt das Licht im Bad eine zunehmend wichtigere Rolle. Statt dem Purismus der letzten Jahre werden Farbspiele mit modernster Technik realisiert. Die schwebende Anmutung des Mineralwerkstoff-Waschtisches aus der aktuellen Kollektion „Unique No.3“ von 1 | Repabad erlangt durch das Lichtband eine futuristische Anmutung. Ebenso außergewöhnlich ist die
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freistehende Duschwand „DLight Air“ von 2 | Duscholux, deren sandgestrahltes Motiv durch die LED-Lichtleiste indirekt beleuchtet wird. Dass Wohnraum und Bad optisch miteinander verschmelzen, zeigt auch der italienische Hersteller 3 | Inda mit seiner „Prestige“-Möbelkollektion, die sich durch weiche Linien und eine integrierte Griffmulde auszeichnet. Die Abmessungen, Formen und Farben können frei gewählt werden.
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REPRÄSENTATION – das nennt man wohl aus dem Vollen schöpfen: Luxus ist Trumpf. Bäder mit dem Standard eines Fünf-Sterne-Hotels waren auf den letzten großen Messe-Schauen ein omnipräsenter Trend. 2 | Devon & Devon beeindruckte in seinem Mailänder Show-
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room mit Badmöbeln der Superlative. Typisch ist die Inspiration vergangener Zeiten in einem originellen Kontext, oben ein Blick in den Showroom. 1 | Agape formte mit der Armatur „Sen“ das Wasser in einem kraftvollen Schwall statt sanftem Strahl. 3 | RiFra setzt die „Circle“ Badewanne effektvoll in Szene. Natürlich bedarf ein solches Bad eines eleganten Duftes, wie „Ambre“ in Stundenglas-Form als Diffuser von 4 | Diptyque. Kaufinfos S. 144.
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KONZENTRATION – lieber ein ordentliches Keypiece als einen Raum voll überflüssiger Apparaturen.
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Weniger ist eben doch mehr, wenn man richtig investiert. Zum Beispiel in die organisch geformte Wanne aus Oman-Stein von 4 | Apaiser oder in die schwarz-weiße Wanne von 3 | Antonio Lupi, die traditionelles Design neu interpretiert. Völlig von der ursprünglichen Form der Löwenfüße entfernt sich die Wanne „Stand“ von 5 | Ex.T. Skelettkonstruktionen, wie das der „BetteLux Shape“ von 2 | Bette, sind an den Hochbau angelehnt und interpretieren minimalistische Formen grundlegend neu. 1 | Kohler schuf mit seinem Duschsystem „DTV+“ ein multisinnliches Duscherlebnis, bei dem Musik und Temperatur über ein digitales Bedienfeld gesteuert wird.
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Inspiration aus aller Welt Eleganter Luxus und verführerische Details – die neue Farbe „Warm Sunset“ der „Grandera“ Kollektion von Grohe fasziniert durch klassisch-raffiniertes Design. Eine Ikone der Ingenieurskunst inspirierte zur Form der Armaturenserie „Grandera“. Die quadratische Basis, nach oben verjüngend, zitiert die Formsprache des Eiffelturms. Für den Umriss erfanden die Grohe-Designer den Begriff „Squircle“, eine Mischung aus Square (Quadrat) und Circle (Kreis). Er bezieht sich auf die außergewöhnliche Geometrie der Linie, die sowohl eckig als auch rund ist und sich auf dem Fertigungsniveau Schweizer Uhrenmanufakturen bewegt. Dabei werden sich scheinbar formal widersprechende Elemente zu einer harmonischen Einheit zusammengefügt. Ergebnis ist eine Premiumlinie, die zugleich klassische und moderne Elemente mit einer maskulinen und femininen Formensprache verbindet. Raffinierte Details, die besonders in der Farbvariante Chrom-Gold sichtbar werden, lehnen sich an edle Schmuckstücke von Tiffanys in New York an. Die Varianten in Chrom und ganz neu auch in Roségold vervollständigen das Programm, das in seiner Vielfalt jedem Badstil gerecht wird. „Warm Sunset“ aus der „Grandera“-Kollektion empfindet die Töne des Sonnenuntergangs, den rosig gefärbten Himmel und das intensive Glühen der Sonne nach. Das warme Farbspiel steht in einem eleganten Kontrast zu den im Bad vorherrschen-
den hellen Tönen. Besonders in dieser Nuance avanciert die Armatur, als grundlegendes Element der Ausstattung, zu einem Designobjekt und Glanzlicht, das jedem Bad eine luxuriöse, zeitlose Anmutung verleiht. Weiterhin gehören Brausen, Thermostate sowie Accessoires aus edlem weißen Porzellan zur Linie. Die „Grandera“-Kollektion spricht weltoffene Kosmopoliten an, die einen Hang zu Extravaganz und ein ausgeprägtes Faible für Perfektion besitzen. Ausgestattet mit der „EcoJoy“ Technologie, die den Wasserverbrauch um bis zu 50 Prozent ohne jeglichen Komfortverlust verringert, überzeugt die Armaturenlinie in Sachen Nachhaltigkeit. „SilkMove“ ermöglicht eine samtweiche Betätigung und dauerhafte Leichtgängigkeit. Darüber hinaus lässt die „StarLight“ Technologie die Oberfläche dauerhaft glänzen und schützt vor Kratzern. So wird der traditionsreiche deutsche Hersteller mit innovativen Technologien höchsten Ansprüchen gerecht.
Grohe steht für innovative Technologien, hohe Qualität und zeitloses Design. Die „Grandera“ Kollektion wurde um den Roséton „Warm Sunset“ ergänzt, die jedem Bad einen Hauch Luxus verleiht.
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DIGITALISIERUNG „Musik an, 37 Grad warmes Wasser einlaufen lassen.“ Okay, der Butler-Roboter wartet noch im Schrank, aber sein Einsatz ist nur noch eine Frage der Zeit. Dass die Technik im Smartphone-Zeitalter vor dem Bad nicht haltmacht, ist nachvollziehbar. Der Benutzer kann davon nur profitieren. 1 | Duravit punktet mit dem Dusch-WC „SensoWash“, das per Fernbedienung individuelle Duschvarianten abspielt. Das Unterputz-Thermostat „ShowerSelect“ von 2 | Hansgrohe mit weißer Glasoberfläche stoppt und startet per Knopfdruck den Wasserfluss. Die Armatur „Allure F-digital“ von
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3 | Grohe lässt sich einfach und intuitiv bedienen. Der äußere Drehregler bestimmt die Wassermenge, und die Temperatur wird über Plus- und Minus-Tasten reguliert. Für die berührungslose Bedienung der „Hansaloft“-Armaturen von 4 | Hansa sprechen mindestens drei Argumente: Bakterien werden nicht übertragen, die Oberfläche bleibt trocken und sauber, sodass sie weniger geputzt werden muss, und sie spart Wasser.
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Sonnenklar Auch im Bad kann die richtige Beleuchtung wahre Wunder bewirken. Bei Sonnenschein fühlen wir Menschen uns wohler und sind aktiver als an trüben, grauen Tagen. Im hellen Licht leuchten die Farben und alles erscheint uns klar und rein. Die Psyche lebt vom Licht, und der Körper braucht es genauso, um lebenswichtiges Vitamin D zu produzieren, das für den Aufbau der Knochen verantwortlich ist. Licht gehört zum Wohlbefinden dazu. In den letzten Jahren ist die Lichttechnik für Häuser und Wohnungen immer ausgefeilter geworden. Denn hell allein macht noch kein angenehmes Licht. Warmweißes Lichtfarben werden als gemütlich und behaglich empfunden, während neutralweißes Licht eher eine nüchterne Stimmung erzeugt. Daher ist es wichtig, für jeden Bereich im Haus die optimale Beleuchtung zu wählen. Und weil moderne Bäder als Funktionsräume zur Reinigung und Körperpflege genauso wie als Orte der Entspannung und Erholung genutzt werden, spielt die Beleuchtung eine besondere Rolle. Wer morgens aus dem warmen Bett ins Bad kommt, der möchte ungern mit Flutlicht begrüßt werden. Wie schön,
wenn das Licht dimmbar ist und sich dem Wachzustand anpassen lässt. Doch spätestens nach dem Duschen, beim Rasieren oder Schminken ist Tageslicht gefragt. Hochwertige, beleuchtete Spiegel oder Spiegelschränke, wie sie Villeroy & Boch zu seiner neuen Badkollektion True Oak oder als eigenständige Serie My View und More To See anbietet, schaffen mit ausgefeilter LED-Technik Abhilfe. Die LEDs der eigenständigen Serien lassen sich dimmen und bieten viele Möglichkeiten in Sachen Lichtdesign, denn sie können Licht in verschiedenen Farben und Wärmegraden abgeben. Auch bei den modernen Badewannen und Whirlsystemen ist dieser Wohlfühleffekt garantiert, deren „MagicLight”System sieben Farbkombinationen kreiert und individuelle Lichtstimmungen schafft. Wie bei der Beleuchtung des aktuellen Möbelprogramms Legato ist Licht Gestaltungsmittel und ein Garant für wirklich emotionale Stimmung. |wd Gutes Licht macht ebensolche Laune. Villeroy & Boch integriert in Spiegelflächen, Möbel, Wannen und Whirlsysteme neueste LEDs, die sich teils dimmen und farblich verändern lassen.
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FREIBAD als Synonym für mehr Komfort und individuelle Lösungen für jedes Alter. Jeder Mensch ist unterschiedlich und hat schon deshalb verschiedene Ansprüche an sein Badezimmer. Für den einen ist eine ebenerdige Dusche jetzt oder auf lange Frist unumgäng-
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lich, der andere braucht die Möglichkeit, Waschtisch und WC in ihrer Höhe zu verstellen. 2 | Bette fand für Ersteres eine Lösung und bietet mit „AntiRutsch Pro“ eine unfallhemmende Variante der ebenerdigen Dusche. Die besonders langlebige und nachhaltige Email-Oberfläche wurde mit einer speziellen Beschichtung, haptisch unmerklich, angeraut, das verhindert das Ausrutschen. 8 | Roca nahm sich der Problematik mit einer optisch deutlich erkennbar strukturierten Oberflächenbeschaffenheit der Duschwanne „Terran“ an. Sie besteht aus Stonex, einem dauerhaften und beständigen Material. Für ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden fand der deutsche Hersteller 6 | Hewi mit der „S 50“ Serie eine kinderund altersgerechte Lösung. Das Waschbecken kann stufenlos mit einer Fernbedienung von 70 bis 100 Zentimeter herunter-
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oder heraufgefahren werden. Das Besondere daran: Man sieht Waschbecken und WC ihre Funktionalität nicht auf den ersten Blick an, das Design ist modern und zurückhaltend. Für diejenigen unter uns, die Kosmetikartikel sammeln oder einfach viel Stauraum benötigen, entwickelte 7 | Burgbad das Systemprogramm „SYS30“. Aufschwenkbare Koffertüren bieten ausreichend Platz und geben geöffnet den Blick auf einen Spiegel frei. 5 | Duravits Waschtisch, hier in der Version „Eiche Vintage“ abgebildet, ist als Ablage fast zu schade. Das massive Eichenholz und die filigrane, besonders dünnwandige Waschschale erinnern an die Wohnlichkeit von maritim ausgestatteten Häusern. Der Designer Philippe Starck ließ sich zu der Kollektion „Cape Code“, aus der Möbelstück und Waschschale stammen, von der gleichnamigen Stadt an der Ostküste der USA inspirieren. Dass Holz am Waschplatz Gemütlichkeit ausstrahlt, beweist auch der Waschtisch mit Aufsatzbecken „Frame“ des italienischen Herstellers 1 | Antonio Lupi. Die Armatur stammt aus der Serie „Tara“ von Dornbracht, wir haben sie bei Axel Fröhlich gefunden. Zu guter Letzt gibt es in Sachen WC-Technologie zwei Neuheiten: Zum einen das Spülsystem „AquaBlade“ von 3 | Ideal Standard und zum anderen das Dusch-WC „Aqua Clean“ von 4 | Geberit. Ersteres besitzt ein voll glasiertes Kanalsystem und erzeugt einen lückenlosen Wasserstrom aus dem oberen Rand der Toilettenschüssel. Wenn Ihnen das noch keinen spitzen Aufschrei
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entlocken konnte, dann wohl aber die Tatsache dass durch die 100-prozentige Ausspülung des Schlitzes das WC makellos rein bleibt. Unbestritten hygienisch und zukunftsweisend ist auch das Dusch-WC von Geberit. Durch die patentierte WhirlsprayTechnologie sowie den sanft-vitalisierenden Strahl aus warmem Wasser mit dynamischer Luftbeimischung können Sie das auch von sich behaupten. |mlm
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Schauen wir mal über den Tellerrand Jedes Jahr kommen zig Küchen und noch mehr Haus- und Kleingeräte auf den Markt. Was bleibt, und was ist gleich wieder weg? Wer soll sich da zurechtfinden? Sie – nach dieser Lektüre.
„Den einen großen Küchentrend gibt es nicht mehr“, weiß Stan Rusch, Innenarchitekt und Studioleiter bei Ludwig 6. Das Münchner Küchenstudio mit Sitz in der gleichnnamigen Straße hat in letzter Zeit durch seine gute Trendarbeit von sich reden gemacht. 2015 gehören dazu Küchen in Black & White, handgefertigte Fliesen, die übrigens auch Boffi zu seinen Luxusküchen in Mailand präsentierte, und das Thema kleine Küchen. „Hier geht es um einen stilvollen schlichten Look, der Raum vortäuscht sowie um grifflose Küchenelemente für eine großflächige und gradlinige Optik. Dazu bringt intelligentes Küchendesign zusätzlichen Stauraum.“ Weitere Themen sind Kupfer, man findet es auch bei Badezimmerarmaturen, sowie Glas für Oberflächen, das durch eine spezielle Bearbeitung kratzfest und säurebeständig wird. Und dann gibt es noch generelle Schauplätze wie das Thema Wohnküche, die mit der Verschmelzung von Essund Wohnbereich einhergeht. Unser Beispiel links zeigt eine Mini-Küche, die ihre Großzügigkeit durch absolute Reduktion auf das Wesentliche erhält. Eine besondere Rolle spielen die Leuchten, im Fokus eine von Foscarini. „Wir beschäftigen uns im Küchenbereich viel mit den perfekten Lichtverhältnissen.“
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Die Gegenwelt sind Küchen im XXL-Format wie die Küche „Neo“Loft” von Nolte (linke Seite oben). Übergrößen sind auch bei Hausgeräten zu finden. Miele präsentierte auf der LivingKitchen einen Rangecooker mit zwei nebeneinander liegenden Backöfen. Das Gerät ist bereits auf dem amerikanischen und kanadischen Markt und wird bei uns 2017 eingeführt. Hier spielen Entwicklungen wie die Digitalisierung und Vernetzung eine bedeutende Rolle. Die Verbindung mit dem Internet soll das Einkaufen und Kochen erleichtern, ein Umstand, der vor allem bei Männern auf ungebremstes Interesse stößt. Gleichermaßen angesagt sind clevere Features wie das Quooker-System, das auf Knopfdruck kochendes Wasser spendet und wirklich Zeit spart.
Küche kommt von Kunst, von oben im Uhrzeigersinn: Multidampfgarer mit TFT-Display von AEG/Electrolux. Zukunftszubereitung in „XXL“: ein Rangecooker von Miele für 2017. Kochendes Wasser aus dem Hahn via Quooker. Da fliegt doch glatt das Blech wech: „Miniball“, Wesco.
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LEBENSART !
Versuchungen Das Geheimnis eines Gewölbebackofens ist nicht nur die Technik, sondern die Kulinarik. „Wir sind keine technische, sondern eine kulinarische Firma“, referiert Xavier Dupuy zur Präsentation des neuen La-CornueHerdes „Chateau G4“ in Paris. 107 Jahre nach der Erfindung des legendären Gewölbebackofens erregt die französische Highclass-Firma in der Gastronomieszene und bei ambitionierten Hobbyköchen damit Aufsehen. Es ist die vierte Generation eines Garraums in Gewölbeform, der für La Cornue so typisch ist. Die Innovation macht neben den bisher bekannten Funktionen wie Wärmestrahlung und Konvektion jetzt auch Wärmeleitung möglich. Wer Fleisch oder Fisch aus diesem Ofen verkostet, der weiß, warum dieses technische Detail für CEO Dupuy so wichtig ist. Es steigert den Genuss. „Schon mein Großvater war an der Qualität des Kochens und der Zubereitung an sich interessiert.“
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1908 erwarb er das Patent für die abgerundete Ofenform. „Er war alles andere als ein Ingenieur und war der Meinung, dass die Geschichte des Gewölbebackofens etwas Neues bringt. Es ging ihm immer um ein perfektes Kochergebnis.“ Die Attitude prägt die Unternehmensphilosophie bis heute. Das neue Gerät, das neben klassischen Farbtönen auch in besonderen Emaillierungen auf den Markt kommt, bietet viele Zubereitungstechniken an. Das reicht von der Niedertemperatur-Garmethode, dem schonenden Garen im feuchten Heißluftwirbel bis zum leistungsfähigen Grillen. Dreh- und Angelpunkt ist ein hochleistungsfähiger Ringbrenner mit besonders niedrigem Energieverbrauch, der sich unterhalb des Backofeninnenraums befindet. Darüber ermöglicht eine RCC-Scheibe eine gleichmäßige Verteilung der Heißluft im Backofen durch natürliche Konvektion. Das Gerät ist extrem sparsam und stimmt mit der europäischen Ökodesign-Richtline 2020 überein, mit der es sich in die Energieklasse A einstufen lässt. „Mir bedeutet Technik gar nichts, wenn sich mit ihr nicht die Ergebnisse beim Kochen verbessern“, sagt Dupuy fast etwas trotzig. „Bei uns dreht sich alles um den Menschen. Wir sind keine Gelddruckmaschine, und es geht auch nicht um einen Jahrmarkt der Eitelkeiten. Aber wir sind stolz, französisch und für die französische Tafel gerüstet zu sein. Unsere Entwicklung bestimmen die Themen Herd, Kochen und Genuss bei Tisch.“ Eine Spezialität der Franzosen sind Maßanfertigungen nach Kundenwunsch, die Farbe, Form und Ausstattung betreffen. „Sie werden sehen, dass jeder Herd anders aussieht. Und das ist der eigentliche Luxus. Ein Produkt zu haben, dass nur für Sie persönlich gestaltet wurde.“ Das erklärt, warum viele La-CornueBesitzer nach Jahren und Jahrzehnten ihre Herde einschicken,
um sie runderneuern oder technisch auf den heutigen Stand bringen zu lassen. „Wie eine Patek oder Rolex oder einen alten 911er, es sind Erbstücke.“ Dupuy geht es um Werte und keineswegs um modische Produkte wie bei den Luxuskonzernen. Diese Haltung zeigt sich auch bei der Entstehungsgeschichte von „La Cornue W.“, einer revolutionären Geräteserie nach Vorgaben von Jean-Michel Wilmotte. Mit ihr dokumentierte die Marke vor zwei Jahren deutlich ihre Zugehörigkeit zum 21. Jahrhundert. „Wir trafen uns bei einem Dinner“, erzählt Dupuy, der von dem französischen Stararchitekten und Künstler Wilmotte gefragt wurde, ob er nicht ein neues La Cornue machen wolle. Dupuys Antwort lautete: „Ich bin kein Designer und nicht dafür geschaffen, eine neue Serie zu kreieren.“ Am Ende des Essens sagte Wilmotte: „Wenn Sie möchten, mache ich das.“ Ein Handschlag besiegelte den Auftrag. „Ohne diese Begegnung wäre „La Cornue W.” wohl nicht entstanden. Ein Zufall, so wie man eine Frau oder einen Freund kennenlernt,“ so Dupuy. „Ich habe einmal Philippe Starck getroffen. Wir hatten nie wieder Kontakt.“
Im Norden von Paris entstehen die „Chateau“-Herde von La Cornue in Handarbeit und auf Wunschmaß‚. Oben das neue Modell „G4“, auf das CEO Xavier Dupuy linke Seite oben sehr stolz ist. Rechts davon eine Landhausküche, unten ein urbanes Ensemble mit „La Cornue W.”
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Was passt zu Vintage-Möbeln, Used-Look und Shabby Chic? Hausgeräte im Retro-Style. Unterschiedliche Begriffe für ein Phänomen der Zeit. Kühlgeräte im Stil der Fifties und stromlinienförmige Toaster sind Highlights für Konsumenten, die das Thema Vintage toll finden oder einfach einen Blickfang für ihr Zuhause suchen. Der Fantasie sind beim Einrichten kaum Grenzen gesetzt – vom Rangecooker bis hin zur Bar in Form einer Cinquecento-Kühlerhaube reicht die Palette. Begonnen hatte das Revival der vermeintlichen „Oldtimer“-Geräte zu Beginn der Neunzigerjahre.
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Inzwischen haben viele namhafte Hersteller, allen voran Bosch Hausgeräte, Smeg und Gorenje entsprechende Geräte im Portfolio. Sie laufen unter dem Begriff Retro. Vintage ist eher für gebrauchte Einrichtungsgegenstände und Accessoires geläufig. Wörtlich bedeutet der Begriff „alt, altmodisch, aus einer bestimmten Zeit“. Das erklärt auch, warum sich im Hausgerätemarkt ein anderer Begriff finden musste. Auch mit Shabby-Chic
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oder Used-Look hat das nichts zu tun. Produkten eine künstliche Patina zu geben, sollte ein Privileg der Zeit sein. Genau dafür sind Produkte wie die abgebildete Loftküche von Team 7 geschaffen. Die hochwertige Verarbeitung und die umweltverträgliche Produktion generieren ein langlebiges Produkt, das durch täglichen Gebrauch erst richtig attraktiv und schön wird. Produkte wie die abgebildeten Haushaltsgeräte werfen jedoch eine zentrale Frage auf: Warum ist die Aura der guten alten Zeit so angesagt? Bewährte Waren und Dinge mit Geschichte besitzen eine Art „Persönlichkeit“. Das unterscheidet sie von der Massenware in Weiß. Sie sind Ausdruck einer Suche nach Werten und Identität. Wer bin ich und wo ist mein Platz? |sd
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit: Loftküche aus Nussbaum von Team 7. Unten: Retro bei Gorenje. Linke Seite: Bosch hat das Thema neu interpretiert: „CoolClassic“. Toaster: Morphy Richards. Rangecooker von Falcon, Barkühlschrank im Fiat-500-Style, Smeg.
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Jedem, wie es ihm gefällt. Ein Architektenhaus, ein Sammlerrefugium, eine Maleretage und ein Familiennest. Das hört sich vielversprechend und abwechslungsreich an. Um es vorwegzunehmen – das ist es auch. Und doch haben die vier Geschichten eine Gemeinsamkeit, die uns zu ihrer Auswahl bewegte. Sie sind authentisch, eine wichtige Voraussetzung für Stil.
Wer ist denn hier auf einem Baum gelandet? Die Antwort finden Sie ab Seite 94, eine Einladung zur Besichtigung des schrägsten Hauses auf Ibiza.
Malerisches Triest 68 | Leidenschaft in Belgien 78 | Plakatives Paris 86 | Viva Ibiza 94
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Und vor der Tür glitzert das Meer Wohnungen von Künstlern haben eine besondere Aura. In diesem Triester Piano nobile leben die Publizistin Gaia Stock und der italienische Maler David Dalla Venezia mit ihren drei Jungs.
FOTOS: OLIVER C. HAAS PRODUKTION: ROBERTA ANGELINI TEXT: STEPHAN DEMMRICH
Wer das Wasser sehen möchte, muss noch ein bisschen laufen und die Piazza San Giovanni überqueren, die der Palazzo Diana auf einer Seite rahmt. Wir sind in Triest, genauer gesagt sitzen wir an einem Esstisch im Piano nobile besagten Gebäudes, und Gaia Stock plaudert über ihr neues Leben. Vor knapp zwei Jahren kehrten sie und ihr Mann, der Maler David Dalla Venezia, der Lagune den Rücken und ließen sich in dem norditalienischen Städtchen nieder. „Triest gehörte lange zu HabsburgÖsterreich. Das merkt man bis heute an der Aufteilung und an der Architektur. Alles ist sehr ordentlich und sauber“, weiß die Kreative, die Kinderbücher verlegt und ihre neue Heimat schätzt: „Triest erinnert an einigen Ecken an Innsbruck oder eine andere österreichische Stadt, nur dass sie am Meer liegt. Wussten Sie, dass dieser Ort auf der Top-Ten-Liste von Lonely Planet zu finden ist?“ Touristen, die hier auf Entdeckungstour gehen, lassen daran nach einer Runde keine Zweifel aufkommen. Auch die Hausherrin ist dem Charme der Cittá längst erlegen. „Es ist diese Mischung aus diversen Kulturen und Traditionen. Wir haben eine große serbische Gemeinschaft, viele Menschen vom Balkan, Afrikaner und Ungarn. Triest existiert seit Urzeiten und das Besondere ist – wir nennen es auf Italienisch «laica» – die Stadt ist konfessionslos. Das heißt: Es gibt hier keine tieferen Verbindungen zu Religionen. Die Einwohner sind viel offener als in anderen Städten Italiens.“ Stock hält einen Moment inne und amüsiert sich: „Gleichzeitig sind die Einwohner ziemlich faul und wenig zielstrebig. Im Job zeigen sie meistens kaum Motivation. Ich rede so, als ob ich alles über einen Kamm scheren würde. Na gut. Nehmen Sie es mit einem Augenzwinkern.“ Die meisten Italienreisenden machen in Rom Station, „wo sich alles um Lebensqualität und Genuss dreht“, einige fahren nach Mailand, „der Stadt zum Geldmachen“, wie die Publizistin sich ausdrückt – und Triest? „Hier denkt man nicht ans Geld, aber gleichzeitig ist die Stadt super organisiert und sauberer als Rom.“ Außerdem liegt das Meer vor der Tür und viele Ausflugsziele wie die naheliegenden Berge und die Karstlandschaften im Grenzgebiet zu Slowenien. „Die Menschen hier sind sehr mit der Natur verbunden. Sie lieben es, Ausflüge zu machen.“ Auch Stock und ihr Mann erkunden mit ihren drei Söhnen Beniamino (12), Teo (10) und Camillo (7) die Umgebung. Doch genauso gerne toben die drei in den häuslichen Räumen herum.
Hinter der Tür befindet sich ein Lager. Sie liegt im Eingangsbereich des Palazzo Diana, der in Triest aufgrund seiner Geschichte stadtbekannt ist. Und das Meer? Erst einmal mehr Wohnung und Kunst ...
Sie erstrecken sich auf insgesamt 330 Quadratmetern der Nobeletage des Palazzos Diana, die ursprünglich doppelt so groß war und vor dem Kauf des Apartments geteilt wurde. Jeder Einheimische kennt das Gebäude, das der Architekt Enrico Holzer in den Jahren 1878 bis 1882 für den Triester Kaufmann Filippo Diana konstruierte. „Diese Etage war seine Privatwohnung und sein Refugium. Die Nebengebäude und anderen Stockwerke waren bereits verkauft, als uns diese Räume von einem Makler zum Kauf angeboten wurden. Große Popularität erhielt diese Wohnung in den Fifties und Sixties.“ Hier residierte die Democrazia Cristiana, die wichtigste politische Partei Italiens, die bis zu ihrer Auflösung 1993 fast alle Ministerpräsidenten stellte. „Ältere Menschen kennen unsere Wohnung, denn von ihrem Hauptbalkon wurden die Wahlergebnisse verkündet“, so Stock und berichtet: „Als wir hier eintrafen und das Apartment zum ersten Mal besichtigten, gab es an den Wänden viele politische Plakate und Bildnisse von Politikern.“ Heute ist von all dem nichts mehr zu sehen, was dem vorsichtigen Umgang mit der historischen Bausubstanz seitens der ehemaligen Mieter zu verdanken ist. Ein Glücksfall, denn Böden, Türen und Decken präsentieren sich nahezu im Zustand der Entstehungszeit. „Wir haben den Ort sehr respektvoll saniert, und es war ein Glück, dass selbst die ursprüngliche Aufteilung intakt war. Wir haben sie beibehalten und lediglich zwei zusätzliche Badezimmer neben den Zimmern unserer Kinder eingerichtet.“ Zu dem harmonischen Gesamteindruck der Räume tragen besonders die Farben bei. „Eigentlich bin ich Architektin“, sagt die Publizistin, die bei der Auswahl der Töne von ihrem Mann unterstützt wurde. Der mittlere Salon erhielt einen Anstrich in Graunuancen von Sandtex. „Die Firma gehört der Familie meines Vaters. Die Farben sind ziemlich heikel und sollten nur von Profis verwendet werden. Wir haben die Wände dreimal streichen lassen. Nun fühlen sie sich wie Samt an. Kinderhände hinterlassen allerdings sofort ihre Spuren, und diese sind so gut wie nicht mehr reparabel.“ Der empfindliche Untergrund ist eine ideale Präsentationsfläche für die Arbeiten ihres Mannes. „Ich bin ein venezianischer Maler, der nun in Triest lebt“, sagt David Dalla Venezia eher zurückhaltend. In Deutschland vertritt ihn der Düsseldorfer Galerist Burkhard Eikelmann. „Er hat mich schon öfter ausgestellt, zuletzt in diesem Winter. Und in Hamburg habe ich bei der Galerie Greskewitz-Kleinitz im September eine erste große Einzelausstellung.“ In Berlin gestaltete der Maler bereits 2011 ein Kunstprojekt für das Berliner Hotel Luise. In häuslicher Umgebung wirken seine Werke so, als ob sie schon immer an dieser Stelle gehangen haben. >
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Der Künstler und seine Frau und das gleich zweimal. Neben dem Paar, hier auf einem Sofa aus den Thirties, hängt ein Porträt der beiden über einem Kamin aus der Entstehungszeit des Palazzos. David Dalla Venezia bannte sich und seine Gemahlin in die zweite Dimension. Vor ihrer Karriere als Kinderbuchverlegerin studierte sie Architektur und forschte über den Archetyp eines Labyrinths.
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Die Sessel sind von der Straße und neu aufgearbeitet. Das Chesterfield-Sofa fertigte einst Poltrona Frau, es ist ein Familienerbstück. Rechts neben dem Bild von David Dalla Venezia steht eine Issey-Miyake-Leuchte für Artemide.
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Sie atmen die gleiche Grandezza wie die Architektur. Auch die Möbel und übrigen Einrichtungsgegenstände haben diese Aura des Selbstverständlichen und Erhabenen. Dabei ist alles wild zusammengewürfelt. „Einige Möbel stammen aus dem Haus meiner Großmutter, andere aus der Familie meines Mannes“, erzählt Stock und lacht – „manches wie die weißen Sessel im Salon haben wir auf der Straße aufgelesen. Sie standen an der nächsten Hausecke und wir haben sie aufpolstern und neu beziehen lassen.“ Einen besseren Tribut an die Umwelt kann es nicht geben, und auch den benachbarten Chesterfield-Sofas, die geerbt wurden, stehen sie als Begleiter gut zur Seite. Darüber zieht ein Kronleuchter von Fontana Arte seine Kreise, den Stararchitekt David Chipperfield in Form brachte. Dazu kom-
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binierte das Paar eine kleine Leuchte des Modeschöpfers Issey Miyake für Artemide und plazierte das Objekt wie eine Skulptur auf einer Säule. Eine echte Kostbarkeit ist das vergoldete Sofa im Korridor. Es stammt aus der Zeit Louis XIV., doch eigentlich „sind die meisten Stücke in unserer Wohnung von meinem Vater. Er liebt es, durch den Kunsthandel und durch Antiquitätengeschäfte und über Flohmärkte zu streifen. Er hat ein gutes Auge und zieht aus lauter hässlichen Dingen zielsicher etwas Schönes heraus. Manches kostet nur 50 Euro, er lässt es neu beziehen und schon sieht es ganz kostbar aus.“ In einem der Kinderzimmer steht eine Schulbank aus der Zeit um 1910, an der ihr Großvater bereits seine Hausaufgaben erledigte. Auf einem Tisch im Nebenzimmer platzierte die Haus- >
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Jeder erkennt den Eames-Chair oben, doch interessanter ist das Architekturmodell, das die Forschung der Hausherrin über den Archetyp des Labyrinths dokumentiert. Linke Seite: 330 Quadratmeter Wohnfläche bieten diverse Möglichkeiten, ganz unbemerkt zu kicken. Beniamino, Camillo und Teo machen das gerne. Aber wehe, wenn der Ball an das Sofa aus der Zeit Louis XIV. prallt. Dann heißt es, eine Runde auf der Schulbank von 1910 sitzen, die in einem der drei Kinderzimmer steht. W!D 3/2015
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Triest ist eine der unentdeckten Perlen Italiens. Stellen Sie sich Innsbruck am Meer vor. Die Stadt stand lange unter österreichischem Einfluss. Linke Seite von oben: Die meisten antiken Möbel stammen von Stocks Vater oder aus einer der beiden Familien. Das Gemälde auf dem Schreibtisch ist ein Dalla Venezia. Das Paar richtete sich auf einer Empore eine moderne Schlafstatt ein. Von hier sieht man ins Bad. Die Keramik dort lieferte Catalano. Armaturen: Cea. Endlich! Das Meer.
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herrin ihre Abschlussarbeit in Architektur. Ich habe über den Archetyp eines Labyrinths geforscht. Das ist mein dreidimensionales Ergebnis, ein Modell aus Plexiglas mit zehn Etagen.“ Ihre heutige Wohnung erhielt ein Zwischengeschoss, auf dem der Masterbedroom Platz fand. Von der Empore schaut man ins elegante Badezimmer mit Fliesen von Kerlite, CatalanoKeramik und Armaturen von Cea. Besondere Aufmerksamkeit widmete das Paar den Böden in der Wohnung. Das alte Parkett in den Salons wurde mit Teilen aus anderen Zimmern rekonstruiert. Diese erhielten im Gegenzug einen Dielenboden aus robuster Eiche, der eher „kindgerecht“ ist. Auch der Flur wurde mit Eichendielen ausgestattet. Er ist L-förmig und verbindet die herrschaftliche
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Raumfolge mit den kleineren rückseitigen Zimmern. Hier liegt die Küche, die wie alle neuen Ergänzungen von der befreundeten Architektin Francesca Petz geplant wurde. Egal, was aus der Küche in den Speisesalon getragen wird: Die Gäste schauen zunächst wie gebannt nach oben auf den unglaublichen Kronleuchter, ein Werk von HildenDiaz. „Wenn es draußen dunkel ist, und man stellt das Licht an, hat man das Gefühl, als würde man sich im Wald befinden. Die Leuchte wirft so tolle Schatten an die Wände und an die Decke. Auch von der Straße sieht das gigantisch aus.“ Kaum ein Passant würde jedoch eine Einrichtung wie diese bei einem Lüster wie diesem erwarten. Keine Show, sondern ein sorgfältig zusammengestelltes Ensemble voller emotionaler Werte. Was für eine Kunst!
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Wer auf der Thonet-Bank Platz nimmt, hat beste Sicht auf den Kronleuchter des dänischen Labels HildenDiaz. Die Hocker entstanden bei Artek. Die Wandfarbe ist von der Firma Sandtex, die der Familie von Stocks Vater gehört. Linke Seite: Die Küche von ArcLinea plante eine Freundin, die Architektin Francesca Petz. Die Theke mit Inlays aus regionalem Stein, einem „Pietra di Torreano“, setzen „Tolomeo“-Leuchten von Artemide in Szene. Der Flur verbindet Vorder- und Rückseite. Ganz am Ende posiert die Hausherrin für einen Größenvergleich.
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Ein Bunker f端r Kunst und Kunsthandwerk. Eingebunden inmitten der Natur findet man hier nicht nur in der Dunkelheit Zuflucht. Schnell wird klar, dass hier etwas Besonderes entstanden ist und und genauerer Betrachtung bedarf.
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Traum der Moderne Oft finden sich Schätze, wo man es am wenigsten vermuten würde. Zum Beispiel mitten in Belgien in einem Wald.
TEXT: CÄCILIE BOUCHAT / ED FOTOS: SERGE ANTON/LIVING INSIDE
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Zeitversetzt ins letzte Jahrhundert meint man auf den ersten Blick in einer dieser kultig-amerikanischen Villen von Palm Springs an der Westküste gelandet zu sein. Doch der Schein trügt. Wir befinden uns im Jahre 2015 im Herzen Belgiens, genauer gesagt in der geheimnisvollen Höhle eines Sammlerpaares. Bevor man ans Ziel kommt, muss man einige Hürden überwinden. Endlos lange Feldwege, umsäumt von Feldern, Wiesen und Wäldern bestimmen den Weg. Um das Haus nicht zu verfehlen, ist besondere Wachsamkeit gefordert, denn getarnt vom vielen Grün versteckt sich der Zugang über den steinigen Pfad sorgfältig angeordnet hinter Bambus und Gräsern. Dann jedoch ist man beim Anblick überrascht: gut integriert in die Umgebung, zeigt sich ein verborgener Bau, der es mühelos in die moderne Architktur der Gegenwart schafft – auch wenn er auf dem Grund einer Ferienanlage der 70er-Jahre erbaut wurde. Mit seinen breiten Fensterflächen, ihrer waagerechten Ausrichtung, den klaren Linien und der Integration des natürlichen Steins 4
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erinnert das Anwesen klar und deutlich an den Geist von Richard Neutra oder Pierre Koening. Die in Reihe angepflanzten Kakteen unter dem Glasdach verleihen dem Salon das Flair des amerikanischen Westens. Im Besitz eines holländischen Sammlerpaares entfaltet sich hier deren Liebe zum Design des 20. Jahrhunderts. Vintage-Möbel – hauptsächlich von Hans Wegner, bilden gemeinsam mit der erlesenen Keramik ein kühnes Zusammenspiel von Textur, Form und Farbe. Das Ergebnis jahrzehntelanger Suche erstreckt sich in den größtenteils aus Deutschland und Skandinavien stammenden Scherben. Sorgfältig ausgewählt und farblich sortiert tragen sie maßgeblich zur harmonischen Gesamtstimmung des 250 Quadratmeter großen Bungalows bei. Die Zurückhaltung von Architektur und Möbeln, wird durch kräftige Farben ausgeglichen. Die Küche ist auf Maß in blauem Resopal realisiert worden und bietet alles, was es braucht, um ein liebevolles Menu entweder für sich selbst oder gerne auch für
Freunde des Hauses zuzubereiten. Lichtdurchflutete Innenräume bestätigen das Gefühl von Einigkeit und Ruhe. Keine Internetverbindung, kein Computer, die Außenwelt scheint ganz weit weg. Stattdessen wurde hier eine eigene Umgebung geschaffen: ein Rückzugsort inmitten der Natur mit Besinnung aufs einfache Leben. Hier werden Lieblingsstücke vereint, die zusammen ein großes Ganzes bilden. Die von einer Andalusien-Reise des dänischen Designers Børge Mogensen inspirierten „Spanish chairs“ für Fredericia finden hier einen überaus passenden Wirkungsrahmen. Überall erstaunliches Zusammenfügen von Raritäten und erlesenem Kunst(hand)werk – die Malereien stammen von Rob Jaurensen, einem Freund des Paares. Spätestens beim Betreten des Wohnbereiches wird man in eine andere Sphäre mitgenommen . Die starken Farben der Bilder und Wände bilden das Pendant zum kühlen Grundton, der sich beispielsweise bei der grauen Couch „GE 236“ von Hans Wegner für Getama widerspiegelt. Die Keramiken, präsentiert in in sich stimmigen Gruppen, befinden sich auf Boden, Holztisch und dem schwimmenden Regal aus Beton und machen das Zimmer zu einer Art Ausstellungsraum. Die Vielfalt der Gefäße lässt sich an ganz unterschiedlicheden Merkmalen aufzeigen. Sie heben sich schließlich nicht nur in ihrer Form oder Beschaffenheit voneinander ab. Zwar sind die meisten Stücke allem Anschein nach an der Töpferscheibe entstanden, doch gleicht kein Teil dem anderen. Einige sind mit Hals, andere ohne; viele sind glasiert, manche jedoch mit rauer Oberfläche belassen; verschiedene Tonfarben vermischen sich mit unterschiedlichen Glasuren, glatt und glänzend oder rau und matt, es ist fast jede Variante vertreten, und genau das macht diese Sammlung von Gefäßkeramiken zu einer ganz besonderen. Man spürt bei jedem einzelen Stück die Liebe zum Material und auch, dass hier alles andere als zufällig zusammengestellt wurde. Diese Kraft und Ausstrahlung ist ansteckend und geht von hier aus auch auf die andern Räume über. Der Essbereich erstrahlt im Klassiker „AJ Royal“, kreiert von Arne Jacobsen für Louis Poulsen, die Essstühle stammen wiederum von Hans Wegner für Carl Hansen & Son. Das Badezimmer ist mit weißem >
Blau und Grün bestimmen die Farbgebung der Wohnräume. Wert gelegt wurde vor allem auf natürliche Materialien. Viel Holz und sorgfältig ausgewählte Einzelstücke schaffen eine harmonische Stimmung und Wohlfühlatmosphäre. Eine Oase fern des Alltags, die Raum bietet, um sich den einfachen Dingen des Lebens zu widmen und zur Ruhe zu kommen. Wegner-Möbel über Carl Hansen & Son.
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Das Keramikzimmer mit seiner über Jahrzehnte gewachsenen Sammlung ist zweifelsohne der Mittelpunkt der belgischen Villa – kombiniert mit den „spanischen Stühlen“ des dänischen Designers Børge Mogensen für Fredericia und dem Sofa „GE 236“ von Hans Wegner für Getama bildet sie ein beispielsloses Gesamtkunstwerk a la Midcentury Moderne. Bezugsquellen auf Seite 144 im Heft. Dies ist ein Typoblindtext. An ihm kann man sehen, ob alle Buchstaben da sind und wie sie aussehen. Manchmal benutzt man Worte wie Hamburgefonts, Rafgenduks oder Handgloves, um Schriften zu testen. Man chmal Sätze, die alle Buchstaben des Alp habets enthalten - man
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Mosaik fast schlicht nach Art eines japanischen Vorbildes gehalten, doch werden die blauen Wände von bunt leuchtenden Kirchenfenstern durchbrochen. Im Schlafzimmer fällt das Auge direkt auf die „Eistüte“, den blauen Kegel-Stuhl des dänischen Designers Verner Panton. Auch hier wieder: farbige Wände, kombiniert mit viel bunter Malerei – und egal in welchem Raum wir uns befinden, die Gefäße sind einfach allgegenwärtig. Ganz geerdet beenden wir den Rundgang im Wohnbereich mit einem Blick nach draußen und nehmen Platz am Esstisch. Mit einem Buch aus der angrenzenden Bibliothek finden wir die gewünschte Ruhe und träumen schließlich vom Ankommen. Das war wohl auch die Intension der beiden fleißigen Sammler, die hier Abstand vom Alltagsstress gesucht und ganz offensichtlich auch gefunden haben. So wurde mit viel Geduld und Leidenschaft ein zeitloses Anwesen erschaffen, dass, ganz nebenbei bemerkt, auch zur Unterkunft vieler Tiere geworden ist. Ob Pferde, Ziegen, ein Hund und Katzen – das Sammlerpaar bewohnt hier ein Gelände, das, innen wie außen, mit Leben erfüllt ist.
Geschulte Augen selektieren schnell. Die Leuchten „AJ Royal“ von Arne Jacobsen für Louis Poulsen gehören zu Designklassikern (rechts oben). Die Essstühle wie auch die Couch im Wohnzimmer tragen die Handschrift von Hans Wegner. Eine bunte Sammlung an Malerei und Keramiken machen den Salon zu einem einzigartigen Eyecatcher (rechts). Leuchtende Fenster im Badezimmer (links). Infos Seite 144.
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Cool: Sophie Samson und Stephan Ricard mit ihren beiden Kindern im Eingangsbereich ihres Lofts. Den Hund malte Peter Gross. Rechts: Zu Eames- und Vintagemรถbeln kombinierten die beiden Kunstwerke von Erwin Olaf, Elizabeth Saint-Jalmes und Matthias Biberon.
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Ein perfekter Familiensitz Sophie Samson und ihr Mann Stephan Ricard sind Maßkonfektionäre in Paris. Auch in ihrer Wohnung überließ das Paar nichts dem Zufall.
FOTOS: CHRISTOPH THEURER TEXT: STEPHAN DEMMRICH
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Junge Kunst trifft Klassiker. Über dem Stuhl „Butterfly“ von Noguchi hängt ein Gross. Das Bild im Rahmen ist ein Werk von Mambo, einem bekannten Straßenkünstler. Der Spiegel zeigt ein altes Ikea-Sofa und darüber die Arbeit „Keyhole“ von Erwin Olaf. Foto rechts von Matar S.
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Lofts sind nicht immer familientauglich, auch wenn dieser hier 165 Quadratmeter misst. Der Schlafbereich der Eltern liegt auf einer Empore. Die Bilder tragen die Handschrift von Elizabeth Saint-Jalmes, farblich untermalt von den Accessoires. Im Essbereich neben der Küche gibt es Werke von Mambo, Malerei von Peter Gross und eine große Arbeit von Stéphane Carricondo. Da dürfen die Möbel gern zurückhaltend sein. Die meisten Kunstwerke erwarben die zwei von befreundeten Künstlern und einem Galeristen-Freund. Die Treppe schmückt eine Collage von Jerk 45.
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Sophie Samson und Stephan Ricard sind ein zielstrebiges Paar. Als sie sich 1988 kennenlernten, hatte sie die Modeschule absolviert und arbeitete im Atelier von Jean-Louis Scherer – damals eine Modegröße. Ricards Spezialität war Kommunikation. 1999 eröffnete das Paar seine erste Boutique im 8. Arrondissement, bis 2010 folgten drei weitere in Paris und anschließend eine in Lyon. Das Business brummt. Die Spezialität von „Samson“ sind maßgeschneiderte Anzüge für Männer, die wissen, was sie nicht wollen: schlabbrige Outfits. Ricard vergleicht seine Modelle mit den Möbeln von Eames, von dem er einige zu Hause hat. „Sie sind interessant, schön, aber gleichzeitig nützlich und einfach. Natürlich hat er damals versucht, etwas Modisches zu machen, aber alle Entwürfe von ihm sind in erster Linie nützlich, weil sie auf die Benutzer zugeschnitten sind“, sagt der Franzose und ergänzt: „Unsere Produkte sind ähnlich, weil sie auf Maß und damit für unsere Kunden gearbeitet sind.“ Für die aktuelle Saison gilt das Motto „Blau ist das neue Grau“, und bei Hosen mit Camouflage in maritimen Farben zum Sakko staunen selbst Italiener, die per se die Lässigkeit für sich beanspruchen. Paris holt auf. Drei Jahre nach der Eröffnung ihres ersten Ladens erwarb Ricard diese Immobilie, damals noch eine echt abgeratzte Werkstatt. „Wir haben immer davon geträumt, in einem Loft zu leben. Als wir den Gewerberaum entdeckten, war es im Vergleich zu heute wesentlich einfacher. Die Preise sind extrem gestiegen. Damals hatten wir nicht viel Geld, hatten aber Großes im Kopf: mehr Platz, viele Räume, und wir wollten auf gar keinen Fall eines dieser Neubauapartments mit den typisch quadratischen Aufteilungen.“ Die Immobilie des Unternehmerpaares liegt im Stadtteil FolieMericourt. Hier fehlen die großen Touristenströme von Asiaten und Amerikanern, die sich entlang der belebten Boulevards wie Saint-Germain oder Haussmann ziehen. Einer der wenigen Anziehungspunkte ist das Restaurant „Le Chateaubriand“ in der 129, Avenue Parmentier. Für 70 Euro pro Person gibt es hier etwas wirklich Einmaliges: Chateaubriand – und zwar nur das, und das in einer Qualität, die das Magazin der Süddeutschen Zeitung veranlasste, die Institution auf die Liste der zehn besten Speiselokale der Gourmetmetropole zu setzen. Das mag vielleicht übertrieben sein, aber ein Abend hier mit dieser wild durcheinandergewürfelten Mischung von Touris und Einheimischen ist ein Erlebnis. „Unser Loft liegt 50 Meter davon entfernt“, freut sich Ricard, der das Quartier rund um die Metrostation Goncourt deswegen so mag, weil die Pariser hier im Rahmen ihrer Möglichkeiten unter sich sind. Abseits vom Durcheinander geht es hier ruhiger zu und spätestens in seinem Zuhause kommt man zur Ruhe. Die bevorzugten Farben sind Weiß und Grau. Struktur geben die schwarz lackierten Metalleinfassungen der Dachfenster und die Treppengeländer im Stil der Moderne der frühen Zwan-
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zigerjahre, in denen das Gebäude entstand. In dieser Zeit erhielten die Räume auch den Estrich, bei dessen Instandsetzung der Hausherr persönlich Hand anlegte. Auch sonst machte Ricard ziemlich viel selbst oder ließ seine Vorstellungen verwirklichen. „Nachdem ich einen Architekten gebeten hatte, uns eine Planung zu machen und dieser mit einem offenen Grundriss ankam, habe ich es ohne Planer gemacht. Wir haben zwei Kinder, ein großer Raum wäre undenkbar gewesen.“ Die Lösung gab der Status quo beim Kauf vor. Die Emporen erhielten zum Teil Glaswände und für die Kinder wurden Räume abgetrennt. Sie liegen im Mezzaningeschoss. „So ist es wirklich angenehm. Doch die Privatsphäre jedes Einzelnen war eine große Frage, als wir hierherzogen. Für uns ist der Schlafbereich mit Glaswänden in Ordnung, man kann ihn vom Wohnzimmer nicht einsehen.“ Hilfe holte sich der Hausherr nur bei der Küchenplanung. „Vor fünf Jahren habe ich Frédéric Guillierme von Wonderland Productions kennengelernt. Er ist inzwischen mein Freund. Seine Firma fertigte die Küche und baute sie ein.“ Auch viele der Kunstwerke stammen von guten Bekannten und die Sammlung entwickelte irgendwann eine gewisse Eigendynamik: „Ganz am Anfang haben wir einige Arbeiten von Künstlern erworben, die wir durch Zufall trafen. Meine Frau und ich hatten an einem Projekt von Gregor Podgorski teilgenom-
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men, der 500 Paare in der gleichen Pose und Manier von Michelangelos Pietà fotografierte. Wir nahmen daran teil und trafen dort einige Menschen, die zu Freunden wurden, wie den damaligen Galeristen Damien Morel d’Arleux.“ Er brachte das Paar in Kontakt mit einigen jungen Künstlern. „Er war ziemlich durchgeknallt“, erinnert sich Ricard. „Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Kunstwerke anzubieten, die sich jeder leisten kann. Es war eine politische Mission. Kunst, die bezahlbar ist, will keiner und interessiert niemanden.“ Aus dem ehemaligen Galeristen ist inzwischen ein Web-Designer geworden, der Ricards Label Samson betreut. Heute lebt d’Arleux in Südfrankreich und pflanzt Gemüse an, wenn er nicht programmiert. Man könnte ihn als «Graphiculteur» bezeichnen.“ Für dieses originelle Wortspiel im Französischen gibt es leider keine deutsche Entsprechung. „Durch ihn habe ich einige Künstler wie Elizabeth Saint-Jalmes getroffen.“ Diese Zeit ist
mit vielen Werken dokumentiert, die sich auf die verschiedenen Bereiche der Loftfläche verteilen. Gleich neben dem Eingang bringt Besucher ein Werk von Mambo zum Schmunzeln. Unwillkürlich denkt man an die deutsche „Sendung mit der Maus“ und deren Hauptdarstellerin, mit der das einäugige Wesen unter der Metallkappe irgendwie verwandt zu sein scheint. „Mambo, der Urheber, ist ein Kumpel des Pariser Straßenkünstlers JonOne“, weiß der Hausherr. Die meisten Künstler seiner Sammlung sind noch unentdeckt – außer Erwin Olaf, seinem auserkorenen Liebling. „Die französische Zeitschrift Ideat widmete ihm im letzten Jahr ein großes Special“, sagt der Modeproduzent mit Stolz. Aber das tut überhaupt nichts zur Sache. Ganz im Gegenteil: Dieses Loft-Ensemble zeigt, dass man nicht tief in die Tasche greifen muss, um sich Kunst zu leisten und mit ihr zu leben. Und damit ist mit, und nicht vor oder für die Kunst gemeint. Das erklärt die Bildunterschrift ...
Manche Leute leben vor der Kunst und haben so viel Abstand zu ihrem Besitz wie Besucher zu Bildern im Museum. Andere leben für die Kunst und ihr Haus gleicht einem Museumsdepot. Samson und Ricard haben den Dreh heraus, wie man mit Kunst lebt. Neben dem EamesStuhl, den der Hausherr in einer Walzenfabrik in Nordfrankreich entdeckte, zieht ein Werk von Mambo alle Blicke auf sich. Erst beim zweiten Hinsehen entdeckt man den betagten Rockabrunder aus Holz, der auch zum Kürzen von Hosen Verwendung findet. Ein Hinweis auf die Passion und Profession der Bewohner. Linke Seite: Die Küche ist eine Maßanfertigung von Wonderland Productions, das Bild eine Arbeit von Mambo.
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Palmen und Pinien säumen die futuristische Architektur von Andrés Jaque. Hinter dem giftgrünen Tor versteckt sich der Eingang zum Hauptgebäude, das auf sechs Meter hohen Stelzen erbaut wurde. Zwei weitere Zimmer erklimmen Gäste über eine Rampe im Garten.
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The Blue Planet Dieser Bau von Andrés Jaque ist eine Referenz an Ibizas Artenvielfalt, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört.
FOTOS: CONRAD WHITE / GERBER GMC TEXT: ADRIAN VON MOOS / GERBER GMC / MLM
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Die Terrasse offenbart eine atemberaubende Aussicht auf die üppig bewachsenen Berge und ganz links erhaschen wir einen Blick auf das Mittelmeer. Hauch von Bond? – Ich muss Sie enttäuschen. Von der Dusche (rechte Seite) schaut man nicht etwa in den Pool, die Badenixe ist lediglich kreatives Detail der folienbeschichteten Glasscheibe.
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Sein Zuhause mit Bäumen zu teilen, ist wahrlich außergewöhnlich. Der spanische Architekt Andrés Jaque wagte es, ein Stück hedonistische Architektur zu realisieren, die selbst die kühnste Konstruktion auf Ibiza in den Schatten stellt. „Das Geheimnis meines Erfolges ist es, über den begrenzten Horizont der breiten Masse hinaus zu denken“ sinniert Andrés Jaque, der als einer der anspruchsvollsten europäischen Architekten der Zeitgeschichte gilt. Einst Student an der renommierten Technischen Universität der Architektur in Madrid, ist er heute ein führendes Mitglied einer neuen Generation junger spanischer Architekten, die nach einer internationalen Szene streben. Sein Credo ist es, die strikt unkonventionelle Rolle der Architektur zu erforschen und erstaunliche visuelle und ökologische Wirkungen mit einem wahrlich bahnbrechenden Konzept zu erzielen. Nach einer zweijährigen Planungsphase und einem akribisch ausgearbeiteten Plan wurde die waghalsige Operation im September 2009 beendet. Die einzigartigen Eigenschaften und
kulturelle Bedeutung des Standorts, der zwei Kunstsammlern als Domizil dient, begründen sich durch den ökologischen und ästhetischen Wert seiner natürlichen Umgebung. So wurde die biologische Artenvielfalt und Kultur Ibizas 1999 zum UNESCOWeltkulturerbe ernannt. Am Ende einer kleinen Straße erreicht man die atemberaubende Villa, die sich an ein 1200 Quadratmeter großes Hanggrundstück anschließt. Das Haus befindet sich nicht weit von den Sandstränden Casa Vadellas und auch der malerische Ort San José ist schnell erreichbar. Die Motivation hinter der futuristischen Architektur war ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur. Der Respekt vor der Einzigartigkeit und dem Artenreichtum des Tales motivierte den spanischen Architekten, einen Raum zu erschaffen, der bisherige architektonische Herangehensweisen völlig in den Schatten stellt. Die größte Herausforderung war es, die Schönheit der Natur zu erhalten: kein Baum sollte gefällt, kein Busch entfernt werden. Andrés Jaque entschied deshalb, mehr als 80 Prozent des >
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Gebäudes auf Stelzen zu errichten, um einen massiven Eingriff in das Erdreich zu vermeiden. „Mein Ziel war es ein Haus zu bauen, das mit der Natur interagiert und vollkommen mit ihr verschmilzt, sie aber dennoch nicht zerstört“. Andrés Jaque begann zunächst damit, jede einzelne Pflanze und jeden Baum des Grundstückes genau zu prüfen und abzubilden, das ermöglichte ihm, einen Grundriss für die einzelnen Teile des Hauses zu zeichnen. Er entschied sich für sechs Meter hohe Beton-Stelzen und Metallrahmen, um den Erdboden möglichst unberührt zu lassen. „Ein weiterer Grund für die Erhöhung war es, einen atemberaubenden Blick über die dicht bewachsene hügelige Landschaft und das Meer zu schaffen.“ Die Gebäudeteile, die sich stufenförmig an den Hang schmiegen, bestehen hauptsächlich aus Stahl und versiegeltem gewelltem Blech. Aufgrund der bodentiefen Fenster entlang jeder Seite öffnen sich die Räume vollkommen ihrer Umgebung. Das ist typisch
für den mediterranen Lebensstil, in dem sich Bereiche wie die Terrasse oder der 40 Quadratmeter große Swimmingpool als Orte hedonistischer Freude entfalten. Andrés Jaque erklärt: „Alle Fenster können von einem kleinen Spalt bis zur vollen Breite aufgeschoben werden.“ Diese Technik wurde verwendet, um aus den einzelnen Räumen eine fließende Fläche – ein Ensemble – zu erschaffen. Somit entsteht die Illusion eines größeren Raumes. Die Verwendung von Aquamarin im Inneren, sowie dem leuchtenden Grün der Fensterrahmen, Reling und des Haupttores tragen zur visuellen Zusammengehörigkeit von innen und außen bei. Mit Respekt für die Umwelt entwarf der 40-jährige Architekt fünf Räume als ein Ensemble dreier unterschiedlicher Elemente, bestehend aus dem Haupthaus und zwei freistehenden Räumen, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind. Durch das Haupttor erreicht man die zwei Räume des Haupttraktes, während zwei weitere Gebäudeteile oberhalb >
Oben: Zwei der insgesamt drei Bäder findet man in den separaten Gästebereichen, die nicht wie der Haupttrakt über den Eingang, sondern über eine Rampe im Garten erreicht werden. Oben links: Der „Betoia Side Chair“ von Knoll und der Tisch im Industrie-Chic von Nikolas Piper üben sich in Zurückhaltung. Die giftgrüne Schienenführung auf dem Harz-Beton-Boden rechts zeigt, dass sich die bodentiefen Fenster vollständig aufschieben lassen. So wird der Innen- um den Außenraum erweitert, fast als würde man in einem futuristischen Baumhaus leben.
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REPORTAGE ! Andrés Jaque’s Architektur in voller Pracht: Der Haupttrakt rechts (Wer entdeckt hier eine alte Bekannte?) mit direktem Zugang zum Swimmingpool und den zwei Gästezimmern links mit eigenem Bad. Alle Gebäudeteile befinden sich auf sechs Meter hohen Stahl-Rahmen, um die natürliche Umgebung möglichst unbeeinflusst zu lassen. Aus diesem Grund wurde die große Pinie auch umbaut, statt gefällt. Ergebnis ist eine wahrlich außergewöhnliche Konstruktion.
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des Hanges durch eine Rampe im Garten zu erreichen sind. Die 340 Quadratmeter große Wohnfläche hat eine wirkliche Besonderheit – massive Pinien und Palmen wachsen durch das Innere einiger Räume. Um nicht die Aufmerksamkeit von dem Dialog der architektonischen Elemente mit der exotischen Umgebung abzulenken, wurde die Innenausstattung sehr reduziert gehalten und eine industrielle Optik, unterstützt durch den Harz-BetonBoden, angestrebt. Andrés Jaque beauftragte dafür den spanischen Innenarchitekten Luis Garcia Fraile. Sobald er den Auftrag von Andrés Jaque annahm, realisierte er, dass es das Wichtigste war, die Klarheit der gläsernen Elemente zu respektieren, um einen leichten und fließenden Ort zu erschaffen. Nichts sollte den außergewöhnlichen Blick der lichtdurchfluteten Räume stören. Jede Dekoration würde lächerlich aussehen, dennoch wollte er keine allzu minimalistische oder kalte Wirkung. Ohne die räumliche Klarheit zu stören, zierte Fraile den Essbereich mit einem Tisch und Stühlen des in Madrid ansässigen Möbeldesigners Nikolas
Piper. Seine Möbelstücke zelebrieren die Ästhetik roher Materialien und wirken dennoch nicht derb und ungemütlich. Den angrenzenden Wohnbereich stattete er mit zwei kultigen Acapulco-Stühlen und einem Saarinen-Tisch aus. Um das Hauptschlafzimmer abzugrenzen und als formgebenden Teil des Haupthauses zu statuieren, wählte Fraile die klassische „Chaise Lounge“ von Le Corbusier und der französischen Designerin Charlotte Perriand mit einer individuellen Bepolsterung. Zusammen mit der Fotografie des spanischen Künstlers Pello Irazu und der Palme, die mitten durch das Zimmer wächst, entsteht ein puristischer und dennoch frischer Raum mit dynamischer Eleganz. Ohne Zweifel ist die Gesamtkonstruktion aus den einzelnen Elementen ein wahrer architektonischer Kunstgriff und dient als Repräsentant einer neuen – respektvollen und nachhaltigen – Art zu leben. „ Alle Projekte, die wir in Zukunft beginnen sind in irgendeiner Weise mit diesem unglaublichen Architekturmeisterwerk verbunden“, verrät Andrés Jaque, der zurzeit an einem Hostel in Südkorea arbeitet.
Die Hausbesitzer können links zwischen Pinien an ihrem Esstisch Platz nehmen. Den Tisch und die Stühle entwarf der in Madrid beheimatete Möbeldesigner Nikolas Piper. Der Luftabzug sowie die Einbauschränke stammen aus der Feder des Architekten Andrés Jaque links, während die Arbeitsplatte der Küchenhersteller Zelari de Nuzzi beisteuerte. Das Schlafzimmer oben ziert neben der Palme, die „Chaise Lounge“ von Le Corbusier und Charlotte Perriand sowie eine Fotografie des spanischen Künstlers Pello Irazu aus der Galerie Soledad Lorenzo in Madrid.
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Jetzt einen Platz in der ersten Reihe Der Sonnenstand hat seinen Zenit fast 端berschritten und Ihnen fehlt das passende Mobiliar f端r einen Sommersitz? Hier kommen unsere M旦belideen f端r Terrasse, Pool und Balkonien.
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Kubische Geflechtmöbel waren gestern. Heute entspricht die Terrasse Ihrem Einrichtungsstil. Back to the roots: Design bewegt sich in Schleifen. Gerade könnten aufmerksame Beobachter das Gefühl haben, als kehre die Evolution zum Ausgangspunkt zurück. Gartenmöbel sind ein Phänomen des frühen 20. Jahrhunderts (Schinkel ausgenommen), als einige Jugendstilkünstler und wenige Industriedesigner sich verstärkt mit dem Thema beschäftigten. Die Produkte blieben nur einer vermögenden Schicht vorbehalten und entstanden meist projektbezogen für die Villen und Landhäuser von Großindustriellen. So unterschiedlich die Projekte waren, gab es doch eine auffällige Gemeinsamkeit: Wie derzeit erweckten Sessel und Stühle den Eindruck, als hätte man sie aus dem Salon auf die Terrasse getragen. Im Gegensatz zu heute waren die meisten natürlich nicht regentauglich und mussten vom Personal vor Schlechtwetterfronten in Sicherheit gebracht werden. Die Idee, sein Außenrefugium nach persönlichen Vorstellungen einzurichten, ist also nicht neu, nur einer breiten Bevölkerungsschicht möglich. Die Entwicklung hat eigentlich ziemlich lange gedauert ... Damit schnell zurück zum Exkurs in die Historie: Auf Fotos aus Bauhaus-Tagen und der Ära
der Neuen Sachlichkeit sieht man bisweilen coole Stahlrohrmöbel auf Rasenflächen und unter Bäumen. Auch das war mit Trageaufwand verbunden, und Personal war schon nicht mehr ganz so zeitgemäß. Eine echte Revolution leitete der Siegeszug von Plastik und Kunststoff ein. Sie eroberten schließlich hiesige Terrassen bis in die späten Achtzigerjahre, als ein neues Trendmaterial dazukam: Rattan, bald abgelöst von Polyethylen, dann als Polyrattan bezeichnet – als Outdoorprodukt eine Spezialität aus Billiglohnländern. >
Draußen wohnen, wie es Ihnen gefällt, von oben: Terrasse mit Tisch und Stühlen „Loop“ dazu das Daybed „Elements“, Manutti. Die Sitzsäcke heißen „Roo“, je um 900 €, über Woodnotes. Partystimmung auf den Stühlen „1900“, Fermob. Linke Seite: „Coco“-Stühle, Oasiq.
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Seit den Neunzigern fanden diese Lounge-Gruppen aus Geflecht ihren Weg von den Pools und Party-Locations großer Clubs und Hotels vieler Urlaubsländer in heimische Gefilde. Inzwischen gehören sie zum festen Sortiment von Abhol- und Baumärkten. Exklusive Hersteller haben sich von diesem Thema längst ver-
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abschiedet, denn anspruchsvolle Konsumenten wünschen sich Möbel für Terrasse und Balkon, die ihrem persönlichen Stil entsprechen. Nur so lassen sich auf diesen Seiten Beispiele für Puristen, Naturfreunde, Salonlöwen und Partytiger zusammenstellen. Jetzt ist es an Ihnen, sich das passende Objekt auszusuchen.
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Die nächste Party kommt bestimmt. Die beleuchtbaren Regale aus dem Programm „Vela“ entwarf Ramon Esteve für Vondom. Rechts oben: „Sandur“-Sessel mit Kordelbezug um 910 €, wie der Coffeetable „Serac“ von Oasiq aus den USA. Darunter: Um den „Air“-Tisch mit Belattung aus Iroko-Hartholz gruppieren sich „Echo“-Stühle, je ab 450 €, Manutti. Unten links: Rodolfo Dordoni entwarf das Sofa-Programm „Dandy“, das draußen überwintern kann, Roda. Linke Seite oben: Frisch sind Stühle und Tisch aus der Linie „Monterey“, Armlehner ab 550 €, Tisch in 300 cm Länge um 3.995 €, Barlow Tyrie. Für Puristen sind die Sofas und Lounger aus der Serie „Pur Alu“, Sofa ab 2.500 €, Solpuri. Kaufinfos Seite 144.
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© A. Childéric
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Unsere belgischen Nachbarn starten in puncto Gartenstyling aus der Pol-Position.
Europäische Gartenmöbellandschaft, von oben im Uhrzeigersinn: die Sonnenliegen „Tandem“ kommen aus Frankreich von Ego Paris. Sofa „Tosca“ von Tribù aus Belgien, ab 4.390 €. „Moon“-Sessel je ab 1.130 € von Fast aus Italien. „Moon-Island“-Module von Manutti aus Belgien. Kissentruhe in zwei Größen, ab 1.885 €, bei Fischer Möbel. Infos Seite 144.
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Wenn es um Style und lässiges Summerfeeling geht, haben die Belgier die Nase im Wind, auch wenn manche Designer in ganz Europa herumgereicht werden wie Monica Armani aus Italien. Sie bringt mit der Nobelmarke Tribù das Sofaprogramm „Tosca“ an den Start. Der Hersteller kommentiert den Entwurf mit Begriffen wie „zeitgenössische Eleganz, charaktervolle Reinheit und originelle Modernität“. All das passt – spannender, weil zeittypisch, ist der Look, der die Funktion des Sofas als Gartenmöbel nicht verrät. Gleiches gilt für die „Moon“-Sessel, die superkomfortablen Sitzgefährten der italienischen Firma Fast. Fast möchte man bei beiden Produkten mit einem Aufnäher auf die Wettertauglichkeit hinweisen. Doch was passiert mit Auflagen und Kissen, die nicht regenfest sind oder aufgeräumt gehören? Dann kommen die neuen Kissentruhen aus pulverbeschichtetem Aluminium von Fischer Möbel an den Start, die sich mit ihrem zeitlosen Design nahtlos in jedem Ambiente einfügen.
fRAME by RAMON ESTEVE
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© Ivan Sorokin
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Sie haben keinen Garten, aber einen Balkon? Dann ist das hier Ihre Seite, selbst dann, wenn ... ... Sie keinen Balkon haben. Schließlich gibt es Gartenmöbel, die auch in der Wohnung einen guten Eindruck machen. Und eine Erfindung, die aus Ihrem Zimmer einen Garten macht: GlasFaltwände (siehe Foto oben). „Immer mehr Menschen haben Lust auf Stadt. Gleichzeitig wächst das Bedürfnis nach Entschleunigung und Natur. Trendbewusste Großstädter haben deswegen vor einigen Jahren Urban Gardening für sich ent-
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deckt: Überall verschönern Hobbygärtner in Eigenregie öffentliche Plätze und pflanzen Blumen auf Brachflächen“, besagt ein Analyse von Hersteller Solarlux. Wer das nicht greifbar hat, liebäugelt mit einem Ferienhaus im Grünen. Oder er hat ein langes Faltfenster. „Es öffnet den zentralen Wohnraum meterweit zur Natur hin und flutet ihn mit Licht.“ Solarlux hat eine kluge und simple Lösung entwickelt. Wärmegedämmte Faltfenster, die sich mit wenigen Handgriffen komplett öffnen lassen. „Hier trifft erstklassiges Design auf innovative Technik: Mit wenigen Handgriffen lassen sich die isolierverglasten Flügel nach innen oder außen falten und verwandeln Wohnräume in ein Baumhaus.
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Für Balkone gilt generell: Je kleiner sie sind, desto größere Ansprüche werden an ihre Gestaltung gestellt. Die Möbel sollten eher zierlich, aber zumindest stapel- oder klappbar sein. Allzu üppige Polster mit großen Mustern wirken schnell dominant. Diese Seite hier zeigt drei sehr gelungene Beispiele in verschiedenen Materialien, die sich eignen, eine Ruhe- und Erholungsinsel auf kleiner Fläche zu schaffen – und sei es mit einem Einzelsessel zum Lesen. Nun noch ein Hinweis zur Pflege von Teak: Man kann ölen, doch muss man es dann regelmäßig tun. Ohne Öl entsteht eine schöne silbergraue Patina, die bleibt.
Ein schöner Balkon ist ein zusätzliches Zimmer, zumindest im Sommer. Hier sind unsere Möbelfavoriten, von oben: Unter dem Schirm mit Teakholz stehen stapelbare Stühle und Tisch aus dem Programm „Balcony“ aus den Weishäupl Werkstätten. „Trame“ heißt der Armlehnensessl von Kenneth Cobonpue. Auch die Edelstahlstühle „GM 204“ von L. Heinen Design lassen sich stapeln und sind prädestiniert für Balkone und kleine Terrassen. Linke Seite von oben: Auf der Dachterrasse des Berliner „Bikini“-Hotels sitzt man auf „Surprising“-Stühlen von Fermob, je um 205 €. Falt-Fenster und -Türen holen die Natur ins Haus. Die größte Vielfalt bietet Solarlux. Hocker „Chiquita“ von Kenneth Cobonpue.
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Nur die Harten kommen in den Garten? Alles Schnee von gestern. Jetzt wird’s ultraweich. Im Garten angekommen, das heißt auf dem Rasen, auf Kies und künstlichen Flächen – oder auf dem Boden der Tatsachen – bliebe noch auf ein Phänomen unserer Zeit hinzuweisen: Die Eroberung fremder Territorien aus pekuniärer Motivitation. Dagegen ist im Prinzip nichts zu sagen, wenn Einrichtungsfirmen, die jahrzehntelange Kompetenz im Wohnbereich erworben haben, plötzlich feststellen, dass der Garten zu einem wichtigen Hotspot allgemeinen Einrichtungsinteresses avanciert – und man sich seine Parzelle sichern möchte. Bei vielen Versuchen, dieses Neuland zu betreten, können Kritiker nur den
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Kopf schütteln. Ausnahmen bestätigen die Regel wie unser Beispiel links zeigt, ein Entwurf des Stuttgarter Designers Alexander Seifried. Doch generell ist es ratsamer, beim Spezialisten auszuwählen. Käse kauft man ja schließlich auch nur im Notfall beim Metzger. Was haben Sie von einem Sofa, das man draußen stehen lassen kann, aber das nach einem Regenguss tagelang nass bleibt oder sich durch seinen hydrophoben Bezug unangenehm anfühlt? Die Innovation leistet ein eher kleiner Outdoor-Spezialist aus Belgien: Extremis. Das Neue an seinem SofaEntwurf „Walrus“ (rechts) ist die Kombi zweier unterschiedlicher Materialien, um die Anforderungen wie „hoher Komfort“, „Ästhetik“ und „Wetterfestigkeit“ zu vereinen. Walrus hat eine glatte, abwaschbare Außenseite und eine weiche, taktil hochwertige Innenseite. Dank einem intelligenten Reißverschlusssystem können Sie seine Sitzkissen einfach öffnen, ohne dadurch mit losen Schutzhüllen hantieren zu müssen. Sobald die Innenseite freiliegt, erhalten Sie einen komfortablen Sitzplatz im Garten, der das ganze Jahr über schön trocken und im Winter sogar mollig warm ist. Das ist der Unterschied ... |sd
Die Komödie „Mash“ von Robert Altman gab den Klappstühlen links ihren Namen, Richard Lampert. „Beacher“, um 300 €, Royal Botania.
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DESIGN !
Alles für die grüne Bühne: Der englische Hersteller Gloster hat sich in der letzten Saison neu erfunden. Das zeigt das neue Daybed „Grid“ oben und seine fotografische Inszenierung, ab 3.100 €. Ganz neu auf den Markt kommt die Leuchte „Roxxane Go“ von Nimbus, ein Tribut an das Wort Gartenmobiliar. Man knipst sie an, wo man sie gerade benötigt und kann den Möbeln folgen, ohne Kabelsalat, dafür mit Akku. Belgische Sensation der Saison: Sofa „Walrus“ von Extremis.
Ab ins Grüne und das für drei Tage. Vom 30. August bis 1. September öffnet die „spoga+gafa“ in Köln ihre Tore für Fachbesucher. Hier gibt es alles für Terrasse und Garten. Infos: spogagafa.de W!D 3/2015
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Genuss!Guide Das Heft im Heft von Wohn!Design
Ausgabe 3/2015
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Großstadtgeflüster oder Landflucht – wofür können Sie sich diesen Sommer mehr begeistern? Wir liefern Ihnen für beides etliche Möglichkeiten, ganz gleich ob zum Erkunden oder lieber Entspannen. Eine Tour durch die Hauptstadt, ein Ausflug ins Allgäu oder ein Querschnitt der Seen in Norddeutschland zeigen die Vielfalt unseres Bundeslandes in jeglicher Hinsicht auf. Ein Land und soviel Unterschiede – genau das macht unsere Kultur aus. Deutschland hat soviel zu bieten, warum also weit weg fahren, wenn das Gute so Nahe liegt? Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr Wohn!Design-Team
INHALT
Themen
DU BIST SO WUNDERBAR: BERLIN Die Hauptstadt in einem Tag Essen ist da: Marley Spoon Nobel, hart & schmutzig RAUS AUFS LAND Das Tor zum Allgäu Sterneküche: Nelson Müller GUTEN DURST Geile Getränke AB IN DEN NORDEN Das Land der tausend Seen Romantische Uckermark „Moin Hamburg“
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Berlin Hauptstadtquerschnitt in 24 Stunden Selbstverständlich braucht man mehr als einen Tag, um von einem Kennenlernen zu sprechen – eines jedoch ist auf der Stelle klar: diese Stadt will man unbedingt wiedersehen. The Mandala Hotel bietet eine hervorragende Ausgangsmöglichkeit, um den „PERFEKTEN BERLIN-TAG“ beginnen zu lassen. So bleiben beim Gourmetfrühstück – für externe Gäste ab 29 € – keine Wünsche mehr offen. Unter der Leitung von Lutz Hesse und Christian Andersen wird hier seit 1997 besonders auf persönlichen Umgang Wert gelegt. „Bei uns ist der Begriff Großzügigkeit ein Grundsatz.“ Dies zeigt sich beim Kontakt mit den Mitarbeitern genauso wie an individuellen Serviceleistungen und der Größe der Suiten (rechts). Im Sternerestaurant „Facil“ (oben) findet man jenseits des üblichen „Dress Codes“ das vollkommene Feinschmeckererlebnis. Statt den Erwartungen nur zu entsprechen, hat Chefkoch Michael Kempf den Anspruch, diese zu übertreffen.
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Mos Eisley gehört wohl zu den süßesten Versuchungen Neuköllns. Das Geheimnis? Bei den Meistern in Bologna ausgebildet, lässt Inhaberin Daniela Teuber einfach keine Wünsche offen: Sizilianische Pistazie, Spicy Mango oder Whisky & Schoko bilden eine breite Palette von handgemachtem Eis aus frischen Zutaten ganz ohne Farb- und Aromastoffe. Vegane Sorbets erweitern das klassische Angebot. Und das Bier-Sorbet ist der Knaller für Junggesellenabschiede. „Gelato ist ein Geschmackserlebnis, eine Erfrischung – einfach die beste Auszeit, die man sich gönnen kann“, so Teuber über ihre Eiskreationen der besondern Art. Weitere Infos unter: moseisley-gelateria.de
Un autre Voodoo nennt sich der Designshop in der Tellstrasse 7. Sorgfältig ausgewählt und liebevoll arrangiert, haben Oryanne & Raphael damit einen Raum erschaffen, der vor Enthusiasmus geradezu sprüht. Zu kaufen gibt es von Schmuck über Kleidung und Accessoires vielerlei. Das Besondere? Die Kollektionen sind zeitlich begrenzt, was weg ist, ist weg und angeboten wird nur, was auch wirklich aus Berliner Köpfen stammt, handgemacht, gut gemacht oder sonstwie einzigartig ist. Dieses Konzept verzaubert. unautrevoodoo.com
Jacks Beauty Department eröffnet nach dem Erfolg in München nun den Berliner Flagshipstore. Das Markenzeichen? Individuelles, kreatives und vor allem außergewöhnliches Make-Up und Styling. Hinter dem Konzept verbirgt sich die international gefragte Make-up-Artistin, Art Directorin und Designerin Miriam Jacks (Foto links). Ob Haare oder Nägel, alltagstauglich oder für den besonderen Moment – hier wird beraten und in Szene gesetzt. Die Devise lautet dabei, besonders typgerecht und natürlich auf die einzelnen Vorzüge einzugehen. Heraus kommt dann eine einzigartige Kreation der neuesten und angesagtesten Beauty Trends. Infos: jacks-beautydepartment.com
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© Alexander Freundorfer
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Die Revolution beim Essenbestellen hat einen Namen: Marley Spoon. Mittels persönlichem Benutzerkonto lässt sich die Liste der Lieblingszutaten genau definieren, geliefert wird nur, was schmeckt und das aus einer Vielfalt von wöchentlich wechselnden Rezepten. Zur Auswahl stehen Fisch, Fleisch, vegetarisch oder vegan. Wie es geht? Zuerst auf marleyspoon.de die gewünschte Kochbox auswählen und erst einmal die wichtigsten Fragen klären: Für wie viele Personen soll wie oft geliefert werden? Für „Cremiges Karotten-KokosPüree mit Linsen-Gemüse und Naan Brot“ (siehe oben) wird also nur das ausgeliefert, was wirklich benötigt wird, wenn möglich direkt vom Erzeuger. Menge und Lieferzeit kann bis zu 48 Stunden vor Lieferung geändert werden. Auch ein Wein- und Dessertpaket wird angeboten. Wirklich los gehts natürlich erst dann, wenn die Kochbox das Zuhause erreicht hat. Die Lieferung ist im Übrigen kostenlos und kann auch mal ausgesetzt werden. Marley Spoon arbeitet mit professionellen Köchen zusammen, die sicherstellen, dass jedes der Rezepte innerhalb von 45 Minuten zu Hause nachgekocht werden kann. Der Einkauf wird damit komplett outgesourct, für junge Familien oder anderweitig Vielbeschäftigte bleibt damit also
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deutlich mehr Zeit übrig um den Fokus aufs Kreative statt der Organisation zu lenken. Passé die Zeiten der lange Schlangen im Supermarkt und auch für die ständige Frage „Was soll ich heute nur wieder kochen?“ wird Hilfestellung angeboten. Ökologisch trägt dieses Konzept zur Reduzierung von Nahrungsmittelverschwendung bei, auch die Verpackung ist komplett recycelbar. Zu jeder Jahreszeit wechseln die Gerichte, so wurde auch bei Marley Spoon die Barbecue Saison eröffnet und passend dazu Rezepte wie „Lachskotelett mit KerbelSchnittlauch-Öl und Tomaten-Brotsalat“ ins Programm mit aufgenommen.
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© Jens Scheffler
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3 1 | Konnopke’s Imbiß ist mit seinem Kultplatz am Prenzlauer
Berg längst zu einer Institution geworden. Das Ketchup nach Familienrezept gibt es in vier unterschiedlichen Schärfegraden und ist quasi das i-Tüpfelchen auf der legendären Currywurst, die seit 1930 angeboten wird. konnopke-imbiss.de 2 | East Side Gallery: Sie bildet entlang der Spree die größte Open-Air Galerie der Welt. Die Überbleibsel der Berliner Mauer sind zu einem bunten Denkmal geworden und prägen das Street-ArtStadtbild der Kunsthochburg Berlin. 3 | Herr von Eden hat neben Hamburg und Köln auch eine Filiale in der Alten Schönhauser Strasse und zeitgemäß noch einen Webstore.
Das Repertoire ist groß: Ob Fliege oder Einstecktuch, Westen, Anzüge, Hemden, Krawatten, ja sogar Ärmel- und Sockenhalter gibt es hier zu kaufen. Gerne auch auf Maß ließen sich bereits Prominente wie Musiker Jan Delay bekleiden. herrvoneden.com 4 | Spreewaldgurke to go die Gewürzgurke aus der Dose ist das ideale Berlin-Souvenir. Ein Klassiker neu aufgelegt.
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Waschen Sie sich rein im Nobelhart & Schmutzig!
Abend. Am besten bemerkt man das Interior gar nicht, es muss einfach da sein und funktionieren“, so Sans über den Fokus beim Innenausbau. „Es muss ein Gesamtkonzept sein. Da muss alles stimmig sein und aufeinander Bezug nehmen, ohne dabei langweilig oder eintönig zu werden. Farben und Materialien müssen ehrlich sein und miteinander harmonieren.“ Die Küche bietet je nach Verfügbarkeit der Produkte ein abgestimmtes 10-Gänge- Menü an. Nur was die Natur bietet, wird verarbeitet. „Ein gezielter Austausch mit Bauern, Fischern, Jägern und Förstern ermöglicht nicht nur einen nachhaltigen Genuss, sondern öffnet uns die Augen für die Schönheiten der Berliner Region.“
Brutal lokal, so das Motto von Billy Wagner, Sommelier und Wirt des neueröffneten Restaurants Nobelhart & Schmutzig in der Friedrichstrasse. Nach den Entwürfen des Berliner Designers Michael Sans wurde der Sanitärbereich und die Küche mit Produkten von Villeroy & Boch ausgestattet. „In allererster Linie drehte sich dabei alles um das Speiselokalkonzept. Das Interior muss sich dem Konzept unterordnen und die Idee unterstützen. Der Gast fühlt sich wohl und verbringt einen schönen
Billy Wagner (links im Bild) ist der Wirt des neuen Speiselokals Nobelhart & Schmutzig, gemeinsam mit Küchenchef Micha Schäfer (rechts) bietet er seinen Gästen ein saisonal wechselndes 10-GangMenü. Drei Mahlzeitbeispiele (von links nach rechts): Erdbeere, Lindenblüte, Traubenkernöl, Schafsrahm; Schluppe, Löwenzahnknospen, Kressesamen; Erbse Zwiebelgewächse, Holunderblüten. Der Sanitärbereich wurde mit Produkten von Villeroy & Boch ausgestattet (oben rechts). Kaufinfos finden Sie auf Seite 144 im Heft.
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Allgäu
Auszeit in ... Bad Hindelang – Mitten im Herzen des Allgäus liegt dieses Landidyll. Das „Hotel zur Oberen Mühle“ bietet seinen Gästen zuallererst einmal eine atemberaubende Lage umringt von Bergen, direkt an der Ostrach gelegen. Genau das Richtige also, um sich vom Alltagsstress zu erholen und Kraft auf dem Land zu tanken. Doch hat die Mühle noch so viel mehr in petto, ist nicht nur idealer Ausgangspunkt für Wanderungen oder Tagesausflüge in die Natur. Das vielfach ausgezeichnete Restaurant hat neben den klassischen „Kässpatzen mit Blattsalat“ eine feine und ausgewählte Speisekarte, die auch über die regionalen Spezialitäten hinausgeht. Serviert werden die Mahlzeiten in einer originalen Stube aus dem 17. Jahrhundert. Klein und fein ist die Devise: Das Hotel bietet gerade mal elf Gästezimmer, jedes mit Balkon und individueller Ausstattung. Die antiken
Die Obere Mühle ist zugleich Hotel, Restaurant und Bio-Käserei. Mit seiner herrlichen Lage nahe den Bergen bietet es beste Grundvoraussetzung für Aktivurlauber genauso wie Erholungssuchenden. Das Naturbad Prinze Gumpe ist nur ein Katzensprung entfernt (rechts).
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Bauernmöbel sind auch im liebevoll gestalteten Heimatmuseum zu besichtigen und stehen dort außerdem zum Verkauf. Man kann sich aber auch einfach ein Stück Allgäu in Form von Käse aus dem Urlaub mit nach Hause nehmen. Die hauseigene Bio-Schaukäserei bietet zusätzlich einen OnlineVersand an. Das Angebot ist also groß, aber vor allem regional und traditionsreich. Ein Ausflug in das nahegelegene Naturbad „Prinze Gumpe“, was soviel heißt wie Teich, lädt gerade an heißen Sommertagen zu einer Kneipp-Kur oder einfach zum Abkühlen ein. Umgeben von Wiesen unterhalb des Wasserfalls bietet es bei freiem Eintritt Gelegenheit zum (Sonnen-)bad mit Aussicht auf die umliegenden Berge.
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Nur zwanzig Kilometer, eine knappe halbe Stunde mit dem Auto oder einer noch angenehmen Radtour entfernt, liegt das geschichtsträchtige „Jagdhaus“ in Oberstdorf. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Jagdsitz von Prinzregent Luitpold von Bayern, und noch heute kommen hier Wildvariationen aller Art auf den Teller. In den bayrischen Stuben lässt sich traditionell schlemmen: angefangen bei einem Frühlingssalat mit frischem Bärlauch über die klassische Festtagssuppe lässt sich das VierGänge-Menü mit Haupt-gerichten aus der Jagdhausküche und süßem Nachtisch erweitern. Sobald das Thermometer 18,56 °C übersteigt, werden die Tore des königlichen Biergartens geöffnet, denn dann wird an die Erbauung im Jahre 1856
gedacht. Gereicht werden in dieser urigen Atmosphäre regionale Spezialitäten wie Hirschbratwurst, Obazta oder Weißwürst vom Oberstdorfer Metzger, dazu frisch gezapftes Bier vom Fass und das Herz eines jeden Biergartenfans fängt höher an zu schlagen.
Ob ein 4-Gang-Menü in der Jadgstube oder die klassische Brotzeit: Das Jagdhaus in Oberstdorf hat beides im Repertoire und punktet im Sommer mit dem wunderbaren Biergarten voller Geschichte und regionalen Könstlichkeiten - na dann, Prost!
Die Allgäuer Festwoche findet jeden Sommer in Kempten statt – 2015 vom 8. bis zum 16. August. Dann öffnet die Wirtschaftsmesse täglich von 10 - 18 Uhr ihre Pforten. Drum herum gibt es zahlreiche Randveranstaltungen, bei denen sämtliche Köstlichkeiten der Region verköstigt werden können und sollen. Reges Treiben rund um das Festzelt bildet mit Konzerten und Abendveranstaltungen ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Auch eine Kunstausstellung im Hofgartensaal der Residenz ist parallel zur Messe geöffnet.
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STERNEKÜCHE !
Dreierlei vom Kalb mit Gemüse nach einer Art Leipziger Allerlei KALBSFILET: 400 g Kalbsfilet, Meersalz, Pimientos de la vera (Gewürz), Olivenöl Das Kalbsfilet wird in 4 gleich große Stücke geschnitten und mit etwas Meersalz und Pimientos de la vera gewürzt. Dann das gewürzte Fleisch in 4 kleine Vakuumbeutel mit etwas Olivenöl einfüllen und vakuumieren. Nun bei 155° C für 40 Minuten im Niedergartemperaturgerät garen. Danach aus dem Vakuumbeutel nehmen und in Butter nachbraten. KALBSBÄCKCHEN: 1 Stunde geschmorte Kalbsbacke, reduzierter Kalbsbacken-Glacé, frischer Lorbeer, Meersalz Die Kalbsbacken klein ausstechen mit Blatt frischem Lorbeer in einen Vakuumbeutel geben und etwas Kalbsbacken-Glacé dazugeben. Anschließend vakuumieren und im Wasserbad erwärmen. KALBSSCHWANZRAVIOLI: Für die Füllung: 100 g Kalbsfleisch, 50 g Kalbsfarce, 5 g gehackter Trüffel Das Fleisch klein schneiden und danach mit der Farce und mit dem Trüffel zu einer Masse vermischen. Für den Teig: 200 g Mehl, 120 g Eigelb, 5 g Salz, 1 TL Olivenöl Alle Zutaten zu einem Teig verarbeiten und mindestens 4 Stunden ruhen lassen. Danach sehr dünn ausrollen und mit der Füllung befüllen. Für das Gemüse: 1 Sellerie, 200 g Spargel, 4 Karotten, 100 g Erbsen, 4 Morcheln Aus dem Sellerie und der Karotte 4 g Würfel, ca. 2,5 x 2,5 cm, schneiden. Zudem 4 Schleifen schneiden, am besten mit einem scharfen Gemüsehobel. Die Reste aufheben. Den Spargel schälen, in kleine Stücke schneiden und ca. 3 Minuten kochen lassen.
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RESTAURANT SCHOTE Emmastraße 25 45130 Essen Telefon: 0201.78 01 07 schote@nelson-mueller.de
Selleriepüree: Abschnitte vom Sellerie, 100 g Butter, Salz, Pfeffer, Muskat Den Sellerie in der Butter mit den Gewürzen weich schmoren und in einer Küchenmaschine zu einem glatten Püree verarbeiten. Karottenpüree: Abschnitte von Karotten, 100 g Butter, 1 g Kümmel, Salz, Pfeffer, Zucker Die Karotten in der Butter mit den Gewürzen weich schmoren und in einer Küchenmaschine zu einem glatten Püree verarbeiten. Erbsenpüree: 250 g frische Erbsen, 50 g Butter, 50 g Sahne, Salz, Zucker Alle Zutaten kalt in einen Mixer geben und zu einem glatten Püree verarbeiten. Farce: 100 g Kalbsfleisch, 80 g Sahne, 20 g Stopfleber, Salz, Pfeffer, Quatre Epien Alle Zutaten in einem Kutter fein mixen und anschließend durch ein feines Sieb streichen. Morcheln: 4 Morcheln, Farce Die Morcheln waschen und mit der Farce füllen.
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AUSGEWÄHLT !
Deutschlands wildeste Durststiller Der Begriff bunte Getränkeauswahl ist hier wörtlich zu verstehen – ein pinker Cuvée trifft auf Fruchtiges und Hochprozentiges. Hier unsere Top Ten der prickelndsten Spirituosen bundesweit:
1 | Wilde Susi ist eine borstige, spritzige und trockene Weinschorle in handlicher 0,275 l Flasche (2,80 €) 2 | BRLO Craft Beer Berlins Interpretation des deutschen Bierklassikers, angenehm, feinhopfig und nicht zu bitter (6 Fl. 17,90 €) 3 | Vertruen Rosé wenn dieser Rosé ein Mensch wäre, dann wohl eine junge Frau: eine Sommerkleidchen tragende, barfuß laufende und Blüten in die Haare flechtende Frohnatur. Knallig, erdbeerig und fröhlich (8,50 €/l). Dazu passend das neue RoséWeinglas von Riedel (unten links) aus der Vinum Extreme Kollektion (2 Stück 44,90 €). Das perfekte Glas, um die Frische dieser Sorte hervorzuheben, extrem hoher und schlanker Stiel, spülmaschinenfest. 4 | Der Wilde – Wild Wild White ist ein Alltagswein auf allerhöchstem Niveau. Der Weißwein aus Franken ist ideal für den Feierabend, ätherische Anklänge, dabei trotzdem klar und süffig. Wild, bunt. (7,90 €/l). 5 | Evas Esprit sollte man am besten gut gekühlt genießen. Der Perlwein, ein Cuvée aus Trollinger und anderen Rebsorten ist rosa und leicht. (8,40 €) 6 | Der Trollinger hat eine leuchtend rote Farbe und ist jung und ungeschminkt. Ein fruchtig frischer Rotwein, der verführt. Dahinter steckt übrigens die Idee der Trollinger Evas, neun starke Frauen, die ihrem Lieblingswein zu neuem Glanz verhelfen wollen. (6,90 €) 7 | Mariahilfer Pils gutgehopftes, spritziges Bier aus dem Allgäuer Sudhaus. 8 | Mariahilfer Bierbrand ist eine absolute Rarität, ein klarer Bierschnaps, destilliert aus Marihilfer Bier. 9 | Weisser Burgunder - Weingut Gebrüder Andres aus der Pfalz, dicht, intensiv und langanhaltend hat er einen intensiven Bananenton
(7,90 €) 10 | Evas Adam ist das männliche Pendant zum Trollinger, bodenständig, muskelbepackt und elegant. Die limitierte Auflage besticht mit samtigem Rotton, opulenter Fruchtigkeit und ist ein Mix aus verschieden Rebsorten. (29 €). Weitere Informationen: geileweine.de; brlo.de; dertrollinger.de; koesselbraeu.de.
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© ProNature
© Heidi Goerlt
Mecklenburgische Seeenplatte
Kleines Meer Die Müritz ist der größte See Deutschlands und bildet den Mittelpunkt der Seenplatte. Urlaub an der Müritz lässt sich wunderbar mit jeder Art von (Wassersport-)Aktivität kombinieren. Beim Angeln, Paddeln, Kanufahren oder gar beim Radeln auf dem Müritzer Rundweg. Verwinkelte Kleinstädte oder malerische Dörfer laden zu Pausen ein und auch die Produktion von Keramik blickt hier auf eine langjährige Tradition zurück. Um Regionales aus erster Hand zu erleben, lohnt sich ein Besuch der Carstens-Keramik in
Rheinsberg (Bild Kanne) oder der liebenswerten Manufaktur Löwenzahn. Dort werden unter anderem hausgemachte Gelees, Liköre oder Chutneys – alle selbstgemacht von Anke Bayler (Foto oben) angeboten, außerdem besteht die Möglichkeit einer Kräuterführung.
Ausgehend von Brandenburg erstreckt sich die Seenplatte ins Mecklenburgische und verbindet über eintausend Seen zu einer großen Platte. Damit bildet es Europas größtes geschlossenes Seengebiet. Zu entdecken gibt es zwischen ursprünglichen Dörfern, Gutshöfen und Schlössern auch regionale Keramik mit landestypischem Dekor.
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Uckermark
Gutshaus Stolpe, inmitten der Uckermark und direkt am Flussufer der Peene gelegen, bietet alles, was man von einem romantischen Hotel erwartet. An warmen Sommertagen wird das Frühstück im Freien serviert, zahlreiche malerische Winkel und (Gäste-)Räume lassen die Außenwelt vergessen und die Zeit steht still bei einer Tasse Tee im Salon (oben). Eine Übernachtung in einem der reizenden Gartenzimmer (rechts) macht stark genug für eine Paddeltour auf
dem Fluss oder einen langen Spaziergang mit anschließendem Picknick. Das Gourmetrestaurant bietet feinste Küche, serviert wird in traditioneller und lustvoller Abfolge. Seit 2014 ist außerdem der Sommelier Michel Buder für die Zusammenstellung der edlen Tropfen verantwortlich.
ELEMENTARY SHAPES DIE SCHÖNHEIT DER GEOMETRIE Neue Freiformteppiche von Werner Aisslinger.
Gutshaus Stolpe Uckermark
www.vorwerk-teppich.de W!D GENUSS!GUIDE
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Aussichtsreich Die Stadt an der Elbe hat das gewisse Etwas: Stil, super Restaurants und viele Kulturperlen. 1 | The Grill im Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten gilt als eines der
© Christel Strobel
schönsten Restaurants in Deutschland. Das Art-déco-Setting ist ein Traum, der Champagner eisgekühlt und die Küche klassisch hanseatisch oder trendy. Beides mundet, und dazu stellt sich sofort das Gefühl ein, als könne einem die Welt da draußen gar nichts anhaben. 2 | Das Side Design Hotel Hamburg liegt mitten in der City und ist bis heute das einzige Fünf-Sterne-Haus mit Designanspruch, den Jan Störmer und Matteo Thun einst realisierten. Am Ende des Atriums liegt der Frühstücksraum, der mit einer grandiosen Käseauswahl aufwartet. Mittags und abends residiert hier das Nobel-Steakhaus (m)eatery bar + restaurant. 3 | MK&G steht für Museum für Kunst und Gewerbe, das mit seinem Bestand einzigartig ist. Neu eingerichtet ist die Abteilung islamische Kunst, die sich auch mit kulturellen Wechselwirkungen beschäftigt, wie die Filmstills von Lotte Reininger verbildlichen.
© Christel Strobel
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Hamburg
50 Jahre Château zeitlos und aktuell Baden-Baden Berlin Bremen Dresden Nettetal/Düsseldorf/Moers Essen Hamburg
Axthelm KüchenCreationen, T. 07221 24434, www.axthelm.de KüchenKonzepte im Stilwerk, T: 030 31515678, www.kuechen-konzepte.de Treibholz, T: 0421 704344, www.treibholz-wohnen.de Wohn- und Küchenkultur Hunger, T: 035205 54682, www.kuechenhunger.de Thelen , T: 02157 8140, www.thelen.de Atelier Seidenfad, T: 0201 777273, www.seidenfad.de Das Küchenreich Rohrmann, T: 040 2274320, www.kuechenreich.de
Köln München Stuttgart Jagerberg Salzburg Wien
Welter und Welter; T: 0221 99205585, www.stil-forum.de Dross & Schaffer im Almeida Palais, T: 089 2866080, www.kirschenmann-interior.de Merz & Benzing, T: 0711 239840, www.merz-benzing.de Schaden Lebensräume, T: 0043 31848209, www.schaden.co.at Schwab Küchen, T: 0043 662 8761410, www.schwab.at Küchencenter Gumpendorf, T: 0043 1 890238413, www.kuechencenter-gumpendorf.at
www.lacornue.com
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WOHNEN !
Ins Esszimmer oder in die Küche? „Paulette“ gibt es als Baumwollstoff oder Tapete in drei Farbwelten, neu bei Manuel Canovas, ein Brand der englischen Firma Colefax & Fowler. Rechte Seite von oben: Toxic ist der Straßenkünstler par excellence, zum 80. Firmenjubiläum von Pierre Frey entwarf er eine Kollektion. Das Sofa zeigt Kissen aus dem aktuellen Portfolio. Der Rosenstoff ist ein Baumwollsamt von Rubelli und besonders strapazierfähig. Dschungelfeeling auf dem Vorhang „Hibiscus“, das Sofakissen „Frida“ ist mexikanisch inspiriert. Beides bei Nobilis Fontan.
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FREESTYLE: Mut zur Farbe
Und so kommt mehr Textil ins Spiel Einmal im Jahr avanciert München zum Mekka für Nobeleinrichter. Dort präsentieren sich die besten Stofffirmen. Wir haben uns für Sie umgeschaut und selektiert. Voilà: So sieht Zeitgeist aus. Mitte März blickt die Einrichtungsbranche nach Süden. Für drei Tage stellen sich 24 Textil-Editeure in ihren Münchner Showrooms den verwöhnten Augen der Besucher – meistens Fachpublikum. Wer den Parcours durch die Stadt mit dem Shuttle-Taxi absolviert hat, der ist für die kommende Saison bestens gerüstet. Zu sehen sind die Kreationen von wirklichen Trendsettern bis hin zu absoluten Luxusbrands, mit deren Produkten man sich
ganz schnell finanziell ruinieren kann. Dafür ist vieles auf dem „Münchner Stoff Frühling“ eine Investition, die lang anhaltende Freude garantiert. Da wäre zum Beispiel die ungewöhnliche Kollektion des Graffity-Künstlers Toxic (oben). Der einstige Weggefährte von Warhol kreierte Stoff und Papier zum 80. Geburtstag der Pariser Firma Pierre Frey. Das steht für sich und für einen Trend: große Muster und Knalltöne. Wir nennen es Freestyle.
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GANZ SCHÖN GELB
„Gelb. Das bedeutet Sonne, Sommer und gute Laune“, schwärmt Marco Vieregge aus dem Management der deutschen Firma Nya Nordiska. „Gelb ist derzeit eine wichtige Wohnfarbe. Sie strahlt Wärme aus und Frische. Sie verleiht Räumen Behaglichkeit und kann aber auch einen Akzent setzen.“ Besonders hip ist die Kombination mit Schwarz. „Wir inszenieren es mit Grau und Weiß. Gelb ist ganz flexibel einsetzbar und es passt zu vielen Dingen.“ Auch der Mix mit anderen Farben und besonders
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Grün funktioniert. Bei Rubellis Seidenkreation „Dorian Gray“ laufen die Farben ineinander. Das florale Dessin lieferte ein alter Druckstock aus dem riesigen Archiv der venezianischen Firma. Mitbewerber Jim Thompson setzt auf knalligere Töne in der neuen Kollektion „Forbidden Colors“. Die thailändische Firma erinnert mit dem Namen an die strikten Auflagen für die normale Bevölkerung in den Fünfzigerjahren. Bestimmte Materialien wie Samt und Farben waren nur dem Adel vorbehalten.
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WOHNEN !
Zwischen Knall- und Aquatönen, von oben im Uhrzeigersinn: Florale Seide mit dem Namen „Dorian Gray“, hier im Farbton „Topazio“. Auch die Kissen auf den Steinen stammen von Rubelli aus Venedig. Eine Klasse für sich ist die Bettwäsche von Luiz. Stellvertretend für den aktuellen Look steht das Dekokissen „Blossom“, um 120 €. Kissen „Razzledazzle“ mit Handstich in 40 x 60 cm um 140 €, dazu ein Überwurf aus dem Stoff „Horizon“ und ein handgestricktes Plaid aus Cashmere. Neukreationen wie „Ylang“ an der Wand und Sesselbezug „Anais“ zeigen die Einzigartigkeit von Jim Thompson. Linke Seite: Gelb ist die Farbe der Saison. Als Karostoff bei Nya Nordiska, als Akzent auf dem Teppich „Flux“ von Kinnasand. Die Fischtapete ist ein Werk von Kate Usher für die britische Firma Graham & Brown. Bei der deutschen Firma Zimmer + Rohde setzt Gelb Akzente: Auf dem Kissen mit Federn „Birds Gallery“ liegt der gelbe Velour „Passion“.
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DIE DRITTE DIMENSION
Fenster um die Wette. «Eprisma» formt sich zur aussdrucksstarken Skulptur. Auf dem halbtransparenten Stoff sind schillernde Dreiecke dicht an dicht streng geometrisch appliziert. Die Folie wurde dabei dreidimensional geformt und abgesteppt – ein aufwendiger Prozess“, heißt es von Seiten des schweizerischen Herstellers, der den Stoff auch in Weiß und Schwarz anbietet.
Stoffe erobern den Raum, sei es durch Faltungen, besondere Webtechniken oder durch optische Raffinessen. Der Exkurs in die Dreidimensionale hat nur zwei Ziele: Er gibt der Umgebung Struktur und unterfüttert die Umgebung mit Opulenz. Dabei werden manche Dessins zu Handschmeichlern, von deren Oberfläche man gar nicht mehr loskommt. Ganz extravagant kommt „Eprisma“, ein gefalteter Dekostoff von Création Baumann daher. „Er wirkt wie eine Skulptur am Fenster. Zahlreiche pyramidenartige Dreiecke aus Pailletten-Folie schimmern am
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Lauter sinnliche Verführungen: im Bett mit Luiz! Auf der von Hand gestrickten Decke „My Dear“ aus Merinowolle liegen die Dekokissen „Blossom“, „Promise“ und „Feeling“. Dazu ein Kanin-Plaid. Hinter dem Jacobsen-Ei glänzt eine dreidimensionale Schönheit der Saison: „Eprisma“ in der Farbe Bronze, Création Baumann. „Akoya“ ist ein Bezugsstoff aus Seide aus der Kollektion „Sultan“, um 155 €/lfm, Osborne & Little. Absolut spektakulär ist die Tapete „Paradiso“, die in Digitaldruck auf feiner Grundware bei Sahco entsteht. Per Anfrage auch in Wunschmaßen möglich. Bezugsquellen ab Seite 144 im Heft.
Mein burgbad.
burgbad GmbH, Grafenberg, Morsbacher Strasse 15, D-91171 Greding T+49(0)8463-901-0, F+49(0)8463-901-143, info@burgbad.com, www.burgbad.com
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GEOMETRISCH ODER GRAFISCH
Art déco trifft auf Retro, zumindest auf dieser Seite: Vor polierten Holzpaneelen brilliert „Short-Cuts“ auf den Stühlen. Das Motiv lässt an geflochtene Bänder denken. Dedar. Auch die Wandbespannung mit den Mandolinen auf „Jaen“ aus der Kollektion „Escorial“ ist eher für Fortgeschrittene und braucht ein stilsicheres Händchen. Auf den Mahagoni-Sesseln aus den Sixties liegen Kissen „Santoña Crudo“ aus der Kollektion „Bilbao“. Beides aus Spanien von Gastón y Daniela, in Deutschland über Hahne & Schönberg. Die Rauten bei „Origami“ sind aus Polyester und Viscose gewebt für Lelievre. Rechte Seite, wenn Sie lieber Blau machen möchten als Rot zu sehen: Posamenten-Programm „Neox“ für Kissen und Vorhang bei Houlès. Stuhl mit Kissen aus der Kollektion „Into the Blue“, Sahco. Leinenbettwäsche mit Streifen und in Uni ab 140 €, CF by Christian Fischbacher. Aktuelles Ambiente in Blautönen bei Designers Guild. Infos Seite 144.
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BLAU BLEIBT
Aus der Mode ist die Farbe nicht wegzudenken. Die Faszination gründet sich auf der Tiefe und der Ruhe, die Blau ausstrahlt. Und doch kann es je nach Kolorit so unterschiedlich wirken, wie seine verschiedenen Namen nahelegen: Marine, Azur, Himmelblau, Kobalt, Preußisch Blau, man könnte sich in dieser Suche vertiefen. Sahco hat dem Thema gleich eine ganze Kollektion gewidmet: „«Into the Blue» huldigt sich dem Farbstoff Indigo, mit welchem seit mehr als 2.000 Jahren Stoffe gefärbt werden.
Schon die Ägypter in der Antike kannten diesen einzigartigen Farbstoff – ein unvergleichliches Blau mit immerwährender Aktualität“, so das Kreativteam. Auch wenn die Garne heutzutage meist nicht mehr in den natürlichen Farbstoff der Indigo-Pflanze getaucht werden, inspirierte sie zu diesem Thema. Wie frisch und sommerlich sich Blau interpretieren lässt, zeigt Christian Fischbacher mit „Summertime“ und „Sunkiss“. Streifen in Kombi mit Blau können nur ein Klassiker werden.
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BÖDEN WERDEN WIEDER HELL
Eine echte Renaissance erleben derzeit gute Bekannte aus vergangenen Zeiten, die eines gemeinsam haben: ihren freundlichen Farbton. Das reicht von Solnhofener Platten – wenn Sie wissen, wie man einen Kaschmirpulli pflegt, kommen sie für den edlen Kalksandstein in Frage – bis zu einem weiteren Klassiker: Der Fischgrätboden ist wieder da. Aber bitte in Eiche. „Musste der empfindliche, lackierte Parkettboden regelmäßig gebohnert und nachgearbeitet werden, kommt die Neuausführung zeitgemäß naturgeölt daher. Wir setzen ganz auf den neuen Trend und produzieren nun zwei XL-Formate im Fischgrät-Design“, so
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die Kommunikation bei Hain Parkett. Noch ein anderes Material aus der guten alten Zeit ist plötzlich top-aktuell: Zement. Kalt gegossen und poliert als Platten macht er in Neu- und Altbauten Furore. „Meine Entwürfe sollen Sie ansprechen und untereinander kommunizieren”, sagt Stardesignerin India Mahdavi, die für Bisazza gerade eine komplette Kollektion vorlegte. „Ich vermeide statische Gestaltung. Ein Raum muss atmen können und einen Dialog zwischen den Dingen ermöglichen. Jede Platte ist wie ein Teil in einem visuellen Alphabet. Bevor Sie es merken, gab es schon eine Konversation.“ Perfekt für Küchen und Bäder, benötigt der Einsatz im Wohnbereich ein sicheres Auge.
India Mahdavi oben rechts entwickelte eine Zementplattenkollektion für Bisazza, die das einst so angesagte Glasmosaik ablösen könnte. Die Farben sind traumhaft und der Look der Hit. Pionierin war allerdings Almut Lager mit ihrer Firma Via, von der die schwarze „Gaudi”-Platte stammt, eine Hommage an den katalanischen Jugendstilkünstler. Hell geht es dagegen bei Holz und Stein zu, linke Seite von oben: Klassiker neu interpretiert – Fischgrätparkett in „Eiche gebürstet, Rohoptik“ bei Hain Parkett. Bodenbeispiel mit Solnhofer Platten im Look „bruchrau gebürstet“, Solnhofen Stone Group. Innovatives Dielen-Fischgrätparkett von Dinesen. Passend zum Natur-Look: ein Papiergarnteppich, Woodnotes.
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Für Vorwerk Flooring hat Werner Aisslinger das Thema abgepasste Bodenbeläge innovativ interpretiert. „Als Inspiration für die entstandenen «Elementary Shapes» dienten geometrische Primärformen, die als Archetypen Teil unserer alltäglichen Wahrnehmung sind und auch aus der jüngeren Designgeschichte – wie aus der Memphis-Ära – bekannt werden”, erklärt der Berliner Designer. Sechs kombinierbare Grundformen (vier Endelemente und zwei rechteckige Zwischenstu ̈ cke) bilden Collagen in unterschiedlichen Farben und Teppichstrukturen. Unterbrochen wird die Fla ̈che durch schmale Streifen in abgestimmten intensiven Wollfilzfarben. Die einzelnen Elemente ko ̈ nnen individuell miteinander kombiniert und unendlich aneinander-
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gereiht werden. Je nach Maß eignet sich der Teppich zur Akzentuierung von Ra ̈umen und Fla ̈chen – als Neuinterpretation des klassischen La ̈ufers (oben). Anderes Thema, andere Baustelle: Was wie ein Vintage-Teppich anmutet, ist in Wirklichkeit ein Fliesenboden, mit dem Villeroy & Boch neue Wege geht. lsd
Teppich oder Fliese? Warum nicht beides? Oben: Beerentöne und ein Signalrot verleihen dem abgepassten Teppich aus der Kollektion „Elementary Shapes” einen frischen Look. Ein Entwurf von Werner Aisslinger für Vorwerk Flooring. Unten: Boden aus der aktuellen Linie „Warehouse” und Edel-Look bei „Astoria”, Villeroy & Boch. Seite 144.
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WD_3_2015 ZuBesuchBeiMazda_Kollektionen-Cor-D-10.8.06 18.05.15 08:36 Seite 146
ZU BESUCH BEI !
Von links nach rechts: Europa-Designer Kevin Rice, Designchef Ikuo Maeda und Nordamerika-Designer Derek Jenkins vor dem neuen MX-5. Rechts zeigt Rice zwei Journalistinnen spannende Details.
Fast and Furious: Tokyo Drift Im Rahmen der Mailänder Möbelmesse gab es gleich vier Neuheiten von Mazda zu bestaunen – eins hatten alle gemeinsam: die energiegeladene und elegante Formsprache. Kodo war das Schlüsselwort des Abends – es beschreibt die Designphilosophie des japanischen Automobilherstellers Mazda, die sich an den dynamischen und kraftvollen Bewegungen eines Raubtieres orientiert. Im Rahmen der Mailänder Möbelmesse eröffnete erneut der Mazda Design Space im Szeneviertel Brera seine Pforten. Enthüllt wurden der neue Sportwagen MX-5 und der Mini-SUV CX-3 sowie, getreu der interdisziplinären und experimentellen
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Tradition des Herstellers, ein Sofa und Rennrad. Beide Prototypen stammen aus der Feder hauseigener Designer, sodass die Energie und Bewegung der Autos auf die eigentlich starren Objekte übertragen wurde. In Anlehnung an die japanische Handwerkskunst entstanden Einzelstücke reduzierter und ausdrucksstarker Eleganz mit einer Sensibilität für klare Formen, die Japan in den vergangenen Jahren zu einem Land mit richtungsweisendem Design wachsen ließ. | mlm
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