Wohn!Design 1/2016

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Wohn!Design

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1/2016 Jan/Feb

Wohn!Design INTERNATIONALES MAGAZIN FÜR ARCHITEKTUR, WOHNEN UND DESIGN

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Stil-Crossover

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EDITORIAL !

Kosmopolitisches Statement Der Kerzenhalter des italienischen Stardesigners Michele de Lucchi stammt aus der sogenannten „De Gustibus Collection“, die der amerikanische Designimpressario George M. Beylerian anlässlich der Mailänder Weltausstellung edierte. Die Gestalter-Elite Italiens beteiligte sich mit Objekten an seiner Idee und leistete so ihren Beitrag zur „Expo“ (auf Seite 58/59). Für einige Monate kam die Welt in Milano zusammen und machte die Stadt zu einem Hotspot ganz unterschiedlicher Kulturen. Beylerian wurde übrigens in Ägypten geboren und absolvierte vor seinem Studium an der New Yorker Uni eine Lehre in Deutschland – ein echter Weltbürger. Dieser Mix aus verschiedenen Kulturen, Stilen und Einflüssen funktioniert auch im Miniformat ganz hervorragend, nämlich in unseren eigenen vier Wänden: Wir haben Möbel aus Italien, Deutschland und Skandinavien, Keramik aus Portugal, dazu Orient-Teppiche, Unterhaltungselektronik aus Japan oder China und außerdem Reiseandenken aus aller Welt. Auf diese Weise entsteht ein einzigartiger, persönlicher Mix zum Wohlfühlen. Warum sollte das nicht auch in einem größeren Ganzen, einem ganzen Land funktionieren? „Wir haben ein gutes Fundament dafür“, findet Claudia Herke im Gespräch, die zusammen mit zwei Mitstreitern die Stilwelten für 2016 definiert hat (ab Seite 16). „Wir leben bereits in einer multikulturellen Gesellschaft.“ Möglicherweise nicht alle, aber das Gros der Deutschen schon. Wie spannend das aussieht, erfahren Sie in unseren Trendprognosen und in vielen weiteren Geschichten in dieser Ausgabe zum Thema „Stil-Crossover“. Andere Menschen und Kontakte zu „fremden“ Kulturen sind immer eine Bereicherung, bringen Ideen und Input, mit denen wir uns weiterentwickeln und unseren Horizont vergrößern ... Gute Gedanken zum Jahreswechsel wünscht Ihnen

Dr. Stephan Demmrich

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INHALT !

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1/2016 Stil-Crossover RUBRIKEN

24 TEXTILTRENDS

Editorial

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Impressum

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Bezugsquellen

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MAGAZIN Unsere Empfehlungen für die Saison 2016 TRENDS Was kommt? Was geht? Was bleibt?

28 BIG-GAME

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LEUTE Dieses Mal: Persönlichkeiten mit klarer Ansage

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BEST OF Winterzeit ist Sauna-Zeit. Hier sind die Highlights

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SHOPPING GUIDE Die besten Einrichtungsadressen

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REISE Und jetzt erst recht! Zwei Pariser Boutique-Hotels

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SPEZIAL Alles rund um das Thema Kochen und Genuss

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REPORTAGEN

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Udine: So wohnt Designmäzenin Patrizia Moroso

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Mailand: Intelligent unaufgeregt, Tommaso Fantonis Loft

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Clerkenwell: Diese zwei Männern trauen sich was

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Brüssel: In diesem Townhouse gehen Vintage-Fans jagen 100 WOHNEN Mix and Match. Unser Stil-Crossover für Sie

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RAT ZUR TAT Home Cinema: das beste Bild, der beste Sound 130

70 DESIGN QUEEN

HOTSPOTS GEWINNEN SIE Einblicke! Ausstellungstipps

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ZU BESUCH BEI den Erfindern James und Jake Dyson

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Titel: BRIT-STYLE ... ... zu Besuch bei zwei Interior-Crazys. Foto: Michael Paul/Living Inside, ab Seite 90.

110 MIX DE LUXE

53 ABGEBRÜHT ...

10 PUSCHELPOP 16 ÜBERRASCHUNG 4

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Alle spannenden Neuheiten des textilen Interior Design bringt die Heimtextil an einem Ort zusammen. Nur hier präsentieren mehr als 2.700 Aussteller aus der ganzen Welt Produkte und Ideen in dieser Fülle, Qualität und Bandbreite. Hochkarätig besetzte Veranstaltungen zu zentralen Themen der Branche, wie beispielsweise Nachhaltigkeit, setzen zusätzliche Impulse. Und mit dem Theme Park „Well-Being 4.0“ bietet die Heimtextil einen einmaligen Blick auf die Trends 2016/2017. Kommen Sie zur internationalen Leitmesse – ab 2016 von Dienstag bis Freitag. Weitere Informationen und Tickets unter heimtextil.messefrankfurt.com

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Inland

New Perspectives


IM_WD_1_2016_Impressum_IM_WD0106_Impressum 23.11.15 16:57 Seite 2

Wohn!Design 1/2016 IMPRESSUM Wohn!Design Internationales Magazin für Architektur, Wohnen und Design Redaktion und Anzeigenverwaltung Mörikestraße 67 70199 Stuttgart Tel. 0711 96666-999 Fax 0711 96666-415 www.wohndesign.de Verlagsleiter Klaus Vetterle

Chefredaktion Dr. Stephan Demmrich (sd) Mitarbeiter dieser Ausgabe Elena Deeg (ed), Frank-Oliver Grün (fog), Alessandra Ianniello, Andrea Jacchia, Marie-Luise Mugrauer (mlm), Michael Paul, Philip Teleu, Irmhild Tieck, Jan Verlinde Grafik Saskia Schweitzer Lösch MedienManufaktur GmbH & Co. KG, Stuttgart Redaktion Elena Deeg Tel. +49 711 96666-414 E-Mail: elena.deeg@wohndesign.de Marie-Luise Mugrauer Tel. +49 711 96666-413 E-Mail: marie-luise.mugrauer@wohndesign.de Anzeigenverwaltung Tel. +49 711 96666-410 Anzeigenleitung Ulrike Ehlers Tel. +49 711 96666-411 Fax +49 711 96666-415 E-Mail: ulrike.ehlers@wohndesign.de Shopping-Guide Martin Lindner (ehemals Moosbrugger) Tel. +49 711 96666-410 Fax +49 711 96666-415 E-Mail: shopping@wohndesign.de Anzeigendisposition Mara Ristic Tel. +49 711 96666-985 Fax +49 711 96666-415 E-Mail: anzeigen@wohndesign.de Abonnementverwaltung Martin Lindner (ehemals Moosbrugger) Tel. +49 711 96666-999 Fax +49 711 96666-980 E-Mail: abo@wohndesign.de Vertrieb MZV, Moderner Zeitschriftenvertrieb, Eching Verlag Family Home Verlag GmbH Mörikestraße 67 70199 Stuttgart

Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet. Für eingesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Abonnementpreis: 6 Ausgaben frei Haus: 35,- 1, Ausland zzgl. Porto.

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MAGAZIN !

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Vorübergehend meditativ 6

Es gibt viele Blautöne: Preußischblau, Himmelblau, Marineblau, Pastellblau, Kobaltblau. Aber keiner davon hat so eine Tiefenwirkung wie Indigo. 1 | „Carson“ aus reiner Wolle liegt Ihnen mit 91 x 152 cm zu Füßen, um 85 € über Wayfair. 2 | Passend zum Revival des Filterkaffees setzt die Isolierkanne in „Baltic Blue“ einen Akzent bei Tisch, um 65 €, Stelton. 3 | Uhr „Clip“, das Produkt einer jungen Firma für junge Talente. Entwurf: Sovrappensiero, um 50 €, Incipit. 4 | Feinstes Leder, tolle Firma, made in Europe: Kopfhörertasche um 255 €, Hard Graft. 5 | Glasschönheiten aus der Serie „Belly“ ab ca. 43 bis 170 €, Guaxs. 6 | „Elma“ von Tommaso Caldera für Incipit, 320 €.

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MAGAZIN !

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Revival des Studio 54 Fashion-Prognosen prophezeien: Die Legende der Siebziger erwacht aufs Neue in Glanz und Glamour und falls es in nächster Zeit schneit, dann ausschließlich Glitzer. 1 | „Beads“-Leuchte von Innermost, ab ca. 2.260 €. 2 | Polster-Wunder: „Sesann“, um 2.780 €, Tacchini. 3 | Bilderbuch-Seventies-Look: Fuchsjacke und Plissee-Metallic-Rock. Gefunden bei Blumarine, Ersteres um 11.000 €, Letzteres um 1.130 €. 4 | Spieglein, Spieglein ... der Beistelltisch „Oyster“ ist der Schönste im ganzen Land, um 2.000 €, Driade. 5 | „Paradeyes“-Sonnenbrille, 390 €, Fendi. 6 | Ein Traum von Schuh: Glitzer und Fuchsfell-Bommel. Jimmy Choo taufte dieses Prachtstück aus der Cruise-Moonlight-Kollektion auf den Namen „Dolly 100“, 825 €. 7 | In der Front Row: „Le Vernis“-Nagellack in der Farbe „Rose Fusion 757“, in Begleitung von „Le Top Coat Lamé“ in „Rouge Noir Gold Sparkle“, um 24 €, Chanel.

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MAGAZIN !

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Happy happy joy joy Wenn sich die gute Laune mal wieder sang- und klanglos aus dem Staub gemacht hat, helfen diese acht legalen und garantiert nicht verschreibungspflichtigen Stimmungsaufheller. 1 | Champagner heilt Wunden: „Ultra D Extra Brut“, um 40 €, Devaux. 2 | Der Espressokocher „Fiammetta“ treibt jede Müdigkeit aus, besonders in Fuchsia, Bialetti. 3 | Statt Zahlen und Zeigern offenbart „O“ die Uhrzeit durch Farbkreise; bisher leider nur ein Prototyp, Wout Wolf Stroucken. 4 | Weil Schokolade immer hilft; in diesem Fall als exotisches Ensemble – Trüffel mit Passionsfrucht, um 10 €, Art of chocolate. 5 | Lippenstift „Rouge Allure Velvet“ in der Farbe „La Merveilleuse“, um 35 €, Chanel. 6 | Shit-Schirm für Shit-Wetter, um 40 €, Seletti. 7 | Olivenöl aus Frankreich, wahlweise mit Zitronen-, Basilikum- oder Thymian-Aroma, Set um 50 €, Château d’Estoublon. 8 | „Two of Spades“-Spiegel von Seletti. Infos S. 140.

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Black or White? Selten war es so schön, die Dinge entweder schwarz oder weiß zu sehen – na gut, man kann es auch kombinieren. 8

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1 | „On the edge“, feiner Stoff von Dedar, 235 €/m. 2 | Die trichterförmige Lampe aus Furnierholz war der letzte Entwurf von Burkhard Dämmer für LZF. „Dandelion“, rund 7.000 €. 3 | Schön im Profil: Sessel „Lady“ im Karolook, ab 2.500 €, gesehen bei Cassina. 4 | Unifarbenes Handtuch bei Möve, 14 €/Stück. 5 | Mehrzweckdose aus Chrom, Joop!Living, ab 30 €. 6 | „Colonia Essenza“, der Duft von Acqua di Parma, 180 ml um 170 €. 7 | Paola Navone für Reichenbach: Platte 75 €, Vase 40 €. 8 | Die Taille von „Tilda“ ist markant, 790 €, Freifrau.


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TRENDS !

Zu den Themen für 2016 gehört ARTISANAL GARDENING, eine Stilwelt mit natürlichen Materialien und viel Flora wie auf dem Kissen von Svenskt Tenn rechts. Oben: Leuchte von Mindcraft, Teppichmuster von Hella Jongerius für Danskina.

Zwei Schritte zurück sind einer voran Wenn sich auf der Frankfurter Messe Ambiente im Februar die Konsumgüterbranche trifft, ist die Trendshow ein absoluter Publikumsmagnet, inszeniert vom Stilbüro bora.herke.palmisano. Trends sind keine Erfindung der Industrie, um mehr Produkte an den Mann und die Frau zu bringen. Es sind gesellschaftliche Entwicklungen, die sich auf unsere Lebensgewohnheiten auswirken und in gewisser Weise unseren Konsum beeinflussen. Um ein aktuelles Phänomen zu wählen: Einwanderung und das Thema Integration. Werden die vielen Neuankömmlinge unsere Gesellschaft verändern? Claudia Herke muss bei dieser Frage schmunzeln: „Dieses Thema umgibt uns ständig, das ist nur in der Masse ungewohnt. Wir leben bereits multikulturell, und die muslimischen Einflüsse sind etwas, mit dem wir uns schon lange ausei-

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nandersetzen. Frankfurt zum Beispiel ist total multikulti und als Mutter erlebe ich, wie meine Kinder damit umgehen: Die nächste Generation wird das als total selbstverständlich sehen. Schon jetzt sind die besten Freundinnen meiner Tochter Türkinnen und Muslime. Ich stelle mir gar nicht die Frage, ob unsere Gesellschaft das bewerkstelligen wird. Natürlich! Und es bewegt mich unheimlich, wie die Bevölkerung die Menschen mit offenen Armen empfängt.“ Zusammen mit Cem Bora und Annetta Palmisano führt Herke das branchenintern äußerst geschätzte Stilbüro bora.herke.palmisano mit Sitz in Frankfurt


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und Berlin. Wie in jedem Jahr hat das Trio vier Stilwelten für die Messe Ambiente definiert, die im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen stehen. Das generelle Thema lautet für 2016 „Erhalten und entwickeln“. Grundlegend ist die Überlegung, dass die überzeugenden Produkte von morgen oft Weiterentwicklungen von Bewährtem sind. „Ausgangspunkt war eine massive Kritik, die zu Beginn der Saison von führenden Trendforschern wie Li Edelkoort, doch genauso von der Designerin Hella Jongerius geäußert wurde“, erklärt Palmisano, die von Edelkoorts Manifest „Fashion is dead“ sehr beeindruckt ist. „In der Mode ist das Marketing geleitet von Gier anstatt von echter Leidenschaft. Es wird immer noch auf große Namen gesetzt, aber eigentlich ist es ein Team, das die Zukunft einer Marke ausmacht. Es gibt erstaunliche Ent-

FUTURISTIC COUTURE wirkt elegant und maßgeschneidert. Auf dem Tisch steht Geschirr von Patricia Urquiola, Ferrucio Laviani entwarf die Leuchte, wie die Duftkerzen Kartell. Flakon von Werner Aisslinger.

wicklungen wie diese „critical studies“. Alber Elbaz hat Lanvin verlassen und Raf Simons gerade Dior. Beide haben die Schnelllebigkeit und den Druck in der Modebranche sehr kritisiert.“ Die Reaktion darauf ist ein erneuter Wunsch innezuhalten. „Es ist eine Identitätssuche: Wo stehen wir? Was wagen wir? Wir schauen nach vorne, wir bleiben stehen und blicken zurück“, fasst Herke die allgemeine Stimmung zusammen und ihre Mitstreiterin ergänzt: „Wir haben in einer Welt gelebt, in der es immer nur um das >

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TRENDS !

Neueste geht. Jetzt kommt eine Wertschätzung dessen, was ist.“ Also eine andere Art von Retro, eine Korrektur des Lebensrhythmus. Sie wird begleitet von einer Suche nach Sinn und Werten, nach Umwelt- und Sozialverträglichkeit, passenden Materialien und Herstellungsverfahren. Dabei entstehen neue Ansätze wie die Verschmelzung von Indoor und Outdoor, die das Thema ARTISANAL GARDENING in den Mittelpunkt stellt. „Es geht darum, die Natur ins Haus zu holen“, weiß Palmisano, „und gleichzeitig drinnen nach draußen zu verlegen, das spielt sich in vielen Kollektionen ab.“ Das Feeling steckt selbst Kreative an: „Sehr viele Designer beschäftigen sich gerade mit gesunder Ernährung, bauen Gemüse an. Andere wie die Keramikerin Dana Bechert thematisieren die Schönheit der Natur. Ihre Werkstatt liegt in der Nähe ihres Gartens, wo sie ihre Motive findet. Das ist eine echte und gelebte Inspiration, die uns gefallen hat“, so Herke. Demgegenüber wirkt ihre Inszenierung für

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FUNCTIONAL SIMPLICITY sehr viel technischer. „Sachlicher Purismus konzentriert sich auf die perfekte Funktion und eine meisterhafte Verarbeitung. Das hochkarätige minimalistische Design bringt Essenzielles in Bestform“, stellt der Text zur Begleitpublikation in Aussicht. Nach ihrer Lektüre sind Hersteller und Einkäufer gleichermaßen im Thema, mit welchen Produkten sie bei Konsumenten punkten können. Größte Aufmerksamkeit verdient die Stilwelt FUTURISTIC COUTURE, ein Modethema, das in der Farbwelt von Pucci herüberkommt. Der Terminus Endzeit-Eighties könnte passen. „Auf jeden Fall hat es einen Retro-Touch. Und gleichzeitig sieht es futuristisch aus, aber wir haben es unterschiedlich angelegt“, erläutert Fashionliebhaberin Palmisano. „Zum einen folgt es der Idee, wie Future aussehen kann. Der andere Aspekt ist die Suche, was tatsächlich >

Das Stilbüro bora.herke.palmisano Mitte links entwickelt aus gesellschaftlichen Trends Prognosen für den Konsumgütermarkt. 2016 stehen bei FUNCTIONAL SIMPLICITY Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit im Fokus. Oben: Haushaltswaren von Iittala und Menu. S. 140.


Reiner Genuss geht dort weiter, wo andere aufhören. EQ.9 – individueller Geschmack dank zweier Bohnenbehälter und Mahlwerke. Optimale Reinigung des Milchsystems nach jedem Milchbezug. siemens-home.de/EQ9 Entwickelt, um perfekte, unbeschwerte Genussmomente zu schaffen: Der Siemens EQ.9 – denn Genuss ist eben auch eine Frage der Technik! Bei diesem Kaffeevollautomaten wurde an alles gedacht: Komfort, Design und innovative Technik für reinen Genuss. Die vollautomatische Dampfreinigung autoMilk Clean nimmt Ihnen die tägliche Pflege des Milchsystems

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TRENDS !

zukunftsweisend ist, wie etwa neue innovative Verfahren, die ganz anderes Design ermöglichen.“ In der entsprechenden Collage brillieren unter den Hightech-Produkten Gläser aus der „Tommy“-Serie von Crystal Saint Louis, einer traditionsreichen Luxusmanufaktur aus Frankreich. „Hier sind es die toxikologisch anmutenden, synthetischen Farben“, sagt Herke, die für den Blick in die Zukunft vor allem Prada und Dior heranzieht. „Sehr futuristische Materialien und trotzdem glamourös. Eine Art Retro-Futurismus.“ Und erneut ein Blick zurück und nach vorne: Erhalten und entwickeln. Der Leitfaden 2016 zieht sich wirklich durch und mit ihm die Suche nach einem Gefühl, das abhanden gekommen zu sein scheint: Sicherheit. An ihre Stelle tritt eine neue Art von Freiheit zusammen mit einem ungezwungenen Lebensgefühl.

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COMPOSING FREEDOM, eine Antwort auf die anfangs gestellte Frage nach Integration. „Kombinationen prägen den unkonventionellsten Trend der kommenden Saison. Gegensätzliches trifft eigenwillig aufeinander, überraschende Zusammenstellungen unterstreichen die individuelle Note: ein wildes Medley aus Alt und Neu, ungewöhnlichen Mustern, starken Farben, Materialien und Designsprachen aller Art mit deutlichen Einflüssen aus dem Streetstyle und den 80er-Jahren. Im bunten Chaos aus Markenprodukten und No-Name-Lieblingsstücken gibt es eine Konstante: die originelle Unbekümmertheit“, verheißt die Publikation. Sie zeigt, dass wir tatsächlich gewappnet sind und der gesellschaftliche Wandel ziemlich gut aussieht und klappt. |sd

COMPOSING FREEDOM ist eine Referenz an eine zunehmend multikulturelle Gesellschaft. Tubenhalter von Alessi. Den Sonnenschirm entwarf Hendrik Vibskov, bei Mindcraft. Dazu eine Kuchenform aus Italien von Bitossi Home und ein spanischer Tisch von BD Barcelona.


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PREVIEW MESSE AMBIENTE !

Countdown läuft 2016 wird auf der Ambiente ein Feuerwerk der Ideen gezündet. Hier sind einige „Raketen“ PARTNERLAND-PRÄSENTATION Die Weltleitmesse für Konsumgüter empfängt vom 12. bis 16. Februar Italien als fünftes Partnerland. Designstar Paola Navone gestaltet die Sonderschau und freut sich auf ein spannendes Projekt (Foto rechts): „Das Knowhow, das die italienische Designindustrie weltweit einzigartig macht, wird dort der Protagonist sein. Mit ihren vielen Unternehmen – groß und klein. Mit ihren unendlichen Geschichten. Geschichten von jahrhundertealten Handwerkstraditionen von Unternehmern, von engagierten Partnerschaften zwischen Kreationen und Produkten, die in so großer Vielfalt die Geschichte des Designs in Italien geschrieben haben und sie noch heute schreiben“, so die Grand Dame der Gestaltung. Zusätzlich zu ihrer Installation kreiert ihr Designkollege Giulio Iacchetti (oben) ein Café für die Messehalle 8, das mit Urlaubsfeeling bezaubert.

ETHICAL STYLE GUIDE Weltweit interessieren sich Konsumenten verstärkt für nachhaltige Produkte. Der neu konzipierte Messeführer bietet den Ambiente-Einkäufern erstmals gute Orientierung in einem höchst komplexen globalen Angebotssegment. Anhand von Kategorien wie „Eco-Friendly Materials“, „Fair and Social Production“ und „Sustainable Innovation“, um nur drei von sieben zu nennen, informiert der Guide über die diversen Aspekte von Nachhaltigkeit. Gerhard Friesacher (links) ist Mitglied der Auswahl-Jury, begeistert von dieser Idee und Inhaber der Schweizerischen Ladenkette Changemaker, die sich dem Thema verschrieben hat: „Konsumenten können über den Einkauf so nachhaltig wirken ohne zu spenden. Das war mir ganz wichtig. Helfen ohne Mitleidsmasche.“ Mit ganz moderner Aufmachung und ebensolchen Produkten beweist Friesacher, dass „selbst wenn man in der gesamten Range fair bleibt – also vom Produzenten über den Händler bis zum Personal in den Shops –, trotzdem kommerziellen Erfolg haben kann.“ Der Zuspruch ist groß und das Resultat seiner Maxime „Ethik küsst Ästhetik“ zeigt sein Online-Shop: changemaker.ch

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TALENTS sind Newcomer und Jungdesigner wie Britta Herrmann (oben), denen die Messe Ambiente einen kostenlosen Stand in einem der gleichnamigen Förderareale zur Verfügung stellt. „Für mich ist die Ambiente eine der wichtigsten Messen in diesem Sektor. Ich erhoffe mir natürlich neue Kontakte und freue mich, in meinem Heimatland ausstellen zu dürfen“, so die Deutsche mit Wahlheimat Toskana, die ihre Kollektion „Mani – Finest Italian Handcraft“ präsentiert. Aus der Slowakei reist das MEJD Studio (oben rechts) an, das zu den NEXT-Teilnehmern gehört. Stefan Nosko und Katarína Belicková sind einen Schritt weiter als die Talents und haben bereits Berufsund Wirtschaftserfahrung gesammelt, werden jedoch von Messeseite noch unterstützt. „In Frankfurt suchen wir nach Firmen, mit denen wir produktionstechnisch kooperieren können und natürlich interessante Leute aus Architektur und Handel“, erklärt Nosko, der mit ungewöhnlichen Schalenobjekten an den Start geht, die über eigene Lichtquellen verfügen. Neta Tesla von Knots Studio (unten rechts) aus Israel träumt davon, „spannende Designer kennenzulernen. Wir möchten mit unseren Kissen Häuser in der ganzen Welt ausstatten“, erzählt die Newcomerin, die im Next-Areal ausstellen wird und 2013 ihre erste Kollektion machte. Gleich ganz viele Erwartungen hat das Entrelaçadas Team um David Oliveira aus Portugal. „Es ist unsere erste Messeteilnahme überhaupt. Wir sind happy über die Einladung, die zur richtigen Zeit kommt.“ Ihre Teppiche liegen bei den Talents.

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Willkommen im Postdigitalismus Welche Looks, Materialien und Muster kommen 2016/17 in Mode? Insiderinfos gibt uns eine Forscherin, deren Agentur einen wichtigen Trendhotspot definiert und inszeniert. Die Messe-Saison 2016 startet mit der Frankfurter Messe „Heimtextil“, die nun zum zweiten Mal eine Trendschau der Superlative stemmt. Ihr sogenannter „Theme Park“ geht der Frage nach, wie sich die gesellschaftlichen Entwicklungen von heute auf die

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Einrichtungswelt und da speziell auf die Textilbranche von morgen auswirken. Dazu haben die Veranstalter in Frankfurt auch dieses Mal Zukunfts- und Trendforscher aus aller Welt zum Trendtable eingeladen. Darunter befinden sich renommierte


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TRENDS !

Agenturen wie Carlin International aus Frankreich, Dan Project aus Japan, das Stijlinstituut Amsterdam und Persönlichkeiten wie der Deutsche Felix Diener. „Wir fühlen das Bedürfnis, den menschlichen Aspekt zurück in die Gestaltung zu holen. In der Tat haben die Menschen im Moment große Ängste“, erklärt Lisa Douet, Beraterin in der amerikanischen Agentur WGSN Mindset, die in diesem Jahr federführend bei der Ausrichtung des Theme Parks ist. „All die neuen Technologien, all unsere Vernetzung. Wir merken, dass wir digital immer stärker eingebunden sind, und es immer schwieriger wird, sich da herauszuziehen. Das Bedürfnis nach einer Pause und Auszeit wächst.“ So entstand die Idee, „Well-Being 4.0“ als Leitthema der Trendschau zu wählen. „In einer Zeit des überbordenden Informationsaustausches sucht der Mensch in seinem Zuhause einen Ort der Ruhe, wo Möbel, Textilien und Designprodukte mit Düften versehen sind und die Einrichtung zum Wohlfühlen einlädt“, lautet die Einleitung der dreiteiligen Begleitpublikation, die von Textilproduzenten und Raumausstattern gleichermaßen als Inspirationsquelle geschätzt wird. „Im letzten Jahr bei 3.0 haben wir noch über die Digitalisierung der Welt und das Internet gesprochen, nun geht es um eine Projektion eines zukünftigen Wohlgefühls. Und das ist post-digital. Es geht wieder um den Menschen“, sagt Douet von WGSN Mindset. Um diese generelle Aussage herum hat die Agentur einen sogenannten „Circle of Wellness“ gezogen, in dem sich vier Trendwelten definieren lassen: Sie heißen „Protect“, „Enrich“, „Energise“ und „Nourish“. Mit diesen Begriffen kann man sich auf unterschiedliche Weise dem Thema Wohlfühlen nähern und findet im besten Fall eine Balance zwischen ihnen. „Wenn heute über Wellness gesprochen wird, sind damit häufig Dinge wie Meditation und Yoga gemeint. Wir schneiden diese Themen bewusst aus und möchten neue und andere Ansätze mit «Well-Being 4.0» verfolgen als Ruhe und Reinheit. Es geht um Energie, Licht, Natur, Modernität und die Verschmelzung der Kulturen. So entsteht eine wirklich ausbalancierte

und umfassende Vision von Wohlgefühl.“ Dieser theoretische Überbau wird auf der Messe Heimtextil in Frankfurt zu fünf Themenwelten heruntergebrochen, die mit Hilfe der aktuellen Textilien die einzelnen Trends veranschaulichen. Dabei sagt das Thema PROTECT, also Schutz im physischen und mentalen Sinne, eine klarere Ästhetik voraus: „Ein sauberes, cleanes Design und Wohnen geht einher mit einem vielseitigen >

Schon im Februar 2015 traf sich der Trendtable der Frankfurter Messe Heimtextil linke Seite oben, um die Themenwelten für die nächste Saison zu beschreiben: In der kommenden Saison stellen die Experten den Menschen zurück in den Mittelpunkt der Gestaltung. Drei der entsprechenden Inszenierungen finden Sie auf dieser Doppelseite: „Nourish“ oben steht für den Ökoaspekt, „Protect“ ganz oben symbolisiert unseren Wunsch nach einer Auszeit von ständiger Vernetzung. „Enrich“ links ist ein klassischer Vorschlag für ein Wohlfühlambiente.

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Angebot an neuen Diäten für Wellness und zur Entgiftung. Stille ist inzwischen wertvoll und rar geworden“, erläutert der Begleittext zu den passenden Collagen. Bei ENERGISE (Foto ganz oben) geht es um die Expansion der digitalen in unsere physische Welt: „Licht wird zu einem neuen Material, das immaterielle Formen schafft und dynamische Konturen erleuchtet. Die intuitive Trendrichtung verbindet Menschen mit Technologie, verwischt die Grenzen zwischen online und offline und führt zu einem neuen Energie-Level.“ Die passende Farbpalette pulsiert. „Intensive und nahezu fluoreszierende Farbtöne vibrieren im Vergleich zu dunkleren Electric-Blue-Tönen.“ Lack, intensiver Glanz und kaleidoskopische Muster kreieren die farbliche Gegenwelt zu NOURISH, wo es um die „Vereinigung von Natur und städtischer Landschaft“ geht. Sie „lässt eine Welt entstehen, in der Architektur vielseitig wird und das Design ein wandlungsfähiges Ethos umgibt. Nachhaltigkeit entwickelt sich und bietet noch mehr Raum für Öko-Integration.“ Die Farben sind erdverbunden. „Natürliche Materialien werden mit richtungsweisendem Design gepaart, und dem Handwerk kommt eine besondere Stellung zu, um die Schönheit des Handgefertigten hervorzuheben. Im Gegensatz dazu ist ENRICH ein von der Mode inspiriertes Thema. „Opulenz und hochdekorative Elemente, die kulturelle Referenzen mit Vergangenheit und Zukunft zusammenführen,

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stehen dabei im Vordergrund“, verkündet der Trendfibeltext. Für manchen Leser mögen diese Texte einen Schritt zu weit gehen, weil vielleicht für Laien zu „visionär“ – für die Branche ist es sehr wichtig, Themenwelten wie diese zu fixieren und mit gesellschaftlichen Trends zu verankern. Der Theme Park kann als Rotationsachse verstanden werden, um den sich das Thema „Well-Being 4.0“ dreht und die eine Verbindung von Herstellern und Besuchern generiert. „Die Händler möchten heute wissen, was sie für morgen kaufen müssen“, weiß Douet, der die Marktinszenierungen sehr am Herz liegen. „Sie geben genaue Richtungen und Empfehlungen vor, was die Textilien anbelangt. So haben wir für das Gastro- und Hotelgewerbe ein Segment inszeniert, das sich ziemlich mit dem Trend Protect überschneidet. Innerhalb dieses Sektors zeigen wir Stoffe, die tatsächlich schützen. Grafische und geometrische Muster und klare Umrisse, dazu eine helle Farbpalette.“ Für jeden Marktsektor gibt es eine entsprechend ausgefeilte Selektion, die Sie als Konsument bald beim Einrichter Ihres Vertrauens inspizieren können. |sd

Trendtable heißt sondieren und kombinieren. In diesem Jahr leitete WGSN, ein amerikanisches Unternehmen für Trendprognosen die Arbeit. Ganz oben: Eine Collage für das Thema „Energise“, eine hochenergetische Trendströmung mit floureszierender Ästhetik und Glanz.


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LEUTE !

Die Uhr, der Stuhl und die Leuchte Drei Objekte mit einer Gemeinsamkeit: Gestaltet hat sie Big-Game, ein Designer-Trio mit Sitz in Lausanne, einem enormen Repertoire und einem ziemlich demokratischen Ansatz. „Wir mögen es, wenn man sich unsere Produkte leisten kann. Design sollte für jedermann sein und nicht für ein paar Happy Few. Es ist für die ganze Gesellschaft, egal welches Alter und Geschlecht oder welche Erziehung. Gute Gestaltung ist universal.“ Bei BigGame geht der demokratische Ansatz so weit, dass die drei mit einer Stimme zitiert werden möchten. So wird Wesentliches gebündelt und Mehrstimmigkeit schadet

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dem Tenor. Der Franzose Augustin Scott de Martinville, Elric Petit aus Belgien und der Schweizer Grégoire Jeanmonod lernten sich im Industriedesign-Studium kennen und gründeten 2004 ihr Studio BigGame mit Sitz in der Schweiz und ziemlich klarem Credo: „Wir machen einfache, funktionale und optimistische Alltagsobjekte.“ Die Auftraggeber sind so unterschiedlich wie die Produkte auf dieser Seite. Die Liste reicht von Alessi, Renault über angesagte Einrichtungslabels wie Moustache und Hay bis zu asiatischen Firmen. Für Praxis in Hongkong entstand im letzten Jahr die „Strap Watch“. Ihr formschönes, leichtes und gleichzeitig stabiles Gehäuse bei einem Preis von 35 Dollar veranschaulicht die Gestaltungsmaximen des Trios. Sie steht in der Tradition eines Jasper Morrison und Naoto Fukasawas. Wo etwas hergestellt wird, spielt für die drei nur eine untergeordnete Rolle. „Nachhaltigkeit ist ein sehr komplexes Thema und die Summe ganz unterschiedlicher Dinge“, findet Big-Game, die es mit Vitra-Gründer Rolf Fehlbaum halten: „Es ist besser, nachhaltig in seinem eigenen Umfeld zu handeln, als darüber nur zu sprechen.“ Für die japanische Firma Karimoku New Standard gestalteten die Designer den Low Chair „Castor“. Er ist leicht, kompakt und bietet subtilen Komfort. Seine Farblasur lässt der Schönheit der japanischen Eiche ihre Wirkung. Die Inspiration lieferte der klassische Kaffeehausstuhl in der Schweiz. Auf der vergangenen Kölner Möbelmesse erregten Produkt und Brand gleichermaßen Aufsehen. Fast diametral ist der Gestaltungsansatz für die


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Leuchte „Hammer“, zu der ein Besuch der Wiener Silbermanufaktur die Anregung gab. Die Industriedesigner begeisterten sich für Oberflächenmodellierung des Silbers mit einem Hammer, das sogenannte Martelé. In ihm bricht sich das Licht besonders feinteilig. Die Manufaktur beschränkte die vergoldeten Exemplare auf zwölf, der Preis ist dementsprechend. Der Edition folgte eine LED-Arbeitsleuchte aus Aluminium für Habitat. „Eine Sache, die wir an unserer Arbeit schätzen ist, für unterschiedliche Firmen und Kontexte zu arbeiten. Das macht den Beruf spannend. Bei jedem Projekt ist es wichtig, eine Position zu beziehen und nicht Dekoration zu machen. Bei Habitat ging es darum, einen günstigen Kostenrahmen zu definieren. Bei der Silbermanufaktur ist das Rohmaterial extrem teuer, ebenso die Arbeitsstunden der Handwerker. So eine Leuchte herzustellen, dauert lang. Das Endprodukt muss diese Qualität widerspiegeln.“ Dieser hohe Anspruch an den Entwurf zieht sich durch ihr Werk und generiert eine fast vergessene Art von Ökologie: „Wenn man Design so gut wie möglich macht, ist es per se nachhaltiger. Ist ein Produkt leicht, lässt es sich gut transportieren? Ist es zerlegbar, stapelbar, bequem? Möchten es die Menschen lange um sich haben? Wenn man all die Fragen addiert, erhält man am Ende ein Ergebnis, das nachhaltiger ist als etwas Schweres und Unbequemes. Das macht den Unterschied aus.“ |sd

Big-Game dreht am großen Rad. Gemeinsam gestalteten Augustin Scott de Martinville, Elric Petit und Grégoire Jeanmonod die Uhr für Praxis, den Low Chair für Karimoku und die Leuchte „Hammer“.

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LEUTE !

Skandinavien mit einem Hauch New York: Die aktuelle Kollektion der Dänin Louise Roe vereint Gutes aus europäischen Werkstätten unter einem Dach. Die Decken und Tabletts entstehen in Portugal, die Gläser in Polen.

Louise Roe ist eine Überzeugungstäterin. Ihr gleichnamiges Label wird gerade richtig hip. Natürlich profitiert die Dänin vom Revival des skandinavischen Designs, das für Louise Roe – mit Nachnamen Andersen – ganz einfach zu erklären ist: „In Dänemark gibt es das Wort hygge, im Englischen würde man es mit cosy übersetzen. Die Menschen im Norden verwenden den Begriff oft, wenn es um ihre Häuser und Wohnungen geht. Sie machen sie hygge. Schon wegen des Wetters, aber auch wegen unserer Tradition. Wir haben einen demokratischen Lebensstil. Wir sitzen gerne alle um den Tisch

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herum, und jeder hört dem anderen zu. Jeder wird respektiert, und deswegen gibt es bei uns viele glückliche Menschen“, erklärt die Interior Designerin, die sich 2010 in Kopenhagen selbstständig machte und zwei Kollektionen jährlich für ihr Label Louise Roe lanciert. Aber die Freiheit in der Gesellschaft und die Gleichberechtigung von Frauen und Männern neben der Renaissance skandinavischer Klassiker reichen nicht aus, ihren Erfolg zu begründen. Es sind ihre Haltung und ihre „DNA“, wie die Dänin es nennt: „Ich vergleiche es mit Essen. Wenn man gerne kocht, passt man auch genau auf, welche Zutaten man verwendet und woher sie stammen. Das gilt auch für meine Firma. Ich arbeite daran, dass meine Kunden merken, dass sie einen guten Kauf gemacht haben. Sie können es auch Investition nennen.“ Dafür hat die Unternehmerin ein hervorragendes Netz an europäischen Produzenten aufgebaut und setzt auf Handwerk – ihre Gläser sind durchweg mundgeblasen und stammen aus Polen – sowie auf authentische Materialien. „Ich mag es, mit unterschiedlichen Werkstoffen zu arbeiten.“ Und der skandinavischen Form ein bisschen Glam zu geben, sollte man ergänzen. |sd


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Längst den Kinderschuhen entwachsen: Das Start-up Norr 11 reist für Designideen um die ganze Welt. „Wir dürfen keine Angst davor haben, langweilig zu sein“ findet der Norweger Knut Bendik Humlevik (*1984, oben links). Sein dänischer Compagnon Rune Krøjgaard (*1980) stimmt ihm zu. „Irgendjemand findet deine Arbeit immer langweilig. Also läuft es letztendlich auf deinen Geschmack hinaus – in unserem Fall: klar und funktional. Uns ist natürlich bewusst, dass die Geschichte des Stuhles nicht neu geschrieben werden kann.“

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Gemeinsam sind die Jungdesigner für die gesamte Produktlinie von Norr 11 verantwortlich. Das junge deutsch-dänische Unternehmen begann als Start-up in Berlin und produziert seit 2011 Möbel, Leuchten und Accessoires in skandinavischem Design mit Bauhaus-Elementen. Der Entwurf entsteht in Kopenhagen, gefertigt wird in Manufakturen in China und Indonesien. Durch die regelmäßigen Besuche der Herstellungs-


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orte sind besonders die Accessoires stark von der traditionellen Handwerkskunst in Südostasien inspiriert. „Es ist gleichzeitig der frustrierendste, zeitraubendste und lustigste Part des ganzen Prozesses. Es gleicht einer Achterbahnfahrt, den Möbelherstellern deine Designidee zu erklären. Du musst ein guter Geschichtenerzähler sein.“ schmunzelt Rune Krøjgaard. |mlm

Linke Seite: „Pipe“ besteht aus drei filigranen Leuchten, im Set: 360 €. Darunter: Kabinett-Schrank im Kolonialstil. Rechts davon: Der handgefertigte „Mammoth Chair“ in der „Fluffy“-Variante, einer dicken Leder-Bepolsterung; um 2.500 €. Die „Sparrow“-Vase aus Terrakotta und Windlicht „Spike“ in traditionell indonesischem Design, um 250 und 30 €. Diese Seite: „Mr. Fang“-Leuchte, ab 220 €. Alles über Nor 11.

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LEUTE !

Der Däne Tobias Jacobsen steht für Design von Möbeln, Schmuck und Familientradition. Jacobsen legt viel Wert auf Langlebigkeit, seine Arbeiten sollen im besten Falle von mehreren Generationen genutzt werden. Der Enkel von Architektur- und Designikone Arne Jacobsen wurde 1965 in Kopenhagen geboren und ist das, was man wohl einen Individualisten und Naturburschen nennt. „Ich liebe die körperliche Arbeit, deswegen habe ich mir auch ein kleines Waldstück gekauft, in dem ich mich regelmäßig aufhalte und Bäume für Brennholz fälle oder einfach die Natur genieße.“ Gerne wäre er Förster geworden, doch die Gene waren wohl stärker. Seine Laufbahn begann mit dem Design für Schmuck, die Möbel kamen dann später dazu. Sein Faible für Fahrräder,

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Im Uhrzeigersinn: ABCKinderbesteck, Design Letters; das Fahrrad unterstüzt Hilfsprojekte für Kinder in Bangladesch, B’fair Bikes; Armbanduhr für Pierre Junod, Stuhlset „Vio“ entstand für Fashion for Home.

jahrelang sammelte er sie, konnte er bei „Bikes for Bangladesh“ sogar mit einem Hilfsprojekt für Schulkinder verknüpfen. Vor Kurzem entwickelte er für Fashion for Home das Stuhlset „Vio“. Die Uhr „Rail“ war eine Zusammenarbeit mit Søren Varming für Pierre Junod. Sein neustes Projekt führt ihn derzeit nach Japan. |ed


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Sein Büro in Hannover verlassen Entwürfe, die man nicht übersieht. Freys Essstühle für Freifrau, (oben) Outdoormatte für Vial.

Im Design geht es Patrick Frey nicht primär um die schöne Form, sondern um ein gutes Thema. Die gestalterische Spannbreite von Patrick Frey ist unglaublich und reicht vom Feriendomizil, das in Kooperation mit dem Architekten Björn Götte für die Berliner Firma Sommerhaus Piu entstand, über klassisches Möbeldesign bis zu den abgebildeten Outdoormatten „Fida“ für Vial. „Als Gestalter ist man grundsätzlich ein neugieriger Mensch und vertieft sich in Themen, die nicht unbedingt etwas mit Gestaltung zu tun haben. Dieses Interesse für Themen ist jedoch stark prägend und beeinflusst auch das Design“, erläutert Frey, der 2007 sein Studio eröffnete und für coole Firmen wie Nils Holger Moormann, Richard Lampert, Bree und Freifrau arbeitet. Für Letztere entstanden die beiden ab-

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gebildeten Stühle. „Sie sind in ihrer Anmutung mehr weiblich als männlich“, findet Frey. „Es sollten Entwürfe entstehen, die Unisex sind, aber mit einem mehr weiblichen Charakter.“ Ihre Form ist fließend und ohne harte Brüche. Es leuchtet ein, dass zahlreiche Produkte international anerkannte Preise einheimsen. „Zurück zu Ihrer Frage, ob mich die Firmenphilosophie der Auftraggeber inspiriert. Ja, sicherlich. Aus diesem Grund arbeite ich mit Firmen zusammen, deren Geschichte und Ansatz mich interessieren. Eine Zusammenarbeit ist ein wechselseitiges Zuspiel von Ideen. Der Entwurfsprozess ist für mich nie ein egomanischer Alleingang, sondern Teamplay.“ Respekt. |sd


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1 1 | Definitiv zu schön und damit zu schade für den Keller, aber perfekt fürs Gäste- oder Arbeitszimmer: Die neue Sauna Klafs „S1“ hat die Größe eines Schranks und lässt sich via Tastendruck wie das Objektiv einer Kamera ausfahren. Dann bietet die bis ins Detail hochwertig gestaltete Kabine Platz für eine ganze Familie. Drei unterschiedliche Formate und fünf verschiedene Außenverkleidungen – neben Eiche und Nussbaum stehen u.a. White und Zirbelkiefer zur Verfügung –, bieten wirklich Gestaltungsspielraum. Und beim nächsten Umzug lässt sich der „Saunaschrank“ einfach mitnehmen. Klafs.

Schlechte Zeiten für Pharmazeutika Kaum ein Mittel steigert die Abwehrkräfte des Körpers wie ein Saunagang oder auch zwei und drei. Wer regelmäßig sauniert oder dampfbadet, bekommt eine Pfirsichhaut dazu. Schon zwei Gründe, sich die kommenden Seiten genau zu betrachten. Der dritte? Mit Produkten aus dieser Bestenliste sehen nicht nur Sie gut aus, sondern auch Ihre Wohnung und Ihr Haus. 38

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BEST OF !

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2 | Wenn der Winter Ihrer Haut zusetzt, dann hilft die Kraft der Pflanzen: „Botanical Kinetics“-Kosmetik von Aveda verwöhnt trockene und pflegt je nach Produkt ölige Haut. 3 | Die neue Sauna „Inipi B Super Compact“ (120 x 120 cm) passt in fast jede Ecke und lässt auch in kleinen Wohnungen genügend Raum für ein Wohlfühl-Ambiente. EOOS gestaltete die Designsauna-Box für Duravit. 4 | Italienische Formen-sprache trifft finnische Tradition: „Logica“ ist eine Sauna mit integrierter Komfortdusche für die wichtige Abkühlung, aber auch für Duschver-gnügen ohne Saunabetrieb. Effegibi. 5 | Sauna-Accessoires über Bettenrid. 6 | In Sachen Duft die Nase vorn: Spa-Kerzen von Ex Voto Paris.

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7 | „Vista“ bietet viel Ein- und Ausblicke: Durch die profillose Verglasung kommt die horizontale Täfelung mit unregelmäßig verlaufender schwarzer Feder zur Geltung. Sie ist in jeder Wunschfarbe denkbar, Küng. 8 | Schwitzkabinen nach Maß sind die Spezialität der Corso Sauna Manufaktur in Bramsche bei Osnabrück. Bei „Nimbus“ werden die Bänke mittels Spezialkonstruktion in der Rückwand gehalten, sodass Sie sich beim Saunieren nahezu schwerelos fühlen können. Durch die dreiseitige Glaskonstruktion wirkt selbst die Decke schwebend. 9 | Leider kostspielig, aber absolut top, was die Qualität anbelangt: Kosmetik von Dermalogica. 10 | Ein Dufterlebnis ist die Saunakosmetik von Klafs.

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Mondrian-Style in der Hotelbar, auch sonst ist das Vier Sterne Boutique-Hotel geprägt von kräftigen Farbklecksen und vielen unterschiedlichen geometrischen Formen. Der Innenarchitekt François Champsaur folgte dabei zielstrebig seiner Intuition und dem gekonnten Zusammenspiel der beiden Stilelemente Farbe und Form. Dass dies gelungen ist, zeigen die nächsten Seiten.

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Diese Mischung macht’s möglich Sie möchten auch unterwegs den Chic von Designobjekten nicht missen? Aber schlafen wie Gott in Frankreich? Da haben wir eine Idee: Boutique-Hotels wie das Pariser „Ministère“. Ein besonderer Ort für alle Paris-Liebhaber und diejenigen, die es noch werden wollen: das Boutique-Hotel „du Ministère“ setzt vor allem auf Vollkommenheit – spürbar durch die Einheit in jedem einzelnen Raum. Geprägt hat dieses Konzept ganz besonders der Innenarchitekt und Pariser François Champsaur. Vier Jahre liegt der Ausbau inzwischen zurück. Damals stand er

vor der Aufgabe, der Herberge 18 weitere Zimmer hinzuzufügen. „Ausgangspunkt war die Erweiterung des bereits bestehenden Hauses. Die Herausforderung bestand darin, grafische Elemente mit den bestehenden Faktoren zu verknüpfen und den farblichen Aspekt ins Gesamtkonzept mit einzubeziehen, quasi eine Weiterentwicklung des Hotels >

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herauszuarbeiten. Nur durch tiefe Entschlossenheit konnte man dem industriell angehauchten Bau einen neuen Geist einflößen“, so François Champsaur über seine Arbeit von 2011. Geometrische Formen sind dabei auf ganz unterschiedliche Weise entstanden, wie beispielsweise durch die Verwendung ausgewählter Designerstücke. Die moderne Form der Vibia-Leuchte „Wireflows“ oder der dreiteilige Entwurf des Sessels „Tre Pezzi“ von Franco Albini für Cassina bilden dabei nur den Anfang. Die Struktur der Fliesen im Bad, das Muster des Teppichbodens in den Zimmern oder die ungleichmäßige Gliederung der Türen, ja selbst in den Kissenbezügen wurde der rote Faden sichtbar gemacht und genau dieses Miteinander bildet ein stimmiges Ganzes. „Als wir auf Identitätssuche für das Hotel waren, wollten wir ganz bewusst kein bestimmtes Klientel definieren. Unser Streben war es, einen inspirierenden Ort zu erschaffen. Wichtig war uns die Liebe zum Detail, denn genau diese macht unser Haus so attraktiv“, so Champsaur. Das Hotel verfügt nun also über 42 Zimmer, aufgeteilt in unterschiedliche Kategorien und allesamt mit jeweils eigenem Charakter. Alle Zimmer in Richtung Innenhof haben eine eingezogene Empore, von der man wie aus einem Adlerhorst in den Wohnbereich schaut (oben rechts). Außerdem verfügt ein jedes über ein eigenes Farbkonzept, basierend auf einer der drei Grundfarben Rot, Gelb, Blau. Zum neuen Angebot gehört ein reichhaltiges Frühstück im amerikanischen Stil, Klimanlage sowie schallgeschützte Fenster, sodass der Aufenthalt tatsächlich einem Rückzug mitten in der Stadt gleichkommt. Und unabhängig davon, ob der Aufenthalt privater oder geschäftlicher Natur ist, ob man alleine oder als Familie anreist – alle Gäste fühlen sich hier gleichermaßen wohl. „Die Eleganz des Hôtel du Ministère entstand durch eine gesunde Mischung aus Raffinesse und gutem Geschmack“, so Champsaur. Auf unvollendete, offene und freie Art zeigt sie sich hier wieder. Wie in keiner anderen Kultur, ist dieser ausgeklügelte Balanceakt wohl als die französiche Königsdisziplin zu bezeichnen. Und auch nach der Erweiterung wurde das Besondere eines Boutique-Hotels, nämlich Individualität und Luxus, beibehalten und sogar noch gesteigert. Durch die immer noch überschaubare Größe ist man weiterhin unter sich und die Gäste wissen dieses freundliche und geschmackvoll gestaltete Ambiente auch zu genießen. Der Frühstücksraum (oben) wandelt sich am Nachmittag zur „Honesty Bar“. Dort nimmt man ganz entspannt seinen Tee oder einen kleinen Snack vor dem Gemälde Piet Mondrians ein. Klassisch modern sind sowohl die Kunstwerke wie auch die Möbel. Bleibt noch zu erwähnen, dass auch ausgewählte Stücke wie der Ledersessel „Gilda“ von Carlo Mollino, produziert von


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Zanotta, und eine Leuchte von Serge Mouille zu den stilvoll arrangierten Einrichtungsgegenständen zählen. Die großzügig bunten Gardinen erinnern ebenfalls an ein Gemälde und krönen gemeinsam mit den farbenfrohen Wolldecken das Arrangement. Die Zusammenarbeit zwischen dem Hoteleigentümer und dem Innenarchitekten ist insgesamt äußerst gelungen und auch einige Jahre später noch als sichtbarer Erfolg zu bezeichnen. Hoher Komfort sowie sämtliche Vorzüge wie etwa Roomservice, unbegrenztes Internet, Soft Drinks aus der Minibar oder Zugang zum Fitnessraum sind dabei fast nicht weiter nennenswert. Und vielleicht ist es genau das, was das Hôtel du Ministère so sympathisch macht, denn hier werden viele Dinge – zumindest für die Zeit des Aufenthaltes – einfach als selbstverständlich betrachtet. Somit fällt es über die Maßen leicht, das Hotel und die Stadt in vollen Zügen zu genießen. Die Nacht gibt es ab 165 Euro, weitere Infos finden Sie in den Bezugsquellen, Seite 140.

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Der funkige Geheimtipp für Musikliebhaber: das „Idol“ in der Rue d´Edimbourg sorgt für Soul & Groove bis raus auf die Straßen und hinein in die Musikgeschäfte der Nachbarschaft. Das Gitarrenbauerviertel rund um die Rue d'Edimbourg 16 ist in der Musikerszene sehr bekannt. Aus diesem Grund ist der Standort des Vier Sterne Boutique-Hotels wohl überlegt und lockt Fans wie Musiker gleichermaßen an. Das Logo in Form einer Schallplatte zeigt sofort, worum sich hier alles dreht, nämlich um Soul und Funk aus den Sechzigern, Siebzigern und Achtzigern. Die Zimmer selbst sind nach einzelnen Alben benannt – insgesamt 32 Stück an der Zahl, darunter fünf Suiten. Mit Titeln wie „My Chérie Amour“ oder „Jungle Fever“ erinnern sie an den jungen Stevie Wonder und lassen vergessen, in welchem Kalenderjahr wir uns eigentlich aktuell befinden. Zum Eyecatcher der Hotellobby sind übrigens die instrumentenförmigen Leuchten von Delightfull geworden. So erinnern die Wandleuchten an Orgelpfeifen und die Pendelleuchte an der Decke sieht einer Ansammlung von Trompeten gleich. Den Höhepunkt aber bildet die neonbeleuchtete Illustration „Der Klang der Trompete“ von Künstlerin Julie Gauthron. Sie ist es

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Der Neonzug zeigt eine Illustration von Julie Gauthron und trägt den Titel „Der Klang der Trompete“. Diesem Musikstück ist die Leuchte „Botti“ von Delightfull ebenso gewidmet. Gemeinsam bilden die beiden Komponenten eine Melodie passend zum Hotelcharakter.


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auch, die für das Gesamtkonzept des „Idols“ verantwortlich zeichnet. „Zuerst habe ich Schallplatten als Inspiration für die Zimmerausstattung ausgewählt, die für mich Soul & Funk repräsentieren. Dann suchte ich nach dazu passenden Fliesen und Tapeten mit denen sich das musikalische Universum der damaligen Zeit nachahmen ließ“ so beschreibt die Künstlerin den Ansatz ihres Schaffens. Die bunten Stühle von Gubi erweitern dabei das quirlige Gesamtkonzept. In typischem Jazz-Club-Flair wird morgens angrenzend zur Lobby das Frühstück serviert, nur an den sonnigen Tagen bildet der mit Honeysuckle und Jasmin begrünte Patio dabei gerne eine Alternative, auch um das Flair der Stadt einzuatmen und um sich inspirieren zu lassen. „Ich gehe viel auf Ausstellungen, besuche so viel wie möglich Galerien und liebe den zeitgenössischen Tanz“, so Gauthron über ihre persönlichen Inspirationsquellen. „Kreativität kommt von der Fähigkeit eine Verbindung zwischen verschiedenen Bereichen herzustellen, so werden neue Ideen geboren.“ Die Übersetzung von funkiger Soulmusik auf die Hotelzimmereinrichtung sieht in jedem Falle äußerst bunt aus. So trägt „Lady Soul“ einen olivegrün-roten Look, das „Moon Blue“ bekam ein Gewand in Blau-Gold verpasst und im „Light my Fire“ erstrahlt goldenes Licht. In der Suite „Give me the Night“ wird Schwarz mit vielen bunten Highlights verwendet. Möglichst ausgefallen und passend zur damaligen Zeit sollte es sein. So spielt natürlich das wichtigste Element, die Musik, die Hauptrolle in diesem Stück. >

An wärmeren Tagen kann das Frühstück auch gerne im Patio oder auf dem Balkon genossen werden. Auch ideal für eine kurze Verschnaufpause, bevor man sich ins Nachtleben stürzt. Die lilafarbenen Möbel von Fermob trotzen dem eintönigen Grau der Fassaden.

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REISE !

Hifi- Bluetooth-Lautsprecher von Elipson sorgen dafür, dass die Playlist auch standesgemäß wiedergegeben werden kann. Dazu passend die Spotlight-Leuchten des belgischen Herstellers Dark. Konsequent wurde das Konzept mit dem Einsatz passender Utensilien bis hin ins Badezimmer realisiert. Die Philosophie der Künstlerin zeichnet sich dabei ganz besonders durch Persönlichkeit, Einzigartigkeit und Aufrichtigkeit aus. Oben ist die wohl romantischste Suite „My Chérie Amour“ zu sehen. Sie ist in den Farben Rot, Schwarz und Weiß gehalten und strahlt nicht allein durch die hell beleuchtete Badewanne eine große Eleganz aus. Ein separates Ankleidezimmer und großer Flatscreen Fernseher gehören ebenso zur Ausstattung wie die japanische Toilette. Das Musikhotel entwickelt sich auch nach der Eröffnung ständig weiter, denn Eigentümer Gasparini hat anknüpfend an

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das erfolgreiche Konzept das „Idol“ zum Veranstaltungsort erweitert. So finden hier inzwischen Musikkonzerte statt und derzeit wird ein neues Programm geplant. Wer weiß also, wer hier noch alles auftreten wird!? Doch auch hier gilt der Grundsatz eines Boutique-Hotels und so ist das „Idol“ mit seiner überschaubaren Gästezahl stets exklusiv. Und das gilt für Übernachtungen ebenso wie auch für die hier stattfindenden Veranstaltungen. |ed

Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da. Von diesem funkigen Mix im Hotel „Idol“ kann man sich auch etwas für zu Hause abschauen. Eine elementare Rolle bei der Inszenierung der Zimmer spielt die Beleuchtung. Sie reicht von integrierten Lichtleisten über die FiftiesTütenlampen bis zur Badewanne in der Suite „My Chérie Amour“.


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SPEZIAL !

Wie wär’s mit einer Koch-Session? Kaum ein Raum hat in den vergangenen Jahren einen so extremen Wandel erfahren wie die Küche. Sie ist kommunikatives Zentrum, Genusswerkstatt und auch ein Statussymbol wie die nächsten 14 Seiten zeigen. Und noch etwas ändert sich: Unser Wunsch nach gut zubereiteten Speisen lässt mehr vernetzte Hausgeräte entstehen.

Futtern wie bei Muttern, aber das bitte in einem Profilaboratorium. Diesen Wunsch erfüllt Boffi mit einer ganz einfachen und sehr kostspieligen Küche.

Fronten 54 | Küchenhelfer 58 | Expertentipps 60 | Neue Geräte 61 | Zukunftsszenario 66

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Das ist hot! 2016 wird dunkel und extravagant – zumindest das neue Küchen-Design. Alle diejenigen, die ihre Eiche-Rustikal-Küche in letzter Zeit gegen ein Weiß-Hochglanz-Modell ausgetauscht haben, müssen jetzt stark sein. Offensichtlich haben letztere Modelle eine unbestrittene Daseinsberechtigung, dennoch geht die Trendprognose für nächstes Jahr in die entgegengesetzte Richtung – zumindest wenn man gerne Schwarz-Weiß-Malerei betreibt. Die neuen Kollektionen 2016 zeigen eine große Material- und Farbvielfalt: Massivholz, Beton, dunkle Farbwelten und Erdtöne sind omnipräsent. SieMatic bietet zum

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Beispiel mit „Urban“ eine Stilwelt mit besonders warmen, erdigen Tönen und gibt gleichzeitig mit integriertem KüchenGarten eine intelligente Antwort auf den Urban-GardeningTrend. Der Unterschied zwischen Original-Materialien und pflegeleichteren Reproduktionen ist dabei optisch kaum mehr unterscheidbar. Ebenso ist die Vielfalt der Stein-, Holz- oder Beton-Nachbildungen stark gewachsen. Weiße Dekore sind, als meistverkaufte „Nicht“-Farbe, natürlich immer noch stark vertreten, werden aber durch die Kombination mit hellen oder


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SPEZIAL !

Linke Seite oben: Bei der „Concrete“-Front wird mithilfe einer speziellen Spachteltechnik Feinbeton auf einen lackierten MDF-Träger aufgetragen, in diesem Fall in dem Farbton „Brasilia“, Leicht. Darunter: Beton trifft auf Holz und ein intelligentes Schubladen-System, Zeyko. Rechts davon: Grifflose „Elba“-Front in Beton-Optik, Schüller. Diese Seite von links: KitchenAid präsentiert seine Haushaltsgroßgeräte in neuem Design. Technische Novitäten bietet die „Mega Collection“ von Neff. Range-Cooker „Chateau 165“ in dem grau-beige Ton „Grège“, La Cornue.

dunklen Holzarten ihrer Kälte beraubt. Getreu dem Motto „Mix & Match“ werden Materialien, Farben und Strukturen miteinander kombiniert. Neben hochglänzenden Varianten findet man künftig eine große Auswahl ultramatter Werkstoffe. Wie in allen Lebensbereichen wächst der Anspruch an die Individualität der eigenen Küche stetig; statt konventionellen Einbauküchen kann der Küchenkunde sich immer stärker selbst verwirklichen. Sei es in Sachen Flexibilität, Funktionalität oder Unverwechselbarkeit. Ersterem wird durch alleinstehende

Elemente Tribut gezollt, wodurch auf unterschiedliche Bedürfnisse, aber auch den kleiner werdenden Wohnraum reagiert wird. Poggenpohl bietet dafür beispielsweise einzelne Themenschränke, die je nach Nutzung als Bar, Frühstücksbereich oder für eine Teezeremonie ausgestattet werden. Zum Thema Unverwechselbarkeit zeigt sich Zeyko nächstes Jahr von seiner besten Seite. Der Schwarzwälder Hersteller mixt kühlen Beton mit warmem, massivem Eichenholz, präsentiert eine schwebende Kochinsel mit glänzenden Kupferelementen oder >

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polarisiert mit dramatisch-dunkler Mooreiche, die mit einer Schrankfront aus Bronze-verspachteltem Metall in Gitter-Optik schlichtweg beeindruckt. Metallfronten und Arbeitsplatten im Industrie-Look sind nach wie vor besonders in offen gestalteten Loft-Wohnungen ausgesprochen beliebt; wunderschönes Beispiel ist die Spezialanfertigung mit abgerundeten Türen und Griffen (oben) des italienischen Herstellers Abimis. Ebenso elegant wie massiv zeigt sich die dunkle Edelstahlküche (unten) von Vipp, die aus drei Hauptkomponenten individuell zusammengestellt werden kann. |mlm

FOTOS: ANDERS HVIID

Oben: Die „Ego“-Küche von Abimis – eine Spezialanfertigung mit abgerundeten Türen. Links und unten: Haus-Traum in der Bretagne: Küche passend zum Mülleimer ( ja, tatsächlich), alles Vipp. Seite 140.

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Kleine Expo-Nachlese Was bleibt von der Mailänder Weltausstellung außer Tausenden von Filmchen und Fotos? Eine geschmackvolle Küchenhelferkollektion.

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Alle fünf Jahre kommt die Welt zusammen, um Wissenschaft, Kunst und Kultur in einen großen Zusammenhang zu stellen: Weltausstellung. „Feeding the Planet. Energy for Life“ war das Motto der diesmaligen Supershow. Der Designimpressario George M. Beylerian nahm es zum Anlass, mit führenden italienischen Sponsoren aus dem Food-Bereich, darunter Firmen wie Illy, Campari und Ferrero, eine Accessoire-Kollektion zu stemmen, deren Objekte irgendwann in Design-Auktionen auftauchen werden. Neben der Originalität und Urheberschaft der Produkte ein Grund mehr, sie unter die Lupe zu nehmen. Sie ist derzeit im ausgesuchten Fachhandel noch erhältlich. Einen Vorgeschmack darauf, was Sie erwarten können: 1 | „Elio Fiorucci Carrot Globe & Timer“–


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Eieruhr. 2 | Marcello Morandini entwarf die Tassen „Infinite Love“. 3 | Edelstahl-Besteck von Gae Aulenti. 4 | Tasse und Keksteller von Cini Boeri. 5 | Die Salz- und Pfeffermühlen tragen die Handschrift von Piero Lissoni. 6 | Tobia Scarpa interpretiert das Expo-Motto als Schale „Hands Up“. 7 | „Manini Chopstick Stand“ des Designduos D’Urbino Lomazzi. 8 | Joe Colombos Aufbewahrungsbox „Formaggieria“. 9 | Andrea Branzi zeigt mit seiner Vase Profil. 10 | Und noch eine Altmeisterin italienischer Formensprache: Anna Castelli kreierte den „Cirri – Cookie & Cake Stand“. 11 | Eines unserer Lieblingsobjekte ist der Flaschenöffner von Paola Navone, die ihr Markenzeichen, den Fisch, verwendete. 12 | Partytauglich: Vico Magistrettis „Ping Pong Cocktail Tray“. 13 | Salatbesteck von Matteo Thun. 14 | Zungenhaken von D’Urbino, Lomazzi, de Pas. 15 | „Dome and Candle“ von Gianfranco Frattini sowie 16 | „Paessagio Italiano“ von Aldo Cibic. Darüber hinaus umfasst die „De Gustibus Collection“ Entwürfe großer Namen wie Rodolfo Dordoni, Giulio Cappellini, Ettore Sottsass und Richard Sapper. Infos unter DM Design Memorabili, Seite 140.

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Was macht den Mann an? Wir fragten Ralf Frenzel, Weinkenner, Genießer und Tre Torri-Verleger

Falls Liebe durch den Magen geht, haben Frauen ein leichtes Spiel. Er will fast immer das Eine. Fleisch in allen Variationen. Perfekt zubereitet nach der Lektüre dieser Bücher, die Ralf Frenzel empfiehlt: „Grillen“ und „Steaks“ aus der BeefSerie bei Tre Torri, wie die „Küchenbibel“ und „Gemüse 2“. Dazu „Weber’s Grill Bibel“ bei Gräfe und Unzer, dort auch für Wein „Der Kleine Johnson“.

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Die Aufgabe lautet: Drei Buchempfehlungen aus dem eigenen Verlagsprogramm und zwei weitere aus dem von Kompetitoren. Die Antwort von Ralf Frenzel ist eindeutig: Fleisch! „Beef! ist eine der wirklich großen Erfolgsmarken im heutigen Genusskosmos. Dieses Selbstverständnis und diese Radikalität, mit der sich das Magazin von Anfang an dem Thema Fleisch widmete – das gab es vorher einfach nicht“, erklärt der Verleger von Tre Torri. „Unsere große Buchreihe hat den gleichen Geist: Meisterstücke für Männer – monothematisch, tiefgründig, anders, radikal.“ Bei Gemüse hält es der Genussmensch mit Andree Köthe und Yves Ollech. „Die Art und Weise, wie sie in ihrem Nürnberger „Essigbrätlein“ aus Produkten vom Wochenmarkt 2-Sterne-Küche zaubern, ist revolutionär“, findet Frenzel, der sich generell mehr Wissen rund um den Herd wünscht: „An der Küchenbibel führt mit 2.700 Gramm für den kulinarisch interessierten Menschen kein Weg vorbei. Nicht ohne Grund ist dieses „Must have“ mit mehr als 1.000 Seiten auch der Begleiter der neuen SZ Gourmet Edition – da bleibt keine Frage unbeantwortet. Aber was wäre das beste Essen ohne den passenden Wein, und bei diesem Thema ist Frenzel unbestritten eine echte Koryphäe. „Der keine Johnson begleitet mich schon mein ganzes Leben. Nun ja, fast. Seit knapp 40 Jahren gibt es den kleinen Weinführer, und ich weiß, so manchem Kenner hat der Kleine schon aus der Patsche geholfen.“ Und am Ende keine Überraschung: Fleisch! „Noch ne Bibel! Gute Markenbücher zeichnen sich dadurch aus, dass der Leser gar nicht merkt, dass es Markenbücher sind. Echt authentisch vom Grill-Guru Jamie Purviance.“


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Der nächste Braten kommt bestimmt Und eines können wir Ihnen verraten: „Smart“ macht das Fleisch ganz zart. Der weltweit erste vernetzte Dampfgarer mit integrierter Kamera garantiert perfekte Gerichte. So funktioniert’s: In der gehobenen Küche kommt es auf die Feinheiten an. Der „AEG ProCombi Plus Smart“ unterstützt begeisterte Hobbyköche bei der Zubereitung von Speisen. Durch die integrierte Kamera bleiben die Kreationen immer im Blick und unter Kontrolle. Der innovative Multifunktionsdampfgarer lässt sich mit dem Mobilgerät verbinden und bietet auf diese Weise schnell Inspiration, Überblick und Feedback beim Kochen – sogar dann, wenn man sich in einem anderen Raum aufhält. Das neue Gerät ist mit der „CookView-Kamera“ ausgestattet, die Live-Bilder direkt aus dem Backofen an das Mobilgerät (iOs oder Android) überträgt. Über die mobile App und einen WiFiZugang haben Köche die Speisen stets im Auge. Die My AEG App ermöglicht es zudem, über das Mobilgerät mit dem Kochen zu beginnen und sofort einzugreifen. Ein einfaches Tippen auf dem Smartphone und die Temperatur im Ofen passt sich an. Ein kurzes Wischen auf dem Tablet und Dampf wird hinzugegeben. So bleiben die Gäste nicht allein an der Speisetafel zurück und die Speisen im Ofen unter Kontrolle. Das Hinzufügen von Dampf bewahrt nicht nur Geschmack und Farbe der Zutaten,

sondern hilft auch, Nährstoffe und Vitamine noch besser zu bewahren. Ob knuspriges Brot oder saftiger Braten, der „AEG ProCombi Plus Smart“ sorgt durch seine Dampfgar- und seine Heißluftfunktion dafür, dass beides gelingt. Das Gerät verfügt über das von AEG entwickelte „FullTaste Dampfgar-System“ und einen professionellen Feuchtigkeitssensor, der mit einer optimalen Mischung aus Dampf, Feuchtigkeit und Hitze punktet. „Wir bei AEG sind der Überzeugung, dass vernetzte Hausgeräte eine nahtlose und komfortable Nutzererfahrung bieten müssen, die auf offene, standardisierte Plattformen aufbaut“, sagt Gerd Holl, General Manager Deutschland und Österreich bei Electrolux. Das Gerät ist ab April auf dem Markt. Die App kann dann bei Google-Stoores und Apple heruntergeladen werden.

Smarte Interaktion und Social-Media-Anbindung für noch mehr Geschmack: Der „AEG ProCombi Plus Smart“ lässt sich via App und Tablet oder Smartphone bedienen und seine Kamera schickt Bilder vom Garraum auf deren Display. So ist alles im Blick. AEG/Electrolux.

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Design meets Function: Der Look von Küchengeräten sollte ansprechend sein, doch noch wichtiger ist seine Funktion. So richtig interessant wird ein gepflegtes Äußeres doch erst dann, wenn auch der Inhalt stimmt. Dieser Grundsatz ist auch auf die praktischen Helfer zu Hause in der Küche anwendbar. Gerade auf Alltagsgeräte müssen wir uns verlassen können. Hier sind es meist die inneren Werte oder ein ganz besonderes Highlight, das ein Produkt zum persönlichen Objekt der Begierde macht. Eine neue Generation von Induktionskochfeldern lässt dank der hoch entwickelten Sensorik kaum noch etwas anbrennen, so exakt ist die Temperatursteuerung inzwischen. Ein Kühlschrank ist zwar ein Kühlschrank, doch was wäre, wenn er mehr könnte als nur Frischhalten? Die Kühl- und Gefierkombination von Siemens trumpft mit einer Kamera auf, die bei jedem Schließen ein Bild macht. Abrufbar über die App,

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kann man dann von unterwegs im Supermarkt die Frage beantworten „Was habe ich eigentlich gerade vorrätig?“ Beim Thema Range-Cooker legt man seit jeher Wert auf Leistung. Denn schließlich ist er weit mehr als ein klassischer Standardherd. Im Fall von Falcon Classic bietet er darüber hinaus eine praktische Grillschublade neben dem Multifunktionsofen. Das Gaskochfeld ist mit fünf Brennern ausgestattet und auch ein separater Grill- und Hochleistungsbrenner sorgt für eine weite Bandbreite an Möglichkeiten. Sein Inneres hat also einiges zu bieten und sehen lassen kann er sich sowieso. Doch auch die klassische Küchenzeile hat manchmal Optimierungsbedarf. Das dachte sich auch KitchenAid und entwickelte die Serie Domino. Alle Module sind frei wählbar und schaffen

somit eine hohe Flexibiltät bei der Zubereitung. Der Vorschlag oben zeigt ein Wok-Modul, bedienbar über ein Touch Panel gleich neben zwei Gas-Kochfelder und wird abgerundet durch ein mehrteiliges Induktionsfeld. Wer besonderen Wert auf Hilfestellung in der Küche legt, dem wird die Spüle Zenar XL 6 S DampfgarPlus von Blanco Freude bereiten. Sie ist auf Maß mit gängigen Dampfgarmodellen kompatibel und zudem extrem hitzebeständig. Das aus dem Ofen genommene Blech >

Linke Seite: Dank Sensor-Elektronik lässt das Kochfeld aus der Serie 8 von Bosch nichts anbrennen. Der Range-Cooker „Classic 100“ von Falcon ist extrem leistungsstark. Die Kühl- und Gefrierkombination von Siemens mit eingebauter Kamera schickt das Bild vom Innenraum aufs Handy. Das hilft beim Einkauf von Lebensmitteln. Diese Seite: Bei der KitchenAid Domino-Serie sind alle Module frei wählbar. Ein Bora-Kochfeldabzug ist effizienter als konventionelle Hauben. Spüle Blanco „Zenar XL 6 S DampfgarPlus“ vereinfacht die Arbeitsabläufe.

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SPEZIAL !

kann also direkt darin abgestellt werden. So werden Abläufe optimiert und der Kopf ist frei für kreatives Kochen. Ein absoluter Hingucker ist der Wandgrill Flamberge von La Cornue. Ganze Fleischstücke, Fisch oder Gemüse lassen sich darin so energieeffizent wie möglich zubereiten. Das extravagante Design besticht aber vor allem durch seine tadellose Technik und das zusammen begeistert garantiert jeden Gast. Nebenher kann man dem Spektakel bei einem wohltem-

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perierten Glas Wein dabei zusehen. Haben Sie eigentlich schon ein Weinklimagerät zu Hause? Bei einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent werden die Weine darin auf eine Temperatur zwischen 12-16°C gekühlt. Extraordinär, extrem praktisch und technich perfekt ausgeklügelt sind also die Stichworte der aktuellen Kücheninnovationen. Langsam wird die Luft nach oben immer dünner. Selbst das direkte Aufbrühen von Tee mit dem Kochend-Wasserhahn ist durch Quooker wahr geworden.


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Materialvielfalt bei Key Cucine: Eiche trifft auf Granit oben. Den Eis-Eimer gestaltete Rodolfo Dordoni für die Kollektion „De Gustibus“, siehe Seite 58-59. Weinklima-Schrank in einer aktuellen Küche von Arclinea. Linke Seite: Bei diesen Geräten ist man froh, wenn man überhaupt noch etwas zu tun hat: Oben: Bei La Cornue wird am Spieß gebraten. Unten: Die Technologie bei der neuen Kühlschrankserie von Liebherr hat neue Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit erreicht. Tee direkt aus dem Hahn aufbrühen? Das geht nur mit Quooker. Dank der ThermoControl-Funktion brennt beim Miele Herd nichts mehr an. Bezugsquellen und weitere Informationen finden Sie auf der Seite 140 im Heft.

Holz Ho lz oder oder G Gas? as? Bei Kal-fire finden Sie beides.

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Unter den sechs Finalisten war Tobias Tsamisis (oben und rechts bei der Präsentation im Electrolux Design Lab). Das Konzept des Deutschen, der an der Mome Universität in Budapest gerade ein Gastsemester absolvierte, heißt „Future Classroom“ – eine interaktive, selbst versorgende Lehrküche. „Als Kind bekommt man meistens nicht beigebracht, was gesunde Ernährung bedeutet.“

Ideen für den Haushalt der Zukunft – das ist das erklärte Ziel des Electrolux Design Labs mit dem Ansatz, den Designernachwuchs weltweit anzuregen und zu fördern. In diesem Jahr lautete die Aufgabe: Healthy Happy Kids. „Es ist wirklich erfrischend zu sehen, wie viele beeindruckende junge Köpfe mit sehr innovativen Ideen mitgemacht haben“, so der Juryvorsitzende des Design Lab Wettbewerbs Lars Erikson, Senior Vice President Design bei Electrolux. Zum Thema „Healthy Happy Kids“ standen sechs Studenten aus aller Welt im Finale, darunter Tobias Tsamisis, der an der Hochschule Darmstadt Industriedesign studiert und gerade ein Auslandssemester in Budapest absolvierte. „Man kann es schon so formulieren, dass es eine Erfahrung fürs zukünftige Berufsleben ist“, erzählt der angehende Gestalter mit einem Faible für technische Themen. Sein Beitrag „Future Classroom“ bringt ein umfassendes Ökosystem in die Schule, das eine interaktive Lehreinheit mit rich-

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tungsweisender Aquaponics-Technologie zusammenbringt. „Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir uns für Alternativen in der Landwirtschaft umschauen müssen. Immer mehr Menschen ziehen in große Städte, konventionelle Landwirtschaft kann diesen Wandel nicht bewerkstelligen.“ Die daraus resultierende Idee, autonome Versorgungseinheiten zu generieren führt Tsamisis weiter (Foto oben) und interpretiert sie im Miniformat mit großem Touchscreen für den Schuluntericht. Kinder sollen lernen, wie Lebensmittel angebaut, verarbeitet und selbst zubereitet werden. Für die finale Präsentation in Helsinki hatte die Entwicklungsabteilung von Electrolux die Beiträge aller Finalisten in Modelle umgesetzt.


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SPEZIAL !

Das Beste aus über 1.500 Einsendungen v.o. im Uhrzeigersinn: Ein Koreaner reichte den Hula-Hoop-Reifen zur Luftreinigung ein, aus Russland kommt ein Spielzeugroboter zur Kinderbetreung. „Bloom“ von Jordan Lee Martin aus England machte den ersten Preis, der„Air Shield“-Kinderwagen den zweiten. „Voris“ aus Mexiko.

Das Rennen machte ein Entwurf von Jordan Lee Martin aus England. „Bloom“ fördert gute und sichere Koch- und Verbrauchergewohnheiten auf unterhaltsame Weise und schließt die Lücke zwischen digitaler und praktischer Erziehung. Auch der Kinderwagen von Dominykas Budinas aus Litauen überzeugte die Jury, die für das Gefährt, das ein sauberes Mikroklima schafft, den zweiten Platz und damit ein Preisgeld von 6.000 Euro vergab. „Mir gefällt das Konzept, weil mit einfachen Mitteln eine sehr große Wirkung erzielt wird“, lobt Mitstreiter Tsamisis und ergänzt: „Er hat es dann noch geschafft, das Ganze in ein ansprechendes und gelungenes Design zu packen.“ Die Jury kommentierte: „Ein reales Problem und dringender Lösungsbedarf.“

Die schöne Animation täuscht darüber hinweg, dass die BabyKapsel in den Smog-Hotspots Chinas zum Einsatz kommen soll. Auch der Beitrag von Jeongbeen Seo aus Südkorea beschäftigt sich mit dem Thema der Luftreinigung, die sein Hula-Hoop-Reifen „Q.H/Quadruple H“ durch Bewegung stemmt. Originell dagegen der Beitrag „Voris“ von Martha Fabiola Garcia Bustos aus Mexiko. Ihr Roboter bringt Kindern bei, ihre Kleidung sorgfältig zu behandeln. Als Dank spendet er nachts Licht damit sich keiner zu fürchten braucht. Als Belohung für den Gewinner warten 10.000 Euro Preisgeld und ein sechsmonatiges, bezahltes Praktikum in einem der globalen Designzentren von Electrolux. Mancher Einsteiger startet von hier seine Karriere. |sd

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PARIS / 22. bis 26. JANUAR 2016 PARIS NORD VILLEPINTE

AUF DEM GIPFEL DER INSPIRATION IN PARIS

WWW.MAISON-OBJET.COM

INFO@SAFISALONS.FR SAFI ORGANISATION, A SUBSIDIARY OF ATELIERS D’ART DE FRANCE AND REED EXPOSITIONS FRANCE / ZUTRITT NUR FÜR FACHBESUCHER / DESIGN © BE-POLES - IMAGE © DR - ZIMINDMITRY


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Super kombiniert. Das haben das Haus der Möbelmacherin Patrizia Moroso, das Architektenloft von Tommaso Fantoni – dem Enkel Osvaldo Borsanis – das Brüsseler Palais des Galeristenpaares Kathryn Smith und Ike Udechuku sowie das Townhouse zweier Interior Designer gemeinsam. Viel Vergnügen bei der Lektüre und beim Entdecken.

Harmonie der Farben: Detail aus der Casa Morosos. Die Leinwand gestaltete Abdou Salam Gaye. Vasen: Tord Boontje. Auf zum Hausbesuch ab Seite 70.

Feuerwerk der Kulturen 70 | Mitten in Mailand 82 | Man’ s World 90 | Brüssels Spitze 100

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Bei Morosos Es ist bunt, funky und ein Abenteuerspielplatz für Formen, Farben und Materialien – das Udiner Zuhause von Patrizia Moroso, Creative Director des Familienunternehmens. FOTOS: ALESSANDRA IANNIELLO/LIVING INSIDE TEXT: MONICA BAIO/MLM

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Schwarz und Rot, die Farben der Erde und Bäume Afrikas, dominieren Wohnzimmer und Außenbereich. Um den Esstisch gruppiert: „Impossible Wood“-Stühle, designt von Nipa Doshi und Jonathan Levien für Moroso.

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Linke Seite: Patrizia Moroso mit Ehemann Abdou Salam Gaye, in der Mitte Tochter Amina, die Jüngste der drei gemeinsamen Kinder; nicht zu vergessen: Hündin Luna. Diese Seite: Im Wohnzimmer treffen aktuelle Möbel wie das „Love (me) tender“-Sofa auf Kunst aus Afrika und antike Möbel aus Tibet, China und Indien.

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Neben Fotografien von Mandémory und Werken von Fathi Hassan hängen unzählige Gemälde des Hausherrn Abdou Salam Gaye, den sein Heimatland Senegal zu seiner Kunst inspiriert. Links: Der „Supernatural“-Stuhl verschwindet im Gemälde oder etwa umgekehrt?

Afrikanische Klänge schwingen im Herzen des italienischen Städtchens Udine, dem Ort, den Patrizia Moroso vor vielen Jahren zu Ihrer Heimat wählte. Erzeugt werden sie von ungewöhnlichen Instrumenten: das sind Bäume, die Erde selbst, die Architektur, leidenschaftliche Gefühle. Ein Orchester, dirigiert von der Kreativität der Menschen, die dieses Umfeld gestalten. Patrizia Moroso erzählt gerne, dass sie ganz zufällig in Udine, einer Stadt die eigentlich sehr zentral ist und in der alles in zehn Minuten erreichbar ist, ein wildbewachsenes Waldstück gefunden hat. Sie entschied, dass es trotz geplanter Bebauung soweit wie möglich erhalten werden sollte. Die Idee war nicht, zum Ursprung zurückzukehren, nachdem sie das städtische Leben erfahren hatte, vielmehr war es die Erkenntnis, dass einzig und allein das Landleben und die Natur, die sie an ihre Kindheit erinnerte, wahren Luxus bedeutet:

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einfach Zeit und Platz für sich selbst zu haben. Die Hausherrin bat für das Projekt ihre langjährige Freundin Patricia Urquiola um Hilfe, denn sie war die einzige, die dank ihrer einzigartigen Beziehung und der geteilten Erfahrungen diese Inspiration durch die Landschaft zu verstehen vermochte. Die Idee zur farblichen Gestaltung lieferten Buchen mit ihrem charakteristischen schwarzen Laub, dessen Ton auch für die Verkleidung des ganzen Hauses aufgenommen wurde; ebenso wie ein Trip nach Australien und die amerikanische Eiche, die im Herbst rot und gelb erstrahlt und deren Ton zum Rot der Türen und Fenster inspirierte. Die Farben Schwarz und Rot zitieren natürliche Elemente, sind aber gleichzeitig Symbole: Schwarz fand seinen Ursprung in afrikanischen Baumstämmen und Werkzeugen, Rot hingegen gilt als Ton der Erde des afrikanischen Kontinents. Diese Urfarben sind in den Gedanken der Freun-


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REPORTAGE !

dinnen lebendig und in diesem Zuhause überall präsent. Tiefer im Wald strömte einst ein Fluss, der heute nicht mehr existiert. In dem Flussbett wuchsen viele Bäume. Die Unregelmäßigkeit des Grundstückes fungierte als wichtiges Inspirationselement beim Entwurf der zweistöckigen Architektur. Deutlicher Pluspunkt: Im oberen Stockwerk kann man erspähen, was in den Büschen passiert. Der Fluss, der Wald und die Fauna bilden die perfekten Bestandteile, um ein Märchen zu erzählen. In diesem Fall hat das Haus eine fast symbiotische Beziehung mit dem Außenbereich, der strenge architektonische Raum öffnet sich nach außen durch die großen Fenster, die harte äußere Schale schützt das Leben im Inneren und ist dennoch durchlässig genug, dass die Bewohner frei atmen können. Das Innenleben

ist sehr dynamisch. Patrizia Moroso lebt hier mit ihrem Ehemann Abdou Salam Gaye, drei Kindern und oft sind Freunde der Familie zu Besuch. Dann wiederum lädt sie Menschen aus ihrem beruflichen Umfeld in diese ungewöhnliche Atmosphäre ein, wodurch eine ganz spezielle Bindung zueinander entsteht. Das Haus ist gleichzeitig ein privater Ort und Kreativzentrum und irgendetwas zwischen Showroom und Besprechungsraum in einem heimeligen Umfeld, manchmal trifft man sich auch in der Küche oder dem Esszimmer. Es ist ein vollkommenes Eintauchen in die Welt von Patrizia Moroso – ihre Projekte, wie sie diese realisiert, ihr Schönheitsempfinden. Die neuste Kollektion lebt neben Prototypen und kostbaren ersten Kreationen, die Ideen und originelle Details enthalten, die der >

Patrizia Morosos Visionen und ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein entstammen ihrem Background und höchstem Verständnis der kulturellen Grenzen, ähnlich wie vor einem Fenster zu sitzen und raus in den Wald zu sehen. Hier sinniert sie im „Fjord“-Sessel, den Patricia Urquiola für Moroso entwarf. Inspiration zu dieser Kollektion spendete ein zerbrochenes, von den Wellen geschliffenes Muschelfragment. Herstellerinfos S. 140.

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Von links nach rechts: Um den Esstisch versammeln sich „Supernatural“-Stühle mit und ohne Armlehne, dahinter und im Vordergrund (orange-kariert) erneut der „Fjord“Sessel der vorherigen Doppelseite. Rechts davon: der passende Polsterhocker und „Binta“-Sessel, alles Moroso.

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Rechte Seite: Zwei Varianten des ausladenden, kurvenreichen „Shadowy“-Sessels, den Tord Boontje entwarf (wer genau liest, begegnet ihm erneut). Das BodenMosaik zitiert traditionelle innerafrikanische Vorbilder. Diese Seite: Das einbeinige „Bloomy“- nebst dem „Shanghai Tip“-Tischchen, das das Kredo „Architektur der Leichtigkeit“ vertritt; leicht angeschnitten: der „Antibodi“- Sessel, alles entwarf Patricia Urquiola für Moroso.

industrielle Prozess ansonsten ausradiert. In diesem Haus spürt man eine Mischung aus Liebe zu neuen – hier geborenen –, Projekten und alten Reiseschätzen, wie zum Beispiel antike chinesische, tibetanische und indische Möbelstücke. Solche Schmuckstücke tragen die Spuren der Zeit und nicht den Gedanken der Ewigkeit. Patrizia Moroso offenbart damit ihre Leidenschaft für unterschiedlichste Kulturen. Jedes Möbelstück bildet mit den anderen eine Gemeinschaft in einer Art kontrolliertem Chaos, entworfen durch die Besitzer. Ähnlich einer Schmuckschatulle, in der neben einer Perlenkette der Großmutter ein 3D-gedruckter Ring seinen Platz findet. Wo verschwinden Töpferware, Geschirr und Tischdecken in dem Haus? Die Lösung besteht aus versenkten Einbaumöbeln, in denen alltägliche Objekte verstaut werden (können Sie eine der Lösungen auf Seite 81 finden?). Im Inneren bestimmt Farbe

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den Rhythmus des Hauses. Schwarz und Rot – wie im Außenbereich – wurden für die Wände, den Wohnzimmer-Boden und das Mosaik im Korridor verwendet (gegenüberliegende Seite). Letzteres empfindet traditionelle innerafrikanische Mosaike nach. Alles steht in einem spannenden Dialog mit kunstvollen Werken von Fathi Hassan, Fotografien von Mandémory und Gemälden von Salam. Die Modernität der Designstücke koexistiert mit Leichtigkeit neben der Einfachheit und Einzigartigkeit der handgefertigten, unvollendeten, hauptsächlich afrikanischen Objekte. Metaphorisch gesprochen, besiegt hier Afrika Fernost, wo Schönheit wiederholbare Perfektion bedeutet. Neue Talente ausfindig zu machen ist ein wichtiger Teil von Patrizia Morosos Arbeit, der als persönliche Leidenschaft begann. Ihr Haus bietet dafür reichlich Hinweise und viele zu erzählende Geschichten: zum Beispiel die von Nipa Doshi und


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Jonathan Levien, die ihr einen Umschlag voller Projekte brachten. Beide waren noch sehr unbekannt, aber Patrizia Moroso hatte einen Artikel über sie gelesen. Sie dachte, es wäre ein Zeichen des Schicksals und ein erfreulicher Zufall und ließ sie nicht gehen – der Beginn ihrer Zusammenarbeit. Auf der Satellite-Messe 2014 fiel ihr das Design-Duo Zanellato und Bortotto auf, die sie aber erst später traf, als sie einander vorgestellt wurden. Giorgia Zanellato and Daniele Bortotto kommen ebenfalls aus Udine; heute arbeiten sie Hand in Hand. Manche Projekte haben das Privileg in Morosos Haus zu entstehen, andere überschreiten die Türschwelle zum Firmenstandort, speziell diese, die zur Stuhl-Welt gehören. Textilien sind eines der Steckenpferde der Besitzer. Sie sind das Element, das dem handwerklichen und traditionellen Prozede-

re Wert beimisst, besonders in Kombination mit zeitgenössischem Design und der Kunstwelt: Verschiedene Teppichmuster kleiden mal als Patchwork mal als Schachbrett-Interpretation die Böden. Trikot- und traditionelle afrikanische Bekleidungsstoffe wurden für das Polster des ikonischen Armlehnenstuhls verwendet, der so plaziert wurde, dass man den Blick aus dem Fenster genießen kann (siehe Seite 75). Ebenso spielen die Stoffe in der M’ Afrique-Kollektion eine besondere Rolle. Läuft man durch Dakar, fällt auf wie stark die Stadt durch die – vom Ausland importierte – Industrialisierung und die ausgelaufene internationale Unterstützung verwüstet wurde. Patrizia realisierte, dass hier menschliche Ressourcen und Gebiete ausgenutzt wurden. Schließlich fiel ihr eine kostbare Kunstfertigkeit auf: das Garn von Fischernetzen um Eisen-, Holz- oder

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Rechte Seite: Kunst trifft auf Möbelstücke der aktuellen Moroso-Kollektion und extravagante Prototypen, eingelassene Regale bieten Platz für Alltägliches. Diese Seite: Die Sitzgruppe „Do-Lo-Rez“ von Ron Arad ahmt Pixel nach und kann individuell zusammengestellt werden.

Plastikobjekte zu flechten, um diese aufzuwerten; sie entschied, dass europäische Designer diese Technik kennenlernen sollten. Als Erstes rief sie ihren Freund Tord Boontje an, der das Projekt in Angriff nahm. Er entwarf dafür ausladende, beinahe überzogene kurvenreiche Rahmen. Es ist schwer, sich solche Projekte auf Papier vorzustellen und dennoch wurden sie von den erfahrenen Händen afrikanischer Künstler spielend leicht umgesetzt. Das Vergnügen einen Stuhl herzustellen, der keinem anderen gleicht, und die Tatsache, dass jeder Handwerker

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seine eigene Kreativität und Persönlichkeit einbringen kann, waren wichtige Kernpunkte der Kollektion. M’Afrique entwickelte sich schnell und beschäftigt heute mehr als dreißig Leute, koordiniert werden sie vor Ort von Salam und in Zusammenarbeit mit vielen Designern. Alle sind sich einig, wie sehr diese Trips ihr Leben veränderten. Patrizia Moroso sieht diese Reisen hauptsächlich als eine Art Erforschung der Grenzen zwischen den verschiedenen Disziplinen (Design, Kunst, Illustration, Grafik), weniger als geografische Grenzüberschreitung.


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Auf eigenen Wegen So lebt es sich in Mailand als Architekt mit einem Übervater der Moderne als Großvater und Architekteneltern. FOTOS: HELENIO BARBETTA/LIVING INSIDE TEXT: ANDREA JACCHIA/SD STYLING: CHIARA DEL CANTO

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Mix and Match: Tommaso Fantoni auf einem Sessel von Alvar Aalto, davor stehen ein Tisch seines Großvaters Osvaldo Borsani von 1949 sowie der Chip-Chair von Carlo Mo. Das Regal im Hintergrund kreierte Fantoni selbst wie die gelbe Zylinderleuchte „L12“. Darüber hängt eine Arbeit von Trisha Baga. Linke Seite: Eine weitere „L12“ illuminiert die Borsani-Garderobe und das Bianchi-Fahrrad seines Opas.

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Seine neue Tischleuchte aus Metallblech hat die Form eines Halbzylinders. Oben und an den Seiten stehen Kabelenden heraus, die an die Flügel von Windmühlen denken lassen. Ist die Leuchte angeknipst, erinnern sie an die Leuchtspuren von Feuerwerksraketen am Firmament. Noch ist das Objekt ein Prototyp und ein One-Off-Piece von Tommaso Fantoni. Die Markteinführung steht bevor, doch bis dahin kann man den Entwurf auf einem Tisch in Fantonis Studio in der noblen Mailänder Montenapoleone begutachten. Der 42-jährige Architekt ist Sohn und Enkel von Architekten. Vater, Mutter und Großeltern waren als Baukünstler und Designer tätig. Der Name mütterlicherseits –

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Borsani – steht für Möbelikonen der Midcentury-Moderne. Ihr Ehemann, Osvaldo Borsani, gründete zusammen mit seinem Zwillingsbruder die Firma Tecno. Die Borsanis schrieben Designgeschichte. Und speziell der Name Osvaldo Borsani steht auf gleicher Höhe mit denen von Kollegen wie Gio Ponti und Vico Magistretti, deren Möbel Tecno produzierte. Auf dem Kunstmarkt sind Borsani-Entwürfe innerhalb weniger Jahre in astronomische Höhen geklettert. Seinen Großvater hat Tommaso Fantoni nur in ganz jungen Jahren erlebt: „Ich war elf, als er starb. Er hatte ein tiefe und ganz sanfte Stimme. Aber wenn er zu sprechen begann, hörte


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Gleiches Szenario, andere Perspektive (siehe Seite 83): Zu den Möbeln von Borsani, Mo und Aalto gruppierte Fantoni einen Lounge-Chair von Eames. Über dem Sofa hängt eine Arbeit von Daniel Lergon. Linke Seite: Hinter dem Flügel von Bechstein geht es auf eine Terrasse. Die Aussicht ist unspektakulär, dafür buhlen ein Baustellenpaneel von Ground Zero und eine große Leinwand von Alex Ruthner um die Gunst des Auges.

jeder sofort zu. Er hat mir oft Eiscreme und Stickers gekauft, aber außer gemeinsamen Mittagessen war er nur am Arbeiten.“ Man kann es förmlich fühlen, dass dieses Vermächtnis einen gewissen Einfluss auf den jungen Sprössling ausübte, der über die Jahre in sein eigenes Business hineinwuchs. Aufgrund seines Talents und sicherlich auch wegen seiner Reputation startete Fantoni mit einer elfjährigen Tätigkeit im Londoner und New Yorker Studio von Norman Foster (heute Lord Foster), mit dem er nach wie vor zusammenarbeitet. Eines der neueren Projekte ist der Tower II, das zweithöchste Gebäude von Ground Zero. „Ich denke jeden Tag an New York. Doch jede Stadt hat ihren eigenen Spirit, den es zu entdecken gilt. Mailand ist der richtige Ort für meinen jetzigen Lebensabschnitt. Hier kann ich mich besser auf meine Arbeit konzentrieren“, sagt Fantoni, der neben Innenarchitektur und Produktdesign das Archiv seines Großvaters aufarbeitet. „Zur nächsten Mailänder

Design Week wird es eine Ausstellung über ihn geben. Und wir bereiten eine große Publikation mit Werkverzeichnis vor. Das letzte Buch aus den frühen Neunzigerjahren ist komplett vergriffen.“ Nur Kenner wissen, dass Borsanis Haus aus den Forties liebevoll saniert wurde, und Teile seines Archivs bereits im Internet zugänglich sind (www.osvaldoborsani.com). Einige Möbelentwürfe des großen Designers stellte Fantoni, dessen Physiognomie Ähnlichkeit mit einer Zadkine-Staue hat, in seinem Mailänder Zuhause auf. Es erstreckt sich auf 180 Quadratmetern in einer ehemaligen Eisenwarenfabrik, die in einem Rückgebäude in der Via Lomazzo liegt. Mitten im Chinesenviertel. „Mailand hat viele Hinterhofhäuser wie dieses, die in Wohnungen oder gleich in Restaurants umgewandelt werden. Die Gegend hier ist im Kommen und sehr zentral.“ Fantoni lebt auf rechteckigem Grundriss. In seiner Wohnung gibt es kaum separierte Räume. Ein unsystematisch angelegtes System von >

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Zu den berühmtesten Entwürfen Borsanis gehört das Sofa „D70“, das Fantoni im Wohnbereich platzierte. Er selbst entwarf das Regalsystem, das es in seinem Loft auf stolze 17 Meter Länge bringt. Je nach Funktion der einzelnen Kojen nimmt es unterschiedlichste Objekte auf. Hinter dem Sofa rechte Seite platzierte Hausherr Fantoni Werke von Mikko Hintz und an der benachbarten Wand ein Foto von Agostino Osio.

Flügelwänden schafft Funktionszonen. Fast möchte man meinen, dass sich eine ursprüngliche Zimmerfolge in Auflösung befindet und dabei einem eigenen Tempo folgt. Mal wirkt Fantonis Loft weit geöffnet und dann wieder fast geschlossen, je nach der räumlichen Funktion. Mit seinen Doppelfenstern und einer exquisiten Auswahl an Vintage-Stücken wirkt der Wohnbereich sehr einladend. Hier stehen Borsanis berühmtes Sofa „D70“, eine Ikone des 20. Jahrhunderts, und gestalterische Meilensteine wie Alvar Aaltos „Pamio“-Sessel von 1929 sowie ein Lounge-Möbel von Carlo Mo. Letzteres ist eine Art Afrika-Déjàvu, wie Fantoni findet. Der dreißig Jahre alte Eames-Chair stammt von seinem Vater, der ihn bei Vitra-Gründer Rolf Fehlbaum gegen einen Borsani für seine Sammlung eintauschte. Der innenarchitektonische Coup der Wohnung ist ein Regal von stolzen 17 Metern Länge. Es ist Entwicklungsachse und Skulptur in einem. Für Fantoni als Entwerfer war es ein Balanceakt zwischen Harmonie und Fantasie. Hypothetisch betrachtet, läuft das Regal wie ein Bahngleis an der Wand entlang. Mal nimmt es Bücher auf, mal stehen darin kleine Skulpturen und eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Objekte. Unter dem untersten Regalboden verteilen sich auf dem Parkett Schuhe in

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Linie. Am Ende sieht es wie eine geordnete Unordnung aus. Weil Fantoni auch Kunst sammelt, speziell zeitgenössische Werke, kann man in seinem Zuhause auf Schritt und Tritt anhalten, sich umschauen und auswählen. Im Eingangsbereich platzierte der Architekt eine Zeichnung von Richard Serra, und gleich neben der Tür empfängt die Besucher eine Arbeit von Alex Ruthner. Rechts davon lehnte der Ex-New-Yorker ein Konstruktionspaneel von Ground Zero lässig an die Wand. Einen starken Akzent im Schlafbereich setzt eine Leinwand von Leo Gabin. Hinter diesem Namen steht das belgische Künstlertrio Lieven Deconinck, Gaëtan Begerem und Robin De Vooght. An einer Seitenwand hängt ein Diptychon von Mas Bergquist. Darüber platzierte Fantoni eine eigene Installation, die an eine Wolke denken lässt: „Die Idee dazu entstand in New York, wo ich einen Schallschutz benötigte und nicht wusste, was ich verwenden könnte. So habe ich die Decke mit diesen Wolken abgehängt. Das funktionierte gut und gleichzeitig stellte sich heraus, dass es ziemlich schön aussah. Eine Entdeckung im Wohnbereich ist eine Fotoarbeit von Agostino Osio. Sie zeigt einen partiell verwischten, aber wunderschönen Tondo. „Ich mag Kunst und liebe es, so oft wie möglich die Künstler >


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Dicke Vorhänge können den Blick auf Wanne und Dusche verhüllen. Hinter einer der Schrankdoppeltüren versteckte Fantoni die Toilette. Wohnlicher kann ein Bad nicht wirken. Wer sich auf dem EamesChair im Schlafbereich ausruht, blickt auf eine Arbeit des belgischen Künstlertrios Leo Gabin. Rechte Seite: Der Esstisch ist ein Werk von Sir Norman Foster, für den Fantoni mehr als zehn Jahre arbeitete. Die Stühle entwarf Hans Wegner für Carl Hansen & Son. Kunst von Maxim Liulca, Günther Förg und Corrado Abate. Auf dem Vintage-Arbeitstisch an der Wand platzierte Fantoni eine dänische Fifties-Kupferleuchte.

kennenzulernen. Manchmal ergibt sich eine Zusammenarbeit für eines meiner Projekte“, so Fantoni, der keine Kunstmesse auslässt. Den Glastisch im Essbereich gestaltete Norman Foster, sein ehemaliger Boss, 1989 für ABV: „Als letztes habe ich sein New Yorker Apartment gemacht. Das hat mir alles abverlangt und danach fiel die Entscheidung, mich selbstständig zu machen. Für Foster zu arbeiten bedeutet mehr Druck als Enkel von Borsani zu sein.“ Seitdem bleibt auch Zeit, sich ans „BabyPiano“ im rechteckigen Entree zu setzen. Ein Bechstein, den man nicht übersehen kann. Fantoni ist eine vielseitige und kultivierte Persönlichkeit, die musiziert, Skulpturen schafft, zeichnet und mit Acrylfarben malt. Die Tour durch seine Wohnung endet mit der Erkenntnis, dass es hier weder Ethno noch eine extreme Form von Postmodernismus gibt, dafür die Freude an einem Stil, der am Ende über jeden Trend erhaben ist.

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Britisches Couchgefl端ster Das gem端tliche Zuhause der beiden Sammler und Designer Shaun Clarkson und Paul Brewster ist deren witzige wie geistreiche Antwort auf das Leben in Londons angesagtem Viertel Clerkenwell. Eine Ermutigung f端r Freigeister.

FOTOS: MICHAEL PAUL/LIVING INSIDE TEXT: MICHAEL PAUL/ED

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Wie in einem Souvenirladen zu Zeiten von Charles Dickens fühlt man sich im Haus des Interieur Designers Shaun Clarkson und seinem talentierten Partner, dem Textildesigner Paul Brewster. Kein Wunder, denn genau das war das Erdgeschoss einst. Bereits beim ersten Betreten des vierstöckigen Domizils wird man in vergangene Zeiten versetzt. So haben die beiden Einrichter die Gunst der Stunde genutzt und die ehemalige Ladeneinrichtung aus Mahagoni wie auch die damalige Küchentheke kurzerhand mit ihren eigenen, erlesenen Lieblingsstücken aus Keramik sowie Kunst und Kitsch bestückt, um dieses Flair aufrechtzuerhalten. Wenn Sie zu Besuch bei Freunden sind lautet ihre erste Frage immer „Wo ist denn hier der nächste Flohmarkt?“ weil die beiden leidenschaftliche Sammler sind. Diese Passion für alte Gegenstände wurde inzwischen auch beruflich aufgegriffen und zwar im Pitfield Shop, dem eigenen Einrichtungsladen, in der Nähe von Shoreditch gelegen. Aufgeteilt in Galerie und Café beherbergt er wertvolle Objekte von lokalen Designern sowie Raritäten des Kunstgewerbes und ausgewählten Hausrat. Vom Teppich bis zum Glas findet man dort alles, nur außergewöhnlich muss es sein. In den Küchenbereich führen Glastüren aus den 1930ern, die das Dickens-Flair des Anwesens unterstreichen. Gerettet aus einem ehemaligen Londoner Prachtbau, verleihen sie dem Raum nicht zuletzt durch die edlen Griffe einen prunkvollen Charakter. Teile des Anwesens waren früher eine Molkerei, bevor es Shaun und Paul erworben und von der Pike auf renoviert haben. Lediglich die Grundzüge des georgianischen Charakters wurden beibehalten. Nun, es war wohl das Beste, was dem Haus passieren konnte. Denn mit Shaun Clarkson fiel es in die Hände eines bedeutenden Innenarchitekten, der in ganz London bekannt ist für seine bahnbrechenden Entwürfe von Bars, Clubs oder Restaurants. Gemeinsam mit Paul Brewster, eigentlich aus dem Textil Design stammend, hat er bereits zwei Landsitze in Norfolk gestaltet. Und nun konnten die Ladenbesitzer sich ihren eigenen Traum realisieren. Sie legten all ihr Know-how und Talent in das private Großprojekt. Die Zusammenarbeit der beiden Kreativen ist zudem äußerst erfüllend, da jeder seinen Schwerpunkt hat und sie sich wunderbar ergänzen. „Glücklicherweise haben wir beide ganz

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unterschiedliche Blickwinkel“, so Shaun Clarkson. „Während Paul eher an Details interessiert ist, bin ich für den roten Faden verantwortlich. Es ist ein ideales Arrangement, denn er mag das Kleinteilige und ich das große Ganze.“ Mit seinen kleinen Zimmern und den streng strukturierten Flächen ist das Haus durch und durch geprägt von georgianischen Stilelementen und außerdem das totale Kontrastprogramm zur vorherigen Bleibe, einer Loft-Wohnung die zwar aus einem großzügigen, aber eben einzelnem Raum bestand. Die Wahl wurde wohlüberlegt getroffen: „Dieses Mal“, so Paul Brewster, „haben wir ganz bewusst nach einem Londoner Alt-

bau mit vielen Zimmern Ausschau gehalten, um unterschiedliche Stimmungen und Atmosphären zu schaffen, als Gegensatz zu einem weißen Kasten.“ Zwei Jahre hat die Suche nach dem passenden Objekt gedauert und weitere 18 Monate nahm die sorgfältige Renovierung in Anspruch. Die meisten Leute kaufen ein Haus, das zu ihnen passt, um dann Dinge zu kaufen, die in das Haus passen. Bei Shaun und Paul war das Gegenteil der Fall: sie suchten einen Rahmen, um die angesammelten Lieblingsstücke vom Trödel in eine passende Umgebung mit einzubauen, wobei der Fokus >

Das kühle Blau der zierlichen Lampenschirme (Kaminzimmer oben) wiederholt sich an den Wänden im Treppenhaus (rechts). Dort sind im Vordergrund die Kunstdrucke von William Hogarth zu sehen.


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darauf lag, wie der Kitsch am besten zur Geltung kommen könnte. „Der Besuch von Flohmärkten und Antiquitätenläden ist gewissermaßen unsere Wochenendbeschäftigung“, erzählt Clarkson. „Es ist ein Teil unserer Routine. Ein Hobby, das manchmal ein bisschen albern ist. Wir haben 28 Teekannen in unterschiedlichen Farben und Größen. Wir geben dem Haus absichtlich genügend Spielraum um auch weiterhin ausreichend Ecken und Winkel zu erzeugen, so können wir die Sammlung problemlos fortführen. Vor allem in Hinblick auf unseren neuen Shop.“ Eines ihrer wertvollsten Stücke begrüßt Besucher in der Eingangshalle: ein Satz von sechs gerahmten William-HogarthDrucken. Der berühmter Londoner Grafiker, Maler und Karikaturist beherbergte wahrscheinlich ein ähnliches Oeuvre wie unsere beiden Sammler. Gekauft wurden die Abzüge auf einer Auktion während der Renovierungsphase und schließlich stellte sich heraus, dass sie mit dem Baujahr des Hauses, nämlich 1757, übereinstimmen. „Unser Plan war es, das Anwesen mit Stücken aus der damaligen Zeit auszustatten“, erklärt Brewster, „so waren wir auf der Suche nach georgianischen Gegenständen. Ich hatte schon immer eine Faszination für Hogarth und war begeistert, als ich diese Originalabzüge fand.“ Über dem Kalkstein-Kamin im Essbereich hängt eine gedruckte FotoMontage mit schwarzem Raster des Londoner Kultkünstlerduos Gilbert and George – ein passendes Symbol für die gelungene Kombination von zeitloser Eleganz in Verbindung mit zeitgenössischen Stücken. „Die Küche ist wahrscheinlich unser Lieblingszimmer im Haus,“ sagt Brewster. Oberhalb des Esstisches hängt ein überdimensionaler Kronleuchter in Form eines Hirschgeweihs, Schwarzwaldstil vom Feinsten. „Ich glaube es hat etwas wunderbar Nachsichtiges, große Objekte in kleine Räume zu integrieren“, behauptet sein Partner. Die MahagoniSchränke zierten einst den Laden eines Herrenschneiders und verleihen dem Raum nun einen Hauch von Savile Row. Nun hat darin die Keramiksammlung ihren Platz gefunden – insbesondere die seit 20 Jahren zusammengetragenen Objekte von Pottery-Geschirr, darunter einige bedeutende WedgwoodStücke. Beginnend im Keller, in dunklen Farbtönen gehalten, werden die Räume von Stockwerk zu Stockwerk sowohl an den Gemälden als auch an der Wänden immer heller, sodass man

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das Gefühl hat, die Zimmer werden luftiger je weiter man zur Spitze des Hauses emporsteigt. So hat das Schlafzimmer die Eleganz eines Boutique-Hotels, während das Badezimmer in Gelb-Weiss-Schwarz eher an die Siebziger erinnern lässt. Das Wohnzimmer (letzte Doppelseite) spricht hingegen seine ganz eigene Sprache: hier ist von Zurückhaltung bei der Farbwahl keine Spur. „Der Golden-Girls-Raum ist ein sinnliches

Farbenmeer, ein unerschrockener Leckerbissen eines Raumes“, so der Hausbesitzer. Mit einem Glasdach versehen, wurde er in einen lichtdurchfluteten Palmengarten mit Floridastyle verwandelt. Der Aha-Effekt wird durch den dunklen und schmalen Korridor noch dazu verstärkt. Das Herzstück ist ein Couchtisch aus dem Jahr 1980, der so oder so eine extreme Reaktion verursacht. „Es ist scheußlich, oder nicht?!“, lacht Clarkson. „Der chinesische Teppich war in der alten Unterkunft in unserem Schlafzimmer. Wie viele der Sachen ist es eines der Dinge, die Sie entweder lieben oder hassen.“


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Linke Seite: Der Boden in Schachbrett-Optik führt vom Entrée (siehe auch Seite 93) nahtlos durch die prunkvollen Glastüren in den Küchen- und Essbereich mit rotem Vintage Sessel und Stehleuchte. Oben und links: Die Holzschränke aus Mahagoni beherbergen eine beträchtliche und über viele Jahre gewachsene Keramiksammlung. Über dem Kamin hängt der Druck einer Fotocollage in schwarzem Raster des Londoner Künstlerduos Gilbert & George.

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Die beiden Designer haben lange nach einem Altbau mit möglichst vielen Zimmern gesucht, um so unterschiedliche Raumatmosphären zu schaffen. Viele der Einrichtungsgegenstände stammen aus ihren regelmäßigen Besuchen von Flohmärkten oder Antiquitätenläden. So entstand eine jeweils außergewöhnliche Grundstimmung vom Schlafzimmer, über die Arbeitsstube bis zum Bad. Linke Seite: Ein Hirschgeweih-Kronleuchter illuminiert den Esstisch. Die dazu passende Tischleuchte steht direkt neben dem Fernseher. Die Raumfarben finden sich auch in dem Fotodruck wieder.

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Das Palmenzimmer wurde bei der Renovierung mit einem Glasdach versehen und dient nun als Wohnbereich. Durch die Kombination von Pflanzen und einheitlichem Wand- und Sofabezug, f체hlt man sich wie in einem bewohnbaren Gew채chshaus. Die Wand hinter dem Sofa wurde verspiegelt. Auch beruflich sind die beiden ein gutes Team: Shaun (rechte Seite im orangefarbenen Pullover) und Paul f체hren gemeinsam den Einrichtungsshop Pitfield.

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Bereits in der Eingangshalle erwartet Besucher ein Generationentreffen internationaler Designer. W채hrend mit dem Pirkka-Stuhl von Ilmari Tapiovaara und der Deckenleuchte von Verner Panton zwei skandinavische Altmeister vertreten sind, stammt der Draht-Vogelk채fig vom niederl채ndischaustralischen Designer Danny Venlet.

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Wohnen zwischen Schätzen So stylish sieht es aus, wenn eine Juristin und ein Investment Banker das Fach wechseln. Willkommen im Domizil von Kathryn Smith und Ike Udechuku. Es liegt in Brüssel und beherbergt ihre Vintage-Galerie „Ampersand House“.

FOTOS: JAN VERLINDE/LIVING INSIDE TEXT: JAN VERLINDE/PHILIP TELEU

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Bevor Kathryn Smith und ihr Mann Ike Udechuku ihre Vorstellung von Wohnen und ihren Wunsch, mit Kunst zu leben, in Brüssel realisieren konnten, reiste das Paar um die ganze Welt. Beide sind in Australien aufgewachsen, wo sie sich an der Universität kennenlernten. Danach lebten sie lange Zeit in Metropolen wie London, New York und San Francisco. Cisco war für Kathryn ganz besonders, da sie hier eine längere Zeit in einer Kunst-Galerie arbeitete. Die Liebe zur Kunst liegt ihr im Blut – schon Kathryns Eltern waren leidenschaftliche Kunstliebhaber. „Ich wuchs in einem Haus voll von Bildern und Skulpturen auf“, sagt sie und ergänzt, „nachdem ich meine juristische Ausbildung beendet hatte, folgte ein Kunstgeschichtsstudium“. Die Weichen für ein Leben voller Kunst waren gestellt. Bereits in ihrer gemeinsamen Zeit in London hielt das Paar Ausschau nach Kunst- und Designschätzen. Für Ike war es nach vielen Jahren als Investment Banker Zeit für eine berufliche Neuorientierung: „Schon in London reifte die Idee von dem, was später unsere Galerie wurde,“ erinnert er sich. Und so nahmen die Dinge vor fünf Jahren ihren Lauf. Das Paar zog es in die Hauptstadt Belgiens, nach Brüssel, wo sie seitdem ein kleines Haus aus dem Jahr 1875 bewohnen. Es liegt ganz in der Nähe der prestigeträchtigen Avenue Louise. Genau der richtige Ort für etwas Neues, etwas Kunstvolles und einen besonderen Esprit. Damit war das „Ampersand House“ eröffnet.

Wer heute die Galerie der beiden Australier betritt, scheint in ein Museum zu kommen, voll von Möbel- und Designkunst. Schnell wird die Liebe zu dänischen Vintage-Möbeln erkennbar. Kathryn erklärt: „Die Objekte dieser Stilrichtung haben eine klare und edle Linienführung. Sie verkörpern Eleganz und Stärke zugleich. Obwohl sie über ein halbes Jahrhundert alt sind, haben die Möbel mehr Kraft denn je und müssen sich keineswegs vor heutigen Möbelstücken verstecken.“ Begeistert ist das Sammlerpaar von Brüssel selbst. „Für uns war Brüssel von Anfang an eine Bereicherung und Entdeckungsreise. Wir kennen mittlerweile viele, junge und kreative Designer und Künstler, die mit ihren Arbeiten zur künstlerischen Entfaltung der Stadt und des Landes beitragen“, meint Kathryn und ihr Mann fügt hinzu: „Die Belgier lieben alte Dinge ebenso wie neue. Sie sind offen für alles. Schon immer war Belgien Zentrum für Antiquitäten und den Handel mit Vintage-Möbeln und neuem Design.“ Obwohl Ike und Kathryn in ihrer Galerie leben, dürfen Besucher und kaufinteressierte die Möbel berühren, sich auf Stühle setzen und verweilen. In diesen Momenten verschwindet die Distanz zwischen Objekt und Betrachter vollends. Dass alles so gut zusammenpasst, erklärt Ike sich durch die unterschiedlichen Vorlieben, die er und seine Frau haben. „Wir mögen es, uns auszuprobieren, was von Kunden und Besuchern >

Für die aus Rosenholz gefertigte Anrichte ist Tim Bates verantwortlich. Die beiden Armlehnenstühle daneben sind von Karl Pullich und stammen aus dem Jahr 1929. Damals entwarf er diese und andere Möbel für das Sitz- und Polstereiunternehmen von Wilhelm Knoll, heute Walter Knoll, der es 1890 zum Hoflieferanten brachte. Über der Treppe hängt eine Wandinstallation des dänisches Künstlers Arne Vester.

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am besten angenommen wird. Kürzlich kombinierten wir eine L-förmige Bank von Arno Lambrecht mit einem italienischen Marmor-Tisch und einer Leuchte, die aus einer berühmten Kirche in Helsinki stammt. Alle Exponate sind mittlerweile verkauft. Kombinationen dieser Art funktionieren, solange man aussagekräftige Beispiele der Stilrichtungen besitzt“, erklärt Ike das Konzept der Galerie Ampersand House. Oft haben sie einen vagen Plan, wie ein Möbelstück, das sie heute kaufen, zusammen mit einem Möbelstück aussieht, das sie noch kaufen werden. „Bei den Objekten, die wir erstehen, haben wir stets im Hinterkopf, dass wir eine Zeit lang mit ihnen leben werden.“ Anders als viele andere Galeristen steht für Kathryn und Ike nicht der Profit, der mit Möbel zu machen ist, im Vordergrund. „Niemand sollte sich Möbel ausschließlich als Investitionsobjekt kaufen. Ein Tisch sollte auch als solcher genutzt werden“, rät Ike. „Ein Tisch von Alvar Aalto aus dem Jahr 1930 beispielsweise wird seit 80 Jahren produziert. Es gibt guten Grund anzunehmen, dass er irgendjemandem weitere 80 Jahre als Nacht- oder Couchtisch dient und dabei im Wert steigt. Vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon?“ Für die Zukunft prognostiziert Ike Udechucku eine Renaissance der „Schwedischen Forties“. Dafür sprechen die hohen Preise, >

Links geben die Armlehnenstühle in Royalblau der Dänin Grete Jalk den Ton an. Jalk war von Ray und Charles Eames inspiriert. Die Amerikaner gestalteten die übereinander gestapeleten Hocker oben im Bild. Dort ebenfalls zu sehen ist das Stuhlpaar von Joachim Teneiro, ein Sofa des Dänen Illum Wikkelso sowie der Armlehnenstuhl von Finn Juhl. Unten: Nieren-Tische von Lucian Ercolani und dazu Hocker von Piero Fornasetti.

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die im größten Auktionshaus Belgiens Möbel des Dänen Flemming Lassen oder des Schweden Axel Einar Hjorth erzielen. Sie selbst erweiterten ihre „Living Gallery“ um Exponate, die einst der dänische Architekt Vilhelm Lauritzen und der österreichisch-schwedische Architekt Josef Frank kreierten. Was den Besuchern im Ampersand House geboten wird, ist viel. Der Name Ampersand stammt vom englischen Wort für das „&“-Zeichen, was beiden sehr wichtig ist. Und, weil die Galerie ihren Besuchern immer mehr und mehr bietet. Erst kürzlich kaufte Kathryn einen Schrank des Schweden Axel Einar Hjorth und eine Bank von Arno Lambrecht, eine echte Entdeckung für die beiden. Ständig verändert sich das Ensemble und mit ihm die Beziehung der einzelnen Exponate zueinander. Das australische Paar möchte mit seiner Brüsseler Galerie vor allem Menschen zusammenbringen und sie für ihre Liebe zu Kunst und antiken Möbeln begeistern. Umso schöner finden sie es, wenn dabei auch ein Dialog entsteht. Heute treffen sich hier bekannte und nicht so bekannte Künstler, Sammler und Kunsthändler und Vintage-Liebhaber, die eine dynamische Austauschkultur schaffen. Diese Idee wollen Kathryn und Ike auch über die Grenzen der Stadt und des Landes verbreiten. Vielleicht bewahrheitet sich ja das Sprichwort: „You know it when you see it“, träumt Ike von der Zukunft.

Die Wände oben schmücken zwei Wandleuchten des italienischen Designers Bruno Gatta, die er für das Unternehmen Stilnovo kreiert hat. Für die Kunstinstallation ist Patricia Kronenwerth verantwortlich. Rechts: ein Warren-Platner-Tisch zu einem seltenen Panton-Freischwinger. Trotz der schwedischen Farben entwarf die Sitzmöbel der Däne Jens Risom rechte Seite, dazu eine „Kuta-Leuchte“ von Vico Magistretti.

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Der Esstisch linke Seite ist aus Carrara-Marmor gefertigt. Die sechs Stühle entwarf einst der für seine Holzstühle berühmte Hans J. Wegner. Die Schränke standen früher in Londons Universitätsbibliothek. Diese Seite: Hier gibt es ein Wiedersehen mit Jens Risom (grüne Bank). Der Safari-Stuhl stammt von Kaare Klint aus den Thirties.

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Mehr Stil-Crossover Aber wie lassen sich Braves und Verwegenes, Altes und Neues gekonnt kombinieren? Hier ist ein Versuch ...

Es gab eine Zeit, in der alles aus einem Guss sein sollte, und wahrscheinlich hing dieses Wohnungsschönheitsideal mit der fortschreitenden Industrialisierung der Einrichtung zusammen. Spätestens mit Aufkommen der Vintage-Ära zu Beginn der Nineties wurden die Karten neu gemischt. Inzwischen sollte auf

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gar keinen Fall alles aus einem Programm sein – ein Ratschlag, der selbst Polstermöbel betrifft. Es darf gemixt werden. Aber wie findet man die Balance, dass es nicht aussieht wie auf dem Flohmarkt oder im Second-Hand-Shop? Leider gibt es für die gelungene Mischung kein Patentrezept, aber einen Leitfaden,


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Es ist wie bei einem Cocktail, eine gute Mischung macht’s. 1 | Cooles Interieur mit einem Dreibein von Walter Knoll und Textilien aus der aktuellen Kollektion von Linum, die perfekt zu Vintage-Stücken passt. 2 | Tapete „Zingara“ in Kombi mit schwarzer Leiste, beides Little Green. 3 | Rauchglas-Bodenleuchte in Seventies-Optik von Brokis. 4 | Leistet Beistand für Drinks und Knabbersachen: „Ninfea“, ab 950 €, Leolux. 5 | Ein origineller Stoff macht diesen Klassiker im Directoire-Stil für Paradiesvögel tauglich. Höhe 110 cm, entdeckt bei Grange. 6 | Neue Leuchte zur MidcenturyModerne: „Halley“ aus Kunststoff, Kollektion „Illustri“ von Aldo Bernardi. 7 | Der „Rio“-Tisch von Charlotte Periand verträgt sich mit vielen Looks und Materialien, ab 6.900 €, Cassina. 8 | „Mell“ als Sessel ist ein zurückhaltendes Möbel, ohne belanglos zu wirken, und damit universell einsetzbar, Entwurf von Jehs+Laub für Cor, ab 1.970 €. Infos S. 140.

den Josef Frank (schauen Sie mal in unseren ShoppingGuide auf Seite 43) einst formulierte: „Dinge, die man mag, passen immer zusammen.“ Mit einigen Modifikationen ... Erstens: Weniger kaufen und prüfen, ob ein Möbelstück ein langer Begleiter sein kann. Zweitens: Qualität kaufen, die trotz Gebrauchs-

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spuren ein Objekt besonders wirken lässt. Drittens: Bevor Sie sich von etwas trennen, stellen Sie Ihr Mobiliar doch einfach mal um und bringen Sie es in einen neuen Zusammenhang. Es ist mobil – wie der Name sagt, und macht Veränderungen mit. Eine gelungene Einrichtung muss zusammenwachsen ... |sd

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5 Nur f체r Mutige: Reiche, satte Farben wie Pflaume und Karminrot treffen auf gl채nzende Akzente in Gold oder Bronze; hier ist viel Fingerspitzengef체hl gefragt. Kombinieren und Einrichten darf ganz spielerisch sein. Bringen Sie unterschiedliche Muster, kontrastreiche, leuchtende Farben, verschiedene Ethnien oder zun채chst unvereinbar Scheinendes zusammen. Provoziert das Ergebnis die Sinne, um so besser.

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Akzente setzen metallische Elemente, die das Licht reflektieren und die Aufmerksamkeit der Augen erregen; verschiedene Materialien und Strukturen kitzeln den Tastsinn. Das Haus und die Wohnung werden zum experimentellen Spielplatz. |mlm


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1 | Den handgefertigten „Zeiss“-Spiegel gibt es in drei Größen und Formen; einen kunstvollen Facettenschliff haben alle gemeinsam, ab 1.190 €, Gallotti & Radice. 2 | Wahre Textilkunst: der „Chevronné“-Möbelstoff von Hermès in der Farbe „Cassis“, Design von Franck Mouteault. 3 | Trotz seiner Kompaktheit löst der Beistelltisch „Taco“ durch die doppelte Platte jegliche Platzprobleme, Cappellini. 4 | „Poppe“ ist kein Stuhl sondern ein Statement. Das Design stammt von Stefan Borselius und Bernstrand & Lindau für das schwedische Unternehmen Blå Station, ab 930 €. 5 | Chesterfield-Heftung und leuchtender Samt in „Deep Purple“; ohne Zweifel eine Kreation von Bretz, um 9.135 €. 6 | Aus der „As Simple As“Kollektion von Reuber Henning: „Salt & Pepper“-Teppich in der Farbe „Mon Chérie“, pro Quadratmeter 1.140 €. 7 | „Break“-Stühle und „W“-Tisch, Bross. 8 | Die Farbauswahl der „Gala“-Kollektion ist nahezu unerschöpflich, Casamance. 9 | Detailreiches „Julita“-Ledersofa, ab 3.675 €, Leolux. 10 | Besonderes Highlight: die unregelmäßige Form von Beistelltisch „Filù“, wahlweise in MDF, Marmor oder Metal, ab ca. 520 €, Arflex. Infos S. 140.

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Das Vintage-Thema hat viele Seiten und reicht von Antiquitäten über Klassiker bis hin zu Objekten, die in Würde altern können. Warum Dinge mit Patina uns gut tun? Voilà: 4

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„Eine original erhaltene Oberfläche bringt Atmosphäre in den Raum, eine Aura, fast etwas Geheimnisvolles“, weiß Johannes Kößler, Möbelrestaurator und Antiquitätenhändler in Babenhausen mit super Reputation. „Ein orginaler Farbton wirkt einfach besonders. Außerdem erhalten sich alte Materialien viel besser und haben eine ganz andere Lebenserwar-

tung als Industrieprodukte, von denen man sich doch trennt, wenn sie nicht mehr schön sind“, so der Fachmann, der vor allem von seinen Rokoko-Spiegeln (Abb. 5) schwärmt. „Sie stammen aus Süddeutschland und sind original erhalten, auch das Spiegelglas, was selten vorkommt. Die Blattvergoldung wurde auf verschieden bearbeitete Oberflächen aufgebracht, wodurch ein reizvolles Spiel zwischen matten und glänzenden Stellen entsteht.“ Genau diese Korrespondenzen sind auch für eine gelungene Einrichtung wichtig. „Man sollte immer versuchen, gewisse Qualitäten und Charakterzüge zu kombinieren. Das ist wie bei Stoffen. Textilien gleicher Struktur und Farbwelt harmonieren, doch man kann ein rustikales Gewebe auch mit etwas ganz Feinem akzentuieren.“ Das ist so wie die Kombi aus Rokoko-Glamour und roter Plastik-Flower-Pop-Tischplatte. |sd


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1 | Kupfer und Chrome zu kombinieren ist gewagt, passt aber dann, wenn man sich auf diesen Kontrast fokussiert. Leuchte „Dione“ in zwei Größen, ab 2.855 €, Licht im Raum. 2 | „Cheek-Natura“ verbindet Wohnlichkeit mit intelligenter Technik, die Leuchte merkt sich Ihre Lichtvorlieben, Oligo. 3 | Der Biedermeier-Nussbaumtisch mit aufstellbarem Blatt, lässt sich auch als Sichtschutz verwenden, um 3.800 €, Kunsthandel Johannes Kößler, dazu zwei Vintage-Stühle „Les Arcs“ von Pantenova. 4 | Langfristige Investition: Vasen von Paola C. 5 | Rokoko-Spiegel aus der Zeit um 1765, original erhalten, um 3.200 €, Johannes Kößler. Darüber strahlt eine „Cassiope“ von Max Sauze, um 1.200 € , dazu Tisch und vier Hocker von Fritz Reuter, je 1.900 €, über Bossecker Berlin. 6 | Relaxsessel mit Sixties-Charme und angenehmer Passform: „Salto“ in Leder wie abgebildet ab 1.650 €, Machalke. 7 | „Newman“, hier als Viersitzer, verkörpert die Kunst des Echten. Softkubischer Klassiker in außergewöhnlich ausdrucksstarkem Leder, das eine tolle Patina durch den täglichen Gebrauch bekommt. Design: Tamara Härty, in Leder N-Naturo Java wie abgebildet ab 4.580 €, Koinor. 8 | Ehrlich gesagt sind uns Sofa-Ecken und Kombinationen mit ausziehbaren Liegeflächen suspekt. Hier kommt eine Ausnahme, die dazu noch einen runden Rücken hat. Mit Samt bezogen avanciert die Kombi aus dem Programm „Onda“ zum Salonzentrum, ab 6.775 €, Rolf Benz.

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4 3 Natürliche Materialien und helle Stoffe sind einfach zeitlos. Zudem lassen sie sich wunderbar mit extravaganten Accessoires kombinieren, ohne dabei aufdringlich zu sein. Gerade beim Kombinieren gilt: Weniger ist manchmal mehr. Wer genug von faulen Kompromissen hat, wagt am Besten einen neuen Versuch und lässt einfach einmal alles weg, was ihn stört. Schon gleich stellt sich ein angenehmes und wahrscheinlich auch aufatmendes Gefühl ein. Genug vom vielen Schnick-Schnack – jetzt regiert der Minimalismus. Dabei muss keineswegs auf Luxus verzichtet werden, oft kommt da-

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durch überhaupt erst die ein oder andere Rarität zum Vorschein. Überhaupt ist das Thema Reizüberflutung omnipräsent. Deshalb tut man gut daran, sich einen Ort zu schaffen an dem man mal wieder zur Ruhe kommt und sich nicht zeitgleich auf Hunderte von Dingen konzentrieren muss. Es ist schon erstaunlich, wie schön Dekoartikel wirken können, wenn diese mit Bedacht eingesetzt wurden. |ed


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1 | LED-Leuchte „Roxxane“ gibt es nun auch als Home Short Variante fürs Schlafzimmer, ab 475 €, Nimbus. 2 | Das Tischsystem „Mirado“ von Bacher gibt es in vielerlei unterschiedlichen Varianten, das Modell mit Platte und Kufen aus Nussbaum gibt es ab 3.325 €. 3 | Gerade mal 71 cm hoch ist der entzückende Ledersessel „Dalma“ von Baxter. Preis auf Anfrage. 4 | Mit farbenfrohem Muster im Hintergrund bildet die Tapete „Casimir“ von Colefax and Fowler einen abwechslungsreichen Kontrast, Rolle ab 220 €. 5 | Das Kissenpotpourri bei Luiz zeigt die Vielvalt des Luxusherstellers. 6 | Absolut fantastisch ist der Entwurf von Hanns-Peter Krafft. Die Holzfiguren in Lebensgröße tragen natürlich echtes Schafsfell, Preis auf Anfrage, gesehen bei Meier.Germany. 7 | Die beiden Anstellelemente werden in der Mitte vom Buchentisch unterbrochen. Modell „Amber“ wurde von Roland Meyer-Brühl selbst designt. Weitere Informationen zu den Herstellern finden Sie in diesem Heft auf S. 140.

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1975 machten die Architekten Afra und Tobia Scarpa dem Möbelproduzenten Piero Ambrogio Busnelli (rechts im Foto) den Vorschlag, eine exklusive Kollektion auf die Beine zu stellen. Maxalto war geboren, fortan Inbegriff für Stil und Sophistication. Im ersten Jahr entstand der Sessel unten, 1979 der Tisch und die Stühle „New Harmony“, alle drei Scarpa-Entwürfe.

Bei Maxalto gehen Tradition und Fortschritt eine perfekte Synthese ein. Und das im 40. Jahr.

Kaum ein Einrichtungslabel steht so konsequent für den Stil einer neuen Klassik wie Maxalto. Von Liebhabern modernen Designs im Stil der 1980er- und 1990er-Jahre – oder böse gesagt: den „Ewig Gestrigen“ – als „altmodisch“ oder gar „langweilig“ abgetan, zeigte sich sehr schnell, dass tatsächlich das Gegen-

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teil der Fall war. Innerhalb kurzer Zeit wurde der Maxalto-Look zum Inbegriff für den Lifestyle einer neuen kosmopolitischen Elite weltweit, die Eleganz einer aufgesetzten Extravaganz vorzieht und sich Werten wie Tradition verbundener fühlt als sich in schnelllebigen Konsumwelten zu verlieren. Angefangen hatte alles vor exakt 40 Jahren, als die Architekten und Designer Afra und Tobia Scarpa ihren Auftraggeber Piero Ambrogio Busnelli überzeugen wollten, eine neue, exklusive Möbelkollektion zu gestalten. War es zuvor bei den Produkten für C&B sowie später für B&B Italia um primär industrielle Herstellung gegangen, stellten die drei nun die Handwerklichkeit stärker in den Mittelpunkt. „Gemeinsam riefen sie ein neues Unternehmen ins Leben, das nach dem Vorschlag von Scarpa Maxalto heißen sollte, eine Wortschöpfung aus dem Venezianischen „Massa Alto“, was soviel wie „das Höchste“ bedeutet, etwas von außerordentlicher Qualität“, erzählt Stefano Casciani in einem Essay, der zum Firmenjubiläum gerade erschienen ist. „Aus unternehmerischer Sicht eine äußerst unkonventionelle


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FIRMENPORTRÄT !

Mit Antonio Citterio beginnt im Jahr 1993 ein neues Kapitel Stilgeschichte. Entscheidung für die damalige Zeit, in der noch größte Begeisterung für den Kunststoff herrschte: die Verwendung natürlicher Materialien orientierte sich dagegen am organischen Design der nordischen Tradition, die von den Scarpas neu interpretiert wurde.“ Es ging darum, „Stilikonen“, wie Casciani es bezeichnet, zu entwickeln. Gut ein Jahrzehnt später geht Maxalto mit Antonio Citterio weit über diesen Ansatz hinaus. Die Linie in ihrer Gesamtheit wird stilprägend, weniger einzelne Möbelentwürfe. Dem ehemals skandinavischen Vorbild setzt Citterio nun ein neues Leitbild entgegen: Jean Michel Frank. Seine Möbel der Zwanzigerjahre sind Inbegriff einer klassisch ausgerichteten Moderne, die bis heute formale Gültigkeit besitzt. „Beim Entwurf der Maxalto-Kollektion folgte ich stets einem roten Faden: dem Stil einer bürgerlichen Wohneinrichtung und

der Tradition des vergangenen Jahrhunderts“, sagt Citterio. „Jedes Objekt drückt seine Funktion auf unmissverständliche und klare Weise aus. Ein Schreibtisch ist ein Schreibtisch und nichts anderes: die Stelle, an der er steht, wird zu einem Ort der Konzentration. Das stilisitische Erbe, auf dem Maxalto beruht, findet sich sowohl in den ausgewogenen Proportionen wieder, als auch in der taktilen Ausstrahlung der Materialien wie Holz, Lack oder Marmor.“ Es ist einzigartig! „Die Besonderheit liegt darin, dass es von modernen Klängen durchzogen ist, die den größten Innenarchitekten des 20. Jahrhundert die Ehre erweisen.“|sd

Antonio Citterio ist seit über zwanzig Jahren das Gesicht von Maxalto. Inzwischen sind fünf unterschiedliche Kollektionen oben entstanden.

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Niemand verlässt bei Regen und Kälte gerne das Haus; bewährte Alternative: Wolldecke und warmes Kaminfeuer. Unbestritten ist Kaminfeuer der Inbegriff der Gemütlichkeit. Spätestens nach einer Auszeit in einem Schweizer Chalet dürften sich darüber alle einig sein. Gerade in Übergangszeiten liefert der Kamin aber auch hierzulande schnell Wärme, ohne das herkömmliche Heizungssystem hinzuzuziehen. Die Produktvielfalt ist groß, sodass für alle Bedürfnisse ein passender Kamin gefunden werden kann. Spielt zum Beispiel Design und ein offenes Feuer eine größere Rolle wie Wärmespenden oder Energieeffizienz, kann ein Ethanol-Kamin den gewünschten Effekt erzielen. Eine zusätzliche Kochstelle oder Warmhalteplat-

te finden Interessierte bei Kaminen von Bullerjan und Firetube. Lässt man die Feuerromantik außer Acht, ist ein Kamin in den meisten Fällen sogar eine lohnende Investition. Energieeffiziente Modelle bieten erhebliche finanzielle Ersparnisse gegenüber Öl- und Gasheizungen. Suchen Sie doch Ihr persönliches Feuer und passende Accessoires in unserer Auswahl. |mlm

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1 | Eckdaten von „Klin“: doppelte Glastür, Brennschale aus Gusseisen, Seitenteile wahlweise aus lackiertem Stahl oder Serpentino-Stein, MCZ. 2 | Minimalistisches Brennholzregal aus HPL oder Edelstahl, 790 €, Conmoto. 3 | „Liebling, mir wird ganz heiß!“ So kann’s gehen bei Modell „Fairo Eco-prestige“, Kal-Fire. 4 | Vasen- und Teelichthalter-Arrangement von Habitat, von ca. 10 bis 30 €. 5 | „Ayman“-Couchtisch aus lackiertem Teakholz, 1.150 €, Flamant. 6 | 100 Prozent Baby-Alpaka-Wolle in „Dusk Blue“, um 190 €, Elvang. 7 | „Caballito Piccolo“-Hocker, Oscar Maschera.

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1 | Die perfekte Ergänzung zu prasselndem Kaminfeuer: Zwei Clubsessel „Lobby“ aus massivem Holz und Naturfaser-Geflecht neben dem „Deposito“-Beistelltisch, um 1.410 € und 630 €, Lambert. 2 | Die „Stecco“-Leuchte von Oscar Maschera entwarf Nestor Perkal. Sie feierte dieses Jahr auf dem Salone del Mobile Premiere. 3 | Kissen verleihen dem Sofa mit wenig Einsatz ein neues Gesicht. Von oben nach unten: Sofakissen Iness, Sidi, Yuna, Cream, Toffee, die letzten beiden aus der „Rid“-Kollektion; zwischen 30 und 40 €, Bettenrid. 4 | Das ikonische Design von „Wall B“ entwarf Andrea Crosetta und spielt mit weichen Rundungen und strengen Linien, Antrax. 5 | Handarbeit und feinstes Leder: der „Hook“-Korb für Brennholz, Zeitschriften oder Wäsche ist in unterschiedlichen Größen erhältlich. Gefunden beim italienischen Familienunternehmen Pinetti. Herstellerinfos finden Sie ab Seite 140.

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6 | Das Panorama-Fenster des „Lounge“-Kaminofens ermöglicht eine uneingeschränkte Sicht auf das Feuer, dank geringer Tiefe ohne großen Platzbedarf, Austroflamm. 7 | Der Ethanolkamin „Takibi“ ( japanisch für Lagerfeuer) hat, wie üblich für seinesgleichen, mehrere Vorteile: er ist genehmigungs-, wartungsfrei und produziert keinen Ruß oder Geruch. Das Design stammt vom Hamburger Michael König, Artepuro. 8 | Klassisches Design: Pelletkaminofen „Filo“, Rika. 9 | Aus der „Home“-Kollektion: der Leder-Hocker „Patrick“, Oscar Maschera. Herstellerinfos S. 140.

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KAMINE !

Das Label Antoinette Poisson ist mustergültig, wenn es um Tapeten und edle Papiere geht. „Unsere Muster sind sehr geometrisch und passen ganz ausgezeichnet zu zeitgenössischem Design. Die blumigen und mehr klassischen Motive lassen sich auch in Schwarz-Weiß drucken ohne Kolorierung, und das sieht sehr modern aus“, weiß Julie Stordiau. Zusammen mit Jean-Baptiste Martin und Vincent Farelly rief sie 2012 „À Paris chez Antoinette Poisson“ ins Leben und das zu Ehren der Marquise de Pompadour, der Maitresse des Sonnenkönigs. Sie liebte die Künste und Tapeten insbesondere. Die drei ausgebildeten Papierrestauratoren und Firmengründer

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verfolgen nun das hehre Ziel „die Kunst des Handdrucks auf Papier und den Charme sowie die Delikatesse der Einrichtung des 18. Jahrhunderts neu zu beleben.“ Zunächst entstanden vor allem Tapeten, doch inzwischen auch Papeterie und Textilien. „Eine Rückkehr zum Handgemachten mit Unregelmäßigkeiten und authentischer Unvollkommenheit“, so Stordiau und lacht: „Meloman hört auch lieber Platten als CDs. Doch unsere Objekte haben eine menschliche DNA. Wir sind Handwerker.“ Das freut vor allem Interior Designer in Frankreich, Spanien und den USA, die dort auf höchstem Niveau arbeiten. „Für ein amerikanisches Projekt stellen wir gerade Papiere in der DominoDrucktechnik her, die für eine Decke verwendet werden, und arbeiten an Mustern für einen Museumsshop.“ In einigen


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PORTRÄT !

Läden gibt es bereits die witzigen Lampenschirme und auch ein erstes Möbel, einen Hocker mit Textilbespannung. Stellt man ein Tablett darauf ab, lässt er sich als kleines Tischchen verwenden. Viele Produkte werden personalisiert, sei es mit Initialen oder durch die Fertigung nach Kundenwunsch. Faszinierend ist die Technik, in der die Tapeten entstehen: Die Model für den Druck haben eine Größe von zirka 33 auf 42 Zentimeter. Mit ihnen werden die Muster auf lange schmale Bahnen gebracht und in einem nächsten Arbeitsgang von Hand koloriert. „Die Domino-Papiere lassen sich für vieles einsetzen: um Bücher einzuschlagen, Kisten oder ganze Schränke zu bekleben – man kann sie aber auch klassisch als Tapete einsetzen“, erklärt Martin und ergänzt: Man muss nicht gleich eine ganze Wand tapezieren, sie können auch einzeln als Dekoration aufgehängt werden.“ So kann auch eine Korrespondenz zu den Stoffen entstehen. „Als Kissen oder zusammengenäht als große Fläche.“ Ganz egal, Antoinette hätte ihre Freude. |sd

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Textilien gekonnt einzusetzen, vielleicht noch auf Tapeten abzustimmen, ist etwas für Fortgeschrittene. Weniger ist dabei meistens mehr, wenn Details zur Geltung kommen sollen. Wer derzeit in die Farbwelten führender Textilhersteller abtaucht, findet sich auf einem Ozean wieder: „Petrol. Graublau. Türkis und Aquamarin und Wasserfarben fließen ineinander und werden bisweilen mit Pop-Schattierungen aufgemischt“, beschreibt Dominique Kieffer die Töne ihrer neuen Kollektion

und kommt ins Schwärmen: „Fein, samtweich und dann – zerkratzter Chenille mit unregelmäßiger Webung.“ Kieffers Kreationen sind in jeder Hinsicht besonders und zeigen: Mit Luxustextilien wie diesen ist ein behutsamer Umgang angesagt. Sie sind wie Operndiven und vertragen kaum eine Nebenbuhlerin.

1 | Sessel mit „Drops“-Bezug aus der Dominique-Kieffer-Kollektion für Rubelli: Für dieses Muster wird ein Chenille aus reiner Baumwolle industriell gefärbt, dabei wird der Gewebegrund mit chemischen Zusätzen gebleicht, wodurch ein unregelmäßiges Tropfendesign entsteht, das an ein Kunstwerk denken lässt. 2 | Die Tapete ist eine moderne Interpretation klassischer Toile-de-Jouy-Tapeten aus dem 18. Jahrhundert. „Anvers“ pro Rolle um 210 €, Manuel Canovas. 3+4 | Für den Stoff „Knitted“ aus der Kieffer-Kollektion wird ein Trikot-Stoff aus Baumwolle und Polyester auf ein Leinwandgewebe kaschiert, um dem Stoff mehr Festigkeit zu verleihen, neu bei Rubelli. 5 | In diesem Gefährt fühlen Sie sich so sicher und komfortabel wie im legendären Zug: Bett mit Kopfteil aus der „Orient Express“-Kollektion, Treca. 6 | Deckenlüster mit Kristallbesatz, Lolli&Memolli.

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4 „Stile und Farben zu mischen, ist eine spannende Aufgabe. Hierzu braucht es Inspiration und die ist Vertrauenssache, vor allem in sich selbst“, weiß Angela Schramm von Schramm Werkstätten. 1 | Bei Box-Spring-Betten liegen Federkern- und Taschenfederkernmatratze aufeinander und garantieren besten Komfort, hier bei „Quadro“ mit Stoffen und Bettwäsche aus der Kollektion der Schramm Werkstätten. 2 | Wie man sich bettet so liegt man: Nacht-Couture aus Leinen, Baumwolle mit Kaschmir und einem Seidenbrokat (Kissen „Ariel“ mit Schuppenmuster). Alles wird auf Wunschmaß in Hürth bei Köln genäht und kostet deshalb auch ein bisschen mehr ... Manufaktur Luiz. 3 | Auch die Merionoplaids stammen von Luiz. 4 | Auf dem Bett „Side“, übrigens auch ein Box-Spring-Modell, liegen Stoffe und Bettwäsche von Schramm, dazu ein Wollplaid von Arcade und Dekokissen von Designer’s Guild.

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We Love To Entertain You Vorhang auf für das Kino zu Hause: Mit diesen Produkten kommt der Lieblingsfilm groß raus. „Wir wünschen gute Unterhaltung“, hieß es früher im Fernsehen. Eine adrett gekleidete TV-Ansagerin verabschiedete sich mit diesen Worten vom Zuschauer und stimmte ihn auf den folgenden Spielfilm ein – wohl wissend, dass auf dem Bildschirm damaliger Röhrenfernseher das Programm lange nicht so gut wirken würde wie im Kino. Heute sieht alles anders aus. Die Ansagerinnen im Kostüm sind kostümierten TV-Amazonen

gewichen, die in Weltraumanzügen und computeranimierter Schwerelosigkeit das Motto des Senders intonieren: „We Love to Entertain You“. Riesige Flachbildschirme und klangvolle Surround-Systeme bringen das Kino nach Hause. Denn dort, wo weder tuschelnde Sitznachbarn noch der Geruch warmer Nachos mit Käsesoße den Filmgenuss stören, ist gute Unterhaltung einfach am besten. |fog

MÄNNERSPIELZEUG AV-Receiver sind die Super-Sportwagen unter den Soundsystemen. Sie dienen als Umschalter für alle Geräte, die am TV angeschlossen werden und bringen mit bis zu 11 Lautsprechern das Wohnzimmer zum Beben – so wie dieser Bolide von Denon, 2.300 €. Kaufinformationen im Heft ab Seite 140.

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RAT ZUR TAT !

LOGENPLATZ Relax-Sessel mal anders: als HeimkinoEnsemble mit Doppelhocker, der Stauraum für Filme und Fernbedienungen bietet. Stressless, in Leder ab 7.255 €.

SCHIRMHERR linke Seite oben: Organische Leuchtdioden, kurz OLED, bringen eine neue TV-Generation zum Strahlen, weil sie neben brillanten Farben auch perfektes Schwarz darstellen können. Panasonic, um 10.000 €

BILDWERFER Ganz großes Kino geht nur mit Projektor. Am besten mit einem Modell, das volle HDAuflösung und alle Farben des HDTV-Standards REC 709 unterstützt – so wie dieses Exemplar von Beamer-Spezialist Benq, um 1.100 €. Bezugsquellen in diesem Heft ab Seite 140.

FILMTRESOR

Kaleidescape aus den USA ersetzt das DVDRegal und macht Filme auf Knopfdruck verfügbar – inklusive Cover und Inhaltsangabe. Der Bluray-Wechsler fasst bis zu 320 Scheiben, DVDs lassen sich auch auf eine Festplatte kopieren.

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SONNENKÖNIG Sogenannte SUHD-Fernseher von Samsung zeigen Programme nicht nur in der neuen Ultra HD-Auflösung mit vier Mal so vielen Pixeln wie bisher (3840 x 2160), sie sind dabei auch besonders hell: Ihre extra starke LED-Hintergrundbeleuchtung mit Nanokristallen lässt das Bild sogar tagsüber im sonnendurchfluteten Wohnzimmer knackig und brillant aussehen, ab 2.500 €. Kaufinformationen Seite 140.

RATGEBER

WANDMALEREI

Die Steigerung von Ambilight heißt Ambiliux: Der jüngste Philips-TV lässt seine Umgebung nicht nur in den Farben des laufenden Programms erstrahlen, er projiziert eine abgesoftete Version des TV-Bilds auf die Wand.

Alles Wichtige zum Fernseherkauf – zusammengefasst auf 16 Seiten. Der „Pocket-Guide TV-Geräte“ wird von Herstellern und Fachhändlern gemeinsam herausgegeben. Er beantwortet Fragen wie: Was ist Ultra HD? Worin unterscheiden sich LED- von OLED-TVs? Und empfange ich mein Programm am besten per Antenne, Kabel, Satellit oder Internet? Die Broschüre gibt es kostenlos zum Download auf www.gfu.de und www.bvt-ev.de

VIDEOTHEK Mit „Video on Demand“ (VoD) kommen Spielfilme und TV-Serien direkt aus dem Internet auf den Fernseher. Firmen wie Amazon, Google, Maxdome und Netflix haben das Streaming populär gemacht. Voraussetzung ist ein Smart-TV mit Internet-Anschluss, der über eine App des jeweiligen Anbieters verfügt. Ältere Geräte lassen sich mit einer Streaming-Box für den HDMI-Anschluss nachrüsten. Besonders preiswert: Google Chromecast (Bild) für rund 40 Euro und der Fire TV Stick (50 Euro) von Amazon. Wer mehr ausgibt, bekommt mit Amazon Fire TV (100 Euro) und Apple TV (ab 180 Euro) kleine Spielkonsolen, die viel mehr können als einfach nur Filme wiedergeben.

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Heizkosten sparen kann so schÜn sein. Nur das Heat Memory System und die Xtra Technologie von Austroflamm vereinen elegantes Design mit einem entscheidenden Vorteil: einzigartige Wärmespeicherung, die richtig Geld spart! Mehr Informationen und Modelle unter www.austroflamm.com.


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SOUNDPROJEKTOR Lautsprecher hören, wo keine sind: Ein Soundprojektor unterm Fernseher schickt berechnete Schallstrahlen gegen die Wände, wo sie abprallen und den Zuschauer mit Klang einhüllen, ab 300 € bei Yamaha. HENKELMANN Das kabellose Lautsprechersystem „Fidelio E6“ KLANGFUNDAMENT Der Raumfeld Soundbar am Fernseher wird unterstützt von einem Subwoofer, der mit seiner flachen Form unters Sofa passt. Hat das Heimkino Pause, spielt er als Teil des Multiroom-Systems auch exzellent Musik. Um 1.300 €.

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von Philips hat zweiteilige Boxen. Ihr Oberteil mit Henkel ist abnehmbar und lässt sich während des Films hinters Sofa stellen – für einen noch imposanteren Raumklang, um 900 €. Bezugsquellen und Kaufinformationen finden Sie ab Seite 140.


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RAT ZUR TAT !

RUNDFUNK Lautsprecher, die nach allen Seiten abstrahlen, verteilen den Schall gleichmäßig im Raum. Die Modelle der Serie Wireless 360 von Samsung arbeiten außerdem drahtlos und benötigen nur einen Stromanschluss. Sie verbinden sich per Bluetooth oder WLAN mit Samsung-Fernsehern und den Soundbars des Herstellers. Eine Multiroom-Funktion für Musik im ganzen Haus gibt’s obendrauf, ab 200 €. Samsung.

RÜCKENWIND Surround-Sound klingt am besten, wenn auch Schall von hinten kommt. Dort fest installierte Lautsprecher lassen sich aber mit anspruchsvoller Innenarchitektur nicht immer vereinbaren. Dann kann ein Multiroom-System wie Music Flow von LG die Lösung sein: Drahtlose Boxen kommen nur bei Bedarf ins Heimkino und spielen ansonsten in anderen Räumen Musik. Entsprechende Kombinationen mit Soundbar am Fernseher gibt es ab etwa 800 €.

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Und was gibt es Neues in Bremen? Sie lieben Kunst, Kultur und elegante Herbergen? Dann haben wir eine Überraschung für Sie: Gewinnen Sie eine exklusive Ausstellungsführung und Übernachtung im Atlantic Grand Hotel. Bis Anfang April richtet die Wilhelm Wagenfeld Stiftung in Bremen ihren Fokus auf die Linse von Fotografen – genauer gesagt, auf die Sachfotografie von Designern und Künstlern. Seit 1993 bewahrt die Stiftung den Nachlass des einflussreichen Gestalters auf, darunter über 2.000 in der Werkstatt Wagenfeld archivierte Fotos. Nur wenige sind vereinzelt publiziert, das Gros war noch nie öffentlich zu sehen. Die Ausstellung präsentiert Sachfotografie als zentralen Bestandteil der Designgeschichte. Arbeiten wie die Aufnahmen eines Wagenfeld-Services (1995) von Hans Hansen (oben von links), das von Willi Moegle 1957 inszenierte Heinrich-Löffelhardt-Service und die Werksaufnahme einer Wagenfeld-Glasvase veranschaulichen, dass die Wahr-

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nehmung mancher Designer stärker durch Fotos ihrer Arbeiten geprägt wurde als durch die Objekte selbst. Sachfotografie ist zu keiner Zeit so objektiv, wie man annehmen könnte. Die Gegenüberstellung von neueren und historischen Aufnahmen bietet Anlass zu Fragen, über die sich weit über den Ausstellungsrahmen hinaus diskutieren lässt. Vielleicht bei einem Glas Wein in der Bar des Atlantic Grand Hotels Bredenplatz?

Wenn Sie Freude an einem Kulturtag mit exklusiver Führung durch die Ausstellung, einem Katalog als Geschenk und einer Nacht im Atlantic Grand Hotel Bredenplatz haben, schreiben Sie uns eine Karte.


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COPYRIGHT V. L. N. R. MAK/ ASLAN KUDRNOFSKY; STEFAN SAGMEISTER; MAK/ ASLAN KUDRNOFSKY

HOTSPOTS !

Passivität als Glückskiller – Die Besucher werden aufgefordert, statt zu betrachten selbst zu agieren. Mehr Aktivität führt zu Glückseligkeit, so wird die Aussage der „Happy Show“ zitiert. Getreu dem Motto steigt der Besucher auf das Fahrrad und treibt die Neonschrift „Seek Discomfort“ mit eigener Muskelkraft an.

Alle sieben Jahre schließt Grafik-Gott Stefan Sagmeister sein New Yorker Studio für ein Sabbatical; das letzte war im Jahr 2009, dieses Jahr dürfen wir seine Früchte ernten. Was sind Stefan Sagmeisters liebste Süßigkeiten? Wohl nicht die Kernfrage der Ausstellung „The Happy Show“, aber eine der vielen Antworten auf der Suche des Grafik-Großmeisters nach Glück. Silberne Teller offenbaren die Antwort auf die Eingangsfrage und interaktiv bestimmen die Besucher ihren „Glücksgrad“. Über zehn Jahre beschäftigte sich Sagmeister mit der

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Frage: Was macht uns glücklich? Dabei blieb es nicht bei einem Gedankenspiel; der Wahl-New Yorker testete Meditation, kognitive Therapien und stimmungsaufhellende Medikamente am eigenen Körper. Nach Stopps in Nordamerika und Paris werden die Ergebnisse bis 28. März 2016 im Museum für angewandte Kunst in Wien als bunte Wundertüte offenbart. |mlm


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China hat einen neuen supercoolen Concept Store, und Leipzig zeigt sich ganz europäisch: eine Stadt im Art-déco-Rausch. HANGZHOU: Kaffee-Bar, Kunstgalerie und VIP-Treffpunkt – der erste Concept Store von Creazioni avanciert zum kreativen Mittelpunkt der chinesischen Metropole. Neben Möbeln des italienischen Herstellers wird nach interdisziplinärem Vorbild Mode, Düften und Farben eine einzigartige Plattform geboten. Bei der Eröffnung begrüßten unzählige „Flo“-Frösche die Gäste. LEIPZIG war in den Twenties ein wichtiges Kunstzentrum und eine Metropole des deutschen Art déco. Eigentlich ein französischer Luxusstil, gab es Interpretationen des stark von Mode und Tanzrevuen inspirierten Stils in ganz Europa. Zackige Muster und expressionistische Dekore in Deutschland, elegante Sachlichkeit in Skandinavien. Das zeigt bis Anfang April die Ausstellung „Art déco. Elegant, kostbar, sinnlich“ mit 450 Objekten im Grassi Museum für angewandte Kunst. |sd

Oben: Zur Eröffnung des ersten Concept Stores von Creazioni in Hangzhou deuteten die „Flo“-Frösche den Gästen den Weg. Unten: Art déco, die Zeit zwischen 1915 und 1940, ist ein Luxusstil aus Frankreich, der ganz Europa inspirierte. Das zeigt das Leipziger Grassi Museum.

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BEZUGSQUELLEN !

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ZU BESUCH BEI !

Die Dysons jetzt im Doppelpack Zum Einstieg ins väterliche Unternehmen präsentiert Jake Dyson eine Leuchte, die seinen Erzeuger zum Strahlen bringt – ohne über innovative Technik diskutieren zu müssen. Den Erfindergeist hat Jake von seinem Vater James Dyson geerbt. Mit über 6.000 Mitarbeitern weltweit ist dessen Firma ein äußerst erfolgreiches Unterfangen: Dyson wurde 1993 gegründet und ist vor allem für die Technologie des beutellosen Staubsaugen bekannt. In den letzten Jahren kamen weitere Produktkategorien wie beispielsweise Ventilatoren, Heizlüfter und Händetrockner hinzu. Neuster Clou der Dyson Group ist die Expansion auf den Leuchtensektor. Bereits 2006 gründete Sohn Jake ein unabhängiges Unternehmen für Lichttechnologie und forschte zum Thema Haltbarkeit von LED-Lampen. Durch die „Heat Pipe“-Ableitungsmethode gelang ihm und seinem Team nach jahrelanger

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Forschung der Durchbruch, denn sie konnten die Lebensdauer der Leuchten auf satte 37 Jahre erhöhen. „Meine Arbeit dreht sich um Erfindung, Technik und Problemlösung. Wir kreiieren neue Technologien“, so Jake Dyson. Seine Begeisterung für Technik verbindet ihn mit seinem Vater doch arbeiten die beiden eigenständig. Abseits vom Office verbringt er am liebsten Zeit mit Frau und Tochter und hat eine Schwäche für Rugby, Formel 1 und Cricket. |ed

Jake Dyson entwickelt LED-Leuchten und ist damit nun in das Familienunternehmen eingestiegen. Oben: James und Jake im Talk.


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