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GASTVORSTELLUNG
Im Feld der Verfolger
Neben Schalke, Nürnberg und Heidenheim will auch der HSV noch ins Aufstiegsrennen eingreifen
hintere Reihe v.l. Maximilian Rohr, Amadou Onana, Toni Leistner, Jonas David, Mikkel Kaufmann, Josha Vagnoman, Robert Glatzel 3. Reihe v.l. Aaron Opoku, Jan Gyamerah, Jonas Meff ert, Robin Meissner, Klaus Gjasula, Sonny Kittel, Stephan Ambrosius, Sebastian Schonlau, Bakery Jatta 2. Reihe v.l. Trainer Tim Walter, Co-Trainer Filip Tapalovic, Co-Trainer Julian Huebner, David Kinsombi, Moritz Heyer, Manuel Wintzheimer, Miro Muheim, Reha-Trainer Sebastian Capel, Athletiktrainer Daniel Muessig, Maskottchen Dino Hermann, vorne v.l. Co-Trainer Merlin Polzin, Anssi Suhonen, Jeremy Dudziak, Torwart Tom Mickel, Torwart Daniel Heuer Fernandes, Torwart Leo Oppermann, Tim Leibold, Ludovit Reis, Torwarttrainer Sven Hoeh
Genau wie in der vorangegangenen Saison verabschiedete sich der Hamburger SV in der letzten Spielzeit am 28. Spieltag von einem direkten Aufstiegsplatz. Am Ende blieb nur der verpasste Wiederaufstieg, nachdem die Hanseaten über weite Strecken der Spielzeit einen der oberen Tabellenränge inne hatten. Und obwohl noch 18 Punkte bis zum Ende der Spielzeit zu vergeben sind, kann es gut sein, dass der HSV auch in der Saison 2022/23 in der 2. Liga spielen wird.
Zu den Anfängen Am 29. September 1887 fusionierten die beiden Vereine Hohenfelder SC und Wandsbek-Marienthaler SC zum Sport-Club Germania von 1887, einem der drei Stammvereine des heutigen HSV. Dieses Datum gilt auch heute als das offi zielle Gründungsdatum des Vereins. Zu den Gründungsmitgliedern zählten überwiegend Schüler des Matthias-Claudius-Gymnasiums in Wandsbek. Am 1. Juni des Folgejahres entstand der zweite Stammverein des heutigen HSV: Schüler des Hamburger Wilhelm-Gymnasiums gründen den Hamburger FC von 1888, der im Volksmund nur Hamburger FC oder HFC88 genannt wurde. Als Vater des Vereins gilt der Turnlehrer der Schüler, Dr. Wilms, der den Fußball als Sport eingeführt hat. Gespielt wurde damals auf der Moorweide im Stadtteil Rotherbaum. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts schlossen sich weitere Vereine dem HFC an, welcher am 1. Januar 1904 zum Sportplatz am Velodrom zog. Am 1. Januar 1912 schloss sich „Tull“ Harder von Eintracht Braunschweig dem Hamburger FC an. Er war einer der besten und populärsten Fußballspieler seiner Zeit und erreichte mit dem HSV später große Erfolge. Unter den Anhängern des HSV wurde er wegen seiner Torgefahr auch „König der Mittelstürmer“ genannt. Bis ins Jahr 1920 fanden weitere Fusionen Hamburger Vereine statt, die als Hamburger SV unter
DER HAT DAS SAGEN
Mit Tim Walter sitzt ein ehemaliger Kieler auf der Trainerbank des Hamburger SV. Seine Trainerkarriere begann der gebürtige Bruchsaler in der Jugendarbeit des Karlsruher SC, wo er die U15 bis U19 zwischen 2007 und 2015 coachte. Danach folgte er dem Ruf des FC Bayern München, wo er zwei Jahre die U17 übernahm, bevor er bei der Reserve der Profi mannschaft auf der Bank saß. In der Saison 2018/19 trainierte Walter die Kieler Störche, ehe er zur Saison 2019/20 zum VfB Stuttgart wechselte. Seit Beginn dieser Spielzeit trägt der 46-Jährige die Verantwortung beim Hamburger SV und hat dort einen gültigen Arbeitsvertrag bis zum 30. Juni 2023.
Spielertrainer Rudi Agte den 2. Platz in der Hamburger Liga beendeten.
Ein neues Zuhause Das Altonaer Volksparkstadion wurde durch die Folgen des 2.Weltkrieges sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Teilweise aus den Trümmern der bombardierten Stadt Hamburg wurde das neue Volksparkstadion aufgebaut. Es wurde um eine Tribüne mit schlichten Holzbänken erweitert und bot nun Platz für 75.000 Zuschauer, davon alleine 20.000 Sitzplätze in der neuen zweistöckigen Tribüne. Am 12. Juli 1953 wurde das Volksparkstadion eingeweiht. Mit der Einführung der Bundesliga 1963 musste der HSV sein Zuhause am Rothenbaum räumen und künftig im Volksparkstadion spielen. Der DFB untersagte den Spielbetrieb auf dem Traditionsgelände, obwohl das Fassungsvermögen für die Hälfte der Bundesligaspiele gereicht hätte. Pünktlich zur WM 1974 in Deutschland wurde die Modernisierung des Volksparkstadions abgeschlossen. Es wurde eine neue größere Gegentribüne gebaut, 20.000 Sitzplätze überdacht und eine elektronische Anzeigentafel installiert. Wegen der Umbauarbeiten fasste das Stadion fortan 61.200 Plätze, davon alleine 28.500 Sitze. Die eingefl eischten HSVFans waren künftig in der Westkurve zu fi nden, vor allem in Block E. Auch der Sportplatz am Rothenbaum wurde für 60.000 DM renoviert.
Weiterhin ungeschlagen Seit der Saison 2018/2019 duellierten sich KSV und HSV bereits sieben Mal. Keine der Begegnungen konnten die Hamburger dabei für sich entscheiden. Viele Holstein-Fans dürften mit Freude an die erste Partie im Bundesliga-Unterhaus am 3. August 2018 zurückdenken, als die Störche durch eine überlegene Leistung drei Punkte und ein deutliches 3:0 im Volkspark entführten. Während es noch torlos zur Halbzeit in die Katakomben des Stadions ging, legten die Störche im zweiten Durchgang so richtig los. Jonas Meff ert, David Kinsombi und Mathias Honsak besorgten damals die Treff er für die Kieler. Ein Wiedersehen gibt es heute mit Meff ert und Kinsombi, die mittlerweile auf der Gehaltsliste des HSV stehen. Das letzte Duell verlief hingegen deutlich ausgeglichener. Beim 1:1-Unentschieden am 30. Oktober 2021 erlebten knapp 40.000 Zuschauer auf den Rängen des Volksparkstadions, wie zunächst die Gastgeber in Führung gingen. Julian Korb brachte Faride Alidou im eigenen Strafraum zu Fall, sodass Schiedsrichter Marco Fritz auf den Punkt zeigte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Sonny Kittel souverän zum 1:0 (12.). Mit der knappen Führung ging es dann auch in die Pause. Nach dem Wiederanpfi ff waren die Kieler allerdings das wachere Team und erwischten die Gastgeber direkt auf dem falschen Fuß: Fin Bartels fand in der Mitte
HOLSTEIN-DUELLE
Mit 13:8 Toren führen die Kieler in der gemeinsamen Zweitligazeit die Tore-Statistik deutlich an. Die meisten Treff er bekamen die Zuschauer dabei am 8. Juni 2020 bei einem 3:3-Unentschieden im Volkspark zu sehen. Während Aaron Hunt und Joel Pohjanpalo für den HSV trafen, erzielten Alexander Mühling, Emmanuel Iyoha und Jae-Sung Lee die Treff er für die Störche. Letzterer rettete den Gästen von der Kieler Förde sogar erst in der Nachspielzeit einen Punkt (90.+2). Insgesamt ist Holsteins Zweitliga-Bilanz gegen den HSV eindeutig positiv: Zwei Partien entschied die KSV für sich, in den weiteren fünf Duellen teilten beide Seiten die Punkte, sodass Holstein gegen den Nordrivalen in Liga zwei noch ungeschlagen ist. Benedikt Pichler, der HSV-Keeper Marko Johansson zum Ausgleich tunnelte (47.). Trotz des optischen Übergewichts der Gastgeber entführten die Kieler so einen Punkt aus dem Volkspark.