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IZB: Trends für die Zukunft

VfL: Hecking muss gehen

Vorsfelde gibt Jugend Raum

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Sonntag, den 23. Oktober 2016 · Nr. 42/40. Jahrgang Poststraße 41, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

Außerordentliche VW-Betriebsversammlung in Wolfsburg

Osterloh: „Werden nicht über weniger Geld verhandeln“ WOLFSBURG. Rund 20.000 VW-Mitarbeiter kamen am Donnerstag zu einer außerordentlichen Betriebsversammlung auf dem Werksgelände zusammen. Hintergrund war der Stand der Verhandlungen zum Zukunftspakt und die damit verbundenen Einsparmaßnahmen. VW-Markenvorstand Herbert Diess: „Der Zukunftspakt legt das Fundament dafür, die Wettbewerbsfähigkeit der Marke Volkswagen deutlich zu steigern.“ Volkswagen werde die Produktivität nachhaltig erhöhen, Bürokratie abbauen, Elektromobilität, Digitalisierung und automatisiertes Fahren zu Kernkompetenzen des Unternehmens machen. Mit Blick auf Beschäftigung und die Zukunft der Standorte sagte Diess: „Wir müssen die Mannschaft verkleinern, aber es wird keine Entlassungen geben. Zugleich bieten wir für

jeden Standort eine Zukunftsperspektive an. Und zwar eine handfeste, realistische Perspektive, die sich im harten Wettbewerb unserer Branche auch durchsetzen lässt. Wir bremsen den Ausbau konventioneller Technologien, investieren dafür aber in Zukunftstechnik wie die E-Mobilität, die digitale Vernetzung, neue Mobilitätsdienste.“ Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh wollte dem Abschluss des Zukunftpaktes keine Erfolgsgarantie geben: „Wir haben als Gesamtbetriebsrat unsere roten Linien definiert. Erstens: Kei-

ne betriebsbedingten Kündigungen bei Volkswagen. Zweitens: Die Transformation der Belegschaft darf ausschließlich entlang der demographischen Kurve stattfinden. Die Altersteilzeit, die wir als IG Metall in der letzten Tarifrunde geregelt haben, ist dabei ein wesentliches Instrument. Die Regelungen des Volkswagen-Weges müssen in diesem Prozess gelten. Drittens: Bestehende Tarifverträge werden nicht zur Diskussion gestellt. Viertens: Standortgrößen (Beschäftigtenzahl) müssen im Rahmen des Zukunftspaktes festgelegt und garantiert werden.“

VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh (kl. Foto) bei der zusätzlichen Betriebsversammlung im Werk Wolfsburg am Donnerstag. Foto: VW Betriebsrat

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Osterloh forderte, für alle Standorte eine klare Zukunftsperspektive zu geben, „sonst wird es mit dem Zukunftspakt nichts“, so Osterloh weiter, und bekräftigte: „An bestehenden Tarifverträgen wird nicht gerüttelt. Wir werden nicht darüber verhandeln, dass VWBeschäftigte künftig weniger Geld verdienen sollen.“ Zu den Medienberichten über einen möglichen Stellenabbau von 30.000 Stellen erklärte Betriebsratschef Osterloh: „Das ist schlicht und ergreifend unwahr. In den nächsten zehn Jahren könnten jedes Jahr rein rechnerisch zwischen 1.500 und 2.500 Kollegen in die Altersteilzeit gehen. Das ist unsere Chance. Wir werden auch neue, zukunftsträchtige Aufgabenfelder an den Standort Wolfsburg holen. 700 neue Stellen sind bereits identifiziert. Wir sprechen hier über Aufgaben im Bereich Digitalisierung und IT. Wenn es darum geht, Volkswagen in eine neue Zukunft zu lenken, die unsere Arbeitsplätze dauerhaft sicher macht, dann können wir darüber reden. Denn wir sind sicher, dass unsere Belegschaft dazu bereit ist, die schwierige Situation wie schon so oft in unserer Unternehmensgeschichte gemeinsam zu meistern.“ Volkswagen Personalvorstand Karlheinz Blessing sagte in einer anschließenden Talkrunde zur Reduzierung von Arbeitsplätzen: „Wo Aufgaben entfallen, werden wir Stellen nicht wieder besetzen. Wir nutzen die Altersstruktur der Belegschaft, außerdem steht uns mit der Altersteilzeit ein sehr wirksames Instrument zur Verfügung. Fest steht ebenso: Wo zukunftsorientierte Aufgaben entstehen, werden wir auch neue Arbeitsplätze schaffen.“

Rund um die VW-Arena wurde der Ernstfall simuliert.

VfL-Stadion wurde evakuiert

400 Polizeibeamte probten den Ernstfall WOLFSBURG (jb). Wer am Mittwochmittag rund um die VW-Arena unterwegs war, dürfte sich über die große Polizeipräsenz gewundert haben. Rund 400 Beamte spielten dort das Szenario eines Terroranschlages durch. Die Übung begann am Vormittag als ganz normaler Bundesligaspieltag. Rund 200 Beamte mimten die Gästefans, die vom Bahnhof entlang des Mittellandkanals in Richtung Stadion eskortiert wurden. Dort angekommen, folgten die üblichen Einlasskontrollen. Pöbelein der „Fans“ gegen die Polizeibeamten, aber auch Auseinandersetzungen zwischen Heim- und Gast-Anhängern wurden schnell unterbunden. Zum Einsatz kamen dabei neben Hundeführern auch berittene Einheiten. „Es waren normale Situationen, wie es sie bei jedem Bundesligaspiel gibt“, fasste Wolfsburgs Polizeisprecher Sven-Marco Claus die Übung des Vormittags zusammen. Am Nachmittag dann „eskalierte“ die Situation. Das Szenario: nach dem Hinweis auf

einen terroristischen Anschlag während eines Fußballspiels muss die Volkswagen-Arena evakuiert werden. Um das Ganze noch realistischer zu machen, nahm auch StadionSprecher Georg Poetzsch an der Übung teil und machte Durchsagen an die „Zuschauer“. Insgesamt beteiligten sich rund 400 Beamte aus der Region, darunter aus Salzgitter, Peine, Gifhorn, sowie von der Bereitschaftspolizei Hannover und Braunschweig an der Übung. Es sei „wichtig, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Polizeieinheiten geschult“ werde, so Claus. Auch deshalb, „weil jedes Jahr zum 1. Oktober neue Kollegen frisch aus der Ausbildung kommen.“ Für sie sei es wichtig, ein solches Szenario kennenzulernen.


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