Wolfsburger Kurier

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Aufräumen nach den Stürmen

Die „Liste 2“ stellt sich vor

Grizzlys heute gegen Bietigheim

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Sonntag, den 6. März 2022 · Nr. 9/45. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

Erster DRK-Hilfstransport für Ukraine unterwegs nach Polen

In Wolfsburg werden Spenden für Geflüchtete gesammelt BERLIN/WOLFSBURG (of). Nach dem Angriff von Russland auf die Ukraine machen sich Hilfsorganisationen auf, um Menschen im Krisengebiet zu helfen. Vom Logistikzentrum des DRK in Schönefeld startete ein Hilfstransport am Montag. Auch in Wolfsburg laufen die Vorbereitungen zur Hilfe an. Das Deutsche Rote Kreuz schickte einen ersten größeren Hilfstransport nach Polen. „Das Leid der Ukrainer ist schon jetzt unermesslich und nimmt tagtäglich weiter zu. Der humanitäre Bedarf steigt auch in benachbarten Ländern, in die die Menschen fliehen“, sagt Christian Reuter, Generalsekretär des DRK. „Die Fluchtbewegungen aus der Ukraine lassen die Auswirkungen des bewaffneten Konflikts in der Wahrnehmung vieler immer näher rücken. Darüber dürfen wir bei unseren humanitären Anstrengungen jedoch keinesfalls die Menschen vergessen,

die im Land bleiben.“ Der Hilfskonvoi des DRK ins polnische Lublin umfasst 3.280 Feldbetten, 4.680 Isomatten und mehr als 750 Hygienepakete, die jeweils für die Versorgung eines fünfköpfigen Haushalts für einen Monat ausgelegt sind. Die insgesamt 88 Tonnen Hilfsgüter wurden am Montag am DRK-Logistikzentrum Schönefeld auf fünf LKW verladen. Die 40-Tonner erreichten am Mittwoch Lublin im Osten Polens. Ein Nothilfeexperte des DRK unterstützt das Polnische Rote Kreuz, beim Aufbau eines Logistikdrehkreuzes. Von dort aus können die Nothilfegüter dann

sobald möglich sowohl an die betroffene Bevölkerung in der Ukraine als auch an geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer in Polen verteilt werden. „Das Deutsche Rote Kreuz ist fest entschlossen, in enger Zusammenarbeit mit seinen Schwestergesellschaften, eine stete Versorgungslinie über Polen aufzubauen und damit die humanitäre Hilfe für betroffene Ukrainerinnen und Ukrainer längerfristig zu sichern. Gleichzeitig intensivieren wir unser humanitäres Engagement mit unseren Schwestergesellschaften in den Nachbarländern, um damit sowohl

Am Mittwoch sollten die ersten LKW das Ziel erreicht haben. Das Foto zeigt die Verladung der Güter im Logistikzentrum des DRK in Schönefeld (Brandenburg) am Montag. Foto: Gero Breloer/DRK

die Menschen in der Ukraine als auch die Menschen auf der Flucht in dieser schweren Zeit bestmöglich zu unterstützen“, sagt Reuter. Auch in Wolfsburg sind die Vorbereitungen für die Ukraine-Hilfe angelaufen. Das DRK richtete eine Sammelstelle ein. Die Stadt koordiniert und prüft Möglichkeiten und Kapazitäten zur Unterbringung von Geflüchteten, Hilfsangebote aus der Bevölkerung und Rahmenbedingungen für die bestmögliche Versorgung der Menschen, die aus den Kriegsgebieten auf dem Weg sind. Bereits am Wochenende waren Geflüchtete aus der Ukraine in Wolfsburg angekommen und hauptsächlich durch private Kontakte in Wolfsburger Familien untergekommen. Die Stadt unterstützt dabei die Aktion des DRK, eine zentrale Sammelstelle für Sachspenden einzurichten: Seit 2. März, steht dem DRK Wolfsburg eine Lagerhalle in der Borsigstraße 7 zur Verfügung. Hier können Sachspenden Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 16 Uhr abgegeben werden. Für die erwarteten Flüchtenden, darunter viele Frauen und Kinder, wird aktuell benötigt: Kinderbekleidung, Spielsachen, Damenbekleidung, Reisebetten, Kinderbetten, Decken, Schlafsäcke, Hygieneartikel (Zahnbürsten, Zahncreme, Duschgel, Shampoo), Windeln, Damenhygiene (neu und ungeöffnet), Handtücher. Die Spenden nehmen dann die ehrenamtlichen Helfer entgegen. Wolfsburger, die etwa bei der Annahme von Spenden oder beim Sortieren helfen möchten, melden sich direkt beim DRK Wolfsburg unter 05361/82620.

OB Dennis Weilmann, die Bürgermeister Ingolf Viereck, Angelika Jahns und Andreas Klaffehn sowie der Ratsvorsitzende Ralf Krüger.

Friedensfahnen wehen vor dem Rathaus

Ukrainekrise: Hilfe aus Wolfsburg angekündigt WOLFSBURG (of). Anlässlich der Ukraine-Krise wurden vor dem Rathaus die „Mayors for Peace“ Fahnen gehisst. Doch bei den Friedensfahnen allein bleibt es nicht. Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann kündigte Hilfen an. Mit den Mayors for PeaceFlaggen vor dem Rathaus wollte OB Weilmann gemeinsam mit den Bürgermeistern Angelika Jahns, Andreas Klaffehn und Ingolf Viereck sowie dem Ratsvorsitzenden Ralf Krüger ein Zeichen für den gemeinsamen Wunsch nach Frieden und Zusammenhalt in Europa setzen. Bei einer Kundgebung vor dem Rathaus am Freitag appellierte OB Weilmann an Wolfsburger: „Ich rufe Sie alle auf, die Menschen in der Ukraine mit Spenden etwa über die Stiftung Round Table oder weitere Hilfsorganisationen zu unterstützen. Wolfsburg kann helfen, Wolfsburg wird helfen!“, sagte Weilmann, der ebenfalls betonte: „Frieden ist ein hohes Gut. Dafür gilt es alle Kräfte aufzuwenden, damit Frieden für alle Bürgerinnen und Bürger Wolfsburgs und Europas erhalten bleibt – nicht zuletzt

für die sichere Zukunft unserer Kinder.“ Kurz vor der Solidaritätskundgebung hatte es bereits ein erstes Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der ukrainischen Gemeinde in Wolfsburg gegeben. Mit ihnen besprachen Oberbürgermeister Dennis Weilmann und Stadträtin Iris Bothe erste Möglichkeiten der Unterstützung und Hilfe durch die Stadt für diejenigen, die von der kriegerischen Auseinandersetzung vor Ort betroffen sind oder aktuell davor fliehen müssen. Das DRK wies im Gespräch mit dem Kurier ausdrücklich darauf hin, dass für die Hilfe im Krisengebiet Geldspenden benötigt werden, Sachspenden können nicht angenommen werden. Sachspenden sind für Geflüchtete gedacht. Die Stadt Wolfsburg sammelt Sachspenden (s. Artikel links).

ADAC wertete Entwicklung der Kraftstoffpreise aus

Pendlerpauschale wurde erhöht – aber reicht das aus? WOLFSBURG (of). Harte Zeiten für Autofahrer: An den Tankstellen werden für Benzin und Diesel Preise aufgerufen, wie es sie noch nie gegeben hat. Der ADAC hat die Entwicklung der Kraftstoffpreise ausgewertet. Für die Spritpreise extrem belastend wirke sich die Rohstoffabhängigkeit von Russland aus. Laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bezog Deutschland im Jahr 2021 rund 34 Prozent seiner Rohölimporte aus der Russischen Föderation. „Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine treibt die Spritpreise auf neue Rekordhöhen. Innerhalb von nur drei Tagen machen Benzin und Diesel einen Preissprung von über 5 Cent je Liter. Eine Entspannung an den Tankstellen ist nicht in Sicht“, teilte der Automobilclub mit. Laut Sonderauswertung des

ADAC mussten Autofahrer am 27. Februar für einen Liter Super E10 im Durchschnitt 1,811 Euro bezahlen, das sind 5,4 Cent mehr als bei der Erhebung am 24. Februar. Diesel kostete durchschnittlich 1,729 Euro je Liter und hat sich damit innerhalb von drei Tagen um 5,9 Cent verteuert. Auch die Rohölkurse wurden deutlich nach oben getrieben. Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent lag bei knapp über 100 US-Dollar, das sind rund 4 Dollar höher als am 22. Februar. Angesichts der hohen Preise an den Zapfsäulen und der

deutlich gestiegenen Arbeitswegkosten hat der Koalitionsausschuss beschlossen, die Pendlerpauschale rückwirkend zum 1. Januar 2022 (geplant war ab 2024) ab dem 21. Kilometer auf 38 Cent anzuheben. Für ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand geht das allerdings nicht weit genug: „Es sollten auch diejenigen entlastet werden, die weniger als 21 Kilometer pendeln. Konsequenter und wirkungsvoller wäre es gewesen, die Pendlerpauschale ab dem ersten Kilometer anzuheben.“ Auswertungen zeigen, dass Benzin und Diesel morgens gegen 7 Uhr am meisten kosten, abends zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr am günstigsten sind – bis zu sieben Cent je Liter.

Die Preise an den Tankstellen sind auch abhängig von der Tageszeit. Durch die Krise in der Ukraine stiegen die Rohölpreise auf Rekordniveau. Symbolfoto: andreas160578/Pixabay


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