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Parade der Bullis im Allerpark

Glasdach: Halbzeit bei Jazz & more

Wolfsburg sucht noch Helfer

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Sonntag, den 30. Juli 2017 · Nr. 30/40. Jahrgang Poststraße 41, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

Wassermassen: Dramatische Situation in der Harzregion

Unwetter-Regen: THW und Feuerwehr im Dauereinsatz WOLFSBURG/GOSLAR (of). Dauerregen hat zu überschwemmten Straßen, vollgelaufenen Kellern und zahlreichen Einsätzen von Feuerwehren, THW und anderen Hilfsorganisationen geführt. In Wolfsburg hielt das Unwetter die Feuerwehren in Atem, im Harz wurde sogar Katastrophenalarm ausgelöst. Die starken Regenfälle der letzten Tage hielten die Feuerwehren und weitere Helfer auf Trap. Die Hochwasservorhersagezentrale des Landes Niedersachsen ging von Niederschlagsmengen von rund 150 mm aus, eine Regen-Menge, die sonst im ganzen Monat Juli fällt. Im Harz waren es deutlich mehr. Dies habe zu einer „aktuellen schweren Hochwassersituation im südlichen Niedersachsen geführt.“ Bis Mittwoch Nachmittag hatte es rund 30 Einsätze in Wolfsburg gegeben. In Fallersleben wurde z.B. erneut das Stellwerk an der Ladestraße überflutet.

Im Keller des Stellwerkes stand auf einer Fläche von rund 160 Quadratmeter das Wasser einen halben Meter hoch. Neben der Ortsfeuerwehr half auch der THW-Ortsverband Wolfsburg dabei, das Nachlaufen in den Keller zu unterbinden. Neben dem Leerpumpen von diversen Kellern war die Feuerwehr noch im Schulzentrum Fallersleben im Einsatz. „Hier stellte sich die Lage ernster dar“, berichtet ein Feuerwehrsprecher. Auf einer Fläche von rund 600 Quadratmetern stand der Keller unter Wasser. Aufgrund der Vielzahl der Einsatzstellen wa-

ren mehrere Wehren im Einstatz. Weitere Einsätze waren unter anderem am Schlossteich, das Gewässer war über die Ufer getreten. In Vorsfelde mussten die Feuerwehrleute unter anderem zum Hochwassereinsatz bei Partyservice Kusch ausrücken, um dort Wasser aus dem Keller abzupumpen. Der Einsatz dauerte über drei Stunden. Damit war Wolfsburg relativ glimpflich davongegekommen. Die Pressestelle der Stadt Wolfsburg teilte zum „status quo“ am Donnerstag mit: „Derzeit werden die großen Stauanlagen entleert, sodass

Die Feuerwehr Vorsfelde bei ihrem Einsatz in der Klingemann Straße. In Goslar (kl. Foto: Breite Straße in der Innenstadt) wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Gr. Foto: FFW Vorsfelde, Kl. Foto: Stadt Goslar

wahrscheinlich zum Wochenende überall wieder die Mindestwasserstände erreicht sein sollten. Voraussetzung hierfür ist, dass bei den derzeit noch mit Wasser gesättigten Böden, keine weiteren Starkregen niedergehen.“ Harz: Katastrophenalarm Im Harz zeigten sich die Folgen des Unwetters dramatischer. 45 Einsatzkräfte der Feuerwehrbereitschaft Wolfsburg machten sich auf den Weg nach Bad Harzburg, um die Kräfte dort zu unterstützen, die seit mehreren Tagen ununterbrochen im Einsatz waren. Die Wolfsburger kamen im Bereich Bündheim, einem Ortsteil von Bad Harzburg zum Einsatz. Dort mussten vollgelaufene Keller und Flächen abgepumpt werden. Insgesamt gab es für die Wolfsburger 19 Einsatzstellen. Besonders beeindruckend waren für die Einsatzkräfte die Schäden, die im gesamten Einsatzgebiet zu sehen waren. „Es ist unglaublich, was hier für Wassermassen unterwegs sind“, so einer der eingesetzten Feuerwehrleute. In Goslar trat die „Abzucht“ über die Ufer und führte damit zu Überschwemmungen in der Altstadt. Am Mittwoch Mittag wurde der Katastrophenalarm ausgelöst. Die Pressestelle der Stadt teilte mit: „Goslar hat eine Situation erlebt, wie die Stadt sie vorher noch nicht gekannt hat. Auch wenn die Stadt nach dem letzten Hochwasser entsprechende Maßnahmen ergriffen hat, war diese Situation nicht vorhersehbar, eine Vorbereitung gar nicht möglich.“ Am Donnerstag hatte sich die Situation weitestgehend entspannt. „Einige Straßen und Brücken sind noch gesperrt“, teilte eine Sprecherin der Verwaltung mit. Der Katastrophenalarm wurde aufgehoben.

Volkswagenwerk Wolfsburg

Archivfoto: ks

Gab es Absprachen deutscher Hersteller?

Kartellvorwürfe in der Automobilindustrie WOLFSBURG (of). Ist die Dieselaffäre von VW die Folge von unerlaubten Absprachen deutscher Autohersteller? Einem Bericht zufolge sollen sich VW, Audi, Porsche, Daimler und BMW seit den Neunzigerjahren illegal abgesprochen haben. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte in seiner aktuellen Ausgabe von einem möglichen Kartell der Autoindustrie berichtet. Hat es möglicherweise in der deutschen Autoindustrie schon jahrelang keinen Wettbewerb mehr gegeben? Die großen „Fünf“ hätten sich „in geheimen Arbeitskreisen über die Technik, Kosten, Zulieferer und sogar über die Abgasreinigung ihrer Dieselfahrzeuge abgesprochen“. Demnach hätten sich die Autohersteller auch bei der Größe des „Ad Blue“ Tanks verständigt. Jener Flüssigkeit, die Dieselabgase reinigt. Ein großer Tank nehme zuviel Platz weg, ein kleiner erhöhte den Serviceintervall – was also tun? Das könnte, wenn die Berichte stimmen, einen der Ursprünge für die seit September 2015 schwelende Diesel-Affäre um manipulierte Abgaswerte darstellen. „Zu Details dieser Fragen und zu Spekulationen, die unter anderem Gegenstand der öffentlichen Diskussion sind, nimmt der Volkswagen Konzern

derzeit keine Stellung“, heißt es in einer Pressemeldung des VW-Konzerns die nach der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch herausgegeben wurde. Weiter teilte VW mit: „Es ist weltweit üblich, dass Autohersteller sich zu technischen Fragen austauschen, um so die Innovationsgeschwindigkeit und -qualität zu steigern. Davon profitieren nicht zuletzt die Kunden, weil innovative Lösungen schneller verfügbar und preiswerter sind.“ Solche Kooperationen seien insbesondere dann zulässig, wenn sie keine individuellen Festlegungen enthalten. Sie würden insbesondere in der Vergangenheit zwischen unterschiedlichen Herstellern in Bereichen und zu Themen vereinbart, die nicht wettbewerbsdifferenzierende Bauteile von Fahrzeugen beträfen und damit nicht die Konkurrenz der Marken bestimmten oder einschränkten. Ein Beispiel dafür sei die Vereinheitlichung von Steckdosen für E-Autos. Mehr zum Thema: Seite 3


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