Wolfsburger Kurier

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Sonntag, den 18. August 2019 · Nr. 33/42. Jahrgang Poststraße 41, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

Demonstranten fordern Autoindustrie zu Umweltschutz auf

Aktivisten stoppten Zug mit Neuwagen am VW Werk WOLFSBURG (of). Von Dienstag bis Mittwoch lief eine Protestaktion von Umweltaktivisten in Wolfsburg. Dabei blockierten die Aktivisten unter anderem einen Zug, der mit Neuwagen beladen war, hängten Transparente von einer Brücke und statteten der Autostadt einen nicht alltäglichen Besuch ab. „Abolish Ca(r)pitalism“ stand auf einem der Transparente zu lesen. Was wie „Kapitalismus abschaffen“ klingt, zielt durch das „r“ im Wort „Capitalism“ auf die Autoindustrie ab. Und dieser in Deutschland riesige Industriezweig war am Dienstag exemplarisch in Wolfburg Ziel der Umwelt-Aktivisten, die sich selbst in einer Mail als „eine unabhängige Kleingruppe“ bezeichnete. Die spektakuläre Aktion fand ab 12 Uhr an der Eisenbahnbrücke über den Mittellandkanal zwischen Werk und Fallersleben statt. Ein Zug, beladen mit rund 200 Neuwagen von Volkswagen, musste stoppen. Der Zug wurde mit zwei Seilen blockiert,

die von einer Brückenseite zur anderen reichten und durch den Zug gelegt wurden. Neben dieser Kletterblockade gab es außerdem noch Schienenblockaden. Protestler hatten sich dafür an Gleisen festgekettet. Was bezweckten die Aktivisten? „Die Umwelt und Lebensräume zerstörende Profitgier der Autoindustrie muss gestoppt werden! Dafür ist es notwendig, den Klimaschutz in die eigenen Hände zu nehmen und sich weder auf Staatspolitik noch auf Kapitalinteressen zu verlassen“, teilten die Protestler mit. Um den Klimawandel einzudämmen, müsse auch der Individualverkehr reduziert wer-

den. Sie forderten den Ausbau von Fahrrad-Infrastruktur, und eine Erweiterung des öffentlich nutzbaren Verkehrsnetzes.“ „Die Forderungen richten sich somit nicht an Menschen, die mit dem Auto zur Arbeit fahren, oder für Autokonzerne arbeiten, sondern an die Politik und Konzerne, sowie an alle Bürger Deutschlands, sich aktiv für eine klimagerechte Verkehrspolitik einzusetzen.“ Auch in der Autostadt kam es zu einer Demostration. Gegen 12 Uhr am Dienstag kletterten sechs Aktivisten auf den Globus und rollten Transparente aus. „Kohleausstieg ist nicht genug“ war unter anderem zu lesen. Am späten Dienstagnachmit-

Aktivisten versperrten am Dienstag die Fahrt eine Zuges aus dem Werk (kleines Foto)

tag hatte die Polizei mit Räumung der versperrten Gleise begonnen. Der Einsatz dauerte bis Mitternacht an. „Die Protestaktionen führten dazu, dass der Schiffsverkehr auf dem Mittellandkanal durch das Wasserschifffahrtsamt unterbunden werden musste und kein Zugverkehr auf das VW Werkgelände stattfand. Die Polizei forderte die Aktivisten gegen 16.30 Uhr auf, ihren Protest zu beenden. Diesen Aufforderungen kamen die Protestler nicht nach“, teilte ein Polizeisprecher mit. Gegen 17 Uhr begannen Einsatzkräfte zunächst mit der Räumung an der Mittellandkanalbrücke. Spezialkräfte waren außerdem nötig, um die Fesselungen der Aktivisten an den Gleisen aufzulösen. „In einigen Fällen leisteten die Aktivisten lediglich passiven Widerstand, in dem sie sich durch Einsatzkräfte wegtragen ließen“, berichtet der Polizeisprecher. In der Autostadt ging die Protestaktionen am Mittwoch ohne polizeiliches Einschreiten zu Ende. Auf Anfrage des Kurier teilte VW mit, dass auf eine Anzeige gegen die Protestler verzichtet werde. In einer Pressemeldung heißt es: „Der Volkswagen Konzern lädt regelmäßig Stakeholder-Gruppen und Umweltschutzorganisationen zu einem kritischen Dialog zu nachhaltiger Mobilität ein und bietet damit eine geeignete Plattform für die inhaltliche Auseinandersetzungen bei kontroversen Standpunkten. Klimaschutz und Dekarbonisierung sind zentrale Themen der Konzernstrategie. Volkswagen hat auf der Jahrespressekonferenz im März 2019 seine Verpflichtung zur Pariser Klimavereinbarung bekräftigt und die bilanzielle CO2-Freiheit des Unternehmens bis 2050 angekündigt.“

In Höhe des Schützenplatzes kam es zum Schusswechsel.

Polizei bittet um Hinweise von Zeugen

Tödliche Schüsse auf der Meinstraße VORSFELDE (of/nd). Am späten Dienstagabend kam es in Vorsfelde gegen 22 Uhr zu einem Schusswechsel. Auf der Meinstraße, Höhe Schützenplatz, wurden laut Polizeibericht zwei Schwerstverletzte blutüberströmt aufgefunden. Bei den Verletzten handelte es sich um zwei Männer im Alter von 20 und 31 Jahren. Sie hatten beide Schussverletzungen. Der 20-Jährige wurde in eine Braunschweiger Klinik gebracht, wo er seinen Verletzungen erlag. Der 31-Jährige wird weiterhin im Wolfsburger Klinikum medizinisch betreut. Er befindet sich außer Lebensgefahr, teilte die Polizei am Donnerstag mit. „Beide Männer haben die albanische Staatsbürgerschaft“, informierte Sven-Marco Claus, Pressesprecher der Polizei auf Anfrage des Kurier. Der Notruf eines Passanten hatte die Polizei um 22 Uhr erreicht. Polizisten fanden daraufhin in einem Wohnhaus den 31-Jährigen und auf der Meinstraße in unmittelbarer Nähe den 20-Jährigen. Eine 25-köpfige Mordkommission wurde daraufhin eingerichtet. „Die Ermittler erhoffen

gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Braunschweig weiteren Aufschluss durch eine beantragte Obduktion des Opfers“, so Claus. Und weiter: „Wir arbeiten mit Hochdruck an dem Fall.“ Die Ergebnisse der Spurensicherung sowie Zeugenhinweise würden zur Rekonstruktion des Tatbestandes beitragen. Gesucht sind also Zeugen, die Beobachtungen in der Meinstraße im Bereich des Schützenplatzes zwischen 20 Uhr und 23 Uhr gemacht haben. Video- und Fotomaterial, aufgenommen von Smartphones, privaten Überwachungskameras oder Dashcams können hilfreich sein. Des Weiteren bittet die Polizei um Unterstützung bei der Fahndung nach einem Fahrzeug, dass am Tatabend nach Zeugenaussagen gegen 22 Uhr vom Tatort wegfuhr. Kontakt: 05361/46460.

Borkenkäferplage: Der trockene Sommer 2018 wirkt nach

„Der Wald der Zukunft wird ein anderer sein“ WOLFSBURG (of). Die große Dürre von 2018 hat sich diesen Sommer nicht wiederholt. Doch die Folgen für den Stadtforst sind auch heute noch sichtbar. Der Wolfsburger Kurier begab sich mit Stadtförster Dirk Schäfer auf Spurensuche. Im Hattorfer Holz bei Barnstorf stehen die Fichten dicht an dicht – eine Plantage, gepflanzt in den 60er Jahren. „Heute würde man einen Wald so wohl nicht mehr anlegen“, sagt Schäfer. „Aber der Wald den wir heute sehen, spiegelt uns das Denken und Handeln der Menschen vor 60 Jahren vor. Damals hatte man noch andere Vorstellungen von Wald und Natur – damals in den 60`er Jahren entsprachen reine Fichtenbestände den Wünschen der Menschen.“ Hier hat sich der Borkenkä-

fer am sonnigen Südrand des Waldes exponentiell ausgebreitet. Und obwohl der Borkenkäfer so klein ist, wird er – millionenfach auftretend – zur tödlichen Gefahr für die Bäume. Robin Reck, Forstwirtschaftsmeister, schabt ein Stück Fichtenrinde ab. Zusammen mit Dirk Schäfer finden die beiden Waldexperten in einem kleinen Stück zig Larven und auch Käfer „die kurz davor sind auszufliegen“. Um die Plage einzudämmen werden die Bäume mit Pflanzenschutzmittel besprüht. Sie lagern am Wegesrand. Eine

Gefahr für Mensch und Tier bestehe nicht. „Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist für uns das letzte Mittel, aber wir müssen handeln, damit der Rest des Waldes nicht auch noch zerstört wird.“ Durch die Trockenheit des vergangenen Jahres war das „Immunsystem“ der Fichten geschwächt. Sie konnten durch Wassermangel zu wenig Harz bilden, das der Abwehr von Borkenkäfern dient. „Sobald ein Borkenkäfer sich in die Rinde bohrt, reagiert der Baum normalerweise mit Harz darauf“, erklärt Robin Reck und ergänzt, dass unter normalen Bedingungen gesunde Fichten so den Kampf gegen die kleinen Plagegeister gewinnen.

Robin Reck und Dirk Schäfer (r.) betrachten eine Baumrinde: In der Fichte haben sich Borkenkäfer niedergelassen. Im Bildhintergrund ist links eine Borkenkäferfalle zu sehen.


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