Wolfsburger Kurier

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Sonntag, den 8. März 2020 · Nr. 10/43. Jahrgang Poststraße 41, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

Stadt richtete Arbeitsgruppe zum „Corona“-Virus ein

Keine Infizierten in Wolfsburg aber ein Fall in Braunschweig WOLFSBURG (of). Vorsicht ist geboten, doch Panikmache unerwünscht – die Stadt Wolfsburg hat eine Arbeitsgruppe zum Corona-Virus eingerichtet. Ein Hauptanliegen ist es dabei Informationen zu vermitteln. Am Donnerstag wurde die erste Corona-Infektion aus Braunschweig gemeldet. Die Arbeitsgruppe besteht aus Gesundheitsdezernentin Monika Müller, Dr. Friedrich Habermann, Leiter des Gesundheitsamts, Dr. Akhil Chandra, Medizinischer Direktor des Klinikums, Dr. Bernadett Erdmann, Chefärztin der Notaufnahme am Klinikum. Koordiniert wird die Gruppe von Lothar Laubert, Geschäftsbereichsleiter Gesundheit bei der Stadt Wolfsburg. „Wir wollen transparent mit dem Thema Corona umgehen. Wir nehmen die Krankheit sehr ernst und informieren auch, falls es Fälle in Wolfsburg ge-

ben sollte“, betont Dezernentin Monika Müller. Da ein hoher Informationsbedarf in der Bevölkerung herrsche, hat die Stadt jetzt eine Hotline eingerichtet: Das Bürgertelefon ist unter 05361/282828 täglich von 10 bis 18 Uhr geschaltet. „Wir möchten auch vermitteln, welche Vorkehrungen jeder treffen kann“, so Müller. Informationen werden auch online unter www.wolfsburg.de/coronavirus bereit gehalten. Um sich vor dem Coronavirus zu schützen, sei hingegen das Tragen eines Mundschutzes übertrieben. Vielmehr sollte wie

bei Erkältungen und anderen Infekten auf Nies- und Hustenhygiene geachtet werden. Regelmäßiges Händewaschen gehöre ebenfalls dazu, um Tröpfcheninfektionen zu vermeiden. „Das Risiko für Einzelne ist gering. Es gibt zur Zeit sehr wenig Fälle“, teilte Dr. Friedrich Habermann bei einem Pressegespräch mit. Die Lage in Deutschland zur Ausbreitung des Virus werde vom RobertKoch-Institut beobachtet. Da sich die Ausbreitung jederzeit ändern könne, würden Schutzund Handlungsmaßnahmen regelmäßig abgestimmt.

Die Mitglieder der Lenkungsgruppe betonten: „Wolfsburg ist auf das Corona-Virus vorbereitet“: Lothar Laubert, Friedrich Habermann, Monika Müller, Bernadett Erdmann und Akhil Chandra (v. l.).

Das Klinikum sei auf Corona-Fälle in Wolfsburg vorbereitet, wie Bernadett Erdmann und Akhil Chandra berichten. Bis zu 20 Infizierte könnten aufgenommen werden. „Die Abteilung kann aber auch bei Bedarf aufgestockt werden“, so Chandra. Besteht der Verdacht einer Infektion mit dem neuartigen Virus, muss eine Probe ins Labor geschickt werden, der Betroffene komme in Quarantäne. Zwar stellte sich in Wolfsburg vergangene Woche der Verdacht bei einem Ehepaar als unbegründet heraus, am Donnerstag meldete jedoch die Nachbarstadt Braunschweig eine erste bestätigte Infektion. Eine Frau hatte sich offenbar im Urlaub auf den Kanaren angesteckt. „Die Frau hat keine schweren Symptome, daher befindet sie sich in Absprache mit dem Gesundheitsamt in häuslicher Isolation“, teilte die Pressesstelle des Braunschweiger Rathauses mit. In Wolfsburg gab es bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe keinen bestätigten Fall. Mit Braunschweig tausche sich das Wolfsburger Rathaus aus, „um Erfahrungen und Vorgehen abzugleichen“, teilte Stadt-Pressesprecherin Elke Wichmann mit. Das Robert-Koch-Institut teilte am Freitagmorgen mit, dass bisher 534 Fälle von Corona in Deutschland registriert seien. Weltweit sind es 97.993, davon 80.710 in China. „Mit weiteren Fällen, Infektionsketten und Ausbrüchen muss in Deutschland gerechnet werden. Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung wird in Deutschland aktuell als mäßig eingeschätzt“, so das Institut. Weitere Informationen, auch Tipps zum eigenen Verhalten, auf Seite 3.

Verkehrsexperte Andreas Wagner und Ullrich Müller, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes informierten über E-Scooter.

Polizei informiert über E-Scooter

„Verflixt schnell und leise“ unterwegs WOLFSBURG (ph). Erst seit dem 15. Juni 2019 gibt es eine Verordnung für Elektrokleinstfahrzeuge. In diesen Tagen startet ein E-Scooter-Verleih in Wolfsburg, deshalb informiert die Polizei über die entsprechenden Regeln. „Es handelt sich bei einem E-Scooter um ein Kraftfahrzeug – mit allen Regel die dazugehören – vor allem, was das Telefonieren beim Fahren und auch Trunkenheit am Steuer betrifft“, berichtet Ullrich Müller, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes. Nach dem Eintritt der Verordnung habe es in Wolfsburg bereits zwei Unfälle mit E-Scooter-Fahrern in alkoholisiertem Zustand gegeben. Davor habe es schon vier Fälle von Fahren ohne Betriebserlaubnis gegeben. Vor dem Hintergrund, dass demnächst über 300 E-Scooter über eine neue Verleihfirma in Wolfsburg zur Verfügung stehen (Kurier berichtete), informierte die Polizei über die Bedingungen der Nutzung: Eine Höchstge-

schwindigkeit von 20 km/h ist vorgegeben. Das Mindestalter zur Nutzung beträgt 14 Jahre. Versicherung und Nummernschild sind Pflicht. Das Fahren auf dem Gehweg ist nicht erlaubt und wird mit 15 bis 30 Euro Bußgeld geahndet. „In anderen Großstädten wurde schon viel Wildwuchs erlebt“, so Verkehrsexperte Andreas Wagner. Auch der Griff zum Handy wird teuer. Eine Fahrerlaubnis oder eine Prüfbescheinigung sind nicht erforderlich. Ein Helm ist zwar keine Pflicht, wird von der Polizei dennoch empfohlen, schließlich seien die E-Scooter „verflixt schnell und leise“, so Wagner, und: „Das ist eine neue Mobilitätsform und darauf müssen sich auch Autofahrer einstellen.“

Schuleinbruch in der HNG führte zum Unterrichtsausfall

Verwüstung und Sachschaden, Polizei sucht nach Zeugen WOLFSBURG (nd). Letztes Wochenende wurde in der Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule (HNG) eingebrochen. Diverse Büros und Lehrerzimmer wurden dabei verwüstet. Daher wurde der Schulbetrieb am Montag eingestellt. Laut Angaben der Polizei ereignete sich die Tat in der Zeit vom Freitagnachmittag, 28. Februar und dem Schulbeginn am 2. März. Ein genauer Zeitpunkt konnte noch nicht festgestellt werden (vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe). „Fest steht, dass sich der Einbruch nachts ereignete. Tagsüber wurde nichts Ungewöhnliches bemerkt“, sagte Polizeipressesprecher Sven-Marco Claus. Und weiter: „Der Hausmeister entdeckte am Morgen um 6.30 Uhr den Schaden und informierte umgehend die Einsatzleitstelle der Wolfsburger Polizei.“ Zeugen hätten sich

noch nicht gemeldet. Um den Tatort nicht zu verunreinigen, wurden die Schüler kurzerhand wieder nach Hause geschickt. Bei der Spurensuche der Polizei zeigte sich, „dass die Einbrecher brachial vorgegangen waren“, so Claus weiter. Er vermutet, dass die Täter von der Straße „Auf der Sonnenwiese“ zur Rückseite des Schulgebäudes gelangten. Denn hier wurden zwei Fenster aufgebrochen. „Das ist ein Anliegen, was mich schon länger beschäftigt. Denn die Fenster dort sind nicht alarmgesichert“, bedauert Schulleiter Arne Sewing. Viele

Türen seien aufgebrochen und die Lehrerzimmer seien durchsucht worden. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf mindestens 5.000 Euro. Nach Sewings Einschätzung seien die Schadenskosten jedoch „weit höher“. Die vereinzelten kleinen Diebstähle, wie eingesammelte Ausflugsgelder der Schüler, seien nichts im Vergleich zu dem großen Durcheinander. „In den Klassenzimmern wurden keine Beschädigungen vorgefunden. So konnte der Unterricht am Dienstag wieder stattfinden“, sagte Sewing, der dankbar für die Unterstützung aus dem Wolfsburger Rathaus ist. Trotzdem sei die Stimmung unter den Kollegen gedrückt gewesen. Zeugen können die Polizei anrufen: 05361/46460.

Einbruch in die Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule: Schulleiter Arne Sewing (kl. Foto) ruft dazu auf, Zeugenhinweise an die Polizei zu richten. Fotos: Archiv


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