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Sonntag, den 22. März 2020 · Nr. 12/43. Jahrgang Poststraße 41, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

Corona-Pandemie: Lieferketten unterbrochen / Mitarbeiter schützen

VW-Produktion liegt auf Eis, Zwangspause für zwei Wochen WOLFSBURG. Es deutete sich bereits an und auch bei der Jahrespressekonferenz gab es bei VW kein Thema, das für mehr Wirbel sorgte, als ein möglicher Produktionsstopp bei Volkswagen. Am Dienstagabend gab es dann die offizielle Bestätigung: Die Bänder bei VW stehen seit Donnerstag still. Betroffen sind auch Werke der Volkswagen Konzern Komponente. In der Pressemitteilung des Autobauers heißt es weiter: „Damit begegnet die Marke dem sich abzeichnenden Einbruch der Nachfrage auf den Automobilmärkten. Weiterhin gibt es zunehmend Risiken aus den Lieferketten der Zulieferer. Grund ist die erheblich beschleunigte Infektionsrate durch das Corona-Virus sowie die daraus resultierenden Maßnahmen der Behörden.“ Als Folge daraus und zur Umsetzung der Vorgaben des Gesundheitsschutzes sollen nun die Fabriken zunächst für voraussichtlich zwei Wochen

geschlossen bleiben. Für die betroffenen deutschen Standorte gilt die Regelung seit Donnerstag mit Ende der Spätschicht. Ralf Brandstätter, Chief Operation Officer VW Pkw: „Die Ausbreitung des Corona-Virus in Europa belastet die Nachfragesituation zunehmend. Zugleich wird die Versorgung unserer Werke mit Zulieferteilen immer schwieriger. Wir haben deshalb beschlossen, mit dem Ende der Spätschicht am Donnerstag die Produktion koordiniert herunterzufahren. Wir sind überzeugt, dass dies auch im Sinne der Beschäftigten ist, deren Sorge angesichts der Corona-Ausbreitung zusehend

wächst.“ Gunnar Kilian, Konzern-Personalvorstand: „Zugleich haben wir unsere umfassenden Maßnahmen zum Gesundheitsschutz mit einer Reihe zusätzlicher Maßnahmen nochmals verschärft. Wir verstehen die Sorgen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb handeln wir bereits seit Beginn der Corona-Epidemie in China konsequent nach der Maxime: Gesundheit hat Vorrang. Darauf können sich unsere Beschäftigten verlassen.“ Betriebsratschef Bernd Osterloh begrüßte den Produktionsstopp: „In Zeiten, in denen die Menschen nicht mehr auf

Die Golf 8-Produktion im VW-Werk Wolfsburg – der Betrieb wurde in dieser Woche heruntergefahren. Foto: Volkswagen AG

Spielplätze, zu Konzerten, in die Kirche oder abends ins Restaurant dürfen – und auch keine Autos mehr kaufen und Volkswagen Zuliefererprobleme hat – da kann die Produktion nicht einfach weiterlaufen, als wäre nichts passiert. Daher gibt es keine Alternative zum nun beschlossenen geordneten Ausstieg für die Kolleginnen und Kollegen in der Fertigung. Alle weiteren offenen Punkte werden zwischen Unternehmen und Betriebsrat geklärt.“ Zudem untersagte Volkswagen allen Beschäftigten, die seit dem 14. März aus dem Ausland zurückgekehrt sind, seit Dienstag für die Dauer der Inkubationszeit von 14 Wochentagen, das Betriebsgelände sowie weitere Liegenschaften der Volkswagen AG zu betreten. Um die Übertragung des Virus möglichst gering zu halten, sollen Kontakte weitgehend reduziert werden. Führungskräfte und Beschäftigte sollen Möglichkeiten des mobilen Arbeitens, also der Arbeit von zu Hause, prüfen. Mobiles Arbeiten ist dabei grundsätzlich bis zu fünf Tage pro Woche möglich. Ferner zählt zu den Maßnahmen ein generelles Dienstreiseverbot – werksübergreifend und ebenso ins Ausland. Davon betroffen sind auch die Verkehre zwischen den Werken. Die internen Shuttle-Flüge zwischen den Standorten wurden bereits eingestellt. Am Freitag teilte Volkswagen mit, dass zeitnah fast 200.000 Atemschutzmasken der Kategorien FFP-2 und FFP-3 für die öffentliche Gesundheitsvorsorge zur Verfügung gestellt werden. Die Spende erfolge in enger Abstimmung mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Auch die Stadt Wolfsburg wird mit medizinischem Material unterstützt.

Der Kurier auf dem Weg durch die Druckerei.

Archivfoto: ph

Corona-Krise: In eigener Sache

Liebe Leserinnen und liebe Leser! WOLFSBURG (of). Die Corona-Krise ist ein Weltumspannendes Ereignis, eine Pandemie. Die Auswirkungen auf den Alltag machen auch vor den Medien nicht halt. Das Coronavirus hat den Alltag der Menschen verändert. Das öffentliche Leben ist auf das Nötigste reduziert worden. Dies geschieht zum Schutz der Bürger in diesem Land (s. Artikel auf Seite 2 und Seite 5). Bundeskanzlerin Angela Merkel wandte sich am Mittwoch an uns alle. „Es ist ernst. Seit der Deutschen Einheit, nein, seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt“, betonte die Kanzlerin. Die Bewältigung der Coronavirus-Epidemie sei „eine historische Aufgabe und sie ist nur gemeinsam zu bewältigen“, so Merkel. (Einen Auszug der Rede lesen Sie auf Seite 8) Der Wolfsburger Kurier möchte Sie auch in so außergewöhnlichen Zeiten wie diesen mit Nachrichten versorgen. Auch sollen Sie wie gewohnt die Inserate und Beilagen unserer Werbekunden in den Händen halten können. Doch außergewöhnliche Umstände ziehen

auch besondere Maßnahmen nach sich: Gesundheit und Vorsicht sind das Gebot der Stunde und auch Zeitungen sind davon betroffen. Neben Heimarbeit – neudeutsch auch Homeoffice genannt – kann es noch weitere Schutzmaßnahmen geben, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen. Daher ist es durchaus möglich, dass sich die Zustellung des Wolfsburger Kurier verzögern kann. Wir bitten Sie dafür im Vorfeld um Verständnis. Wir möchten Sie auch mit einbinden: Wie meistern Sie den Alltag ohne die gewohnte Schul- und Kita-Betreuung? Welche Erfahrungen haben Sie in den letzten Tagen gemacht? Gibt es spontane Aktionen, in denen sich Bürger gegenseitig helfen: Beim Einkauf etc.? Teilen Sie sich uns gerne mit. Texte und Fotos können Sie an die Redaktion schicken: redaktion@wolfsburger-kurier.de Telefonische Ansprechpartner finden Sie im Impressum auf Seite 2. Und ein Letztes noch: Bleiben Sie gesund!

Die Corona-Pandemie stellt die Welt, Deutschland und damit natürlich auch das Zustellgebiet unserer Zeitung vor große Herausforderungen. Wir als Medien-Unternehmen benötigen neben den Mitarbeitern direkt bei uns im Hause eine Vielzahl externer Mitarbeiter – unsere Zusteller. Diese können selbst erkranken, müssen sich in häuslicher Quarantäne aufhalten oder gehören einer Risikogruppe an und möchten deshalb ihr Haus oder ihre Wohnung nicht verlassen. Deswegen kann es in einzelnen Fällen vorkommen, dass Sie als Leser Ihren Wolfsburger Kurier verspätet oder leider nicht in Ihrem Postkasten vorfinden.

Wir bitten Sie in dieser außergewöhnlichen Situation für Ihr Verständnis.

Bleiben Sie gesund!

Ihr


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