Sanierung schreitet voran
Produktion soll wieder anlaufen
Popp verlängert Vertrag
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Sonntag, den 19. April 2020 · Nr. 16/43. Jahrgang Poststraße 41, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0
Corona-Maßnahmen sollen schrittweise gelockert werden
Schule in Niedersachsen soll am 27. April für Ältere starten WOLFSBURG/HANNOVER (of). Seit vier Wochen sind die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Kraft. Am Mittwoch verständigten sich Bund und Länder auf eine schrittweise Lockerung der Beschränkungen. Die Schule soll am 27. April für die älteren Jahrgänge wieder starten. Das waren lange „Osterferien“: Wenn am Montag, 27. April die Schulen für die älteren Schüler in Niedersachsen wieder öffnen, haben die Kinder mehr als vier Wochen schulfreie Zeit hinter sich. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil zeigte sich am Mittwoch zufrieden mit den in einer Telefonkonferenz der Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin getroffenen Vereinbarungen. In den letzten Wochen sei es in Niedersachsen und in ganz Deutschland gelungen, die Ausbreitung des Coronavirus deutlich zu verlangsamen und gleichzeitig das Gesundheitssystem für eine
Behandlung von Covid-19-Patienten zu ertüchtigen. Auch in den nächsten Wochen sei gemeinsame Disziplin und gegenseitige Rücksichtnahme weiterhin notwendig. „Ich bitte die Menschen in Niedersachsen um Verständnis dafür, dass die bereits geltenden deutlichen Beschränkungen der Kontakte zwischen nicht in einer häuslichen Gemeinschaft lebenden Personen bis zum 3. Mai aufrechterhalten bleiben. Das bedeutet: Aufenthalt im Freien nur mit einer weiteren, nicht im eigenen Haushalt lebenden Person und strenge Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Me-
tern. Auch im Privaten bleibt es bei einer Begrenzung auf eine sehr kleine Zahl gleichbleibender Kontakte. Das ist nötig, weil die Infektionsgeschwindigkeit bei einer Zunahme der Kontakte sehr schnell wieder steigen kann. Es gilt jetzt, die Erfolge der letzten Wochen zu sichern.“ „Lockerungen können“, so Stephan Weil weiter, „nur sehr vorsichtig und nur Schritt für Schritt erfolgen. Bei der Auswahl der jetzt nach und nach wieder zu öffnenden Bereiche haben wir sehr gewissenhaft abgewogen, welche Auswirkungen damit für die Verbreitung des Virus zu befürchten
Schulen – im Bild das Schulzentrum Westhagen (Foto: ph) – dürfen ab dem 27. April für die älteren Schüler wieder öffnen. Das teilte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil am Mittwoch mit. Kleines Foto: Niedersächsische Staatskanzlei/Holger Hollemann
sind. Wir behalten aber auch die mit den Beschränkungen einhergehenden gesellschaftlichen Probleme im Auge.“ Vom 20. April an dürfen auch in Niedersachsen alle Geschäfte bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche sowie unabhängig von der Verkaufsfläche Kfz- und Fahrradhändler und Buchhandlungen mit strengen Hygieneauflagen und Zugangssteuerungen wieder öffnen. „Ich setze darauf, dass die Bürger sehr verantwortungsvoll mit dieser schrittweisen Öffnung des Einzelhandels umgehen werden“, so Ministerpräsident Weil. Beim Einkauf und im ÖPNV werde das Tragen von Alltagsmasken empfohlen. So könne das Risiko von Infektionen durch diejenigen verringert werden, die das Virus in sich tragen, ohne dabei Symptome aufzuweisen. „Ich bitte die Bürger darum, dass sie nicht versuchen, an medizinische Schutzmasken zu kommen, diese müssen unbedingt den Beschäftigten in unseren Krankenhäusern und in Pflegeheimen vorbehalten bleiben“, betonte Weil. Eltern, Lehrer und Kinder bräuchten des Weiteren Geduld, was die Wiederaufnahme des Schul- und Kitabetriebes anbelangt: Erst in zwei Wochen werde mit einigen wenigen Klassenstufen begonnen. Die Notbetreuung in den niedersächsischen Kitas und Schulen aber werde, so Weils Signal an die Eltern, fortgesetzt und auch ausgeweitet. Auch Menschen in Pflegeheimen und in Senioren- und Behinderteneinrichtungen müsse er leider, so der Ministerpräsident, um Verständnis bitten, dass aus Gründen des Infektionsschutzes Einschränkungen weiter notwendig seien. Fortsetzung auf Seite 5
Die Tarifparteien um Thorsten Gröger (Foto l.: Heiko Stumpe) und Arne Meiswinkel (Foto: VW) verschoben die Entgeltfrage.
VW-Tarifrunde wurde verschoben
In der Corona-Krise keine Entgelterhöhung WOLFSBURG. Die Tarifverhandlungen zwischen IG Metall und VW sind aufgrund der Corona-Krise auf Eis gelegt. Die bisherigen Entgelte für 120.000 VW-Beschäftigte gelten bis Ende 2020 weiter. Aber es gibt auch Neues. Neu: Pro pflegebedürftigem Angehörigen sowie pro Kind ist die Wahloption, eine Einmalzahlung in sechs freie Tage umzuwandeln, die einmal im Jahr in Anspruch genommen werden kann, zukünftig in fünf Jahren (bisher: zwei Mal) möglich. Zudem gilt die Regel jetzt für Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr (vorher 10). Für Eltern, die Anspruch auf die neuen Regelungen des Infektionschutzgesetztes haben und eine Entschädigung von 67 % und maximal 2.016 Euro für eine Kinderbetreuung von bis zu sechs Wochen erhalten, wurde eine Aufzahlung vereinbart – nach Entgeltstufe gestaffelt. Voraussetzung ist, dass zunächst die betrieblich vorhandenen Freistellungsmöglichkeiten genutzt werden. Die Aufzahlung steht unter dem Vorbehalt, dass sie nicht auf die staatliche Leistung angerechnet wird. Beschäftigte können sich zudem für bis zu sechs Monate freistellen lassen. In dieser Zeit erhalten sie 75 % ihres Bruttoentgelts.
Thorsten Gröger, IGM-Bezirksleiter: „Aufgrund positiver Rückmeldungen und den Eltern, die aktuell wegen geschlossener Kitas und Schulen in Schwierigkeiten geraten sind, sind wir froh, dass wir hier Verbesserungen erzielen konnten.“ Arne Meiswinkel, VW-Verhandlungsführer: „Die CoronaKrise hat die Tarifparteien vor besondere Herausforderungen gestellt. Es ging auch in der Tarifrunde darum, die Folgen für Unternehmen und Beschäftigte in Grenzen zu halten und uns bestens auf den Wiederanlauf einzustellen. Die einzig richtige Antwort ist unter diesen Voraussetzungen ein Abschluss auf Sicht: mit kurzer Laufzeit, mit dem Ziel, auch in schwieriger Zeit unsere wichtigen Projekte voranzubringen, und mit dem Anspruch, für unsere Beschäftigten pragmatische und lebensnahe Lösungen zu finden, damit sie die Situation bestmöglich meistern können. Das ist gelungen.“ Mehr Reaktionen auf Seite: 3
Teilweise Sperrung der Heinrich-Nordhoff-Straße
A39: Brückenabbrucharbeiten vom 24. bis zum 27. April WOLFSBURG. Im Zuge des Brückenneubaus der A39 über die Heinrich-Nordhoff-Straße / Wolfsburger Landstraße wird von Freitag, 24. April, bis Montag, 27. April, das westliche Teilbauwerk der bisherigen Brücke abgebrochen. Hierauf wies die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr am Donnerstag in Wolfenbüttel hin. Der Verkehr auf der A39 könne während des Abbruchs weiterhin auf verengten Fahrstreifen zweispurig je Fahrtrichtung auf der bereits neu gebauten östlichen Brückenhälfte fließen. Auf der Heinrich-NordhoffStraße kommt es zu folgenden Sperrungen und Einschränkungen: Von Freitag, 24. April, 14 Uhr, bis Montag, 27. April, voraussichtlich 5 Uhr, wird die Heinrich-Nordhoff-Straße in
beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt. Umleitungsstrecken sind je nach Fahrtrichtung ausgeschildert. Am Freitag, 24. April, kommt es bereits ab 11 Uhr zu Behinderungen durch eine einstreifige Verkehrsführung in beiden Fahrtrichtungen. Am Montagvormittag, 27. April, kann es zu Beeinträchtigungen durch Nacharbeiten kommen. Am Freitag, 24. April, wird der Radweg entlang der HeinrichNordhoff-Straße bereits ab 11 Uhr gesperrt. Eine Umleitung über den Radweg entlang des Mittellandkanals wird ausge-
schildert. Aufgrund von alters- und verkehrsbedingten Schäden muss die Brücke der A 39 über die Heinrich-Nordhoff-Straße in der Anschlussstelle Wolfsburg-West abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden. Die Arbeiten hierfür haben Anfang 2019 begonnen und sollen bis Jahresende 2020 abgeschlossen werden. Parallel wird die Brücke über den Mittellandkanal umfangreich instandgesetzt. „Witterungsbedingte Verzögerungen sind grundsätzlich möglich. Wir bitten die betroffenen Verkehrsteilnehmer um Verständnis“, so Jens-Thilo Schulze, Pressesprecher der Landesbehörde.
Durch Brückenabrissarbeiten kommt es auf der Heinrich-Nordhoff-Straße in der kommenden Woche zu Sperrungen. Archivfoto