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Sonntag, den 1. November 2020 · Nr. 44/44. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0
Schärfere Corona-Regeln für vier Wochen beschlossen
Ab morgen: Neuer Shutdown soll Covid-19-Welle brechen WOLFSBURG (of). Die Zahl der Covid-19-Infizierten steigt in Deutschland weiter an. In Wolfsburg wurde in der vergangenen Woche den Inzidenzwert von 50 überschritten. Kurze Zeit später erließ die Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin neue Bestimmungen, ab dem morgigen Montag gilt ein neuer „Shutdown“. Als OB Klaus Mohrs und die Dezernenten Monika Müller und Andreas Bauer die Maßnahmen für Wolfsburg vorstellten, war von den Beschlüssen aus Berlin noch nichts bekannt. Die 7-Tage-Inzidenz (wieviele Menschen erkranken neu bezogen auf 100.000 Einwohner) lag bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe bei 45,8, einen Tag zuvor bei 52,3. Laut Bundesregierung verdoppeln sich die Infiziertenzahlen etwa alle sieben und die Zahl der Intensivpatienten etwa alle zehn Tage. Nach den Statistiken des Robert-KochInstitutes seien die Ansteckungsumstände im Bundesdurchschnitt in mehr als 75
Prozent der Fälle unklar. Zur Vermeidung einer akuten nationalen Gesundheitsnotlage sei es deshalb erforderlich, durch eine erhebliche Reduzierung der Kontakte in der Bevölkerung insgesamt das Infektionsgeschehen aufzuhalten und die Zahl der Neuinfektionen unter 50 pro 100.000 Einwohner in einer Woche zu senken. Damit sollen Infektionsketten wieder nachvollziehbar sein und eine Überlastung des Gesundheitssystems vermieden werden. Die beschlossenen Maßnahmen ähneln dem Shutdown im Frühjahr. Mit dem Unterschied, dass nicht alle Geschäfte schließen müssen und die Kitas und Schulen in Betrieb bleiben.
Soziale Kontakte werden auf ein Mindestmaß beschränkt – maximal 10 Personen aus zwei Haushalten dürfen sich treffen (mehr zu den Beschlüssen auf Seite 3). In Wolfsburg stellte die Verwaltung folgende Maßnahmen vor, die seit Mittwoch gültig sind: In der Fußgängerzone, der Porschestraße, muss in den Geschäftszeiten zwischen 9 bis 20 Uhr eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, das gilt für den Bereich zwischen Pestalozzi-Allee und Willy-BrandtPlatz. „Im südlichen Bereich der Fußgängerzone, also in Höhe des Rathauses, ist das nur erforderlich wenn Wochenmarkt ist“, erklärt Dezernent Andre-
Shutdown im Frühjahr – In der Porschestraße gilt jetzt eine Maskenpflicht. Monika Müller, Andreas Bauer und Klaus Mohrs stellten die neuen Maßnahmen vor. Gr. Archivfoto und kl. Foto: of
as Bauer. Des Weiteren gilt die „Maskenpflicht“ auf dem Gelände des Bahnhofs, am ZOB, auf dem Sara-Frenkel-Platz, auf dem Phaeno-Gelände und in den Designer Outlets. Auch in der Kaufhofpassage und im Maximilian-Kolbe-Weg (an der City Galerie) gilt die Maskenpflicht von 9-20 Uhr. Im Bereich des Kaufhofes ist das Tragen von 9 bis 23.30 Uhr Pflicht. Wie schon berichtet, müssen die Masken auch auf allen Wochenmärkten in Wolfsburg getragen werden. Schilder werden noch aufgestellt und auf die neue Verordnung hingewiesen. „Bei unseren Beratungen im Krisenstab, der jetzt wieder regelmäßig tagt, hatten drei Dinge Vorrang: Wirtschaft, Schulen und Kitas sollen im Betrieb durchlaufen können“, sagte OB Klaus Mohrs. Ab Inzidenz 50 ist die Maske auch während des Unterrichts in Sek I, II und Berufsschulen verpflichtend. Schulsport soll dann auch nicht mehr in der Halle, sondern im Freien oder im Schwimmbad durchgeführt werden. Dezernentin Monika Müller informierte, dass inzwischen viel mehr Kontakte pro Corona-Fall nachvollzogen werden müssten als zu Beginn der Pandemie im Frühjahr. In Pflegeeinrichtungen kommt es auch zu Verschärfungen der Corona-Regeln. Besuche sind zwar weiterhin möglich, aber nicht mehr im Zimmer des Bewohners, sondern in einem belüfteten Besuchsraum, Besucher müssen eine FFP2-Maske tragen und sich vorher anmelden. Das Klinikum Wolfsburg teilte zudem mit, dass es vorerst ein Besuchsverbot geben wird (s. Seite 2). Die Wolfsburger Gastronomie zeigte sich geschockt vom erneuten Shutdown (s. Seite 3).
Die Produktion des ID.3 in Zwickau mit umfassendem Gesundheitsschutz der Beschäftigten. Foto: Volkswagen
Der Rückgang verringert sich
VW Konzern wieder in der Gewinnzone WOLFSBURG. Das Geschäft des Volkswagen Konzerns war in den ersten neun Monaten 2020 stark von der Covid19-Pandemie beeinträchtigt, hat sich im dritten Quartal aber spürbar erholt, wie der Konzern mitteilte. Die Rückgänge bei Auslieferungen, Umsatz und Ergebnis seien zum September deutlich moderater ausgefallen als zum Halbjahr. Die Gegenmaßnahmen hätten dabei ebenso Wirkung gezeigt „wie die weiter verbesserte Lage auf wichtigen Absatzmärkten“, so der Konzern in einer Pressemitteilung. Die Auslieferungen gingen in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,7 Prozent auf 6,5 (8,0) Millionen Fahrzeuge zurück. Infolgedessen sanken auch die Umsatzerlöse um 16,7 Prozent auf 155,5 (186,6) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen belief sich dank eines wieder deutlich positiven dritten Quartals per Ende September auf 2,4 (14,8) Milliarden Euro. Sondereinflüsse aus dem Diesel-Skandal belasteten das Operative Ergebnis mit -0,7 (-1,3) Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern sank auf 2,3 (14,6) Milliarden Euro, war damit aber wieder positiv. Frank Witter, Konzernfinanz-
vorstand: „Das Geschäft des Volkswagen Konzerns bleibt nach neun Monaten stark von der Covid-19-Pandemie beeinträchtigt. Zugleich zeigt die deutliche Erholungstendenz im dritten Quartal wie robust unser Unternehmen aufgestellt ist. Wir haben nicht nur die akuten Auswirkungen der Pandemie in den Griff bekommen und die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Es ist uns in dieser herausfordernden Situation auch gelungen, deutliche Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie zu machen, etwa durch den weiteren Ausbau der E-Mobilität und die Stärkung unserer Digitalkompetenz, und uns den nötigen finanziellen Spielraum für die erheblichen Zukunftsinvestitionen zu erhalten. Abhängig vom weiteren Verlauf der Pandemie sind wir vorsichtig optimistisch, die Stabilisierung unseres Geschäfts in den verbleibenden Monaten des Jahres fortsetzen zu können und den Volkswagen Konzern nachhaltig zukunftsfest aufzustellen.“
Rat der Stadt Wolfsburg in den Congress-Park verlegt
Schulheim im Harz bleibt, Mobilitätswende beschlossen WOLFSBURG (of/ph). Der Rat der Stadt Wolfsburg tagte am Mittwoch aufgrund der Pandemie erneut im Congress-Park. Neben Ehrungen standen auch einige wichtige Beschlüsse auf der Tagesordnung. Zu Beginn hatte OB Klaus Mohrs die Aufgabe, langjährige Ratsmitglieder zu ehren. Die Sozialdemokraten Immacolata Glosemeyer (15 Jahre) und Hans-Georg Bachmann (20) durften sich über anerkennende Worte freuen. Zahlreiche Beschlüsse gab es am Mittwoch. Unter anderem sprach sich die Mehrheit des Rates gegen Straßenausbaubeiträge aus. Die Straßensanierungen sollen durch höhere Grundsteuer finanziert werden. Eine Wende gab es auch beim
Thema der städtischen Trägerschaft für das Schullandheim in St. Andreasberg, die Ratsmehrheit sprach sich nun dafür aus, den Erhalt zu prüfen. Im März war noch die Aufgabe des Heimes beschlossen worden. Laut beschlossener Vorlage soll jetzt eine Machbarkeitsstudie erstellt werden – Kostenpunkt: 40.000 Euro. Laut beschlossener Vorlage wären für den Erhalt des Schullandheims Brandschutzmaßnahmen sowie eine neue Heizungsanlage für insgesamt 650.000 Euro erforderlich. Mittelfristig sei das
Gebäude grundsanierungsbedürftig. Insgesamt würde die Einrichtung laut Vorlage den klammen Stadtsäckel mit 3,2 Millionen Euro belasten. Beim Thema Mobilitätsstrategie entzündete sich ein längerer Streit daran, ob der Beschluss mit der Ergänzung „unter Ausschluss bestehender Biotope und ökologisch wertvoller Flächen“ erfolgen sollte. Die PUG hatte das gefordert. Fraktionsvorsitzender Andreas Klaffehn sah hier „die Chance, Klima- und Naturschutz an erste Stelle zu stellen.“ Gegen die Stimmen der anderen Fraktionen scheiterte die PUG mit der Ergänzung. Die Mobilitätsstrategie wurde jedoch mit elf Gegenstimmen beschlossen.
Ratsvorsitzender Ralf Krüger begrüßte die Ratsmitglieder dieses Mal im Spiegelsaal des Congress- Parks. Zwischen den Kommunalpolitikern konnten so Abstände eingehalten werden. Foto: of