Wolfsburger Kurier

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Sonntag, den 20. Dezember 2020 · Nr. 51/44. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

Interview: Superintendent Christian Berndt zum Weihnachtsfest

„Kirche wurde von einem Tag auf den anderen digital“ WOLFSBURG (ph). Der Wolfsburger Kurier sprach nach Beginn des aktuellen Lockdown und vor einem gänzlich ungewohnten Weihnachtsfest mit dem Superintendenten Christian Berndt vom Evangelisch-lutherischer Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen über die aktuellen Herausforderungen der Corona-Zeit. Kurier: Herr Berndt, wie sehen Sie die Weihnachtszeit, die eigentlich durch das Zusammentreffen und die Verbindung zwischen den Menschen belebt wird, was jetzt jedoch nur in geringem Maße möglich ist? Superintendent Christian Berndt: Die von Bund und Ländern beschlossenen Einschränkungen kann ich verstehen. Das Leben und die Gesundheit von vielen Menschen hat einen hohen Wert. Dennoch wird dies gerade in der Weihnachtszeit schmerzlich vermisst werden. In diesem Jahr sind wir alle dazu aufgefordert, auf kreative Art und Weise Beziehungen zu leben. Die Familien-Videokonferenz, die schriftliche Post an

Freunde, ein gemeinsamer Spaziergang statt Festessen. Da ist immer noch was möglich. Und so manche persönliche Begegnung kann schon jetzt für später fest verabredet werden. Und noch ein Gedanke: Weihnachten ist zumindest in der christlichen Tradition das Fest der Heiligen Familie, nicht der eigenen biografischen oder selbst gewählten Familie. Vielleicht kann der Blick einmal stärker auf die Ursprünge dieses Festes gerichtet werden – und die stille Nacht zu einer wirklich besinnlichen Nacht werden. Notgedrungen – aber hoffentlich dann doch bedeutungsvoll. Corona hat das alltägliche Leben auf den Kopf gestellt, gerade

auch die Kirche wurde vor neue Herausforderungen gestellt. Wie veränderte die Pandemie die Kirchenarbeit? Berndt: Wir sind fast von einem Tag auf den anderen richtig digital geworden. Mittlerweile ist es sogar in der Kirche normal, dass die Hauptamtlichen zoomen, Videobotschaften per Messengerdienste verschicken und Gemeinden einen YouTube-Kanal bespielen. Wir sind eine jahrhundertealte Gemeinschaft, die vor allem von der persönlichen Begegnung lebt. Da war dieser plötzliche Wandel eine riesige Herausforderung. Und ist es immer noch. Wir werden zum Beispiel zu Heilig Abend unsere vertrauten

Superintendent Christian Berndt spricht im Wolfsburger Kurier über die besonderen Herausforderungen dieses Weihnachtsfestes. Foto: ph

Kirchen verlassen und Gottesdienste unter freiem Himmel anbieten. Das fordert ungemein. Viele Gruppen konnten sich schon seit Monaten nicht treffen, Chöre lange nicht proben, viele Besuche nicht durchgeführt werden, Leitungsgremien sich nicht zu wichtigen Besprechungen in einem Raum treffen. Das schränkt uns stark ein. Aber wir entdecken neue Wege, um auf die Menschen zuzugehen, nicht nur im Digitalen. Andachten werden auf der Wäscheleine ausgehängt oder in Geschäften verteilt. Päckchen oder Briefumschläge mit Geschichten und Bastelvorschlägen an Familien verteilt. Manche Pastorinnen und Pastoren fahren zu Feiertagen mit Trecker oder Anhänger zur Andacht über die Dörfer. Wir feiern vor dem Stadion und sogar im Stadion Gottesdienst. Wir erreichen so auch Menschen, die unsere Angebote vorher nicht angesprochen haben. Kirche bedeutet immer Gemeinschaft – wie sehr leidet Kirche darunter, dass die Pandemie das Zusammentreffen stark einschränkt. Superintendent Christian Berndt: Viele vermissen genau diese Gemeinschaft in Gruppen, Veranstaltungen und Gottesdiensten. Ich befürchte, dass sich Gemeindegruppen nach einer so langen Zwangspause nicht mehr treffen und auflösen werden. Zumindest wird ein Neuanfang schwierig. Zugleich erfinden wir neue Formen von Gemeinschaft wie einen digitalen Adventskalender, an dem sich viele beteiligen. Dennoch fehlen vielen die vertrauten Gesichter und Rituale. Da werden wir einiges aufzuholen haben, wenn wir uns wieder nahekommen können. Die Fortsetzung des Interviews folgt auf Seite 9 dieser Ausgabe vom Kurier.

Eingang zur Blackbox im Congress Park. Hier befindet sich die erste Impfstraße. Schilder im Innenraum weisen den Weg. Fotos: ph

Ministerium hat das Konzept genehmigt

Das Impfzentrum in Wolfsburg ist startklar WOLFSBURG (of). Das Wolfsburger Impfzentrum im Congress Park meldete am 15. Dezember Betriebsbereitschaft. Die Impfungen starten voraussichtlich ab 27. Dezember. Zu Beginn gibt es zwei Impfstrecken und zwei mobile Impfteams. Die mobilen Teams werden Menschen, die zu Hause oder in Pflegeeinrichtungen betreut werden, vor Ort impfen. Das Wolfsburger Impzentrum startet in der „Black Box“ mit zwei Impflinien. Es folgen der Spiegelsaal und der Große Saal mit jeweils zwei Impfstraßen (wir berichteten). „Mit dem Congress Park haben wir einen hervorragenden Standort, mit dem wir die notwendigen Kapazitäten zur Impfung der Bevölkerung auch kurzfristig erreichen können, wenn der Impfstoff in größerer Menge zur Verfügung steht. Zudem ist der Standort barrierefrei, zentral gelegen und bietet somit eine gute Erreichbarkeit sowohl per Öffentlichem Personennahverkehr als auch für den Individualverkehr“, resümiert der Geschäftsbereichsleiter des Brand- und Katastrophenschutzes Manuel Stanke. Am Dienstag wurde damit begonnen, die Impfstraße personell zu besetzten und die Zeit bis zum regulären Betrieb zu Schulungszwecken zu nutzen, so Stanke. Die ständige Impfkommission (STIKO) hat eine Empfehlung

zur Covid-19-Impfung herausgegeben. Da anfangs nur eine begrenzte Menge an Impfstoff zur Verfügung steht, sollten dieser dafür genutzt werden, um schwere Krankheitsverläufe und Sterbefälle möglichst schnell zu reduzieren. „Durch eine zielgerichtete Impfung zweier Personengruppen – Menschen über 80 Jahre und Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen – können auch die meisten Krankenhauseinweisungen verhindert und Krankenhäuser spürbar entlastet werden“, sagt Prof. Thomas Mertens, der Vorsitzende der STIKO, und: „Modellrechnungen zeigen, dass durch die Impfung dann die meisten schweren Erkrankungen und Todesfälle verhindert werden, wenn die Impfung zuerst Menschen ab 80 Jahren angeboten wird.“ Laut Medienberichten sollen die Impfungen voraussichtlich ab dem 27. Dezember beginnen. Das Impf-Info-Telefon des Landes ist ab sofort aktiv. Unter 0800/9988665 ist das Telefon von Montag bis Samstag, jeweils von 8 bis 20 Uhr erreichbar. Am 24. und 31. Dezember ist die Hotline von 8 bis 12 Uhr besetzt.

Menschenleere Innenstädte – wann kommt der Sinneswandel?

Nach dem Lockdown: Das etwas andere Weihnachten WOLFSBURG (of). Seit Mittwoch gilt in Deutschland der bundesweite Lockdown (Seite 2). Mit den Maßnahmen sollen die menschlichen Kontakte auf ein Mindestmaß beschränkt und die Ausbreitung von Covid-19 eingedämmt werden. Eines fällt bei einem Spaziergang in der Porschestraße am Mittwoch sofort auf: Die Fußgängerzone in Wolfsburg ist nicht so leer wie beim ersten Shutdown im Frühjahr. Vereinzelt sind noch Menschen unterwegs. Einige Läden haben geöffnet: So haben z. B. Drogerien, Apotheken oder Optiker ihre Türen offen. Auf dem HugoBork-Platz herrscht gähnende Leere. Hier, wo sonst der Weihnachtsmarkt die Menschen zusammenbringt, stehen nur ein paar einsame Tannenbäu-

me herum. In der City-Galerie herrscht ungewohnte Stille. Bäcker, Supermarkt, Reformhaus und Optiker haben geöffnet, nur wenige Menschen laufen durch das Einkaufszentrum. Dieser erneute Lockdown war leider absehbar. Deutschland im Herbst – zu hohe Infektionszahlen mit Covid-19, zu viele Tote in diesem Zusammenhang gibt es zu beklagen. Im Bundesland Sachsen gibt es besonders hohe Fallzahlen. So musste der Landkreis Görlitz am Mittwoch eine Sieben-Tages-

inzidenz von 701,16 melden. Da klingt die Zahl in Wolfsburg mit 96,6 (Mittwoch) vergleichsweise milde. Damit das Gesundheitssystem aber nicht überlastet wird, hat nicht nur die Politik die Voraussetzungen mittels Infektionsschutzgesetz zu schaffen, sondern es liegt am Verhalten jedes Einzelnen, ob sich Fußgängerzonen in Innenstädten bald wieder mit Menschen füllen können. Bis mindestens 10. Januar 2021 wird der Lockdown andauern. Wenn sich die Zahl der Infektionen bis dahin nicht gesenkt hat, vielleicht auch länger. Das Ziel ist eine Inzidenz von 50, dann sind Infektionsketten eher nachvollziehbar.

Normalerweise tummeln sich in der Porschestraße in der Vorweihnachtszeit die Menschen. Im Lockdown sind nur vereinzelt Kunden unterwegs. Drogerien haben z.B. noch geöffnet.


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