Angriff mit Messer in Wolfsburg
Grizzlys Keeper in Bestform
Mit Konfetti gegen den Klinik-Alltag
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Sonntag, den 27. Dezember 2020 · Nr. 52/44. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0
Ein letztes Interview mit OB Klaus Mohrs zum Jahreswechsel
„Ich wünsche uns allen für 2021 mehr Optimismus“ WOLFSBURG (of). Traditionell zum Jahresende sprach der Wolfsburger Kurier mit Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs. Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie und einem Rückblick auf ein unschönes Jahr kam auch der Blick auf das hoffentlich bessere 2021 zur Sprache. Kurier: Herr Mohrs, in unserem Interview zum Jahresende 2015 sprachen Sie vom arbeitsreichsten Jahr ihres Berufslebens. Wie sieht das mit 2020 aus? Klaus Mohrs: Das war schon ein sehr intensives Jahr. Es war vor allem emotional das belastendste Berufsjahr meines Lebens. Besonders die Situation im Hanns-Lilje-Heim, das werde ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen. Es war extrem heftig, weil wir im Krisenstab ständig auf der Suche nach Tests und medizinischer Schutzausrüstung waren. Man kam nicht so richtig von der Stelle und wollte eigentlich mehr tun. Gott sei Dank hat VW
gut unterstützt. Auch aus dem Sozial- und Innenministerium sind wir gut unterstützt worden. Kurier: Eigentlich verbietet sich die Frage, aber: Sie hatten wahrscheinlich weniger Termine als sonst, oder? Mohrs: Viele abendliche Veranstaltungen fielen aus. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so häufig mit meiner Frau um 19.30 Uhr zusammengesessen und zu Abend gegessen. Normalerweise ist da ein Oberbürgermeister oft noch unterwegs, das war eine Situation, die ich zur Regeneration genutzt habe. Kurier: Wie wird sich die Pan-
demie auf die ohnehin schon angespannte Haushaltslage der Stadt Wolfsburg auswirken? Mohrs: Wir haben in der Dezembersitzung des Rates einen Nachtragshaushalt beschlossen. In 2020 haben wir Corona-bedingt 17,3 Millionen Euro schlechter abgeschnitten als geplant. Auch in 2021 werden wir 31,6 Millionen schlechter abschneiden. Die Verluste waren eigentlich sehr viel höher. Die Gewerbesteuer ging extrem zurück, wir dürfen dankbar sein, dass Bund und Länder einen Fallschirm für die Kommunen gespannt haben. Es ist absolut richtig, dass die Schuldenbremse zur Seite geschoben wurde,
Rathauschef Klaus Mohrs sprach mit dem Wolfsburger Kurier zum Jahreswechsel. Foto: Thomas Koschel Fotografiker
denn eine solche Krise ist damit nicht lösbar. Die Folgen dieser Jahrhundertkrise darf man auch mal auf 30 Jahre verteilen. Es ist durchaus legitim, die Coronabedingten Verluste über längere Zeit abschreiben zu können. Kurier: Die Wolfsburger Wirtschaftshilfen beim Frühjahrslockdown wurden voll ausgeschöpft. Gibt es Planungen sie jetzt neu aufzulegen? Mohrs: Im Moment gibt es noch keine konkrete Planung. Ich würde gerne die Auswirkung der November- und Dezemberhilfen abwarten, um dann zu sehen, ob man punktuell helfen muss. Die Gebühren für die Außengastronomie haben wir für 2021 bereits gestrichen. Wir müssen natürlich auch schauen, was wir uns leisten können. Kurier: Wie stark wird die Stadtentwicklung durch die Pandemie beeinträchtigt? Mohrs: Wir dürfen uns nicht kaputt sparen. Die Stadtentwicklung darf nicht lahmgelegt werden, sondern muss weitergehen. Durch die Pandemie stehen besonders die Innenstädte vor Herausforderungen. Wir müssen auch weiter in Wohnraum investieren. Es gibt nach wie vor eine ungebrochene Nachfrage nach Grundstücken und nach Wohnungen. Es wäre fatal, wenn eine solche Krise dazu führt, dass an dieser Stelle reduziert wird. Das gilt auch für die Nordkopfentwicklung. Wir brauchen wieder etwas Positives. Deswegen habe ich mich auch über jedes neue Projekt gefreut, wie z. B. den Spatenstich in der Dieselstraße. Ein weiteres wichtiges Thema ist die E-Mobilität. Für die zunehmende Zahl an Elektrofahrzeugen müssen wir die entsprechende Infrastruktur bereitstellen. Wir haben in den letzten Jahren einen Schwerpunkt bei Kitas und Schulen gelegt. Das wird auch weiterhin so bleiben. Seite 3
In diesem Jahr muss der Jahreswechsel ohne aufwändiges Feuerwerk auskommen – damit in der Corona-Zeit Menschenansammlungen vermieden werden.
Kommunen definieren betroffene Gebiete
Kein Feuerwerk im öffentlichen Raum WOLFSBURG (ph). Verwirrung um das Feuerwerksverbot in Niedersachsen. Nachdem das OVG Lüneburg das Feuerwerkverbot außer Vollzug gesetzt hat, reagierte das Land mit einem neuen Böllerverbot für öffentliche Bereiche. Am Dienstag reagierte die Niedersächsische Landesregierung mit einer neuen Verordnung auf die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg (OVG). Nachdem ein generelles Verbot von Feuerwerk gescheitert war, wurde der Paragraf 10a dahingegen geändert, dass Feuerwerk auf belebten öffentlichen Plätzen, Straßen und Wegen verboten wird. Diese Verordnung gelte, um Ansammlungen von Menschen zu vermeiden. Zudem sollen „Veranstaltungen mit größeren Menschengruppen, in denen eine besonders erhöhte Gefährdung von umstehenden Personen durch umherfliegende Feuerwerkskörper gegeben ist, vermieden werden, um Einsatzkräfte, wie
Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter, Polizei und Feuerwehr, zu entlasten und Kapazitäten des Gesundheitswesens freizuhalten“, so der Wortlaut der Verordnung. In der Zeit vom 31. Dezember 2020, 21 Uhr, bis zum 1. Januar 2021, 7 Uhr, ist auch das Mitführen pyrotechnischer Gegenstände auf den dort genannten Straßen, Wegen, Plätzen und Flächen untersagt. Die betroffenen Gebiete werden von den Kommunen festgelegt. Das Veranstalten von Feuerwerken für die Öffentlichkeit bleibt verboten. Aufgrund einer Regelung des Bundes ist auch der Verkauf von entsprechenden pyrotechnischen Gegenständen verboten.
Herzlichen Dank sagen wir allen Lesern, Inserenten und Zustellern für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit im Jahr 2020. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Start ins Jahr 2021 und im neuen Jahr viel Gesundheit, Glück und Erfolg.