Wolfsburger Kurier

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Bescherung in der Borsigstraße

Neues Licht für die „Sterne“

Knappe Niederlage gegen Haie

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Sonntag, den 3. Januar 2021 · Nr. 53/44. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

Das ändert sich im gerade begonnen Jahr 2021

Grundrente, Soli-Abbau und Homeoffice-Bonus WOLFSBURG (ph). Trotz Corona-Pandemie und dem Warten auf den Impfstoff ändern sich mit dem neuen Jahr auch wieder einige Gesetze. Eine der wichtigsten Änderungen betrifft die Einführung der Grundrente und es gibt einen neuen Homeoffice-Bonus. Bereits im Februar 2019 hat das Bundeskabinett die Einführung der Grundrente zum 1. Januar 2021 beschlossen. Laut Bundesministerium für Arbeit und Soziales kommt die Aufstockung von kleinen Renten rund 1,3 Millionen Menschen zugute. Die Grundrente ist als Rentenzuschlag konzipiert und soll von einer nachzuweisenden Bedürftigkeit – wie bei Hartz IV üblich – unabhängig sein. Grundrente soll erhalten, wer mindestens 33 Jahre „Grundrentenzeiten“ erworben hat. Das bezieht sich vor allem auf Zeiten, in denen Pflichtbeiträge aufgrund einer Beschäftigung, Kindererziehung oder Pflegetätigkeit an die gesetzliche Ren-

tenversicherung geleistet wurden. Die eigene Rente soll dann in Abhängigkeit von den individuell erworbenen Entgeltpunkten um einen „Zuschlag“ bis zur maximalen Grenze von 0,8 Entgeltpunkten (80 % des Durchschnittsverdienstes) erhöht werden. Bei 33 bis 35 Jahren Grundrentenzeiten soll der Grundrentenzuschlag dabei in einer Staffelung ansteigend berechnet werden, damit auch Versicherte mit weniger als 35 Jahren Grundrentenzeiten einen Zuschlag im Schnitt von 75 Euro erhalten können. Dabei gilt zunächst ein Einkommensfreibetrag in Höhe von monatlich 1.250 Euro für Alleinstehende (15.000 Euro

im Jahr) und 1.950 Euro für Eheleute oder Lebenspartner (23.400 Euro im Jahr). Übersteigt das Einkommen den Freibetrag, wird die Grundrente um 60 Prozent des den Freibetrag übersteigenden Einkommens gemindert. Übersteigt das Einkommen von Alleinstehenden auch den Betrag von 1.600 Euro (19.200 Euro im Jahr) bzw. bei Eheleuten oder Lebenspartnern von 2.300 Euro (27.600 Euro im Jahr), ist das über diesen Betrag liegende Einkommen vollständig auf die Grundrente anzurechnen. Erst im Dezember wurde der Weg für die Homeoffice-Pauschale freigemacht. Arbeitnehmer sollen in den Jahren 2020

Grundrente, Homeoffice-Pauschale, Kindergeld und vieles mehr – das junge Jahr 2021 bringt einige Gesetzesänderungen mit sich. Foto: Thorben Wengert/pixelio.de

und 2021 bis zu fünf Euro pro Homeoffice-Tag von der Steuer abziehen können. Diese Regelung gilt allerdings nur für maximal 120 Tage – also 600 Euro. Der Mindestlohn steigt 2021. Derzeit liegt der Mindestlohn noch bei 9,35 Euro. Bis 2022 wird er nun stufenweise erhöht. Die erste Erhöhung findet am 1. Januar 2021 statt – auf 9,50 Euro. Am 1. Juli 2021 steigt er auf 9,60 Euro. Auch das Kindergeld soll 2021 steigen. Die Bundesregierung will das Kindergeld auf 219 Euro pro Monat für die ersten zwei Kinder anheben. Das sind 15 Euro mehr im Monat. Für das dritte Kind gibt es 2021 225 Euro und ab dem vierten Kind 250 Euro. Der Kinderfreibetrag steigt auf 8.388 Euro. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Solidaritätszuschlag. Denn dessen Freigrenze wird angehoben. Damit werden ungefähr 90 Prozent der Zahler entlastet. Die Freigrenze wird nun auf 16.956 Euro bei Einzelveranlagung und bei gemeinsamer Veranlagung auf 33.912 Euro angehoben. Pendler bekommen zukünftig auch mehr Geld. Denn die Pendlerpauschale steigt im neuen Jahr auf 35 Cent. Allerdings gilt dies erst ab dem 21. Kilometer. Außerdem wird die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung elektronisch. In Zukunft soll der Arzt die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung direkt an die Krankenkasse übermitteln. Der Arbeitgeber kann den Zeitraum der Krankschreibung bei der Krankenkasse abrufen. Für dieses Jahr müssen Ärzte allerdings zusätzlich auch noch die Papier-Bescheinigung ausstellen. Seine Arbeitsunfähigkeit muss der Arbeitnehmer weiterhin dem Arbeitgeber melden.

Das Wolfsburger Islamische Kulturzentrum am Berliner Ring wurde im Jahr 2006 eröffnet – begleitet von vielen Anfeindungen.

Morddrohung gegen Wolfsburger Imam

Brief mit Sargbild an die private Adresse WOLFSBURG (ph). Eine Morddrohung im Briefkasten – die hatte der Wolfsburger Imam Aissa Hajlaoui am 23. Dezember. Am Montag davor war ein Stuttgarter Imam vermutlich von zwei Maskierten totgeprügelt worden. „So etwas werden wir immer ernst nehmen“, erklärte ein Polizeisprecher auf Nachfrage des Wolfsburger Kuriers. Die Polizei sei „sehr schnell in den direkten Kontakt getreten“ und habe Spuren gesichert, so der Sprecher weiter. Hinweise auf die Täter gebe es aber noch nicht. Der zweite Vorsitzende des Islamischen Kulturzentrums, Mourtadha Djemai: „Wir hoffen, dass es ein blöder Scherz ist. Aber die gesamtgesellschaftlichen Tendenzen lassen uns das ernst nehmen. Auf dem Brief war das Bild eines Sarges zu sehen, mit der Drohung: „Du wirst bald hier sein.“

Djemai: „Wir haben die Polizei verständigt und die hat den Brief gesichert.“ Schon während der Bauphase des Islamischen Kulturzentrum, das im Jahr 2006 eröffnet wurde, habe es Anfeindungen und Drohungen gegeben, berichtet Djemai. Bislang lief das allerdings über die sozialen Medien – „klasssiche Hetze“, so Djemai weiter. Dass eine Drohung jedoch per Brief an die Privatadresse des Imams gehe und dort sogar selbst eingeworfen wird, habe eine neue Qualität. Zudem ist noch am Montag, 21. Dezember, ein 26jähriger Stuttgarter Imam totgeprügelt worden.

Landesweite Immunisierung startete im Seniorenheim

100 Niedersachsen erhielten bereits den Corona-Impfstoff BAD ROTHENFELDE/WOLFSBURG (ph). Am vergangenen Sonntag startete in einem Seniorenheim in Bad Rothenfelde die Impfkampagne gegen das Coronavirus. Wolfsburg erwartet den Impfstoff Anfang Januar. Ministerpräsident Stephan Weil und Gesundheitsministerin Carola Reimann waren vor Ort, als die Impfkampagne gegen das Coronavirus startete. Im Pflegezentrum Haus Schlüter in Bad Rothenfelde sollten knapp 100 Bewohner sowie Mitarbeiter mit dem Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer geimpft werden. Osnabrück und Cloppenburg haben je 1.000 Impfdosen erhalten. Weil: „Ich freue mich sehr, dass wir am Ende dieses schwierigen Jahres, doch noch

einen echten Lichtblick erleben!“ Geimpft werden sollen zunächst die, „die das größte Risiko tragen, bei einer Coronainfektion schwer zu erkranken oder gar daran zu sterben“, so Weil. Ein wirksamer Schutz sei aber „nur über eine möglichst flächendeckende Impfung erreichbar.“ Reimann: „Das ist der Auftakt zu einer Impfkampagne, die das Land so noch nicht gesehen hat – ein echter Impfmarathon für das Jahr 2021.“ Da der Impfschutz eine Zwei-

fachimpfung erfordert, können mit den jetzt gelieferten 9.750 Impfdosen knapp 5.000 Niedersachsen geimpft werden. Niedersachsen soll bis Ende 2020 voraussichtlich etwa weitere 117.000 Impfdosen erhalten. Ab Januar 2021 sollen jede Woche 63.375 Impfdosen folgen. Bis Ende März sollen bundesweit 10,1 Millionen Impfdosen geliefert werden. Die Stadt Wolfsburg geht davon aus, dass Anfang Januar erste Impflieferungen kommen. „Dann soll in Wolfsburg zunächst mit mobilen Impfteams in den Altenund Pflegeheimen begonnen werden, bevor es dann stationär im Congress Park beginnt“, so ein Stadtsprecher.

Ministerpräsident Stephan Weil und Gesundheitsministerin Carola Reimann beim landesweiten Impfauftakt in Bad Rothenfelde. Fotos: Niedersächsische Staatskanzlei


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