Wolfsburger Kurier

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Planungen für neues Schulzentrum

Mittwoch gegen Krefeld

Auftakt zum Laufcup fällt aus

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Sonntag, den 17. Januar 2021 · Nr. 2/44. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

Nächste Verhandlung ist Ende Januar, Friedenspflicht endet im März

„Komplizierte“ Verhandlung zum VW-Haustarif vertagt WOLFSBURG (of). Das war nichts und das war im Vorfeld auch zu erwarten. Die ersten Tarifverhandlungen bei Volkswagen sind am Mittwoch ergebnislos vertagt worden. Die Verhandlungen für die Werke in Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter, Hannover, Emden und Kassel galten im Vorfeld als „kompliziert.“ Die IG Metall fordert für die 120.000 Beschäftigten bei Volkswagen eine Entgelterhöhung von 4 Prozent ab dem 1. Januar 2021, Verbesserungen bei der 2019 neu eingeführten tariflichen Freistellungszeit sowie die Fortschreibung der Ende 2020 ausgelaufenen Garantie zum Angebot von jährlich 1.400 neuen Ausbildungsplätzen für die kommenden zehn Jahre durch Volkswagen. Verhandlungsführer und IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger verwies darauf, dass für das aktuelle Jahr mit einer verbesserten konjunkturellen Lage zu rechnen wäre, zumal jetzt durch das Vorhandensein

eines Impfstoffes Licht am Ende des „Pandemie-Tunnels“ zu sehen sei. Auch Volkswagen selbst rechne mit einer deutlichen Belebung des Geschäfts in 2021, was durch die aktuellen Prognosen der Wirtschaftsinstitute untermauert werde. Verhandelt wird der Haustarifvertrag für die Werke in Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter, Hannover, Emden und Kassel sowie bei den Financial Services und Volkswagen Immobilien. Zu erwarten sind komplizierte Tarifauseinandersetzungen. Gröger begründet die Forderungen folgendermaßen: „Mehr Geld in den Taschen der Beschäftigten führt zu einer

Steigerung des Konsums und fördert somit die Konjunktur. Die letzte tabellenwirksame Erhöhung liegt dagegen fast drei Jahre zurück und die Verbraucherpreise sind zwischenzeitlich angestiegen. Die Kollegen haben während der Pandemie tollen Einsatz gezeigt, was jetzt honoriert werden muss.“ Die Diskussionen mit den Vertrauensleuten in den Werken hätten gezeigt, dass ein großes Interesse auch an verbesserten Regelungen der tariflichen Freistellungszeit in besonderen Fällen besteht. Diese sollen auf alle Mitglieder der IG Metall erweitert werden. Bislang können besondere Beschäftigtengruppen

Verhandlungsführer und IG Metall Bezirksleiter Thorsten Gröger (Foto: Heiko Stumpe) und Volkswagen-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel (r.: Foto: VW) kamen bislang zu keiner Einigung.

ihren Anspruch auf eine tarifliche Zusatzvergütung in Höhe von 27,5 Prozent eines Monatsverdienstes in sechs zusätzliche freie Tage im Jahr umwandeln. „Leider hat sich Volkswagen zu keiner der Kernforderungen konkret geäußert, sondern nur in das allgemeine Klagelied der Arbeitgeberverbände in der Metall- und Elektroindustrie eingestimmt“, so Gröger. Er stellte nach zwei Stunden der Verhandlung klar, dass er für die kommende Verhandlung am 29. Januar ein deutliches Zeichen von Volkswagen erwarte. Arne Meiswinkel, Volkswagen-Verhandlungsführer sagte: „Beim Tarifabschluss 2020 ging es vor allem darum, die negativen Auswirkungen der Pandemie für Unternehmen und Beschäftigte zu begrenzen und uns optimal auf den Wiederanlauf nach dem ersten Lockdown einzustellen. Die Verhandlungen 2021 stehen jedoch im Spannungsfeld der beschleunigten Transformation von Volkswagen zum führenden Unternehmen für nachhaltige Mobilität einerseits und den andauernden Auswirkungen der Pandemie andererseits. Das zeigt sich beispielhaft auch in der aktuellen Situation: Wir verzeichnen eine starke Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und gleichzeitig haben wir coronabedingt Lieferengpässe und damit verbunden auch Kurzarbeit in Teilen der Belegschaft. Zudem gilt es weiterhin in die Zukunft zu investieren, ohne dabei die notwendige Kostendisziplin zu vernachlässigen. Für Unternehmen wie Beschäftigte gleichermaßen ist das ein Kraftakt. Stärke und Verlässlichkeit in der Transformation, lauten daher die konkreten Ziele und Anforderungen für einen Tarifabschluss.“ Weiter auf Seite 3

Trotz weniger Verkehr gab es mehr Verstöße.

Archivfoto: ph

3,6 Millionen Euro von Verkehrssündern

Mit Tempo 137 in der Stadt geblitzt WOLFSBURG (of). Auf Wolfsburgs Straßen wird nach wie vor zu schnell gefahren. Das Ordnungsamt der Stadt Wolfsburg stellte jetzt die Jahresbilanz 2020 vor. Insgesamt wurde 137.076 Fälle aufgezeichnet, im Jahr 2019 waren es 133.195. Trauriger Spitzenreiter ist ein Autofahrer, der im Bereich St.-Annen-Knoten/Berliner Ring mit 137 Stundenkilometern geblitz wurde. Die meisten Geschwindigkeitsverstöße wurden auf der Frankfurter Straße, der Heinrich-Nordhoff-Straße und der Braunschweiger Straße verzeichnet. „Das zurückliegende Jahr ist mit keinem der Vorjahre vergleichbar“, berichtet Ordnungsamtsleiter Axel Piepers. Da sich viele coronabedingt im Home-Office befanden, war weniger Verkehr auf den Straßen unterwegs. „Dennoch ist die Inbetriebnahme der Rotlichtüberwachung am St. Annen-Knoten erwähnenswert. So kommen aus der Dieselstraße heraus linksabbiegend nur noch sehr wenige Rotlicht- und keine Geschwindigkeitsverstöße mehr vor“, so Piepers. Die Anlage führte zu 1.428 Bußgeldverfahren. In 134 Fällen wurde auf die Kreuzung gefahren, obwohl das Rotlicht

bereits länger als eine Sekunde dauerte. Das Bußgeld erhöhte sich in diesen Fällen von 90 Euro auf 200 Euro. Zudem gab es jeweils 1 Monat Fahrverbot. Zwar wurde 2020 die zweite mobile Blitzstation „Hildegard“ in Betrieb genommen, der Ordnungsdienst habe trotzdem die Überwachung des fließenden und vor allem des ruhenden Verkehrs nicht so gestalten können wie in den Vorjahren, da die Corona-Pandemie die Arbeitskräfte anderweitig band. Ein kleiner Auszug aus der Statistik: 92.936 Geschwindigkeitsverstöße wurden verzeichnet, im Vorjahr waren es 77.824. 597 Fahrverbote wurden ausgesprochen (2019: 552). Die Geschwindigkeitsmessungen führten zu Verwarnungs- und Bußgeldeinnahmen in Höhe von 2.479.430 Euro (2019: 2.108.838). Die Stadt nahm also mehr Geld ein, obwohl durch die Corona-Pandemie weniger Verkehr auf den Straßen war.

Covid-19 sorgte für Dämpfer – E-Modelle legten zu

VW verkaufte weniger Autos, Kurzarbeit angemeldet WOLFSBURG. Volkswagen hat in 2020 mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Der heimische Automobilbauer verkaufte weltweit zwar 9.305.400 Fahrzeuge, das sind aber 15,2 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr. Im Dezember lagen die Auslieferungen nur 3,2 Prozent unter dem Vorjahresmonat, im vierten Quartal gingen sie insgesamt um 5,7 Prozent zurück. Die E-Offensive des Konzerns sei im abgelaufenen Jahr trotz der Covid-19-Pandemie auf großes Kundeninteresse gestoßen, hieß es in einer Pressemitteilung des heimischen Automobilherstellers. So wurden rund 231.600 vollelektrische Fahrzeuge ausgeliefert, mehr als dreimal so viele wie 2019. Auch die Plug-In-Hybride erfreuten sich laut VW mit 190.500 Fahr-

zeugen (+175 Prozent) großer Beliebtheit bei den Kunden. In Westeuropa stieg der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge an den Auslieferungen auf 10,5 Prozent (2019: 1,9 Prozent). „2020 war durch die Covid19-Pandemie ein extrem anspruchsvolles Jahr. Der Volkswagen Konzern hat sich in diesem Umfeld gut behauptet und seine Marktposition gefestigt. Besonders erfreulich ist, dass wir bei unserer E-Offensive trotz der Pandemie voll durchgestartet sind und damit bei der Umsetzung unserer Strategie

„Together 2025+“ einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht haben“, sagte Christian Dahlheim, Leiter Volkswagen Konzern Vertrieb. Der VW ID.3 war mit 56.500 Fahrzeugen der beliebteste bei den Kunden, gefolgt vom Audi e-tron (47.300). Aufgrund der aktuellen Halbleiter-Engpässe passt die Marke Volkswagen ihre Fahrweise für Wolfsburg an. Unternehmen und Betriebsrat haben kurzfristig weitere Kurzarbeit für zwei Fertigungslinien der Tiguan-, Touran- und Tarraco-Produktion sowie für angrenzende Bereiche beantragt. Hier werden die Fertigungslinien 1 und 4 am 22. und 29. Januar ruhen. Weiter auf Seite 2

56.000 ID.3 wurden in 2020 verkauft. Damit ist es das beliebteste E-Modell des Volkswagen Konzerns. Das Foto zeigt die Produktion in Zwickau. Foto: Volkswagen


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