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Sonntag, den 23. Mai 2021 · Nr. 20/44. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0
Stadt Wolfsburg stellt aktuelle Mietmarktanalyse vor
Große Schere auf dem heimischen Wohnungsmarkt WOLFSBURG (ph). Die Stadt Wolfsburg hat kürzlich in einer digitalen Pressekonferenz die aktuelle Mietmarktanalyse für das Stadtgebiet im Jahr 2020 vorgestellt. Die Statistik zeigt eine große Lücke zwischen den Wohnungsgesellschaften und dem privaten Wohnungsmarkt. „Neuland, Volkswagen Immobilien und die Allertal sind unsere Garanten für einen stabilen Mietwohnungsmarkt. Die Wohnungsgesellschaften haben auch eine dämpfende Wirkung auf die Mietpreisentwicklung in der Stadt. Es hat sich zudem bewährt, Wohnbauentwicklung langfristig zu betrachten und sie nicht in jeder etwas unsicheren Zeit grundsätzlich zu hinterfragen. Wir müssen unsere Wohnbauaktivitäten fortsetzen und weiter daran arbeiten, ein vielfältiges, attraktives und preislich differenziertes Wohnangebot für unterschiedliche Lebenssituationen und Lebensstile über unsere Wohnungsbestände
und Neubauvorhaben in unseren Stadtteilen anzubieten“, betont Oberbürgermeister Klaus Mohrs. Bei der Sichtung der Statistik wird deutlich, dass es in Wolfsburg eigentlich zwei Wohnungsmärkte gibt – den der Wohnungsgesellschaften und den privaten Wohnungsmarkt. Im Bestand der Wohnungsgesellschaften seien die Mieten in den vergangenen vier Jahren durchschnittlich um 0,12 Euro/ Quadratmeter gestiegen – und liegen aktuell bei 6,36 Euro/ Quadratmeter. Die Entwicklung der Mietpreise beschreibt Verena Lichtenstein vom Referat Strategische Planung als moderat und „eher an der
Einkommensentwicklung ausgerichtet als an den Marktengpässen orientiert.“ Und, die Engpässe gibt es in Wolfsburg trotz Wohnbauoffensive nach wie vor: 2015 gab es noch eine Wohnungsleerstandsquote von 0,33 Prozent die bis zum Jahr 2019 auf 0,72 Prozent anstieg und damit „erste Tendenzen einer Marktentspannung zeigt“, so OB Mohrs. „Die Wohnbauoffensive hat die gewünschte Wirkung entfaltet“, berichtet auch NeulandGeschäftsführer Hans-Dieter Brand. Auch Meno Requardt, Geschäftsführer von Volkswagen Immobilien sieht, „eine leichte Entspannung“ auf dem Wohnungsmarkt.
Die Hellwinkel Terrassen – eines der größten Wohnbauprojekte in Wolfsburg.
Archivfoto: ph
Dirk Backhausen von Allertal Immobilien weist darauf hin, dass in den letzten Jahren die Mietsteigerung sogar „unter der Inflation“ gelegen habe. Trotzdem hat OB Mohrs rund 2 Prozent Leerstand als Ziel für die Stadt definiert – wovon die Kommune noch weit entfernt ist, schließlich herrscht immer noch „Vollvermietung“. „Dieses ist ein Zeichen dafür, dass weiterhin eine Nachfrage an Wohnraum in Wolfsburg besteht und die freiwerdenden Wohnungen in allen Preisklassen und Qualitäten wieder vermietet werden können“, erklärte Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide. Als Hinweis auf den angespannten Wohnungsmarkt ist ebenfalls der private Vermietungsmarkt zu sehen. Zwar habe sich laut Analyse das Wohnungsangebot auf den entsprechenden Internetseiten in den letzten Jahren auf aktuell über 1.000 Inserate erhöht, trotzdem liege die Angebotsmiete hier immer noch bei 9 Euro/Quadratmeter. Die Wohnungsgesellschaften haben 2020 über 2.100 Mietverträge geschlossen. Dabei lag der größte Anteil der neuvereinbarten Mieten mit 60 Prozent im Preissegment zwischen 6,10 und 7,50 Euro pro Quadratmeter netto kalt. Gut 14 Prozent wurden für bis zu 6,10 Euro/Quadratmeter vermietet und 26 Prozent der Wohnungen lagen bei mehr als 7,50 Euro/Quadratmeter. Hierunter fallen auch die freifinanzierten Neubauwohnungen, die im Erstbezug ab etwa 10 Euro je Quadratmeter vermietet werden. Die Statistik des Immobilienportals „ImmoScout24“ sieht in Wolfsburg im vergangenen Jahr sogar einen Rückgang der Angebotsmieten – um 3,9 Prozent.
Bärbel Weist tritt nicht mehr zu den Kommunalwahlen im September an. Archivfoto: ph
PUG-Gründerin: Rückzug aus der Politik
Bärbel Weist tritt bei Wahlen nicht mehr an FALLERSLEBEN (of). Ein Wolfsburger Politik-Urgestein kündigte ihren Rückzug aus der Kommunalpolitik an: Bärbel Weist, Ortsbürgermeisterin von Fallersleben und Gründerin der PUG, lässt sich nicht mehr zur Wahl aufstellen. Seit 42 Jahren ist Bärbel Weist Ortsbürgermeisterin in Fallersleben. Seit 40 Jahren sitzt sie im Rat der Stadt Wolfsburg. Anfangs noch für die CDU, ab Mitte der 80er Jahre für die PUG. „Ich habe lange überlegt, mich dann aber entschlossen, nicht mehr für die Kommunalwahlen zum Orts- und Stadtrat zu kandidieren“, teilte Bärbel Weist am Donnerstagnachmittag mit. Die PUG, 1985 von Weist gegründet, stellte am Donnerstagabend ihre Kandidaten für die Wahlen im September auf. „Zum ersten Mal habe ich im September 2020 daran gedacht aufzuhören. Wolfgang Schäuble kündigte an seinem 78. Geburtstag an, weitermachen zu wollen. Ich habe mich gefragt, ob manche Menschen einfach nicht ohne Politik leben können“, blickt die Fallersleberin zurück. Wolfgang Schäuble ist der Präsident des Deutschen Bundestages und im selben Jahr wie Weist geboren: 1942. Letztlich sei ein Punkt ausschlaggebend gewesen: „Ich wollte über den Zeitpunkt meines Rückzuges selbst ent-
scheiden und nicht andere darüber bestimmen lassen.“ Danach gefragt, was ihr in den letzten Jahrzehnten besonders im Gedächtnis bleiben wird: „Das Hoffmannhaus befand sich einst in schlechtem Zustand und musste renoviert werden, das haben wir hingekriegt.“ Ebenfalls „hinbekomen“: Das Schloss Fallersleben, samt der „richtigen Farbe“ denn geplant war eigentlich Rot. Nicht zur vergessen: den Bahnhof Fallersleben, denn eigentlich sollte der ganz verschwinden, als Wolfsburg ICE-Halt wurde. „Mit viel Unterstüztung konnten wir erreichen, dass aus einer Haltestelle wieder ein Bahnhof wurde“, so Weist. Dass nicht mehr zuviel Pendlerverkehr durch den Ort rollt, ist der Nordtangente und damit indirekt Bärbel Weist ebenfalls zu verdanken. Unvergessen auch der erste Auftritt im Rat der Stadt. Als sie sprechen wollte, hätten „sich die Männer so laut unterhalten, dass ich kaum noch zu hören war.“ Dass sie später gehört wurde, ganz gleich wo, hat Weist ebenfalls „hingekriegt“.
Bundesnotbremse fällt voraussichtlich für Wolfsburg
Gastronomen bereiten sich auf Biergartenöffnung vor WOLFSBURG (ph). Am Montag lag die 7-Tages-Inzidenz in Wolfsburg bei 99,7 und bis Donnerstag fiel der Wert auf 57,1. Bleibt es bei diesem Trend, soll die Bundesnotbremse gelockert werden – ein Lichtblick für Gastronomen. Fünf Werktage muss die Inzidenz den Grenzwert von 100 unterschreiten, damit Lockerungen folgen können, das war am Donnerstag der Fall – damit können ab Samstag Gaststätten ihre Biergärten öffnen – mit Negativtestpflicht für die Gäste. „Wir freuen uns, dass die Zahlen in Wolfsburg so schnell gesunken sind und die Gastronomen die Möglichkeit haben, im Außenbereich zu öffnen“, so Florian Hary, stellvertretender Dehoga-Kreisverbandsvorsitzender. Die Außengastrono-
mie zu öffnen sei „ein positiver Schritt nach vorne, aber eben nicht für alle“, so Hary, denn: „Eine Herausforderung ist das Wetter.“ Gastronom Giacomo Occhipinti sieht das Wetter auch kritisch, aber: „Wir warten sehnsüchtig, dass es wieder losgeht. Die Terrasse ist schon aufgebaut.“ Jedoch will Occhipinti erst nächste Woche öffnen. Für Gastronom Heiko Sturm vom Tannenhof dauert es noch länger, bis er wieder hochfahren kann. „Wir leben von den
Veranstaltungen, Shows und Aktionen, wie dem Langschläfer-Frühstück – also alles, wo mehrere Personen im Innenbereich zusammensitzen.“ Zudem sei in der Kurzarbeitsphase auch noch sein Küchenchef gegangen. Jetzt müsste der Chef in der Küche selber ran. Zudem hat sein Auszubildender in der Küche ein Dreivierteljahr nicht in der Küche gestanden – gerade in einer wichtigen Phase der Ausbildung. „Das ist ein wertvoller Schliff, um eigenverantwortlich zu arbeiten – dieser Schliff fehlt jetzt“, so Sturm, der außerdem gar keinen Außenbereich anbietet und, „den baut man nicht eben in drei Wochen“, so Sturm.
Schon an diesem Wochenende könnten sich die Tische im Außenbereich der Gastronomen wieder füllen – wenn die Inzidenzen niedrig bleiben. Archivfoto: of