Öffnung nach sieben Monaten
Aids-Hilfe versteigert VfL-Trikots
Baum am Schillerteich gepflanzt
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Sonntag, den 30. Mai 2021 · Nr. 21/44. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0
Rat der Stadt debattierte lang über neues Gastronomieangebot
Neues Bistro am Allersee: Rat stimmte mehrheitlich zu WOLFSBURG (of). Am Mittwoch machte der Wolfsburger Rat mehrheitlich den ersten Schritt für ein neues Gastronomieangebot am Allersee. Dem sogenannten Auslegungsbeschluss war eine lange Debatte vorhergegangen. Einig sind sich Wolfsburgs Politiker darin, den Allerpark weiter zu attraktivieren. Der Stadtrat tagte erneut aufgrund der Corona-Pandemie in digitaler Form. Rund zehn Minuten waren nötig, um die Anwesenheit festzustellen. Dann ging es gleich in die Vollen: Das neue Bistro am Allersee stand auf der Tagesordnung. Um es vorwegzunehmen: Mehrheitlich stimmte der Rat mit 27 zu 14 für den Auslegungsbeschluss. Gegenstimmen gab es von verschiedenen Fraktionen. Zuvor war ein Antrag der PUG bei einer Abstimmung abgelehnt worden. Die Unabhängigen wollte den Beschluss auf den Juni vertagen. Jetzt also der Auslegungsbeschluss. Das bedeutet, die Pläne liegen öffentlich vier Wochen aus, Bürger
können Anmerkungen dazu machen. Der Bebauungsplan „Erlebniswelt Allerpark“ stammt aus dem Jahr 2000 und soll jetzt ergänzt werden. Auf einer Grünfläche soll ein weiteres Gastronomieangebot für die Versorgung der Besucher des Allersees geschaffen werden. Die neue Strandgastronomie soll südlich der öffentlichen Toilettenanlage an den Beachvolleyballfeldern entstehen und auch rund 50 Sitzplätze bieten. Hans-Georg Bachmann, Fraktionssprecher der SPD erinnerte daran, dass das Thema intensiv beraten worden sei. Einige Dinge seien dennoch zu klären, wie zum Beispiel die Zulieferung.
Sie könnte sich aufgrund der Lage schwierig für LKW gestalten, da die Kühlkette nicht unterbrochen werden dürfe. Die Barrierefreiheit sei ebenfalls ein wichtiger Punkt. Außerdem führte Bachmann aus: „Auch am Campingplatz am Südufer sollte ein Angebot geschaffen werden.“ Die SPD stimmte zu. CDU-Sprecherin Angelika Jahns erläuterte, dass ihre Partei grundsätzlich mit den Plänen einverstanden sei, es gebe aber noch offenen Frage zu klären, wie eben die Warenanlieferung. Katrin Weidmann (Grüne) führte aus, warum sie nicht zustimmte: „Ein schönes Stück Wiese würde verschwinden. Au-
Der Allersee ist ein beliebtes Ausflugssziel. Mit einer zusätzlichen Gastronomie soll die Attraktivität weiter erhöht werden. Ein Bistro soll am gegenüberliegenden Ufer entstehen. Foto: of
ßerdem sind noch viele Fragen ungeklärt“ Die PUG stimmte nur mehrheitlich der Vorlage zu, wie Sprecher Andreas Klaffehn erläuterte. Er sah die Gefahr, mit dem neuen Angebot Konkurrenz für die bestehenden Angebote wie den Kolumbianischen Pavillon zu schaffen. Sandra Straube (PUG) merkte an, dass die Nähe zum Beachvolleyballfeld eventuelle kritisch sein könnte. Sie sprach sich für ein Angebot für Familien aus. Thomas Schlick, Sprecher der AfD, sprach sich gegen das neue Bistro aus. „Das ist doch eine Frage der Bequemlichkeit, man kann sich doch auch selbst versorgen. Außerdem gibt es schon genug Angebote.“ Ebenfalls keine Zustimmung gab es von Bastian Zimmermann (Linke). Ratsfrau Kristin Krumm (FDP) sah es komplett anders und fand die Idee „ganz wunderbar“ einen „Kurzurlaub mit Cappuccino und Snack“ am Allersee zu verbringen. OB Klaus Mohrs war sich sicher, dass viele Bürger das zusätzliche Angebot am See begrüßen würden. „Das habe ich in vielen Gesprächen gehört.“ Er betonte, dass das Bistro wirtschaftlich betrieben werden soll, und daher neben dem Kiosk eben auch Außengastronomie nötig sei, dies sei von Anfang an auch kommuniziert worden. Er mahnte an, dass es nötig sei auch etwas Mut zu haben, wenn Neues gestaltet werden soll. Ratsvorsitzender Ralf Krüger (SPD) blickte bei seinen Ausführungen auch auf den Nachbarn in Gifhorn. Am Tankumsee gebe es fünf Gastronomie-Angebote die nebeneinander existierten. „So etwas stelle ich mir auch für den Allersee vor.“ Das Risiko liege beim Investor. Bis es zu einem Beschluss komme, könnten alle weiteren Fragen abgearbeitet werden.
Oliver Glasner im Juni 2019. Wer neuer Trainer beim VfL wird, stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest. Archivfoto: ph
Wer wird neuer Trainer beim VfL?
Glasner wechselt zur Frankfurter Eintracht WOLFSBURG. Der VfL Wolfsburg und Trainer Oliver Glasner haben sich auf eine vorzeitige Auflösung des ursprünglich noch bis 2022 laufenden Vertrags geeinigt. Das teilte der VfL Wolfsburg am Mittwoch mit. Der österreichische Trainer, der 2019 vom Linzer ASK zu den Wölfen gekommen war, ist mit dem Wunsch auf die Klubführung zugekommen, zur neuen Saison zur Frankfurter Eintracht zu wechseln. „Dem haben wir entsprochen und das Vertragsverhältnis aufgelöst. Wir bedanken uns bei Oliver Glasner für zwei erfolgreiche Jahre“, so VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke. „Der Schritt ist mir nicht leicht gefallen, weil ich unglaublich gerne mit dieser Mannschaft gearbeitet habe. Ich habe aber das Gefühl, dass es Zeit für eine neue Herausforderung ist“, sagte Glasner, der am Mittwoch seinen neuen Vertrag bei den Hessen bis 30. Juni 2024 unterschrieben hatte. Mit Oliver Glasner verlassen auch seine beiden AssistenzTrainer Michael Angerschmid und Thomas Sageder den VfL Wolfsburg. Als Nachfolger wurde in Medienberichten Mark van Bommel gehandelt. Ein offizielle Bestätigung des Vereins gab es aber bis Red.Schluss noch nicht.
„Oliver Glasner hat in den vergangenen zwei Jahren beim VfL Wolfsburg bewiesen, dass er in der Lage ist, auf absolutem Topniveau zu arbeiten und junge Spieler weiterzuentwickeln“, sagte Axel Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt. „In unserer Situation mit einer hohen Personalfluktuation rund um die Mannschaft haben wir bewusst auf einen Trainer mit Erfahrungen aus der Bundesliga und dem internationalen Wettbewerb gesetzt.“ Glasner dazu: „Eintracht Frankfurt ist ein spannender Klub und hat in den vergangenen Jahren eine tolle Entwicklung genommen. Die Emotionalität in der Stadt und der Region rund um die Eintracht ist großartig und nicht zuletzt nach den großartigen Auftritten in der Europa League in den vergangenen Jahren international bekannt. Wir sehen in Frankfurt die Möglichkeit, eine Mannschaft auf einem starken Niveau weiterzuentwickeln und freuen uns sehr auf diese tolle Herausforderung.“
CMT schlägt Alarm: „Es müssen Perspektiven her!“
„Hotellerie und Gastronomie und Handel leiden weiterhin“ WOLFSBURG. Am letzten Samstag war es wieder soweit: der Handel, die Hotellerie und die Gastronomie konnten mit weiteren Lockerungen öffnen. Das bedeutete aber noch lange nicht „Entwarnung“, wie die das Netzwerk CMT mitteilte. Sind die Öffnungen nach dem Corona-Lockdown aber nun die „neue Normalität“? „Nein!“, sagt der CMT als Vertreter für Wirtschaft, Tourismus und Gastronomie in Wolfsburg und schlägt weiterhin Alarm. Nach einem kurzen „Terminshopping mit einem negativen Testergebnis“ musste der Handel wieder nach kurzer Zeit schließen, da die Corona-Zahlen in Wolfsburg gestiegen waren. Einige Händler hätten es noch nicht einmal geschafft zu öffnen, da das Zeitfenster zu
kurz war und die Vorlaufzeiten nicht ausreichend. „Der Kunde ist verunsichert. Er weiß nicht, welche Reglungen aktuell greifen. Und die neuen Vorgaben werden noch komplizierter. Dadurch gewöhnt man dem Kunden das Einkaufen im stationären Handel ab, weil es online unkomplizierter ist. Ein Austausch mit anderen Händlern aus unterschiedlichsten Regionen aus Deutschland habe gezeigt, dass die aktuellen Verordnungen nicht praxisnah sind und es für die meisten
Händler leider unwirtschaftlich bleibt und somit die Gefahr der Verödung der Innenstädte vorangetrieben wird“, so Michael Ernst, Vorstand des CMT und Vertreter des Handels. Svenja Hohnstock, ebenfalls Vorstand des CMT und Vertreterin der Wirtschaft im Handel unterstreicht: „Die Gesundheit steht im Vordergrund und dies ist uns allen klar. Die Pandemie muss in den Griff bekommen werden. Wir dürfen aber nicht nur kurzfristig denken, sondern müssen langfristig Perspektiven für die Wirtschaft und speziell für den Handel, Hotellerie und Gastronomie schaffen.“ Weiter auf Seite 3: „Handel schlägt weiter Alarm“
Eine volle Innenstadt – wie hier bei einem verkaufsoffenen Sonntag – das wünschen sich alle Händler. Bis es wieder soweit ist, das kann noch einige Zeit dauern. Archivfoto: ph