Wolfsburger Kurier

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Funde aus der Eisenzeit

Theater findet open air statt

„Litti“ analysiert die EM

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Sonntag, den 20. Juni 2021 · Nr. 24/44. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

Land Niedersachsen fördert Projekt mit 5 Millionen Euro

Flugverkehr in Emden soll aus der Ferne überwacht werden BRAUNSCHWEIG/WOLFSBURG (ph). Große Fördersumme für innovatives Projekt. Am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg soll ein „Remote Tower Center“ entstehen – eine Art Fernsteuerung für die Flugsicherung. Das Land Niedersachsen fördert das Projekt mit rund 5 Millionen Euro. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann überreichte am Montag auf dem Rollfeld des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg den Förderbescheid über 5 Millionen Euro. „Ich glaube, dass wir hier einen neuen Maßstab setzen“, erklärte Althusmann weiter. Das „Remote Tower Center“ (RTC) sei „ein Quantensprung für die Region Braunschweig, Wolfsburg und Emden“. Mit dem RTC soll es in Zukunft möglich werden, dass Fluglotsen im Tower vom Flughafen Braunschweig-Wolfsburg auch noch die Flugsicherung für den Flugplatz Emden mit übernimmt. Moderne Kameras auf dem Flugplatz Emden

sollen die Bilder zukünftig an das RTC in Braunschweig weitergeben. Dort sollen die Aufnahmen auf Großmonitoren so dargestellt werden, dass der Fluglotse das Geschehen auf dem 300 Kilometer entfernten Flugplatz so wahrnimmt, als würde er es aus dem Fenster betrachten. Die Videokameras sollen zusätzlich durch Radar, Flugdaten, Meteorologie, Sprachkommunikation und Infrarotkameras ergänzt werden. Bislang gibt eine „Fernüberwachung“ des Flugverkehrs in Deutschland nur am Flughafen Leipzig/Halle – der die Flugplätze Saarbrücken, Erfurt und Dresden mit betreut. Alt-

husmann: „Indem wir unsere Digitalstrategie, den Masterplan Digitalisierung, zügig und konsequent umsetzen, wird Niedersachsen nicht nur digital, sondern vor allem zukunftsfähig aufgestellt. Das Kooperationsprojekt zwischen dem Flughafen BraunschweigWolfsburg und dem Flugplatz Emden passt ideal in diese Digitalstrategie. Remote-TowerLösungen sind aktuell weltweit eines der zentralen Themen der Flugsicherungsbranche. Durch unsere Förderung des ersten norddeutschen RTC unterstreichen wir noch einmal die Bedeutung des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg als wichtigen Luftfahrt- und For-

Übergabe des Förderbescheids für das Modellprojekt am heimischen Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

schungsstandort und stärken den Flugplatz Emden als führenden Flugplatz für die OffShore Windindustrie an der Nordseeküste.“ „Wir gehen Zukunftswege“, erklärte auch Michael Schwarz, Geschäftsführer des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg. In der Übergabe der Fördermittel sehe er aber auch „eine hohe Verantwortung“, so Schwarz weiter. Braunschweigs OB Ulrich Markurth: „Das Projekt und die die mögliche Unterstützung durch das Land Niedersachsen zeigen wieder einmal die Bedeutung des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg als wichtigen Luftfahrt- und insbesondere Forschungsstandort.“ Hintergrund des RTC ist auch eine Kostenoptimierung bei der Flugsicherung. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) sieht in dem RTC-Projekt „in Deutschland geringe Vorteile, da den versprochenen Einsparungen durch niedrigere Mieten erhöhte Kosten durch Unterhalt, Leitungsmiete und technische Wartung entgegenstehen.“ Kritisch sieht die GdF insbesondere die Versuche mehrere Flugplätze gleichzeitig von einem Fluglotsen überwachen zu lassen. „Dies ist nicht mit einem gleichbleibenden Sicherheitsniveau zu vereinbaren“, so GdF-Sprecher Thorsten Raue. Vorteile der neuen Technik sieht die GdF in „abwechslungsreichere Arbeit an weiteren Flughäfen“. Raue abschließend: „Alle in Deutschland arbeitenden Fluglotsen sind hoch qualifiziert und stellen sich gerne neuen Herausforderungen. Darin bestärkt und begleitet die GdF die Mitglieder gerne, wird aber immer dafür kämpfen, dass das Sicherheitsniveau im Flugverkehr nicht abgesenkt wird.“

Auffahrt auf die Berliner Brücke in Fahrtrichtung Osten aus der Innenstadt. Fotoarchiv: ph

Neue Lösung für den St. Annen-Knoten

Berliner Brücke „hält“ nur noch rund 10 Jahre WOLFSBURG. In Wolfsburg gibt es 100 Brücken. Sie werden regelmäßig von der Stadt überprüft. Bei der Berliner Brücke ergaben sich „rechnerische Defizite bei der Tragfähigkeit und Ermüdungssicherheit“. Das teilte das Rathaus jetzt mit. Die ersten Erhaltungsmaßnahmen wurden eingeleitet – ein Lkw-Überholverbot und ein Mindestabstand für Lkw von 50 Meter vorgeschrieben. Weil eine dauerhafte Wiederherstellung der Tragfähigkeit der Brücke „mit vertretbarem Aufwand wirtschaftlich nicht möglich“ sei, will die Stadt Wolfsburg jetzt eine „Gesamtlösung für die Querung des Mittellandkanals und der Bahnstrecke Hannover/Berlin erarbeiten. Aufgrund der Untersuchungen geht die Stadt weiterhin davon aus, dass die Berliner Brücke noch eine Restlebenserwartung von bis zu zehn Jahren hat. Die Stadt will diese Zeit nutzen, um die Erneuerung der Berliner Brücke in dieser Zeit vorzubereiten. Im Zuge dieser Planungen sollen auch Lösungen für den gesamten Stadtverkehr erarbeitet werden. „Die

Anbindung der Nordstadt und an das VW-Werk sind hierbei von besonderer Bedeutung“, so die Stadt in einer Presseinformation weiter. Als Grundlage hat die Verwaltung dem Rat der Stadt Wolfsburg eine entsprechende Vorlage zur Erarbeitung der Planungsgrundlagen für den Ersatzneubau vorgelegt. Nach einer Zustimmung des Rates könne – nach der Europa weiten Ausschreibung – die erforderlichen Planungsgrundlage erarbeitet werden. „Die Stadt Wolfsburg geht eines der bedeutendsten verkehrlichen Großprojekte für die Stadt Wolfsburg an, um die Auswirkungen auf alle Umfelder möglichst zu minimieren und für alle kalkulierbar zu machen. Insofern kommt der Transparenz der Planungen eine besondere Bedeutung zu“, bekräftigt Wolfsburgs Stadtbaurat KaiUwe Hirschheide.

Serie von Katalysator-Diebstählen in Wolfsburg

Unbekannte stahlen gezielt Kats aus älteren Autos WOLFSBURG (of). Innerhalb von wenigen Tagen kam es mehrfach zu Diebstählen von Katalysatoren. Die Polizei Wolfsburg hofft darauf, dass Zeugen etwas beobachtet haben und Hinweise auf die bislang unbekannten Täter geben können. Am 9. Juni hatten Unbekannte von einem Hyundai Tucson ix35 den Katalysator abgebaut und entwendet. Die Tat hatte sich zwischen 8.25 und 16.10 Uhr ereignet. Der 52 Jahre alte Besitzer des Wagens stellte beim Starten des Pkw fest, dass der Motor äußerst laut war. Er entdeckte Schrauben unter seinem Fahrzeug und, dass der Katalysator fehlte. Am Donnerstag, 10. Juni, wurden im Allerpark und in der Oststraße ebenfalls die Katalysatoren von einem Hyundai

und einem Mercedes entwendet. Der 35-jährige Besitzer des Hyundai parkte sein Fahrzeug am frühen Donnerstagmorgen auf einem Parkplatz im Allerpark. Als der Wolfsburger gegen 14 Uhr wieder zu seinem Pkw kam, bemerkte er beim Anlassen des Motors ein lautes Geräusch – auch hier fehlte der Katalysator. „Ebenso erging es einem 25 Jahre alten Braunschweiger, der seinen Mercedes am Morgen auf dem Parkplatz am Tor Sandkamp parkte. Gegen

18.15 Uhr hörte er beim Starten ungewöhnlichen Krach“, so Polizeisprecherin Melanie aus dem Bruch. Am Montag schlugen die Täter auf dem Parkplatz zum VW Tor 6 zu. Der 52-jährige BMW-Fahrer parkte gegen 5.50 Uhr an der Heinrich-Nordhoff-Straße. Als er um 14.40 Uhr zu seinem Fahrzeug kam, war ebenfalls der Katalysator ausgebaut. „Die Täter haben es offenbar auf die wertvollen Rohstoffe in Katalysatoren abgesehen. Gerade in älteren Fahrzeugen sind diese wohl vermehrt anzutreffen“, so Melanie aus dem Bruch. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei unter 05361/46460 zu melden.

Auf Parkplätzen rund um das VW-Werk kam es zu Kat-Diebstählen. Auch an der Heinrich-NordhoffStraße stahlen Unbekannte einen Katalysator. Archivfoto: ph


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