Badeland hat wieder geöffnet
Konzert zum Saisonende
1/8-Finale: EM-Orakel hatte recht
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Sonntag, den 27. Juni 2021 · Nr. 25/44. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0
Corona-Pandemie: Änderungen und Auswirkungen im Handel
Lockerungen – Optimismus aber keine Entwarnung WOLFSBURG (ph). Die sinkende Corona-Inzidenz macht es möglich: Viele Händler konnten ihre Türen wieder für Kunden öffnen. Auch der Handelsverband (HDE) sieht in einer Umfrage positive Entwicklungen – allerdings liegen die Zahlen noch nicht auf gewohntem Niveau. Sowohl Umsätze als auch Kundenzahlen lägen noch immer hinter dem Vorkrisenniveau zurück. „Der Einzelhandel bleibt daher auf staatliche Unterstützung und erfolgreiche Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie angewiesen“, so der HDE in einer Pressemitteilung. „Unter den Händlerinnen und Händlern ist leichter Optimismus zu spüren. Doch die Öffnungsschritte sind kein Grund zur Entwarnung. Die Krise ist noch nicht überstanden“, betont HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Aus der aktuellen HDE-Umfrage gehe hervor, dass die Situation insbesondere im Schuh- sowie
im Bekleidungshandel weiterhin angespannt ist. Demnach fürchtet fast ein Drittel der befragten Schuhhändler, ihr Geschäft ohne weitere Unterstützung noch in diesem Jahr aufgeben zu müssen. Ein Viertel der Befragten im Bekleidungshandel schätzt die eigene Lage ebenso ein. „Trotz Lockerungen stehen viele Handelsbetriebe am Rand ihrer Existenz. Zu erkennen sind extreme Unterschiede zwischen den Branchen, über die bundesweite Öffnungen nicht hinwegtäuschen dürfen“, so Genth. Der HDE mahnt daher an, den Kampf gegen die Pandemie nicht zu vernachlässigen.
„Ein erneuter Lockdown muss unbedingt verhindert werden. Selbst bei aktuell weitgehend geöffneten Türen haben sich Umsätze und Kundenzahlen noch nicht normalisiert“, erklärt Genth. Im Innenstadthandel liege der Umsatz laut HDE-Umfrage noch immer acht Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Zudem kommen im Durchschnitt 16 Prozent weniger Kunden in die Innenstädte als vor der Krise. „Verglichen mit den Umsätzen und Besucherzahlen der vergangenen Monate zeigt sich ein positiver Trend. Eine Grundlage für einen Neustart nach der Krise ist das aber noch nicht“, so Genth weiter. Es komme
Keine Maskenpflicht mehr in Wolfsburgs Innenstadt – trotzdem läuft der Handel noch nicht auf Vor-Pandemie-Niveau. Foto: ph
jetzt darauf an, einer vierten Corona-Welle mit gezielten Maßnahmen bestmöglich entgegenzuwirken. „Der Kampf gegen die Pandemie darf nicht dem Wahlkampf zum Opfer fallen“, betont Genth. Zudem wurde in dieser Woche mitgeteilt, dass die Corona-Arbeitsschutzverordnung bis einschließlich 10. September verlängert wird. Allerdings gibt es ein paar Änderungen: So entfällt mit der Bundesnotbremse zum 1. Juli auch die Verpflichtung der Arbeitgeber, Homeoffice-Lösungen für ihre Angestellten anzubieten. Auch die Vorgabe einer Mindestfläche von 10 Quadratmeter pro Person in mehrfach belegten Räumen fällt durch die Änderung weg. Es bleibt jedoch die Verpflichtung für Arbeitgeber bestehen, ihren in Präsenz Beschäftigten mindestens zwei Corona-Tests pro Woche anzubieten. Ausnahmen gibt es für vollständig Geimpfte und Genesene. Auch betriebliche Hygienepläne bleiben Pflicht. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil: „Wir brauchen auch weiterhin Kontaktbeschränkungen und regelmäßige Testangebote in den Unternehmen und Verwaltungen. Eine vierte Welle muss unbedingt vermieden werden, zumal sich die besonders ansteckende Delta-Variante rasch ausbreitet. Die jetzt vorgenommenen Anpassungen der Corona-Arbeitsschutzverordnungen ermöglichen es, die betrieblichen Infektionsschutzmaßnahmen an die erfreulich gesunkenen Infektionszahlen anzupassen. Auch die zunehmende Impfquote der Beschäftigten kann künftig berücksichtigt werden. Damit schaffen wir bundesweit Sicherheit, Verlässlichkeit und Planbarkeit für Beschäftigte und Arbeitgeber.“
Die WEB installierte die Teichbelüfter am Mühlenteich. Foto: Wolfsburger Entwässerungsbetriebe
Gewässer mit Sauerstoff versorgen
WEB belüftet drei Teiche im Stadtgebiet WOLFSBURG (ph). Wie bereits in den vergangenen Jahren, haben die Wolfsburger Entwässerungsbetriebe (WEB) im Mühlenteich in Kreuzheide, im Neuen Teich und im Det-meroder Teich Teichbelüfter eingesetzt. „Dabei wurden besonders effiziente und leise Belüfter eingesetzt“, so die Stadt Wolfsburg weiter in einer Presseinformation. Mit der Aktion sollen die Gewässer vor Sauerstoffmangel bewahrt werden. Die stark steigenden Temperaturen in der vergangenen Woche und die kontinuierliche Überprüfung der Wasserqualität haben laut Stadt den Ausschlag gegeben. „Die kontinuierliche Messung der Wasserqualität, die stellvertretend an drei Teichen der Stadt Wolfsburg durchgeführt wird, ermöglicht es uns, schnell zu reagieren“, erklärt Adrian Rohne, zuständiger Ingenieur der WEB. „Die hohen Temperaturen stressen die Gewässer momentan sehr. Besonders in den frühen Morgenstunden kann es zu schädlichem Sauerstoffmangel kommen, der zu einem Absterben aller Organismen im Wasser führt.“ Mit verschiedenen Pro-
jekten versucht die WEB sich dem entgegen zu stellen, unter anderem mit dem Einbringen von Wasserpflanzen, um den Sauerstoffgehalt besser regulieren zu können. Im Sommer 2019 waren Mühlenteich und Neuer Teich „umgekippt“ das folgende Fischsterben in den toten Gewässern sorgte für große Aufregung unter den Wolfsburgern. Sportfischer und Stadtmitarbeiter waren mehrere Tage damit beschäftigt tote Fische aus den Gewässern zu bergen. Anfang Juni hatte die Stadt Wolfsburg moderne Wassersensorik an 13 Messstellen im Stadtgebiet angebracht, um die Wasserqualität und den Grundwasserspiegel im Blick zu behalten. Zudem wurden erst kürzlich am Schillerteich Seggen angepflanzt – ein Sauergrasgewächs, das die Wasserqualität verbessern soll.
Nach Verbot der Regenbogenfarben bei EM-Spiel
Buntes Zeichen für Diversität und gegen Homophobie WOLFSBURG (ph). Anlässlich des Spiels des deutschen EM-Teams gegen Ungarn am Mittwoch in München hissten die Stadt, der VfL Wolfsburg sowie der Schulterschluss Wolfsburg gemeinsam Regenbogenflaggen. Ursprünglich war geplant, vor der Partie zwischen der DFB-Elf und Ungarn das Stadion bunt zu beleuchten – als Zeichen für Toleranz und gegen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben. Das ungarische Parlament hatte zuvor ein Gesetz gebilligt, das Informationen und Bücher im Sexualkundeunterricht einschränkt. Dadurch sollten Minderjährige vor angeblicher „Werbung“ für Homosexualität sowie Geschlechtsangleichungen bewahrt werden. Als Kritik an der
„homophoben Haltung der ungarischen Regierung“ gab es bundesweit Aktionen. In Wolfsburg wurden nicht nur vor dem Rathaus sondern auch vor dem Gewerkschaftshaus Regenbogenfahnen gehisst sowie die VW Arena und die AutostadtTürme bunt beleuchtet. „Der Profifußball und seine Fans sind ein Abbild unserer Gesellschaft. Menschen jeder Herkunft, Hautfarbe und Religion spielen und feiern friedlich zusammen. Vielfalt und Toleranz sind die Werte, die auch
der Sport verkörpern sollte. Natürlich darf und muss auch der Sport politisch sein und Haltung zeigen, sonst wird er über kurz oder lang an Bedeutung verlieren. Umso wichtiger ist es, dass wir ein starkes und sichtbares Zeichen gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung setzen“, so Oberbürgermeister Klaus Mohrs. DFB-Kapitän Manuel Neuer hatte zudem die Kapitänsbinde in Regenbogenfarben getragen – diese Geste nahm die UEFA zuvor als Anlass für eine Überprüfung, genehmigte sie aber. Als erste Bundesliga-Kapitänin war Nilla Fischer 2017 für den VfL mit dem Toleranz-Zeichen aufgelaufen.
Großer Medienandrang – Oberbürgermeister Klaus Mohrs hisste mit Vertretern von Politik, Verwaltung und VfL die Regenbogenflagge vor dem Rathaus.