Wolfsburger Kurier

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Sonntag, den 24. Oktober 2021 · Nr. 42/45. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

VW: Halbleiter-Engpass, Kurzarbeit und Negativrekord

Wirbel um Jobs, Produktion und Betriebsversammlung WOLFSBURG (ph). Dem VW-Stammwerk in Wolfsburg droht die schwächste Produktion seit dem Jahr 1958. Der Halbleiter-Engpass führt weiterhin zu Kurzarbeit und „Gedankenspiele“ zum Jobabbau des Konzernchefs Herbert Diess treiben die VW-Kollegen um. Im November muss in Wolfsburg bei Volkswagen einiges geklärt werden. Betriebsratschefin Daniela Cavallo forderte in der Betriebsratszeitung „Mitbestimmen“ ein weiteres „Elektro-Modell“ für das VWStammwerk in Wolfsburg noch vor dem Produktionsstart des Trinity im Jahr 2026. Ein Sprecher des Betriebsrats konkretisierte dazu gegenüber dem Wolfsburger Kurier: „Eine hohe Auslastung sichert die Beschäftigung in unseren Werken. In Wolfsburg sind wir

derzeit weit unter unseren Möglichkeiten – und unter der im Zukunftspakt vom Vorstand zugesicherten Stückzahl von 820.000 Fahrzeugen im Jahr. Deshalb fordern wir ein weiteres E-Modell für das Stammwerk noch vor Trinity. Dabei sind wir uns einig, dass nicht ein Standort gegen den anderen ausgespielt werden darf.“ Wie weit Wolfsburg von diesem Ziel entfernt ist, wurde in dieser Woche durch die Wochenzeitung „Die Zeit“ veröffentlicht. Demnach werden

im Stammwerk zurzeit so wenig Autos gebaut, „wie zuletzt 1958. Nach drei Quartalen in diesem Jahr hatte das Werk gerade die Marke von 300.000 geknackt.“ Die Wochenzeitung berichtete weiter: „Bereits im vergangenen Jahr baute VW in Wolfsburg erstmals seit über 60 Jahren weniger als eine halbe Million Autos. Noch Mitte 2018 war das Unternehmen in einer Pressemitteilung zuversichtlich, künftig etwa eine Million Fahrzeuge im Jahr zu bauen.“ Wie könnte in dieser Situati-

Golf 8-Produktion in Wolfsburg – hier wurde noch bis zum Donnerstag vergangener Woche gearbeitet, bevor auch hier die Bänder stillstanden. Foto: Volkswagen AG

on die Auslastung in Wolfsburg wieder erreicht werden? In Zwickau wird zurzeit der ID.3 gebaut, nach dem eine große Nachfrage herrscht, wie die aktuellen Zahlen der E-Modelle im dritten Quartal zeigen: insgesamt wurden 122.100 EFahrzeuge ausgeliefert (+ 109 Prozent zum Vorjahr). 52.700 ID.3 wurden in neun Monaten ausgeliefert. Zudem steht auch der ID.5 kurz vor dem Produktionsstart. Aber: Alle diese Fahrzeuge basieren auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB). Und, wie ein Betriebsratssprecher dem Wolfsburger Kurier bestätigte: „Bisher ist das Stammwerk noch nicht MEB-tauglich, allerdings laufen im Hintergrund intensive Vorbereitungen auf das Projekt Trinity, das für den Standort Wolfsburg und für Volkswagen insgesamt eine sehr große Bedeutung hat.“ Vielleicht klärt sich das aber früher, als erwartet. Wie das „Manager Magazin“ berichtet, soll eine neue Produktionshalle am Stammwerk entstehen. Vielen VW-Kollegen brennen dazu sicher einige Fragen an das Management unter den Nägeln. Eine Möglichkeit dazu böte sich bei der nächsten angesetzten Betriebsversammlung am 4. November. Die Planungen laufen dazu bereits auf Hochtouren. Fraglich ist jedoch, in welcher Form die Veranstaltung in der Pandemie-Zeit und mit den entsprechenden Auflagen der Stadt Wolfsburg stattfinden kann. Ebenfalls fraglich ist, ob Konzernchef Diess überhaupt zu der Veranstaltung kommt. Laut Medienberichten befindet sich Diess zu dem Zeitpunkt noch auf einer USA-Reise.

Am Hochring knickte ein Baum auf die Fahrbahn. Zwei Autos wurden beschädigt (kl. Foto). Fotos: of

Umgestürzter Baum beschädigte Autos

Sturm Ignatz: Vier Feuerwehreinsätze WOLFSBURG (of). Sturmtief „Ignatz“ hielt am Donnerstag Niedersachsen in Atem. Auch in Wolfsburg kam es zu umgestürzten Bäumen. Die Feuerwehren rückten zu vier Unwettereinsätzen aus. Am Hochring hatte eine Frau Glück. Wie die Polizei Wolfsburg mitteilte, war gegen 7 Uhr durch den Sturm ein Baum am Hochring umgeknickt. Hier parken zum Teil Beschäftigte des Klinikums am Fahrbahnrand. Der Baum fiel dabei über die gesamte Fahrbahnbreite und begrub zwei am Fahrbahnrand geparkte Fahrzeuge unter sich. „Die 20 Jahre alte Fahrzeugnutzerin eines Ford K hatte dabei einen Schutzengel. Als die junge Frau das Fahrzeug verließ, verfehlte der umfallende Baum sie um nur wenige Zentimeter. Lediglich ein Ast traf sie dabei am Kopf. Sie wurde vorsorglich mit einem Rettungswagen zur Beobachtung und weiterer Untersuchung ins Klinikum verbracht“, berichtet Polizeisprecher Thomas Figge.

Der Ford der 20-Jährigen erlitt dabei einen Totalschaden, war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Das zweite Fahrzeug, ein Skoda Fabia einer 56 Jahre alten Wolfsburgerin, stand auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite und trug einige Beulen im Frontbereich davon. Die Polizei sperrte für den Rettungseinsatz die Straßen Hochring und Stadtwallstraße in beide Fahrtrichtungen. Die Berufsfeuerwehr Feuerwehr zerlegte den Baum und räumte die Fahrbahn, die gegen 7.30 Uhr für den Verkehr wieder freigegeben werden konnte. Der Sturm zog weiter in Richtung Finnland, dürfte aber viele Bäume soweit durchgerüttelt haben, dass sie Blätter verlieren und umsturzgefährdet sind.

9 Jahre alte Rekorde gebrochen, was Autofahrer tun können

Preisschock an der Zapfsäule: Diesel kostet über 1,60 Euro WOLFSBURG (of). Harte Zeiten für Autofahrer: Nahezu unaufhörlich steigen in den letzten Monaten und Wochen die Preise für Benzin, Diesel und Co. an. Der ADAC warnt vor weiteren Erhöhungen mit Blick auf die CO2-Abgaben. Pendler im Besonderen und Autofahrer im Allgemeinen brauchen zur Zeit ein starkes Nervenkostüm. Als der Verfasser dieser Zeilen am Mittwoch tanken musste, wurden 1,58 Euro für einen Liter Diesel fällig. Auch die Preise für Super waren am Mittwoch auf einem Toplevel bei 1,73 Euro je Liter. Die Preise steigen nicht nur, sie knacken auch Rekorde! Wie der ADAC mitteilte, hat der Dieselpreis als erstes den bisherigen Rekord von 1,554 Euro pro Liter vom 26. August 2012 geknackt. Auch der Preis für Benzin steht auf neuem Allzeithoch, der Rekord von 1,70 Euro am 13. September 2012 ist

locker überschritten. Als Grund für den Rekordpreis beim Diesel nennt ADACSprit-Experte Jürgen Albrecht die erneut gestiegenen Rohölpreise sowie die verstärkte Nachfrage nach Heizöl. Für die hohen Benzinpreise sorgt außerdem die CO2-Abgabe von 7 Cent pro Liter Benzin. ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand appelliert an die zukünftigen Regierungsparteien „jegliche Gedankenspiele über ein schnelleres Ansteigen des CO2-Preises zu unterlassen“. Aufgabe der zukünftigen Regierung sei es, Mobilität und Klimaschutz zu vereinbaren.

Dabei müsse es gelingen, dass auch Menschen mit niedrigem Einkommen mobil bleiben könnten. „Die aktuelle Entwicklung bei den Kraftstoffpreisen führt dazu, dass die Kosten für viele Menschen bereits nahe an eine Belastungsgrenze stoßen“, so Hillebrand. Was Autofahrer neben spritsparendem Fahren tun können, ist, die Kraftstoffpreise vor dem Tanken zu vergleichen. Autobahntankstellen sollten z. B gemieden werden, rät der ADAC, hier würden meist 20 Cent je Liter mehr fällig, als an anderen Tankstationen. Die Preise an den Tankstellen sind auch tageszeitabhängig. Am günstigsten ist Kraftstoff laut einer aktuellen ADAC Studie in der Regel zwischen 18 und 19 sowie zwischen 20 und 22 Uhr.

Die Preise an den Tankstellen sind auch abhängig von der Tageszeit. Symbolfoto: andreas160578/Pixabay


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