Kritik an Vorschriften für Märkte
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Sonntag, den 31. Oktober 2021 · Nr. 43/45. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0
Baustart Weddeler Schleife: Zweigleisiger Ausbau bis 2023
Halbstundentakt zwischen Braunschweig und Wolfsburg LEHRE/WOLFSBURG (of). Die Deutsche Bahn (DB) baut die Strecke zwischen Braunschweig und Wolfsburg zweigleisig aus. Am Montag erfolgte der offizielle Spatenstich des Millionen-Projekts in der Nähe von Lehre. Ende 2023 soll der Ausbau der Schienenstrecke abgeschlossen sein. Großer Bahnhof am Montag an der Boimstorfer Straße: DBInfrastrukturvorstand Ronald Pofalla, der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Enak Ferlemann, Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann sowie Detlef Tanke, Verbandsvorsitzender vom Regionalverband Großraum Braunschweig, gaben mit einem Spatenstich das symbolische Startsignal für den Ausbau. Bis Ende 2023 soll der 21 Kilometer lange Schienenaus-
bau abgeschlossen sein. Bund, Land, Regionalverband und DB investieren 150 Millionen Euro in das Projekt. Die sogenannte „Weddeler Schleife“ ist Teil der Strecke Braunschweig – Wolfsburg. 1998 war das erste Gleis in Betrieb gegangen. „Ein Halbstundentakt zwischen Braunschweig und Wolfsburg mit der klimafreundlichen Bahn ist hochattraktiv für alle Pendler und eine echte Alternative zum Auto. Innerhalb von zwei Jahren verlegen wir 38.800 Meter Schienen, 32.000
Schwellen und stellen 300 Oberleitungsmasten auf – das ist Rekordtempo!“, sagte Ronald Pofalla. Er war sich sicher: „Die Menschen freuen sich über dieses Angebot.“ Bei einem Blick zurück sei festzustellen, dass die Bahn anfangs von 16 Regionalzügen zwischen Wolfsburg und Braunschweig ausging. Inzwischen fahren aber 49 Züge zwischen den Oberzentren. „Und im Jahr 2023 sollen es dann 74 sein.“ Neben 32 Fernzügen sorgen 33 Güterzüge für Enge im Nadelöhr.
Bernd Althusmann, Ronald Pofalla, Enak Ferlemann und Detlef Tanke (v. l.) beim symbolischen Spatenstich. 2023 soll der zweispurige Ausbau der Schiene fertig sein. Foto: of
Mit dem Ausbau der Strecke ist ein Halbstundentag der Regionalzüge zwischen den Oberzentren Braunschweig und Braunschweig möglich. Außerdem soll eine Stärkung des stark befahrenen Eisenbahnknotens Hannover erzielt werden, wie Enak Ferlemann erläuterte: „Der zweigleisige Ausbau gehört zu den ersten Projekten, die wir zur Umsetzung des Zielfahrplans Deutschlandtakt neu beginnen. Er ermöglicht eine leistungsfähige Umfahrung für den Knoten Hannover, womit eine weitere Engstelle beseitigt, das Netz zuverlässiger und der Verkehr insgesamt pünktlicher wird. Die Weddeler Schleife ist somit eine hochwirksame Maßnahme, für die der Bund gerne die erforderlichen Mittel bereitstellt.“ Ziel sei es außerdem, den LKW-Verkehr weiter auf die Schiene zu verlagern, wie Ferleman weiter ausführte. „Zur Zeit werden 71 Prozent der Güter per LKW transportiert. Durch den Ausbau der Schieneninfrastruktrur soll ein Viertel davon auf die Schiene kommen.“ Deshalb müsse massiv in Infrastruktur investiert werden. „Für den Bund ist es daher extrem wichtig, Schienen-Knotenpunkte anzuschauen, um die Resilienz der Schiene zu erhöhen.“ Dies sei wichtig in Wachstumsregionen wie zum Beispiel Braunschweig und Wolfsburg aber auch insgesamt für ganz Deutschland. Die Weddeler Schleife wird aus einem besonderen Fonds finanziert und sei das erste in Umsetzung befindliche Projekt dieser Art in Deutschland. „Denn eigentlich ist es Nahverkehr, betrifft aber die gesamte Infrastruktur.“ Mehr auf Seite 2
Das „W“ passt: Florian Kohfeldt, auf dem Foto als Trainer von Werder Bremen, ist neuer Wölfe-Coach. Foto: Agentur Hübner
VfL stellt Nachfolger für van Bommel vor
Florian Kohfeldt ist neuer Wölfe-Trainer WOLFSBURG (of). Nach der Niederlage gegen Freiburg (Seite 8) stellte der VfL Wolfsburg den bisherigen Cheftrainer Mark van Bommel frei. Am Dienstag gab der heimische Bundesligist bereits den Nachfolger des Niederländers bekannt. Florian Kohfeldt ist der neue Trainer des VfL Wolfsburg. Er erhielt einen Vertrag bis 2023. Der 39-Jährige stellte sich am Donnerstag bei einer Pressekonferenz anlässlich der Auswärtspartie gegen Bayer Leverkusen der Presse in Wolfsburg vor. Er sei direkt aus der Sonne nach Wolfsburg gekommen sagte Kohfeld lächelnd. „Es war schon ein wenig überraschend“, blickte er auf die vergangene Tage zurück, als er sich noch im Urlaub befand. „Heute war ich zum ersten Mal auf dem Rasen mit den Spielern, da bin ich am liebsten“, so Kohfeldt, der die vergangene Tag als „sehr intensiv“ beschrieb. Er habe auch schon viele Einzelgespräche mit den Spielern geführt und sein erster Eindruck von Wolfsburg
sei sehr positiv. „Ich habe eine Mannschaft vorgefunden die in sich intakt ist aber eine gewisse Orientierung braucht“, sagte Kohfeldt. Im Kern habe sich der VfL die letzten Jahre über Dynamik und Intensität ausgezeichnet, insbesondere gegen den Ball. „Hier wollen wir wieder anknüpfen“, so der neue Cheftrainer. Kohfeldt war von 2017 bis Mai 2021 Trainer des damaligen Erstligisten SV Werder Bremen. Von 2014 bis 2016 war er als Co-Trainer tätig. „Ich war über 20 Jahre bei Werder Bremen und kannte jeden im Verein. Es ist aufregend zu sehen, wie die Strukturen in einem neuen Verein sind. Ich wurde überragend aufgenommen und bemühe mich, hier schnell anzukommen.“
VW-Chef nimmt jetzt doch an Betriebsversammlung teil
VW: Drittes Quartal von Halbleiterengpass betroffen WOLFSBURG (of). Aufgrund von Lieferengpässen bei Halbleitern kann VW nicht wie gewohnt produzieren (wir berichteten). Bei den Zahlen für das dritte Quartal wird der Mangel an Elektronikchips im Ergebnis sichtbar. Volkswagen konnte trotz anhaltender Unterversorgung mit Halbleitern in den ersten neun Monaten weltweit rund 3,8 Millionen Fahrzeuge ausliefern (+3,3 Prozent im Vergleich zu Vorjahr). Der Umsatz stieg auf 55,5 Milliarden Euro (+18%), das operative Ergebnis lag mit 1,6 Milliarden Euro um 2,6 Milliarden Euro über dem Vorjahr. Das dritte Quartal war besonders von der Halbleiter-Krise geprägt: Die VW-Kernmarke lieferte in diesem Zeitraum rund 1,1 Millionen Fahrzeuge aus, das sind 26 Prozent weniger als im Vorjahr. Das operative Ergebnis lag im dritten Quartal bei -184 Millionen Euro. Wie
VW am Donnerstag ebenfalls mitteilte, seien vom HalbleiterMangel vor allem die vier Volumenmarken betroffen. Anders sieht es hingegen bei den Premiummarken aus. „Die Ergebnisse des dritten Quartals zeigen einmal mehr, dass wir die Verbesserung der Produktivität im Volumenbereich jetzt konsequent vorantreiben müssen“, sagte VWVorstand Herbert Diess am Donnerstag. Mit dem Absatz von E-Autos kann VW hingegen zufrieden sein. Im dritten Quartal wurden mit 122.100 Fahrzeugen mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum (+109 Prozent)
verkauft. Betriebsversammlung Der Ton wurde schärfer: Hatte sich die VW-Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo in der internen Zeitung „Mitbestimmen“ noch zurückgehalten, kritisierte sie am Dienstag scharf, dass VW-Vorstand Herbert Diess vorhatte der Betriebsversammlung am 3. November wegen einer USA-Reise fernzubleiben. Das zeigte offenbar Wirkung, denn Medienberichten zufolge nimmt der VW-Vorstand jetzt doch an der BV teil. Cavallo hatte angesichts der monatelangen Kurzarbeit im Werk von einer dramatischen Situation gesprochen. Mit deutlichen Worten hatten sie den VW-Chef aufgefordert, der Belegschaft auf der ersten Versammlung nach zwei Jahren Rede und Antwort zu stehen.
Vor allem die Produktion der Volumenmodelle (das Foto zeigt den Golf) war von der Halbleiter-Krise betroffen. Die Elektronikchips wurden stattdessen im Premiumsegment eingebaut. Foto: Volkswagen