Große Spende für Flutopfer
Ingo Appelt zu Gast im Delphin
Grizzlys: Heute gegen Bietigheim
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Sonntag, den 7. November 2021 · Nr. 44/45. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0
Belegschaftsinformation im Wolfsburger VW-Stammwerk
Daniela Cavallo: „Nicht ein Mensch zu viel an Bord“ WOLFSBURG. Tausende VW-Mitarbeiter verfolgten am Donnerstag die Belegschaftsinformation im Wolfsburger VW-Stammwerk. Neben Konzernchef Herbert Diess, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und IGM-Chef Jörg Hofmann sprach auch Betriebsratschefin Daniela Cavallo. Cavallo betonte die Rolle der Belegschaftsvertretung als einen unverzichtbaren Teil für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und machte in Richtung des Konzernvorstands unmissverständlich klar: „Den Wandel gibt es nur mit VW-Kultur.“ Die Betriebsratschefin kommentierte auch Gedankenspiele von Konzernchef Herbert Diess über einen möglichen großen Stellenabbau (Wolfsburger Kurier berichtete): „Hier ist nicht ein Mensch zu
viel an Bord. Nicht eine Stelle können Sie zusätzlich mit uns verhandeln! Wir haben hier schon unsere Hausaufgaben gemacht.“ Das gelte für den Konzernvorstand und dessen Vorsitzenden Herbert Diess offensichtlich nicht: „Sie versorgen uns zwar regelmäßig mit netten Fotos von Ihren Ausflügen, nur mit Halbleitern leider immer noch nicht. Und schon gar nicht mit konkreten Lösungsvorschlägen“, betonte Cavallo. Und: „„Die Wahrheit ist doch, dass unser Konzern-
vorstand, für den Sie die Verantwortung tragen, Herr Dr. Diess, es nicht schafft, für die Auslastung unseres Werkes zu sorgen! Also hören Sie auf mit Spekulationen über Stellenabbau und erarbeiten Sie mit uns gemeinsam Lösungen!“ Die Betriebsratschefin erneuerte die Forderung nach einem weiteren Elektromodell für die Produktionsstätte Wolfsburg – „deutlich vor Trinity und 2026“. Diess erklärte in seiner Rede: „Ich weiß, dass Sie mittelfristig
Tausende VW-Mitarbeiter verfolgten in der Halle 11 oder online die Belegschaftsinformation zur Zukunft von Volkswagen. Foto:VW Betriebsrat/Kevin Nobs
ein zweites E-Auto für Wolfsburg beschäftigt. Deshalb diskutieren wir dies gerade mit Blick auf die Planungsrunde Anfang Dezember.“ Diess: „Die heute bestehenden Jobs werden innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre sicher weniger – vor allem in der Verwaltung auf Konzernebene, aber auch in der Produktion und in der Entwicklung. Es werden neue und andere Jobs dazukommen. Aber nicht Herbert Diess oder Daniela Cavallo entscheiden darüber. Die Kunden entscheiden, indem sie entweder ein Auto aus Brandenburg oder ein Auto aus Wolfsburg kaufen.“ Im Aufsichtsrat habe man sich „mit dem Betriebsrat darauf geeinigt, bis zur nächsten Sitzung am 9. Dezember ein Zielbild für Wolfsburg zu entwickeln, um wettbewerbsfähig zu werden mit einer der modernsten Fabrik der Welt“, so der VW-Chef. Ministerpräsident Stephan Weil: „Ich begrüße ausdrücklich, dass mit Trinity ein großer erster Schritt hier in Wolfsburg gemacht wird. VW hat sich entschieden, hier in Wolfsburg mit Trinity eine neue Generation von Fahrzeugen tatsächlich aufs Band zu setzen. Das ist die richtige Herangehensweise für das, was jetzt ansteht. Aber wir wissen auch alle miteinander: Trinity wird sicherlich nicht alleine die Auslastung dieses riesigen Standortes gewährleisten können. Deswegen mache ich keinen Hehl daraus, dass ich sehr gut nachvollziehen kann, wenn der Betriebsrat ein weiteres Zukunftsprojekt für Wolfsburg fordert.“ Weil: „Ein Austrocknen der Produktion ist für das Land Niedersachsen keine Option.“
Die Blutspenden gehen trotz der Corona-Pandemie weiter. Archivfoto: ph
Das DRK ruft zu Blutspenden auf
„Reserven auf einem kritischen Tiefstand“ WOLFSBURG. Der DRK-Blutspendedienst (NSTOB) kritisiert, dass sich die Blutreserven auf „einem kritischen Tiefstand“ befinden. Gleich drei Spendetermine werden in Wolfsburg angeboten. „Aktuell schaffen wir es nicht, eine ausreichende Zahl an Menschen zur Blutspende zu motivieren“, erklärte NSTOBGebietsreferent Peter Friedsch. Selbst eine Reduzierung der Zahl planbarer Operationen würde diese Situation kurzfristig nicht ändern, so Friedsch weiter. „In der Krebstherapie und in der Notfallversorgung werden Blutpräparate auch jetzt dringend benötigt.“ Mit Blick auf die zahlreichen Feiertage im Dezember sei die aktuell geringe Spendebereitschaft sehr problematisch, so Friedsch. Deshalb bitten der DRK-Blutspendedienst und die lokalen Partnerorganisationen alle Bürgerinnen und Bürger, jetzt Blut zu spenden. Gelegenheit dazu gibt es in Wolfsburg in der nächsten Zeit gleich
dreimal: Am morgigen Montag, 8. November, 16–19.30 Uhr, in der Mehrzweckhalle Hehlingen, Zum Sportplatz 11. Am Mittwoch, 10. November, 15–19 Uhr, in der Ehmer Sporthalle, Am Wasserturm. Am Freitag, 19. November, 12.30–17 Uhr, beim DRK-Kreisverband, Walter-Flex-Weg 10. Weiter gilt für Blutspendeaktionen ein qualifiziertes Hygienekonzept – ohne eine Einlassbeschränkung von 2G- oder 3G-Regeln. Durch den an allen Stationen der Blutspende einzuhaltenden Mindestabstand von 1,50 Metern können nur eine begrenzte Zahl an Personen in die einzelnen Bereiche der Blutspende eingelassen werden. Dies führe dann teilweise zu Wartezeiten bei der Spende.
Neu gewählter Rat der Stadt tagte zum ersten Mal
Konstituierende Sitzung mit vielen neuen Gesichtern WOLFSBURG (of). Am 12. September wählten die Wolfsburger Bürger einen neuen Stadtrat. Das Gremium tagte am Mittwoch zum ersten Mal. Aufgrund der CoronaPandemie fand die Sitzung erneut im Congresspark statt. Im Spiegelsaal des Veranstaltungszentrums ist mehr Platz als im Ratssaal, hier konnten Abstände besser eingehalten werden. Dennoch waren weniger Zuschauer gekommen, als nach der letzten Kommunalwahl 2016. Als Ratsälteste fiel Ursula Partzsch-Asamoah (SPD) die Aufgabe zu, die Sitzung zu eröffnen und den neuen Oberbürgermeister Dennis Weilmann (CDU) zu vereidigen. Sie leitete auch die Wahl des neuen Ratsvorsitzenden ein: Dabei gab es keine Überraschung, die SPD durfte als personell größte Fraktion (14) einen Vorschlag machen: Ralf Krüger. Der So-
zialdemokrat wurde mit drei Gegenstimmen der AfD zum Vorsitzenden gewählt und leitete sodann in gewohnter Weise routiniert die Sitzung, es ist bereits seine dritte „Amtszeit“. Als seine Stellvertreter wurden Ludmilla Neuwirth (CDU), Detlef Barth (PUG) und Stefan Kanitzky (Volt) gewählt. Krüger begrüßte auch die 19 neu im Rat vertretenen Kommunalpolitiker und stellte im Vergleich dazu den „alten Hasen“ Sabah Enversen heraus, der bereits seit 38 Jahren für die SPD im Rat ist. „Zusammen verfügen wir über 2396 Jahre Lebenserfahrung“, sagte Krüger mit Blick auf den neuen
Rat zu dem 47 Ratsfrauen- und herren gehören. OB Dennis Weilmann nutzte die Gelegenheit nach seiner Vereidigung, einige Worte an den Rat zu richten. „Lassen Sie uns respektvoll miteinander umgehen“, appellierte er an die gewählten Kommunalpolitiker. Streit sollte immer inhaltlich und sachlich aber nie persönlich geführt werden. In Bezug auf die Stadtenwicklung in der aktuellen Ratsperiode wiederholte der neue OB, was er schon bei seiner offiziellen Einführung im Scharoun Theater gesagt hat: Die Haushaltssituation in Wolfsburg sei weiter angespannt, dennoch gelte es die Stadt weiter zu entwickeln. Es müsse die Balance aus Investition und Sparen gefunden werden. Seite 2
Erste Amtshandlung des neu gewählten Rates: Die Wahl des Ratsvorsitzenden stand auf der Tagesordnung: Ralf Krüger wurde mit drei Gegenstimmen gewählt. Außerdem wurde der neue Oberbürgermeister Dennis Weilmann vereidigt (kl. Foto). Fotos (2): of