Wolfsburger Kurier

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Sonntag, den 23. Januar 2022 · Nr. 3/45. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

Wolfsburg drückt bei Standortentscheidung aufs Gaspedal

Trinity Werk – bekommt Wolfsburg den Zuschlag? WOLFSBURG (of). Wo entsteht das neue VW-Werk, in dem das E-Auto „Trinity“ gebaut werden soll? Bekommen Gifhorn, Helmstedt, Wolfsburg oder eine andere niedersächsische Kommune den Zuschlag? Wolfsburg lässt sich nicht lange bitten und kündigte kürzlich die Ausweisung von Gewerbeflächen an. „Die Auswahl eines möglichen Standortes wird maßgeblich durch Fragen des Bauund Umweltrechts sowie der Verkehrsanbindung beeinflusst. Vordringlich ist, dass der Standort schnell zur Verfügung steht. Der Spatenstich muss im Frühjahr 2023 erfolgen, um den Start der Produktion im Jahr 2026 zu gewährleisten. Gegenwärtig werden verschiedene Standorte in Niedersachsen geprüft. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen“, teilte ein VW-Sprecher auf Kurier-Anfrage mit. Für eine mögliche Fabrik hat die Stadt Wolfsburg Flächen im Norden ausgemacht. Am 14. Januar kündigte die Stadtver-

waltung in einer Pressemeldung die Aufstellung von zwei Bebauungsplänen im Bereich Warmenau an. Die Mitteilung der Stadt kann dahingehend interpretiert werden, dass Wolfsburg alles dafür tun will, um es VW so einfach wie möglich bei der Entscheidungsfindung zu machen. Während in den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt eigentlich genügend Flächen für Gewerbe vorhanden sind, ist genau dies ein wunder Punkt von der Stadt am Mittellandkanal. Die Hauptfläche soll nordöstlich von Warmenau, südlich von Brackstedt und westlich von Kreuzheide/Kästorf entstehen.

Auch südöstlich von Warmenau ist eine Fläche geplant. Hier ist außerdem in Richtung des „alten“ VW-Werks eine Verkehrsanbindung vorgesehen. Das riesige Ausmaß der geplanten Fabrik wird deutlich, wenn beide Bebauungspläne Warmenau Nord-Ost und Warmenau Süd-Ost zuammen gesehen werden (https://ratsinfob. stadt.wolfsburg.de). Während Kästorf, Kreuzheide und Brackstedt von den Ausmaßen des Werks „tangiert“ werden, liegt Warmenau quasi „mittendrin“. Auf Anfrage des Kurier teilte Warmenaus Ortsbürgermeisterin Angelika Jahns mit, dass sich der Ortsrat bereits in der

Wo entsteht das neue VW-Werk? Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Archivfoto

nächsten Woche mit den Vorlagen zu dem Planvorhaben befassen werde. Für die Bürger sei es wichtig, die Details im Einzelnen zu kennen. Deshalb werde man sich im Rahmen der Standortsicherung von Volkswagen und dem Erhalt der Arbeitsplätze mit positiven Anregungen für dieses Vorhaben einbringen. „Wir begleiten die Planungen von VW und der Stadt Wolfsburg seit Jahrzehnten vor dem Hintergrund, dass unsere besondere Nähe zum Volkswagenwerk für die weitere Entwicklung entscheidend ist. Dafür haben wir in der Vergangenheit alle Voraussetzungen geschaffen und als kleinster Ortsteil von Wolfsburg auch die Verantwortung übernommen“, so Jahns. Sie führte weiter aus: „Wir möchten aber natürlich wissen, welche Rahmbedingungen und Auswirkungen für Warmenau konkret bevorstehen. Unsere Bürger haben immer Verständnis gezeigt und in den letzten Jahren Flächen zur Verfügung gestellt.“ Als Beispiele nannte die Ortsbürgermeistein EDAG, Schnellecke logistics und den zuletzt eröffneten Campus von Capgemini. Das sind viele Arbeitsplätze für Wolfsburg aber auch gleichzeitig mehr Verkehr für den 500-Einwohner-Ortsteil. „Die Verkehrsanbindung ist dabei auch von großer Bedeutung und muss von der Verwaltung im Vorfeld geregelt sein. Die bereits seit Jahrzehnten geplante Anbindung an das VW-Stammwerk wäre eine ideale Lösung, wenn die B188 vierspurig ausgebaut wird. Wir werden Volkswagen mit aller Kraft unterstützen, aber die Belastungen müssen so gering wie möglich für unseren Ort sein“, betonte Jahns.

Einige der Corona-Testzentren in Wolfsburg mussten schließen – andere arbeiten korrekt. Symbolfoto: ph

Beschwerden können gemeldet werden

Durchgefallen: Fünf Corona-Testzentren WOLFSBURG (ph). Sie schießen wie Pilze aus dem Boden – die Corona-Testzentren gibt es mittlerweile auf gefühlt jeder freien Fläche im Stadtgebiet. Allerdings gibt es auch Zentren, die nicht nach Vorgabe arbeiten. Bundesweit geraten immer wieder die Corona-Testzentren in die Kritik. Medienberichten zufolge gab es bereits mehrfach Fälle von Abrechnungsbetrug. In Wolfsburg werden die Testzentren vom Gesundheitsamt überprüft. Eine Anfrage vom Wolfsburger Kurier bei der Stadt erbrachte, dass im Stadtgebiet bislang fünf Testzentren nach Kontrollen zwischenzeitlich schließen mussten. „Dort wurden Abweichungen, teilweise gravierende Abweichungen, von den vertraglichen Vereinbarungen festgestellt“, erklärte die Stadt Wolfsburg. Es seien verschiedene Bereiche betroffen gewesen: Handhabung und sachgemäße Aufbewahrung der Testkits, unkorrektes Tragen von Schutzkleidung, Masken und Handschuhen sowie auch die Dokumentation der Tests. „Vier der fünf geschlossenen Testzentren konnten nach

deutlichen Nachbesserungen wieder öffnen, ein Testzentrum befindet sich derzeit noch in der Nachbesserung“, so die Stadt in der vergangenen Woche. Grundsätzlich würden nach einer Kontrolle die Mängel aufzeigte, zunächst Hinweise zur Verbesserungen und dafür erforderlichen Maßnahmen bis hin zu Abmahnungen ausgesprochen. „Bei gravierenden Vertragsverletzungen durch die Betreiber von Testzentren wird zunächst Nachbesserung ermöglicht – die Testzentren werden bis dahin geschlossen. Sofern die Nachbesserungen nicht umfassend und rechtzeitig nachgewiesen werden, ist eine dauerhafte Untersagung möglich“, so die Stadt Wolfsburg weiter. Beschwerden können gemeldet werden: gesundheitsamt@ stadt.wolfsburg.de oder Telefon 05361/282020.

Rathaus rechnet mit 79 Millionen Euro Schulden

Wolfsburgs Haushalt ist im achten Jahr in Folge im Minus WOLFSBURG (of). In der Sondersitzung des Rates der Stadt Wolfsburg wurde am Mittwoch der Entwurf zum Haushalt 2022 eingebracht. Die Stadt geht von einem Fehlbedarf im Ergebnishaushalt von 78,6 Millionen Euro aus. Es ist bereits das achte Jahr in Folge, dass Wolfsburg ein negatives Ergebnis bei den Finanzen aufweist. Stadtkämmerer Andreas Bauer erläuterte in der digital stattfindenden Sitzung, dass bis zum Jahr 2025 die Überschussrücklage aufgebraucht sein wird. „Ab diesem Zeitpunkt kann der Haushalt auch bilanziell nicht mehr ausgeglichen werden“, so Bauer. Dank der Rücklage konnten in den vergangenen Jahren Defizite ausgeglichen werden. Ausschlaggebend für die roten Zahlen seien die derzeitige Pandemiesituation sowie rückgängige Gewerbesteuerer-

träge. Die derzeitige Krisensituation der Stadt Wolfsburg sei allerdings keineswegs ein Problem, welches ausschließlich einnahmebedingt sei. Kämmerer Andreas Bauer: „Wir leben derzeit im Ausgabebereich über unseren Verhältnissen.“ Seit 2015 habe Wolfsburg jedes Jahr mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Es sei daher nötig zu handeln. Der Kämmerer kündigte an, das Investitionsprogramm „auf ein realistisches Maß zu senken.“ Im Investitionsprogramm werde die Stadt Wolfsburg den Ansatz in 2022 auf 70 Millionen Euro ohne Reste aus 2021 senken.

Oberbürgermeister Dennis Weilmann sprach zwar davon, dass die Haushaltslage der Stadt desolat sei, gab sich aber dennoch optimistisch: „Wir, und da spreche ich auch für den Kämmerer, sind dennoch optimistisch, dass wir in den kommenden Jahren wieder mit deutlich mehr Gewerbesteuern rechnen können. “ Für das Jahr 2022 kalkuliert die Stadt nur mit 140 Millionen Euro. Sowohl Kämmerer Bauer als auch OB Weilmann richteten einen Appell an die Politik und warben für umsichtiges Haushalten mit den Finanzen. Der Entwurf wird jetzt in der Politik und den zuständigen Gremien diskutiert und beraten. Der Rat der Stadt Wolfsburg soll dann im März seine Zustimmung geben.

Aufgrund der Corona-Pandemie tagte der Rat der Stadt Wolfsburg am Mittwoch digital (kl. Foto). Der Haushaltsentwurf wurde eingebracht. Foto: ph/Screenshot: ph


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