Libelle Januar/Februar 2022

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LIBELLE-MAGAZIN.DE

JAN FEB 2022

STADT ... KULTUR ... FAMILIE

KREATIVITÄT Braucht Raum und Zeit, um sich zu entfalten URLAUBSPLANUNG In Pandemiezeiten nicht einfach GESCHWISTERSTREIT Nervig, aber normal – 10 Tipps


Di 25.01. Colette Sadler Strange Garden Mo 07.02. Hajusom MORGEN GRAUEN. Welche Monster kommen noch?

Sa 12.02. – Mo 14.02. Tabea Martin Geh nicht in den Wald, im Wald ist der Wald Mo 11.04. – Do 14.04. Mixed-abled Tanzcamp So 08.05. – Di 10.05. Alfredo Zinola 200 ways

So 22.05. + Mo 23.05. Josep Caballero García & Kamila Kurczewski Hey du! (No. 3) So 12.06. – Fr 17.06. performing:group Future Scenarios (AT) Tickets unter Tel. 0211 17270-0 bzw. ticketing@tanzhaus-nrw.de. Anmeldungen für Kitas und weiterführende Schulen unter schule@tanzhaus-nrw.de. Gruppen erhalten einen ermäßigten Eintritt von 4  € pro Person.

Das tanzhaus nrw wird gefördert durch die Landeshauptstadt Düsseldorf und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Die Veranstaltungen im Jungen Tanzhaus werden ermöglicht durch das Projekt Take-off: Junger Tanz, gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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Januar/Februar 2022

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ie Wahlen zum neuen Bundestag liegen schon einige Wochen zurück, und seitdem ist auch klar, dass aus dem ehemaligen Kanzlerinnenamt nun ein Kanzleramt wird. Aber trotzdem mussten sich die Koalitionärinnen (Anmerkung an die Lektorin: Hier brauchen wir nicht zu gendern, es handelt sich um Parteien und die sind ohnehin weiblich) noch ein wenig über die Ziele unterhalten, die sie in den Vertrag zu ihrer Koalition aufnehmen wollen. Und dann erst konnten sie die neuen Minister:innen und den neuen Kanzler benennen. Aber schon bevor auch nur ein Wort über die Ziele verhandelt wurde, war zu sehen, dass die Wahl mehr geändert hatte, als nur neue Minister und neue Koalitionärinnen hervorzubrin-

Einer hackt Holz und dreiunddreißig stehen herum. Die bilden die Zentrale.

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gen. In meinen Augen gab es einen Paradigmenwechsel in Bezug auf die Kommunikation und den Umgang der Menschen in den Parteien untereinander und miteinander. Zumindest nach außen präsentierten die Verhandler:innen den gegenseitigen Respekt und die Augenhöhe, mit der sie da über Wochen miteinander gesprochen und verhandelt haben. Nun sind die Menschen an den Schaltstellen der Macht angekommen, die in den 70er- und 80er-Jahren großgezogen worden sind. Großgezogen mit einer Erziehung, die teilweise als antiautoritär und Sozialarbeiterquatsch verlacht wurde. Aber vielleicht zeigt sich an dieser neuen Machtgeneration, dass Führung mit Respekt und auf Augenhöhe funktioniert. Dass es keine einsamen Machtmenschen wie Kohl, Schröder oder Merkel braucht, um ein Land zu führen, sondern dass dies auch im Team und durch Kommunikation funktioniert. Ich wünsche es mir.

alle Infos auf www.hochbetten-hoch-hinaus.de

Beste Grüße aus der Redaktion Frank Walber mit dem Libelle-Team

Titel: shangarey – AdobeStock LIBELLE | Januar/Februar 2022

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Andreas Endermann

Susanne Diesner

Inhalt

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WAS IST LOS? Der Januar und Februar für Familien in der Stadt. PORTRÄT Zu Besuch bei Illustrator ulf k. im Bilker Hinterhof. KREATIVITÄT Wie entsteht sie und wie können wir sie fördern? URLAUBSPLANUNG Was es in Zeiten der Pandemie zu beachten gilt.

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SERIE „UND JETZT?!“ 10 Tipps, wie du Geschwisterstreit gelassen begleitest. MEDIEN Kindgerechte Bücher zum Thema Tod und Abschied. KINO Singen, reisen, träumen ... vielfältige Filmthemen fürs neue Jahr. FAMILIENLEBEN Eine Familie aus NeussAllerheiligen erzählt.

Morphart – AdobeStock

Impressum Libelle Verlags GmbH Flinger Broich 18 40235 Düsseldorf Tel. 0211.545 71 800 libelle-magazin.de Geschäftsführung Frank Walber (v. i. S. d. P.)

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Redaktion Anke Strotmann (as), Juliane Faller (jf), Pia Arras-Pretzler, Peter Hoch, Eva & Jürgen Karla

Grafik & Layout Bettina Schipping

Titelfoto shangarey – AdobeStock

Mediaberatung Frank Walber

Druck Westermann Druck

Lektorat Pia Arras-Pretzler

Druckauflage 20 000

Libelle ist angeschlossen an die Familienbande, den Medienverbund regionaler Familienmagazine. Infos unter familienban.de.

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Ein Angebot der Graf Recke Stiftung Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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Feind:in oder Freund:in? Seltsame Kreaturen werfen im Tanzhaus NRW Fragen auf.

Angst vor dem Fremden TANZHAUS NRW Im Tanzhaus NRW geht es im Programm für das junge Publikum um das Fremde, Diskriminierung und Rassismus. In Strange Garden erweckt die schottische Choreografin Colette Sadler eine Landschaft zum Leben. Sie wird von seltsamen Kreaturen bevölkert, die sich bewegen, spielen und Kontakt miteinander aufnehmen. Daraus entstehen Fragen: Wer sind diese Kreaturen? Müssen wir uns vor ihnen fürchten? Oder werden sie vielleicht sogar zu Freund:innen? Mit Diskriminierung und Rassismus setzen sich die Sound-Video-Inszenierung „Morgen Grauen: Welche Monster kommen noch?“ von Hajusom und die Inszenierung „Geh nicht in den Wald, im Wald ist der Wald“ von Tabea Martin auseinander. Die Darsteller des transnationalen Theater-Ensembles Hajusom zeigen mit einem sinnlichen musikalischen Zusammenspiel aus Selbstgesprächen und intensiven Tanzsequenzen, dass das Monströse und die gleichzeitige Angst vor der Grausamkeit der Welt in uns allen vorhanden sind. Die Choreografin Tabea Martin untersucht in „Geh nicht in den Wald, im Wald ist der Wald“ die Macht von Vorurteilen, aber auch von Ängsten, die Unbekanntes hervorrufen kann. Gemeinsam mit vier Performer:innen untersucht sie das Phänomen des Ausschließens mithilfe von Tanz und Sprache: Dabei geht es unter anderem darum, wie und warum wir andere ausschließen und wie das durch den Körper ausgedrückt werden kann. (as)

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Tauch' ab! Düsseldorf Nähe trifft Freiheit

Im Freizeitbad Düsselstrand wird der Besuch zum Wasser-Abenteuer www.baeder-duesseldorf.de /baederduesseldorf

>>> TANZHAUS NRW Strange Garden, Di., 25.01., 10 & 13 Uhr; Morgen Grauen. Welche Monster kommen noch?, Mo., 07.02., 11 Uhr; Geh nicht in den Wald, im Wald ist der Wald, Sa., 12.02. & So., 13.02., 15 Uhr, Mo.,14.02., 10 Uhr, Erkrather Straße 30, Düsseldorf-Oberbilk, tanzhaus-nrw.de LIBELLE | Januar/Februar 2022

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Susanne Diesner

_Thomas Wolf

Blick von außen: Die Ausstellung im Gasometer Oberhausen zeigt die fragile Schönheit unserer Erde.

Die Familienmusikwoche in der Tonhalle begeistert Kinder ab null Jahren durch unmittelbares Erleben.

Spektakulärer Blick

Frau Holles Kissen

DAS ZERBRECHLICHE PARADIES Unter dem Motto „Eine Erde – viele Welten“, entdecken die Besucher die paradiesische Artenvielfalt unseres Planeten. Faszinierende Fotografien und packende Filmausschnitte lassen die Betrachter mit Faultieren in die Baumwipfel des Regenwaldes klettern oder mit jungen Eisbären ausgelassen über das Packeis toben. „Dafür haben wir mit großer Sorgfalt mehr als 100 preisgekrönte Fotografien, aufwühlendes Filmmaterial und Original-Exponate aus den vergangenen 180 Millionen Jahren zusammengetragen“, erzählt Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin des Gasometer Oberhausen. Dazu steuerte das Earth Observation Center des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Tag und in der Nacht zahlreiche Satellitendaten von Wolken, Flugzeugund Schiffsbewegungen, Meeresoberflächen und Meerestiefen bei. Vereint in einer animierten Projektion entsteht auf der 20 Meter großen Erdkugel ein Gesamtkunstwerk voll bildgewaltiger Anmut. In dem 100 Meter hohen Raum schwebt der spektakuläre Globus frei über den Köpfen, auf dessen Oberfläche sich die Geschichte durch Milliarden von Erdenjahren und die Folgen menschlichen Handelns abzeichnen. Besucher:innen können wie ein Astronaut aus dem All auf die Erde schauen und ihre Verwandlung vom Urkontinent zum besiedelten Planeten beobachten. Anschaulich lädt „Das zerbrechliche Paradies“ zur ganz persönlichen Erkundung unseres Heimatplaneten ein und bietet einen völlig neuen Blick auf die Erde. (red)

FAMILIENMUSIKWOCHE Die Familienmusikwoche findet dreimal im Jahr statt, dennoch muss man schnell sein, um eins der begehrten Tickets zu ergattern. Das Festival mit Formaten für ganz kleine und schon fast große Kinder begeistert durch unmittelbares Erleben: Kleine Finger greifen nach schwingenden Saiten, während sich große Augen fasziniert an die Klappen der Klarinette heften. Das nächste Mal finden die Familienmusikwochen vom 14. bis zum 22. Februar statt. Die Babykonzerte „Himmelblau“ für alle zwischen null und zwei Jahren widmen sich dem Mond, der uns still durch das Dunkel begleitet. Auf einer magischen Reise durch die Nacht interpretiert das Ensemble #kreuzvier altbekannte Klassiker und bisher selten gehörte Melodien, zu denen getanzt, gekuschelt und geträumt werden darf. In den Konzerten „Ultraschall“ – Musik für Babys im Bauch – darf die Garderobe leger sein. Werdende Mütter und Väter nehmen auf Yogamatten Platz und können der Musik lauschen und den Yogaübungen zur Entspannung folgen. „Sterntaler“ heißt die Konzertreihe mit klingenden Fantasiegeschichten für alle zwischen zwei und vier Jahren und erzählt von Clara, die auf den Schwingen der Musik bis zum Mond fliegt. In der Reihe „Plutino“ gibt es Märchen mit Musik und Tanz für alle zwischen vier und sechs Jahren. Mit einer Kissenschlacht mit Frau Holles Betten sorgen Nora und Ray für Winterchaos. Die Abenteuer des Tigerprinzen bringt die Compagnie Toit Végétal als poetisches Musik- und Bildertheater in der Reihe „Sternschnuppen“ als Familienkonzert für alle ab sechs Jahren auf die Bühne. (as)

>>> DAS ZERBRECHLICHE PARADIES bis 30.12.2022, Di. – So., 10 – 18 Uhr, an Feiertagen und in den NRW-Ferien auch montags geöffnet, Gasometer Oberhausen, Arenastraße 11, 46047 Oberhausen, gasometer.de

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>>> FAMILIENMUSIKWOCHE Mo., 14. – Di., 22.02., Tonhalle, Ehrenhof 1, Düsseldorf-Pempelfort, tonhalle.de LIBELLE | Januar/Februar 2022


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AdobeStock – Alexander Erdbeer

Ob sich im winterlichen Garten Vögel sehen lassen, hängt davon ab, ob sie Unterschlupf und Nahrung finden.

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STUNDE DER WINTERVÖGEL Vom 6. bis 9. Januar 2022 ist es wieder so weit: Der NABU und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) rufen Naturfreund:innen auf, eine Stunde lang die Vögel zu zählen und diese zu melden. Das kann am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park sein. Der Fokus liegt auf vertrauten und meist weit verbreiteten Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. Ziel der Aktion ist es, ein deutschlandweites als auch regional möglichst genaues Bild von der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu erhalten. Bei der Stunde der Wintervögel geht es nicht um exakte Bestandszahlen aller Vögel. Es sollen vielmehr Trends von Populationen ermittelt werden. Damit die Zählung repräsentativ ist, werden die Populationsdaten über mehrere Jahre verglichen. Dabei lassen sich auch Erkenntnisse darüber gewinnen, inwieweit sich das Zugverhalten mancher Vögel ändert. Die bisherigen Aktionen zeigen, dass immer mehr klassische Zugvögel auch im Winter hierbleiben. Um Vögel zu zählen, suchen sich Teilnehmer am besten einen Platz, von wo aus sie gut beobachten können. Eine Stunde lang notieren sie dabei von jeder Vogelart die höchste Anzahl, die in diesem Zeitraum gleichzeitig zu sehen war. Diese Vorgehensweise vermeidet Doppelzählungen. Anschließend kann die Zählung bis zum 17. Januar online, per App oder auf dem Postweg gemeldet werden. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800.115 71 15 werden die Daten am 8. und 9. Januar von 10 bis 18 Uhr auch direkt entgegengenommen. (as)

Ltg. A. Wissmanns-Lefaye

Préballett, Kinderballett, Jugendliche, Erwachsene

Willkommen zum Tanzen!

Neue Kurse ab Herbst: Préballett ab 3 ½ Jahre Im Studio Präsenzunterricht in kleinen Gruppen

Hybrid Online- und Präsenzunterricht

Online-Live-Ballett via Zoom ab 6 Jahren

Professionelle Luftreiniger im Studio

Kontakt: 0211 / 36 43 47, Voranmeldung erforderlich Wagnerstraße 7, 40212 Düsseldorf-Innenstadt www.ballettschule-am-schauspielhaus.de

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>>> STUNDE DER WINTERVÖGEL Nabu, Stunde der Wintervögel, 10469 Berlin, Tel. 0800.115 71 15, nabu.de LIBELLE | Januar/Februar 2022

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Düsseldorf Nähe trifft Freiheit

Das Aschenputtel

Dr. Poursanidis, Alina Lowe

Lille Kartofler, ab 4 Jahren, Beginn: 15 Uhr Freizeitstätte Garath Bürgerhaus Reisholz Di., 18. Januar, 4 Euro Mi., 19. Januar, 3,50/3 Euro

Riesling und Zwerglinde

Theater Dornerei, ab 4 Jahren, Beginn: 15 Uhr Freizeitstätte Garath Bürgerhaus Reisholz Di., 15. Februar, 4 Euro Mi., 16. Februar, 3,50/3 Euro

Hase und Igel

Petit Bobo ist ein Ort, an dem internationale Familien eine ganzheitliche medizinische Versorgung erwartet.

Einlass nur nach telefonischer Anmeldung.

Kleines Aua

Theater Rosenfisch, ab 4 Jahren, Beginn: 15 Uhr Freizeitstätte Garath Bürgerhaus Reisholz Di., 15. März, 4 Euro Mi., 9. März , 3,50/3 Euro

Freizeitstätte Garath

Bürgerhaus Reisholz

Kappeler Straße 231, 40599 Düsseldorf Ausweichspielort wegen Umbau: Aula der Städtischen Gesamtschule Telefon 0211 746695 Stettiner Straße 98, 40595 Düsseldorf Telefon 0211 89-97551

KINDERARZTPRAXIS PETIT BOBO Wer mit Kindern neu in der Stadt ist, sucht bald einen guten Kinderarzt. Hilfe bei kleinen und großen Wehwehchen können Eltern in der privaten deutsch-französischen Kinderarztpraxis von Dr. med. Soumaya Poursanidis erhalten. Die promovierte Ärztin hat ihre Praxis „Petit Bobo“ direkt neben der französischen Schule LFDD im Düsseldorfer Norden eröffnet. Ihr Spektrum reicht von der Säuglings- und Stillberatung über Kindervorsorgeuntersuchungen hin zu ausführlichen Gesundheitschecks und Jugenduntersuchungen. Für neu hinzugezogene Familien und Expats können die Native Speaker die Praxis „Petit Bobo“ als erste Anlaufstelle bei allen medizinischen und kinderärztlichen Fragen in und um Düsseldorf dienen. Die Kinderarztpraxis verfügt über ein deutsch-französisches Netzwerk an Experten für Kinder. Darunter sind Hebammen, Logopäden, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Familienberater. Die Praxis hilft, sich im deutschen Gesundheitssystem zurechtzufinden und nach einem Umzug nahtlos Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen weiterzuführen. Die Terminbuchung erfolgt über ein eigenes Buchungssystem, mit dem Eltern den für sie passenden Termin einfach von zu Hause aussuchen können. Patienten der Kinderarztpraxis Petit Bobo können sich bei Bedarf mit dem Computer oder Smartphone in eine Onlinesprechstunde einwählen. Zusätzlich arbeitet die Privatpraxis mit einer medizinischen Software, um eine sichere und einfache Kommunikation und den digitalen Dokumententransfer zwischen Arzt und Patienten zu gewährleisten. (as)

>>> KINDERARZTPRAXIS PETIT BOBO Zur alten Kaserne 6 a, Düsseldorf-Mörsenbroich, Tel. 0211.62 18 99 48, petit-bobo.com

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Lebenshilfe DüsseldorfKliniken e. V. Düsseldorf Verbund Katholischer

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Libelle_Final_Layout 1 16.07.20 10:59 Seite 1 LIBELLE-MAGAZIN.DE

Chefarzt Dr. Konstantinos Zarras und sein Team erweitern ihren Aktionsradius.

Robotik am Marien-Hospital VKKD Die bewährten viszeralchirurgischen Leistungen des St. Vinzenz-Krankenhaus werden zum Jahreswechsel 2021/22 am Standort Marien-Hospital Düsseldorf unter Führung von Chefarzt Dr. Konstantinos Zarras gebündelt. Der Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf konzentriert und erweitert damit am Marien-Hospital sein hochgradig differenziertes chirurgisches Spektrum bei der Therapie sämtlicher gut- wie bösartiger Erkrankungen des Bauchraums und der inneren Organe. Dr. Konstantinos Zarras, der bislang an beiden Standorten als Chefarzt mit seinem Team tätig war, betont die Vorteile des Angebots für Patient:innen: „Wir erweitern unseren Aktionsradius und erbringen unsere bewährte Diagnostik, Therapie und Nachsorge zentral von einem Standort aus. Alle haben dort Zugriff auf bewährte Ansprechpartner und modernste Therapieverfahren, auch der roboterassistierten Chirurgie.“ In einem so hoch vernetzten und spezialisierten interdisziplinären Umfeld wie dem Marien-Hospital werden chirurgische und onkologische Therapien auf neuestem medizinwissenschaftlichen Niveau ausschließlich durch unabhängig geprüfte Zentren angeboten. Patient:innen, die sich aufgrund einer Tumordiagnose in Behandlung begeben, profitieren darüber hinaus von der Expertise eines interdisziplinär tätigen Zentrums, das von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) mehrfach zertifiziert und als Zweitmeinungszentrum für Patient:innen als Anlauf- und Kontaktmöglichkeit gelistet wurde. (red)

Finden Sie durch die systemische Beratung Ihren ganz individuellen Lösungsweg für persönliche, familiäre und berufliche Herausforderungen. Einzel-,Paar-und Familienberatung Termine unter: loesungswege-kaiserswerth@gmx.de T: 0176.226 297 02 / St. Göresstr.18 / 40489 Düsseldorf

Unterwegs mit den Falken

Zeltlager 2022

2. Juli bis 16. Juli Schwangau

>>> VKKD Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf, Marien-Hospital, Rochusstraße 2, Düsseldorf-Pempelfort, Tel. 0211.440 00, marien-hospital.de LIBELLE | Januar/Februar 2022

Für Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren Anmeldung, Preise und Infos unter: www.duesselfalken.de | 0211. 929 44 12

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Professionelle Schwimmschule

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Was ist Baumkonfetti oder ein Geisterfänger? Das erfahrt ihr im Mitmachbuch vom Naturgut Ophoven.

Abenteuer vor der eigenen Haustür

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MITMACHBUCH FÜR FAMILIEN „Mir ist so langweilig!“ – Nicht nur im Winter kann einem schon mal die Decke auf den Kopf fallen. Doch dieser Satz könnte bald der Vergangenheit angehören. Kinder und Familien, die Anregungen für ihre Freizeit suchen, finden diese in dem Mitmachbuch „52-mal-DraußenAbenteuer für Aufschneider“. Der Förderverein Naturgut Ophoven hat 52 Abenteuer fürs ganze Jahr gesammelt. Für jede Kalenderwoche gibt es spannende Anleitungen, die Zeit draußen zu genießen. Dazu gehören Spiele, Basteleien, Rezepte und Kurzgeschichten. Um sie lesen zu können, muss die jeweilige Kalenderwoche aufgeschnitten werden – daher ein Buch für „Aufschneider“. Lästige Familienspaziergänge können zu spannenden Abenteuern werden, wenn man sich auf die Suche nach Augen oder Gesichtern auf kahlen Baumstämmen macht. Jede Woche werden Familien überrascht und erhalten viele interessante Informationen über gesundheitliche, pädagogische oder ökologische Aspekte des Draußenseins. Praktisch ist das kleine Format, sodass es überall mit hingenommen werden kann. „Dieses neue Buch verfolgt eine wichtige Mission: Familien raus in die Natur zu bringen“, erklärt Ute Pfeiffer-Frohnert vom Naturgut Ophoven. Studien belegten, dass immer weniger Kinder ihre Zeit außerhalb ihrer vier Wände verbringen. Wissenschaftlich sei aber erwiesen, dass der Kontakt zur Natur ein Geheimrezept für gesunde und starke Familien ist. (as)

>>> MITMACHBUCH FÜR FAMILIEN „52-mal-Draußen-Abenteuer für Aufschneider“, Bestellung: Förderverein Naturgut Ophoven, Tel. 02171.73 49 90, shop@naturgut-ophoven.de

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Figurentheater Dornerei

Riesengebirge oder Zwergenberge? Riesling und Zwerglinde haben genug vom ewigen Gezanke.

Gemeinsam für Kinder Kindertagespflege

Familienunterstützender Dienst

Ein-Eltern-Familien / Familientreff

KiND VAMV Düsseldorf e.V. ist die Düsseldorfer Fachberatungsstelle für Kinderbetreuungen und Ein-Eltern-Familien

Kleine Riesen und große Zwerge

Kindertagespflege

KINDERTHEATER Das Märchen von Aschenputtel macht im neuen Jahr den Anfang im Kindertheater im Bürgerhaus Reisholz. Am 19. Januar zeigt das Lille-Kartofler-Figurentheater den Klassiker in einer liebevollen und lebendigen Theaterfassung. Bühnenbild und Ausstattung sind auf die wichtigen Kerndetails reduziert und der Spannungsbogen ist so angelegt, dass er das junge Publikum nicht überfordert. In den Mitspielphasen können die Kinder sogar in das Geschehen eingreifen, um dem Aschenputtel auf ihrem langen Weg zu dem passenden Schuh zu helfen. Am 16. Februar können Kinder ab vier Jahren die zauberhafte Geschichte „Riesling und Zwerglinde“ erleben. In dem Stück des Figurentheaters Dornerei geht es darum, wie man freundlich miteinander umgeht und wahre Größe zeigt. Riesling, ein etwas zu klein geratener Riesenjunge, und Zwerglinde, ein viel zu großes Zwergenmädchen, fliehen gemeinsam vor ihren zankenden Eltern und Verwandten. Dabei machen sie die Erfahrung, dass es leicht ist, sich zu verkrachen, und wie schön es ist, sich wieder zu versöhnen. Diese Erfahrung führt die beiden nach Hause zurück. Das Theater Rosenfisch hat am 9. März die Geschichte von „Hase und Igel“ im Gepäck. Der friedliche Igel ist vom Hasen genervt: Ein Wettrennen anzuzetteln, wenn man selbst die längeren Beine hat, ist ja wohl kein Kunststück. Doch der Igel weiß: Der Hase ist gar nicht schnell – er ist hastig. Diesen Unterschied will der Igel ausnutzen, verrennt sich aber in seinen Plan und hat am Ende auch noch ein Problem mit seiner Frau. (as)

Familienunterstützender Dienst • Ambulante Familienpflege bei Krankheit des hauptsächlich betreuenden Elternteils • Integrationshilfe in Schulen & Kindertageseinrichtungen • Betreuung von behinderten Kindern • Eltern- & Freizeitassistenz • Über-Nacht-Betreuungen • Vermittlung v. Kurzzeitfamilien • Springer_innen für Kindertageseinrichtungen

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Skurrile Gestalten und ein listiger Kater

Pedro Malinowski

FAMILIENOPER Wer kennt ihn nicht, den sprechenden Kater, der seinem bettelarmen Herrn nicht nur zu Gold und neuen Kleidern, sondern auch zu einem Schloss mit Prinzessin verhilft? Während die beiden älteren Söhne nach dem Tod des Müllers die Mühle und den wertvollen Esel erben, bleibt dem Jüngsten nur ein kleiner Kater. Als er dem scheinbar wertlosen Tier das Fell über die

Ist die Katze im Haus, tanzt sie mit der Prinzessin!

Ohren ziehen will, um sich daraus einen Hut zu machen, beginnt der Kater plötzlich zu sprechen. Die Geschichte von dem Kater, der nicht nur Stiefel trägt, sondern seinen Besitzer durch sein Geschick zu einem wohlhabenden Mann macht, ist ein Klassiker der Brüder Grimm. Die große Opernproduktion für junges Publikum feierte vor gut zehn Jahren Premiere in Duisburg und Düsseldorf. Jetzt ist es Zeit für ein Comeback: Mit weiteren Familienvorstellungen und Aufführungen für Schulklassen will die Deutsche Oper am Rhein das Publikum ab acht Jahren erneut für die Abenteuer des listigen Katers begeistern. 1947 hat der katalanische Komponist Xavier Montsalvatge aus dem volkstümlichen Märchen der Brüder Grimm eine abenteuerliche Zauber- und Märchenoper geschaffen. Die skurrilen Gestalten der Geschichte charakterisiert er mit seiner humorvollen Musik: Die schöne Prinzessin und ihren leicht verwirrten Vater, den quirligen Hofstaat und den bösen Zauberer, den der Kater überlistet und damit dem armen Müllersohn zu Reichtum und Glück verhilft. (as)

>>> FAMILIENOPER Der gestiefelte Kater, Sa., 29.01., 18.30 Uhr, Deutsche Oper am Rhein, Heinrich-Heine-Allee 16 a, Düsseldorf-Stadtmitte, operamrhein.de

Lauschfährte Familienmusikwoche

14.2. – 20.2.

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Ein Buch für alle Eltern EMPTY NEST – TSCHÜSS, MEIN KIND! Wenn die Kinder aus dem Haus gehen, ist das für Eltern nicht immer einfach. Zwei Redakteurinnen der Stuttgarter Elternzeitung „Luftballon“ haben über diese Phase im Elternsein ein Buch geschrieben. Für eurer Buch Empty Nest habt ihr 50 Eltern gebeten, von der Zeit zu berichten, als die Kinder ausgezogen sind. Wie kam es zu dieser Idee? Anfangs waren es nur Gespräche im Bekanntenkreis, die uns zeigten, dass das Thema viele Mütter und Väter bewegt. Wir beide haben mit jeweils zwei Kindern diese Zeit erlebt. Eine Zeit mit großen Veränderungen. Die Kinder starten in eine Ausbildung, ein Studium oder einen Freiwilligendienst. Wir waren als Journalistinnen neugierig, wie andere Eltern diesen Prozess erleben. Was sind die „Hauptsymptome“, die Eltern in dieser Phase erleben? Das ist sehr unterschiedlich. Es verändert sich nicht nur organisatorisch viel, sondern vor allem emotional. Manche Eltern erleben nur einen leichten Abschiedsschmerz, bei anderen zieht sich die Trauer über einen längeren Zeitraum hinweg. Sind die Kinder erst mal aus dem Haus, kommt vieles aus dem bisherigen Leben plötzlich auf den Prüfstand: die Wohnsituation, kriselnde Partnerschaft, berufliche Zufriedenheit, Hobbys.

MashaStarus – iStock

Kann man sich als Eltern auf die Zeit des Abschieds vorbereiten? Rational wissen Eltern, dass es richtig und gut ist, das Kind ziehen zu lassen. Es hilft, die Gefühle anzunehmen. Die 50 Erfahrungsberichte in unserem Buch zeigen, dass diese Phase ein besonderer Lebensabschnitt ist, der auch viele Chancen auf Neues mitbringt. Die Berichte in unserem Buch sollen Mut machen und lassen die Leser:innen das ein oder andere Mal schmunzeln oder bestätigend mit dem Kopf nicken.

>>> EMPTY NEST – TSCHÜSS, MEIN KIND! Andrea KrahlRhinow und Christina Stefanou, Verlag Tredition, ISBN 978-3-347-35700-6, Euro 13,99, auch über Amazon und im Buchhandel erhältlich LIBELLE | Januar/Februar 2022

Jetzt aktuell – das erste efa-Magazin! … und natürlich wie immer unsere Kurse und Angebote: Vor und nach der Schwangerschaft Hebammensprechstunde, Geburtsvorbereitung – speziell auch für Minderjährige – Schwangerschaftsgymnastik, Rückbildung, Mama-Baby-Fitness … Eltern-Baby & Eltern-Kind Musikzwerge, Bewegungsspiele, Turnzwerge, Malen und Matschen, Familienfahrten … Elternthemen Starke Eltern – starke Kinder, Eltern-, Familien- und Schulsofa, Fit für die weiterführende Schule, Wolf-Giraffen-Sprache, Wege aus der Brüllfalle, Geschwisterbeziehungen, Digitale Medien … Gesundheit & Bewegung Yoga, Pilates, Zumba, vielfältige Kochkurse, Koch-Basics, internationale und vegetarische Küche, vegane Kost in der Schwangerschaft, Kinder kochen mit ihren Eltern … Kreativität & Nachhaltigkeit Nähen, Malerei, plastikfrei leben, Schach … Fort- & Weiterbildungen Qualifizierung von Tagespflegepersonen nach QHB, Fortbildungen für päd. Personal, z. B. Kindeswohlgefährdung, MontessoriMaterial, Responsivität … Kurse und Angebote der efa in Stadtmitte, in den efa-Stadtteiltreffs Derendorf und Oberbilk, in vielen Stadtteilen und natürlich ONLINE! Interessiert? Infos und Anmeldungen: Tel. 0211 600 28 20 oder www.efa-duesseldorf.de

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PORTRÄT

Ausgezeichneter Zeichner In einem Bilker Hinterhof entstehen die wohltuend aufgeräumten Comics und Illustrationen von Ulf Keyenburg alias ulf k. // Text: Pia Arras-Pretzler, Foto: Andreas Endermann

Ich bin gar nicht sonderlich belesen – deshalb sind mir die Kafka- und Brecht-Referenzen von k. erst nicht bewusst gewesen. Ich höre gerne Hörspiele.

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Wer von euch noch alte Libelle-Ausgaben aufbewahrt hat, kann im Jahrgang 2019 seine Erinnerung an die Comicserie „Jedertag“ auffrischen. Das waren Bildergeschichten in einer cleanen, reduzierten Bildsprache von … von wem eigentlich? Stand nämlich nirgends. Der Cartoonist und Illustrator Ulf Keyenburg ist keiner, der sich aufdrängt. Er macht sich klein und unterschreibt Mails mit ulf, seine Cartoons signiert er mit k. Dass er damit durchgekommen ist, liegt vermutlich daran, dass er immer schon wusste, was er will – gar nicht so viel –, und dass er ziemlich bald den kleinen Herrn Paul für Martin Baltscheit illustrierte, der wie er in Essen Kommunikationsdesign studierte. Damit hatte ulf k. einen Fuß in der Kinderbuchbranche. Weil er auch weiß, dass Klinkenputzen nicht so seins ist, arbeitete er zudem von Anfang an mit Agent*innen, die für ihn Jobs an Land ziehen. Außerdem hat es nicht geschadet, dass der „Poet der deutschen Comicszene“ wirklich gut ist, mehr noch: ausgezeichnet – 2004 mit dem Max-und-Moritz-Preis als bester deutschsprachiger Comiczeichner. Den Großteil seines Lebens hat k. in Oberhausen verbracht. Anfang der 2000er zog er nach Düsseldorf, und das war’s auch schon mit der Reiselust und Entdeckerfreude. „Mein Auslandssemester in Paris musste ich wegen akutem Heimweh abbrechen. Darf man ja keinem erzählen, aber mir war das alles zu groß und zu unübersichtlich.“ Den Parisern hingegen war sein Name eine unüberwindliche Hürde: „Ich habe nie kapiert, dass ich gemeint war. Deshalb war ich ab da ulf k.“ Noch heute reichen ihm die Reisen, die sein Job mit sich bringt. Urlaub macht er trotzdem – den fordert seine Familie ein. Frau und Söhne (17 und 12) kümmern sich um die Planung. „Ist nicht immer einfach mit mir – meine Kinder beklagen sich schon mal, dass ich wenig zu Hause bin, dass ich

genervt und angespannt bin, wenn ich viel zu tun habe. Aber zu Hause zu zeichnen klappt halt nicht so richtig.“ Deshalb hat er schon lange nur wenige Häuser weiter ein Atelier in einem Hinterhof. „Dass ich auch in einer strengen Lockdown-Situation wie in Frankreich dort hin hätte können, fand ich beruhigend. Notfalls über die Dächer.“ Spiderman-Qualitäten schreibt er sich aber nicht zu – ulf k. könnte sich eher vorstellen, ein Schwamm zu sein. So einen hat er einmal bei einem Live-Literatur-Event gezeichnet und dachte sich, dass das eine durchaus interessante Lebensform sei. „Die wechseln immer wieder mal das Geschlecht, die kleben irgendwo fest und schauen zu, was rund um sie abgeht.“ Klingt entspannt. Entspannt und ganz im Moment wirkt auch ulf k. bei unserem Gespräch im großen Nachbaratelier, das eigentlich einem Fotografen gehört. Unaufgeregt und fokussiert sitzt er mir gegenüber, trinkt seinen grünen Tee. Reagiert offen und zugewandt auf meine Fragen: Hat sich sein Zeichenstil im Lauf der Jahre verändert? „Nicht sehr. Manchmal entdecke ich etwas Interessantes und experimentiere damit, aber irgendwie bin ich das dann doch nie … und zeichne wieder wie ich.“ Und zwar mehr und mehr auf dem iPad. „Das hat sich so eingeschlichen. Vieles geht einfacher und schneller dadurch – Größen zu verändern zum Beispiel –, aber unterm Strich spare ich damit keine Zeit, weil es eben auch einfacher ist, Sachen auszuprobieren.“ Hat er Vorsätze fürs neue Jahr? „Immer die gleichen. Kollegen und ich würden gern Zeitmanagement und Arbeitsstruktur besser in Griff bekommen. Hat aber noch nie wirklich funktioniert.“ Außerdem kann er mit hoch gehängten Ereignissen wie Geburtstagen, Hochzeiten, Weihnachten und eben Neujahr eher wenig anfangen: „Veränderungen passieren ja langsam, nicht an einem Tag.“ LIBELLE | Januar/Februar 2022


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KREATIVITÄT

Wie entsteht

Kreativität

shangarey – AdobeStock, Icon: kornkun – AdobeStock

und wie können wir sie fördern?

Kreativität ist etwas sehr Individuelles. Wie wir sie unseren Kindern vermitteln, hängt häufig damit zusammen, wie uns selbst Kreativität vermittelt wurde beziehungsweise wie viel Spaß wir daran haben, unsere Kreativität auszuleben. Außer Frage steht, dass Kreativität eine wichtige Kompetenz ist, die jedem Menschen in vielen Lebensbereichen hilfreich sein kann. // Text: Juliane Faller

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Im Rahmen des Aktionsprogramms:

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KREATIVITÄT

Es ist ein kalter Novembernachmittag, als meine Freundin und ich kurzerhand beschließen, den aufkommenden Streit der Kinder durch eine Malpause zu umgehen. Also packe ich wie immer alle verschiedenen Arten von Stiften, Wachsmalern und Wasserfarben auf den Tisch und dazu einen riesigen Stapel Blätter. Danach wende ich mich ab, um die Kinder ihrem Malvergnügen zu überlassen und mache Kaffee. Plötzlich merke ich, dass der Ansatz meiner Freundin ein gänzlich anderer ist: Sie malt Bilder auf Bestellung für alle Kinder. Aufgeregt beobachten diese, wie sie kunstvoll Einhörner, Schlitten und Züge zu Papier bringt, und widmen sich kurz darauf wieder ihrem eigenen Kunstwerk oder malen die Bilder aus.

Der richtige Ansatz Genauso wie meine Freundin und ich, haben auch Pädagog:innen und Künstler:innen

unterschiedliche Vorstellungen davon, wie sie am besten mit Kindern arbeiten. Ob prozess- oder ergebnisorientiert, ob angeleitet oder frei, hängt dabei häufig auch von den kleinen Künstler:innen selbst ab. Denn welcher Zugang der geeignete für das jeweilige Kind ist, hängt auch von Alter und Bildungsstand des Kindes ab. „Häufig ist es viel einfacher, mit Kindern im Kindergartenalter zu arbeiten, wenn die Kreativität noch sehr ungeleitet ist“, erklärt Künstler Zoran Velinov. Er begleitet Kinder seit über 14 Jahren in Kreativangeboten in verschiedenen Bildungseinrichtungen. „In der Schule wird die Kreativität dann häufig stark kanalisiert.“

Wichtige Kernkompetenz Kreativität kann sowohl als Ziel, als Produkt, als Eigenschaft und als Prozess begriffen werden. Wichtig ist es, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass Kreativität etwas höchst Subjektives ist und die Beurteilung von außen immer einen Eingriff in sie darstellt. Das heißt nicht, dass Kreativität nicht gefördert werden sollte – im Gegenteil: Jeder Mensch trägt mit seiner Geburt Kreativität in sich. Wie sehr sich diese entfalten kann, hängt aber häufig davon ab, wie viel Raum für Entwicklung sie in den Kinderjahren bekommt. Kreativität ist eine wichtige Kernkompetenz, die einem Menschen im Leben häufig dienlich

sein kann. Sie regt zum flexiblen Denken an und statistisch gesehen sind kreative Menschen beruflich erfolgreicher und glücklicher. Aber auch um ihrer selbst willen verdient es Kreativität, sich entfalten zu können.

Zeit und Raum zur Entfaltung Damit sich die Kreativität unserer Kinder optimal entfalten kann, ist es wichtig, dass Kinder den Raum dafür haben. In einem Alltag, der überladen ist mit Terminen und Verabredungen und wenig Raum für Langeweile hat, bleibt auch wenig Zeit für kreative Entfaltung. Wenn wir unsere Kinder mit Zeit und Material versorgen, werden sie dies nutzen, um kreativ zu werden. Wenn wir sie dann noch begleiten, uns die Zeit nehmen, gemeinsam kreativ zu sein und als gutes Beispiel vorangehen, haben wir einen soliden Grundstein für die Entfaltung von Kreativität gelegt. Daneben können Kreativangebote in der OGS, Malschulen oder Ähnliches dabei helfen, dass die Kinder lernen, wie sie ihre Kreativität umsetzen können. Wie dies besonders gut gelingt und was dabei gar nicht hilfreich ist, erzählte uns Zoran Velinov im Gespräch über seine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Offenen Ganztag, in Jugendfreizeiteinrichtungen und Ferienprogrammen.

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KREATIVITÄT

Zoran Velinov

Projekte

Im Gespräch mit dem Künstler Zoran Velinov

Michael Tettinger

Der Maler, Musiker und Aktionskünstler wurde 1957 in Mazedonien geboren. Seine Ausbildung und erste Ausstellungen fanden noch in den jugoslawischen Teilrepubliken statt. Ende der 1980erJahre zog Velinov nach Deutschland und wohnt seitdem in der Nähe von Düsseldorf. Seither gab es zahlreiche Ausstellungen und Performances. Immer schon war seine Arbeit geprägt von einer engen Verbindung zwischen seiner Malerei und elektronischer Musik. In den letzten Jahren arbeitet Velinov häufig mit Musikern der elektronischen Szene zusammen. Er entwickelt Projekte und Konzepte mit Musik, malt live bei Konzerten elektronischer Musik und macht auch eigene Kompositionen. Für Zoran Velinov ist Kunst etwas Verbindendes, das man nicht separat betrachten kann. Musik, Tanz, Kunst und Natur – das alles steht für ihn in einem Zusammenhang.

Kinder- und Jugendarbeit Seit ungefähr 14 Jahren ist Zoran Velinov in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv und bietet verschiedene Workshops und Kurse im Offenen Ganztag, in Kindertagesstätten und in verschiedenen Jugendzentren der Stadt an. Dabei geht es ihm vor allem darum, den Kindern einen unkonventionellen Blick auf die Kunst zu vermitteln und sie dazu anzuregen, ihre eigenen Ideen umzusetzen. Gleichzeitig ist es ihm wichtig, die Kinder anzuleiten und ihnen zu zeigen, wie sie mit verschiedenen Materialien arbeiten können, damit sie erfolgreich sind. LIBELLE | Januar/Februar 2022

Bei seinen Projekten mit Kindern ist Velinov nicht auf ein Thema festgelegt. Häufig entwickeln sich die Projekte spontan und aus den gemeinsamen Ideen heraus. Dabei kann etwa eine TonKlang-Installation entstehen, mit der dann ein Tanzvideo verbunden wird, oder Bauschutt wird in einem Upcyclingprojekt zu einer bunten Schlange. Im Lockdown hat Velinov über Zoom mit seiner Holzwerkstatt weitergemacht. Die Eltern konnten dann die Materialien bei ihm abholen und die Kinder per Video an ihrem Projekt arbeiten. Im Gespräch mit der Libelle erzählte Zoran uns, was die Arbeit mit Kindern für ihn ausmacht und was seiner Meinung nach wichtig ist, um Kreativität optimal zu fördern. Libelle: Zoran, du arbeitest in vielen Projekten mit Kindern und Jugendlichen zusammen. Was erwartest du von Kindern, die in deine Kurse kommen? Zoran Velinov: Natürlich erwartet man auch Ergebnisse, aber nicht von meiner Seite. Ich bin kein Lehrer und bin weder verpflichtet noch habe ich Interesse daran, irgendeinen Stoff durchzuziehen oder Noten zu vergeben. Das ist der Vorteil. Deshalb beneiden mich einige Lehrer:innen. Weil ich so frei in der Arbeit mit den Kindern bin. So habe ich die Möglichkeit, sie zu freiem Denken zu ermutigen, anstatt ihnen einen Weg vorzugeben. Libelle: Also lässt du die Kinder einfach machen? Zoran Velinov: Jein. Ich gebe ihnen verschiedene Alternativen und zeige ihnen Optionen. Kinder sind schon von Natur aus kreativ. Sobald sie in die Schule kommen, wird das dann kanalisiert. Ich habe schon öfter gehört, dass Schüler sich darüber geärgert haben, dass sie schlechte Noten bekommen, weil sie es nicht genau so gemacht haben wie der Lehrer oder die Lehrerin es wollte. Viele Kinder sind dann frustriert, obwohl sie fantastische Talente sind und viel Phantasie haben. Meiner Meinung nach ist es schon wichtig, ihnen zu zeigen, wie man mit Materialien umgehen kann und welche Möglichkeiten es gibt. Aber ohne das Ergebnis zu bewerten. Libelle: Gibt es Unterschiede in der Arbeit mit Kita- und Schulkindern? Zoran Velinov: Du glaubst nicht, was man mit Vorschulkindern alles machen kann. Natürlich muss man ihnen zeigen, dass man zum Beispiel mit einem Pinsel viel einfacher große Flächen bemalen kann, wenn man ihn nicht wie einen Stift nimmt, sondern mit der ganzen Hand. Das sind so Sachen, die man zeigen muss. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig zu zeigen, dass man auch ohne Pinsel malen kann, und welche vielfältigen Möglichkeiten man hat, künstlerisch aktiv zu sein. Der Unterschied zwischen Kita und Schule ist allein schon die Uhrzeit. In der Kita arbeite ich mit den Kindern meist im Vormittagsbereich. In der Schule arbeite ich mit den Kindern um drei Uhr am Nachmittag. Diese Kinder sind schon seit 8 Uhr in der Schule gewesen und haben dann Hausaufgaben gemacht, und von ihnen dann noch viel zu

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KREATIVITÄT

erwarten, ist natürlich schwierig. Da ist es für die Vorschulkinder natürlich einfacher, noch kreativ tätig zu sein, wenn sie noch nicht so viele andere Dinge vorher machen mussten.

Kreativ zu Hause ZEIT Kreativität steckt schon in uns allen. Damit sie sich entfalten kann, brauchen Kinder vor allem unverplante Zeit, in der sie ihre Umwelt entdecken, Steine betrachten und auch mal Langeweile empfinden können.

Libelle: Was macht deine Arbeit mit Kindern und Erwachsenen aus? Zoran Velinov: Ich probiere viel aus. Es ist einfach wichtig, sich zu trauen etwas zu machen. Da sind Kinder manchmal sogar freier als Erwachsene. Ich hatte schon häufig Erwachsene in meinen Kursen, die zu mir gesagt haben: Zoran, ich traue mich nicht. Da ist es meine Aufgabe, diejenigen zu bestärken. Ich habe kein Interesse daran, den Leuten beizubringen, wie ich zu malen. Ich kann dir zeigen, wie du dich selbst findest, in deiner Kreativität. Das ist mein Anspruch.

Libelle: Hast du noch einen Tipp, wie Eltern ihre Kinder am besten in ihrer Kreativität unterstützen können? Zoran Velinov: Ich versuche einfach, mit Material zu improvisieren und zu schauen, was habe ich und was kann ich damit machen, und nicht das Ergebnis zu planen und dann zu überlegen, dass ich das oder das dafür kaufen muss. Es ist einfach wichtig, unkonventionell und spontan an ein Projekt ranzugehen und keine Angst zu haben, etwas Neues zu probieren.

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VORBILDER Seid selbst kreativ, mit und ohne eure Kinder und zeigt ihnen so, was Kreativität alles sein kann.

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Libelle: Was regt deine Kreativität an? Zoran Velinov: Das ist ganz unterschiedlich. Alles hängt für mich zusammen. Wenn ich Musik höre oder in der Natur bin, entsteht daraus manchmal ein Bild. Oder wenn ich male und ein Bild betrachte, kann ich daraus auch komponieren. Das bedeutet dann nicht, dass ich mich hinsetze und etwas komponiere, sondern dass ich mich an meine Synthesizer setze und spontan eine Musik entsteht und ich das in mehreren Spuren aufnehme. Auf diesem Niveau versuche ich das auch an die Kinder weiterzugeben. Dass sie Spaß haben, vielleicht auch ein Ergebnis haben, aber es vor allem auf den Prozess ankommt. Dieser Prozess muss nicht immer ein Ergebnis haben, um erfolgreich zu sein.

RAUM Damit ein Kind seine Kreativität ausleben kann, braucht es den Raum dafür, sich auszuleben, und zwar auf seine ganz individuelle Weise.

BEWERTUNGSFREIHEIT So gut es auch gemeint ist, Lob ist eine Art von Bewertung und schränkt Kreativität ein. Versucht euch mit eurer Bewertung möglichst zurückzuhalten und wenn ihr sie nicht umgehen könnt, dann achtet darauf, dass sie auch als eure subjektive Sichtweise an das Kind vermittelt wird. MUT Ermutigt eure Kinder, einfach Dinge auszuprobieren und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. TROST Fangt euer Kind auf, wenn einmal etwas nicht nach Plan läuft und es vielleicht frustriert ist. Helft ihm, einen Weg zu finden, das Projekt für es selbst zufriedenstellend abzuschließen.

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Buchtipps Ein hilfreiches Praxisbuch für alle, die Kinder bei der Entwicklung ihrer Kreativität unterstützen möchten. Neben interessantem Hintergrundwissen und Praxistipps enthält das Buch schöne Anregungen für Spiele zur Förderung kognitiver, sozialer und emotionaler Intelligenz. Kreativität fördern, Intelligenz entwickeln, Jakobine Wierz, Ökotopia Verlag 2010, 978-3867-02113-5, Euro 18

ule sch äts e.V. t i v ati orf Kre seld s Dü

Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Fliednerstr. 32, 40489 Düsseldorf Telefon: 0211 / 40 32 31 Email: hallo@krea-duesseldorf.de

www.krea-duesseldorf.de

Eine schöne Kombination aus kreativen Anregungen und der Vermittlung des Konzepts von Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die kleinen Künstler:innen bekommen hier viele Anregungen, wie sie Müll noch zu nützlichen Dingen umgestalten können. Zu gut für die Tonne – Kreative Projekte für kleine Umweltschützer, Wiebke Krabbe, Dorling Kindersley Verlag 2020, 978-3-8310-3936-4, Euro 9,95 Interessantes Hintergrundwissen für alle, die Kinder auf ihrem Weg zu kreativen Selbstentfaltung achtsam begleiten wollen. Das Buch zeigt sehr anschaulich die verschiedenen Entwicklungsphasen in kindlichen Zeichnungen auf. Kreative Kinder: Praxisbuch für Eltern und Pädagogen, Rudolf Seitz, Kösel-Verlag 2009, 978-3-466-30835-4, nur noch gebraucht erhältlich, Euro 30 „Ideenreich“ stellt allerlei außergewöhnliche Bastelideen vor, die Lust aufs gemeinsame Bauen, Kleben, Malen und Nähen machen. Sabine Bohlmann führt auf einfühlsame Weise vor, wie viel kreatives Potenzial in jedem von uns – und besonders in unseren Kindern – steckt. Ideenreich – Mit Kindern kreativ sein, Sabine Bohlmann, Egmont VGS 2008, 978-3-802-51760-0, Euro 16,90

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REISEN IN DER PANDEMIE

Ungebrochene Reiselust Reisen gehörte für viele Familien einfach dazu. Doch die Pandemie lässt viele zögern, sich festzulegen. Das wirkt sich auf die Buchungen einzelner Reiseziele aus. Kurze Rücktrittsfristen ermöglichen es aber inzwischen, Reisen kurzfristig zu stornieren. // Text: Anke Strotmann

haft anstieg. Gleichzeitig sank die Zahl der Flugreisen von 42 Prozent im Jahr 2019 auf 26 Prozent im Jahr 2020. Da Deutschland als Urlaubsort bisher schon sehr beliebt war, konnte die sehr hohe Nachfrage in vielen Fällen nicht bedient werden. „Vieles war vorher schon ausgebucht. Mit der Corona-Krise gab es nicht automatisch mehr Betten“, sagt Tiggelkamp. Vor allem Anbieter von Ferienhäusern und -wohnungen sowie Campingplätzen konnten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Zuwachs deutscher Gäste profitieren und das Ausbleiben ausländischer Gäste kompensieren. Holger Tiggelkamp beobachtet aber trotz Corona, dass „die Lust, dass es normal wird und man wieder reisen kann“ ungebrochen ist. „Bis Ende Oktober sah es nicht schlecht aus. Doch mit dem Anstieg der Inzidenz in Deutschland ging nichts mehr“, so der Reisefachmann. Er findet aber, dass sich die Bedingungen für die Reisenden in den vergangenen zwei Jahren zum Positiven verändert haben. Das liegt an den Flex-Optionen, die die Reiseveranstalter anbieten. „Damit ist es möglich, die Buchung bis zu 14 Tage vor der Reise zu stornieren“, sagt er. Mittlerweile buchten 80 Prozent seiner Kunden ihren Urlaub mit dieser Rücktrittsgarantie. Der Aufpreis für einen Flex-Tarif hängt vom Reisepreis ab und beträgt zwischen 49 und 199 Euro. „Es gibt da inzwischen unglaublich viele Möglichkeiten“, sagt Tiggelkamp. Die Absicherung vergleicht er mit einem doppelten Netz mit einer Matratze darunter. Reisewillige könnten sich dadurch wieder mit ihrem Urlaub beschäftigen und die Vorfreude genießen.

Sommer, Sonne, Meer – angesichts trister Wiederentdeckt: Absicherung durch Januartage scheint der nächste Urlaub die Autoreise Reiserücktrittsversicherung noch weit entfernt. Normalerweise ist An- „Vier von fünf Familien fahren mit dem Auto „Es ist gerade sehr ruhig“, berichtet Klaus fang des Jahres Hochzeit für die Buchun- in den Urlaub“, sagt Holger Tiggelkamp, Lange, Inhaber von Rucksackreisen aus gen des Sommerurlaubs. Das war zumin- Inhaber des Reisebüros Reise-Helden in Münster. Das Unternehmen ist spezialisiert dest so, bis es Corona gab. Doch mit dem Meerbusch. Damit sind sie nicht auf Flug- auf Aktivreisen in Schweden, aber auch in Ausbruch der Pandemie ist die Unsicher- gesellschaften angewiesen und können Frankreich, Norwegen und Deutschland. heit gewachsen. Es droht, dass sich die gerade bei Zielen in Deutschland und den Das sei verständlich, denn keiner wisse, Auflagen für PCR-Tests und Regeln für die Niederlanden in wenigen Stunden wieder was im nächsten Sommer sein wird. „Die Quarantäne bis zum Urlaubsbeginn immer zu Hause sein. Zahlen des Deutschen Reise- Leute sind verunsichert“, sagt er. Kinder wieder ändern. Das trübt die Vorfreude verbandes (DRV) zeigen, dass die seit dem durften bislang nicht geimpft werden, sound verändert das Reiseverhalten deutlich. Jahr 2000 stetig sinkende Zahl der Urlaubs- dass Familien später buchten als üblich. Viele Familien setzen auf Sicherheit. reisen mit dem Auto 2020 wieder sprung- „Wir wissen aber auch, dass wir es hinbe-

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REISEN IN DER PANDEMIE

kommen“, sagt Lange, der zwei Sommer lang Erfahrung mit der Pandemie sammeln konnte. Klaus Lange rät zu einer Reiserücktrittsversicherung, um im Fall einer Krankheit oder Quarantäne abgesichert zu sein. Wenn er als Reiseveranstalter keine Reise durchführen kann, bekommen die Kunden das Geld zurück. Er bleibt aber zuversichtlich. „Wir hatten nie Probleme in Schweden. Es ist ein großes Land und auf Kanutouren, Trekking und Radtouren ist man viel draußen“, sagt er.

Urlaub in Deutschland im Trend

INLANDSREISEZIEL der Deutschen für Reisen ab fünf Tagen war 2020 Bayern. Dahinter folgen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Niedersachsen und Baden-Württemberg belegen die Plätze vier und fünf in der Rangliste. Quelle: Deutscher Reiseverband

MHD_GYN_Libelle_AZ_173x114_2021_066, 08/2021 (Änderungen und Druckfehler vorbehalten.) Fotos: VKKD, ©Tomsickova/adobestock.com

Im Landhuus Laurenz in Gronau kann man den Trend, dass in Deutschland Urlaub gemacht wird, bestätigen. „Die Leute buchen auf Teufel komm raus“, sagt Judith Quickert, die in dem Familotel die Abteilungen koordiniert. „Wir können uns nicht beschweren.“ Normalerweise werde im Januar und Februar der Urlaub für den nächsten Sommer gebucht. Jetzt beob-

DAS BELIEBTESTE

achte sie, dass das deutlich früher geschehe. Dafür gebe es zwei Gründe: „Die Menschen wollen die deutschen Gastronomen und Hoteliers unterstützen und oft weiß man nicht, wie es im Ausland mit Corona ist“, sagt Quickert. Sie empfiehlt, bei Buchungen eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen. Urlaube, die in die Zeit des Lockdowns von November 2020 bis Mitte Juni 2021 fielen, konnten die Gäste umbuchen. Damals durften die Hotels keine Urlaubsgäste aufnehmen. Für bereits geleistete Anzahlungen stellte das Landhuus Laurenz Gutschriften aus. Jetzt hofft Judith Quickert, dass das Hotel gut durch den Winter kommt. Vorgesorgt haben sie im Landhuus Laurenz: Für die Gäste herrscht 2G+. Das heißt, Erwachsene müssen geimpft oder genesen sein und bei der Anreise ein tagesaktuelles Testergebnis vorlegen. Kinder zwischen sechs und 15 Jahren müssen alle 48 Stunden nachgetestet werden. Das kann in der Teststation im Hotel gemacht werden.

GEBORGENHEIT VON ANFANG AN Wir vom Team der Geburtshilfe am Marien Hospital Düsseldorf sorgen für eine natürliche und selbstbestimmte Geburt und sind als Babyfreundliches Krankenhaus zertifiziert. Bei uns steht die Familie im Mittelpunkt – von Anfang an. Aktuelle Informationen zu unseren umfangreichen Betreuungs- und Beratungsangeboten für die werdenden Eltern sowie Termine unserer Stillgruppe, Info-Abende, Kreißsaalführungen und Covid-19-Hygieneauflagen finden Sie unter www.marien-hospital.de/geburt.

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LIBELLE-SERIE „UND JETZT?!“

Alle bisherigen Beiträge zur Libelle-Serie „Und jetzt?!“ findest du online unter libelle-magazin.de

Hört auf zu streiten!

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Für die Libelle-Serie „Und jetzt?!“ haben wir mit Psychologin Regine Küster darüber gesprochen, dass Geschwister sich ziemlich oft zoffen, und dass dies – Spoiler! – ganz normal ist. Hier sind zehn Tipps, die Eltern helfen, die jahrelange Streiterei im Rahmen des Erträglichen zu halten und möglichst gelassen zu begleiten. 1. So ist es nun mal: lebenslange Rivalität Bruder oder Schwester sind der oder die ewige Rival:in. „Dass Geschwister sich streiten, ist ein universelles Merkmal, das wir weltweit in allen Kulturen beobachten können“, erklärt Regine Küster, „denn es ist ganz normal, dass Kinder das Bedürfnis haben, sich voneinander abzugrenzen, um ihre eigene Identität zu entwickeln.“ Bei jüngeren Kindern sei ein geschwisterlicher Streit alle zehn Minuten völlig normal, weiß die Psychologin. „Eltern kommt das oft viel zu häufig vor – aber das ist absolut im Rahmen!“ Auch schon mal beruhigend, oder?

2. Gut zu wissen: die größten Zankhähne Geschwister, die vom Alter her nicht mehr als zwei Jahre auseinander sind, zanken sich öfter, als wenn der Altersabstand größer ist. Dabei seien zwei Jungs häufig etwas aggressiver als zwei Mädchen und bei den gemischten Paarungen laufe es vergleichsweise friedlicher, erklärt Küster. Interessant: Zwillinge, die getrennt aufwachsen, entwickeln sich einander ähnlicher – weil die bewusste Abgrenzung voneinander entfällt! Und ab acht Jahren Altersunterschied spricht man von zwei „Einzelkindern“.

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3. Und selbst? Die eigene Streitkultur Regine Küster ermuntert Eltern, sich an die eigene Kindheit und Jugend zu erinnern. Wie war das mit der großen Schwester? Sicher auch nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen – und trotzdem liebt man einander. Auch die Streitkultur zwischen den Eltern färbt auf die Kinder ab. „Wie in vielen anderen Dingen sind die Eltern natürlich auch beim Streiten das Vorbild, nach dem Kinder sich richten“, erklärt Küster. Also sich ruhig auch mal an die eigene Nase packen ...

4. Bloß nicht! Die Vergleichsfalle „Elterliches Verhalten hat großen Einfluss darauf, wie oft und heftig Geschwister aneinandergeraten“, führt Regine Küster aus. „Vergleiche und leichthin gesagtes Lob können das jeweils andere Kind verunsichern.“ Also nicht: „Du schaukelst viel höher als dein Bruder“ oder „Was für ein tolles Bild!“, sondern lieber „Ich sehe, wie viel Freude dir das Schaukeln macht!“ und „Hat dir das Malen Spaß gemacht?“. Küster sagt: „Unsere Gesellschaft ist sehr auf Leistung bezogen. Eltern sollten versuchen, den Blick auf individuelle Fortschritte, Interessen und Bedürfnisse zu lenken.“

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5. Nicht Richter:in spielen!

9. Kluge Kompromisse leben

Auch wenn Kinder gern vermeintliche Gerechtigkeit einfordern „Für einen Kompromiss ist es wichtig, dass jedes Kind angehört mit „Die hat aber angefangen“, bringt ein solches Aufrollen des und seine Gefühle zu dem Streitthema ernst genommen werStreits kaum mehr Frieden – im Gegenteil, die Kinder versuchen den“, erklärt Regine Küster. Wenn man dann zum Beispiel vereindann verstärkt, den Erwachsenen „auf ihre Seite“ zu ziehen und bare, dass die Kinder den Autoteppich tageweise abwechselnd das Zankfeld doch noch als „Sieger:in“ zu verlassen. „Besser ist, bespielen, benötige das zurückstehende Kind bei Bedarf Trost: beiden Seiten ihre Gefühle und Bedürfnisse zuzugestehen“, er- „Ich verstehe, dass es traurig für dich ist, heute nur zuschauen zu klärt die Psychologin. So verstehen Kinder, dass Gefühle wie Ärger, dürfen“, können Eltern ihm helfen, seine Gefühle zuzulassen und Wut, Eifersucht nichts Schlechtes sind und bei jeder und jedem einzuordnen. Im Idealfall lassen die Kinder sich dann bald wieder einmal vorkommen. gegenseitig mitspielen.

6. Familienrat: Streitregeln aufstellen

10. Und wenn keiner mehr zankt?

„Ihre Streitregeln sollten Familien klar definieren“, schlägt Küs- „Wenn Kinder nie streiten, kann das ein Zeichen dafür sein, dass ter vor. Und zwar in einer ruhigen Minute und nicht im Eifer des die Eltern emotional gar nicht mehr zur Verfügung stehen“, beGefechts, wenn emotional keiner der Streithähne in der Lage ist fürchtet Regine Küster und weist nochmals auf die Wichtigkeit der zuzuhören. Nicht wehtun, nicht schubsen, nicht kneifen, nicht geschwisterlichen Zankereien hin: „Kinder streiten ja nicht, um hauen, nichts kaputt machen, keine Schimpfworte ... Wohin dann die Eltern zu ärgern. Sondern der Streit ist für sie ein Übungsfeld, aber mit der Wut? „Kinder können beispielsweise ins Kissen hau- auf dem sie trainieren, mit Konflikten umzugehen. Einzelkinder en oder brüllen, ein Papier zerknüllen oder anders ihre Wut kana- lernen das auch – aber bei ihnen haben das die Eltern nicht so in lisieren“, sagt Küster und stellt die „Wutrakete“ vor: Mit den Füßen der Hand.“ Sehen wir die nervigen Streitereien also als das, was stampfen und die Wut aus dem Zimmer zischen lassen. sie sind: eine gute Schule fürs Leben!

7. Das leidige Thema Petzen

8. Immer hilfreich: Zuwendung und Vertrauen Wenn Eltern jedem einzelnen ihrer Kinder regelmäßig kleine, exklusive Zeiten schenken, mindert das den geschwisterlichen Konkurrenzdruck. „Das Kind tankt elterliche Zuwendung auf und ist weniger streitlustig“, führt Küster aus. Auch helfe es häufig, sich so lange wie möglich aus einem sich anbahnenden Streit zum Bespiel um bestimmte Stifte oder Spielzeugteile herauszuhalten – so haben die Kinder die Chance, die strittige Situation selbst zu meistern und trainieren ihre Konfliktfähigkeit.

>> Experteninfo REGINE KÜSTER ist p Diplom-Psychologin und arbeitet seit 15 Jahren in der städtischen Jugend- und Elternberatung. Bei ihrer Arbeit als systemische Einzel-, Paar- und Familien-therapeutin wird sie begleitet von Retrieverhündin Luna.

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„Petzen bedeutet, jemanden zum eigenen Vorteil anzuschwärzen“, definiert Regine Küster. Dahinter stehe der Wunsch nach Rache, Macht und/oder Aufmerksamkeit. Eltern reagieren am besten mit einem unaufgeregten, freundlichen Dank für die Information, ohne das petzende Kind zu tadeln. „Anders ist es, wenn das Kind auf eine akute Gefahr hinweist“, erklärt Küster. Spielt nämlich der „Verpetzte“ beispielsweise mit dem Feuerzeug, sei das kein Petzen mehr, sondern völlig berechtigtes Hilfeholen.

JUGEND- UND ELTERNBERATUNG DER STADT DÜSSELDORF kostenlose, vertrauliche und freiwillige Beratung für Kinder, Jugendliche, Eltern und pädagogische Fachkräfte Willi-Becker-Allee 10, Düsseldorf-Oberbilk, Tel. 0211.899 53 61, duesseldorf.de/jugendamt/jeb

Die erste babyfreundliche Apotheke in Düsseldorf!

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LIBELLE | Januar/Februar 2022

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MEDIEN

Früher oder später hält das Thema Tod in jeder Familie Einzug. Aber wie vermitteln Eltern ihren Kindern, dass ein geliebter Mensch plötzlich nicht mehr da ist? Unsere neuen Buchempfehlungen zu dem Thema nähern sich dem Thema auf ganz unterschiedliche Weise und geben so die Möglichkeit für einen altersgerechten und offenen Umgang mit der Trauer. // Text: Juliane Faller

Bettina Schipping

Abschied nehmen

Das Trauer- und Erinnerungsalbum FÜR IMMER IN MEINEM HERZEN gibt Kindern die Möglichkeit, sich ganz praxisbezogen und persönlich mit dem Tod eines lieben Menschen auseinanderzusetzen. Sie können Fotos von der verstorbenen Person und auch schöne gemeinsame Erinnerungen eintragen und bekommen daneben Antworten auf Fragen wie: Wie funktioniert eine Beerdigung? Wann ist ein Mensch tot? und: Wie kann ich mit meiner Trauer umgehen? Ein liebevoll gestalteter Begleiter beim Abschiednehmen. Für immer in meinem Herzen, ab 7 J., Stefanie Wiegel, Patmos 2021, ISBN 978-3-84360108-5, Euro 14,90

Liebevoll illustriert, nähert sich das Klappenbilderbuch WARUM MUSS MAN STERBEN? mit vielen bunten Bildern dem schweren Thema. Die Fragen der Jüngsten werden anhand von Klappen beantwortet und lassen dem Vorleser und Kind viel Raum für eigene Diskussionen und Gespräche rund um das Thema Tod. „Was passiert mit dem Körper?“, „Soll ich trotzdem fröhlich tun?“ – auf diese und andere Fragen findet das Buch leichte und schlüssige Antworten und ermöglicht auch den Allerkleinsten, ein Verständnis für das Thema zu entwickeln. Warum muss man sterben?, ab 4 J., Katie Daynes / Christine Pym, Osborne 2021, ISBN 978-1-78941-460-8, Euro 11,95

Das Klappenbuch ABSCHIED, TRAUER UND TOD aus der Wieso? Weshalb? Warum?-Sachbuchreihe gibt einen umfassenden Einblick in alles Wissenswerte rund um die Themen Tod und Abschied. Der sachliche Umgang mit der Thematik bietet die Möglichkeit, sich umfassend über das Thema zu informieren, ohne sich direkt betroffen zu fühlen. Die Kinder erfahren unter anderem, welche verschiedenen Formen der Bestattung es gibt und welche Vorstellungen, ob und wie es nach dem Tod weitergeht. Wieso? Weshalb? Warum? – Abschied, Trauer und Tod, ab 4 J., Melanie Brockamp/ Patricia Mennen, Ravensburger 2019, ISBN 978-3-473-32956-4, Euro 14,99

Emilia und ihre Oma hatten eine ganz besondere Beziehung. Als die Oma stirbt, fühlt sich Emilia traurig und alleine. Sie wünscht sich, dass ihre Oma zurückkommt, und ist auch ein bisschen wütend. Die Geschichte OMAS REISE ZU DEN STERNEN zeigt, dass Traurigkeit etwas ganz Normales ist. Sie zeigt aber auch, dass sie nicht für immer bleibt, selbst wenn ein geliebter Mensch gegangen ist. Die authentischen Illustrationen vermitteln einen sehr persönlichen Zugang zu den Empfindungen der trauernden Familie. Omas Reise zu den Sternen, ab 6 J., Anja Kieffer / Katja Pagel, Gütersloher Verlagshaus 2019, ISBN 978-3-579-073170, Euro 13

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LIBELLE | Januar/Februar 2022


Hoch / Etagenbett Kiefer oder Buche dick massiv gelaugt geölt, weiß oder natur lackiert Höhe: 170 cm Liegefläche 90x200 incl. Lattenrost

Irrlichter auf Talfahrt Wir spielen bei ZAUBERBERG gemeinsam den Magier Balduin, der seine Zauberlehrlinge zu sich rufen möchte. Dafür schickt er Irrlichter den Berg hinauf, auf dem die Zauberlehrlinge gerade ihren magischen Übungen nachgehen. Reihum dürfen wir dazu eines der fünf farbigen Irrlichter aus einem Beutel herausziehen. Oben auf dem Berg können wir die murmelartigen Irrlichter losrollen lassen. Diese suchen sich dann durch einen Wald aus Hindernissen einen Weg nach unten. Schaffen wir es, vier Zauberlehrlinge zu Balduin zu bringen, haben wir das Spiel gewonnen. Verlieren können wir natürlich auch: Auf dem Zauberberg leben nämlich die gemeinen Hexen, die den Irrlichtern ebenfalls ins Tal folgen. Sind drei der Hexen unten angekommen, haben wir verloren. So bildet sich ein spannender Wettlauf auf dem Weg ins Tal ab. Durch das kooperative Spiel können Kinder Erfahrungen zu strategischen Überlegungen sammeln. Und genau das ist das Faszinierende auch für uns Erwachsene am Spieltisch – wir spielen nämlich sehr gerne mit. (Jürgen & Eva Karla) Zauberberg, Jens-Peter Schliemann, Bernhard Weber, Amigo Spiele, 1 – 4 Spielende, ab 5 J., 15 Min., 34,99 Euro

ab Eur

539,--

Düsseldorf Aachner Str. 42 – 44 Tel: 0211/33 04 40 Mo. – Fr.: 12 – 19 Uhr Samstag: 10 – 16 Uhr

Kinderschuhspezialist Kinderfüße sind bei uns in den richtigen Händen und das seit über 100 Jahren mitten in Wersten Kölner Landstraße 150, 0211 – 76 23 95 www.dengler-schuhe.de Mo – Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 14 Uhr

Welpentruppe rettet das Wetter

Kundenparkplätze im Hof

Sie erreichen uns mit den Linien U71, U74, U77, U79, U83, 723, 780, 785, SB50 bis Werstener Dorfstraße

Paramount

Die PAW-PATROL ist wieder im Einsatz ... In ihrem ersten Heimkinoabenteuer! Als ihr Rivale Besserwisser Bürgermeister der nahe gelegenen Abenteuerstadt wird und anfängt, Chaos anzurichten, schalten Ryder und die heldenhaften Welpen einen Gang höher und stellen sich der schwierigsten Mission ihrer Paw-Patrol-Karriere. Auf dem Weg dorthin findet das Team Hilfe in einer neuen Verbündeten, dem klugen Dackelmädchen Liberty, und gemeinsam kämpft die Paw-Patrol, um die Bürger der Abenteuerstadt zu beschützen. Kann die Paw-Patrol die Stadt retten, bevor es zu spät ist? Schließlich ist keine Stadt zu groß und kein Welpe zu klein! (red) PawPatrol: Der Kinofilm, DVD, ASIN: B09CRW94WK, Euro 11,50, Blu-Ray, Euro 14 LIBELLE | Januar/Februar 2022

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Sing 2 – Die Show deines Lebens

In 80 Tagen um die Welt

Kinostart: 20. Januar

Regie: Samuel Tourneux Mit den Stimmen von: Santiago Ziesmer, Dennis Schmidt-Foß, Alice Bauer u. v. a. FSK-Freigabe: ohne Altersbeschränkung, Libelle-Empfehlung: ab 4 J.

Regie: Garth Jennings Mit den Stimmen von: Bastian Pastewka, Stefanie Kloß, Alexandra Maria Lara u. v. a. FSK-Freigabe: stand bei Redaktionsschluss nicht fest, Libelle-Einschätzung: ab 6 J. Einige Zeit ist vergangen, seit Koala Buster Moon sein Theater mit Unterstützung neuer Gesangstalente vor dem Ruin bewahrt hat. Nun strebt das Ensemble nach dem ganz großen Erfolg, für den eine neue Show für eine Großstadt-Arena kreiert werden soll. Diese gehört jedoch dem Medienmogul Jimmy Crystal, der Buster und die anderen sang- und klanglos abblitzen lässt – bis sie vorgeben, den legendären Rockstar Clay Calloway zu kennen und aus dem Ruhestand locken zu können. Mit großen Emotionen, treffsicheren Gags, einer immensen Bandbreite an Tiercharakteren und gelungenen Coverversionen bekannter Songs verhalfen die Animationsspezialisten von Illumination Entertainment „Sing“ 2016 zu einem weltweiten Einspielergebnis von über 600 Millionen Dollar. Grund genug für eine Fortsetzung, deren Trailer erahnen lässt, dass diese qualitativ mit dem Erstling mithalten könnte. Wo allerdings im Original unter anderem Musikgrößen wie Bono oder Pharrell Williams als Sprecher mit dabei sind, muss man sich bei uns mit Peter Maffay und Luca Hänni begnügen, während Bastian Pastewka Daniel Hartwich als Buster Moon ersetzt. (ph)

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Wild Bunch Germany - NFP

StudioCanal

Universal Pictures

KINO

Kinostart: 3. Februar

Pinselohräffchen-Teenager Passepartout lebt ein von seiner überfürsorglichen Mutter wohlbehütetes Leben in einem Küstenstädtchen. Eine Begegnung mit dem Surfer-Frosch Phileas Frogg verändert jedoch alles. Aufschneiderisch wettet der, dass er es in achtzig Tagen einmal rund um die Welt schafft – und Passepartout heftet sich an seine Fersen, um bei diesem großen Abenteuer dabei zu sein. Auf ihrer Reise durchqueren die beiden sonderbaren Helden unwirtliche Wüsten, dichte Urwälder und aufregende Städte.Dabei werden sie jedoch von Inspektor Fix verfolgt, der sie aus unterschiedlichen Gründen zurück nach Hause bringen will. Jules Vernes fast 150 Jahre alter Roman wurde bereits mehrfach verfilmt und mit der japanischen Serie „Um die Welt mit Willy Fog“ von 1983 auch schon einmal als Trickfilm mit tierischen Protagonisten. Diesen Weg wählt nun ebenfalls diese frankobelgische Produktion, die sich nur sehr lose an der Vorlage orientiert und mit bunten Bildern, Gags von der Stange und grob skizzierten Charakteren ein schnell vergessener Spaß vor allem für das allerjüngste Kinopublikum ist. (ph)

Träume sind wie wilde Tiger Kinostart: 3. Februar Regie: Lars Montag Mit: Shan Robitzky, Annlis Krischke, Sushila Sara Mai u. v. a. FSK-Freigabe: ab 6 J., Libelle-Empfehlung: ab 9 J. Ranji brennt für die Bollywoodfilme von Superstar Amir Roshan mit ihren atemberaubenden Choreografien und nur zu gerne würde er selbst in einem mitspielen. Stattdessen bricht für den Zwölfjährigen eine Welt zusammen, als seine Eltern ihm eröffnen, dass sie von Mumbai nach Berlin umziehen werden. Während der Reise stößt Ranji online zufällig auf einen Kinder-Casting-Aufruf für den nächsten Film seines Idols. Direkt beginnt er, an einem Bewerbungsvideo zu tüfteln – was anfangs auch das einzige ist, das den Jungen emotional über Wasser hält, da er in der neuen Schule gleich rassistisch gemobbt wird. Unterstützung erhält er zunächst auch nicht von der gleichaltrigen Nachbarstochter Toni, die eigene Probleme hat, weil ihre Eltern sich trennen wollen. Schicksalhafte Wendungen sorgen jedoch dafür, dass die beiden sich zusammentun. Der Film greift eine ganze Reihe von Problemthemen auf und vermittelt sie kindgerecht seinem Publikum. Sein Trumpf ist dabei der sympathische Hauptdarsteller Shan Robitzky, der mit glockenheller Gesangsstimme und akrobatischen Musicaleinlagen beeindruckt. (ph)

LIBELLE | Januar/Februar 2022


Kinostart: 17. Februar Regie: Tobias Wiemann Mit: Julius Weckauf, Nonna Cardoner, Volker Bruch u. v. a. FSK-Freigabe: ab 6 J., Libelle-Empfehlung: ab 9 J. 1940 will der regimekritische deutsche Journalist Ludwig Kirsch mit seinem zwölfjährigen Sohn Rolf und dem Familienhund Adi in die USA flüchten, wo die Mutter schon auf alle wartet. Bis nach Südfrankreich haben die drei es schon geschafft, nun wollen sie mit Hilfe von Schleusern über die unwegsamen Pyrenäen auf die Iberische Halbinsel gelangen. Wegführerin dafür ist die 13-jährige Núria, deren Eltern als Widerstandskämpfer im spanischen Bürgerkrieg gefallen sein sollen. Mit ihr begeben sich die Kirschs auf einen teilweise von französischen Grenzern und Nazi-Soldaten kontrollierten, gefahrvollen Pfad durch die Berge. Kinderund Jugendbuchautor Rüdiger Bertram hatte beim Schreiben seines gleichnamigen Romans von 2017 bereits eine Verfilmung im Kopf – nur die „Reiseleitung“ ist in der Vorlage noch ein Junge. Inspiriert von wahren Begebenheiten und im Geiste des vor zwei Jahren ebenfalls verfilmten Klassikers „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ können Kinder ab circa neun Jahren Zeugen einer spannenden Geschichte vor realem Hintergrund mit immer noch aktuellen Bezügen werden. (ph)

LIBELLE | Januar/Februar 2022

Warner Bros. Germany

Warner Bros. Germany

Der Pfad

Musikalische Früherziehung Klavier • Querflöte Blockflöte • Gitarre • Geige Cello • Klarinette Telefon 0211/171 15 34 Handy 0162/156 31 95 www.musik-kaiserswerth.de

Der junge Häuptling Winnetou Kinostart: 24. Februar Regie: Mike Marzuk Mit: Mika Ullritz, Milo Haaf, Lola Linnéa Padotzke u. v. a. FSK-Freigabe: ohne Altersbeschränkung, Libelle-Empfehlung: ab 7 J. Die USA Mitte des 19. Jahrhunderts: Häuptlingssohn Winnetou gehört dem Stamm der Apachen an und ist mit seinen zwölf Jahren schon ein vielversprechender Krieger. Nach Ansicht seines Vaters mangelt es ihm aber noch an Gemeinschaftssinn und Ehrgefühl. Als Winnetou den gleichaltrigen Pferdedieb Tom gefangen nimmt, sieht er seine Chance gekommen, sich zu beweisen. Denn die Büffel bleiben aus und Tom scheint zu wissen, wo die Tiere sind. Die klischeehaften WildWest-Romane Karl Mays sind für viele Erwachsene ein Stück Kindheit. Ihnen verpasst diese deutsche Produktion nun eine Verjüngungskur und lässt ihre jungen Protagonisten auf spaßig überzeichnete Banditen, Saloondamen und Gesetzeshüter treffen. Ein Problem könnte der Film anno 2022 allerdings leider haben: In Zeiten, in denen Kinder nicht einmal mehr als spielerische Hommage in die Rollen inspirierender Heldenfiguren schlüpfen sollen, wenn diese einer anderen ethnischen Gruppe angehören – Stichwort „kulturelle Aneignung“ – dürften weiße Darsteller, die amerikanische Ureinwohner verkörpern, manchen Eltern ein Dorn im woken Auge sein. (ph)

Familienreisen

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Allerheiligen, Rosellen

Andreas Endermann

Familienleben in und um Düsseldorf | Neuss

Auch im Jahr 2022 besucht die Libelle Familien in Düsseldorf und Umgebung. Diesen Monat geht es nach Neuss. Martha (35) und Peter (39) wohnen mit ihren beiden Söhnen Alexander (6) und Maximilian (3) in Neuss-Allerheiligen. Umgeben von Feldern und Wiesen, Parks und Spielplätzen findet die Familie auch von der Eisdiele bis zum Supermarkt alles in der fußläufig erreichbaren Umgebung. Gern fahren sie mit dem Rad in den Wald und können ihre Erdbeeren auf dem Feld selbst ernten. Sie wohnen in einem ehemaligen Gutshof. Hier haben die Kinder viele Möglichkeiten, sich zu bewegen und ganz nah an der Natur aufzuwachsen, wo sie sich Äpfel, Pflaumen und Walnüsse einfach nach Bedarf selbst pflücken können. Die Sachbearbeiterin in der Personalgewinnung und der Apple Mobile Device Manager waren schon immer aktiv und so sind es auch ihre Söhne, weshalb bei der Familie niemals Langeweile aufkommt. Für Ausflüge in die Umgebung fahren sie in das Südbad in Reuschenberg, besuchen den Kinderbauernhof in Neuss-Selikum oder gehen im Winter auch gerne mal in der Neusser Skihalle rodeln. (jl)

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LIBELLE | Januar/Februar 2022


SPIELETEPPICH DÜSSELDORF Maße: 130 x 180 cm Preis: 89,- Euro

INFO UND BESTELLUNG: (0211) 545 71 800


Die neue Familienkarte für 2022 – 2023 Infos und Angebote: www.duesseldorf.de/ familienkarte


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