Libelle März/April 2022

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NACHHALTIGKEIT

Die nachhaltige Familie Nachhaltigkeit ist eines der großen Themen unserer Zeit. Wir alle wollen unser Leben möglichst ressourcenschonend gestalten, damit auch zukünftige Generationen noch glücklich und mit möglichst wenigen Einschränkungen auf der Erde leben können. // Text: Juliane Faller Gerade im Alltag von Familien ist es nicht immer so einfach, nachhaltig zu agieren. Da, wo sich Wäscheberge türmen, der schnelle Snack zwischendrin gebraucht wird und ein einziges Baby um die 4000 Windeln im Jahr voll macht, fehlt häufig die Zeit und Energie, um nachhaltig zu handeln. Das Konzept der Nachhaltigkeit soll eine Bedürfnisbefriedigung gewährleisten, bei der die Regenerationsfähigkeit der beteiligten Ressourcen gewährleistet wird. Es geht also darum, Produkte auf eine Weise zu konsumieren, die unseren Planeten und seine Lebewesen schont.

Gerade junge Eltern entdecken häufig, wenn sie die Verantwortung für einen kleinen Menschen übernehmen, dass sie mehr darauf achten wollen, wie sie ihr Leben und das ihrer Kinder gestalten. Sie versuchen, für ihre Familie ein gutes Essen aus gesunden Lebensmitteln auf den Tisch zu bringen, legen bei Kleidung und Spielzeug Wert auf schadstofffreie, zertifizierte Produkte mit Biosiegel oder steigen häufiger vom Auto auf das Fahrrad um. Das alles tun Eltern einerseits, um allen Familienmitgliedern einen möglichst optimalen Alltag zu ermöglichen, andererseits aber auch, um ihren Kindern Werte zu vermitteln und sie für ein nachhaltiges Alltagsleben zu sensibilisieren. Und so steht dann die Ökokiste einmal pro Woche vor der Haustür, das Auto wird gegen ein Lastenrad eingetauscht und es werden Geburtstagskisten bei lokalen Spielzeugläden gepackt, anstatt Wunschzettel von Onlineanbietern zu versenden.

Ideen für den Alltag Nachhaltig in der Familie zu leben umfasst so viele Schauplätze, dass niemand sie alle gleichzeitig bespielen kann. Deshalb ist es sinnvoll, mit einem Thema zu beginnen, das einem besonders am Herzen liegt. Wenn dann einmal der Stein ins Rollen gekommen ist, entdeckt man überall Kleinigkeiten und Dinge, die man in seinem Leben verändern kann, um wieder ein Stück nachhaltiger zu leben. Plastik vermeiden, auf übermäßigen Fleischkonsum verzichten, fair gehandelte Kleidung oder Secondhand kaufen, zu Ökostrom wechseln, Fahrgemeinschaften gründen oder gleich aufs Lastenrad umsteigen und Gegenstände reparieren, anstatt neue zu kaufen sind einige Ideen, wie wir im Alltag nachhaltig handeln können, ohne gleich unser ganzes Leben umzukrempeln.

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YUSUFDEMIRCI – ADOBESTOCK

Etwas Positives hinterlassen

Nachhaltige Projekte in der Familie Um die eigene Familie für das Thema Nachhaltigkeit stärker zu sensibilisieren, sollte es immer wieder gemeinsam anhand konkreter Beispiele aufgegriffen werden. Auch kleine Projekte innerhalb der Familie können helfen, den Fokus von Jung und Alt auf dieses wichtige Thema zu lenken. Ein gemeinsamer Dreck-weg-Tag im Park um die Ecke kann dabei ebenso hilfreich sein, wie Bücher zu dem Thema gemeinsam zu lesen oder zu erklären, warum wir den Stromanbieter wechseln. Eine weitere schöne Idee, um das Thema Nachhaltigkeit in den Familienalltag zu integrieren, ist gemeinsames Gärtnern: Ob Salat und Kräuter aus dem Hochbeet auf dem Balkon oder gleich ein kleines eigenes Erdbeerfeld im Schrebergarten – etwas selbst anzubauen macht nicht nur Spaß, sondern hilft auch der Umwelt, und ganz nebenbei lernen unsere Kinder, wie Dinge wachsen, und können das, was sie selbst im Frühjahr ausgesät oder gepflanzt haben, später im Jahr ernten. Kinder wie Erwachsene erhalten so ein neues Bewusstsein für einen respektvollen Umgang mit Lebensmitteln. LIBELLE | März/April 2022


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