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DIE HEBAMME
Zum Nachlesen
Eine Hebamme plaudert aus dem Nähkästchen. Silvia Höfer arbeitet seit über 40 Jahren als freiberufliche Hebamme und kennt alle Sorgen und Nöte von Schwangeren. Übersichtlich, kompakt und verständlich schreibt sie über alles, was Frauen in dieser Zeit beschäftigt. In diesem Buch findest du ehrliche, fundierte Antworten und viele praktische Tipps. Schwangerschaft: Was eine Hebamme ihrer Tochter mitgeben würde, Silvia Höfer, Kösel 2018, ISBN 978-3-466-31101-9, EUR 12,00
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Tipp
Auf der Facebookseite der Hebammenzentrale werden kurzfristig frei gewordene Plätze in Geburtsvorbereitungs- oder Rückbildungskursen veröffentlicht. Liken lohnt sich! facebook.com/Hebammenzentrale-Düsseldorf
Hebammen – warum sie so wichtig sind
Der Hebammenberuf ist einer der ältesten der Welt. Bis heute gilt: Eine Geburt kann ohne Ärzt:in stattfinden, ohne Hebamme aber geht nichts. Die wichtigsten Fragen rund um die Hebammenunterstützung für Schwangere klären wir hier.
Die Betreuung fängt nicht erst bei der Geburt an. Jede Düsseldorferin hat schon in ihrer Schwangerschaft und auch nach der Geburt ein Anrecht auf Hebammenhilfe. Erfahrene Hebammen haben Hunderten Frauen geholfen, ihre Kinder auf die Welt zu bringen, sodass es kaum eine Situation gibt, die sie nicht schon erlebt haben. Die Hebamme darf auch „offiziell“ die Schwangerschaft fest- und den Mutterpass ausstellen. Sie kann alle Vorsorgeuntersuchungen, abgesehen vom Ultraschall, durchführen. Während der Schwangerschaft ist sie bei Problemen und Beschwerden erste Ansprechperson, berät und gibt Hilfestellung. Bei der Geburt in der Klinik arbeiten Hebamme und Ärzt:in Hand in Hand, wobei Ärzt:innen meist erst hinzugezogen werden, „wenn’s richtig losgeht“. Bei einer Geburt zu Hause oder im Geburtshaus trägt die Hebamme die Verantwortung allein. Mit ihrem Hebammenwissen sorgt sie für eine komplikationsfreie, natürliche, aber auch sichere Geburt für Mutter und Baby. Auch nach der Geburt unterstützt die Hebamme Mutter und Kind. Sie kommt am Anfang täglich nach Hause und hilft bei alltäglichen Fragen. Wie schläft das Baby? Trinkt es genug? Wenn gewünscht, berät sie auch zum Stillen und gibt gute Tipps bei möglichen Problemen wie wunden Brustwarzen oder Milchstau. Außerdem ach-
tet sie darauf, dass die Mutter sich erholt und sich das Kind gut entwickelt. Sie kontrolliert die Rückbildung der Gebärmutter und versorgt gegebenenfalls den Nabel des Babys.
Wie arbeiten Hebammen?
Freiberufliche Hebammen arbeiten in der Regel an Geburtskliniken, bieten aber auch Schwangerenvorsorge und Wochenbettbetreuung an. Niedergelassene Hebammen betreiben meist zusammen mit anderen Kolleginnen eine Hebammenpraxis, wobei jede ihre eigenen Schwangeren betreut. Beleghebammen bieten eine 1:1-Betreuung in der Schwangerschaft, während der Geburt und im Wochenbett. Dafür wird eine Rufbereitschaftspauschale in Höhe von 500 bis 600 Euro fällig (die meisten Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten). Zurzeit gibt es dieses Angebot in Düsseldorf an der Uniklinik, im Florence-Nightingale-Krankenhaus und im Marienhospital. Beleghebammen sind auf das Krankenhaus, mit dem sie kooperieren, festgelegt.
Wie finde ich eine Hebamme?
Auch in Düsseldorf ist es für Frauen schwierig, eine Hebamme zur Betreuung während der Schwangerschaft und später im Wochenbett zu finden. Am besten ist es, sich frühzeitig darum zu kümmern. Eine gute Anlaufstelle ist die Hebammenzentrale Düsseldorf, die mit circa 100 freiberuflichen Hebammen in Düsseldorf und Umgebung kooperiert. Das Team vermittelt Hebammenleistungen und hilft auch bei späten und ganz akuten Anfragen weiter. Über das Vermittlungsformular können Frauen angeben, was genau sie suchen: Hebammenvorsorge, Geburtshilfe bei einer Hausgeburt oder nur Wochenbettbetreuung und Nachsorge. Die Anfrage wird dann mit den Kapazitäten der Hebammen abgeglichen. Passt eine Hebamme, meldet sie sich bei der Schwangeren und bespricht das weitere Vorgehen mit ihr.
Kontakt
Die Hebammenzentrale Düsseldorf ist Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 bis 12 Uhr sowie mittwochs von 16 bis 18 Uhr unter 0211.691 691 11 erreichbar. Für eine Anfrage am besten das Vermittlungsformular auf der Website ausfüllen. hebammenzentraleduesseldorf.de
Weitere Kontaktadressen von Hebammen gibt es bei den Geburtskliniken, dem Geburtshaus Düsseldorf, niedergelassenen Hebammenpraxen oder unter hebammen-duesseldorf.de.
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Wie finde ich die Richtige?
Da die Beziehung zur Hebamme sehr eng und persönlich wird, ist es wichtig, sich gut aufgehoben zu fühlen. Das eigene Bauchgefühl und die Rahmenbedingungen helfen bei der Auswahl. Die Suche nach einer Hebamme ist eines der ersten To-dos für werdende Mamis, denn Hebammen können nur eine bestimmte Anzahl an Schwangeren gleichzeitig betreuen. Vorab sollte die Schwangere sich über einige Punkte klar werden. Wie stelle ich mir die Betreuung und die Geburt vor? Was ist mir wichtig, was will ich auf keinen Fall? Eine gute Hebamme sollte die Wünsche der Schwangeren respektieren und auf sie eingehen. Wichtig: Im Rahmen der Hebammenleistungen wird nur ein persönliches Vorgespräch von der Krankenkasse übernommen! Jedes weitere Gespräch geht auf eigene Rechnung. Meist sind ein paar Telefonate mit verschiedenen Hebammen nötig, um vieles vorab zu klären. Erst dann sollte das Kennenlerntreffen vereinbart werden, bei dem dann hoffentlich auch die Chemie stimmt!
Und wenn ich keine Hebamme finde?
In Zeiten des Hebammenmangels finden Schwangere und Neu-Mamis auch in den Hebammensprechstunden, die viele Kliniken, Hebammenpraxen und Familienbildungsstätten anbieten, wertvolle Unterstützung. Bei den Terminen, die von einer Hebammen geleitet werden, gibt es Antwort auf Fragen, die vor und nach der Geburt auftauchen. Hebammenberatung ist mittlerweile auch als kostenpflichtiger telemedizinischer Service per Telefon oder Chat möglich. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten.
Was zahlt die Kasse?
Jede Schwangere hat ein Recht auf Hebammenhilfe. In der Geburtshilfe gilt gar: Eine Geburt kann ohne Ärzt:in, aber nie ohne Hebamme stattfinden. Ihre Leistungen werden von der Krankenkasse bezahlt. Dazu gehören die Begleitung der Geburt, die Vor- und Nachsorge und die achtwöchige Wochenbettbetreuung. In den ersten zehn Tagen nach der Entlassung kommt die Hebamme einmal, in besonderen Fällen sogar zweimal pro Tag nach Hause. Weitere 16 Besuche können in den ersten acht Wochen bei Bedarf stattfinden. Bei Stillproblemen in den Monaten danach oder beim Abstillen kann sie vier weitere Male vorbeischauen. Auch ein von einer Hebamme geleiteter Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurs für die Mutter wird in der Regel von der Krankenkasse übernommen.
PIXEL-SHOT – ADOBESTOCK
Doula – die persönliche Geburtsbegleiterin
Eine besondere Art der Schwangerenbegleitung bieten sogenannte Doulas. Als emotionale Geburtsbegleiterin der Schwangeren ist eine Doula während der gesamten Geburt und bereits in der Schwangerschaft für die werdende Mutter da. Frauen, die eine zertifizierte Doula-Ausbildung abgeschlossen haben, sind kein Ersatz für eine Hebamme, da sie nicht medizinisch ausgebildet sind. Während aber eine Klinikhebamme meist mehrere Gebärende gleichzeitig betreut, konzentriert sich die Doula voll auf „ihre“ Schwangere, bleibt die ganze Zeit bei ihr und sorgt für Ruhe, Geduld und Zuversicht im Kreißsaal. Durch das besondere Vertrauensverhältnis kann sie die Schwangere optimal unterstützen und begleiten. Für die persönlichen Vor- und Nachgespräche, die Rufbereitschaft und die Begleitung während der gesamten Zeit der Geburt verlangen Doulas meist einen mittleren dreistelligen Pauschalbetrag. Wer eine Doula in Düsseldorf und Umgebung sucht, findet auf der Website des deutschlandweiten Vereins „Doulas in Deutschland“ die Kontaktdaten über die Ortssuche. doulas-in-deutschland.de/ort
ANDREY POPOV – ADOBESTOCK
Betreuung in der Pandemie – eine Herausforderung
Die Corona-Pandemie ist natürlich auch an den Hebammen und ihrer Arbeit nicht spurlos vorbeigegangen. Auch sie mussten sich im vergangenen Jahr auf neue Bedingungen einstellen. Bevor die Hebamme zum Hausbesuch komme, müsse gründlich gelüftet werden. „Außerdem dürfen momentan Papa oder Geschwisterkinder nicht mit im Raum sein“, sagt die Düsseldorfer Hebamme und Mitarbeiterin der Hebammenzentrale Annette Sträßer. Mundschutz sei Pflicht, die Besuche versuche man zudem kurz zu halten – die Hebamme geht aber natürlich erst, wenn alle offenen Fragen geklärt sind. „Es ist schwierig für uns, so zu arbeiten“, sagt Annette Sträßer. Hebammen haben viele Kontakte, machen sie doch mehrere Hausbesuche nacheinander. Dabei kommen sie den Frauen naturgemäß oft nah.
Vieles mittlerweile eingependelt
Allerdings gibt es immer noch Hebammensprechstunden – in bestimmten Ortsteilen, telefonisch und digital. Manche Hebammen, die selbst zur Risikogruppe gehören, betreuen online. Immerhin seien auch die Hebammen schon mit Impfen an der Reihe. Auch insgesamt habe sich die Situation mittlerweile eingependelt. „Besonders am Anfang hatten viele Frauen Sorgen vor der Geburt. Ob etwa der Partner überhaupt mit zur Geburt kommen darf“, sagt Annette Sträßer. Inzwischen seien die Regelungen der einzelnen Krankenhäuser aber klar und zum Teil weniger streng geworden. Mit negativem Test ist es einfacher, die werdenden Väter dabei sein zu lassen. Trotzdem habe die Pandemie den Hebammenmangel noch verstärkt. Zwar gebe es nicht weniger Hebammen im Einsatz, doch viele Frauen möchten nach der Geburt das Krankenhaus früher verlassen. Und brauchen dann die Unterstützung ihrer Hebamme noch dringender.
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