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Vorbereitung ist alles: Das muss in die Kliniktasche
Davor und danach
Geburtsvorbereitung Auch bei einem geplanten Kaiserschnitt macht so ein Kurs Sinn. Themen wie Stillen und Wochenbett betreffen alle Mütter, bewusstes Atmen und Entspannen helfen auch bei der Bauchgeburt.
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Die Kaiserschnittrate Viele werdende Eltern schauen bei der Auswahl der Geburtsklinik auf die Kaiserschnittrate. Die allein ist jedoch wenig aussagekräftig. Risikoschwangere oder Frühgeburten werden oft per Kaiserschnitt in großen Zentren mit angeschlossener Neonatologie entbunden. So steigt dort die Rate, was aber nicht bedeutet, dass Frauen dort zur OP „gedrängt“ werden.
Wie war’s bei dir? Manche Mütter leiden nach einem Notkaiserschnitt unter Schuldgefühlen, es nicht „geschafft“ zu haben. In der E-Book-Reihe „Kaiserschnitt-Mamas“ erzählen Frauen von ihren Geburten und geben Tipps zur Aufarbeitung. mutterkutter.de/spezialkaiserschnitt-mamas
Geburt im OP
Knapp jedes dritte Baby in Deutschland erblickt im OP das Licht der Welt – beinahe doppelt so viele wie vor 20 Jahren. Dieser hohe Wert wird oft kritisiert. Warum gibt es so viele Kaiserschnitte und was sind die Folgen und Risiken für Mama und Kind?
Der Kaiserschnitt ist ein Routineeingriff. Obwohl laut WHO nur etwa zehn bis 15 Prozent der Geburten aus medizinischen Gründen als Kaiserschnitt enden sollten. Der oft vorgetragene Trend zum Wunschkaiserschnitt ist in Deutschland eher eine Randerscheinung. Nur rund zwei Prozent der Kaiserschnitte werden hier ohne medizinische Indikation durchgeführt. Gründe für die steigende Kaiserschnittquote sind ein immer größer werdender Anteil an Risikoschwangerschaften und eine entsprechende Risikovermeidungsstrategie durch Ärzt:innen und Kliniken. So raten Gynäkolog:innen bei Komplikationen in der Schwangerschaft im Zweifelsfall öfter zum Kaiserschnitt – auch wegen der rechtlichen Haftung. Zudem sind Neugeborene heute größer und schwerer. Ärzt:innen sind dazu verpflichtet, ab einem geschätzten Geburtsgewicht von über vier Kilo und weiteren Risikofaktoren auf einen Kaiserschnitt hinzuweisen – sonst können Klagen wegen mangelnder Aufklärung drohen. Aber es gibt auch den Vorwurf, dass Ärzt:innen immer öfter zum Skalpell greifen. Schließlich sind solche OPs im Krankenhausablauf besser planbar und auch finanziell ein Vorteil, da höhere Fallpauschalen gezahlt werden. Meist kommt beim Kaiserschnitt eine Regionalanästhesie am Rückenmark zum Einsatz. Vorteil: Die Gebärende bleibt bei Bewusstsein, kann die Geburt miterleben und ihr Baby gleich begrüßen. Man unterscheidet zwi-
schen primärem und sekundärem Kaiserschnitt. Primär bedeutet, dass er von vornherein geplant ist – etwa wegen einer Beckenendlage des Babys, vorausgegangenen Schnittentbindungen der Schwangeren oder des Wunschs der werdenden Mama, die vielleicht schon mal einen traumatischen Geburtsverlauf erlebt hat. Der sekundäre Kaiserschnitt ist dagegen eine operative Entbindung, die im Verlauf der Geburt durchgeführt wird und daher auch als Notkaiserschnitt bezeichnet wird. Oft wird die OP nahegelegt, wenn ein Geburtsstillstand eintritt, die kindlichen Herztöne schlecht werden oder eine Unterversorgung mit Sauerstoff droht. Dann kann das OP-Team schnell eingreifen und das Baby holen.
Schonende Methode
Heute wird zumeist nach der sogenannten Misgav-Ladach-Methode operiert. Dabei wird nur die oberste Hautschicht eingeschnitten. Die tieferen Schichten reißt und dehnt die Chirurg:in dann möglichst vorsichtig auseinander. So wird das Gewebe geschont, der Blutverlust minimiert und es sind anschließend weniger Nähte nötig. Die Schnitt- und Rissstellen sollen schneller heilen und weniger Wundschmerz verursachen. Eine Schnittgeburt ist planbar, das Baby hat weniger Geburtsstress und die Mama geringere Schäden am Beckenboden und dort keine Geburtsverletzungen. Allerdings gibt es wie bei jeder OP Risiken, wie Wundinfektionen und Komplikationen. Beim Kind werden manchmal Atem- oder Anpassungsstörungen beobachtet. Statistisch gesehen erkranken Kaiserschnittkinder häufiger an Allergien, Übergewicht, ADHS und chronischer Bronchitis. Unklar ist aber, ob die Art der Geburt oder andere Risikofaktoren aus Schwangerschaft und Babyzeit ausschlaggebend sind. Bei einer nächsten Schwangerschaft kann es zu einer Fehllage der Plazenta kommen, dazu kommen Narben bei der Mutter. Vorausgesetzt, dem Baby geht es gut und die Schwangere ist bei Bewusstsein, darf auch nach dem Kaiserschnitt gleich gekuschelt werden und auch der Partner darf mit in den OP – in vielen Kliniken auch jetzt, in Zeiten von Corona. Viele Frauen können erst am nächsten Tag wieder aufstehen und haben noch längere Zeit mit Beschwerden zu kämpfen. Die Entscheidung für oder gegen einen Kaiserschnitt, ob medizinisch indiziert oder nicht, sollte jede Frau selbst treffen. Wichtig sind ausführliche, ehrliche Aufklärungen von Hebammen und Ärzt:innen, die alle Vor- und Nachteile darstellen.
Ausführliche, neutrale Informationen bietet die Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. familienplanung.de/ schwangerschaft/geburt/ kaiserschnitt
Von Anfang an in besten Händen
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