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Editorial

EU-TAXONOMIE WIRD ZUM IMAGEPROBLEM FÜR DEN GREEN DEAL

Das Bild ist ein ambivalentes: Ja, der Anteil an Erneuerbaren Energien steigt. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist: Noch immer wird der weltweite Energiebedarf zu über 80 Prozent aus fossilen Quellen – aus Erdöl, Erdgas und Kohle – gedeckt. Dies war einer Studie der deutschen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zu entnehmen, die sich auf das Jahr 2020 bezog. Das sind keine allzu guten Nachrichten. Die Daten belegen, dass hin zum postfossilen Zeitalter noch ein sehr harter Weg vor uns liegt. Doch zumindest die Wegweiser dahin wurden kürzlich von der EU-Kommission in Form der so genannten Taxonomie eingepflockt. Im Grunde ist sie als wissenschaftsbasierte Orientierungshilfe gedacht, um Bürger und Anleger dazu zu bringen, in klimafreundliche Technologien zu investieren. Doch wie viel wissenschaftsbasierte Relevanz nun in der Entscheidung lag, Atomkraft und Gas in die EU-Taxonomie mit aufzunehmen und ihnen damit ein „grünes Mascherl“ zu verleihen, darf hinterfragt werden. Fakt ist, dass Atomenergie teuer und langwierig in der Projektumsetzung ist, dass die Langzeitlagerung immer noch nicht geklärt ist und, dass sie nach wie vor ein Risiko darstellt. Von der Tatsache, dass der Uranabbau nachweislich klimaschädlich ist, wird ohnehin nicht gesprochen. Selbstverständlich hat die Aufnahme der Kernkraft in die EU-Taxonomie auch nichts mit wissenschaftsbasierten Entscheidungen zu tun, sondern nur mit politischen. Immerhin liefert die Atomkraft heute 80 Prozent des Stroms in Frankreich. Und Gleiches gilt natürlich auch für die Aufnahme von Erdgas. Dass der Klimakiller Erdgas als „nachhaltig“ geadelt wird, hat fast etwas Komisches, wenn die Lage nicht ernst wäre. Das Argument, dass man in eine moderne Gas-Infrastruktur investieren müsse, um eine adäquate Transportschiene für den kommenden grünen Wasserstoff zu schaffen, klingt zwar plausibel. Aber dafür bräuchte es die Aufnahme in die Taxonomie wohl nicht. Fakt ist, dass sich in Deutschland durch den Kohleausstieg eine Bedarfslücke von bis zu 5.000 MW auftun wird. Dass man am ehesten der Gaswirtschaft zutraut, dieses Loch bis 2030 zu stopfen, wird vielfach kolportiert. Obgleich auch dies als politisches Motiv nachvollziehbar ist, ändert es nichts an der miserablen Außenwirkung dieses Delegierten Rechtsakts. Atomenergie und Erdgas in die Taxonomie der EU aufzunehmen, verwässert das Ziel, einen fokussierten Investitionsanreiz in den Ausbau der erneuerbaren Energien zu bieten – und stellt zugleich einen echten Imageschaden für den Green Deal dar. Wie wichtig ein zügiger Ausbau der Erneuerbaren gerade jetzt wäre, zeigt nicht zuletzt auch der aktuelle Strompreis, der im Schlepptau der Gaspreisentwicklung in ungekannte Höhen steigt. Dies betont auch Robert Slovacek von VERBUND (Interview auf Seite 31-33). Die Verfügbarkeit von grünem Strom senkt die Großhandelspreise, indem teure Kraftwerke – und das sind eben Kohle und Gas – nicht benötigt und somit aus dem Markt gedrängt werden. Eine Lösung der aktuellen Strompreisentwicklung läge somit eben im raschen Ausbau der erneuerbaren Energien. Dass sich in dieser Hinsicht auch am Wasserkraftsektor immer wieder interessante Optionen eröffnen, haben wir in zek HYDRO bereits des Öfteren präsentiert. Auch in dieser Ausgabe finden sich diesbezüglich wieder einige interessante Referenzbeispiele, etwa wie das Skigebiet Davos Klosters (Seite 42-45) es schafft, seine Energie für die Beschneiung aus Kleinkraftwerken zu decken. Oder wie man am Tiroler Thiersee (Seite 22-25) eine Verbesserung der Gewässerökologie mit einer wirtschaftlichen Wasserkraftnutzung kombiniert. Abschließend möchte ich mich wieder bei allen bedanken, die am Entstehen der vorliegenden Ausgabe mitgeholfen haben. Ich darf Ihnen, liebe(r) Leser(in) eine gute Zeit mit der neuen zek HYDRO wünschen. Ihr

Mag. Roland Gruber (Herausgeber)

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