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Energie AG verdreifacht Leistung von Kraftwerk in Vöcklabruck KW DÜRNAU
ENERGIE AG VERDREIFACHT LEISTUNG VON KW DÜRNAU
Der Ersatzneubau des Energie AG Wasserkraftwerks Dürnau im oberösterreichischen Vöcklabruck steht Ende März kurz vor der Fertigstellung. Bei einem Pressegespräch vor Ort erörterten Energie AG Generaldirektor Werner Steinecker, Technikvorstand Stefan Stallinger und Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner die Baufortschritte der komplett erneuerten Anlage. Das über 120 Jahre alte Kraftwerk wurde im Zuge des Umbaus vom vormaligen Ausleitungskonzept als Laufwasserkraftwerk völlig neu errichtet. Der Neubau bewirkt eine Verdreifachung der Leistung auf ca. 1,2 MW und wird zukünftig den Jahresstrombedarf von rund 1.400 Haushalten mit grünem Strom abdecken. Bereits im Mai soll das Kraftwerk den Probebetrieb aufnehmen.
Beim Pressegespräch zum Ersatzneubau des Kraftwerks Dürnau in Vöcklabruck betonte Energie AG Generaldirektor Werner Steinecker die hohe Priorität des Ausbaus von Erzeugungsanlagen. Nur so könne das von der Bundesregierung angestrebte Ziel, bis 2030 heimischen Strom ausschließlich aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen, erreicht werden. Bei einem rund 90-prozentigen Ausbaugrad der Wasserkraft in Oberösterreich besitzen Projekte wie das Kraftwerk Dürnau besonderen Vorbildcharakter. Durch die Erneuerung verdreifacht sich die Leistung der Anlage. Zusätzlich wird der Hochwasserschutz optimiert und eine Vielzahl von ökologischen Verbesserungen geschaffen. „Wasserkraft ist die wesentliche Säule zum Aufbau einer erneuerbaren Energiezukunft, und dafür zählt jeder Baustein“, bekräftigt Technikvorstand Stefan Stallinger. „Darüber hinaus haben Investitionen in Wasserkraft einen sehr hohen heimischen Wertschöpfungsanteil: Mehr als 80 Prozent der Investitionssumme fließen in die österreichische Gesamtwirtschaft. Auch zahlreiche oberösterreichische Betriebe sind hier mit ihrem Know-how führend tätig und können durch Wasserkraftprojekte weitere Arbeitsplätze in Oberösterreich schaffen bzw. absichern“, hebt Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner hervor.
INBETRIEBNAHME IN SICHTWEITE
Am Schöndorfer-Werkskanal in Vöcklabruck wurden bisher vier Kraftwerke in einem aus der Ager ausgeleiteten Werkskanal betrieben. Eines davon, das Kraftwerk Dürnau, befindet sich im Besitz der Energie AG und erforderte aufgrund der in die Jahre gekommene Anlageninfrastruktur (Baujahr 1897) einen Neubau. Im Zuge dieses Neubaus wurde der Werkskanal verlegt und ein Laufkraftwerk direkt in der Ager errichtet. Damit kann die Restwasserstrecke in der Ager deutlich verkürzt und ökologisch aufgewertet werden. Das in den 70er Jahren aufgelassene ursprüngliche Agerflussbett wird als neuer Werkskanal für die drei verbleibenden Ausleitungskraftwerke reaktiviert und nach den heutigen gewässerökologischen Standards gestaltet. Zum Schutz des Siedlungsgebiets Dürnau wurde entlang der Ager zusätzlich ein Hochwasserschutz errichtet. Im September 2019 wurde mit der Errichtung des neuen Werkskanals und weiteren notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen für die Außerbetriebnahme des bestehenden alten Kraftwerks Dürnau begonnen. Mit Anfang März 2020 wurde die Ausleitung für das bestehende Kraftwerk beendet und mit den Arbeiten der Hauptbaugrube des neuen Krafthauses begonnen. Von September 2019 bis Februar 2020 wurde der neue Werkskanal samt Einlaufbauwerk im alten Agerflussbett errichtet. Zur Überführung der Straße wurde eine Brücke gebaut und auch die Querung der Wasserversorgungsleitung wurde sichergestellt. Im Februar 2020 wurde die Altanlage stillgelegt und abgetragen sowie der alte Werkskanal verfüllt. Anschließend wurde mit dem Tiefenaushub und der Fundamentierung des neuen Kraftwerkes begonnen. Zugleich wurde die Altanlage abgetragen und der alte Werkskanal verfüllt. Ende Jänner 2021 war das Krafthaus im Rohbau fertig gestellt. Unmittelbar darauf folgend begann der Ausbau der Energietechnik. Am 9. März 2021 begann der Einbau der Kaplan-Turbine mit vertikaler Welle, welche im Mai 2021 erstmals in Probebetrieb gehen wird. „Dank einer speziellen Injektorwirkung erreicht die Turbine bei Überwasser sogar eine Mehrleistung zwischen 5 und 15 Prozent“, merkt Energie AG Geschäftsführer Norbert Rechberger an. Nach seiner Fertigstellung kann das neue Kraftwerk Dürnau mit seiner Jahresproduktion von ca. 5,8 GWh Strom den Energiebedarf von rund 1.400 Haushalten abdecken.
Foto: Energie AG Foto: Energie AG/Kressl
Energie AG Generaldirektor Werner Steinecker, Technikvorstand Stefan Stallinger, Landesrat Markus Achleitner und Geschäftsführer Norbert Rechberger (v.l.) auf der Baustelle des Kraftwerks Dürnau in Vöcklabruck.
Lageplan des neuen Kraftwerks