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«Die Stadt Zürich ist natürlich keine Insel, sondern Teil eines viel grösseren Geflechts.»

Raphael Golta

Sind Sie dieser Maxime schon näher gekommen?

Die Stadt Zürich ist natürlich keine Insel, sondern Teil eines viel grösseren Geflechts. Aber in einigen Bereichen haben wir doch etwas erreicht: Gerade konnten wir in Sachen Mindestlohn etwas tun für die Geringstverdienenden; wir haben im Bereich Ausbildung neue Qualifikationsmöglichkeiten geschaffen, damit Menschen mehr Chancen im Arbeitsmarkt haben; Zwangsmassnahmen im Sozialbereich wurden zurückgefahren zugunsten der Stärkung von Eigenmotivation; während Corona waren wir sehr aktiv; wir hatten die wirtschaftliche Basishilfe, die wir leider im Moment nicht fortführen können, und noch vieles mehr.

Andererseits finden viele Familien kaum mehr Wohnraum in Ihrer Stadt. Ja, ein grosses Problem, bei dem unsere Einflussmöglichkeit leider sehr begrenzt ist. Wir tun auch hier, was wir können. Kürzlich haben wir dem Parlament eine Vorlage zu den Energiekosten unterbreitet. Aber klar, wir führen hier einen Abwehrkampf.

Caritas Zürich ist im Sozialbereich auch sehr aktiv. Stehen Sie in Kontakt mit diesem kirchlich getragenen Hilfswerk? Kann der Caritas-Direktor unbürokratisch beim Departementsvorsteher anklopfen und eine Idee einbringen oder auf ein Problem aufmerksam machen?

Selbstverständlich kann er das, jeder Zeit! Ich habe erst kürzlich Björn Callensten (Direktor der Caritas Schweiz, Anmerkung der Redaktion) getroffen und diverse Anliegen besprochen. Gerade bei Corona und der wirtschaftlichen Basishilfe haben wir sogar sehr eng mit der Caritas zusammengearbeitet.

Was sagt Ihnen eigentlich ihr Name Raphael, der ja vom biblischen Erzengel kommt?

Es ist mein Namensvetter. Eine tiefere Bedeutung hat der Name für mich nicht.

In der jüdischen Tradition ist Raphael der Engel, der die Menschen begleitet, sie heilt und ihnen die Augen öffnet.

Ein sehr schönes Bild! Aber spätestens wenn es ums Heilen geht, sind die Mittel des Zürcher Sozialvorstehers dann doch begrenzt.

Danke für das Gespräch!

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