3 minute read

Einsatz in den Asylzentren

« youngCaritas Zürich ist der Jugendbereich der Caritas Zürich.

Nebst dem Bildungsbereich, in dem die Sensibilisierung zum Thema «Armut in der Schweiz» im Vordergrund steht, engagieren sich über 70 Freiwillige zwischen 16 und 30 Jahren in fünf verschiedenen Projekten. Drei der fünf Projekte finden mit Menschen statt, die aktuell in Bundesasylzentren (BAZ) im Kanton Zürich wohnhaft sind.

Die Kochtage «Taste the World» finden einmal im Monat statt. Essen selbst zuzubereiten und das zu essen, was man auch wirklich gerne hat, ist für die meisten von uns etwas Alltägliches. Doch für die Bewohnenden des BAZ Duttweiler ist das eine grosse Seltenheit. Ziel des Projekts ist es, den Menschen einen Tag der Selbstbestimmung im sonst sehr fremdbestimmten Asylkontext zu ermöglichen. Es wird gemeinsam eingekauft und in der Grossküche der reformierten Kirchgemeinde Oberstrass gekocht und gegessen. Am Abend entsteht jeweils ein grosses Buffet mit ganz unterschiedlichen Gerichten. Die Nachfrage ist extrem gross. Wir können maximal 80 Personen mitnehmen, hatten aber auch schon 300 Personen, die gerne mitgekommen wären. Organisiert werden die Kochtage von sieben bis zwölf Freiwilligen von youngCaritas Zürich. Das Projekt «Spiel mit!» organisiert Spielnachmittage mit den Kindern und Jugendlichen aus dem BAZ Dübendorf und findet drei Mal im Monat statt. Es wird gebastelt, es werden Brett- und Outdoor-Spiele gespielt, dazwischen gibt es einen feinen Zvieri.

Die Stärke unserer Projekte sehe ich einerseits in der offenen Struktur, die sehr viel Raum für spontane Ideen bietet, und andererseits in der Grundidee, einen Ort für Zusammensein und Austausch zu schaffen.

Die Projekte fördern die gesellschaftliche Teilhabe durch gemeinsames Zusammensein, sei es durch Kochen, Essen, Spielen, Basteln oder Sport Aktivitäten. Durch die Projekte werden unterschiedlichste Menschen miteinander vernetzt. Die individuellen Ressourcen aller werden durch das Zusammensein an einem Ort, wo man sich wohlfühlt und sich in einem geschützten Rahmen aufhalten kann, gestärkt.» www.youngcaritas.ch/ aktiv-werden/

Das neuste Projekt ist der «Sporttreff». Dieser richtet sich an unbegleitete Minderjährige (Mineurs non accompagnés; MNA) aus dem BAZ Embrach. Jeden zweiten Mittwochabend finden verschiedene Sportaktivitäten statt. Nach gemeinsamen Aufwärm- und Kraftübungen wird in Kleingruppen getanzt, Volleyball, Fussball, Hockey oder Frisbee gespielt.

Ziel ist es, das Empowerment sowohl auf der Seite der Freiwilligen wie auch auf der Seite der Teilnehmenden zu stärken. Interessierte Freiwillige können sich gerne bei uns melden. Wir freuen uns auf neue Ideen, kreative Köpfe und tatkräftige Unterstützung.

Veranstaltungstipp Klostermarkt Zürich

Am 5. und 6. Mai findet im Zürcher Hauptbahnhof ein grosser Klostermarkt statt. Freitag und Samstag von jeweils 11 bis 19 Uhr versammeln sich Mitglieder von rund zwanzig Klöstern und Ordensgemeinschaften aus der Schweiz sowie dem weiteren deutschsprachigen Raum in der grossen Halle des Hauptbahnhofs Zürich und bieten ihre Produkte zum Verkauf an. Daneben gibt es spannende kulturelle und handwerkliche Begleitveranstaltungen sowie eine kleine Gastronomie zum Verweilen sowie für einen Schwatz mit Ordensleuten.

Freitag, 5. Mai und Samstag, 6. Mai 2023 jeweils 11 bis 19 Uhr. www.klostermarkt.org

Mein Hobby

Keiner stapelt schneller als Lukas Frank, Lagerleiter in Hausen am Albis.

«Eine Pyramide aus drei Bechern aufbauen, dann eine aus sechs Bechern und nochmals eine aus drei Bechern, anschliessend alles wieder abbauen. Ich brauche dafür rund 2,5 Sekunden. Denn seit mehr als zehn Jahren trainiere ich schon Sport Stacking – oder auf Deutsch Becherstapeln. Nach der Jugi suchte ich eine neue sportliche Herausforderung und fand in meiner Nähe eine passende Trainingsgruppe. Da hat mich das Becher-Virus voll gepackt.

Filmtipp

Unser Vater

Toni war Priester. Nachdem er an verschiedenen Orten mehrere Frauen geschwängert hat, entzieht ihm der Bischof das Priesteramt. Er wird Beizer und ist weit herum bekannt. Nach der Beerdigung Tonis bricht das Schweigen. Sechs Priester-Kinder lernen sich kennen und treffen sich mit Bischof Joseph Maria Bonnemain. Miklós Gimes dokumentiert vaterlose Biografien, tapfere Mütter und fatales Schweigen.

Kinostart am 6. April. www.unservater.ch

Beim Sport Stacking geht es darum, vorgegebene Abfolgen mit speziell geformten Plastikbechern auf- und wieder abzubauen – und dies so schnell wie möglich. Erfunden wurde die Sportart in den 1980er-Jahren von einem amerikanischen Lehrer. Er erkannte, dass regelmässiges Stapeln die Verknüpfung der beiden Gehirnhälften fördert und sich die Auge-Hand-Koordination und die Reaktionsfähigkeit merklich verbessern.

Mittlerweile bin ich mehrfacher amtierender Schweizermeister im Sport Stacking und durfte auch schon an Weltmeisterschaften teilnehmen. Nach wie vor trainiere ich in der Trainingsgruppe des TSV Concordia Baar. Ich bin dort auch als Hilfsleiter tätig und gebe meine Tipps an den Nachwuchs weiter.

Das Arbeiten mit Kindern macht mir sehr viel Spass. Im Sommer habe ich die Ausbildung zum Primarlehrer begonnen und seit sechs Jahren bin ich als Leiter im Sommerlager der Pfarrei Herz-Jesu in Hausen dabei.

Sport Stacking als Sportart fasziniert mich, weil man neben flinken Fingern und Schnelligkeit auch Ruhe und Nervenstärke braucht. Schon durch kleinste Fehler und Unaufmerksamkeiten verliert man wichtige Hundertstel- oder gar Tausendstelsekunden.

This article is from: