ZurQuelle #08 - Titelthema: Unendlich

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PRO CAMPUS-PRESSE AWARD BESTES STUDIERENDENMAGAZIN VON UND FÜR ZAUBERNDE


R RZ FÜ E H N EI KE D LU C N R E B Och, du armes Tröpfchen du. Warst du deiner Partei nicht mehr rechts genug mit deinem rechten Populismus? Wirktest du zu altbacken, zu konservativ und zu elitär für den braunen Mob, den du munter unter dir versammelt hattest? Jetzt ist dir die Scheiße über den Kopf gewachsen und du musst leider gehen. Nicht so schlimm, denn so scheiße wie die braune Scheiße scheiße ist, kann auch Frau Petry gar nicht scheiße sein – oder doch? Wir trösten dich mit unserem Herz.

COVERFOTO: SHUTTERSTOCK/ JAGODKA


EDITORIAL

U : A M THE

H C I L D NEN

UNENDLICH HAT DEN LÄNGSTEN

Hier ist die #8. Die 8 muss man nur auf die Seite kippen, um Unendlichkeit zu symbolisieren. Unendlich ist auch unser Titelthema, was euer geistiges Fassungsvermögen ob der Genialität dieser Kombination in tausendundein Stücke sprengen muss. Und was ist uns dann dazu eingefallen? Eine ganze Menge: Ein Artikel zur Homöopathie, die erst ihr volles Potential offenbart, wenn die Wirkstoffe bis in die unendliche Unkenntlichkeit verwässert wurden. Ein weiterer Artikel erklärt, wie unendlich viele Möglichkeiten es gibt, sich online auszudrücken und dabei den Ton zu verfehlen. Was ganz und gar nicht ewig währt, ist die Mitarbeit unseres Gestalters, dem Christoph. Als Abschiedsgeschenk wünschte er sich den süßen Babyhund des Covers. Natürlich wurde ihm dieser süßeste aller Wünsche erfüllt. Auch Sarah geht. Für sie aber kommt Christopher, dessen Redigationsfähigkeiten in anderen Sphären leben, wo sie vergnügt umhertollen und fröhlich Kinder zeugen. Hinzu kommen drei stolze Interviews. Eines mit der Antilopen Gang: witzige Typen, die stänkern um des Stänkerns Willen. Und natürlich eines mit der großen, der größten, der allergrößten Loona – sie ist so weise. Was ihr nicht gedruckt findet, findet ihr ab Ende Juli online. Und noch vieles mehr – alles nämlich und in wunderhübsch: www.zQzaubert.de – schaut es euch an. Und wenn ihr vom ganzen Anschauen schon ganz spitz geworden seid, dann kommt doch auch mal vorbei. Wir suchen immer und immer Schreibende, Lektorierende, Akquirierende, Veranstaltende, Gestaltende und natürlich muskelbepackte Womanpower. Kommt vorbei. Auf facebook.com/zqzaubert findet ihr alle Infos, die ihr braucht – und notfalls könnt ihr dort auch einfach fragen. Bis dahin küssen wir euch tausendundein Mal wohin ihr möchtet. Robert Hofmann


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Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion Die Redaktion

NUMMER 08

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Ali Kulturwissenschaft und Anglistik „Press your front surface and back surface toward each other and begin to ignore or block the thickness of the wall (remove the wall).“ (Bruce Nauman) Sören Kulturwissenschaft und Anglistik „Das ganze Geld mit Quatsch verdient.” (Helge Schneider) Robert Geschichte und Soziologie „Remember when I promised to kill you last? I lied.” (John Matrix) Florence Philosophie „Denn hinderlich, wie überall, ist der eigne Todesfall.” (Wilhelm Busch) Christopher Komparatistik „Deutschland hat Rußland den Krieg erklärt. – Nachmittag Schwimmschule.” (Franz Kafka) Katja Philosophie „Über alle Grenzen der Sinnlichkeit hinaus etwas sehen, das ist nach Grundsätzen träumen (mit Vernunft rasen).“ (Immanuel Kant) Sarah E. Französisch und Latein „People are particularly stupid today. I can’t talk to any more of them.” Die Redaktion (Michel Gerard, Gilmore Girls) Die Redaktion Die Redaktion Alex Technischer Umweltschutz Die Redaktion „Olly, please.” (Jon Snow) Die Redaktion Die Redaktion Thomas Sinologie Die Redaktion „Never fall in love with an idea. They’re whores. If the one you’re with isn’t doing the job, Die Redaktion there’s always, always, always another.” (Chip Kidd) Die Redaktion Die Redaktion Stephan Psychologie Die Redaktion „‚Die Zeit heilt alle Wunden‘ ist ein schöner Satz, man sollte ihn auf Tretminen Die Redaktion schreiben.“ (Audio88) Die Redaktion Die Redaktion Sarah B. Biochemie Die Redaktion „I’m happy for the gig, but err who wrote this?” (Llewyn Davis) Die Redaktion Die Redaktion Fidélité Kulturwissenschaft und Französisch Die Redaktion „Dö Dö dödödö dödö dö dö dö dö dö dödödö dödö.” (Scooter) Die Redaktion Die Redaktion Rita Rechtswissenschaften Die Redaktion „Bei den Berliner Wasserwerken lösen Bachflohkrebse die Moderlieschen als Die Redaktion Wassertester ab.” (Kieler Nachrichten) Die Redaktion Die Redaktion Friedrich Politik, Verwaltung und Organisation Die Redaktion „Right now, I’m eating scrambled egg, with a comb, from a shoe.” (Bill Bailey) Die Redaktion Yana Germanistik und Linguistik „Computer sind nutzlos, sie können uns nur Antworten geben.” (Pablo Picasso) Samuel Germanistik und Geschichte „I‘ve had 18 straight whiskeys, I think that‘s a record.“ (Dylan Thomas’ letzte Worte) Christoph Geschichte und LER „Mein neuer Rarri ist rot wie Ketchup. Deshalb gibt die Bitch mir einen Handjob.“ (Hustensaft Jüngling)




qu Unendlich ist so vieles. Und doch: Denktqu man darüber nach, will kaum etwas in dende Sinn kommen. Das Weltall ist unendlichmi – so heißt es. Aber wenn es stetig weiterre po

wächst, wie es ebenfalls heißt, kann es nicht unendlich sein, weil es etwas geben muss, in das es hineinwachsen kann. Sonst wäre dein Bauch, der in die Welt hineinwächst, auch unendlich. Analog hierzu meinte Einstein, dass die Dummheit des Menschen unendlich sei. Das ist so wunderbar abstrakt, dass man es gut und gerne unterschreiben kann. Aber dann wäre alles unendlich, was sich als unfassbar groß beschreiben lässt. Auch hier denke wieder an deinen Bauch. Einigen wir uns darauf, dass dein Bauch ein ebenso unendlich großes Wunder der Natur ist wie das Universum. Ist das nicht unendlich wundervoll? ILLUSTRATION MARTIN KÖHLER FÜR ZURQUELLE


ui officiissim et, que debit, expliquia uiae por sitae non pre se- 009 quas elibus nos derias etur andiore rrorro ilignimin ex et, tore nonse magnat R E es del ipis si nimperum vit, oditatemH C E R B B A N or sant repro velit dolores equaepra ABE UDIE

ST

SG U A R DE

BUD

R E C SPEN

Wer Namensgeber eines Cocktails, ei-

ten: Er bricht sein Jurastudium ab und

nes DJs und eines Freibads ist, muss ziem-

geht … nach Venezuela. Vielleicht, um

lich geil sein. Aber wie wurde Bud Spencer

nicht dem Ruhm anheimzufallen?

ein so geiler Typ? Die Story beginnt ohne

Wieder in Italien lernt er zufällig Mario

Pseudonym und in Rom: Dort nimmt Carlo

Girotti bei einem Filmdreh kennen, der spä-

Pedersoli 1946 ein Chemiestudium auf.

ter als Terence Hill an seiner Seite deftige

Doch es dauert nicht lange und er bricht ab;

Ohrfeigen austeilte. Das lässt Pedersoli

er zieht mit seiner Familie nach Brasilien.

erstmals über eine Filmkarriere nachden-

Carlo hat nach seiner Rückkehr neue Pläne:

ken. Doch zuvor ein letzter Umweg: Er

Er braucht mehr Zeit für das Schwimmen.

heiratet, gründet eine Familie und kompo-

Unerklärlich, wieso er zur gleichen Zeit

niert nebenbei neapolitanische Schlager

das am wenigsten zeitaufwendige Studium

– Facettenreichtum, hier ist dein Meister!

beginnt: Rechtswissenschaft. Doch ein

Schließlich der Moment, der alles

Bud Spencer tut, was ein Bud Spencer tun

ändern soll und Ordnung in den uns be-

muss. Auch, wenn es keinen Sinn macht.

kannten Lebenslauf bringt: Ein Filmange-

Viel Zeit bleibt ihm für die Juristerei

bot mit der Bitte um ein Pseudonym, das

nicht – denn wer als erster Italiener die

dank Spencer Tracy und Budweiser schnell

100 Meter Freistil in unter einer Minute

gefunden ist: Bud Spencer ward geboren

absolvieren will, der verlässt das nasse

und mit ihm die Filmfigur, der wir so gern

Becken eher selten. Sieben Meisterti-

beim Lauschlappenziehen zuschauen.

tel holt sich der werte Herr noch, ehe er dem Schwimmsport den Rücken kehrt.

Stephan Heiden

Und wieder sorgt er für RätselraDESSERT


IN DER SPRECHSTUNDE

TATJANA TÖMMEL

INSTITUT FÜR PHILOSOPHIE

Interview von Katja Jahnke


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Wie sind Sie zur Philosophie gekommen?

Meinen ersten Kontakt mit der Philosophie hatte ich durch Sophies Welt. Das habe ich mit 13 gelesen und gleich exzerpiert. Was halten Sie vom Gendern der deutschen Sprache?

Die politischen Hintergründe sind zwar verständlich, aber als Sprachliebhaberin empfinde ich es als Verhunzung. Zumal ich es für einen Etikettenschwindel halte: Jemandes Einstellung wird sich nicht dadurch ändern, dass er andere Wörter benutzt. Ihre Meinung zu TV-Konzepten wie GNTM?

auf den Wiesen in München und habe mir vorgestellt, wie schön es wäre, zu studieren. Das machte aber nichts, denn meine Schule war so schlecht, dass ich trotzdem das zweitbeste Abi hatte. Was können Sie an sich gar nicht leiden?

Mein Vater und mein Mann sagen mir oft, dass ich zu harsch und zu streng sei. Außerdem kann ich mich über alles Mögliche ziemlich aufregen: Egal, ob es sich dabei um Banalitäten oder Politisches handelt. Oskar Gröning – Vergebung oder strafrechtliche Schuld?

Furchtbar: Heidi Klum ist für mich einer der unsympathischsten Menschen, die es gibt. Außerdem finde ich es schrecklich, dass so viele junge Frauen das Modeln für einen Traumberuf halten.

Ich denke, dass ein öffentlicher Prozess sehr wichtig ist und ich verstehe nicht, wieso ein Mensch verschont werden sollte, nur weil er ein gewisses Alter erreicht hat.

Was wäre Ihr eigenes TV-Konzept?

Ich denke schon. Meine Mutter hat mit ihrem linken Arm ihre beiden Kinder geschaukelt und mit der rechten Hand auf der Schreibmaschine ihre Habilitation abgetippt, während mein Vater promovierte. Es ist aber sehr anstrengend, besonders für Frauen, bei denen in den Dreißigern alles auf einmal kommt: Habilitation, Schwangerschaft, Kinder versorgen. Dieses Problem haben Männer nicht und auch biologisch stehen sie nicht in gleicher Weise unter Druck. Und schwanger werden sie eben auch nicht.

Meine Zeit beim Fernsehen war sehr ernüchternd: Ich sollte zum Beispiel Rezensionen über Filme schreiben, die ich gar nicht gesehen hatte. Eine Kollegin meinte dazu nur: „Willkommen beim Fernsehen!” Ihre größten Vorbilder sind …?

Arendt und Kant geben mir Hoffnung. Aber auch Seyla Benhabib, von der ich in den USA betreut wurde, ist ein wichtiges Vorbild. Sie ist weiblich und mütterlich einerseits, dabei aber sehr selbstbewusst, und sie lässt sich nicht aus der Ruhe bringen – je hitziger die Debatte, umso ruhiger wird sie, und umso präziser wird ihre Argumentation. Wie blicken Sie auf Ihre eigene Schulzeit zurück?

Sind Wissenschaft und Familie möglich?

Was wollen Sie Ihren Studentinnen mit auf den Weg geben?

Tut das, was euch leidenschaftlich interessiert. Alles, wofür man bereit ist, sich Tag und Nacht zu engagieren, wird Erfolg haben.

Statt zur Schule zu gehen, lag ich lieber WWW.ZQZAUBERT.DE


Justine lebt den Traum einer Berliner Hipsterin: 150 Quadratmeter stuckbeschmückter Altbau, Abende in

hen wird bei dem Satz „Ein Club in einem Kraftwerk!“ nur noch gegähnt, denn in Warschau gehen die hippen

TEXT SAMUEL WALDORF

ERASMUS IN WARSCHAU

schau zeigt, sieht das anders aus: Erstmal wird das Standardprogramm abgeklappert: Kultur- und Wis-

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STUDIUM

Schuhkartonkneipen und ein internationales Flair zwischen Studentinnen aus aller Welt. Im zweiten Semester studiert sie jetzt schon in Warschau, aus Deutschland fehlt ihr eigentlich nur der Quark. Ehrlich. Sonst ist alles perfekt, denn: Warschau ist wie Berlin. Nur kleiner und günstiger. Man könnte es also auch das Leipzig des Ostens nennen. Das macht zum Glück aber niemand. Ihr erstes Semester hat Justine ganz im Sinne Erasmus von Rotterdams verbracht, dem alten Hallodri: Jeden Abend unendlich viel Bier und noch mehr Wodka trinken. Der ist dank Mini-Cocktail-Shots tausendmal leckerer als bei uns. Mittwochs gab es den Besuch im obgligatorischen Flatrate-Saufclub: Ins kostenlose Bier, so munkeln ihre polnischen Freundinnen, sei Vodka gemischt. Ähnlich die Partys: kaputte Betten und aufblasbare Delfine inklusive. Ihr wisst nicht so ganz, wie so etwas von statten geht? Justine weiß es auch nicht mehr. Von der ganzen Sauferei ausgelaugt, hat sich ihr Ausgeh-Programm verlagert. Wenn sie dir heute War-

Technojüngerinnen im Nowa Jerozolima feiern: ein Technoschuppen in einem ehemaligen Kinderkrankenhaus. Vielleicht wäre aber auch ein gepflegter Trip die richtige Annäherung, denn die Hoffnung, durch ein Auslandssemester automatisch die Kultur und Menschen des Gastgeberinnenlandes kennenzulernen, hat Justine als Illusion entlarvt. Die polnische Sprache

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übt sie am liebsten bei der Gemüsehändlerin; die Sprachschule wimmelt von Ukrainerinnen, die eh schon alles wissen. Richtig heimelig fühlen kann sich so Manche jedoch an der Uni, denn die in Warschau und Potsdam sind irgendwie seelenverwandt: Anwesenheitspflicht, dauernd nervige Abgaben und niedriges Niveau. Was wollen wir also noch hier? Pack den Quarkkoffer, Bitch und los geht’s!

BIER UND SHOTS FÜR WENIGER ALS NICHTS

senschaftspalast, Nowy Swiat, Universitätsgebäude, Altstadt. Das Museum of Modern Art ist kostenlos. Abgehakt, endlich wieder trinken. Ganz ohne macht ja auch keinen Spaß, bloß nicht übertreiben mit der Abstinenz. Abends geht es zu diesem Zweck an den Plac Zbawiciela, Hipster-Square genannt, um versammelt an der Regenbogenskulptur in der Mitte Bier zu trinken. Direkt weiter in die Pawilony, zu den Schuhkartonkneipen. Hier gibt es leckere kulinarische Kleinigkeiten für umgerechnet fast nichts, Bier und Shots für noch ein bisschen weniger. Der gepflegte Einsatz der trinkbaren Wundermittel zum Stimme ölen und mutig machen ist auch wichtig, besonders für Anfängerinnen. Denn Donnerstags ist Karaoke – nur auf polnisch, versteht sich. Einer Jeden, die aus diesem sprachlichen Härtetest feuergetauft hervorgeht, graut nichts mehr. In diesen Rei-


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TEXT CHRISTOPHER GRIPP

STUDIUM


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BIS ZUR UNKENNTLICHKEIT UND NOCH VIEL WEITER

IN DER HOMÖOPATHIE KANN EIN GLAS WASSER ALLES SEIN. MEIST WIRD ES ZUM HEILMITTEL. DENN: WER WASSER WUNDERWIRKUNG ANDICHTET, VERKAUFT WASSER – KASSIERT ABER FÜR EIN WUNDER.

FOTO: SHUTTERSTOCK/ PREMIUMVECTOR

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Er ist 16 und sitzt bei geschlossenem Rollo in seinem Zimmer. Im Hintergrund Musik, deren Genrebezeichnung länger ist als sein Haar. Auf dem Tisch etwas von Nietzsche, den er nicht versteht, der ihm aber schon immer bedeutend vorkam. Gerade inhaliert er durch ein abenteuerliches Gebilde aus Colaflasche, Kugelschreiber und Kreppband würzige Dämpfe. Er heißt zwar nicht Otto, ist aber Normalverbraucher, weil Normalpupertierer. Doch die hemmungslose Fürsorge seiner Ökoeltern bedroht seine depressive Eintracht: “Mensch, Junge, wie du wieder aussiehst!” Dabei blicken sie ihm so tief wie liebevoll in die glasigen Augen. Eher beiläufig berichten sie dann noch von einer nahenden Hilfe. Abwesend zuckt er mit den Schultern. Wichtiger war Nicht-Otto, ob seine Mutter wohl schon einkaufen war. Denn er ist hungrig.

In einer solchen Hungersnot hat er schon einmal von den Bärlauch- und Sonstwaskapseln genascht, die sich im Keller palettenweise stapeln. Doch dies verstärkte seinen Hunger nur. Wieso nur werfen sich seine Eltern sowas ein? Obgleich ihm die Antwort völlig gleich ist, erfährt er später den Grund: Es ist der gleiche, aus dem er jetzt kleine weiße Kugeln schlucken musste. Die hatte er von der versprochenen Hilfe erhalten: Einer etwas aufgedunsenen Frau um die 50 mit fragwürdigem Diplom an der Wand, halb verdeckt von einem riesigen Holzmobile. Für sie ist der Fall klar: Alles, was er brauche, sei Mercurius solubilis, Arsenicum album und Muriaticum acidum – Quecksilber, Arsen, Salzsäure. Ihm kommt das alles sehr verdächtig vor.

Viel Trial und noch mehr Error Jeden Verdacht erhärtet findet, wer sich näher mit der Homöopathie beschäftigt: Ihren Ausgang nimmt sie im Jahre 1790; in diesem Schicksalsjahr der Alternativmedizin hörte der Arzt Samuel Hahnemann von der Chinarinde als einem potentiellen Mittel gegen Malaria. Furchtlos nahm er ein wenig davon ein, schaute, was passieren würde – ein klassischer Selbstversuch. Schnell verlor er den Appetit, bekam dafür starken Durst; seine Körpertemperatur stieg. Er litt unter starkem Fieber, bekam Schüttelfrost, erbrach sich: Symptome wie beim Sumpffieber. Doch so schnell sie auftraten, verschwanden sie wieder. In den folgenden Jahren verabreichte der tollkühne Trial-And-Error-Mediziner seinen Patientinnen alles mögliche: Den an Sumpffieber Erkrankten gab er meist hochdosierte Chinarinde; den anderen verschiedenste Cocktails – aus Giften. Für den lustigen Medizinmann unbegreiflich, verschlechterte das alles die Gesundheit seiner Opfer. Doch Sammy überlegte und kam zu dem Schluss, STUDIUM


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lieber nur geringste Mengen zu verabreichen. Diese Erleuchtung rettete nicht wenige Leben. Und Leben schenkte sie auch dem Prinzip der Potenzierung. Seit nunmehr 200 Jahren werden solche potenzierten Lösungen in einem komplizierten Verfahren gewonnen: Hin- und Herschwappen. Es wird so lange geschwippt und geschwappt, bis nur noch ein atomarer Abdruck übrig ist: Wasser mit Atomaroma. Eine medizinische Innovation, ein vielversprechendes Branding – ein Geniestreich; und tatsächlich ist Hahnemanns Mische molekularen Quantenglibbers auch heute noch total im Schwang. Garantiert Chemtrail-frei Erst in diesem Jahr hat das australische National Health and Medical Research Council in einer Meta-Analyse mehr als 200 Studien zur Wirkung der

Homöopathie ausgewertet – mit einem klaren Ergebnis: Keine untersuchte Studie belegte die Wirksamkeit der Homöopathie. Doch deren Ansehen hat das nicht geschadet: Sie bleibt die beliebteste Heilmethode der Alternativmedizin. Denn deren Vertreterinnen sind zumeist auch Meisterinnen in der Kunst des Verfechtens und Vertuschens: Mit hypnotisierendem Blick aus unterlaufenen Augen weisen sie sattelfest jede Kritik weit von sich – die sei ohnehin nur eine Machination der Pharmaindustrie. Und der gefällt tatsächlich die Einsamkeit ihres Monopols und der Geruch des vielen Geldes. Dabei scheint es gerade der missionarischen Quacksalberinnenzunft ums Geschäft zu gehen. Wer Wasser Wunderwirkung andichtet, der verkauft Wasser, kassiert aber für ein Wunder: keine schlechte Gewinnspanne.

Gekauft wird fleißig und nur 12 Prozent der Deutschen schließen Wasser als Heilmittel für sich aus. Erklären lässt sich das vielleicht aus der weit verbreiteten Annahme, jegliche Chemie schade dem Körper; die sei schließlich unnatürlich. Zum anderen liegt es an einem großen Irrtum: Ganze 80 Prozent der Bevölkerung halten Homöopathika für Naturheilmittel. Und tatsächlich lässt sich aus besagter Chinarinde ein Wirkstoff gegen Malaria gewinnen; allein: dies funktioniert nicht durch Potenzierung zur Unkenntlichkeit. Wer seinen geschlechtsreifenden Kindern also auf vermeintlich sanfte, pflanzliche Weise helfen möchte, die halte kurz inne – inhaliert der Nachwuchs nicht ohnehin Naturheilmittel in guter Konzentration? Die Eltern unseres Fallbeispiels hätten ihrem kleinen Rebellen also auch auf andere Weise helfen können: mit einer neuen Wasserpfeife etwa – er wäre so glücklich gewesen.

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KULTUR


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Seit 2009 geistert die Antilopen Gang mit Danger Dan, Koljah, NMSZ und Panik Panzer durch die Weiten des Internets. Irgendwo zwischen Zecken-, Party- und Spaßrap verweigern sie sich einer klaren Einordnung. Mit Fick die Uni wurden sie zwar nicht erfolgreich, aber berühmt: Vor allem in studentischen Kreisen fragte man sich, ob das jetzt super asi oder super witzig war. 2013 nahm sich NMSZ das Leben, doch die Crew machte weiter ihr Ding. Irgendwann gaben sie sturzbetrunken ein Radiointerview, wodurch das Label der Toten Hosen (JKP) auf sie aufmerksam wurde. Seitdem verschicken sie ihre Alben und T-Shirts nicht mehr selbst, sondern lassen das Kapital für sich arbeiten. Im November erschien mit „Aversion” ihr erstes Album. Mit „Beate Zschäpe hört U2“ düpierten sie den antisemitischen Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen und gelang ihnen der Durchbruch. Wir haben ihnen dumme Fragen gestellt, die offenbarten, dass sie keine Loona-Fans sind und dass die drei nicht die gleichen Ansprüche an ihr kreatives Schaffen stellen.

FOTO: THOMAS SCHERMER

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ANTILOPEN GANG ZurQuelle: Was für Vorurtei-

Verliebt 2015 noch etwas Bemer-

le euch gegenüber sollten wir zu Be-

kenswertes sei. Brauchen wir über-

ginn des Interviews ausklammern?

haupt noch Gesellschaftskritik?

Danger Dan: Zum Beispiel, dass

wir antideutsche Bellizisten und Neoliberale wären. Aber ob ihr das am Ende auch noch ausklammern werdet? Koljah: Dass wir single sind. Und wohlriechend. Welche Amirapper findet ihr geil? K: Ich bin großer Eazy-E Fan, der hatte

bei NWA schon die coolste Stimme und die lustigsten Parts aber solo ist er dann noch mehr in diesen Eazy-E Charakter hineingewachsen. DD: Ich höre nicht so viel Hip Hop, stattdessen gerade viel Skinhead-Reggae und traurige Gitarrenmusik. Stumpfen Deutschpunk. Sowas. Die Gala fragte sich, ob die Knutschszene am Anfang eures Videos zu KULTUR

DD: Wäre das so normal, hätten die das Foto dazu nicht abgedruckt. Homoerotik ist keine Normalität und es braucht da auf jeden Fall noch Gesellschaftskritik. Es ist wahrscheinlich noch ein langer Weg, bis es egal ist, wer wen küsst. Apropos küssen: Warum fickt ihr die Uni? DD: Weil die Uni uns zuerst gefickt hat. K: Man sollte an der Stelle auch das Wort Ficken kritisieren, das in dem Fall als aggressive Machtausübung benutzt wird, was ja eigentlich einer schönen und gleichberechtigten Sexualität entgegensteht. DD: Sexualisiert dargestellte Machtverhältnisse sind grundsätzlich abzulehnen. K: Fick diese Scheiße. Panik Panzer: Als ich meinen Part


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zu Fick die Uni geschrieben habe, war ich tatsächlich gerade das erste Mal für den Studiengang Design abgelehnt worden und dementsprechend sauer. Wem würdet ihr gerne aufs Maul hauen? PP: Die Taxifahrerin, die mich hier-

her gebracht hat. Die hat gegen Graffiti geschimpft und sich den Führer zurückgewünscht. Vielleicht wäre es ok gewesen, der aufs Maul zu hauen. Andererseits, die ist halt einfach eine alte Frau mit kruden Ansichten, die braucht man nicht schlagen. DD: Julien von Juliens Blog. Der hat Anleitungen für Vergewaltigungen gegeben. Das ist der widerlichste Typ und der drittmeistabonnierte Blog mit drei Millionen Abonnenten. Dem würde ich gerne eine schöne Husarenschelle verpassen. Und allen, die das abonniert haben eine Backpfeife. Drei Millionen Backpfeifen.

PP: Ich habe den abonniert. DD: Das gibt eine Backpfeife. Aber nur eine leichte, weil ich dann noch drei Millionen vor mir habe. Wie geil findet ihr Loona? PP: Als ich früher Viva geguckt habe, fand ich Loona schön. Deswegen stehe ich ihr positiv gegenüber. DD: Liebe Grüße an Loona, viel Respekt und Liebe, wir wünschen dir nur das Beste. Habt ihr schon mal so richtig geil mit Polizistinnen gefeiert? K: Ja, ich war mal mit NMZS 2011 in Karlsruhe auf einem Straßenfest. Da war ein Polizist, der mit uns gekifft und gesoffen hat. Der war voll cool und lustig, hat aber immer erzählt, er sei Polizist. Wir glaubten das erst gar nicht so richtig aber alle meinten so: „Ey, quatscht doch nicht mit dem, der will euch ausspionieren, der ist hier undercover.” Aber das war eine wunderWWW.ZQZAUBERT.DE


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bare Erfahrung ... mit einem Polizisten. DD: Am 1. Mai habe ich aus dem Fenster unseres Tourmanagers Cocktails auf Polizisten gespuckt. In unserer Ausgabe ist das Titelthema „unendlich”. Was dauert bei euch immer eine Ewigkeit? PP: Dafür, mich für sinnvolle Dinge

zu motivieren. Davon betroffen sind zum Beispiel Texte schreiben, Beats bauen, Album machen, Steuerunterlagen sortieren und verschicken. DD: Man merkt, alles ist seine Aufgabe. Fragt mich mal, was meine Aufgabe ist. PP: Deine inoffizielle Aufgabe ist es, alles erst einmal Scheiße zu finden und, wenn man eine coole Idee hat, sie ad absurdum zu führen, indem du aus ihr eine völlig Unumsetzbare spinnst. Klassisches Beispiel: Man schlägt vor, für die Gang ein Wurstbrot einzuführen. Danger Dan würde sagen: Nein, die Idee ist Scheiße, wir brauchen ein Wurstbrot mit Flügeln, das dreimal um den Mond fliegen kann und dabei einen

regenbogenfarbenen Schweif, der auf allen Planeten sichtbar ist, hinter sich führt. K: Das führt dann am Ende dazu, dass es kein Wurstbrot gibt, wir uns streiten und auf keinen Nenner kommen. DD: Panik Panzers Wurstbrot wäre so ein dünner Haufen Kacke ohne Butter. Mit so einem Ministückchen Wurst drauf, wo dann noch draufgeschrieben werden muss: „Wurstbrot”, damit die Leute wissen, was es ist. Dann würde er sich fragen, wieso es niemand kaufen will, obwohl er es noch nicht mal zum Verkauf angeboten hat. Meins hingegen, das ist kinghaft. Das müsste man nur einmal um den Mond fliegen lassen, und schon würden alle sagen: „Wie krass ist das, ich hätte das gerne.” PP: Du hast mein Wurstbrot falsch dargestellt. Mein perfektes Wurstbrot wäre ein Mehrkornmischbrot mit ganzen Nüssen und einer schönen Kruste, mit einer Schicht Butter, trotz der man die Struktur des Brotes noch sieht, und einer halb umgelegten Scheibe richtig guter Wurst vom Metzger.

Was wirklich ewig dauert, ist die Beschreibung favorisierter Wurstbrotversionen seitens der Antilopen Gang. Interviews mit der Antilopen Gang hingegen dauern nicht ewig, unseres fand hier sein Ende.

KULTUR


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R E D L RA G E G E I L H I C E N H A DER SMUSBR ORGA Heute leben wir im Schlaraffenland

Aus der Notlage heraus, nicht ständig

für Leute, die es sich hin und wieder

anregende Bildchen und Videos zur Verfü-

gerne selbst besorgen: Unendlich vie-

gung zu haben, erwuchs der Traum eines

le und mitunter endlos lange Streams

Pornos unendlicher Geilheit; die pulsieren-

erwarten sie zu jedem erdenklichen

de Vereinigung zweier Genitalien, visuell

Fetisch kostenlos im Internet.

festgehalten in ewig währender Inspiration;

Diesen Luxus hatten wir nicht immer.

eines Pornos, uns zu knechten, uns alle zu

Es gab eine Zeit, in der selbst der Download

finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu

eines einzigen Bildes ewig dauerte – die-

binden – kurz: Ein Porno, auf den man es

se Folter nannte sich 56K. Alles Herun-

sich immer und immer wieder selbst ma-

tergeladene wurde abgespeichert, denn

chen kann, ohne dass es je langweilig wird.

wenn es mal schnell gehen musste, stand

Wie ein Ritter der Tafelrunde von Burg

so schon Material bereit. Ganz schlaue

Cum-a-Lot waren wir alle auf der Suche

Selbstbefriedigungsfüchsinnen nutzten

nach dem heiligen Gral der Orgasmus-

jede Minute, die sie mit dem Internet

branche. Doch er ward nicht gefunden,

verbunden waren – keine Selbstverständ-

trotz jahrelangen Watens durch einen

lichkeit damals – und reizten den maxi-

Sud aus digitalem Sperma und Squirting-

malen Traffic aus, während sie eigentlich

flüssigkeit. Falls Ihr ihn vielleicht doch

etwas anderes taten, um zur gegebenen

gefunden habt, dann sendet den Link an:

Zeit direkt drei Bilder zur Auswahl zu haben. Eigentlich die besten Vorausset-

Redaktion@zQzaubert.de

zungen für die Printporno-Presse. Doch die Scham, sich ein geiles Heftchen am Kiosk zu kaufen, war natürlich viel höher. DESSERT

Alex Hilckmann


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20K

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FELIX DREIV

BORK IERTEL

t o heiß nen. S und undin t e t r F fe , e n est in, dün ßt e hen b ß, kle ie grö Mensc in gro lbst d – des e ie s s e d t d d i n n e em Hu s gib üß! U heln. B ndemer. E ooo s streic u u H z s es ja im eins: Sooo d e n ß mt sü hlen u wir em vor all näul zu befü nser verdam egen haben ie s d u w K ! in s r r s s e e e ih d g n in u ls Begin ; ge n a den Fin süß lch kle . So auch, a och zu hin, ein so stehen tter stinken h er wider lich. D m on euc fu en sup u ß v m e h ä t u c d e h h a n d lp r k ic u e e je n n wird, H p w t n d r u s h a n e s m c lf k u a ß o m h n n s ö a ko auc chen, dass W ann mal gr von un timmt’s? M s , serin enn b s e h w ü a c d , h h u je n e a e w s u Hund unser cht es r. Und irgend lein: Was t kt e t – is c m la n e ga w k u e r e d h o t e it v s n lc k m e tz ie usche er den Anblic dem Cover u c h d a m m t – s ow chnäu a im sst od keln e f elige W in süßes S a m lä t u d ic a r s a d e w b M t u y a d n b d in e k ba lt un ölfin und s apa un jedes n ge üche h der W ge wä h WG - K uglein ch da ? Bei P häf tigen, la es aus Hündin von eißen ßen Ä rg . D o c in der ü u s m din s n b e h n e n b c ü e h e s ie H u in fc z us nd Da s s d ird die gazin nso se nsüße Häu in Bra olm ra der Hündin it ebe ann w u a ? In G e ra d e e D e g a Z it M t . , g t t r r m e d ä e e e t n h m h ts sin ns mit d die re, sic d c h e n u t o b a h n ra s uszeic Wenn du u r t es n. Und e ser wä Frauchen a te Hün verlie uelle: d äufche urr t? A erzlos! Bes s lebhaf n Q h n e r t E t k a x u r u n e m Z g a lt T a h das u fette d wir as ein ens mit der w ä re hnerin das, w r auch ann sin itbewo ? Nein, das ig e d r ll b , M a b t a ü n u – n e g h n sen rlasse ehmen hält es sic le uns ve r ge s , hinte ehand untern ve r Auto ga-süß ie Tür und b nlich n ge z u e h ä m g Ä r l . a ie d in m r Spaz re u n d ich vo r e rs t sten F ir zwa icht gle zur be sind w also n ! , s t u n s a u g w lä ze au aufsch in sich! Set en: W ndinn es e Freu t haben s e b k t ü re d e r Le

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029

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.


031

ZurQuelle Warst du als Loona oder als Marie-José van der Kolk dort? Ein bisschen beides. Ich war mit Ingo Wohlfeil von der BILD da. Wir verstehen uns sehr gut: Wenn er auf Mallorca ist, wohnt er bei mir und wir inszenieren Dinge und erfinden Geschichten. Worin unterscheiden sich Loona und Marie? Marie hat auch melancholische Phasen. Nach dem Tod meiner Mutter 2003 konnte ich bis 2005 vorerst nicht als Loona auftreten. In der Zeit habe ich Balladen gemacht. Als ich 2004 aber schwanger wurde, habe ich Tears in Heaven rausgebracht. Einmal stand ich mit dickem Bauch auf der Bühne und musste weinen. Ich musste meine Trauer verarbeiten, obwohl die Kleine in mir wuchs. Irgendwann nach der Geburt merkte ich, dass ich davon weg müsste. Denn wenn du lachst, lachen die Leute mit dir, wenn du aber weinst, dann weinst du allein: wie der Clown im Zirkus. Seit etwa 2007 habe ich keine langsamen Lieder mehr aufgenommen. Nur noch Loona – volle Power. Möchtest du in den Niederlanden als Marie-José erfolgreich sein, oder war die Coverversion von Helene Fischers Atemlos eine einmalige Sache? Das war eine einmalige Sache, der Wunsch besteht aber trotzdem: Ich möchte auf der Bühne stehen und Songs singen, bei denen ich mich nicht so viel bewegen muss. Anfang der 2000er habe ich schon mal versucht, mich neu zu erfinden. Die Plattenfirma aber fragte nur, ob ich „balla balla” sei. Letztlich bin ich eben ein Produkt, das nicht verändert werden darf: Schuster bleib bei deinen

Leisten; heute verstehe ich das. Irgendwann aber will ich nicht mehr in knappen Outfits auf der Bühne stehen und die „Bailando”-Schiene fahren. Gibt es da konkrete Pläne? Zu meinem 20-jährigen Bühnenjubiläum 2018 will ich mich von der klassischen Loona verabschieden. Ich will andere Sachen machen und meine Hits neu arrangieren. Ab und zu werde ich trotzdem noch Leggings und Stiefel auspacken, das macht einfach süchtig. Eine Frage brennt uns seit Anbeginn der Single auf der Seele: Was bedeutet der Refrain des Songs El Tiburón, „el tiburón, loco loco, dale dale, sigue sigue, dale dale más”? Die Antwort ist fast enttäuschend einfach – und vorhersehbar.

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Loona, warum ist der Tiburón eigentlich „locoloco”? Tiburón bedeutet Hai. Es meint aber auch dieses Glockenspiel, das Männer zwischen den Beinen haben: eine Metapher. Deswegen auch „dale dale más“ (=“gib mir mehr, gib mir mehr”; Anm. der Redaktion). Warum heißt du Loona und weißt du, dass es falschgeschrieben ist? Das ist Absicht. Luna heißt Mond. Das darf jeder benutzen. Aber Loona konnte ich mir als Künstlernamen schützen lassen. Als die Plattenfirma 1998 vorschlug, Bailando mit DJ Sammy und mir als Prototyp eines blonden Mädchens zu produzieren, war mir das zu Mainstream. Deshalb wollte ich einen neuen Künstlernamen, um nicht für immer damit assoziiert zu werden. Hast du eigentlich einen privaten Facebook-Account? Nein, aber für die Holländer habe ich neben der offiziellen Page eine Seite als Marie-José angelegt. An der Stelle droht die Stimmung des Interviews zu kippen. Die Eifersucht kriecht aus allen Poren hervor und macht sich bereit, das Ruder an sich zu reißen. Loona aber weiß, wie sie locoloco Fans besänftigen kann. Mit unwiderstehlicher Ausstrahlung und bezirzendem Carisma (Fun Fact: So ihr Künstlername vor Loona). Warum sind wir da nicht befreundet? Ich hatte einfach zu viel zu tun: Nach Ademloos kam die Aprés-Ski-Saison, von der ich aber vorerst genug habe. Ebenso vom BalGESELLSCHAFT

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Wie war das eigentlich mit Gina-Lisa? Die Frage musste kommen, das weißt du. Klar, sonst hätte ich es doch selbst angeschnitten. Also, eigentlich war das alles ein Zufall: Gina Lisa hatte sich bereiterklärt, in meinem Video (El Tiburón) mitzuspielen. Beim Dreh kam ich viel zu spät, Gina-Lisa musste auf mich warten und trank in der Zeit Champagner. Abends beim Dreh war sie dann total betrunken und torkelte schon ein bisschen. Die letzte Einstellung zeigt uns von hinten, wie wir Arm in Arm ins Meer gehen. Mit schwarzen Balken überlegt, sah das aus, als wären wir nackt. Das Kamerateam meinte dann: „Jetzt seid mal super lieb zueinander”, und plötzlich hatte ich Ginas riesige Lippen auf dem Mund. Wenn man sich das Foto anguckt, sieht man, wie überrascht ich war: Ich sehe aus wie E.T., ohne Hals. Es folgte ein halbes Jahr voller Interviews, in denen Loona und Gina-Lisa Lohfink sich als Pärchen inszenierten. Alles endete, als die Geschichte ein unsympathisches Eigenleben entwickelt hatte und Loona über den Kopf wuchs. Hast du Homophobie erfahren? Und meinst du, du hast einen Beitrag zur Toleranz weiblicher Homosexualität geleistet? Homophobie nicht direkt. Aber einige Leute meinten, die Sache habe mir geschadet. Das waren aber die gleichen, die sofort wissen wollten, wie es war. Und ja: Auf jeden Fall habe ich einen Beitrag geleistet, da stehe ich auch heute noch zu. Ich supporte jetzt zum Beispiel eine Frau-

ensportbekleidungsfirma, die von einem lesbischen Pärchen ins Leben gerufen wurde. Abgesehen davon komme ich aus Holland: alles easy – Peace und Love. Hast du Groupies? Wenn ja, wie waren deine Erfahrungen mit ihnen? Die Frage kam nicht von ungefähr: Kurz bevor das Interview begann, hatten wir einen Fan beobachten können. Dieser stand auf der Treppe zur Leipziger Oper, von deren höchster Stufe aus man den Backstagebreich, in dem Loona sich aufhielt, überblicken konnte. Immer wieder rief er ihren (Künstler-)Namen. In seinen Händen hielt er einen roten Aktenordner, dessen Inhalt sich, einmal zu Loonas Manager und Freund vorgelassen, als eine Sammlung von Zeitungsausschnitten, Internetausdrucken und Autogrammkarten entpuppte, die er Loona voller Stolz überreichen durfte. Ja, die habe ich. Ich nenne sie aber Freunde. Ich sehe die Arbeit in dem, was sie machen. Und ohne sie würde es mich ehrlicherweise nicht geben. Aber einer habr es mal geschafft, mich zu Hause anzurufen: Das war mir unheimlich. Ein anderer kam immer nach Konzerten zu mir und wollte Fotos machen. Das ist total okay, aber ich hatte das Gefühl, dass er immer etwas zu tief in Richtung meines Dekolletés zielte. Mein Freund wollte dem dann eine reinhauen. Ich meinte dann zu dem Fan, dass das uncool sei und nicht klargehe: Seitdem ist alles in Ordnung. Er macht jetzt super tolle Fanfotos, die er auch hochlädt. WWW.ZQZAUBERT.DE


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Was war deine dümmste Interviewfrage oder dein dümmstes Interview? Und warum ist es nicht dieses hier? Es ist definitiv nicht das hier. Ich fühle mich sehr wohl mit euch. Es dürfte überflüssig sein, zu erwähnen, dass wir uns noch nie wohler gefühlt hatten.

Vielleicht war es die Frage danach, warum ich keine deutschsprachigen Schlager mache. Dabei singe ich doch schon auf Türkisch, Französisch, Englisch, Spanisch, Deutsch und Arabisch. Was soll ich denn noch alles machen? Auf Türkisch? Wie stündest du eigentlich zu einem EU-Beitritt der Türkei? Dafür bin ich derzeit nicht. Die müssten mehr tun, um auf den gleichen Stand zu kommen. Genauso die letzten Beitrittsländer. Aber ehrlich gesagt, wieso eigentlich? Europa hat so viele unterschiedliche Kulturen und Identitäten: Das macht Europa aus, das finde ich schön. Auch diese Geldsache: Deutsche Mark zu Peseten – ich fand das Umtauschen immer geil. Außerdem geht es jetzt keineswegs allen besser, nur weil es die EU gibt. Deshalb finde ich Spanier- und Griechen-Bashing auch so schrecklich: Wegen ein paar ökonomischer Fehltritte in letzter Zeit werden die in diese Ecke gestellt. Was ist Europa für dich, was sind die Vorteile einer europäischen Integration? Das Thema interessiert euch, nicht wahr? Also: Europe rocks! Europa ist der tollste Kontinent der Welt. Ich finde aber, die Erweiterungen sollten jetzt ein Ende haben. Zu viel Angleichung ist nicht gut. Ich bin aber stolz GESELLSCHAFT

darauf, nicht nur Holländerin, Spanierin oder Deutsche zu sein, obwohl ich mich überall ein wenig heimisch fühle. So kann ich mir das Beste rauspicken, mal das Spanische “mañana, mañana”, mal die holländische oder die deutsche Ordnung. Allerdings finde ich es beschämend, was derzeit an den Küsten der EU passiert: Dass da Menschen sterben, ist einfach nur traurig. Und wenn ich sage, wir müssen da mehr tun, dann blicke ich auch auf Holland. Holland nimmt verhältnismäßig am wenigsten Flüchtlinge auf. Da schäme ich mich. Die Herzen voller Wahrheit endete das Interview. Wir ließen uns aber nicht lumpen sondern stattdessen noch ein paar Flaschen Bier aus dem Backstage-Kühlschrank mitgehen. Auch schossen wir die obligatorischen Fanfotos. Denn journalistischer Anspruch hin oder her: In erster Linie hatten wir uns soeben einen Kindheitstraum erfüllt. Und, liebe Leserinnen: Was kann jetzt noch kommen? Die ganze Geschichte auf: www.zqzaubert.de Und wer noch nicht spitz ist oder Loona nicht kennt: Ihre neue Single heißt “Caliente” und ist so heiß wie sie, der Tiburón oder die playa.


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! T A C . N A Y N Ist es ein Einhorn? Ist es ein Pegasus?

Torres, auch bekannt als @PRguitarman,

Nein, es ist Nyan-Cat. Das Wappentier des

ein Russisch Blau (eine Katzenrasse, nicht

Hipstertums verbindet Kleinkinder-Glitzer-

der Gemütszustand nach 19 Vodka)

träume mit Nerd-Langeweile und fliegt mit

Ursprünglich wurde das Kätzchen von

einer nervigen Melodie in Dauerschleife

Torres bei einem Charity-Zeichenevent

durchs Weltall. Das längste Nyan-Cat-

des Roten Kreuzes entworfen, um der

Dauerschleifenvideo ist zehn Stunden

Bitte sowohl nach Katzen als auch nach

lang. Das liegt aber nur daran, dass das

Pop-Tarts nachzugehen, indem er beide

der möglichen Maximallänge eines hoch-

kombinierte. Am selben Abend erstellte er

geladenen YouTube-Videos entspricht.

ein 8-Bit-GIF aus der Zeichnung als seinen

Wäre es möglich, einen unendlich langen

neuen Avatar. Kurze Zeit später landete

Loop von Nyan-Cat hochzuladen, um die

die Animation auf YouTube, woraufhin

Weltherrschaft an sich zu reißen, hätte das

es die Nutzerin @Sarajoon zusätzlich mit

mit Sicherheit schon jemand versucht!

einem Lied unterlegte, welches sie auf

Nyan-Cat selbst ist eine abgespacete

einer japanischen Videoplattform gefun-

Sciene-Fiction-Fusion einer regenbogen-

den hatte. Dabei handelte es sich um das

scheißenden Katze mit einer Kirsch-Pop-

berühmt-berüchtigte: “Nyanyanyanyanya-

Tart – eine amerikanische Süßigkeit, die

nyanyan!”, das auf Deutsch soviel bedeutet

tut, als sei sie ein mit Marmelade gefülltes

wie: „Miaumiaumiaumiaumiaumiaumiau!“.

Knäckebrot. Die Vorlage für die Katze war Marty, der mittlerweile verstorbene

Alia Lübben

Kater (R.I.P.) von Nyan-Cat-Schöpfer Chris DESSERT


GESELLSCHAFT


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DIGITALES KARMA FÜR ALLE TURNHALLE YOGAMATTE NICHT VERGESSEN Sarah Emminghaus hat ein Foto gepostet. Gestern um 07:49

Anonymität macht unfreundlich, aggressiv und irgendwie dumm. Der Eindruck entsteht jedenfalls im Netz. Dabei verbringen wir doch so viel Zeit dort. Denn auch digital gilt: Respekt bringt Karma-Punkte. Gefällt mir · Kommentieren

Sarah Emminghaus Im Internet sind Menschen dumm. Bei Kommentaren verstecken sie sich meist hinter der Anonymität; und auch auf Twitter – viele geben dort ihren richtigen Namen an – geht es ab: Was sich viele auf der Straße oder in einer Bar niemals zu sagen trauten, wird hier ungeniert heruntergetippt und gezwitschert. Eine problematische Äußerung, und der Shitstorm ist sicher; oft auch die Kündigung. Unzählige, man möchte fast sagen unendlich viele Kommentare und viele Möglichkeiten diese im Merkelschen Neuland zu teilen: Twitter, Facebook, Tumblr, Kommentarspalten. Und anders als Journalistinnen es (im Idealfall) mal gelernt haben, können viele Internetnutzerinnen nicht mit der Verantwortung umgehen, die die kaum beschränkte Möglichkeit der Meinungsäußerung mit sich bringt. 32 Min Gefällt mir

FOTO: SHUTTERSTOCK/ MALGORZATA KISTRYN, WIKIMEDIA COMMINS/ ENOC VT, APPLE

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Sarah Emminghaus gefällt Robert Hofmann. vor 2 Min Sarah Emminghaus hat Udo Lindenbergs Beitrag kommentiert „<3“ vor 5 Min Sarah Emminghaus hat Udo Lindenbergs Foto kommentiert „<3“ vor 6 Min Sarah Emminghaus spielt Farmville. vor 12 Min Udo Lindenberg hat Sarahs Beitrag kommentiert „Ich dich auch“ vor 18 Min Sarah Emminghaus hat Udo Lindenberg geschrieben „Miss you!“ vor 19 Min Sarah Emminghaus Informations- und Meinungshoheit im öffentlichen Raum gehörte mal zu einem Großteil den Medien. Dass das nicht mehr so ist, ist eine gute Entwicklung, denn Medien brauchen das Korrektiv der Leserinnen. Falsche Darstellungen oder Unwahrheiten müssen aufgedeckt werden, Journalistinnen sollen kritisiert werden. Aber die meisten Äußerungen im Netz sind einfach nur dumm, unreflektiert und hasserfüllt. Etwa weil die Leserinnen nicht verstehen, wie eine Redaktion organisiert ist, weil sie ihr Pegida-Weltbild nicht wiedergespiegelt sehen, oder weil sie schlichtweg Arschlöcher sind. Und was so ein Shitstorm mit der Psyche anstellen kann; dass ein solcher dem Mobbing nicht unähnlich ist, das vergessen die meisten. Die Netzfeministin und Buchautorin Anne Wizorek kennt sich damit nur zu gut aus. Vor fast einem Jahr erschien ihr Buch Weil ein #aufschrei nicht reicht — Für einen modernen Feminismus von heute und noch immer erhält sie Hasskommentare, Drohbriefe und unzählige Anfeindungen. Ähnliches berichtet die britische Feministin Laurie Penny – man braucht sich für einen Eindruck nur ihren Twitterfeed anzusehen. 27 Min Gefällt mir Sarah Emminghaus Danke, liebe Netiquette! Leider vergessen kommentierende Leserinnen auch zu oft, dass es eine Netiquette gibt. Sie denken, sie haben überall das Recht, sich zu äußern. Sie berufen sich auf Meinungsfreiheit und schreien: „ZENSUR!!!“ (Capslock und vielfache Satzzeichen sind beliebt in Kommentarspalten), sobald ihr Kommentar gelöscht wird. Aber guess what: Keine Redaktion muss Rassismus und Sexismus tolerieren. Ebenso wenig, dass Journalistinnen oder – egal wie fragwürdigen – Politikerinnen die Pest an den Hals oder gar der Tod gewünscht wird. Das würden im analogen Leben die wenigsten machen. Ernüchternd auch: Die Kommentarspalten, die der Leserin unter die Augen kommen, sind schon entschärft. Denn die richtig schlimmen Kommentare sind die, die gar nicht erst veröffentlicht werden. Ständig müssten sich sonst weibliche Journalistinnen anhören, sie seien offensichtlich untervögelt, sonst würden sie nicht so etwas schreiben; wie oft der Begriff „Lügenpresse“ fällt und wie oft Muslime nach dem Attentat auf Charlie Hebdo verbal angegriffen wurden – sieht niemand außer der armen Community-Management-Redakteurinnen. „Zensur!!!!“ – der Netiquette sei Dank. 24 Min Gefällt mir GESELLSCHAFT


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Sarah Emminghaus Was frisst eigentlich ein Troll? 26 Min Udo Lindenberg gefällt das. Sarah Emminghaus Mit all dem müssen die Social-Media-Redaktionen umgehen. Die gehören nicht nur zu Medienanstalten wie Zeitungen, Radio oder Fernsehen, sondern auch zu Unternehmen. Die Regel, die lange als golden galt, „Don’t feed the troll“ wird dabei heutzutage von vielen als gescheitert angesehen: Viele Redaktionen haben sich entschlossen zurückzuschießen. Selbst Stiftung Warentest gibt sich inzwischen lustig auf seiner Facebook-Seite. Vorreiterin hierfür war jedoch der „Die Welt“-Praktikant, der die kreativen Antworten der „Die Welt“-Social-Media-Menschen sammelt und auf Facebook veröffentlicht. Diese Regel verbietet es der Angegriffenen schließlich fast schon, sich zu wehren; nur der Täterin wird Platz gegeben sich auszudrücken. Manche Redaktion jedoch lässt gar keine Kommentare mehr zu, füttert keine Trolle. So verfährt die Süddeutsche. Eine Redakteurin stellt sich häufig auch die Frage, ob ein Kommentarbereich überhaupt einen Nutzen hat? Finden dort tatsächlich konstruktive Diskussionen statt? Tatsächlich scheint die Antwort darauf zu oft zu sein: „Nein, im Netz sind Menschen schlichtweg dumm und böse.” 21 Min Gefällt mir Sarah Emminghaus Nur: Warum? Warum verurteilen Redakteurinnen ihre Leserinnen so schnell, wie Leserinnen die Journalistinnen anfeinden? Obwohl die Digital Natives immer älter werden und auch ältere Generationen mit Social Media umzugehen wissen – die angebliche Anonymität verleitet zu Boshaftigkeit. Also sollten sich vielleicht alle mal an ihre digitalen Nasen fassen und auch im Netz ein bisschen respektvoller miteinander umgehen. Schließlich verbringt jede, Journalistin oder Nicht-Journalistin, ziemlich viel Zeit dort. 19 Min Gefällt mir

KARMA CHECKLIST FÜR ALLE PLUSPUNKTE

bonus Starter

MINUSPUNKTE

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S

A

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MEIN LEBEN ALS FILMSTAR

WIE MIR GEORGE CLOONEY EINMAL NICHT ZURÜCKZWINKERTE, ALS ICH MEIN SCHILLERNDES ICH GERADE ALS BEDEUTUNGSVOLLER KOMPARSE PRÄSENTIERTE. TEXT SÖREN MAAHS

Um 04:45 Uhr tänzele ich in Babelsberg ein. Die Kostümassistentin kommt und reicht mir den ungelüfteten Requisitentrödel der Filmfirma: eine in engen Schnürgamaschen steckende olivgrüne Wollhose und eine todschicke, farblich auf die Hose abgestimmte Jacke über einem kratzigen Wollhemd. Dazu einen Stahlhelm aus Plastik, einen Rucksack mit Gehänge und ein krasses Sturmgewehr. GESELLSCHAFT

Zu meinem Ungemach sehen mehrere hundert Männer aufs Haar genauso aus, wie soll man so auf der Leinwand meine einzigartig leuchtende Persönlichkeit vom minderwertigen Rest unterscheiden können? In Kaffeefahrtbussen bringt man uns zur „Location”, wie wir Filmerinnen sagen. Das „Set”, ein militärisches Zeltlager, ist rie-


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sig. Es gibt Angestellte, die nur für das „Blocking” zuständig sind, das heißt, sie müssen Parkplätze für die „Crew” freihalten. Mit so einem niederen Dienstgrad will ich mich nicht unterhalten, also esse ich erst einmal einen „Catering”. Das ist eine unter uns Filmleuten beliebte Spezialität, einer Käsesemmel nicht unähnlich.

Das Team und der Rest

Auf dem „Set” herrscht eine strikte Zweiklassengesellschaft: Das Filmteam da, die Komparsen dort. Das Filmteam – wahrscheinlich über 200 Leute – hat ein eigenes Zelt mit reichem Büffet und Kaffee aus so einer italienischen Maschine mit chromblitzendem Adler obendrauf. Die Komparsenkompanie hat auch ein eigenes Zelt, aber beschissenes Essen aus Trögen und Kaffee aus Plastiktanks. Die Führungsetage versucht uns nicht vorzumachen, wir seien kein austauschbares Material, das man nicht bedenkenlos verheizen könnte. Wie im echten Krieg. Mir dämmert, dass ich für die Filmemacherinnen in die gleiche Kategorie Abschaum gehöre wie der erbärmliche Rest: Ich bin indigniert und erwäge die Heimreise. Während das „Team” noch damit beschäftigt ist, die „Szene” vorzubereiten, sitzt die US Army müßig herum und wartet. Gegen zehn müssen wir alle irgendwo hinmarschieren, um dort in der Sonne neben miasmatisch ausdünstenden Dixieklos zwei weitere Stunden zu warten. Das schwer auf der Schulter wiegende Maschinengewehr darf ich niemals ablegen, nicht mal zum Pinkeln. Es gibt sogar mit Walkie-Talkie bewehrte Muskelbullen, deren einzige Aufgabe es ist, die des Replikawaffentragens überdrüssig gewordenen So-Als-Ob-Soldaten zum Weitertragen zu ermahnen. Aus Jux richte ich meine Gewehrmündung auf die Aufpasser und mache „Ratatatat” – aber nur, wenn sie gerade nicht gucken, denn sie sind ja viel größer und stärker als ich. WWW.ZQZAUBERT.DE


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Schließlich kommt der Filmtross angebraust, gut zwei Dutzend Leute: Kabelträgerinnen, Kabelträgerhelferinnen, Kabelträgerhelfershelferinnen und Best Boys und Best Boys’ Best Boys und so weiter. Die Schauspieler George Clooney, den wir alle nur George nennen, Bill Murray (Bill), Matt Damon (Matt) und alle anderen, die ich erst mal googeln müsste, bekommen wir nicht zu Gesicht. Der rangunterste Regieassistent trägt mir auf, gemeinsam mit fünf anderen auf und ab zu gehen, sobald der ranghöchste Regieassistent „Background” brüllt. Background, so sagt man uns, das seien wir. Das war nicht abgemacht! Ich fühle mich mehr so Foreground.

Virtuosität ohne Lungenkrebsrisiko An dieser Stelle sei erwähnt, dass das Herumlaufen meine ganze Virtuosität verlangt, denn das mit über 1000 Statisten etwas überforderte Komparsenbüro hatte nur noch Stiefel in Größe 45 für mich übrig. Clowneskes Watscheln in zu großen Schuhen ist jedoch verboten, wir sind schließlich im Krieg, da darf man nicht ulkig laufen. Dann brüllt die Regieassistenz „Cut” und guckt sich die Szene auf einem kleinen Bildschirm an. Das simulierte Lagerleben wirkt busy: 1000 Soldaten wuseln sinnlos herum. Der verschwommene olivfarbene Klecks, der ich bin, watschelt zum Glück unerkennbar im Hintergrund. „Reset” brüllt die Regieassistenz nun und alles geht von vorn los. Wir laufen zehn weitere Male hin und her und kommen dabei gut ins Schwitzen. Aufgesogen wird unser Schweiß von den Jacken, die wir nicht ablegen dürfen. Irgendwann wird ein pummeliger Soldat in der Sonne ohnmächtig, und als die Sanitäter ihn auf einer Bahre wegtragen, zeigen wir mit dem Finger auf ihn und lachen.

Die Kamera wird umgestellt. Diesmal sitze ich fünf Meter von George und Bill entfernt, die mich aber gar nicht beachten, als ich ihnen lustig zuzwinkere. Meine neue Aufgabe heißt „sitzen” und filterlose Lucky Strikes „rauchen”. Georges Rolle erklärt mit lauter Stimme, dass er irgend so einen Kirchturm auf keinen Fall in die Luft sprengen wird, und wir „drehen” auch diese „Szene” immer und immer wieder. Bei jeder „Aufnahme” muss ich mir eine neue Zigarette anstecken, was mir als Nichtraucher nicht sonderlich bekommt. Also hänge ich die Fluppen unangezündet in meinen Mundwinkeln, um auch ohne Lungenkrebsrisiko zu zeigen, was für ein lässiger Typ ich bin. George lobt mich nie für meine Darstellerkunst, dieser Kackarsch. Bevor ich schließe, sei euch versichert, dass ich, obwohl bald weltberühmt, Gott sei Dank und trotz allem, sehr natürlich geblieben bin. Ich bin immer noch: Euer lieber Sören GESELLSCHAFT



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z für a t e i d €

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E S O L N ME A N S DA ELN B B I R K

Ein Mann in Lederkostüm und Ra-

Empfindung bereits einen Namen gege-

benmaske streicht mit einem Pinsel sanft

ben und gedacht, du seist allein mit ihr?

über eine Melone. Er flüstert ihr zu, kramt

Tatsächlich kursiert das Phänomen

knisternd in einer Ärztinnentasche, hört

schon seit 2007 durch das Internet und

sie mit einem Stethoskop ab und klickt

trägt den Namen ASMR – Autonomous

mit Wäscheklammern. Dann trägt er

Sensory Meridian Response. Seitdem hat

Dinosaurierhandschuhe, massiert damit

sich eine regelrechte Community geformt

sanft die glatte Haut. Plötzlich zückt er

und unzählige selbsternannte ASMR-Künst-

ein Hackebeil und zerschlägt die Melone.

lerinnen säuseln, rascheln und kratzen was

Fühlst du es? Fühlst du dieses leise

das Zeug hält; immer mit dem Ziel, einen

Kribbeln, fühlst, wie es deinen Rücken

ASMR-Rausch bei den Fans auszulösen.

hinunterläuft und orgastisch durch deinen

Der Melonendoktor nennt sich Ephemeral

ganzen Körper zuckt? Glückselig verbleibst

Rift und will Melonen und die Welt durch

du in einem kleinen Rausch; du bist völlig

ASMR von ihren Leiden befreien. Zahlrei-

entspannt und fragst dich, was passiert

che Videos – eins absurder als das andere

ist … Der Plot des Videos kann es kaum

– gipfeln in der Therapie des Liebeskum-

gewesen sein. Willenlos machten dich

mers einer Ananas mit Brille. Uns ist klar:

eher die wispernden Geräusche: Bist du

Die Ananas fühlt dabei sicher nichts. Ein

vielleicht beim letzten Friseurinnenbesuch

Schicksal, das viele mit ihr teilen, wenn

in eine Trance gefallen; sehntest du das

es bei ihnen einfach nicht loskribbeln will.

leise, schabende Klicken der Schere und

Trotzdem ist es einen Versuch wert, oder?

das Herabfallen der Haarsträhnen voller Spannung herbei? Vielleicht hast du dieser

Rita Jordan DESSERT


DER GROSSE BESTATUNGSTEST Welche Beerdigung passt zu dir?

Du stirbst: vielleicht nicht heute, vielleicht aber doch. Vielleicht stirbst du im Schlaf, vielleicht beim Loona-Ritt. Ritterinnen sterben ebenso wie Bäuerinnen und Königinnen; auch Cersei stirbt – haha, Spoiler! Wenn es dann einmal mit dir vorbei ist, stellt sich dir die große Frage – oder auch nicht, du bist dann nämlich tot. Allein deshalb solltest du jetzt gleich gucken, wie es nach dem Tod mit dir weitergehen könnte und anschließend dein Testament anlegen. Wir helfen dir bei der Wahl der passenden Beisetzung. Frage Wie stehst du zum Thug-Life? Schon mal jemanden im Vorbeifahren erschossen? B Born to be a thug. Drive-bys sind mein Leben und wenn die Uzi knattert, fühle ich mich zu Hause. Schon deshalb, weil ich in meinem Auto wohne. D 2Pac schreibe ich jedenfalls mit einer 2. Das habe ich mal so gesehen. Nimm das, Homegirl. A Mittelschicht ahoi! Ich habe Boyz n the Hood gesehen und hasse die sozialen Ungerechtigkeiten in den USA genauso wie ich es liebe, meinen Lieblingsrapperinnen beim Schießen, Unterdrücken von Frauen und beim Rauben zuzuhören. Meine Pistole zeigt in die Luft. C Wenn ich ein Huhn mit jemandem zu rupfen habe, zücke ich den Degen und prügel damit auf meine Kontrahentinnen

PSYCHOTEST


ein. Ein Schmiss prangt in meinem Gesicht, um zu zeigen, wie hart ich bin. Heil meiner Verbindung! Frage Wenn du die Möglichkeit bekommst, für deine Ideale zu sterben, wie gehst du vor? A Alter, sie können mein Leben nehmen, aber niemals meine Freiheit. FREIHEIT! C Ich weiß jetzt, warum ihr weint. Aber das ist etwas, was ich niemals tun kann. Daumen hoch. D Naja, wenn all diese Momente wie Tränen im Regen vergessen sein werden, juckt doch kaum, oder? B I‘m still standin‘, huh! Fuck! Come on! Go ahead! I take your fuckin‘ bullet! Come on! I take your fuckin‘ bullet! You think you kill me with bullets? I take your fuckin‘ bullets! Go ahead! Frage Du bist ein Game of Thrones-Charakter. Geil, aber auch schade. Wann stirbst du? A Folge 9, Staffel 1. B Bis jetzt noch nicht. C Not today! D Im Norden. I’ll be back. Frage Nach dem Tod ist vor dem Tod, warum? B Noch nie sowas Dummes gehört. Tot ist tot und du gleich auch. A Weil der Burger so lecker ist. Schon mal Fried Chicken dazu probiert? C Weil ich immer wiederkomme. Eine Kakerlake ohne Gewissen, die ihre Eier in deinen Kopf legt. Ihhh! D Zombie Apocalypse, digga. Frage Warum liegt hier eigentlich Stroh rum? D Ja, warum? Häh? Was? C Warum hast’n du eine Maske auf? B Würdest du es auch zu dritt machen? Oder worauf bezog sich die Frage? A Bauer sucht Frau im Kuhstall. Nicht mal mehr süß. Frage Wie sehr hängst du eigentlich am Leben? B Bier, Junge! Hängt! D Variiert je nach der Zeit bis zur nächsten Prüfung. C Ich masturbiere mehrmals täglich. Wollt ihr mehr wissen? A Immer einmal mehr als du. Frage Bist du ein ernster Mensch? C Ich bin so ernst wie es das Leben erfordert. D Mir ist im Prinzip alles egal. Das ist gut und schlecht. Eigentlich beides. Ach, egal. B Ich lache viel, doch nur über andere. A Ich bin ein sehr melancholischer Mensch, doch verstecke das hinter meinem Lachen. Wie der Clown im Zirkus. Frage Was ist dein Lieblingselement? C Feuer A Wasser C Erde B Luft D Liebe ABCD Captain Planet Frage Mallorca oder Aprés-Ski? B Ich nehme alles mit, wo es Sangria aus Eimern gibt. A Ich nehme alles mit, wo Loona gespielt wird. C Ich nehme alles mit, was mir den Kick gibt, den deine Mutter so schmerzhaft vermissen lässt. D Ich antworte nicht auf geschlossene Fragen – na gut: Jein. ERGEBNIS Antwort A Shine bright like a diamond, like a diamond in the sky: In Japan extrem populär, hier noch im Kommen. Nach dem Tod wirst du erst verbrannt und dann zum Diamanten gepresst. Du wirst plötzlich mehr wert sein als zu Lebzeiten, du alte Geisteswissenschaftlerin. Diamonds are forever – and a girl’s best friend. Vielleicht reicht es sogar zum zentralen Bestandteil eines James Bond-Schurkenplans. Antwort B Du stehst auf bärtige Typen mit dickem Bizeps? Auf nach Walhalla. Dafür brauchst du im Grunde nicht mehr zu tun als zu sterben. Und das kommt nicht nur kostenlos und ohne Umstände: Du hast es bereits hinter dir, wenn die eigentliche Tat ansteht. Du gewitzte Füchsin, ey. Auf einem Scheiterhaufen tuckerst du auf den Bergsee und lässt dich von einem Brandpfeil in tausend Stücke brennen. Thor wartet schon mit Scarlett Johansson. Antwort C Du alte Skandalnudel lässt es dir nicht nehmen und sorgst sogar nach deinem Tod für einen Aufschrei. Zuerst lässt du dich zu Gunter von Hagens schicken und lieferst gleich ein Foto mit, wie du dein Leben verbracht hast – auf dem Klo! – mit der Bitte, dich genau so zu präparieren. Sei dir sicher, damit schaffst du es auf die Titelseite der Bild, der B.Z. und des Berliner Kuriers – und da hast du dich ja schon zu Lebzeiten extrem wohlgefühlt. Also: Play it again, Sam, just one last time. Antwort D Such dir heute noch dein Lieblingsgebirge aus. Leute, die Lieblingsgebirge haben, sind nämlich genau die richtige Zielgruppe für deine präferierte Bestattungsart. Es ist so langweilig wie einfach, wenn du deinen Sarg an eine Bergwand hauen lässt und zu warten beginnst. Für immer rumhängen, abgammeln, die Seele baumeln lassen: YOLO!

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Z WEI AUS Z WA NZI G TAUS END ALINA, BIOCHEMIE

WELCHES LIED LÄUFT BEI DEINER BEERDIGUNG?

DER BESTE SNACK?

Minor Swing – Django Reinhardt & Stéphane Grappelli

n Bütterken

UND WENN ALLE STRICKEN REISSEN?

Surf n Skatecamp im Paradies eröffnen

SO WIRST DU STERBEN

Siehe oben

DAS HÄTTE NICHT SEIN MÜSSEN

WER ODER WAS KÖNNTE RUHIG MAL ETWAS LOCKERER DAHERKOMMEN?

Die Erfindung der Leggings

Der Shorebreak

DURCH DIE NACHT MIT

DEINE LIEBLINGSFORMEL

Olli Schulz

l πάντα ῥεῖ – alles fließt

LIEBLINGS SONNENUNTERGANG?

LIEBLINGS VIDEOKASSETTE?

Dingle Peninsula

Das Dschungelbuch

IN WEN BIST DU HEIMLICH VERLIEBT?

WELCHE ERFINDUNG BRAUCHT DIE WELT?

Steve Urkel

3D-Burger-Drucker

WELCHES WORT BRINGST DU VON ZUHAUSE MIT?

UNTER DEINEM BETT LIEGT?

Bütterken

WG der Wollmäuse


Z WEI AUS Z WA NZI G TAUS END

J Ü R G E N , I N F O R M AT I K

WELCHES LIED LÄUFT BEI DEINER BEERDIGUNG?

Freddy Mercury: Living On My Own UND WENN ALLE STRICKEN REISSEN?

DER BESTE SNACK?

Nudeln mit Fleisch, wenig Kräutersoße SO WIRST DU STERBEN

Kann ich mich nicht mal mehr aufhängen

Als Märtyrer im Namen der Revolution

DAS HÄTTE NICHT SEIN MÜSSEN

WER ODER WAS KÖNNTE RUHIG MAL ETWAS LOCKERER DAHERKOMMEN?

Das letzte Album der Toten Hosen DURCH DIE NACHT MIT

Katniss Everdeen LIEBLINGS SONNENUNTERGANG?

Der, den ich nach einem Abend im Spartacus wieder verschlafe IN WEN BIST DU HEIMLICH VERLIEBT?

Die Prussian Fat Cats, besonders die eine mit den Rollschuhen WELCHES WORT BRINGST DU VON ZUHAUSE MIT?

Kartoffelmus

So mancher Polizist DEINE LIEBLINGSFORMEL

Kommunismus ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes LIEBLINGS VIDEOKASSETTE?

Free Willy WELCHE ERFINDUNG BRAUCHT DIE WELT?

Der Replikator aus Star Trek UNTER DEINEM BETT LIEGT?

Viel zu viel Müll



BYE, BYE

E T L L O WAS S DEN? NIE EN Katja Kuscheln. Florence Musik Weil sie meine Seele massiert. Robert A1 von Risa 10 Chilliwings mit Pommes sind immer zu viel und doch nie genug. Christopher Die Cats Being Jerks Video Compilation Katzen sind sowohl die Lustigsten als auch die Hinterhältigsten Geschöpfe auf Erden. Dafür liebe ich sie. Sarah Die Bauarbeiten vor meinem Fenster Täglich um 7 aufstehen ist super. Thomas Mad Max Fury Road. *sabber* Sarah Die Siesta Im Sommer und mit dem Sound einer Akustikgitarre im Hintergrund. Alex Samstage. Matti Sonntage. Fidélité Gute Laune. Rita Lakritzschnecken Weil der Zuckerschock davon die schönste Kindheitserinnerung ist. Friedrich Neugierde. Stephan Das Wachstum meines Haupthaars. Sören Return to Forever von Chick Corea Unfassbar schöne Platte, die genauso klingt, wie das Cover aussieht. Samuel Mein Eiskaffee Doppelter Espresso, Eiswürfel, Milch, Liebe, Unendlichkeit. Yana Der Abgabe-Countdown für meine Bachelorarbeit Was hab ich all die Monate getan?! Christoph Rarri „Rarri. Wir kommen im Rarri.“



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