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UHREN

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UMWELT

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UHRENMARKEN AUF UMWELTMISSION

text Yannick Nardin

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Laurent Ballesta konnte an der von Blancpain finanzierten Mission im polynesischen Fakarava-Atoll erstmals nachweisen, dass Riffhaie auf der Jagd zusammenarbeiten.

©Blancpain / Laurent Ballesta

Korallen schützen, in geheimnisvoller Tiefe forschen und Strände reinigen: Bei den Uhrenherstellern stehen die Zeiger auf Umweltengagement.

Es ist noch gar nicht so lange her, da hielten wir die Ozeane für unverwüstlich. Als könnten sie mit ein, zwei Wellen alles wegwaschen. Doch die Meere sind krank, schwer angeschlagen durch uns Menschen. Die Angst vor einer düsteren Zukunft weckt das kollektive Bewusstsein. Es ist fünf vor zwölf, das haben auch die Uhrenmarken begriffen. Sie setzen sich daher immer zahlreicher für ökologische Anliegen ein. Einige schützen mehrere Millionen Quadratkilometer, andere lancieren Mikroprojekte, doch jede noch so kleine Aktion ist ein Schritt in die richtige Richtung und ein willkommener Hoffnungsschimmer.

LEIBWÄCHTER

Müsste Neptun einen Bodyguard auswählen, wäre Rolex garantiert unter seinen Favoriten. Die Luxusmarke setzt sich schon lange für Umweltschutz ein und beteiligt sich finanziell an zahlreichen Meeresschutzprojekten. Wieviel sie sich ihr Engagement kosten lässt, verrät sie nicht, es dürfte aber eine stattliche Summe sein. Rolex unterstützt seit über vierzig Jahren die Our World-Underwater Scholarship Society und seit 1982 die Meeresforscherin und Umweltaktivistin Sylvia Earle. Zukunftsgerichtet bereitet Rolex derzeit gemeinsam mit der National Geographic Society drei Expeditionen zu den extremsten Regionen des Planeten vor. Dabei geht es darum, die Auswirkungen des menschlichen Handelns zu analysieren und die Gefahren der ökologischen Veränderungen zu bestimmen, um die Suche nach effizienten Lösungen voranzutreiben. Auch Blancpain liegt der Schutz der Meere am Herzen. Unter dem Patronat der Fifty Fathoms, die als erste moderne Taucheruhr gilt, leistet die Uhrenmarke beträchtliche finanzielle Unterstützung an mehrere wissenschaftliche Projekte. 2011 bis 2016 sponserte sie National Geographic und trug so massgeblich zum Schutz von 4,2 Millionen Quadratkilometern der Weltmeere bei. Blancpain beteiligt sich zudem an zahlreichen Sensibilisierungsprogrammen, engagiert sich im Rahmen des World Ocean Summit auf höchster politischer Ebene und unterstützt den Biologen, Taucher und Fotografen Laurent Ballesta. Dieser hat Ende letzten Jahres einen Monat in einer Druckkammer in 120 Meter Tiefe verbracht, wo er bisher unbekannte Daten über das Mittelmeer gesammelt hat.

MEERE IN NOT

Breguet und Ulysse Nardin haben sich den Schutz der Meere ebenfalls auf die Fahne geschrieben, Breguet als Partner der Stiftung Race for Water, die sich für sauberes Wasser stark macht, Ulysse Nardin als Sponsor von Dan Lenard, dem

Plastiksäcke sind für den Tod unzähliger Meerestiere verantwortlich. Schildkröten schlucken sie, weil sie die Säcke für Quallen halten. Mitbegründer der italienischen Jachtdesign-Firma Nuvolari-Lenard, der über den Atlantik segelt, um auf die Situation der Ozeane aufmerksam zu machen. Certina wiederum hat passend zum Markenlogo – eine Meeresschildkröte, die seit 1959 für die Widerstandsfähigkeit der Taucheruhren steht – mit der Sea Turtle Conservancy eine Partnerschaft geschlossen und spendet ihr einen Teil des Gewinns, den sie mit dem Verkauf der DS Action Diver Sea Turtle Conservancy 60th Anniversary erzielt. Mit der Spende wird die Ausstattung von Schildkröten mit Sendern finanziert. Auf der Website der Organisation kann übrigens der Weg einer Lederschildkröte namens Frankie live mitverfolgt werden.

MUSCHELN UND PLASTIK AN EINSAMEN STRÄNDEN

Bringt es tatsächlich etwas, seinen Abfall wegzuräumen? «Ja sicher!», antwortet die Non-Profit-Organisation Ocean Conservancy, die für saubere, gesunde Ozeane kämpft. Schliesslich gelangen pro Minute 15 Tonnen Plastik in die Ozeane. Breitling reinigt zusammen mit dem Surfstar und überzeugten Umweltschützer Kelly Slater Strände in Bali. Parallel zur finanziellen Unterstützung von Ocean Conservancy über die Superocean Limited Edition bietet Breitling neu 18 Armbänder aus Econyl© an. Sie werden aus wiederverwerteten Fischernetzen hergestellt und passen zu sämtlichen Modellen der Marke. Bei Panerai lautet die ökologische Gleichung: drei PET-Flaschen = ein Armband. Es schmückt die Panerai Submersible Mike Horn Edition mit ihrem Gehäuse aus EcoTitanium™. Als nächstes will die italienische Manufaktur eine ausschliesslich aus Recyclingmaterial gefertigte Uhr lancieren. Das Ergebnis wird in der Uhrenbranche bereits mit Spannung erwartet. Derweil gehen mehrere Jungunternehmen mit gutem Beispiel voran. Das Basler Startup Tide Ocean verwandelt Plastikabfall aus den Meeren in neue Produkte wie etwa Uhren und die französische Firma Awake verarbeitet für ihre Solaruhren Fischernetze zu Gehäusen und PET-Flaschen zu Armbändern. Ihr Engagement macht Sinn: Schwimmendes Fischermaterial ist – ebenso wie die unsäglichen Plastiksäcke – für das elendigliche Zugrundegehen unzähliger Meerestiere verantwortlich.

©Tide Ocean

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