lebens zeit
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enn’s Daniel Gredler macht, sieht es so einfach aus. Ins Wasser steigen, Schirm aufstellen, in die Schlaufen des Boards schlüpfen und schon saust er über die glitzernde Oberfläche des Achensees. Vom Ufer weg und in einer schnittigen Kurve wieder zurück. Dass es für Anfänger nicht ganz so einfach ist, das Kitesurfen zu erlernen, das weiß er aus eigener Erfahrung. Schließlich hat er sich’s ja selbst beigebracht. Anfang der 2000er-Jahre war der gebürtige Innsbrucker, der inzwischen mit seiner Frau und drei Kindern am Achensee wohnt, noch auf zwei Rädern unterwegs. Er fuhr Rennrad im Team von Scott-Latella. Oft führten ihn seine Trainingseinheiten an den Achensee, dabei entdeckte er eine in Tirol damals noch ziemlich neue Sportart: das Kitesurfen. Gredler fand es toll: „Ich habe gedacht, das muss ich auch ausprobieren.“ 2004 kaufte er eine Ausrüstung und brachte es sich bei: „Ich hab‘ den anderen viel zugeschaut, viel probiert.“ Seine Karriere als Radrennfahrer beendete er, reiste eine Weile in der Weltgeschichte herum und widmete sich schließlich ganz dem Kiten. Vorerst rein für sich, ehe er 2008 eine bereits bestehende Kite-Schule am Achensee übernahm. Seither gibt er das Wissen, das er sich erworben hat, in Kursen weiter.
Keine großen Sprünge Drei Tage – oder eigentlich Nachmittage – dauert ein solcher Kurs. Das ist die Zeit, die man benötigt, um das Gerät selbstständig zu beherrschen. Aber, so der 37-Jährige, man muss auch ehrlich sein: „Wirklich können tut man es nach drei Tagen noch nicht. Da muss man schon brav weiterüben.“ Von irgendwelchen Sprüngen und Kunststücken, wie man sie in coolen Videos sieht, ist da noch keine Rede. Bis es soweit ist, dauert es doch eine ganze Weile, weiß der Kite-Lehrer: „Springen kommt nach zwei bis drei Jahren.“
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„Wirklich können tut man es nach drei Tagen noch nicht. Da muss man schon brav weiterüben.“ DANIEL GRED L ER
Kiten am Achensee Prinzipiell ist das Kiten am gesamten Achensee erlaubt, allerdings gilt ein Sicherheitsabstand um die Personenschiffe und deren Anlegestellen und es gibt nur zwei Ein- und Ausstiegsstellen: an der Seeuferstraße und am Seespitz. Für eine KitesurfGenehmigung am Achensee muss unter Vorlage eines entsprechenden Schulungsnachweises ein registrierter Wimpel erworben werden. Monatsund Saisonkarten sind vor Ort im Welcome Center erhältlich.