AFA Architekturmagazin 02/2013

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AFA ARCHITEKTUR

MAGAZIN

Die Salzkathedrale von Zipaquirá

Architektonische ­Highlights auf Fuerteventura

Wie Bauwerke Orte verändern

Plötzlich alt – Erfahrungen mit dem Age Explorer

Das Phänomen Stararchitekt. Baukünstler oder Superstar

AFA 2013

4,90 E

www.afa-architekturmagazin.de

n° 02


Wohlfühlbeton Wohlfühlbeton Wohlfühlbeton Wohlfühlbeton Schalungen Schalungen für für makellose makellose Schalungen für makellose Schalungen Schalungen für für makellose makellose Sichtbetonsäulen Sichtbetonsäulen Sichtbetonsäulen Sichtbetonsäulen Sichtbetonsäulen

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Editorial Kosten sparen – Umwelt schonen – Energiewerte optimieren Oft stellt das Ziel von Bauherren einer energetischen Sanierung die unterschiedlichsten Herausforderungen an den Architekten. Besonders die Befürchtung der Kunden, die archi­ tektonischen, ästhetisch anvisierten Wünsche seien mit der praktischen, finanziellen Hinsicht einer energetischen Sanierung nicht zu vereinbaren, zeigen noch immer die weite Verbreitung dieses Ammenmärchens – trotz zahlreicher Förderprogramme in diesem Bereich. Wichtig in diesem Rahmen ist besonders eine detailliertere und vor allem verbreitete ­Aufklärung im Vorfeld. Ein größerer Umsetzungsumfang kann nur dann gewährleistet sein, sofern diese Thematik mehr in die Öffentlichkeit getragen wird und somit in den Köpfen der Bevölkerung ankommt. Dass diesem Sektor gegenwärtig noch zu wenig ­Aufmerksamkeit geschenkt wird, beweist der energetische Standard des Großteils des noch aus den 50er bis 70er-Jahren stammenden Gebäudebestandes, der vollkommen unvereinbar mit den gegenwärtigen Ansprüchen an eine umweltgerechte, kostengüns­ tige und dennoch individuelle Wohnumgebung ist. Dass im Zuge der energetischen Sanierung in den Bereichen Heizungstechnik, Warmwas­ ser- sowie Stromerzeugung bereits enorme Fortschritte gemacht worden sind, zeigte sich besonders auf der sehr erfolgreichen 2. AFA – Architektenveranstaltung & Messe im Tech­ nologiepark Köln. Deutlich wurde, dass verschiedene technische Maßnahmen im Rahmen eines umfassen­ den Sanierungsumfangs – besonders der buchstäblichen Eindämmung von Gebäudehül­ len hinsichtlich einer nahezu vollkommenen Beseitigung von Wärmeverlusten – enorme Energieeinsparungen erzeugt werden können. Somit gilt: Wer tatsächlich auf das Morgen Wert legt und in diesen Zeiten in energetische Sanierung investiert, der wird zukünftig doppelt profitieren. Verantwortlich sind neben den niedrigeren Energiekosten besonders auch die mit einer energetischen Sanierung verbundenen steigenden Immobilienwerte, die den Wert eines modernisierten, energie­ sparenden Bestandsgebäudes langfristig sichern. Eine bedeutende Aufgabe des Archi­ tekten ist in diesem Zusammenhang jedoch die um­fassende und detaillierte Aufklärung des Bauherrn und der Hinweis auf die Möglichkeit und besonders die Vorteile einer ener­ getischen Sanierung – getreu dem Motto: „Langfristig ist man nur erfolgreich, wenn man weiß, warum man erfolgreich ist.“ Rupert Lay In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen.

Herausgeber Dipl.-Ing. Architekt Frank Pawlak


Inhalt

Der Bilbao-Effekt: Wie Bauwerke Orte verändern  Seite 18

Die Salzkathedrale von Zipaquirá

Die sanfte Atlantik-Perle: Architekturreise Fuerteventura  Seite 26

4

Intergeo – Kongress zeigt Chancen im urbanen Raum Der Bilbao-Effekt: Wie Bauwerke Orte ändern

Hoher Fachkräftebedarf im Green-Building-Sektor Das Prinzip des ­ungewissen ­ Ausgangs, Architektenporträt: FF Architekten Ausstellungen

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Wettbewerbe

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Kühlen und Lüften mit Solarenergie

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Die sanfte ­ Atlantik-Perle Architekturreise: Fuerteventura

// Innovative Produkte Telekom Innovationspreis für mobile Arbeitsdokumention

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Schüco Schiebesystem ASS 77 PD

13

2 AFA | Architekturmagazin für Architekten

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Zeitmaschine im AstronautenLook

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Massiv-Holz-Maur® und Profil-Holz-Elemente

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Starchitects – mediale oder ­architektonische ­Auszeichnung?

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Gute Gründe für intelligente ­ Fotovoltaik-Lösungen

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Das Prinzip des ungewissen Ausgangs, Architektenporträt: FF Architekten, Berlin  Seite 8

Zeitmaschine im Astronauten-Look – Erfahrungen mit dem Age Explorer  Seite 14

// Brandschutz

Öl-Hybridheizung verwandelt A ­ ltbau in ein 3-Liter-Haus

14. EIPOS-Sachverständigentage ­ Brandschutz vom 25.–26.11.2013, Herbsttreffen der Brandschutzbranche in Dresden

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Neue Normen im Brandschutz

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// Gebäudeautomation

Europäische Zulassungen:

Neue Dimensionen für BrandschutzBeschichtungen im Stahlbau

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// Energetische Sanierung Nachlese der 2. AFA-Architektenveranstaltung & Messe „Energetische ­ Sanierung“ 40

RWE Zukunftshaus:

Fakten energetische ­Sanierung Dämmen mit Altglas? Eine ökologische Alternative zum Polystyrol in der ­Altbausanierung!

52

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46

Modernisierung zahlt sich aus:

Schritt für Schritt zum Energie-Plus-Haus

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Das Bad ist der Schlüssel

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Rund um Smart Home Intersolar Award 2013

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SmartHome Deutschland – Conferene 2013 in Ahaus

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// Innovative Produkte Schöner, besser, porenfrei – das preisgekrönte Schalrohr

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Sensor warnt vor zu großer Wasserlast auf dem Dach

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Automobile

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BMW Active Hybrid 3 Citroën DS5 HDi 165 Jeep Wrangler Black Edition Lexus IS F

Lexus LS 600h L Mitsubishi Outlander Toyota GT 86 Volvo XC 60 D5 AWD

Messen

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Bücher

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Ausblick und Impressum

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DIE Datenbank für Ausschreibungstexte • 525.000 kostenlose Ausschreibungstexte • über 300 Produkthersteller


á r i u q a p i Z n o v e l Die Salzkathedra umboldts

r von H e d n a x le A e rb E s a D

D

er deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt unternahm 1801 eine Forschungsreise nach Südamerika. Eines seiner Ziele war die Steinsalzgrube von Zipaquirá in Kolumbien. Zu diesem Zeitpunkt war dort noch kein Grubenbau angelegt, die Einwohner gewannen Salz aus dem Tagesschurf mit einfachsten, traditionell überlieferten Mitteln. Bereits die Urein­ wohner – das Volk der Muisca – gewann vor ca. 13.000 Jahren auf diese Art Salz, sowohl zum persönlichen Ver­ brauch als auch um Handel damit zu treiben. Das salz­ hadltige Gestein wurde mit Wasser gespült und die Sole wurde zur Salzgewinnung aufgekocht. Humboldt emp­ fahl damals aufgrund seiner geologischen Forschungs­ ergebnisse, Stollen in den Berghängen anzulegen, um die tieferliegenden reinen Salzkristalle zu fördern.

Als dort das Salz abgebaut war, überlegten sich die Kolumbianer eine Umnutzung der ausgeräumten Stollen. Bereits zu Beginn der Salzförderung unter Tage entstanden zahlreiche Hohlräume, einige von ihnen nutzten die gläubigen Bergarbeiter als Kapellen und fanden sich dort zu Gottesdiensten zusammen. Der Plan in den 1950er Jahren, in den stillgelegten Stollen ein Gotteshaus von weitaus größerer Dimen­ sion zu erschaffen, war daher zwar kühn, lag jedoch nicht allzu fern. Im Ergebnis entstand ein eindrucksvolles architekto­ nisches Projekt: Die Salzkathedrale von Zipaquirá. Lei­ der musste sie zu Beginn der 1990er Jahre wegen Einsturzgefahr geschlossen werden, die Sicherheit konnte für die bereits damals zahlreichen Besucher nicht mehr gewähr­ leistet werden. Doch die Minenarbeiter von Zipaquirá wiederholten die Erfolgsgeschichte und bauten im Zeitraum von 1989 bis 1995 eine zweite Kathedrale, nur 500 Meter weiter und etwas tiefer gelegen vom ursprünglichen Standort entfernt. Platz gab es genug, die dortige Mine gilt als das weltweit größte Steinsalzvor­ kommen. Aus einer Tiefe von bis zu 200 Metern sprengten, bohrten und transportier­ ten sie rund eine Viertelmillion Tonnen Salzgestein an die Erdoberfläche. Ein unterirdisches Volumen wurde ge­ schaffen, das dem Vergleich mit dem Kölner Dom durchaus standhält. Im Dezember 1995 eröffnete der dama­ lige Staatspräsident Ernesto Samper die neue, vollständig aus Salz beste­ hende „Catedral de Sal“ für die Öf­ fentlichkeit.

4 AFA | Architekturmagazin für Architekten


Die unterirdische Kathedrale befindet sich knapp 50 km nördlich von Bogotá auf einer Höhe von ca. 2700 Metern über dem Meeres­ spiegel in den Anden. Sie gilt heute als eine der wichtigsten touristischen sowie architekto­ nischen Attraktionen im ganzen Land. Über 14 Millionen Besucher aus aller Welt haben das Bauwerk bis heute besichtigt, 2007 wurde es zum ersten architektonischen Wunder Kolum­ biens erklärt. Das unterirdische Gotteshaus erstreckt sich über eine Fläche von ca. 8500 qm. Gelangt man durch die unterirdischen Gänge in die Nähe der Kathedrale, entfaltet sich verstärkt Salzgeruch, es ist kühl, die Höhenlage in den Anden und die hohe Luftfeuchtigkeit er­ schweren das Atmen. Doch bekannterweise wirkt gerade salzhaltige Luft gesundheitsför­ dernd auf die Atemwege. Beispielsweise für Asthma-Kranke werden bereits von den Ko­ lumbianern entsprechende therapeutische Konzepte in den dortigen unterirdischen Kammern angestrebt. Durch das unterirdi­ sche Tunnelsystem folgt man den dort dar­ gestellten 14 Stationen des Kreuzweges, die in der christlichen Religion das Leiden Christi von der Verurteilung durch Pontius

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Pilatus über die Kreuzigung bis zu seiner Grablegung sym­ bolisieren. Traditionell folgen gläubige Christen dem Kreuz­ weg betend, und in Andacht vor den jeweiligen Stationen verharrend. Insbesondere während der Osterwoche – der „Semana Santa“ – ist der Besucherandrang groß. Beginnend mit der Inschrift „INRI“, säumen des Weiteren Kreuze, Engel- und Madonnenstatuen den Weg. Reduzier­ tes, jedoch intensives Farbenspiel durchbricht die Dunkel­ heit und inszeniert die sakralen Objekte, eine mystische At­ mosphäre umfängt den Besucher. Gelangt man ans Ende des Kreuzweges, öffnet sich der Blick auf die dreischiffige Kathedrale. Die einzelnen Schiffe tragen Bezeichnungen: Geburt und Taufe, Leben und Tod sowie Auferstehung. Jedes von ihnen besitzt einen eigenen Altar. Die Vertikale dieser sakralen Bauform versinnbildlicht tradi­ tionell die mystische Gottsuche und die Frömmigkeit des Volkes: Höhe und Steilheit der Wände – die klassische Drei­ teilung der Kirchenschiffe – die im Grundriss die Form des Kreuzes abbildet. So auch hier in Zipaquirá. Das Mittelschiff hat eine Länge von ca.120 Metern, die bei­ den Seitenschiffe messen ca. 75 Meter. Auch die Kirchen­ schiffe sind mit Skulpturen geschmückt. Das Gewölbe ist

6 AFA | Architekturmagazin für Architekten

16 Meter hoch und wird von 4 riesigen Säulen gestützt, die die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes symbolisieren; jede von Ihnen mit einem Durchmesser von 10 Metern. Der optische Höhepunkt der Kathedrale ist das 16 Meter hohe Kreuz im Chor – ein ins Gestein geschlagener Hohl­ körper – der von innen ausgeleuchtet wird. Das gigantische Kreuz ist die dominierende Lichtquelle im Raum. Das stetige, leicht phosphoreszierende Leuchten unterstreicht die mys­ tischen Implikationen des sakralen Monuments. Selbstredend sind die tiefreligiösen Aspekte bei einem Besuch der „Catedral de Sal“ nicht wegzudenken. Das Salz selbst ist im biblischen Kontext fest verankert. „Ihr seid das Salz der Erde“, sagte demzufolge Jesus seinen Jüngern. Salz verhinderte, dass etwas verdarb und dieser Ausspruch ist als eine Botschaft zu verstehen, geistigem und moralischem Verfall entgegenzuwirken. Unabhängig vom persönlichen Verhältnis zur christlichen Kultur – mit der Salzkathedrale von Zipaquirá schufen die äußerst engagierten Bergleute, Ingenieure und Bildhauer ein außergewöhnliches Bauwerk. Autorin: Claudia Bassier


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14.05.2013 13:50:50

Hoher Fachkräftebedarf im Green-Building-Sektor WINGS bietet Fernstudium „Master Architektur und Umwelt“ an – mit Dozenten verschiedener Forschungsinstitute und Architekturbüros bundesweit

Die klima- und energiepolitischen Ziele 20-20-20 der Europäischen Union haben insbesondere für den Bausektor eine herausragende Bedeutung. Geplant ist unter anderem, bis 2020 den Energieverbrauch bestehender Gebäude deut­lich zu senken und bei Neubauten Niedrigstenergie-Standards einzuführen. Zudem werden zunehmend Nachweise über die Umweltverträglichkeit einer Gebäudeplanung eingefordert. Diese Entwicklung stellt zukünftig Architekten und Planer vor neue Aufgaben, die spezifisches Fachwissen erfordern. WINGS, das Fernstudienzentrum der Hochschule Wismar, bietet den berufsbegleitenden Fernstudiengang „Architektur und Umwelt“ an. Das berufsbegleitende Studium  Green Building: Für ­Umweltgerechtes ­Bauen ist spezifisch ausgebildetes ­Fach­personal notwendig.

ermöglicht Architekten, sich zusätzlich zum klassischen Architekturstudium die notwendigen Fachkenntnisse des nachhaltigen, ökologischen Planens und Bauens anzueignen“, sagt Prof. Martin Wollensak, der den Fernstudiengang leitet. Das Besondere: Ein erfahrenes Team von hochqualifizierten Wissenschaftlern und praktizierenden Architekten verschiedener deutscher Hochschulen und Forschungsinstitutionen – wie zum Beispiel Prof. Gerhard Hausladen von der TU München und der Gründer und Leiter Prof. Michael Braungart von EPEA Internationale Umweltforschung – bringen das aus nationalen und internationalen Projekten herausentwickelte Fachwissen in diesen interdisziplinären Studiengang ein. „Die interuniversitäre Ausrichtung bietet Studierenden die einmalige Chance, direkten Einblick in innovative und wissenschaftlich begleitete Projekte zu erhalten“, so Wollensak. Ein wichtiges Themengebiet ist die energieeffiziente Bauweise. „Das Einsparpotential bei Neu- und auch Altbauten ist enorm hoch“, so Wollensak. „Mit spezifischem Know-how qualifizierter Fachkräfte ist es möglich, den Energieverbrauch und damit auch die Nebenkosten langfristig deutlich zu senken.“ Zum Wintersemester 2013/14 können sich Interessierte noch bis zum 31. August 2013 für den „Master Architektur und Umwelt“ einschreiben.

Weitere Informationen unter www.wings-fernstudium.de AFA | Architekturmagazin für Architekten 7


/ / A rchitektenportr 채t

FF Architekten

Das Prinzip des ungewissen Ausgangs

8 AFA | Architekturmagazin f체r Architekten


D

as Prinzip des ungewissen Ausgangs ist eine Methodik der Projektentwicklung, die darauf fußt die Randbedingungen eines Projektes zu ermitteln und auf ihnen basierend eine Lösung zu erarbeiten. In der Lehre von O.  M.   Ungers werden systemanalytische Ansätze in den Entwurfsprozess integriert und mit dem Begriff der "Bindungen" eines Projektes besetzt. Hierbei lassen sich die Agierenden nicht auf eine feste Vorgehensweise ein, sondern handeln flexibel, passend zu der jeweiligen Art der Randbedingungen. Diese werden dadurch herausgestellt, dass man die überlagerten historischen, sozialen, ökonomischen und anderen relevanten Schichtungen des Bestandes analytisch erkennt, interpretiert und nutzbar macht. Ein Projekt wird hierbei – wie bei der russischen Holzpuppe „Matrioschka“ – aus seinen Schichtungen geschält und dem Betrachter in seiner Vielfältigkeit dargestellt.

Katharina Feldhusen und Ralf Fleckenstein von FF Architekten nutzen diese Herangehensweise, um sich der Aufgabe in konzeptionell-experimenteller Weise zu nähern – in enger Kooperation mit allen Projektbeteiligten. Die Ungewissheit des Ausgangs eines Projektes wird hierbei nicht als Mangel wahrgenommen, sondern vielmehr als Chance einer Ausdrucksform so viel Freiraum wie möglich zu geben. Das Prinzip der Matrioschka ist bei der Bearbeitung der Bibliothek in Luckenwalde nicht nur Ausdruck der Methodik sondern auch Organisationsstruktur des Bestandsgebäudes und seiner Randbedingungen. Die Stadt Luckenwalde – 50 Kilometer von Berlin gelegen – wurde in wilhelminischer Zeit an die Bahn angebunden und erlangte hierdurch industrielle Bedeutung in der Hut- und Tuchmacherei. Der Bezug zur Hauptstadt stellte eine wichtige Randbedingung für die Konzeption der Bibliothek in Luckenwalde dar. Die Deutsche Bahn hatte in Folge einer Nutzungsanalyse den Bahnhof zum Haltepunkt degradiert und damit eine städtebaulich kritische Lücke im Herzen der Stadt aufgetan. Der denkmalgeschützte und sanierungsbedürftige Bahnhof musste im Rahmen der Entwicklung des Bahnhofsareals einer neuen Nutzung zugeführt und städtebaulich reaktiviert werden. Hierbei durfte der Haltepunkt nicht eingeschränkt werden. Die Stadtbibliothek benötigte mehr Nutzfläche als das Bestandsgebäude zur Verfügung stellen konnte. Ein Anbau war notwendig.

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/ / A rchitektenportr ät mit Martina FF Architekten e rg A re di hachtelung he erb gewann eibung der Sc hr Den Wettbew sc rt er Fo nd ne hintereina Arge hatte ei steht aus drei ­Wronna. Die dsgebäude be an st gen des wilBe un as er D denen Zoni ie ausgearbeitet: ch rs ve e herdi m Teil wieder n Kuben, die se wurden zu geschachtelte ie D . t. en ld gä bi Anbau er nz Bahnhofs ab hrankartigen sc , helminischen en ren fo rb fa gs einen gold n Bewegun verschiedene n gestellt und um de um t, achsig gekipp tragen. Dieser ist zwei z Rechnung zu Bahnhofsplat n de um en m t, Platz ein Objek beschert dem s au nb t A ch s ni de e dsgebäud etallfassade r dem Bestan be Die goldene M nü ge ht te ge ts er s Platzes en uge fällt, ab ktivierung de welches ins A Durch diese A t. m im nn ei zu viel Raum ert. entifikationsw ein Ort mit Id alten, umes zu gest fentlichen Ra öf s de busng ru als Erweite thek am Kott ng der Biblio Eine Bibliothek ru te ei w thin Er ei d w zberg – nierung un r Stadtteil Kreu war bei der Sa ne rli Be er hes, D ac . s sozial schw ndungsfaktor rühmt und al ser Tor ein Bi be l gsge ie un zt er el iner Bevölk reller Schm – bietet mit se als multikultu t tig ch die rü r fü be l n Rahmen ftetes Vierte anspruchsvolle problembeha hr se n der i ne ei be t sbesondere eterogenitä dichte und H s zeigt sich in ie D . ger zi en ch kt je n Baupro s aus den se Umsetzung vo theksgebäude io bl gt Bi s lie ne ek ei nktbiblioth Sanierung oder Mittelpu energetischen lei tt rs ad lte St A r r rschiedene ufgabe eine Jahren. Die A r Anwohner ve fü t es or in rn re Le s d al äude – ldungs- un be, die das Geb auch darin, Bi ge in. Eine Aufga se zu n llen in der La ie fü hn er stufen und Et nicht mehr zu – es rt m ie m ip ra nz ltigen Prog itorium ko en dieses vielfä Medienrepos ng ru m de de or s nf au A u, der die den Mitteln war. Ein Umba hte, war mit oc m rm U ve h. n lic lle nkt zu erfü g nicht mög uneingeschrä che Sanierun tis , ge en er nn en kö e di tragen zu ket II für Konjunkturpa en Rechnung hm lle Ra ne n le tio el ep zi eine konz gen finan n Sanierung dem sehr en pekn strukturelle ge di en tw das Aufgabens no de wurde der ersonal wur sp ek th io bl Bi Mit dem vorgeschaltet:

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trum abgesteckt und bis in die Detailebene erörtert. So konnte ein Konzept entwickelt werden, in dem der bestehende Einraum mit Regalen und Leseplätzen durch Funktionszonen ersetzt wurde, die die Geschosse sinnvoll unterteilen und kleinere, aufeinander bezogene Einheiten aus Veranstaltungsräumen und Lesebereichen bilden. Eine besondere Aufenthaltsqualität wird dadurch erreicht, dass das Mobiliar nicht nur auf eine Nutzungskonstellation zugeschnitten ist, sondern eine freie Bespielung der jeweiligen Funktionszone erlaubt. Den Nutzern werden unkomplizierte und flexible Umstellungen ermöglicht, wodurch die Attraktivität für verschiedene Nutzergruppen zu verschiedenen Zeiten deutlich erhöht wird. In diesem Sinne entwickelt das Bibliotheksgebäude urbane Qualitäten, da es nicht nur eine spezifische Nutzergruppe anspricht, sondern vielen Bedürfnissen und Ansprüchen gerecht wird. Die Fassade des Sechzigerjahrebaus wurde durch lange Fensterbänder und ungedämmte Wandfelder bestimmt, die dem Auge keinen Fixpunkt boten. Indem der Fassade eine Ebene aus Profilbauglas vorgehängt wurde, konnte den Wandflächen eine dämmende Luftschicht vorgeschaltet werden. Die Fensterbänder wurden …

Lesen Sie den gesamten Artikel auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Architektenporträts“

Autor: Paul Mocanu

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// Ausstellungen // Louis Kahn – The Power of Architecture Vitra Design Museum, Weil am Rhein 22. Februar 2013 –11. August 2013

// HEIMsuchung – unsichere Räume in der Kunst der Gegenwart Kunstmuseum, Bonn 09. Mai 2013 – 25. August 2013

// Textile Architektur 2013 TIM, Staatliches Textil- & Industriemuseum, Augsburg 20. April 2013 – 06. Oktober 2013

// Henry van de Velde – ein Universalmuseum für Erfurt Angermuseum, Erfurt 05. Mai 2013 – 08. September 2013

// Think Global, Build Social! – Bauen für eine bessere Welt

// Der Blick von oben

Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt/Main 08. Juni 2013 – 01. September 2013

Centre Pompidou – Metz, Paris 17. Mai 2013 – 07. Oktober 2013

// Spiritualität & Sinnlichkeit – Kirchen und Kapellen in Bayern und Österreich seit 2000

// Thomas Florschütz – Assembly

Galerie der DG, Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst e. V., München 14. Juni 2013 – 02. August 2013 // Tomás Saraceno – In den Umlaufbahnen

Museum Wiesbaden 27. April 2013 – 08. September 2013 // Das neue Berlin – Internationale Entwürfe für Regierungsbauten und Botschaften seit 1990

K21, Düsseldorf 22. Juni 2013 – 07. September 2013

Berlinische Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur 22. Februar 2013 – 30. September 2013

// Schaustelle

// BOLLINGER + GROHMANN – Hinter den Kulissen

Architekturmuseum München Pinakothek der Moderne 14. April 2013 – 14. September 2013

Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt/Main 15. Juni 2013 –1. September 2013

// Torre David

// Eastern Promises – zeitgenössische Architektur und Raumproduktion in Ostasien

Informal Vertical Communities Aedes am Pfefferberg, Berlin 12. Juli 2013 –29. August 2013

MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst, Wien 05. Juni 2013 – 06. Oktober 2013

// Urlaub nach dem Fall

// Hauptsache Grau #2 Lebendiges Grau

Geschichte und Transformation sozialistischer Ferienanlagen an der kroatischen Adriaküste Neue Gesellschaft für Bildende Kunst e. V., Berlin 10. August 2013 – 01. September 2013

Mies van der Rohe Haus, Berlin 02. Juni 2013 –18. August 2013

// Rudy Riciotti – provenzialischer Architekt Cité de l’architecture et du patrimoine – Zentrum für Architektur und Kulturerbe, Paris 10. April 2013 – 08. September 2013 // URUK – 500 Jahre Megacity Pergamonmuseum, Berlin 10. April 2013 – 08. September 2013

12 AFA | Architekturmagazin für Architekten

// Uninhabitable Objects Behausungen zwischen Imagination und Realität Bündener Kunstmuseum Chur, Schweiz 01. Juni 2013 – 25. August 2013 // Kultur:Stadt Kulturbauten von Bilbao bis Zeche Zollverein Kunsthaus Graz 28. Juni 2013 –13. Oktober 2013


/ / I nnovative P rodukte

Telekom Innovationspreis für mobile Arbeitsdokumention Die Frankfurter SKILL Software überzeugte schon per smartem WebCRM die Baubranche, das mit Adressen, Kontakten, Chancen, Bauobjekten, Gewerken und Ausschreibungen den Verkauf unter­ stützt. SKILL entwickelte auch für Europas modernstes Büro THE SQUAIRE am Frankfurter Flughafen das effiziente Besucherleitsystem für Touch­ screens und Internet. Es wundert kaum, dass SKILL im Telekom Innovationspreis siegte. Ihre mobi­ le Arbeitsdokumentation für Bau, Technik und Energie überzeugte die Jury durch eminenten Nutzen, der von Anwendern mit über 30 % Zeitersparnis, mehr Rechtssicherheit und konsequenter Dokumentation benannt wird. Eine Web-Server-Applikation verwaltet alle Projekte, Mitarbeiter und Betei­ ligte und steuert per Synchronisation die Tablet-Apps der mobilen Mitarbei­ ter, weist ihnen Aufträge zu und sammelt diese wieder ein. Drei Innovationen revolutionieren die Arbeit: – Alle Änderungen, Leistungen bzw. Mängel werden in Fotos/Plänen ein­ deutig verortet und Bautagebuch geführt; – alle Unter­lagen ­stehen offline auf dem Tablet-PC auch im Keller bereit und – nach dem ­Datentransfer in die Zentrale werden Arbeitsberichte, Mängel­­ anzeigen oder Gut­achten auf Klick in Ihrer Berichtsvorlage ausgegeben.

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Erfahrungen mit dem Age Explorer

… alt

Ich fühle mich richtig knackig. Schon nach zwanzig Minuten scheint es mal hier und mal dort zu knacken, und ich spüre die Last der Jahre auf meinen Knochen. In zehn Minuten bin ich um 40 Jahre gealtert. Was sich nach einem spannenden Science-Fiction-Film anhört, ist tatsächlich Realität. Ich stecke in einem Alterserforschungsanzug, der mich auf Zeit altern lässt. Gewichte, Bandagen, besondere Handschuhe ­sowie ein Spezialvisier lassen mich die altersbedingten Einschränkungen des Körpers nachempfinden. Ich bin plötzlich 80 Jahre alt. Ich habe mir vorgenommen typische Alltagssituationen zu erleben. Für gewöhnlich denke ich nicht wei­ ter darüber nach, wenn ich mit dem Fahrrad zum Einkaufen fahre. Dann schwinge ich mich auf mein Rad und düse zum nächsten Supermarkt, um ein paar fehlende Nahrungsmittel einzukaufen. Meistens schaffe ich es dann noch schnell bis ein paar Freunde zu Besuch kommen oder meine Lieblingssendung im Fernsehen beginnt. Doch nun ist alles anders. Ich habe das Gefühl, dass „Älterwerden heißt, dass alles geschieht, was Du niemals für möglich gehalten hättest.“ Bereits auf dem Weg zum Fahrrad bemerke ich, dass meine Bewegungsabläufe nicht in gewohntem Maße möglich sind. Mein Gang, der sonst immer beschwingt und flink ist, hat sich nun zu mühsamen, unsicheren und schlurfenden Schritten geändert. Schuld daran sind 10 kg zusätzliches Gewicht des knallroten Anzugs, den ich trage, und der die Abnahme der Kraft im Alter simuliert. Das Visier des Helmes ahmt die Trübung der Linse nach, so dass der unruhig gemusterte Steinboden im Hausflur meine Augen irritiert und mir einen schwankenden Eindruck ver­ mittelt. Die Einschränkung des Koordinationsvermögens und mein plötzlich nachlassender Gleichge­ wichtssinn zeigen sich in meinem torkeligen Gang, von dem ich meine, dass er auf andere wirken müsste, als hätte ich zu tief ins Glas geschaut. Noch bevor ich richtig begonnen habe, merke ich – ich bin alt.

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„Wer [also selbst sehr] alt werden will, muss beizeiten damit anfangen.“ Als mein eigentliches Vorhaben nun endlich seinen Anfang nehmen soll und ich mich auf mein Fahr­ rad ‚schwingen‘ möchte, zeigt sich zynisch der Humor per se in dieser Situation. Das Schwingen wird zu ­einer langwierigen, beschwerlichen Tortur. Meine Knochen fühlen sich schwer und ungelenk an, als ich versuche auf das Fahrrad zu steigen. Die Fahrt auf dem Zweirad zeigt dann schon nach kürzester Zeit, dass ich deutlich weniger Leistung erbringe. Auch bemerke ich, dass diese sportliche Betätigung meine Herzfrequenz offenkundig früher ansteigen lässt und mein Herz-Kreislauf-System deutlich mehr belastet ist. Schon nach ein paar Minuten fühle ich mich wie nach einer halben Stunde Dauerlauf. Viel mehr be­ sorgt mich jedoch mein eingeschränktes Blickfeld, das das Resultat aus den sich an meinem Hals befindli­ chen Spezialmanschetten ist, und keine gewohnten Drehbewegungen des Kopfes zulässt. Geräusche von ande­ren Verkehrsteilnehmern und Fahrzeugen nehme ich durch die im Helm integrierten Gehördämpfer nur sehr dumpf wahr. Vielmehr ist es ein fernes Summen, das mich ein wenig panisch werden lässt. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich die Situation, in der ich mich befinde, im Griff habe und muss mich darauf verlassen, dass die Menschen um mich herum mehr Herr ihrer Sinne sind als ich es bin. Meine offensichtliche Unsicherheit lässt mich hoffen bald am Ziel angekommen zu sein. Buchstäblich eingetrudelt, mache ich mich zu Fuß auf den Weg in den Supermarkt und werde angeschaut als käme ich vom Mond. Mein Astronauten – Look macht sich deutlich bemerkbar und weckt Aufmerksamkeit in meinem Umfeld. Ich fühle mich allerdings alles andere als schwerelos. So bemerke ich meine nachgelas­ sene Fingerfertigkeit beim Griff ins Kühlregal. Zur enormen Kraftanstrengung wird, das Produkt mit den Spezialhandschuhen – die das nachlassende, taktile Empfinden simulieren – im obersten Regal zu greifen. Meine steifen Glieder schmerzen und die Aufdrucke auf der Verpackung sind kaum lesbar. Die Schrift ist viel zu klein und unleserlich. Fast möchte ich mich beschweren. Auch das Etikett erscheint mir in seltsam trüben Farben, denn meine Farbwahrnehmung wird von einem monotonen Gelbton überlagert.

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Als mich jemand bittet einen Schritt beiseite zu treten, um nach dem Produkt im Fach vor mir greifen zu können, reagiere ich zunächst nicht, da ich den Mann neben mir akustisch und optisch nicht wahrgenom­ men habe. Da ich für gewöhnlich sehr aufmerksam bin, bin ich nun über meine eigene sture, ignorant wirkende Art verärgert und beschämt. Ich weiß, würde ich nicht in dem Alterserforschungsanzug stecken, würde ich mir noch eine ganze Weile Gedanken über diese unangenehme Situation machen. Da ich mir unglücklicherweise zum Einkaufen die Supermarkt-Rush-Hour ausgesucht habe, stelle ich mich in der langen Menschenschlange an der Kasse an. Das Stehen macht sich sichtlich bemerkbar. Das Gewicht, das auf meinen Knochen lastet, scheint mit jeder Minute größer zu werden und ich habe es eilig zum Kassenband zu gelangen, um endlich meine Ware darauf platzieren zu können. Aus Gewohnheit habe ich natürlich nicht daran gedacht, im Vorfeld das Kleingeld zur Bezahlung aus meinem Portemon­ naie zu suchen. Als ich dann endlich vor der Kassiererin stehe, muss ich zunächst zwei Mal den Betrag er­ fragen, um danach hektisch im Münzenfach zu wühlen, um die passenden Geldstücke herauszunehmen. Aufgrund des nebeligen, unscharfen Schleiers vor meinen Augen kann ich das Kleingeld nicht richtig erkennen. Das Greifen nach den Münzen schmerzt in meinen simulierten Gichtfingern und das ZweiEuro-Stück entweicht meinem schwachen Griff, so dass es hinunterfällt. Zu meinem Glück bückt sich die Frau hinter mir danach, während ihr Mann die Augen verdreht und etwas Ungeduldiges vor sich hinmurmelt. Ich fühle mich unwohl und möchte den Super­ markt möglichst schnell verlassen. Dass dies so rasch nicht möglich ist, daran gewöhne ich mich langsam. Sofern ich diese Strapazen täglich auf mich nehmen müsste, kommt mir bei der Vor­ stellung dieses beschwerlichen Alltages … Autorin: Sabine Alvermann

Lesen Sie den gesamten Artikel auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Altersgerecht Bauen“ 16 AFA | Architekturmagazin für Architekten


Kongress und Fachmesse für Geodäsie, ­Geoinformation und Landmanagement

8.–10. Oktober in Essen

Kongress zeigt Chancen im urbanen Raum Innovation wird groß geschrieben – natürlich auch bei der 19. INTERGEO. Unter der Überschrift „Zukunft findet Stadt“ widmet sich der Kongress in diesem Jahr in zahlreichen Veranstaltungen Fragen zur Gestaltung und Entwicklung unserer Lebensräume. Ohne aktuelle und umfassende Geo­daten werden viele Entwicklungen und Prozesse nicht zu beantworten sein.

So gestalten die Gis-Verbände InGeoForum, GEOkomm

Datenerzeuger und Datenverarbeiter ebenso wie poli-

e. V., Runder Tisch GIS e. V. und GiN e. V. unter dem Stich-

tische Entscheider finden mit der INTERGEO 2013

wort „Geoinformation im Kontext der Energiewende“,

ihre Kommunikationsplattform und internationale Aus-

­einen ganztägigen Kongress-Themenzug. Die 2. Natio-

stellung, die zu breitem Gedankenaustausch anregt.

nale INSPIRE-Konferenz – INSPIRE kommunal – wird den

Kongress und Messe sind die Kristallisationspunkte, die

Themenkomplex kommunaler Daten in den Fokus rücken

­Fachanwendungen im Kontext moderner IT-Infrastruk­

und Fragen rund um die Nutzung von Geoinforma­

turen zum Gegenstand anregender Gespräche und

tionen in den verschiedenen Bereichen der Kommunen diskutieren. Mit Blick auf Galileo, dem europäischen ­Navigationssatellitensystem und

fachlicher Dis­kus­sionen machen. Ab dem 1. Juni besteht die Möglichkeit sich für den Kongress zu registrieren. Schnellentschlossene sichern sich bis zum 16. August

Ge­meinschafsprojekt der Euro-

2013 den Frühbucher­rabatt. Die An-

päischen Union (EU) und der

meldung erfolgt o ­ nline unter www.

Europäischen Weltraumorga-

intergeo.de/kongressanmeldung

nisation (ESA) wird das „Forum für Satellitennavigation – mo-

Über die INTERGEO

derne Lösungen für Ortung

Die INTERGEO ist die internationa-

und Kartographie“ Potenziale für die Zukunft aufzeigen. Auch Themen wie Open Data und Big Data und die dafür notwendigen ITInfrastrukturen werden in Foren und im direkten Austausch breiten Raum im Kongress

le Leitmesse für Geodäsie, Geoinformation

und

Landmanagement.

16.000 Fachbesucher aus 80 Ländern infor­mierten sich auf der jüngsten Kommunikationsplattform bei 525 Unternehmen aus 32 Ländern über die Innovationen der Branche.

einnehmen. Eröffnet werden die Kongresstage mit den

Der DVW e. V. – Gesellschaft für ­Geodäsie, Geoinfor­

Keynotes des ­ Nordrhein-Westfälischen Wirtschaftsminis-

mation und Landmanagement ist Veranstalter der

ters Garrelt Duin, dem Präsidenten der Leica Geosystems

­INTERGEO. Die 19. INTERGEO findet vom 8. bis 10. Ok-

AG, Dr.-Ing. Jürgen Dold, und Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult.

tober 2013 in Essen statt.Weitere Informationen stehen

Reiner Rummel, Leiter Institut für Astronomische und Physi-

für Sie ­online unter www.intergeo.de bereit.

kalische Geodäsie München.

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Jeder kennt es – das Guggenheim Museum in Bilbao von Frank O. Gehry. Doch ohne seine Wirkung auf die Strukturen der Stadt selbst wäre es nicht zu dem geworden, das es heute ist: das Beispiel und gleichzeitig Namensgeber des Bilbao-Effekts. Im Oktober 1997 eröffnet, gilt des Guggenheim Museum in Bilbao seither als Modell der katalysatorischen Wirkung eines Bauwerkes auf eine Stadt, wenn nicht sogar eine ganze Region. Der US-amerikanische Architekt Frank O. Gehry

schuf mit seiner metallischen Skulptur eine Sehenswürdigkeit, die einen großen Besucherandrang und folglich eine wirtschaftlich-kulturelle Aufwertung der Stadt generierte. Zugleich schuf er sich selbst mit dem Gebäude ein Denkmal

Wie Bauwerke Orte verändern

18 AFA | Architekturmagazin für Architekten


und manifestierte seine Bedeutung als Architekt. Ehemals Standort der Stahl- und Schiffsbauindustrie, entwickelte sich Bilbao in den 80er Jahren zu einem „Unort“: Hohe Arbeitslosigkeit, Rezension und Zukunftslosigkeit kennzeichneten die Stadt. Mit dem Guggenheim Museum, einem Ableger des Guggenheim Museums in New York, wurde eine Corporate Identity für eine ehemalige Industriemetropole im Wandel geschaffen. Die Stadt erfand sich neu – mutig und spektakulär. Einhergehend mit diesem Bauwerk wandelt sich auch die Stadtstruktur an sich. Der Bau einer neuen Metro sichert die Anbindung des Guggenheim-Museums an den Stadtkern, ein neuer Flughafen garantiert die internationale Vernetzung. Die Neugestaltung des innerstädtischen Flussufers zur Promenade und der Bau neuer Brücken wer-

ten die Bereiche des ehemaligen Industriehafens auf und schaffen Aufenthaltsqualitäten. Neue Wohn-, Freizeit- und Gewerbeanlagen in der Innenstadt und ein komplett neues Abwassersystem komplettieren das Paket eines auf Touristen und auf Sektoren der Technologie und Dienstleistung ausgerichteten Planungskonzepts. Auch hier warben Planer und Investoren Star-Architekten an. So entwarf Sir Norman Foster eine Vielzahl der Metrostationen, die „Fosteritos“, während Santiago Calatrava die Brücke „Zubizuri“ gestaltete. Philippe Starck baute das „La Alhóndiga“ – ein ehemaliges Weindepot – zu einem Kultur- und Sportzentrum um, Cesar Pelli entwarf die Skyscrapercity „Abandoibarra“ mit dem Gebäude „Torre Iberdrola“ und Zaha Hadid die neuen Wohnbezirke „Olebeaga“.

„Eine Architektur aber, die sich mit dem Ort auseinandersetzt und nicht nur mit einer abstrakten Summe von Menschen und Kaufkraft, hat auch dann Erfolg, wenn der ­Inhalt wegfällt oder sich ändert.“ Prof. Dr. Gert Kähler, Architekturpublizist in Hamburg

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Star-Architekten unter sich

Namen bekannter Architekten sowie spektakuläre, außergewöhnliche Gebäude scheinen für politische Verantwortliche, Planer und Investoren eine immer wichtigere Rolle zu spielen, wenn es darum geht, neue Bauwerke zu errichten. Vor allem wenn es sich um Kulturbauten handelt, scheint die Entwicklung einer architektonischen Ikone als Aufwertung der Stadt zentraler Motor der Projektentwicklung zu sein. Doch kann Architektur, können Architekturbilder, immer als Leitmedium der Stadtvermarktung gelingen? Lässt sich Kultur immer durch aufsehenerregende Bauwerke, die mediales Interesse generieren, verkaufen? ­Anders als altertümliche Architekturikonen wie beispielsweise die Pyramiden oder gotische Kirchen, haben gegenwärtige Bauwerke als Aushängeschilder einer Stadt oft keinen erkennbaren Bezug zu dieser. Sie entstehen nicht aus der lokalen Gesellschaft heraus, nützen dieser oder reflektieren sie, sondern richten ihre Wirkung auf Event, Tourismus und mediale Rezeption aus.

„Woran erkennt man, dass ein Gebäude zum Symbol geworden ist? Wenn man es in fünf Sekunden zeichnen kann, und jeder weiß, was es ist.“ Tom Wright, britischer Architekt

Luftschloss Bilbao-Effekt

Der Bezug zum Ort, die daraus entstehende Sinnhaftigkeit, wird beim Wettbewerb um Aufmerksamkeit, um Präsenz und Spektakel oft zurück gelassen. Was zählt ist der Mehrwert durch Touristen, nicht die Akzeptanz der Bevölkerung vor Ort. Immer mehr Metropolen und auch kleinere Städte wollen sich den Bilbao-­ Effekt zunutze machen – mit auffälligen Bauwerken Besucherdrang generieren. In immer schnellerer Abfolge entstehen diese Leuchtturmarchitekturen, die für mediale und touristische Aufmerksamkeit sorgen sollen. Doch die Bauwerke verlieren so ihre Nachhaltigkeit, ihre Beständigkeit. Sobald ein neueres Gebäude ­ mit mehr Extravaganz entsteht, wendet sich die Aufmerksamkeit wie ein Scheinwerfer auf dieses. Die bis dahin außergewöhnlichen Bauwerke verlieren ihre Extravaganz und werden normal.

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Wie kann es also gelingen, dass Bauwerke langfristig als Aushängeschild eines Ortes fungieren und sich der Bilbao-Effekt einstellt? Im Zuge der Diskussionen der neuen Bauten zur Fußball-WM in Südafrika sprach Wolfgang Maenning davon, dass der Bilbao-Effekt in Südafrika nicht erzielt werde könne. Als Begründung nannte er vier Prämissen, die für diesen zentral seien. Das Bauwerk müsse eine zentrale Lage (1) in der Umgebung von Gewässern (2) aufweisen und darüber hinaus architektonisch innovativ (3) und provokativ (4) sein. Nur so könne sich der gewünschte Effekt eines großen Besucherandrangs und eines strukturellen Wandels vollziehen. Ob diese vier Prämissen ausreichen, um eine Region durch ein Bauwerk aufzuwerten bleibt fraglich. Auch die Integration in ein stadtplanerisches und nachhaltiges Gesamtkonzept spielt sicherlich eine entscheidende Rolle.

Architekturikone oder Bilbao-Effekt?

Schon immer strebten Architekturen nach Signifikanz und Einzigartigkeit. Angefangen bei altertümlichen Kolossalbauten, ist dieser Wunsch auch in der gegenwärtigen Architektur erkenntlich. Dabei bleiben die Fragen nach den Beweggründen und dem Sinn dieser bestehen. Sind es ideelle, weltanschauliche, strukturpolitische oder marketingstrategische Antriebe? Es gibt eine Vielzahl von Bauwerken, die mittlerweile Aushängeschild ihrer Stadt oder sogar des Landes sind. Heißt dies gleichsam, dass der Bilbao-Effekt dort stattgefunden hat? Hat sich die Region von strukturschwach zu prosperierend gewandelt? Kann der Bilbao-Effekt auf jede Architekturikone der heutigen Zeit übertragen werden? Die Oper in Sydney oder das Burj al Arab in Dubai – aber auch der Eiffelturm in ­Paris und das Kolosseum in Rom – sind Wahrzeichen ihrer Stadt. … Autorin: Lisa Pusch

Autor/Fotograf: Phillipp Maiwald

Nachhaltig spektakulär?

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// Wettbewerbe 3. Internationaler HAWA Student Award 2014 Zuhause auf Zeit Abgabetermin: 31.10.2013 | Thalwil, Schweiz Der anonyme Wettbewerb soll Lösungsmöglichkeiten für den Neubau von Wohnraum für Studierende aufzeigen. Die Konzepte sollen folgende Ziele erfüllen: • zeitgemäßes, innovatives Wohnen für Studierende • modulare Konzeptvorschläge • eine qualitativ hochstehende Lösung

Egon Eiermann – Preis 2013 SMART SKIN – Ein Haus der Materialforschung Abgabetermin: 26.08.2013 | Stuttgart Der 10. Egon-Eiermann-Preis steht unter dem Motto „Smart Skin – Ein Haus der Materialforschung” Die Aufgabe besteht darin, ein Haus zu entwerfen, in dem Wand- und Dachaufbauten für eine energieeffiziente Gebäudehülle entwickelt werden. Den Architekten stehen viele Komponenten im Bauwesen zur Verfügung. Die Herausforderung des Egon-Eiermann-Preises 2013 ist es, der Gebäudehülle der Zukunft einen adäquaten Ausdruck zu verleihen. Neben der zweckmäßigen Technologie steht also vor allem die kreative ­Gestaltung im Mittelpunkt. Teilnehmen können alle Architekturstudenten und Architekten, deren Bachelor-/Masterabschluss nicht länger als zwei Jahre zurückliegt.

Wolfsburger Koller – Preis Abgabetermin: Mitte September | Wolfsburg Mit dem „Wolfsburger Koller-Preis“ hat die Stadt Wolfsburg einen neuen studentischen Förderpreis geschaffen. Als Ideenpreis zu den Themen „Stadt, Raum und Geschichte“ wurde die Auszeichnung im Jahr 2007 ins Leben gerufen und soll künftig in jedem Jahr vergeben werden. Zulassen sind Studentenprojekte, die sich mit Wolfsburg beschäftigen in den Fachrichtungen Städtebau, Architektur, Landschaftsplanung oder Denkmalpflege. Zusätzlich sind Einreichungen aus dem Fachgebiet Freie Kunst möglich. Mit der Preisvergabe will die Stadt Wolfsburg kreative Ideen und Planungsansätze fördern, die sich mit Wolfsburg als heraus­ ragende Stadtneugründung des 20. Jahrhunderts und als Stadtlandschaft mit herausragenden Solitärbauten beschäftigen. Stadtbaurätin Monika Thomas hat das neue Preisverfahren initiiert: „Eine Vielzahl von Studienprojekten – Gebäudeentwürfe, Stadt- und Landschaftsplanungen und historische Untersuchungen – resultiert in jedem Jahr aus der Beschäftigung mit Wolfsburg. Häufig liefern Stadtarchiv, Stadtplanung und Forum Architektur der Stadt Wolfsburg Pläne, Daten und Informationen. Nun möchten wir auch den Ergebnissen der Studienprojekte mehr Öffentlichkeit geben.“ Die Ausschreibung erfolgt jeweils Ende Januar. Der Abgabeschluss liegt Mitte September. Die Gewinner des „Wolfsburger Koller-Preis“ werden im Rahmen der offiziellen Preisverleihung im Alvar-Aalto-Kulturhaus Wolfsburg Mitte November bekannt gegeben. Zur Preisübergabe durch Oberbürgermeister Rolf Schnellecke und Stadtbaurätin Monika Thomas lädt Sie die Stadt Wolfsburg herzlich ein.

8. Doka Studentenwettbewerb Abgabetermin: 31.08.2013 | Amstetten, Österreich Anhand eines Neubaus einer Studentenwohnanlage in zentraler Innenstadtlage werden Sie in diesem Wett­bewerb Angebotskalkulation, Baustelleneinrichtung, Bauablaufplanung und Schalungsplanung realitätsnah ausführen – tägliche Arbeit der Ingenieure in einem Bauunternehmen. Die Detailplanung eines Sichtbetonbauteils vermittelt den aktuellen Stand der Schalungstechnik und gibt der Aufgabenstellung hohen Praxisbezug.


Kühlen und Lüften mit Solarenergie Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach um mit Sonnenenergie ökologischen Strom zu erzeugen ist keine Seltenheit und gehört fast schon zum guten Ton. Der Einsatz von Solarmodulen um die Warmwasserbereitung zu unterstützen und die Heizungsanlage r­egenerativ zu optimieren – sei es als Flachoder Röhrenkollektor – ist selbstverständlich. Da liegt die Vermutung nahe, dass damit noch längst nicht das Ende der Solartechnik erreicht ist. Aber lüften und sogar kühlen mit solarer Energie? Das klingt zunächst nach einem ­Widerspruch in sich, ist jedoch schon gängige Praxis, wie sich im ­folgenden herausstellen wird.

Für eine solare Lüftung macht man sich in sogenannten Solarluftkollektoren dasselbe Prinzip zunut­ ze, was schon bei Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung eingesetzt wird. Vereinfacht beschrie­ ben wird Wasser durch ein Kreislaufsystem geführt und über eine Absorberfläche, dem Kollektor, der Sonnenstrahlung ausgesetzt. Dadurch erwärmt sich das Wasser und kann anschließend in einen Solarspeicher eingespeist werden, wo es über eine Leitungsspirale indirekt das Nutzwasser erwärmt. Das Wasser was in diesem Falle durch den Absorber fließt, befindet sich in einem g ­ eschlossenen Kreislauf und dient lediglich als Trägermaterial. Durch verschiedene Zusätze von Frostschutzmitteln o. ä. ist das Wasser aus dem Kollektorkreislauf daher nicht direkt als Nutzwasser zu gebrauchen, son­ dern gibt die Wärme indirekt an das Brauchwasser weiter. Bei einem Solarluftkollektor wird mehr oder weniger das Trägermaterial „Wasser“ durch das Träger­ mate­rial „Luft“ ersetzt. Der große Vorteil von Luft gegenüber Wasser ist, dass Luft weder einfrieren noch kochen kann. Zum einen werden dadurch mögliche Schäden an den Absorbern vermieden, zum anderen kann die gefilterte und erwärmte Außenluft direkt über eine gedämmte Leitung mit Hilfe eines Ventilators in das Gebäude geleitet werden. Ein zusätz­licher Kreislauf wie bei der Warm­ wasserbereitung entfällt, womit die Übergabeverluste minimiert und somit die Effizienz einer sol­ chen Anlage deutlich verbessert werden kann.

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Bei sogenannten autarken Anlagen kann zusätzlich der benötigte Hilfsstrom für die Betreibung des Ventilators durch ein integriertes Photovoltaikmodul erzeugt werden, so dass keine fossil erzeugte Hilfsenergie zur Betreibung benötigt wird. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Trägermaterial Wasser ist die Reaktionszeit. Luft lässt sich viel schneller erwärmen und kann daher schon eine geringe solare Einstrahlung optimal ausnutzen. In Kombination mit einem Wärmetauscher kann die erwärmte Luft auch zur Erwärmung eines Speichermediums (z. B. Wasser, Stein) eingesetzt werden. Somit ist sogar eine Speicherung der nicht genutzten Wärme möglich. Ein Raumthermostat misst die Raumtemperatur und regelt die gewünschte Zuluftzufuhr. Obwohl bisher der Einsatz solcher Luftkollektoren noch relativ unbekannt ist, wird der Einsatz vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Marktanreizprogramm mit zur Zeit 90,– EUR/m² Bruttokollektorfläche gefördert. Auch im Programm Nr. 271/281 „Erneuerbare Energien – Premium“ stellt die KfW zinsgünstige Darlehen ab 1,15 % eff. p. a. zur Verfügung. Obwohl es paradox klingt, ist auch eine solare Kühlung möglich. Bei näherer Betrachtung macht dies durchaus auch Sinn; denn eine Kühlung ist beizeiten hauptsächlich im Sommer bei hohen Temperaturen notwendig. Was läge da näher als die sowieso anfallende solare Strahlung als Energieträger zur Kälteerzeugung einzusetzen?! Grundsätzlich unterscheidet man zwei Systeme zur solaren Kälteerzeugung:

 thermische Kälteerzeugung  elektrische Kälteerzeugung Das Prinzip zur thermischen Kälteerzeugung funktioniert ähnlich dem des menschlichen Körpers. Im Sommer, wenn es heiß ist, fangen wir an zu schwitzen. Die entstandene Flüssigkeit, der Schweiß, verdunstet an der Hautoberfläche und erzeugt – über die zur Verdunstung benötigte Wärmeenergie – Kälte. Das nennt man „Verdunstungskälte“. Um zu schwitzen führen wir dem menschlichen ­Organismus Flüssigkeit durch Trinken wieder hinzu, so dass ein geschlossener Kreislauf entsteht. Die Nutzung von Wärme zur Produktion von Kälte ist daher ein ganz natürlicher Vorgang und gar nicht so absurd, wie es zunächst klingt. Auf eine solare Kühlung übertragen bedeutet dies, dass zunächst über die solare Einstrahlung Flüssigkeit erwärmt wird, bis sie verdampft und dadurch Kälteenergie freisetzt. Um einen möglichst niedrigen Verdampfungspunkt zu e­ rreichen, wird ein Vakuum hergestellt in dem Wasser bereits bei viel niedrigeren Temperaturen verdunstet. Über e ­ inen Wärmetauscher wird diese Kälte an einen Wasserkreislauf indirekt weitergegeben und kann – beispielsweise über Leitungssystem ähnlich einer Fußbodenheizung – zum Kühlen benutzt werden. Um einen Kreislauf herzustellen, muss nun

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der entstandene Wasserdampf in seine ursprüngliche flüssige Form zurückgebracht werden. Hierbei bedient man sich der Adsorbtion, also der Bereitschaft eines Stoffes Wasser aufzunehmen. Ein geeignetes Material sind dafür häufig hygroskopische Zeolith-Kristalle. Diese nehmen den Wasserdampf auf und binden damit das Wasser. Das gebundene Wasser in den Zeolith-Kristallen wird mithilfe der solaren Strahlung getrocknet und setzt wiederum heißen Wasserdampf frei, der über einen Luftkühler im Schatten auf die Umgebungstemperatur abgekühlt wird und wieder zu flüssigem Wasser kondensiert. Somit kann der Kreislauf von vorne beginnen. Alternativ kann auch eine herkömmliche Klimaanlage mit solarem Strom aus einer Photovoltaikanlage betrieben wer­den. Das bezeichnet man als elektrische Kälteerzeugung. Vorteil dieser Anlagentechnik ist die Nachrüstungsmöglichkeit von bestehenden Anlagen. Hinzu kommt, dass beide Anlagen unabhängig voneinander betrieben werden können. Bei einer thermisch betriebenen Anlage ist dagegen eine Nachrüstung nur mit einem erheblich höheren Aufwand möglich. Dafür sind die thermischen Anlagen durch die thermodynamische Ausnutzung von Speichermedien weitaus effektiver als die elektrisch betriebenen Systeme. Diese produzieren über die Umwandlungen von thermischer in elektrische Energie viele Verluste, so dass häufig noch ein zusätz­ liches Kältemittel benötigt wird. Ein weiterer Vorteil ist die handlichere Größe einer elektrisch betriebenen gegenüber einer thermisch betriebenen Anlage. Im Zeitalter der erneuerbaren Energien ist die solare Energiegewinnung nicht mehr wegzudenken. Bedenkt man jedoch die Möglichkeiten und die tatsächlich eingesetzten Technologien zur regenerativen Energiegewinnung über solare Strahlung zeigt sich, dass das Potenzial noch lange nicht ausgereizt ist. Daher sollte es sowohl für Bauherren als auch für Planer erstrebenswert sein über den Tellerrand hinaus zu schauen und zunehmend auch weitere innovative Nutzungsmöglichkeiten, wie die solare Kälteerzeugung oder die solare Lüftung, in Betracht zu ziehen. Mag der Investitionsaufwand zunächst auch etwas höher erscheinen, doch: Die nächste Rechnung ihres Energieversorgers kommt bestimmt. Autorin: Dipl.-Ing. (FH) Arch. Sarah Zietek

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/ / A r c hitektu r r eise : fue r teventu r a

Die Sanfte Atlantik-Perle Als zweitgrößte und östlichste Insel der Kanaren liegt Fuerteventura im Atlantischen Ozean an der Küste zum afrikanischen Kontinent. Anders als oft assoziiert, hat sie weitaus mehr zu bieten als ihre karge, schwarzsandige Vulkanlandschaft. Historisch und kulturell beeinflusst wurde Fuerteventura maßgeblich durch die spanische Eroberung Anfang des 15. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit wurde die Insel der spanischen Krone unterstellt und galt ab diesem Zeitpunkt als ­Kolonialgebiet. Noch heute findet man Anzeichen auf Fuerteventura aus der Zeit als es als spanischer Herrschaftsbesitz galt. So geht die einstige Hauptstadt Betancuria auf den Namen des Eroberers zurück. Neben dem von Franziskanern gegründeten Kloster San Buenaventura entstanden dort die ersten Siedlungen auf der Insel.

Diese ursprüngliche Bebauung befand sich besonders im Landesinneren. Da sich die Produktion Fuerteventuras in diesen Zeiten hauptsächlich auf Vieh- und Landwirtschaft und weniger auf Fischfang und Handel bezog, lebten die Bewohner der Insel überwiegend in naher Umgebung zu den Bergen im Hinterland, wo sich auch heute noch der überwiegende Teil der historischen Städte vorfindet. Durch die Tourismuswelle der 70er- Jahre änderte sich diese Situation jedoch deutlich. Während das Inselinnere für Url­ auber weniger von Interesse war, wurden die Küsten und ­Hafenstädte fokussiert und Fuerteventura als AussteigerInsel bekannt. Heute zeigt sich Fuerteventura jedoch architektonisch als charmantes Zusammenspiel aus ihrer spanischen Kolonialvergangenheit und der modernen Zeit inmitten einer verblüffenden zerklüfteten Landschaft mit sanften Hügeln und kilometerlangen, goldgelben Sandstränden.

Bizarr erscheint der Leucht­ turm Faro Punta de la ­Entallada in Las Playitas

Windiges Wahrzeichen: Die ‚Molinos‘ im Centro de los Molinos in Tiscamanita

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Bezauberndes Kleinod an der Südspitze: Morro Jable


Besonders sehenswert ist die ehemalige Hauptstadt Betan­ curia, die eingebettet in dem gleichnamigen Naturpark liegt und in der sich die Ursprünge der Insel erkennen lassen. Die beeindruckende aus dem 15. Jahrhundert stammende Kir­ che Nuestra Señora de la Concepción war ursprünglich als Wehrbau konzipiert. Auffällig ist die durch helle Vulkansteine betonte Fassade im Renaissancestil. Während Santa María, so wie sie von den Einheimischen kurz genannt wird, in ihrer äußeren Erscheinung eher schlicht und zurückhaltend wirkt, ist ihr Raumeindruck innen überwälti­ gend. Durch die hohen Arkaden zwischen Mittelschiff und Seitenschiffen erhält Nuestra Señora de la Concepcion einen

leichten, luftigen Hallencharakter. Schmuckstück ist der baro­ cke, üppig mit Schnitzwerk, Ornamenten und Farben verzier­ te Hochaltar aus dem Jahre 1684. Unweit der Kirche gelegen befindet sich das älteste erhaltene Gebäude der gesamten Kanaren. Das Bürgerhaus Casa Santa María stammt aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts und beherbergt neben einem Restaurant ein Museum für traditionelle Webtechnik. Ebenfalls an der Westküste – auf dem Berg Tegu zwischen Betancuria und dem Valle de Santa Inés gelegen – zeigt sich das 1997 nach den Plänen des kanarischen Architekten César Manrique (1919–1992) erbaute Aussichtsrestaurant … Autorin: Sabine Alvermann

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AFA | Architekturmagazin für Architekten 27


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Massiv-Holz-Maur® und Profil-Holz-Elemente Baustoffe ohne Leim, Chemie und Folien und doch warm, ökologisch und gesund. Massiv-Holz-Mauer® Häuser entstehen überwiegend im Herstellungs­ betrieb. Genau nach den Plänen des Architekten werden die benötigten Bauteile auf Spezialmaschinen zugeschnitten. An die Baustelle geliefert werden nur komplett vorbereitete ­massive Wandelemente mit allen Fenster- und Türausschnitten. Die Elemente werden auf der vorbereiteten Bodenplatte oder dem fertigen Kellergeschoß aufgesetzt und durch feste Verschraubungen sicher verbunden. Aufgrund der festen und sicheren Eigenschaften des Massiv-Holz-Mauer® Werkstoffs sind auch ausgefallene Bauformen und mehrgeschossige Häuser zu realisieren. Die Bauzeit verkürzt sich durch den hohen Grad der Vorfertigung. Trocknungszeiten, wie bei nass verarbeiteten Massivbaustoffen, sind nicht einzuhalten. Nach Baufertigstellung können die Bewohner oder Nutzer eines Massiv-Holz-Mauer® Gebäudes daher schneller einziehen und wohnen von Anfang an in einem trockenen und angenehmen Raumklima. Gestaltungsfreiheit von der Bauform bis zum Wand­abschluss Innenausbau und Fassade können in vielerlei Varianten gestaltet ­werden. Mineralische Putze vertragen sich mit der Massiv-Holz-Mauer® ebenso wie vorgehängte Fassaden aus Holz oder anderen Werkstoffen. Im Innern sind ebenfalls Wandverkleidungen oder Putze machbar. Zu empfehlen sind dampfdurchlässige Materialien wie Kalk- und Mineralputze oder Lehmbaustoffe, die die Luftfeuchtigkeit aus den Zimmern passieren lassen und so die natürliche Feuchtespeicherfähigkeit des Massivholzes erhalten. Profil-Holz-Elemente (PHE) aus der Kategorie Brettstapel­ elemente Profil-Holz-Elemente werden als massive Deckenelemente oder Dachelemente verwendet. Die hochfesten Elemente können sehr große Spannweiten überbrücken und bilden durch die unterseitig eingefrästen Profile eine hervorragende Raumakustik. Messungen haben ergeben, dass die Nachhallzeit der profilierten Unterseite im Vergleich zu einer glatten Unterseite wesentlich geringer ausfällt. Die Unterseite der Profil-Holz-Elemente kann, um andere Optiken zu erhalten, mit unterschiedlichsten Materialen und Werkstoffen verkleidet, abgehängt oder verputzt werden. Die massiven Bauteile gewähren einen guten, sommerlichen Wärme­ schutz. Das Speichervermögen der Profil-Holz-Elemente bewirkt, speziell im Einsatz als Dachelement, eine lange Phasenver­schiebung zwischen Innen- und Außen­temperatur. Profil-Holz-Elemente erreichen durch die Holzoberfläche eine angenehme Oberflächentemperatur, was bei niedrigeren Raumlufttemperaturen zu einem behaglichen Wohnklima führt. Durch die massive Bauweise ergeben sich speziell bei Schall- und Brandschutz signifikante Vorteile. AFA | Architekturmagazin für Architekten 29


Starchitects – Mediale oder architektonische Auszeichnung? Auszeichnungen für Architekten, Architekturbüros, Bau- und Lebenswerke gibt es viele. Ausgelobt werden sie von Stiftungen, Bauwirtschaft, Kulturinstitutionen, Magazinen, Architektenverbänden, Ministe­ rien. Auch Kooperationen sind möglich. So wird der „Deutsche Architektenpreis“ – einer der wichtigsten nationalen Architekturpreise – alle 2 Jahre vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie der Bundesarchitektenkammer verliehen. Die Jury ist durchweg mit Fachleuten besetzt. Neben der Würdigung einer besonderen baukulturellen Qualität ist das Ziel speziell dieses Preises, eine breite ­Öffentlichkeit auf die Belange nachhaltigen Bauens und der Baukultur aufmerksam zu machen. Öffentlichkeit ist also wichtig, eine breite Öffentlichkeit erreicht man durch die Medien.

Konfrontiert mit der Titelfrage lassen sich allerdings zunächst – mehr oder weniger klischéebehaftet – Verknüpfungen abseits der Architektur feststellen. Reflexartig starten die Gedanken zum Thema „Star“ medial infiltrierter als erwartet bei „Deutschland sucht den Superstar“, über „Die Bunte“ bis hin zum anachronistischen Bravo-Starschnitt. Stars, die kochen, quizzen, talken, rote Teppiche bevölkern, spenden, abstürzen, sich wieder aufrappeln, heiraten, sich trennen oder einen neuen Hund zulegen ... diese Liste ließe sich vermutlich endlos fortsetzen. 30 AFA | Architekturmagazin für Architekten

Doch was soll nun der Impetus des Starseins mit Architektur und seinen Schöpfern zu tun haben? Und was ist überhaupt ein Star?

Beginnen wir mit der letzten Frage. Laut Duden ist ein Star eine Person, die auf einem bestimmten Gebiet Berühmtheit erlangt hat, vorzugsweise ein(e) gefeierte(r), berühmte(r) Künstler(in) aus den Bereichen Theater oder Film. Doch der Begriff Star scheint nicht auszureichen. Das Nachschlagewerk geizt nicht mit Steigerungsgraden: Topstar, Superstar, Weltstar sowie Differenzierungen wie Rockstar, Shootingstar, Fernsehstar. Nicht zu vergessen das Starlett – eine spöttische Formulierung für eine Dame, die sich wie ein Star fühlt und sich dementsprechend benimmt – heute besser als It-Girl bekannt. Der Grund, weshalb man überhaupt Annahmen darü­ ber treffen könnte, wie ein Star sich benimmt oder gar fühlt, liegt in seiner medialen Präsenz. Interviews, Homestories, jede banale Randbemerkung, die ein Reporter auf dem roten Teppich erhascht, dient dem Zweck öffentliche Aufmerksamkeit zu erzeugen: „Bad news are good news“. Diese Formen medialer Präsenz dominieren oft das, was den Betreffenden per definitionem als Star ausweist: Das Wissen um sein erfolgreiches Wirken auf einem bestimmten Gebiet tritt in den Hintergrund


seiner privaten Befindlichkeiten. Und zwar unabhängig davon, ob nun aktiv durch den „Star“ selbst gesteuert oder passiv im Fahrwasser medialer Instanzen. Insbesondere im Kontext der Popkultur unterliegt der Starstatus Variablen, die nicht nur aus der tatsächlich erbrachten Leistung, der großartigen Komposition, der grandios gespielten Rolle im letzten Film etc. ­resultieren. Um so mehr unterliegt er Zeitgeist, Moden, Geld, Voyeurismus oder schlicht Zufall.

Andy Warhol prägte in den 1960er Jahren den Satz. „In the future, everyone will be world-famous for 15 minutes.“ Diese These stammt ursprünglich von dem kanadischen Medienphilosophen Herbert Marshall McLuhan. Dieser bezog sich in erster Linie auf Medienformate des Fernsehens und Zuschauerkandidaten. Warhol ging es um die Flüchtigkeit von Ruhm, um Austauschbarkeit und die Fokussierung auf das nächste Objekt, sobald sich die Aufmerksamkeitsspanne des Betrachters erschöpft hatte. Seine Prognose hat sich bewahrheitet, spätestens mit Beginn des Internetzeitalters.

Das Netz bietet heute jedem die Möglichkeit, sich aus der Anonymität zu lösen und sich weltweit einem öffentlichen Forum zu präsentieren. Dazu ist nicht mal eine großartige Leistung vorzuweisen, manchmal reicht es aus, einen neuralgischen Punkt zu treffen, der Interesse weckt. Stichwort YouTube und ähnliche soziale Online – Plattformen. Der Grad der Berühmtheit – sei sie auch noch so zweifelhaft – misst sich an der entsprechenden Anzahl der Klicks. Manch einer wird nicht nur zum „Internetstar“, sondern schafft es sogar auf eine reale Bühne außerhalb des virtuellen Kosmos. Doch genauso schnell wie es jemanden in die mediale Sonne katapultiert, legt er nicht selten einen ikaruswürdiger Absturz mithilfe der gleichen Medieninstanzen hin. Kombiniert mit allen erdenklichen Superlativen, liegt die Begriffsproblematik zudem nicht nur in der zunehmenden inflationären Verwendung des Starbegriffs. Einschlägige Castingsshows setzen das Ziel einen Star zu produzieren; vermittelt wird das Starsein als Selbstzweck. Wenn man Star ist, ist alles gut, dann hat man es geschafft, was auch immer „es“ sein mag.

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Ich bin nicht der King Kong der Architektur, ich ringe um jeden Entwurf. Wie sieht es nun mit den Starfähig­ keiten eines Architekten aus? Auch hier fallen einem spontan große Namen der Architekturszene ein: Frank O. Gehry, Daniel Libeskind, Peter Zumthor, Tadao Ando, aber auch Vitruv, Palladio, Alberti, Eiffel … Die Feuilletons scheuen sich nicht, den „Stararchitekten“ diesen Namen bereits in der Überschrift voranzusetzen. Selbiges geschieht allerdings ebenso mit Schriftstellern, Philosophen, Künstlern und Wissenschaftlern. Doch warum unbedingt der in der bereits durch die Pop- und Medienkultur nachhaltig verwässerte Starbegriff? Warum, wenn doch ausreichend differenziertere sprachliche Bezeichnungen zur Verfügung stehen? Was ist zum Beispiel aus den Baumeistern geworden? Selbstredend lebt auch der Architekt nicht vom Entwurf allein. Auch er muss Werbung betreiben, sich wie jeder Unternehmer dem Wettbewerb stellen. Bekanntheit und Renommee fördern unzweifelhaft die Auftragslage. Für Auftraggeber erleichtert sich unter Umständen die Finanzierung, wenn ein bekanntes Büro engagiert wird. Kennzeichnend für den letzten Aspekt ist der „Bilbao-Effekt“. Dieser Begriff entstand, als der amerikanische Architekt und Designer Frank O. Gehry 1997 das Guggenheim Museum in

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der nordspanischen Stadt Bilbao baute. Der Bau als prestigeträchtiges Kulturobjekt und Touristenmagnet wurde zum wirtschaftlichen Motor einer vormals industriell geprägten Region. „Die Kultur zum Vektor dieser geplanten Entwicklung zu machen, wurde anfänglich skeptisch beäugt. Heute können wir zweifelsohne bestätigen, dass zwischen dem Ausmaß kultureller Aktivitäten und dem Potenzial wirtschaftlicher Entwicklung in Bilbao eine enge und ausdrückliche Beziehung besteht.“, so der Generaldirektor des Museums Juan Ignacio Vidarte (s. auch AFA – Artikel „Der Bilbao – Effekt – Wie Bauwerke Orte verändern, S. 18) Wettbewerb, sich an die Spitze setzen zu wollen, dürfte im Menschen evolutionär angelegt sein. Und Öffentlichkeit ist wichtig, wenn nicht unabdingbar, um Ziele zu erreichen, Ideen zu vermitteln, Lebenswirklichkeiten zu verbessern. Das Mittel zu diesem Zweck liefern die technischen Möglichkeiten unserer Medienkultur. Doch dazu bedarf es keiner Starattitüden und der Superlative. Vielleicht hilft es ab und an sich auf die Etymologie eines Begriffes zu beziehen, das lateinische Wort „medium“ bedeutet nichts anderes als Mitte, Mittelpunkt – abgeleitet vom altgriechischen „μέσov“, das Mittlere – sowie Öffentlichkeit, Gemeinwohl, öffentlicher Weg.


Architektur zielt in die Mitte der Lebenswelten von Menschen, jeder Mensch wohnt irgendwie, bewegt sich im öffentlichen Raum. Hier zählt die erbrachte Bauleistung, nicht die mediale Attitüde.

Oder um mit einem Zitat von Frank O. Gehry zu schließen: „Es ist nicht so, dass ich der Welt unbedingt mitteilen muss, dass ich ‚der Beste‘ bin oder wie ‚großartig‘ ich arbeite. Ich bin nicht der King Kong der Architektur, ich ringe um jeden Entwurf.“

Die Verwendung des Begriffes Stararchitekt stellt vielleicht eine Auszeichnung im global vernetzten Medienzirkus dar – und nur in diesem Kosmos wäre sie als solche zu verorten. Eine architektonische Auszeichnung ist sie nur in einer reinen Form, die sich auf die tatsächlich erbrachte architektonische Leistung bezieht, unabhängig von medialer Kolportage.

Autorin: Claudia Bassier

Es ist nicht so, dass ich der Welt unbedingt mitteilen muss, dass ich ‚der Beste‘ bin oder wie ‚großartig‘ ich arbeite.

Das wasserdichte

-Kellerdicht-System

Mit dem ABG®-Kellerdicht-System bietet die Firma ABG Abdichtungen Boden und Gewässerschutz eine absolut flüssigkeitsdichte, nachhaltige Kellerabdichtung an. Das System stellt mit seiner Kombination aus ABG®Dichtungsbahn und ABG®-Atmungsfixbahn eine atmungsaktive Wan­ nenlösung nach DIN 18195, Teil 6, dar und bietet besten Schutz gegen von außen drückendes Wasser, egal ob durch aufstauendes Sickerwasser oder hohe Grundwasserstände bis hin zum Lastfall Drückendes Wasser. Das System ist schnell installiert, da nur Sohle und Wände abgedichtet werden müssen. Die Abdichtungsbahn ist gegen Alterungsprozesse, ­UV-Einstrahlung und gegen aggressive Wässer ebenso resistent, wie ge­ gen starke mechanische Einflüsse. Zusatzmaßnahmen wie z. B. Drainage oder Bodentausch sind nicht erforderlich. „Bauherren wurden von Architekten vor die Wahl zwischen Weißer und herkömmlicher Schwarzer Wanne mit Drainage gestellt“, erklärt ABG-Geschäftsführer Kolja Winkler „Beide Systeme sind für einen modernen Wohnungsbau völlig ungeeignet.“ Aufgrund der 100%igen Dichtigkeit und der Hinterlüftung beim ABG®-Kellerdicht-System lassen sich alle top-modernen Baumaterialien für den Hausbau wie z. B. Porenbeton, Poroton und sogar Holz auch für den Kellerbau verwenden. www.abg.eu

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holzmaueranzeige_halbeQ_afamagazin_juni2013.pdf 1 24.06.2013 15:07:09

Die neue Wand aus massiven Holzelementen, diffusionsoffen, folienfrei, wärmebrückenfrei und ohne Hohlräume. Falls erforderlich, wird ausschließlich mit Holzfaserplatten zusätzlich gedämmt, z. B. am Dach. Fast jeder Grundriss ist machbar. Auch Decken und Dach können aus massiven Holzmauerelementen erstellt werden. Bauzeit des Rohbaus beträgt 1–2 Tage. RMH übernimmt bundesweit folgende Leistungen: Werkplan, Statik, Lastenplan Keller, Transport, Montagegerüst, Montage mit eigenen Monteuren, Autokran, Dach fertig bis OK Ziegel, sämtliche Blecharbeiten, Fenster incl. Einbau, Haustüre. Kurz gesagt: Hülle fertig! Für die Wand-, Decken- und Dachelemente bestehen bauaufsichtliche Zulassungen des Deutschen Instituts für ­Bautechnik. Zur Herstellung wird nur Holz aus PEFC zertifizierten Wäldern verwendet. Zur Angebots­erstellung ­genügen Architektenpläne.

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Gute Gründe für intelligente Fotovoltaik-Lösungen er Eigenerzeugung von Solarstrom bietet sowohl in wirtschaftlicher als auch in ökologischer Hinsicht eine attrak­ D tive Alter­native zum herkömmlichen Strombezug. Ungenutzte Dachflächen von Industrie-, Gewerbe- und La­ gerhallen, Verwaltungsgebäuden, Gaststätten oder Schulen sind dabei optimal für den Einsatz einer FotovoltaikAnlage geeignet. Die RWE Energiedienstleistungen GmbH (RWE ED) hat hier intelligente Lösungen entwickelt, die die individuellen Verhältnisse jedes Kunden gezielt berücksichtigen. ngesichts steigender Strompreise suchen viele Unternehmen und Immobilienbesitzer nach wirtschaftlich attraktiven A und von der allgemeinen Preisentwicklung unabhängigen Lösungen. Hier gewinnen insbesondere Fotovoltaik-Anlagen erheblich an Bedeutung. Dabei wird es immer profitabler, den selbst erzeugten Strom auch überwiegend für den eigenen Bedarf einzusetzen. Zugleich demonstriert eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Gebäude Umweltbewusstsein und erzielt damit einen bleibenden Imagegewinn für das Unternehmen oder den Eigentümer. Und nicht zuletzt können die meist freien Dachflächen auf diese ­Weise einer rentablen Nutzung zugeführt werden. Doch für einen optimalen Betrieb einer Fotovoltaik-Anlage müssen eine Reihe technischer, regulatorischer und ökonomischer Faktoren beachtet werden. Daher hat die die RWE ED verschiedene ­modulare Angebote entwickelt, die sich auf die individuellen Energieanforderungen sowie auf die jeweiligen architektonischen Rahmenbedingungen abstimmen lassen. Im Rahmen eines Verpachtungsvertrages übernimmt der Dortmunder Energiedienstleister die Planung, Installation und Finanzierung einer schlüsselfertigen Fotovoltaik-Anlage. Dadurch erhalten Kunden langfristige Planungssicherheit, ohne eigenes Kapital zu binden – dieses steht dem Unternehmen weiterhin für sein Kerngeschäft zur Verfügung. Dabei kann der Kunde selbst die wirtschaftlich beste Strategie für die Nutzung des Solarstroms ermittelt – sei es die Einspeisung, der Eigenverbrauch, eine Kombination aus beiden oder auch die Direktvermarktung nach den Bedingungen des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG). Weitere Informationen sowie die Möglichkeit der Durchführung eines Qualifikations-Checks für ihre Dachfläche erhalten Interessierte

auf der Website http://www.rwe-fotovoltaik.de 1402_4C_Koeln_81x122 18.07.13 09:52 Seite 1

Weishaupt Wärmepumpen: Energie aus der Natur nutzen Weishaupt Wärmepumpen nutzen die regenerativen Energiequellen in Form von Sonnenenergie und oberflächennaher Geothermie für Heizungszwecke oder auch zur Trinkwassererwärmung. Da diese Energie in unbegrenzter Menge zur Verfügung steht, sind sie auch langfristig eine ideale Lösung um sich von steigenden Energiepreisen abzukoppeln. Im Sortiment von Weishaupt findet man für jeden Anspruch und jede An­ wendung die richtige Wärmepumpe. Ganz gleich, ob man sich die Energie aus der Luft, aus dem Erdreich oder aus dem Grundwasser nutzbar machen will. Sowohl für den Neubau, als auch für die Modernisierung gibt es perfekt abgestimmte Systemtechnik. Dazu zählt auch die Erdwärmesonden- oder Brunnenbohrung durch das eigene Unternehmen BauGrund Süd.

Split-Wärmepumpen Nutzen Sie die Luft zum Heizen und Kühlen Ihr Heizungsfachbetrieb in Ihrer Nähe berät Sie gerne über Weishaupt Produkte! Max Weishaupt GmbH, Niederlassung Köln Rudolf-Diesel-Straße 22-24, 50226 Frechen Telefon 02234 1847-0, Telefax 02234 1847-80 nl.koeln@weishaupt.de, www.weishaupt.de

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/ / B randschutz

14. EIPOS-Sachverständigentage Brandschutz vom 25.–26.11.2013 Herbsttreffen der Brandschutzbranche in Dresden

Vom 25. und 26. November trifft sich die Branche zu den traditionellen EIPOS-Sachverständigentagen Brandschutz in Dresden. „Brandneue“ Denk- und Lösungsansätze zu aktuellen Problemstellungen aus der Brandschutzpla­ nung und Umsetzung erwarten die Teilnehmer auf der zweitägigen Fachtagung. Das besondere Interesse der Fachvorträge gilt in diesem Jahr den Neuerungen der aktualisierten Mustervor­ schriften. Im Fokus stehen ebenso die Anwendung von Brandschutzingenieurmethoden in der Planungspraxis sowie das vieldiskutierte Thema: „Barrierefreiheit und Brandschutz“. Zu diesen und weiteren Kernthemen des vorbeugenden Brandschutzes bieten die Fachreferenten umfassende Informationen und zeigen beispielhaft Lösungsmöglich­ keiten. Auf der tagungsbegleitenden Fachausstellung werden zahlreiche Unternehmen ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen rund um den baulichen und techni­ schen Brandschutz präsentieren.

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/ / B randschutz

Status Quo – Umsetzungsempfehlungen: neue Richtlinien, Verordnungen, Vorschriften Schwerpunkt des ersten Veranstaltungstages bilden die aktualisierten Mustervorschriften – MIndRL, MVkStVO, MVStVO. Was sind die Neuerungen? Welcher Gestaltungsspielraum bietet sich nun in der Planung? Das sind Fragen, auf die sachkundige Fachreferenten antworten und Empfehlungen für die Praxis geben. Des Weiteren soll der Entwurf zur Muster-WohnformenRichtlinie thematisiert werden, die Sicherheitsstandards insbesondere für ambulant betreuten Wohngemeinschaften für Men­ schen mit Pflege- und Betreuungsbedarf regelt. Aber sind die Vorschriften und Richtlinien überhaupt sinnvoll und für die Planung hilfreich oder unterdrücken sie eine schutz­ zielorientierte ingenieurgemäße Planung? – „Vorschrift EIN – Sachverstand AUS?“: der Titel des Eröffnungsvortrages.

Brandschutzplanung – (Denk-)Ansätze für Konzeptersteller Wie können Konzeptersteller Brandschutzingenieurmethoden sinnvoll anwenden? Wie nutzt man Eurocodes im Brand­ schutzkonzept? Barrierefreiheit und Brandschutz – wie lässt sich beides in Einklang bringen? Welche Risiken deckt die Be­ rufshaftpflichtversicherung? Antworten darauf geben die Vorträge des zweiten Veranstaltungstages. An einem konkreten Beispiel wird zudem aufgezeigt, wie technische Lösungen sinnvoll zur Kompensation abweichender Tatbestände eingesetzt werden können. Dabei stellen Prüfingenieur und Fachplaner für Anlagentechnik die prägenden Konfliktpunkte und die erar­ beiteten brandschutztechnischen Lösungen vor und zeigen neue Lösungsansätze, die auch bei anderen Objekten Anwendung finden können. Die diesjährige Abendveranstaltung am Ende des ersten Veranstaltungstages findet im „Sophienkeller im Taschenbergpalais“ statt – einem der schönsten Gewölberestaurants in Dresden. Bei sächsischen Spezialitäten, dem satirischen Kabarettprogramm „Heiteres mit Sachverstand“ und sicherlich vielen persönlichen Gesprächen mit Fachkollegen können die Teilnehmer den Tag ausklingen lassen. Weitere Informationen unter: www.eipos-sachverstaendigentage.de

Neue Normen im Brandschutz (März – April 2013) In den letzten Monaten wurden diese Normen und Norm­ entwürfe für den baulichen Brandschutz veröffentlicht: DIN EN 60695-7-2 (05-2013) Prüfungen zur Beurteilung der Brandgefahr – Teil 7-2: Toxizität von Rauch und/oder Brandgasen – Auswertung und Sachdien­ lichkeit von Prüfverfahren DIN EN 60695-7-3 (05-2013) Prüfungen zur Beurteilung der Brandgefahr – Teil 7-3: Toxizität von Rauch und/oder Brandgasen – Anwendung und Beurtei­ lung von Prüfergebnissen Norm-Entwürfe E DIN EN 15269-11 (05-2013) Erweiterter Anwendungsbereich von Prüfergebnissen zur Feu­ erwiderstandsfähigkeit und/oder Rauchdichtigkeit von Türen, Toren und Fenstern einschließlich ihrer Baubeschläge – Teil 11: Feuerwiderstandsfähigkeit von Feuerschutzvorhängen DIN EN 13381-9 (04-2013) Prüfverfahren zur Bestimmung des Beitrages zum Feuerwider­ stand von tragenden Bauteilen – Teil 9: Brandschutzmaßnah­ men für Stahlträger mit Stegöffnungen

E DIN EN 81-72 (05-2013) Sicherheitsregeln für die Konstruktion und den Einbau von Aufzügen – Besondere Anwendungen für Personen- und ­Lastenaufzüge – Teil 72: Feuerwehraufzüge E DIN EN 1994-1-2/A1 (06-2013) Eurocode 4 – Bemessung und Konstruktion von Verbundtrag­ werken aus Stahl und Beton – Teil 1-2: Allgemeine Regeln – Tragwerksbemessung für den Brandfall Technische Regeln VdS 2242 (03-2013) Sicherheitsvorschriften für die Landwirtschaft (Quelle: DIN Deutsches Institut für Normung e. V., VdS Schadenverhütung GmbH)

Neue Normen im Brandschutz (April – Juni 2013) In den letzten Monaten wurden diese Normen und Norment­ würfe für den baulichen Brandschutz veröffentlicht: DIN EN 60695-7-2 (05-2013) Prüfungen zur Beurteilung der Brandgefahr – Teil 7-2: Toxizität von Rauch und/oder Brandgasen – Auswertung und Sachdien­ lichkeit von Prüfverfahren

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/ / B randschutz

DIN EN 60695-7-3 (05-2013) Prüfungen zur Beurteilung der Brandgefahr – Teil 7-3: Toxizität von Rauch und/oder Brandgasen – Anwendung und Beurtei­ lung von Prüfergebnissen Norm-Entwürfe E DIN EN 15269-11 (05-2013) Erweiterter Anwendungsbereich von Prüfergebnissen zur ­Feuerwiderstandsfähigkeit und/oder Rauchdichtigkeit von ­Türen, Toren und Fenstern einschließlich ihrer Baubeschläge – Teil 11: Feuerwiderstandsfähigkeit von Feuerschutzvorhängen DIN EN 13381-9 (04-2013) Prüfverfahren zur Bestimmung des Beitrages zum Feuerwider­ stand von tragenden Bauteilen – Teil 9: Brandschutzmaßnah­ men für Stahlträger mit Stegöffnungen E DIN EN 81-72 (05-2013) Sicherheitsregeln für die Konstruktion und den Einbau von Aufzügen – Besondere Anwendungen für Personen- und ­Lastenaufzüge – Teil 72: Feuerwehraufzüge E DIN EN 1994-1-2/A1 (06-2013) Eurocode 4 – Bemessung und Konstruktion von Verbundtrag­ werken aus Stahl und Beton – Teil 1-2: Allgemeine Regeln – Tragwerksbemessung für den Brandfall Technische Regeln VdS 2242 (03-2013) Sicherheitsvorschriften für die Landwirtschaft (Quelle: DIN Deutsches Institut für Normung e. V., VdS Schaden­ verhütung GmbH)

Aktuelle News zum Bandschutz (Juli 2013) Neue Normen für den Brandschutz In den letzten Monaten wurden diese Normen und Norment­ würfe für den baulichen Brandschutz veröffentlicht: DIN EN 1996-1-2/NA (6-2013) Nationaler Anhang – National festgelegte Parameter – Euro­ code 6: Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauten – Teil 1-2: Allgemeine Regeln – Tragwerksbemessung für den Brandfall DIN EN 13381-4 (8-2013) Prüfverfahren zur Bestimmung des Beitrages zum Feuerwider­ stand von tragenden Bauteilen – Teil 4: Passive Brandschutz­ maßnahmen für Stahlbauteile DIN EN 13381-8 (8-2013) Prüfverfahren zur Bestimmung des Beitrages zum Feuerwider­ stand von tragenden Bauteilen – Teil 8: Reaktive Ummantelung von Stahlbauteilen

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Norm-Entwürfe E DIN 25460 (7-2013) Vorbeugender Brandschutz bei Heißen Zellen E DIN EN ISO 7010 (7-2013) Änderungen A1, A2 und A3 Grafische Symbole – Sicherheitsfarben und Sicherheitszeichen Registrierte Sicherheitszeichen Technische Regeln DIN SPEC 14411 (7-2013) Löschspraydose VDI 3819 Blatt 2 (7-2013) Brandschutz in der Gebäudetechnik – Funktionen und ­Wechselwirkungen Hinweis Mit der Muster-Liste der Technischen Baubestimmungen vom September 2012 wurde die Anwendung von Naturbrandmo­ dellen für die Bemessung des Feuerwiderstands tragender und nicht tragender Bauteile neu geregelt. In Anlage 1.2/1 sind dazu ausführliche Hinweise enthalten. Die Muster-Liste wurde nach ihrer Notifizierung am 17. April 2013 in den DIBt-Mittei­ lungen veröffentlicht und wird nun nach und nach in den Bundesländern umgesetzt.


Europäische Zulassungen – Neue Dimensionen für Brandschutz-Beschichtungen im Stahlbau Architekten und Planer von Großbauten verwenden weiterhin mit Vorliebe die Baustoffe Stahl und Glas. Sie bieten beinahe uneingeschränkte konstruktive Pla­nungsmöglichkeiten und gehen über die Funktion eine ästhetische Verbindung ein. Die Bauordnungen der Länder fordern für öffentliche Bauten Maßnahmen des baulichen Brandschutzes und diesen sind auch tragende Stahlkonstruktionen unterworfen. Um sowohl den Sicherheitsauflagen zu entsprechen, die architektonische Ästhetik sichtbarer Stahlprofile aber nicht einzuschränken, werden Brandschutzbeschichtungen eingesetzt, die im Erscheinungsbild herkömmlichen Farbanstrichen entsprechen. Die Brandschutzwirkung dieser Spezialfarben beruht auf ihrer Fähigkeit, bei einem Feuer eine gegen Wärme isolierende Schaumschicht zu bilden. Schon bei Temperaturen ab 200 °C entwickelt sich in einem chemischen Prozess ein stabiler Kohlenstoffschaum, der die beschichteten Bauteile für einen in den Produktzulassungen definierten Zeitraum vor Überhitzung, Entzündung und schließlich vor Verlust ihrer konstruktiven Tragfähigkeit bewahrt. In diesem Zeitfenster können Menschen und materielle Werte aus den mit Brandschutzbeschichtungen ausgestatteten Bauwerken gerettet werden. Aufgrund ihrer Sicherheitsrelevanz unterliegen diese Brandschutzbeschichtungen einem strengen Marktzulassungsverfahren. Ihre Funktionstüchtigkeit muss vom Hersteller in Großbrandversuchen bei einer anerkannten Materialprüfanstalt nachgewiesen werden. Die Prüfberichte sind dann Grundlage für eine Brandschutz-Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik in Berlin. In einem System aus Eigen- und Fremdüberwachung wird die gleich bleibende Qualität der Produkte überprüft. Verarbeitende Betriebe müssen in Schulungen mit den Produkten vertraut gemacht und zertifiziert werden, um im Brandfall die Schutzfunktion der Brandschutzbeschichtungen zu gewährleisten. Die Prüfrichtlinien und Zulassungsgrundsätze richteten sich bisher ausschließlich nach nationalen Normen; in Deutschland u. a. nach der DIN 4102. Für Brandschutz-Beschichtungssysteme beschränkten sich die prüfbaren Profilarten auf eine begrenzte Anzahl mit einem Profilbeiwert bis zu 300 m-1, das Brandverhalten wurde lediglich bei einer kritischen Bemessungstemperatur von 500 °C betrachtet. Die Prüfbrandöfen werden nach der Einheitstemperatur-Zeitkurve (ETK) befeuert. Bei Erreichen der kritischen Temperatur an den Thermoelementen der Prüfkörper wird dem geprüften Beschichtungssystem mit der für den Test applizierten Trockenschichtdicke die erreichte Zeit als Feuerwiderstandsdauer attestiert und daraufhin die Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung erteilt. Die Prüfungen der Brandschutz-Beschichtungen nach der Europäischen Norm 13381-8 und die Klassifizierung in den Europäischen Technischen Zulassungen nach EN 13501-2 bieten nun fast uneingeschränkte Möglichkeiten, attraktive, fili­ granere und vielfältigere Stahlbauteile als architektonisches Element sichtbar …

Lesen Sie den gesamten Artikel auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Brandschutz“

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AFA ARCHITEKTUR

MAGAZIN

Nachlese der

2. AFA-Architektenveranstaltung & Messe

„Energetische Sanierung“ am 4. Juni 2013 im Kongresszentrum Technologiepark Köln

Nach der bereits sehr erfolgreichen 1. AFA – Architekten­ veranstaltung im Herbst des vergangenen Jahres, wurde diese in Besucherzahl, Messeauftritt und Veranstaltungs­ umfang noch weitaus durch die am 4. Juni stattgefun­ dene 2. AFA – Architektenveran­staltung & Messe über­ troffen. So lud das AFA – Architekturmagazin erneut interes­sierte Architekten, Innenarchitekten und Ingenieure zu dieser Informationsveranstaltung ein. Das diesma­ lige, gegenwärtig äußerst aktuelle Thema der Energe­tischen Sanierung fand großen Anklang bei Teilnehmern, Veranstalter und Ausstellern wie Referenten. In ungezwungener Atmosphäre und bei einer Tasse exzellentem Kaffee der Firma Löwen, gestaltete sich diese Veranstaltung als gelungene Interaktion aus informativen Vorträgen und interessanten Messeflächen, die die Kommunikation zwischen den knapp 150 Teilnehmern und den Ausstellern anregte. So präsentierten Unternehmen wie u.  a. die VELUX Deutschland GmbH, die Testo AG, AEG Haustechnik, das Institut für Wärme- und Öltechnik (IWO), die Dallmer GmbH, AIA AG, Dörken AG, Skill Baudoc GmbH, die KfW

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Bankengruppe, Pluimers Isolierung GmbH und die Weishaupt GmbH aktuelle, innovative sowie zukunfts­orientierte Produkte auf Ihren Ausstellungs­flächen. Nach der offiziellen Begrüßung der geladenen Gäste durch den Herausgeber des AFA – Architekturmagazins Frank Pawlak begann der Vortragsteil der 2. AFA – Architektenveranstaltung & Messe mit dem Unternehmen der Testo AG – spezialisiert auf Messtechnik physika­ lischer und chemischer Messgrößen – mit dem Schwerpunkt Energetische Sanierung unterstützt durch Ther­ mografie. Referent Michael Büttner zeigte souverän die unterschiedlichen Methoden der Klima-, Infrarot- und Analytikmessung sowie der Gasanalyse auf, und veranschaulichte den aktuellen Stand der technischen Darstellungsweise von notwendigen Sanierungsmaßnahmen anhand von Thermografie. Durch die schematisch dargestellte Temperaturverteilung an der Ober­ fläche eines Gebäudes ermöglicht Thermografie den Sanie­ rungsaufwand bei Altbauten – insbesondere Energieverluste über die Außenfassade – plastisch offenzulegen. Mittels eines schnellen Überblicks lässt sich somit die Substanz eines Gebäudes durch Wärmebilder einord-


/ / E nergetische sanierung

nen und ermöglicht notwendige Maßnahmen zielgerichtet und zeitnah vorzunehmen. So legt diese Methode der Thermografie, laut Büttner, zumeist Wärmeverluste in der Gebäudehülle am Dach, im Fenster- und Türenbereich sowie am Fundament- bzw. Sockelbereich eines Gebäudes offen. Im Innen­bereich lassen sich durch die spezielle Blower Door Test-Technik – per Unterdruck erzeugtes Wärmebildmaterial – undichte Bereiche noch signifikanter und deutlicher erkennbar machen. So werden durch hohe Oberflächenfeuchte hervorgerufener Schimmel und Feuchtigkeit dargelegt. Des Weiteren fungiert dieses Verfahren als Kontrollfunktion für Fußbodenheizung, Kühl­decken sowie Kühlkanäle. Auch der anschließende Vortrag des Instituts für Wärmeund Öltechnik (IWO) aus Hamburg zum Thema Gebäudesanierung im Bestand wurde praxisnah und informativ durch Dipl.-Ing. Andreas Mahlberg geführt. Im Rahmen des deutschlandweiten Förderwettbewerbs der IWO, der auf 77 geförderten Gebäuden – überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser – basiert, wurden hauptsächlich Erfahrungswerte hinsichtlich Energetischer Sanierung und Energieeffizienz verdeutlicht. So hat sich das Institut für

Wärme- und Öltechnik maßgeblich zum Ziel gesetzt, den Fokus besonders auf Gebäudeeigen­tümer zu legen, um das Interesse an einer solchen Sanierung zu fördern. Der Förderumfang in diesem Zusammenhang bemisst sich demnach an der Primärenergiebedarfsminderung. Hierbei kommt der Veranschaulichung potenzieller Energieeinsparungen im Gebäudebestand eine besondere Bedeutung zu. Eine konkrete Kostenermittlung bei der Energetischen Sanierung ist in diesem Rahmen unerlässlich. Laut Mahlberg zeigt sich aus 47 ausgewerteten Objekten aus der IWO Aktion Energie – Gewinner bei etwa 400  € Investkosten pro m² Nutzfläche für Energiesparmaßnahmen eine Primärenergiebedarfsreduzierung von 80 %. Wichtige Faktoren solcher Energiesparmaßnahmen zur realen Umsetzung eines Niedrigenergiehauses sind hauptsächlich Heizungsmodernisierung, Dach-, Bodenplatten und Außenwanddämmung sowie Fenster- und Haustürerneuerung. Aus den analysierten Erfahrungswerten des IWO offenbart sich in der Kosten-Nutzen-­ Bilanz bei einer Komplettsanierung des Bestandsgebäu-

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/ / E nergetische sanierung

des eine Primärenergieeinsparung von bis zu 77  %. Schon eine ausschließliche Heizungsmodernisierung erweist sich in diesem Zusammenhang ebenfalls als bemerkenswerte Minderung der Primärenergie von 38 %. Laut Dipl.-Ing. Andreas Mahlberg sind demzufolge besonders wirtschaftliche Teilmaßnahmen zur erfolg­ reichen Energetischen Sanierung der Einbau einer effizienten Ölund Brennwerttechnik in Kombination mit Solarthermie.

che Relevanz zukommt, zeigte sich anhand des Vortrages von Christian Krüger der VELUX Deutschland GmbH. Besonders die Vermeidung von Wärmebrücken ist in diesem Zusammenhang ein bedeutsamer Faktor. Durch das von VELUX entwickelte Dämm- und Anschlussset ‚BDX‘ wird eine Wärmebrücken-Verminderung erzeugt, die mittels einer einfachen Montage und Handhabung einen regensicheren Anschluss zwischen Dach und Fenster bietet. Darüber hinaus kommt winterlichem wie sommerlichem Wärmeschutz in diesem Kontext ebenfalls ein hoher Stellenwert zu, indem z. B. im Winter durch die Sonneneinstrahlung durch das Fenster eines Gebäudes passive solare Gewinne generiert werden können. Der Grad dieser sind abhängig von determinierten Faktoren, so z. B. der Orientierung der Fenster, der Scheibenqualität (hierbei zu beachten ist der U-Wert des Fensterglases) und der Verschattung. Im Sommer dagegen können, laut Krüger, Lösungsmöglichkeiten wie Rollos, Jalousetten und Faltstores den Wärmeschutz unterstützen. Die zum Ende der Veranstaltung vortragende Dipl.-Ing. (FH) Architektin Sa-

Aus einer vollkommen anderen Perspektive be­leuchtete Dipl. Volkswirt Jürgen Daamen das Thema der Energetischen Sanierung. Als Vertreter der KfW Bankengruppe zeigte er aktuelle Förderprogramme für Gebäudeeigentümer von Bestandsgebäuden auf und informierte die Besucher über die Schritte der angebotenen Fördermaßnahmen bei Sanierung und Umbau. Wissenswert in diesem Zusammenhang sind die Kriterien, auf die sich dieses Förderprogramm beziehen: Förderung und Zuschüsse kann nur durch jemanden in Anspruch genommen werden, der ein Gebäude besitzt, das als Wohneinheit gilt. Zu solcher zählen Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser sowie Wohn-, Alten- und Pflegeheime. Dass Energetischer Sanierung aus der Sicht des Fenstergewerkes hinsichtlich Energie­effizienz eine wesentli-

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rah Zietek vom Planungsbüro buildinggreen führte in ihrem Vortrag Chancen und Risiken einer luftdichten Gebäudehülle im Bestand besonders Maßnahmen gegen eine schlechte thermische Behaglichkeit an. So entsteht diese durch mehrere, ineinander greifende Komponenten. Sobald dieses Gleich­ gewicht auseinander gerät, indem einer dieser Faktoren nicht mehr gewährleistet ist, zeigt sich die thermische Behaglichkeit als nicht länger vorhanden. Nach Zietek sind wesentliche Maßnahmen zur Prävention gegen Faktoren wie Kälte, Feuchtigkeit, Dunkelheit, Hitze, Zug etc. Abdichtungen sowie die Verbesserung der U-Werte. Eine sinnvolle Sanierung ist deshalb nur dann erreichbar, wenn solche Komponenten eingehalten werden, um z. B. Bauschäden zu vermeiden und einen größtmöglichen Nutzen aus der erzielten Energieeffizienz zu ziehen. Im Anschluss an den aufschlussreichen, instruktiven Vortragsteil der 2. AFA – Architektenveranstaltung wurde den Teilnehmern noch einmal die Möglichkeit geboten, die Austellungsflächen der verschiedenen Unternehmen zu besuchen und sich über die unterschiedlichen Produkte im Rahmen des Schwerpunktthemas der Veranstaltung zu informieren. Einen besonderen Reiz repräsentierte der Messestand der international tätigen Firma MDT-tex. Weiße, grazil anmutende, formschöne und ein wenig extravagante Schirme zierten den Eingang und führten den Besucher anmutig in den Ausstellungsbereich der 2. AFA – Architektenveran­staltung & Messe. Vollendet wurde die Veranstaltung durch die Volvo-Automobilpräsentation der La Linea Kraftfahrzeughandels­

gesellschaft, die mit ihren inno­ va­ tiven und stilvollen Fahrzeugen ebenfalls für eine Besonderheit auf der Veranstaltung sorgte und dieser einen harmonischen Rahmen verlieh. Dass die 2. AFA – Architektenveranstaltung & Messe gleichermaßen ein Kontakt- und Informationsportal für bereits tätige Architekten und junge, angehende Architekten in spe darstellte, bestätigte sich besonders durch die Ausstellungsfläche der Hochschule Wismar. Diese gab einen Einblick in ihre interuniversitären Fernstudiumsangebote wie u.  a. Facility Management, Bautenschutz sowie Architektur und Umwelt mit dem Schwerpunkt ökologisches Bauen. Erfahrene Architekten wurden somit über Themen, den Aufbau und die aktuellen Bestimmungen des gegenwärtigen Architekturstudiums informiert. Gleichzeitig wurden den jüngeren Berufsstartern die Voraussetzungen für den angebotenen Masterstudiengang dargelegt. Es zeigte sich, dass die Veranstaltung einen sehr guten Verknüpfungspunkt für unterschied­liche Architekturschwerpunkte darstellte, die im Rahmen des Veranstaltungsthemas Energetische Sanierung zu einer Gesamtheit führten. Aufgrund des äußerst gelungenen und positiven Ablaufs und der sehr positiven Resonanz der Fachteilnehmer und der Aussteller, zeigte sich die 2. AFA – Architektenveranstaltung & Messe als großer Erfolg. Ein ausgezeichneter Grund also, die 3. AFA – Architektenveranstaltung & Messe am 10. September 2013 im Technologiepark Köln zu besuchen! Autorin: Sabine Alvermann

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/ / E nergetische sanierung

RWE Zukunftshaus: Fakten energetische Sanierung Neueste Materialen und modernste Technik bringen das Haus aus den 60er Jahren auf den Stand eines Neubaus von 2020. Während durch Dämmung auf der einen Seite versucht wird, möglichst wenig Energie zu verlieren, soll auf der anderen Seite möglichst viel Energie regenerativ erzeugt werden. Geheizt wird zum Beispiel künftig mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe, die kostenlose erneuerbare Energie aus dem Erdreich gewinnt. Unterstützt wird das System durch Solarthermie-Module auf dem Garagendach. Die so erzeugte ­Wärme wird in einen Speicher im Keller eingebracht. Auch Warmwasser wird so erzeugt. Im Zu­ kunftshaus fällt der in vielen Häusern heute zum Standard gehörende Pufferspeicher mit 800 Litern deshalb etwas größer aus. Der Pufferspeicher übernimmt zusätzlich die Aufgabe, das Haus mit Warmwasser zu versorgen. Das Wärmepumpen-Heizungs­ system arbeitet sehr effizient: Mit einem Teil Strom w ­ erden in der Regel vier und mehr Teile Wärme erzeugt. Die 60m²-Photovoltaik-Anlage soll über das Jahr mehr als 8.000 kWh Strom erzeugen. Und damit der auch genutzt werden kann, wenn keine Sonne scheint, wird im Keller ein Batterie-Stromspeicher eingebaut. Verteilt wird die Wärme im RWE Zukunftshaus von einem neuen Fußbodenheizungssystem, das eine Aufbauhöhe von nur drei Zenti­metern benötigt. In einigen Räumen wurden neue Heizkörper installiert, die mithilfe von Ventilatoren mit viel geringeren Temperaturen die gleiche Leistung übertragen wie konventionelle Heizkörper. Die Kellerdecke wurde mit modernen Vakuum-Dämmplatten verkleidet. Sie finden dort Anwendung, wo auf geringem Raum hohe Dämmwirkung erzielt werden soll. Das Dach wurde mit einer 30 Zentimeter dicken Dämmschicht versehen, die Außen­ wände wurden mit einem leistungsfähigen Wärmedämm-Verbundsystem ausgerüstet. Dreifach verglaste Fassadenfenster sind im gesamten Haus Standard. Die Dachfenster sind mit eigenständiger Intelligenz aus­ gestattet. Die Sensorik erkennt, ob Sommer oder Winter ist, und steuert mit Außenrollos automatisch die Verschattung. So wer­ den die Räume im Sommer nicht zu heiß und im Winter wird die Sonnenwärme eingefangen. Der Clou an den Fenstern ist, dass sie mit den Photovoltaik-Modulen eine optische Einheit bilden. Die Fensterrahmen wurden nicht verschraubt, sondern geklebt. Auch die Rollladenkästen sind von außen angebracht. Um möglichst wenig Wärme beim Lüften zu verlieren, übernimmt ein ausgeklügeltes Belüftungssystem mit Wärmerückgewinnung künftig die Frischluftzufuhr. Um Strom zu sparen, wurde im ganzen Haus die RWE-SmartHome-Technik eingebaut. Die sorgt dafür, dass zum Beispiel StandbyGeräte ohne Komforteinbußen komplett vom Netz getrennt werden können oder nur dort Licht brennt, wo es gebraucht wird. Auch die Heizung kann so komfortabel und energieeffizient geregelt werden. Technik, die problemlos ohne Bauarbeiten in Bestandsgebäuden nachgerüstet werden kann. Die Sanierung, die 90 Prozent Energieeinsparung ermöglicht, startete im Februar 2013. Zahlreiche Wirtschaftspartner unter­ stützen den Bau mit innovativen Markenprodukten. RWE verantwortete den Bau und die Koordination der Projektpartner und stellt sein Know-how und seine Produkte zur Verfügung.

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/ / E nergetische sanierung

„ Energie effizient weitergeben“ Neue Broschüre „Wärmeübergabe­ stationen“ von AEG Haustechnik

Die neue Broschüre „Wärmeübergabestationen – Wie man Energie besonders effizient weitergeben kann“ nutzt die AEG Haustechnik, um ihre Kompetenz bei dezentralen Systemen zur Wärme- und Trinkwasserversorgung darzustellen. Als informativer Begleiter gibt die Broschüre allen, die mit der Planung und Ausführung betraut sind, technischen Rat. Hierbei spielen Einsatzmöglichkeiten, Funktionsweise und Variantenvielfalt von AEG Wärmeübergabestationen sowie die Kombination mit ­unterschiedlichen Wärmeerzeugern und die Einbindung regenerativer Energie eine wichtige Rolle. Wirkungsweise und Nutzen des dezentralen Heizsystems werden anschaulich erläutert. Besonderes Augenmerk legt das Unternehmen auf den vorteilhaften Einsatz von Wärmeübergabestationen im mehrgeschossigen Wohnungsbau – insbesondere in der Gebäudesanierung – und erläutert dies an einem Praxisbeispiel. Detaillierte Systembeschreibungen sowie ein geordneter Überblick über 14 unterschiedliche Geräteausführungen mitsamt technischen Daten komplettieren die Präsentation. Hierbei wird auch wichtiges Zubehör wie Heizkreisverteiler, Netzpumpenmodule und ein Raumtemperaturregler vorgestellt. Abgerundet wird die 16-seitige Arbeitshilfe durch das Kapitel Service & Planung. Es erläutert ausführlich, mit welchen umfangreichen Leistungen die AEG Haustechnik TGA-Planer und Fachhandwerkspartner bei der Anlagenkonzeption und Auslegung unterstützt. Die neue Broschüre ist kostenlos erhältlich bei der AEG Haustechnik und kann angefordert werden per E-Mail: marketing@ eht-haustechnik.de oder per Kontaktformular im Internet ­unter www.aeg-haustechnik.de. Dort steht die Broschüre in der Rubrik „Fachinformationen“ ­außerdem zum direkten Download bereit.

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/ / E nergetische sanierung

Dämmen mit Altglas? Eine ökologische Alternative zum Polystyrol in der Altbausanierung! In Zeiten von energetischer Sanierung und energieeffizientem Neubau stellt sich immer häufiger die Frage nach Energieverlusten über die Bodenplatte an unbeheizte Kellerräume und das Erdreich. Trotz „dick eingepackter“ Außenhülle sind besonders im Altbau häufig fußkalte Räume und Wärmebrücken an Fußpunkten ein Problem. Doch was tun? Im Neubau wird heutzutage fast schon standardmäßig die Bodenplatte mit druckfestem Polystyrol (XPS) gedämmt, was jedoch im Altbau nachträglich nicht mehr möglich erscheint. Schließlich lässt sich ein bereits errichtetes Gebäude nicht einfach ohne weiteres anheben. Falls unbeheizte Kellerräume mit einer ausreichenden Deckenhöhe vorhanden sind lässt sich das Problem recht einfach durch eine unterseitige Dämmung der Kellerdecke lösen, doch was ist wenn ein Keller nicht vorhanden ist, oder dieser nur eine geringe Kopfhöhe ­aufweist?

Eine Lösung bieten jetzt mehrere Hersteller von Glasschaumschotter bzw. Blähglasgranulat an. Weitere Bezeichnungen für diesen Baustoff sind Schaumglas und Schaumglasgranulat/-schotter. Dieses wird aus klein gemahlenem Altglas gewonnen, welches ansonsten keine anderweitige Verwendung mehr findet. Das entstandene Altglasmehl wird in einem Ofen auf Temperaturen von 900 °C erhitzt und gesintert, bis eine kompakte Masse entsteht. Durch schnelles Abkühlen zerspringt die entstandene Masse auf Grund von Spannungsrissen in viele kleine Einzelteile; den Glasschaumschotter. Beim Sintern werden durch hohe Temperaturen unter dem Siedepunkt bei großem Druck sowohl die Dichte, als auch die Größe und die Teilchenstruktur maßgeblich verändert. Das entstehende Endprodukt ist daher in seiner Beschaffenheit weitaus druckfester und durch die hohe Porosität (Lufteinschlüsse) weniger wärmeleitfähig als das Ausgangsprodukt ­Altglas. Je nach Herstellerangaben lassen sich Lambda – Werte bis zu 0,070 W/mK erzielen. Besonders in der Altbausanierung ergeben sich durch die vorhandene Bausubstanz zusätzliche Schwierigkeiten bei den Dämmmaßnahmen, die mit dem Glasschaumgranulat gut zu beheben sind. Beispielsweise lassen sich Hohlräume von horizontalen Holzbalkenkonstruktionen einfach ausfüllen. Dabei dämmt das Blähglasgranulat nicht nur in wärmetechnischer Hinsicht, sondern absorbiert auch Schall, so dass ohne weiteres auch Rohrleitungen innerhalb dieser Dämmschicht verlegt werden können. Diese Verwendung ist sowohl als unterseitige Dämmmaßnahme von Kellerdecken interessant, wenn dort zusätzlich Leitungen vorhanden sind und nur eine geringe lichte Höhe vorhanden ist, aber auch zur Ausfüllung von vorhandenen Hohlräumen in Holzbalkendecken. Da das Material als nicht brennbar (Brennstoffklasse A1) eingestuft ist, ergeben sich auch brandschutztechnische Vorteile. In vielen Altbauten ist zuweilen kein regulärer Fußbodenaufbau mit Fundamentplatte vorhanden, sondern lediglich ein verdichteter Lehmstampfboden oder ähnliches. Da der Glasschaumschotter durch seine Struktur und Beschaffenheit nicht nur kapillarbrechend, sondern auch unempfindlich gegen Feuchtigkeit ist, lässt sich mit geringer Aufbauhöhe ein vollwertiger neuer Fußbodenaufbau realisieren. Der Glasschaumschotter erfüllt somit gleichzeitig die Anforderungen an eine drainierende Schicht und die Wärmedämmung, so lässt sich ein erhebliches Maß an Aufbauhöhe einsparen. Ein weiterer großer Vorteil dieses Werkstoffes gegenüber dem üblicherweise verwendeten Polystyrol ist die Umweltverträglichkeit. Das Grundprodukt besteht aus ­einem Abfall-

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/ / E nergetische sanierung stoff, der beliebig oft wiederverwertet und nach Ablauf der Nutzungszeit ohne Probleme entsorgt werden kann. Dabei setzt der Glasschaumschotter keine zusätzlichen oder gefährlichen Inhaltsstoffe an die Umgebung frei. Lediglich die Herstellung fällt für die Energiebilanz negativ ins Gewicht. Dem steht jedoch die Herstellung von Polystyrol in Nichts nach. Zur Herstellung von Polystyrol wird zunächst aus Ethylbenzol in einem chemischen Verfahren das Monomer „Styrol“ hergestellt, welches dann in einer weiteren chemischen Reaktion zu einem Thermoplast „Polystyrol“ polymerisiert. Nach der GHS – Gefahrstoffkennzeichnung wird dieser Ausgangsstoff Styrol als „leicht-/hochentzündlich, reizend und gesundheitsgefährdend“ eingestuft. Polystyrol dagegen wird in der GHS – Gefahrstoffkennzeichnung nicht besonders klassifiziert. Zwar gilt reines Polystyrol als vollständig wiederverwertbar, was jedoch in der Praxis auf Grund von Verunreinigungen und Vermischungen mit anderen Baustoffen häufig nicht umzusetzen ist. Zusätzlich werden dem Polystyrol wegen der hohen Entflammbarkeit Flammschutzmittel zugesetzt, die beim Recycling freigesetzt werden und hochgradig umweltschädigend sind. Hinzu kommt, dass Polystyrol hauptsächlich in Blöcken und Platten hergestellt wird und somit in seiner Verwendung gegenüber einer losen Schüttung eingeschränkt ist. Auch ist der Glasschaumschotter resistent gegen Verrottung und den Befall von Nagetieren. Was sich bei der Verwendung von Polystyrol immer häufiger als Problem darstellt. Durch erweiterte Einsatzmöglichkeiten und die Einsparung von zusätzlichen Aufbauschichten und Arbeitsschritten lässt sich auch ein wirtschaftlicher Vergleich mit Polystyrol durchaus effizient darstellen. Im Sinne einer ganzheitlichen, ökologischen Planung und Ausführung stellt die Verwendung von Glasschaumschotter zunehmend eine wirtschaftliche, ökologische und vorteilhaft Alternative zum Polystyrol dar. Autorin: Dipl.-Ing. (FH) Arch. Sarah Zietek

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/ / E nergetische sanierung

Modernisierung zahlt sich aus:

Schritt für Schritt zum Energie-Plus-Haus Mit vorausschauender Planung können Bestandsgebäude mehr Energie bereitstellen als sie benötigen

Besitzer älterer Gebäude schrecken häufig vor den Kosten einer Komplettmodernisierung zurück, obwohl sie dadurch Energie und damit bares Geld sparen können. Denn dabei gibt es viele Fragen: Lohnt sich eine energetische Sanierung überhaupt? Und wie geht man das Projekt sinnvoll an? Buderus, eine Marke von Bosch Thermotechnik, bietet Orientierungshilfe und zeigt, dass ein Bestandsgebäude selbst mit begrenzten finanziellen Mitteln sukzessive zum Energie-Plus-Haus umgebaut werden kann. Energie-Plus-Häuser zeichnen sich dadurch aus, dass sie über das Jahr betrachtet unter dem Strich mehr Energie bereitstellen, als ihre Bewohner benötigen. Die drei wesentlichen Bausteine sind: 1.  Ein optimal abgestimmtes Heiz- und Lüftungssystem, das auch die Erzeugung von Strom und Wärme mit ­regenerativen Energien ermöglicht. 2.  Die Minimierung des Energieverbrauchs, durch Haushaltsgeräte der Effizienz­ klasse A++. 3.  Die Senkung des Energiebedarfs durch Wärmedämm-Maßnahmen an der Gebäude­hülle. Voraussetzung für eine erfolgreiche Modernisierung ist die sorgfältige Planung. Der erste Schritt ist aus Kosten-Nutzen-Sicht der Einbau eines modernen Wärmeerzeugers – am besten eines Brennwertgerätes, Pellet-Heizkessels oder einer Wärmepumpe. Bereits in diesem frühen Stadium sollte man auf die Auswahl eines geeigneten Kombi- oder Pufferspeichers achten, an den später eine thermische Solaranlage oder ein weiterer regenerativer Wärmeerzeuger, zum Beispiel ein Kaminofen mit Heizwasser-Wärmetauscher, angeschlossen werden kann. Mit überschaubarem Aufwand sparen Hauseigentümer somit Energie und Geld, das sie später in weitere Umbaumaßnahmen investieren können.

 Schritt für Schritt können Hauseigentümer ihr Gebäude durch eine energetische Moderni­ sierung zu einem Energie-Plus-Haus umwan­ deln. Dieses stellt dann übers Jahr gerechnet mehr Energie bereit, als seine Bewohner verbrauchen

Im nächsten Schritt können Bauherren die Kraft der Sonne nutzen – durch eine thermische Solaranlage, die das Trinkwasser erwärmt und die Heizung unterstützt, und durch eine Photovoltaikanlage zur regenerativen Stromerzeugung. Der Strom kann selbst verbraucht oder in das öffentliche Versorgungsnetz eingespeist werden. Wer jetzt noch einen Kaminofen mit Heizwasser-Wärmetauscher einbauen lässt und diesen in die Gesamtanlage integriert schont nicht nur den Geldbeutel, sondern steigert mit dem knisternden Feuer auch die gemütliche Atmosphäre im Haus. Eine Dämmung von Dach und Fassade reduziert den Energiebedarf zusätzlich. Am Ende der Modernisierung mit allen ge­nannten Schritten, energiesparenden Haus­halts­geräten und einer kontrollierten Wohnraumlüftung steht ein Altbau, der einen Energie­überschuss und damit einen finan­ziellen Gewinn erzielt.

 In sechs Schritten zum Energie-Plus-Haus: So wird aus einem Altbau mit einem Pri­ märenergieverbrauch von 372 kWh/m2a ein effizientes Gebäude, das unter dem Strich mehr Primärenergie bereitstellt, als seine Bewohner verbrauchen.

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/ / E nergetische sanierung

Das Bad ist der Schlüssel Energetisch sanieren und altersgerecht umbauen muss sexy werden Wie lassen sich zigtausende von Wohnungen in den nächsten Jahren altersge­ recht und damit barrierearm umbauen? Antworten auf diese Frage suchten rund 100 namhafte Vertreter aus dem Deutschen Bundestag, der Sanitärbranche, der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sowie der Architektenschaft. Die 30.000 SHK-Innungsbetriebe haben im Jahr 2012 rund 480.000 zumeist ­private Bäder saniert, davon immerhin ein Drittel altersgerecht. Das liegt im Trend. Dem Bad kommt eine Schlüsselstellung zu, wenn es um das selbststän­ dige Wohnen im Alter in den eigenen vier Wänden geht. Damit angesichts der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft genug ge­ eigneter Wohnraum zur Verfügung steht, muss die Sanierung in diesem Tempo vorangehen. Denn das Bundesbauministerium hat den Bedarf ausgerechnet: Jährlich müssen über 175.000 barrierefreie Wohnungen geschaffen werden, damit bis zum Jahr 2030 die zusätzlich benötigten drei Millionen Wohnungen zusammenkommen.

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/ / E nergetische sanierung

Wie lässt sich diese Kraftanstrengung Jahr für Jahr meistern? Steht genügend Geld für diese Investitionen zur Verfü­ gung? Wer kann mit finanzieller Unter­ stützung bzw. mit zinsgünstigen Kredi­ ten rechnen? Nicht nur diesen Fragen ging das Berliner Branchensymposium „Bauliche Herausforderungen des de­ mografischen Wandels in der Sanitär­ wirtschaft“ nach. ZVSHK und die KfWBankengruppe haben am 25. Juni 2013 wichtige Gesprächspartner zusammen­ gebracht, die an der ­Realisierung rund ums altersgerechte Bad beteiligt sind. Ar­ chitekten, Handwerker, Hersteller aus der Sanitärindustrie, Wohnungswirtschaft, Immobilienverwalter, die KfW als finan­ zieller Helfer und nicht zuletzt Mitglieder des Deutschen Bundestages äußerten sich zum Thema.

Attraktive Förderung neu auflegen! Wie sich auf der Tagung zeigte, macht sich auch die KfW erneut für das Kreditprogramm „Altersgerechtes Um­ bauen“ stark. In der Vergangenheit kam diese Art der finanziellen Unterstützung bei Modernisierern gut an – bis der Sparhaushalt der Bundesregierung dieser attraktiven Förderung ein Ende bereitete. Derzeit bietet die KfW verschiedene Finanzierungsprogramme an, die theoretisch jedermann in Anspruch nehmen kann, um seine vier Wände energetisch zu sanieren und barrierearm zu gestalten. Doch wie die Praxis zeigt, können Senioren oft nicht davon profitieren, weil sie aufgrund ihres Alters keine Kredite bewilligt bekommen. Ein weiterer Punkt: Wer als Investor einer Immobilie über Modernisierungsmaßnahmen nachdenkt, hat zu­ meist nur die energetische Sanierung im Fokus. Eberhard Bürgel, SHK-Unternehmer aus Nienburg und stellvertretender Landesinnungsmeister in Niedersachsen, weiß um die hohen Investitionen, die oftmals im Bestand erforderlich sind. „Die jungen Alten, die jetzt über Geld verfügen und die eigenen vier Wände modernisieren wollen, machen sich zunächst keine Gedanken über barrierefreie Planung.“ Deshalb ist die kompetente Beratung für den Sanitärprofi das A und O. Vor allem der private Hausbesitzer sieht den Sani­ tärfachbetrieb als Ansprechpartner Nr. 1 und etwa 3.000 Handwerksunternehmer haben sich bereits für das Thema Barrierefreies Bad schulen lassen (Infos beim jeweiligen Landesverband). Die beiden SHK-Unternehmer Eberhard Bürgel und Jürgen Klein, Obermeister der SHK-Innung Münster, machten deutlich, dass gut durchdachte Technik und ansprechendes Design heute das barrierefreie Bad ge­ schickt gestalten können – ohne dass der Eindruck von „behindertengerecht“ aufkommt. …

Lesen Sie den gesamten Artikel auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Altersgerecht Bauen“

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/ / E nergetische sanierung

Öl-Hybridheizung verwandelt ­Altbau in ein 3-Liter-Haus

Hybrid-Heizsysteme mit konventionellen und erneuerbaren Energieträgern senken den Verbrauch fossiler Brennstoffe beachtlich. Weil große Wärmemengen regenerativ erzeugt werden. Wie hoch diese Einsparung ausfallen kann, zeigt ein Beispiel aus Niedersachsen. Nach dem Einbau von Öl-Brennwertgerät, Solarther­ mieanlage und wasserführendem Holzkaminofen sank der Jahresheizölverbrauch von 12,5 auf nur 3,1 Liter pro Quadratmeter.

Und das in einem rund 60 Jahre alten Haus mit eher mäßiger Wärmedämmung. Nachvollziehbar wird die erhebliche Heiz­ ölersparnis vor dem Hintergrund eines seit jeher hohen Holz­ anteils an der Gebäudebeheizung. Schon vor der Heizungssa­ nierung wurden alljährlich zwischen zehn und 15 Raummeter Scheitholz in einem im Wohnzimmer auf gestellten Kamin­ ofen verfeuert. An dieser Menge hat sich nichts geändert. Doch während früher der weitaus größte Teil der mit Holz erzeugten Wärme ungenutzt durch den Schornstein verpuff­ te, wird er heute für die Beheizung des gesamten Gebäudes genutzt. Ein neuer und deutlich effizienterer Kaminofen mit 30-Liter-Wassertasche speist 70 Prozent seiner Wärmemenge in das zentrale Heizsystem ein. Heizöl als zuverlässiger Basisbrennstoff Zusätzlich deckt eine 10 m2 große Solarthermieanlage einen Teil des Warmwasser- und Raumwärmebedarfs. Dieser ge­ ballte Einsatz regenerativer Energieträger in dem HybridHeizsystem schlägt sich in einem entsprechend geringen Öl­ verbrauch nieder. Der fossile Brennstoff, gespeichert in einer

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6000-Liter-Batterietankanlage, dient vor allem einer zuverläs­ sigen Grundversorgung und muss fast nur noch an wenigen kalten Wintertagen eingesetzt werden. Verbrauch sank um 75 Prozent So wurden in den ersten beiden Heizperioden nach der Sa­ nierung jeweils nur 500 Liter Heizöl verbraucht. Bei einer be­ heizten Wohnfläche von 160 Quadratmetern errechnet sich ein Heizölverbrauch von 3,1 Liter m2/a. Zuvor benötigte das am Rande der Lüneburger Heide in Rethem gelegene Einfa­ milienhaus jährlich rund 2000 Liter. Mit dieser Reduzierung des Heizölverbrauchs um 75 Prozent verdeutlicht das Bei­ spiel das enorme Potenzial ölbasierter Hybridheizungen für Klimaschutz und Ressourcenschonung. Ursprünglich hatten die Hauseigentümer Ute und Peter Ocken lediglich den Ersatz ihres gut 25 Jahre alten Niedertemperaturkessels durch eine Öl-Brennwertanlage mit Solarunterstützung geplant. Doch Dipl.-Ing. Fritz Ohlmeyer, Chef des mit der Heizungssanierung beauftragten SHK-Fachbetriebs, empfahl aufgrund des auch weiterhin vorgesehenen hohen Holzeinsatzes die gleichzei­


/ / E nergetische sanierung

tige Erneuerung des ebenfalls Jahrzehnte alten Kaminofens. Und damit die Erweiterung des Hybrid-Heizsystems um diese dritte Energiequelle. Brennwertgerät garantiert effiziente Nutzung Der moderne Holzkaminofen mit einer Nennwärmeleistung von 10 kW und einem Wirkungsgrad von über 80 Prozent gibt 30 Prozent als Strahlungswärme ab, der Rest geht ins Zentral­ heizsystem. Damit können an vielen Tagen der Heizsaison der Warmwasser- und Wärmebedarf im gesamten Gebäude vom Wohnzimmer aus gedeckt werden. Im Sommer übernimmt fast ausschließlich die Solaranlage die Warmwassererzeugung. Erst wenn die erneuerbaren Energieträger den Bedarf nicht mehr decken können, schaltet die Hybridanlage automatisch auf fossilen Betrieb um. Für den effizienten Einsatz des Basisener­ gieträgers sorgt ein bodenstehendes Öl-Brennwertgerät mit einer Leistung von 12,9 und 19,3 kW. Rund 30 Prozent der ge­ samten Heizöleinsparung gehen allein auf sein Konto. Ausbaugrenzen durch bauliche Vorgaben Als Wärmezentrale für die beteiligten Energiequellen dienen ein 600 Liter fassender Pufferspeicher und ein gesonderter 400-Liter-Brauchwasserspeicher. Die Installation eines ein­ zelnen Kombispeichers mit demselben Gesamtvolumen war ­wegen der geringen Kellerdeckenhöhe nicht möglich. Bauliche Gegebenheiten haben auch die Auslegung der Solaranlage be­ grenzt. Denn das einzige nach Süden ausgerichtete Dach liegt auf einem Anbau, der nur Platz für zehn Quadratmeter Kollek­ torfläche hergibt.

Hybridheizung ist ein neuer Begriff. Können sich ­Hauseigentümer darunter überhaupt etwas vorstellen? Da besteht durchaus hoher Beratungsbedarf durch das Fach­ handwerk. Beim Auto ist Hybrid zwar bekannt. Dass man aber eine Ölheizung nicht nur mit Solarwärme, sondern problemlos auch mit anderen erneuerbaren Energieträgern koppeln kann, ist den Wenigsten bekannt. Vor allem die Möglichkeit der Ein­ bindung eines Holzofens stößt schnell auf großes Interesse. Denn in mehr als der Hälfte aller Ein- und Zweifamilienhäuser in Niedersachsen sind laut Erhebung des Schornsteinfegerhand­ werks bereits Einzelfeuerstätten vorhanden. Warum entscheiden sich Kunden für eine Öl-Hybridheizung? Ganz klar, um auf lange Sicht die Brennstoff kosten im Griff zu behalten, weniger aus Umweltschutzgründen. Wer dann noch weiß, dass in seinem bisher genutzten konventionellen Holz­ ofen eine Menge an Wärme völlig wirkungslos bleibt, fängt schnell an zu rechnen. Erleichtert wird manchem die Investi­ tionsentscheidung durch die Möglichkeit, die Hybridheizung in mehreren Etappen auszubauen. Der startet dann zu nächst mit nur zwei Energieträgern, oft mit Solar.

 Dipl.-Ing. Fritz Ohlmeyer, Chef eines SHKund Elektro-Fachunternehmens mit rund 20 Mitarbeitern, hat in seinem Kundenkreis bereits mehrere Hybridlösungen realisiert.

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/ / G eb ä udeautomation

Wiener Start-up Flatout entwickelt Smart Home der nächsten Generation Kompatibilität und Erweiterbarkeit durch Apps Flatout Technologies GmbH ist ein IT Start-up aus Wien. Mit ihrem FlatCube® entwickeln die Jungunternehmer die nächste Generation von vernetzten Häusern – die Smart Homes. Kompatibilität und Erweiterbarkeit durch Apps ist der Ansatz mit dem die Wiener bereits bei Wettbewerben, Investoren und Partnern wie dem Universitären Gründerservice INiTS punkten konnten. Smart Homes sind „intelligente Lebensräume“, die mit Sensoren, Schaltern und Tastern über ein zentrales Steuerelement geschalten werden können. Sie denken an die Kleinigkeiten, die den Alltag angenehmer machen: Die Wohnung vorheizen, die Alarmanlage scharf stellen oder Licht durch die Räume folgen lassen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Mit dem Smartphone, Tablet und jedem Webbrowser kann das Smart Home gesteuert werden – von überall auf der Welt. Bei Flatout Technologies steht die Kompatibilität zwischen den Kommunikationssprachen im Mittelpunkt. Der FlatCube® arbeitet als Dolmetscher und verbindet die Geräte im Smart Home miteinander. Weitere Informationen und Bildmaterial erhalten Sie auf http://www.flatout-technologies.com/press

Intersolar Award 2013 für Unternehmen aus den Bereichen ­Photovoltaik, Solarthermie und Solare Projekte Europa Bereits zum sechsten Mal in Folge wurde am 19.6. der Intersolar Award verliehen. Der internationale Preis der Solarwirtschaft würdigt Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen „Photovoltaik“, „Solarthermie“ und in diesem Jahr erstmals auch in der Kategorie „Solare Projekte in Europa“. Im Rahmen eines offiziellen Festaktes wurde der Technologiepreis an acht ­Unternehmen verliehen.

Ein Gewinner aus dem Bereich „Photovoltaik“: Die SMA Technology AG hat mit dem „Sunny Boy Smart Energy“ ein kompaktes, vollintegriertes Speichersystem konzipiert, welches sich schnell und einfach installieren lässt. Mit einer Speicherkapazität von 2 Kilowattstunden (kWh) eignet sich der Speicher ideal für den Gebrauch in Privathaushalten und ermöglicht dort einen hohen Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom. Eine Lithium-Ionen-Batterie wirkt sich positiv auf die gesamtwirtschaftliche Betrachtung des Speichersystems aus und verringert dessen Ausfallrisiko.

Ein Gewinner aus dem Bereich „Solare Projekte Europa“ Die Conergy AG hat eine auf maximalen Eigenverbrauch optimierte PV-Dachanlage (8 kWp) auf dem Restaurant „Lasal del Varador“ im spanischen Barcelona errichtet. Das Besondere ­daran: Statt die PV-Anlage wie bisher auf maximale Leistung und Autarkie auszurichten, wurde hier eine ideale Anlagengröße für die direkte Nutzung des Solarstroms vor Ort erzielt. Aus Sicht der Jury ein wegweisendes Projekt, das beispielhaft für den zukünfti­ gen Bau von Solaranlagen gilt, die aufgrund ihres hohen Eigenverbrauchs ohne staatliche Förderung auskommen. 54 AFA | Architekturmagazin für Architekten

Die Gewinner im Bereich „Solarthermie“ Die Clique Solar aus Indien/Mumbai, hat einen solarther­ mischen Großkollektor für die industrielle und gewerb­ liche Nutzung in sonnenreichen Regionen entwickelt. Mit dem zweiachsig geführten Dish-Konzentrator „Arun 100“ lässt sich heißes Wasser oder Wasserdampf mit Temperaturen bis zu 250 Grad Celsius erzeugen. Der Kollektor eignet sich für unterschiedliche Anwendun­ gen, wie zum Beispiel zur Erzeugung von Prozesswärme für industrielle Anwendungen oder zum Betrieb von Absorberkältemaschinen. Überzeugt hatte die Jury neben der industriellen und gewerblichen Nutzung des Kollektors auch dessen kurze Amortisationszeit von zwei bis vier Jahren.

Alle Informationen zu den Awards finden Sie unter: www.baulinks.de/webplugin/2013/1142.php4


/ / G eb ä udeautomation

SmartHome Deutschland Conference 2013 in Ahaus Die SmartHome-Idee beschäftigt inzwischen nahezu alle Bran­ chen. Der demografische Wandel und die ­Energiewende erfor­ dern ein Umdenken. Smarte Assistenten in Haus und Wohnung helfen, die Herausforderungen zu meistern. Am 26. und 27. September treffen sich Praktiker branchen­ übergreifend zur SmartHome Deutschland Conference 2013 in Ahaus/Westfalen. Die SmartHome 2013 Conference adressiert Praktiker aus Fachhandel und Handwerk, Architekten, Woh­ nungswirtschaft, Fertighaushersteller, Forschung und Entwick­ lung. Die Veranstaltung ist eine perfekte Plattform zum Netz­ werken. Während am Tage die Wissensvermittlung durch Vorträge und viele Workshops dominiert, dient der Abend dem Aufbau und der Pflege des eigenen Netzwerks. SmartHome Projekte sind interdisziplinär und benötigen ein funktionierendes Netzwerk aus Herstellern, Architekten, Handel und Handwerk. Hier liegt eine der Stärken dieser einzigen branchenübergreifenden SmartHome-Veranstaltung in Deutschland.

„Der demografische Wandel mit immer mehr zu pflegenden Menschen und immer wenigen Leuten, die den Pflegeberuf ergreifen wollen, zwingt zur Nutzung von smarter Technik. Nur so können alte Menschen länger selbstbestimmt in ihrer ver­ trauten Umgebung verweilen. Aber auch die stetig steigenden Energiepreise erfordern Gegenmaßnahmen. Wenn die Heiz­ kosten schneller steigen als die Einkommen, kann SmartHome helfen, den Energie­verbrauch zu senken“, erläutert SmartHome Vorstandsvorsitzender Günther Ohland das gegenwärtige star­ ke Interesse an smarten Lösungen. Alexander Schaper, Geschäftsführer von SmartHome Deutschland ergänzt: „SmartHome ist kein Luxus mehr, sondern zieht in den Alltag ein. Das bedeutet für Archi­ tekten, Handwerk und Handel, sich anders aufzustellen, als bei einem Luxus-Nischen-Markt. Diesen Prozess un­ terstützen wir bei SmartHome Deutschland nach Kräften. Die Konferenz wird ihren Teil dazu leisten.“ …

Lesen Sie den gesamten Artikel auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Gebäudeautomation“

© Initiative Intelligen

tes Wohnen

Anmeldung: Zum zweitägigen Branchentreff „SmartHome Conference 2013“ über die Website http://smarthome-deutschland.tobit.net

Die Grafik zeigt verein­ facht und symbolisch die Ausstattung mit Leerrohren und die An­ wendungen, die so bei Bedarf künftig vernetzt werden können.

Anwendungen Leerrohre

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/ / I nnovative P rodukte

Schöner, besser, porenfrei – das preisgekrönte Schalrohr RAPIDOBAT® Cretcon HD ermöglicht eine neue Oberflächenqualität bei Sichtbetonstützen

Der Architekt jubelt über die neue Oberflächenästhetik von Sichtbetonstützen, der Baupraktiker ist bei der Ausschreibung alternativlos und der Controller weiß die Mehrleistung bei gleichen Erstellungskosten zu würdigen: Das Schalrohr ­RAPIDOBAT® Cretcon HD schafft durch seine neuartige, akti­ vierbare Hydrogel-Schalhaut eine einzigartige, porenfreie Betonoberfläche und setzt damit da an, wo bisher Auftraggeber – und bauseitige Verfechter einer makellosen Sichtbetonarchitektur – ihre Bedenken bei der Ausführung aufgrund von störenden Poren, Lunkern und Marmorierungen angemeldet haben.

Foto: H-BAU Technik GmbH

Die H-BAU Technik GmbH präsentiert mit RAPIDOBAT® Cretcon HD eine Innovation im Bereich des Sichtbetonbaus. Hierbei handelt es sich um eine einzigartige aktivierbare HydrogelSchalhaut von Schalrohren, die bei Sichtbetonstützen eine bisher nicht zu erreichende hochwertige Qualität der Betonoberfläche erzielt. R­ APIDOBAT® Cretcon HD bietet als Produktneuheit aus dem System der RAPIDOBAT® Schalrohre Antworten auf bisher offene Fragen in der Architektur.

Vergleich einer Sicht­ betonstütze ohne und mit RAPIDOBAT® Cretcon HD

Die Idee der Produktneuentwicklung Der Produktentwicklung von RAPIDOBAT® Cretcon HD liegt die Idee zugrunde, ein Schalrohr zu entwickeln, das eine Problem­lösung dieser bisher unbefriedigenden Ausgangssituation schafft. Ziel der H-BAU Technik GmbH war daher, ein komplett glattes Schalrohr zu entwickeln, aus dessen nichtsaugender Schalung eine aktivierbare, saugende Schalung wird. Mit dem neuen Produkt aus der RAPIDOBAT® Familie lassen sich die diversen Ansprüche einer SB 4-Ausführung erfüllen. Verarbeitung und Wirkweise des Cretcon HD Sobald der in das RAPIDOBAT® Schalrohr eingebrachte Frischbeton mit dem Trennmittel Cretcon HD, in dessen Trägersubstanz ein Hydrogel eingearbeitet ist, in Kontakt tritt, wird es „aktiv“: Es saugt die überschüssigen Flüssigkeitsanteile, die an der Schalung haften wollen, auf. Damit werden sowohl die Bildung von Zementwasserporen an der Oberfläche als auch von „verdeckten“ Poren – Poren, die nur durch einen dünnen Zementleimfilm von der Oberfläche getrennt sind – verhindert. Das Ergebnis ist eine verbesserte, porenfreie und nahezu lunkerfreie Sichtbetonfläche von farblicher Gleichmäßigkeit ohne Marmorierung. Nach einem Verbleib des Schalrohrs von mindestens 48 Stunden an der Stütze darf diese ausgeschalt werden. Eine spezielle Nachbehandlung bezüglich kosmetischer Korrekturen ist nicht mehr nötig.

Foto: H-BAU Technik GmbH

Die Ausgangslage Um eine porenfreie Betonoberfläche mit den höchsten Anforderungen der Sichtbetonklasse SB 4 zu erhalten, fordert das DBV-Merkblatt „Sichtbeton“ den Einsatz einer saugenden Schalung zur Erstellung von Betonstützen. Tatsächlich stehen jedoch auf den Baustellen meist nichtsaugende Schalungen, bestehend aus Stahl, Kunststoff oder hochwertig beschichteten Holzwerkstoffplatten, zur Verfügung. Die Trennmittel, die bislang auf die Oberflächen der Schalung aufgebracht wurden, damit der Beton beim Aushärten nicht an der Schalung haften bleibt, können keine poren- und fehlerfreie Oberfläche des Betons gewährleisten.

Erste Referenzen von RAPIDOBAT® Cretcon HD Schalrohren Bei einzelnen Bauvorhaben mit besonders hohen optischen Ansprüchen in den Publikumsbereichen wurden die neuen ­ Schalrohre RAPIDOBAT® Cretcon HD bereits realisiert, z. B. in dem Bürokomplexen Arabeska in München und Alchemia im polnischen Gdansk, im Businesscenter Winterhafen in Linz sowie in der privaten Schul­gemeinschaft Camphill, Überlingen, oder auch in der Wohnüberbauung Gojenbergsweg in Hamburg. Innovationspreis der Zulieferindustrie Betonbauteile 2013 Das neue Schalrohr RAPIDOBAT® Cretcon HD hat auch die hochkarätige Fachjury der 57. Ulmer BetonTage überzeugt. Sie zeichnete H-BAU mit dem ersten Platz des Innovationspreises 2013 der Zulieferindustrie Betonbauteile aus. Jedes Jahr werden Produkte mit dem größten Innovationspotential durch den Veranstalter der BetonTage, die FBF Betondienst GmbH und die Fachzeitschrift BFT International Betonwerk + Fertigteil-Technik prämiert.

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/ / I nnovative P rodukte

Sensor warnt vor zu großer Wasserlast auf dem Dach SGBDD vertreibt exklusiv das innovative Stauwasser- und Schnee-Alarmsystem SAS-307

Die starken Regenfälle in diesem Frühjahr haben nicht nur zu verheerenden Überflutungen geführt, sie stellen grundsätzlich auch eine Gefahr für alle Gebäude mit Flachdächern dar, wenn das Wasser nicht ordnungsgemäß ablaufen kann. Wird dieses Risiko zu spät oder gar nicht erkannt, kann das für Eigentümer von Privat- und Gewerbeimmobilien teuer werden und gravierende Konsequenzen haben. Denn eine zu große Stauwasserlast kann ein Flachdach, ein Tonnendach oder ein leicht geneigtes Satteldach zum Einsturz bringen. So haben erst im Juni große Wassermassen nach unwetterartigen Regenfällen das Dach eines Supermarktes im norddeutschen Brunsbüttel zusammenbrechen lassen und zu einem erheblichen Sachschaden geführt. Vor Fällen wie diesem schützt der Stauwasser- und Schnee-Alarmsensor SAS-307, den die Vertriebsmarken der Saint-Gobain Building Distribution Deutschland GmbH (SGBDD) exklusiv anbieten. Das von der tbm hightech control GmbH entwickelte innovative Alarmsystem überwacht mittels drei eigenständiger Messstationen kontinuierlich Dachlasten und warnt automatisch vor drohender Überlast – lange bevor diese überhaupt gefährlich wird. Innerhalb einer jeden M ­ essstation kontrollieren drei Hochleistungs-Kraftsensoren unabhängig voneinander die Dachlast. Die drei Messstationen lassen sich an neuralgischen Punkten auf dem Dach platzieren und über beliebig lange Kabelverbindungen mit der Auswertelektronik verbinden. Im Notfall ermöglicht das dreistufige Warnsystem frühzeitiges Handeln: Überschreitet die maximal zulässige Last an einer der drei Messstationen 60 Prozent, erfolgt eine Vorwarnung per SMS, Internet oder optisch und akustisch. Bei der Marke von 90 Prozent folgt der Hauptalarm. Sinkt die Last wieder unter die Voralarmmarke, gibt das System Entwarnung. „Eine Folge des Klimawandels ist, dass auch in unseren Breiten extreme Wetterereignisse wie starke Niederschläge immer häufiger auftreten. Vor den negativen Auswirkungen in Form von Stauwasserlasten auf Dächern schützt der Alarmsensor SAS-307“, sagt Thomas Wirsik, Category Manager Dach bei SGBDD. Dachdecker, Zimmerer und Elektriker können das System im Handumdrehen montieren – auch nachträglich – und mittels Schraub-Steck-Verbindungen einfach installieren. Erhältlich ist der Alarmsensor SAS-307 bei den SGBDD-Vertriebspartnern Gallhöfer, Kluwe, Raab Karcher, Saxonia, Schäfer Dach und Sporkenbach. Dort bekommen private und professionelle Interessenten selbstverständlich auch eine fachmännische Beratung.

Frankfurt am Main (Abdruck honorarfrei)

Foto: Saint-Gobain Building Distribution Deutschland GmbH,

SGBDD lässt Besitzer von Privat- und Gewerbeimmo­ bi­lien nicht im Regen stehen: Der Stauwasser- und Schnee-Alarmsensor SAS-307 schützt Flach-, ­Tonnenund leicht geneigte Sattel­dächer vor Überlastung.

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Automobile

Der Dreier mit dem grünen Pluspunkt Der Hybridantrieb hält nun auch in der Mittelklasse Einzug und BMW bietet diese Technik nach dem 5er jetzt auch für die 3er Limousine an. Für die war der Antriebsstrang aus Elektround Benzinmotor auch ursprünglich entwickelt worden. Mit dem BMW ActiveHybrid 3 präsentiert BMW als erster Hersteller weltweit ein vollwertiges Hybridfahrzeug im Premium-Segment

Citroën DS5 HDi 165

der kompakten Sportlimousinen. Auf Basis der BMW 3er Limousine ist ein außergewöhnliches Automobil entstanden, das mit kraftvoller Dynamik ebenso begeistert wie mit höchster Effizienz. BMW kombiniert einen Sechszylinder-Turbobenziner mit einem 40 kW / 55 PS starken Elektromotor. Er sitzt im Gehäuse der Achtgangautomatik an der Stelle, wo sich normalerweise der Drehmomentwandler befindet. Von dort unterstützt er den Verbrennungsmotor beim Beschleunigen, kann aber auf kurzen Strecken auch allein den Antrieb übernehmen. …

Stylisches Luxus-Raumschiff mit Diesel-Hybrid Der neue Citroën DS5 ist mit seinem innovativen Design eine echte Bereicherung im Straßenbild. Zumal er auch unter der Hülle überzeugen kann. Die Verarbeitung hinterlässt einen ausgezeichneten Eindruck, der kräftige und sparsame Dieselmotor ebenso. Mit dem DS5 HDi 165 sind eine Menge Blicke von Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern garantiert. Er fällt auf, weil sein Design außerhalb der Norm liegt. Alles ist zwar sehr rund und fließend gestaltet, insbesondere beim Blick aufs Heck sieht der DS5 aber sehr

BMW Active Hybrid 3

sportlich aus. Das gelingt auch wegen der erhöhten Karosserie und der entsprechend schmalen Verglasung, die aber einen großzügigen Blick nach außen erlaubt. Beim DS5 ist außerdem alles ein bisschen größer. Große Scheinwerfer mit coolem LED-Tagfahrlicht, 18 Zoll Felgen und einem markanten Design-Streich: Die über den Frontscheinwerfern beginnenden Chrom-Leisten

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ziehen sich bis hinter die A-Säule. Das Gepäckabteil wird von Seitenscheiben aus Polycarbonat verkleidet. …


Japanischer ­Extremsportler Die leistungsstarke Sportwagenversion des Le-

Jeep Wrangler Black Edition

xus IS nennt sich IS F, wobei das “F“ im Namen zum einen auf den Fuji Speedway, Toyotas Teststrecke, auf der er seinen Feinschliff erhielt und zum anderen auf das Higashi Fuji Technical Centre am Fuße des berühmten Berges in Japan hinweist. Den dynamischen Feinschliff entdeckt man am Spoiler und den größeren Lufteinlässen. Dadurch wuchs die Karosserie um etwa 8 cm und ist nunmehr bei 4,66m angelangt. Einen Tick breiter geworden ist er außerdem, dafür aber auch etwas flacher. Unter der Karosserie hat sich auch einiges getan: das wichtigste ist natürlich der sportliche Motor. So wurde ein

Offroad in black

kompakt gebauter 5l-Achtzylinder-Motor mit kombinierter Direkt- und Saugrohreinspritzung eigens für den IS F neu entwickelt. Das Alumini-

Der Jeep Wrangler ist inzwischen eine der letzten

um-Triebwerk schafft beeindruckende 423 PS,

Möglichkeiten, einen Geländewagen zu kaufen,

hängt sehr gut am Gas und ist ein Muster

der diese Bezeichnung auch wirklich verdient.

an Laufkultur. Antritt und Durchzugsvermögen

Neue Wege entdecken und dabei jede Menge

sind über jeden Zweifel erhaben. Über das gan-

Spaß zu haben – das schafft der Jeep Wrangler

ze Drehzahlbandwirkt der IS F kraftvoll und

durch seine überlegene Leistung und hohe Effi-

dennoch geschmeidig in der Leistungsentfal-

zienz. Das 2.8 l Common-Rail-Dieselaggregat ist

tung. Sein Drehzahlmaximum von imponieren-

hochmodern und mit einem Dieselpartikelfilter

den 505 Nm sind bei 5.200 U/min. erreicht. Der

ausgestattet. Mit 147 kW (200 PS) ist es ein

IS F verfügt über ein Achtstufen-Direktschaltge-

wahres Kraftpaket. Sein maximales Drehmoment

triebe mit Wandlerüberbrückung im manuellen

liegt bei 460 Nm. Im Alltag zeigt er sich als voll

Modus und Schaltwippen am Lenkrad. …

taugliches Familienmitglied, im Gelände setzt er nach wie vor Maßstäbe. Auch ohne Höher­ legung, Traktionsreifen oder Achssperren erweist er sich als formvollendeter Wühler. Seine Alltags-Variabilität beweist der Jeep Wrangler dadurch, dass es an den Platzverhältnissen nichts zu mäkeln gibt. Der Viertürer bietet Platz für fünf Personen und ist einen guten halben Meter länger als sein Vorgänger. Angesichts der robusten Fahrwerkstechnik hat der Jeep Wrangler im Straßeneinsatz einen Reifegrad erreicht, der für diese Bauform nahe am Optimum ist. Mit sattem Abrollen zieht der Jeep Wrangler stoisch seine Bahn, Schlaglöcher jeder Kategorie absorbieren die schweren Starrachsen mit einer an Ignoranz grenzenden Gleichgültigkeit. …

Lexus IS F

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Automobile

Charakterstarker Riese Unter den Hybriden ist der Lexus LS600h ein Vor­zeigemodell. Die Japaner beweisen in dieser Bau­reihe mit einer starken Kombination aus V8Benzinmotor, Elektroantrieb und Planetengetriebe Kompetenz und können mit ihrer Ikone überzeugen. Im aktuellen Modell wurde ordentlich

Mitsubishi Outlander

nachgelegt, rund 3000 Details sind verändert worden. Zu den wichtigsten zählen das blendfreie Fernlicht mit LED-Technik, schärferes Design, ein strafferes Fahrwerk sowie ein kleines Heer neuer Komfortsysteme. Der Kühlergrill des überarbeiteten Modells ist jetzt zackig geformt, in den neuen Scheinwerfern leuchten LED-Streifen in L-Form, und auch in den Rücklichtern glüht rot der Lexus-Anfangsbuchstabe. Der Wagen wirkt in seinen Proportionen stimmig, ohne zu protzen. Vor allem das Heck des LS 600h L macht einen geradezu zierlichen Eindruck. Besonderes Designmerkmal an der Seite: das so genannte „Pfeilspitzmotiv“, das handgeschliffene, spitz zulaufende Ende der hinteren Seitenfenster. …

Stylish ins Abenteuer In der neuen Generation des Mitsubishi Outlander verliert der japanische Crossover sein kriegerisches Design. Den martialischen „Jetfighter“Grill hat er abgestreift. Die schlanke Front wird nun dominiert vom hauseigenen Drei-Diamanten-Logo, das eingebettet ist in zwei horizontale Chromleisten. Der neue Outlander wirkt weicher und freundlicher. Die Optik fällt angenehm sachlich aus, keine sinnlosen Blechfalten verunstalten die Linienführung. Pluspunkte gibt es für die dank schmaler A-Säulen gute Übersichtlichkeit. Positiv ist auch, dass der neue Outlander mit 4,66 Meter nur zwei Zentimeter länger als

Lexus LS 600h L

das bisherige Modell ist, der Radstand von 2,67 Meter bleibt gleich. Zudem hat Mitsubishi das Gewicht um 100 Kilogramm reduziert, unbeladen wiegt das Fahrzeug in der Basisausführung nur 1,4 Tonnen. Der kultivierte Diesel liefert eine Leistung von 110 kW/150 PS. Dazu kommen ein maximales Drehmoment von 360 Nm, das bereits ab 1500 U/min. anliegt und eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Den Spurt

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von 0 auf 100 km/h schafft der Outlander binnen 9,7 Sekunden. Der Motor arbeitet laufruhig und leise, weil Mitsubishi mit umfangreichen Lärmschutzmaßnahmen nicht gegeizt hat. …

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Sportlich edel wie ein Samurai

Volvo XC 60 D5 AWD

Mit dem GT86 lässt Toyota die Sportwagentradition weiterleben und die Frischekur hat dem Image des Japaners garantiert nicht geschadet. Und den Zeitgeist getroffen hat Toyota außerdem, denn die Rückkehr zum kleinen erschwinglichen Sportwagen dürfte für Applaus sorgen. Das mit Subaru entwickelte Coupé fällt durch sein dynamisches Design sofort auf. Frech und etwas aggressiv wirkt die flache Front mit den spitz zur Mitte laufenden Xenon-Scheinwerfern samt LED-Tagfahrlicht und den ausgestellten Kotflügeln. Mit 4,240 Metern Länge, 1,285 Metern Höhe und 2,570 Metern Radstand dürfte der Toyota GT 86 der kleinste viersitzige Sportwagen der Welt sein. Beim Design ließen sich die Macher von einer Legende inspirieren: dem

Ein sicherer Kraxler

Toyota 2000 GT als ersten Supersportwagen

Was die Schweden schon immer auszeichnete,

Japans, der von 1967 bis 1970 entstand. An-

sind Attribute wie Sicherheit und Sportlichkeit.

deutungen an den 2000 GT lässt der GT 86

Und sie gehörten zu den Ersten, die einem SUV

beispielsweise in der Form der Seitenfenster er-

neben optischer Robustheit auch eine coupé-

kennen. Die Athletik betonen zusätzlich die aus-

hafte Linie verpassten. Mit dem XC60 haben sie

gestellten Radhäuser, in denen sich 17-Zoll-

nun noch eins hinzugefügt: Eleganz. Berechtig-

Leichtmetallräder mit gefrästen Doppelspeichen

terweise zählt er zu einer der interessantesten

und davon dunkel abgesetzten schmaleren Ak-

Kombinationen aus Offroader und Sportcoupé.

zent-Speichen drehen. Weitere Akzente setzen

Der XC60 ist auf den ersten Blick als Volvo er-

die weit nach hinten gezogene Kabine und am

kennbar, nicht nur wegen des typischen Volvo-

breitschultrigen Heck ein großer Diffusor mit

Grills oder der Schultern am Heck. Sein Styling

einem integrierten verchromten Doppelrohr-

kommt gut an. Die Verarbeitung ist hervor­

Auspuff. …

ragend. Die hochgelegte und eigenständige Karosserie überzeugt und die typische HorburySchulter, benannt nach dem Designer Peter Horbury, ist so gelungen, dass sie ein visuelles Kleinod ist. Auch von hinten macht der XC60 eine gute Figur. Das Interieur mit viel Alu, Silber und Schwarz wirkt sehr edel, aber nicht leicht und aufmunternd. Man sitzt, etwas erhöht, auf bequemen Ledersitzen, die gut stützen. Der Arbeitsplatz des Fahrers ist hochwertig und übersichtlich. Die Verarbeitung ist exzellent. …

Toyota GT 86

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Messen 2013 August Haus-Bau & Energie Messe rund um Bauen, Wohnen, Einrichten und Energiesparen

23.08.–25.08.2013 Uelzen

Haus-Bau & Energie in Uelzen ist eine Messe rund um Bauen, Wohnen, Einrichten und Energiesparen. Sie bietet ihren Besuchern Beratung zu den Themen Planen, Finanzieren, Um- und Ausbauen, Modernisieren, Isolieren und Einrichten sowie Angebote von der Tür über das Fenster bis hin zu Markise, Carport und Wintergar­ ten, von Mauerbau über Fertigbau zu Holz, von Dachbeschichtung zu Wand­ trocknung, von Pelletheizung zu Photovoltaik.

September Renexpo® 26.09.–29.09.2013 Augsburg Internationale Fachmesse für regenerative Energien und energieeffizientes Bauen und Sanieren Die Renexpo® gibt einen umfassenden Überblick über den Bereich der erneuer­baren Energien und allem was damit einhergeht. Mit der interGreenBuilding® wurde ein spezieller Bereich eingeführt, der sich mit dem ganzheitlichen Gedanken der Ener­ gieeffizenz im Baubereich beschäftigt. Parallel zur Renexpo® treffen sich sich Exper­ ten aus der ganzen Welt um in verschiedenen Fachkongressen den Wissenstransfer aus Forschung und Entwicklung in der Praxis vorzustellen und hierüber zu infor­ mieren.

Haus, Bau, Energie

27.09.–29.09.2013 Hamburg Die Haus, Bau und Energie in Hamburg bietet mit ihrer klar definierten und qualitativ hochwertigen Ausstellerstruktur eine ideale Kommunikations- und ­Informationsplattform in der Region. Die breite und sich ständig erweiternde ­Produktpalette spricht ganz gezielt Bauherren, Modernisierer und Energiesparer an. Mit dem Fokus auf regenerative Energien, Energieeffizienz, ökologisches Bauen und Nachhaltigkeit in den verschiedenen Bereichen geht die Messe auf ­aktuelle Themen ein und bietet so den Besucher, die einen Fachmann für ihr Vor­ haben suchen, eine kompetente und umfassende Beratung. Zahlreiche ­Sonderschauen, unabhängige Beratungsstände und täglich wechselnde praxis­ nahe Vorträge runden das Messeportfolio ab.

Oktober Bau- und Energieforum

12.10.–13.10.2013 Ratingen

Messe für Bauen, energetisches Sanieren und Wohnen Das Bau und Energieforum Ratingen bietet umfassende Informationen zu allen Themen rund um das Haus. Die Besucher können sich hier über das reichhaltige Angebot der Aussteller informieren sowie technische Details und Dienstleistungen vergleichen. Themen der Messe sind Energie, Bauen, Renovieren, Sanieren und Wohnen, über die die Aussteller an ihren Messeständen gerne im persönlichen Kontakt informieren.

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Bü c h e r The Sky’s the Limit

The Sky’s the limit, R. Klanten, S. Ehmann, S. Borges, 288 Seiten, Die Gestalten Verlag, Englisch, 49,90 €

utopia Forever Visions of Architecture and Urbanism

R. Klanten, L. Feireiss, 256 Seiten, Die Gestalten Verlag, Englisch, 44,00 €

Utopia Forever

Der Himmel erst weist die Grenze der architektonischen Möglichkeiten – nichts scheint mehr unmöglich. Jeder Raum, jede Form, jeder radikale, visionäre oder gar absurde ­ Einfall scheint heutzutage durch unsere technischen Möglichkeiten umsetzbar zu sein. Eine neue Generation von Architekten, Ingenieuren und Gestaltern lassen ihren Phanta­ sien freien Lauf und erzeugen mit modernen Materialien und digitalen Konstruktions­ werkzeugen neue, skulpturale aber vor allem stimmungsvolle Architektur. Dieses Buch zeigt die Arbeiten junger und etablierter Baukünstler aus aller Welt und die Vielfalt eindrucksvoll gestalteter Konstruktionen. Kommen Sie mit auf eine virtuelle Reise der räumlichen ­Inspiration und entdecken Sie die Möglichkeit des Unmöglichen.

Utopia – Die Stadt der Zukunft. In welchem Licht wird die neue Stadt erstrahlen? Wie stehen sich der Wandel der Gesellschaft, Nach­ haltigkeit und die Stadtentwicklung gegenüber? Utopien und ext­ reme Denkansätze sind die beherrschenden Themen der Stadtent­ wicklung und sowohl die Entwicklung als auch die Diskussion von Utopien gehören zu den wichtigsten Themen der zeitgenössischen Architektur. Utopia Forever sammelt aktuelle Projekte und Konzepte aus Architektur samt Stadtentwicklung und zeigt, dass man der Krea­ tivität der Zukunftsvisionen keine Grenzen setzen kann. Es verliert aber nicht die Notwendigkeit der gesellschaftlichen Veränderung aus den Augen und verdeutlicht durch Projekte wie man den aktu­ ellen Herausforderungen begegnen kann. Utopia Forever bezaubert mit seinen phantasievollen Stadtentwürfen und ist nicht nur für Zukunftsvisionäre ein großer Lesegenuss.

Applying Radical Architectu re

andbuch Bauen im Alt & Neu – Entwurfsh n, Jäger (Hrsg.), 176 Seite Bestand, Frank Peter € ­Birkhäuser Verlag, 74,95

d on-Umnutzung: Alt un Addition- Transformati lick erb Üb n de sen en umfas Neu gibt dem Leser ein en Bau t mi g gan Um n de für einfallsreicher Konzepte r de en anhand 32 inspirier im Bestand und zeigt ischen lfalt dieses architekton Vie Beispiele die bunte en lich äg allt n be ne er stellt Genres. Frank Peter Jäg n ute ba hn Wo von g run italisie Projekten, wie die Rev äre kul Jahren, auch spekta aus den 50er bis 70er zur Sport­ n de Bauaufgaben wie ug­ gze Flu n ute ba halle umge d wir tzt stü ter Un . auf r hanga e ich lre dieses Werk durch zah s iew erv Int Visualisierungen, rstel­ und schematischen Da ein ist ch Bu ses Die lungen. hitek­ arc de un Fre für ss Mu tonischen Bestandes.

Buidling with Earth. Design and Technology of a Sustainable Architecture, Gernot Minke, 208 Seiten, Birkhäuser Verlag, Sprache: Englisch, 44,95 € Jahrhundertelang bauten die Menschen ihre Häuser aus dem umweltfreundlichen Baustoff Lehm und jetzt darf er sich wieder neuer Beliebtheit in unseren Industrienationen erfreu­ en. In heißen und trockenen Klimazonen bietet Ton zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Materialien und besonders seine Beschaffenheit besticht durch einen hohen ästhetischen Reiz. Gernot Minkes Handbuch bietet einen praktischen und systematischen Überblick über die vielfältigen Einsatz- und Verarbeitungsmöglichkeiten dieses Baustoffes. Building with Earth spiegelt die vielfältigen Erfahrungen des Autors, die er in über dreißig Jahren mit dem Bau von Lehm im Ausland aber auch innerhalb Deutschlands sammeln konnte. Unterstützt wird das Handbuch durch zahlreiche Fotografien von Baustellen und Zeich­ nungen, die die konkrete Ausführung der Lehmarchitektur zeigen.

AFA | Architekturmagazin für Architekten 63


Ausblick 03/2013

Thema 1: Der Kö-Bogen in Düsseldorf – ein Gebäudekomplex verändert das Gesicht einer Großstadt

Thema 2: Versteckspiel – ‚Hidden architecture‘

Thema 3:

Impressum AFA Architekturmagazin für Architekten 8. Jahrgang 2013 Herausgeber Frank Pawlak, Dipl.-Ing. Architekt Chefredakteur Frank Pawlak

Ökoalternative ‚Tropenholz‘ aus Norwegen

Redaktion Sabine Alvermann

Thema 4:

Assistentin der Geschäftsführung Amrei Ines Czeschick

Smart buildings! – Nicht nur chic, auch intelligent. Lassen sich Smart Materials zukünftig in Architektur und Innenarchitektur adaptieren?

Thema 5: Architektur & Skulptur – die Grenzen zwischen Architektur und Kunstwerk

Thema 6: Arbeits(t)raum. Das Büro der Zukunft.

Thema 7: Neue HOAI 2013  Veränderung der Leistungsphasen

Thema 8: Museum of European and Mediterranean Civilisations (MuCEM), Rudy Ricciotti

Sekretariat Bianka Franken Telefon: 0221-169 28 112 Autoren Sabine Alvermann, Claudia Bassier, Paul Mocanu, Lisa Pusch, Annika Schmidt, Sarah Zietek Mediaberatung (Anzeigen) Bernd Wagner Telefon: 0221-204 62 673 Cover & Layout Roman Bold & Black Ehrenstraße 15–17 50672 Köln www.roman-bold-black.de Druck Strube Druck und Medien OHG

Architektenporträt: Toyo Ito

Copyright Nachdruck nur mit ausdrücklicher ­Genehmigung des Herausgebers Erscheinungsweise viermal jährlich, Stückpreis 4,90 Euro

Architekturreise: Chile

Fotos: Cover: Dreamstime ©Pedro Antonio Salaverria Calahorra; S. 2 o. l.: Dreamstime ©Juanrvelasco, o.  r.: Dreamstime ©Typhoonski, Im Inhaltsverzeichnis: 1. Dreamstime ©JKraft 5, 5. Dream­ stime ©Madrugadaverde, 6. Fotolia ©kentauros; S. 3 o. r. ©Dan Hannen 2011; S. 5 u. r.: fotolia ©Marcel Hurni; S. 6 o.: fotolia ©luigipinna, u.: Dreamstime ©Deadandliving; S. 11 m. r.: ©Andreas Meichsner; S. 14–16: ©DanHannen 2011; S. 17: fotolia ©determined; S. 18 u.: fotolia ©Hernán Echevarria Fernández; S. 23–25: Hintergrund: Dreamstime ©Tommaso; S. 26–27 o.: fotolia ©Oliver Hoffmann; r. m.: fotolia ©Carlos Ramirez de Arellano del rey, r. u.: Dreamstime ©Pitsch22; S. 31: o. r.: Dreamstime ©Markwaters; S. 32 o. r.: ©C.OHMEYER; S. 36: ©RALF ARNOLD; S. 44 u. r.: ©RWE AG, Andre Laaks, u. l.: ©Ralph Lueger; S. 52–53: ©Udo Schmitz; S. 60 o. r.: Axel Werdemann; S. 61 o. r. Henrik Ottosson; S. 64: Thema 3: Dreamstime ©Efesenko, Thema 5: Dreamstime ©Tedholt, Thema 6: Dreamstime ©Caruruga

64 AFA | Architekturmagazin für Architekten

Verlag Frank Pawlak Verlag Technologiepark Köln Eupener Straße 161 / E60 50933 Köln Telefon: 0221-169 28 112 Fax: 0221-169 13 665 info@afa-architekturmagazin.de www.afa-architekturmagazin.de


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