Otto Wulff Bauunternehmung GmbH, Hamburg
AFA ARCHITEKTUR
MAGAZIN
Smart Buildings!
Nicht nur chic, auch intelligent. Architektur & Skulptur – die Grenzen zwischen Architektur und Kunstwerk
Änderung der Leistungsbilder in der HOAI 2013
Architekturreise „Chile“
AFA 2013
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n° 03
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Editorial Bauen im Bestand Das Thema Bauen im Bestand gewinnt, angesichts der stagnierenden Bevölkerungszahlen und vorherrschender Wohnungsversorgung, immer mehr an Bedeutung innerhalb der Gesellschaft. Dies soll nicht bedeuten, dass Neubauten an Attraktivität verlören, aber immer mehr Mehrfamilienhausbesitzer legen Ihr Augenmerkmal auf die Sanierung ihrer Altbauten. Sowohl die Umnutzung und Erweiterung als auch die energetische Sanierung stehen in den letzten Jahren an oberster Stelle der Maßnahmenliste zur Lebenserhaltung eines Gebäudes. Viele Gebäude entsprechen nicht mehr dem heutigen oder gar zukünftigen Standard und benötigen daher umfangreiche Sanierungsmaßnahmen – sei es ein neues Dach, inklusive Solarzellen, Fenstererneuerungen, Fassadendämmungen oder neuartige Heiztechniken. Dies bedeutet ebenfalls für viele kleine und mittelständische Unternehmen aus der Baubranche ein zukunftsorientierter und wachsender Markt. Derzeit fließen deutschlandweit mehr als die Hälfte aller zur Verfügung stehenden Bauinvestitionen in bereits bestehende Gebäude. Das bedeutet auf lange Sicht hin auch die Sicherung vieler Arbeitsplätze. Zum Erhalt des Lebenszyklus eines Bauwerks ist es wichtig, sich mit den grundlegenden Themen der Bausanierung auseinanderzusetzen. Darunter gehören neben Baumaßnahmen wie Instandhaltung, Instandsetzung und Umbauten auch der Erweiterungsbau und die energetische Sanierung. Diese Maßnahmen sind ein großer Anreiz für die Eigentumsbesitzer ihrer Anwesen im Wert – nicht nur zu erhalten – sondern auch zu steigern. Um einen sehr guten Eindruck zum Thema „Bauen im Bestand“ zu erhalten, laden wir am 11. und 12. November 2013 zur 3. AFA-Architektenveranstaltung im Kongresszentrum Technologiepark Köln, Josef-Lammerting-Allee 15–23 ein. Hier können interessierte Architektinnen und Architekten viele wichtige Informationen rund um das Thema „Bauen im Bestand“ erhalten.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Herausgeber Dipl.-Ing. Architekt Frank Pawlak
Inhalt
Smart Buildings! Nicht nur chic, auch intelligent. Seite 4
// Gebäudeautomation
Architektur & Skulptur – die Grenzen zwischen Architektur und Kunstwerk Seite 20
4
Architektur & Skulptur – die Grenzen zwischen Architektur und Kunstwerk
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// Bauen im Bestand
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Zukunftstrend „Bauen im Bestand“
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Smart buildings! Nicht nur chic, auch intelligent.
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3. AFA-Architektenveranstaltung
Intelligente Automatisierungstechnik verspricht hohes Energieeinsparpotenzial im Gebäude
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Einführung in die Gebäudeautomation
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Architekturreise :
Chile
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„Bauen im Bestand“
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EPA Wettbewerb Effizienzhaus Plus im Altbau
Pressekonferenz und Präsentation zum Baustart mit Staatssekretär Rainer Bomba (BMVBS)
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5. EffizienzTagung
Bauen + Modernisieren
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Änderung der Leistungsbilder in der HOAI 2013
// Brandschutz
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Sanieren beliebter als neu bauen
EIPOS-Fachplaner:
Brandschutz auf neuen Wegen
16
Ganzglasgeländer BALARDO ALU erhält Auszeichnung der höchsten Kategorie Innovationspreis Architektur und Bauwesen für Glassline 2
AFA | Architekturmagazin für Architekten
und ihre Auswirkungen auf das Arbeitsfeld der Architekten
19
– Experten gefragt
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Arbeits(t)raum. Das Büro der Zukunft Seite 56
Hidden Architecture – Verstecken oder Täuschen Seite 58
// Energetische Sanierung
34
Arbeits(t)raum. 56
Das Büro der Zukunft.
Zu viel Staat erhöht die Kosten für die Gebäudesanierung
34
Hidden Architecture – Verstecken oder Täuschen
Empfehlungen für die Umsetzung des Energiekonzepts des Bundes:
Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP analysiert alternative Sanierungsfahrpläne
38
Bücher
41
Neubau eines Verwaltungsgebäudes in Modulbauweise mit angrenzender
Produktionshalle
42
Architektenportrait:
Toyo Ito
58
Wettbewerbe
61
Ausstellungen
62
Messen 2013/2014
63
Ausblick + Impressum
64
44
Dicht hält warm Grundlagen der Luftdichtheitsschicht im ausgebauten geneigten Dach
48
Automobile
52
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Smart buildings! Nicht nur chic, auch intelligent.
Lassen sich Smart Materials zukünftig in Architektur und Innenarchitektur adaptieren? Intelligente Werkstoffe reagieren dynamisch auf äußere Einflüsse wie Temperatur, Licht, Druck, chemische-, elektronische- und magnetische Impulse. Ihre Resonanzen können form- oder farbvariabel, licht- oder elektronenemittierend sowie phasenveränderbar und energiespeichernd sein. Die Wissenschaft hat bereits ein vielfältiges Angebot an diversen Materialinnovation bereitgestellt. Die fortschrittliche Materialforschung und -entwicklung
begründet sich hauptsächlich mit der Notwendigkeit für die Medizintechnologie und der NASA. Heute finden die smart materials mehr und mehr in den Bereichen Architektur und Innenarchitektur Anwendung. Man hat ihre selbstreagierenden Eigenschaften als ökologische Alternative zur herkömmlichen Sensoren- und Aktorentechnik entdeckt und sieht in ihnen eine Perspektive mit dem Ziel einer Energieeffizienzsteigerung.
Die Klima- und Energiepolitik ist zentrales Thema unseres Zeitalters und sorgt für viele Debatten. Noch nie war das Umweltbewusstsein und Engagement einer Generation so stark ausgeprägt und vertreten. Die Verantwortung und Erwartung des ökologischen wie ökonomischen Fortschritts richten sich vorwiegend an die Ingenieursplanung und Forschung. Neben Themen wie Klimaschutz und Energieeffizienz sind allerdings auch Urbanisierung, demographischer Wandel sowie Internationalisierung mit feinster Sensibilität zu berücksichtigen. Wo sich die Architektur mit den Zeitbedürfnissen auseinandersetzt, findet die Wissenschaft ständig neue Lösungsansätze, die dieser Intension entsprechen. Neben Gebäudeautomatisierungssystemen, welche das Nutzungsverhalten optimieren und so Energieeinsparungsmöglichkeiten bieten, leistet die Materialforschung nun mit der intensiven Untersuchung von smart materials einen weiteren Beitrag für eine nachhaltige Architektur. Das Frauenhofer Institut und das Institut für Microstrukturtechnik in Karlsruhe, nehmen sich dieser Aufgabe verantwortungsvoll an. Die Internationale Bauausstellung IBA in Hamburg-Wilhelmsburg präsentiert seit dem 23. März 2013 innovative Technologien und zukunftsorientierte Lösungsmodelle. Flexibilität steht im Focus der Architekturidee des 21. Jahrhunderts. Dies zeigt sich einerseits in Projekten
Bildquelle: Otto Wulff Bauunternehmung GmbH
mit flexiblen Grundrissen sowie andererseits in der Präsentation innovativer Technologielösungen und Materialalternativen, welche sich verändernden Bedingungen anpassen. Ein nennenswertes Pilotprojekt ist das BIQ-Haus. Der Südostund Südwestfassade sind über 120 Elemente vorgehängt. Sie bestehen aus zwei doppelverglasten Scheiben, in deren mit Wasser gefülltem Zwischenraum Mikroalgen gezüchtet werden. Algen binden Kohlenmonoxid und verwandeln es in Verbindung mit Sonnenlicht durch Photosynthese zu Traubenzucker. Die Alge als regenerative Energiequelle, verarbeitet bis zu fünf Mal mehr CO2 als vergleichsweise Mais und benötigt zudem kein wertvolles Ackerland. Hieraus ergibt sich der erste positive Synergieeffekt der BIQ-Fassadentechnologie. Zum einen werden klimaschädliche CO2-Emissionen reduziert und zum anderen gleichzeitig ein Grundmaterial zur ökologischen Energieversorgung produziert. Diese Nutzungsmethode orientiert sich an dem ‚Cradle to Cradle-Konzept‘ von Michael Braungart und William McDonough. Das Prinzip beschreibt ein Ressourcen-Nutzungsverfahren, das der Resteverwertung der Natur entspricht. Des Einen Abfall ist des Anderen Nahrung. So entsteht ein biologischer Kreislauf. Dieser zukunftsweisende Lösungsansatz ist gerade für die Industrie interessant. Hier werden die meisten Treibhausgase verursacht.
Die Algennutzung könnte den Schadstoffausstoß erheblich reduzieren. Die Sonnenlichteinstrahlung sowie zugeführtes Kohlenmonoxid und andere Nährstoffe, ermöglichen ein rapides Wachstum der Pflanzenkultur. Nachdem sich reichlich Biomasse angesammelt hat, wird sie in einen großen Behälter abgeführt. Der Algenbrei bietet die Möglichkeit der Weiterverarbeitung zu Methangas in einer externen Biogasanlage. So kann die produzierte Algenmasse beispielsweise zur Biogasgewinnung genutzt werden. Doch die Bioreaktorfassade verfügt darüber hinaus über noch weit mehr Nutzungspotential. Das in den Elementmodulen erwärmte Wasser wird anhand von Wärmetauschern als Heizenergie verwendet. Das Wasser wird ständig mit Luftblasen durchmischt. Dies gewährleistet die gleichmäßige Versorgung der Algen mit den Nährstoffen. Zugleich dient dieser Vorgang aber auch der ständig sich wandelnden Fassadenästhetik. Die innovative Fassadentechnologie eröffnet eine neue Dimension für eine nachhaltige Architektur und ist richtungsweisend für eine Zukunft in der Plusenergiehäuser standardisiert werden können. Das ‚Smart ist grün Haus‘ ist ein weiteres Projekt, welches im Rahmen eines Wettbewerbs der IBA Hamburg realisiert wurde. Auch hier handelt es sich um ein smart material Haus. Teil
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des Energiekonzepts ist ein interner PCM-Vorhang. Unter PCM versteht man ein Phasenwechselmedium, welches in die Kategorie der thermotopen (TT) smart materials zu zählen ist. Das Material reagiert auf Temperaturdifferenzen, indem es seinen Aggregatzustand reversibel ändert. Diese Eigenschaft macht es zum Latentwärmespeicher. Bei ansteigender Temperatur schmilzt das verwendete Medium und ist in der Lage überschüssige Wärme aufzunehmen. Wird es kühler, erstarrt der Energiespeicher und gibt die zuvor gespeicherte Wärme an den Raum ab. So entsteht ein angenehmes Raumklima. Ein in der Architektur und Innenarchitektur bisher noch selten erprobtes smart material sind die Formgedächtnislegierungen (FLG), welche vorwiegend in der Automobilbranche und bei der NASA eingesetzt werden. Die Fachhochschule in Kaiserslautern hat 2010 im Rahmen einer Innenarchitekturveranstaltung einen Versuch unternommen, die thermostriktiven Metalle für ein intelligentes Produktdesign zu verwenden. Herr Professor Glas ist Initiator und Betreuer der experimentellen Veranstaltung und berichtet über dieses Projekt. Bearbeiter der intelligenten Textilfaltwand ist Herr Jan Polenz, ein Student der Fachhochschule. Die Absicht der Arbeit war es einen flexiblen Raumteiler zu entwerfen, der sich mit zunehmender Raumtemperatur aufrichtet und so nur bei warmem Raumklima seiner Funktion dient. Realisiert hat er dies, indem er mehrere Metallstäbe aus einer Nickel-Titan-Legierung in ein Textilgewebe eingearbeitet hat. Dieses Produkt wäre auch als Sonnenschutz geeignet. Ist es kühl, bleibt das Textil gefaltet und nimmt weder Sicht noch Platz in Anspruch. Steigt die Temperatur, ist davon auszugehen, dass ein Sonnenschutz nötig wird und er faltet sich automatisch aus. Den Sonnen- und Sichtschutz betreffend sind in der Architektur auch thermochrome Medienträger von Relevanz. Sie können mit zunehmender Temperatur eine Farbtönung hervorrufen oder sich von Transparent zu Transluzent subsumieren. Die sich selbsttönenden Gläser dienen dem sommerlichen Wär-
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meschutz und die getrübten Gläser dem Sichtschutz. Sie kommen vorwiegend in Verwaltungsgebäuden und Industriekomplexen zum Einsatz. Die Auswahl an intelligenten Werkstoffen und ihren Verwendungsmöglichkeiten ist äußerst groß und das Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft. Die Tendenzen für viele weitere Innovationen, welche die Architektur und Innenarchitektur bereichern, stehen gut. Axel Ritter befasst sich in seinem Buch ‚smart materials – in architektur, innenarchitektur und design‘ sehr intensiv mit der Adaption von den Werkstoffen in die angeführten Kreativbereiche. Überdies erläutert er sehr nachvollziehbar ihre Funktionen. Man erhält einen Eindruck von der Vielfältigkeit an Materialien und deren Anwendungsmöglichkeiten. So bewegt sich die Architektur von smart materials über smart buildings zu smart citys und bereitet einen Weg in eine grüne Zukunft. Autorin: Tamara Scheck
-Kellerdicht-System schützt vor Starkregen Der Klimawandel hat schwere Auswirkungen für Häuslebauer. Das Umweltbundesamt prognostiziert eine starke Zunahme extremer Niederschläge. Bauherren und Architekten müssen daher vorsorgen und Häuser gegen hohe Grundwasserstände, aufstauendes Sickerwasser und den Lastfall Drückendes Wasser schützen. Zumal immer mehr Kommunen eine Versickerung des Regenwassers auf dem eigenen Grundstück verlangen. ABG-Geschäftsführer Kolja Winkler: „Durch dezentrale Regenwasserversickerung wird sich Wasser verstärkt bis Gelände Oberkante aufstauen. Die Bodenschichten können nach Starkregenereignissen nicht genug Wasser aufnehmen und abführen.“ Die Lösung ist das ABG®-Kellerdicht-System, das als eine atmungsaktive Wannenlösung nach DIN 18195, Teil 6, besten Schutz gegen von außen drückendes Wasser bietet. Im Gegensatz zum wasserundurchlässigen WU-Beton ist das ABG®-Kellerdicht-System mit seinen patentieren Dichtungsbahnen wasserdicht. Ein ABG-Keller ist atmungsaktiv und bietet volles Wohnraumklima. „Wer ein Haus mit Keller bauen möchte, sollte sich nicht allein auf Fertighaus- oder Fertigkelleranbieter verlassen, sondern vorausschauend denken und planen“, erklärt Winkler. www.abg.eu
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Intelligente Automatisierungstechnik verspricht hohes Energieeinsparpotenzial im Gebäude Smartphone und Tablet-PC für die Bedienung der Gebäudeautomation immer beliebter Die Kosten für Energie steigen. Dies gilt für Benzin, Diesel und Heizöl genauso, wie für elektrischen Strom. Die in Deutschland eingeleitete Energiewende und die damit verbundene Förderung erneuerbarer Energiequellen haben in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass gerade die Preise für elektrische Energie überproportional stark gestiegen sind. Auch wenn politische Bestrebungen aktuell versuchen, diese Entwicklung zu bremsen, findet sich die wirkungsvollste Möglichkeit zur Kostensenkung noch viel zu selten auf der Agenda der öffentlichen Diskussion: Die Drosselung des Energieverbrauchs. Gerade im Gebäudebereich liegen hier noch große Potenziale verborgen, die sich mit modernen Automatisierungslösungen realisieren lassen. Neben der hohen Energieeffizienz einzelner Geräte und Komponenten wie energiesparender Leuchtmittel oder effizienter Wärmepumpen kann aber auch ein komplettes Gebäude auf höhere Energieeffizienz getrimmt werden. Von besonderem Interesse bei der technischen Gebäudeausrüstung sind elektrotechnische Anwendungen wie Energietechnik und Beleuchtung und die mechanischen Gewerke wie Heizung, Lüftung und Klima (HLK). Intelligente Gebäudeautomation spart Energie Der Einsatz von intelligenter Gebäudetechnik, die verschiedene Verbraucher zeit- und bedarfsgerecht ansteuert, kann hier zu einer enormen Energieeinsparung beitragen. So kann eine intelligente Steuerung beispielsweise dafür sorgen, dass die Heizung die Räume nur dann erwärmt, wenn sich tatsächlich Personen im Gebäude befinden oder die Beleuchtung automatisch ausgeht, wenn niemand anwesend ist. Das Vorbild und oft auch die technischen Grundlagen der intelligenten Gebäudetechnik liefert die Informationstechnologie, in der die einfache Vernetzung verschiedener Geräte heute zum Standard gehört. Wie in der industriellen Automatisierungstechnik haben sich in der Vergangenheit auch in der Gebäudeautomation verschiedene Bussysteme und Kommunikationsstandards entwickelt. Smart wird die Gebäudeautomation erst dann, wenn möglichst alle Systeme miteinander kommunizieren können. Denn nur dann können die Automatisierungssysteme der verschiedenen Gewerke aufeinander abgestimmt arbeiten und dadurch die Energieeffizienz des gesamten Gebäudes steigern. Um wirklich Energie zu sparen, ist es beispielsweise in einem großen Bürogebäude unerlässlich, dass Licht-, Jalousie- und HLK-Steuerung miteinander verbunden sind. Die Beleuchtung wird beispielsweise in Abhängigkeit vom Tageslicht gesteuert und über Präsenzmelder eingeschaltet, sobald sich eine Person im Raum befindet. Eine Koppelung mit der Jalousiesteuerung, die sich nach dem Einfallswinkel der Sonne richtet, hilft vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen
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und gleichzeitig genügend Tageslicht durchzulassen. Kommuniziert die Jalousiesteuerung mit der HLK-Anlage und einer Wetterstation, kann die Sonneneinstrahlung natürlich auch genutzt werden, um bei Bedarf die Räume zu heizen, beziehungsweise die Jalousien können ein Aufheizen der Räume verhindern, um so die Klimaanlage zu entlasten. Um dem Nutzer auch indiviuelle Einstellungen zu ermöglichen, steht ihm in der Regel ein Bedienpanel zur Verfügung, über das er Raumparameter wie Temperatur oder Licht in einem festgelegten Wertebereich anpassen kann. Alle Daten aus den einzelnen Räumen laufen über ein Netzwerk in einer zentralen Management- und Bedieneinheit zusammen. Dort können sie im Hinblick auf den Energieverbrauch bewertet und zentrale Steuerungen vorgenommen werden. Das Zusammenspiel von zentraler Gebäudeautomation und individueller Raumautomation stellt große Anforderungen an das Gesamtsystem. Noch wichtiger kann die Gebäudeautomation werden, wenn die Stromversorgung auf das so genannte Smart Grid umgestellt wird. Dann können elektrische Verbraucher, beispielsweise die Wärmepumpe oder die Aufladestation für die firmeneigenen Elektroautos, gezielt so ein- und ausgeschaltet werden, dass möglichst kostengünstig Strom bezogen wird. Noch gibt es Entwicklungsbedarf hinsichtlich der Kommunikation zwischen dem intelligenten Netz und dem intelligenten Gebäude. Lösungsansätze dafür zeigt die Light + Building, die Weltleitmesse für Architektur und Technik, vom 30. März bis 4. April 2014 in Frankfurt am Main. Automatisierungslösungen auch für den Wohnbereich Dass Gebäudeautomationssysteme zu Preisen erhältlich sind, die auch eine breite Anwendung attraktiv machen, hat wiederum mit der Entwicklung in der Informationstechnologie zu tun. IT-basierte Steuerungstechnik wird immer günstiger, während die Energiepreise steigen. Eine Investition in moderne Automatisierungstechnik im Gebäudebereich amortisiert sich dadurch teilweise sehr schnell. Zur Akzeptanz von Systemen der Gebäudeautomatisierung trägt neben der möglichen Energieeinsparung auch höherer Komfort für die Nutzer bei. Die attraktiven Preise tragen dazu bei, dass die Automation in den Wohnbereich einzieht. Auch dort ergeben sich für den Bewohner neue Perspektiven, um Licht, Temperatur und Sicherheit bequem zu steuern und dabei Energie zu sparen. Ein aktueller Trend ist, als Bediengerät für die Hausautomation Smartphones oder Tablet-PCs zu verwenden. Ein großer Teil der Bevölkerung ist heute mit der intuitiven Touchbedienung und Gestensteuerung solcher Geräte bestens vertraut. Ein Zusatznutzen entsteht, wenn beispielsweise mit Smartphones eine „Fernbedienung“ des Gebäudes möglich wird. So lässt sich zum Beispiel von unterwegs die Heizung einschalten, damit die Räume richtig temperiert sind, wenn man zu Hause ankommt.
Einführung in die Gebäudeautomation Bedeutung der Gebäudeautomation Im privaten Wohnungsbau wie auch im Zweckbau nimmt der Automatisierungsgrad seit Jahren stetig zu. Dieses hat seinen Grund zum einen in dem gesteigerten Komfortbedürfnis der Nutzer, zum anderen aber auch in der Bedeutung der Gebäudeautomation im Sinne der Energieeinsparung und des Energiemanagements. Im Wohnungsbau kommt zusätzlich der Aspekt des Sicherheitsbedürfnisses hinzu, im Zweckbau wird eine große Flexibilität im Hinblick auf Nutzungsänderungen erwartet.
realisieren. Hierbei handelt es sich in erster Linie um eine Funktion zur Befriedigung des Sicherheitsbedürfnisses.
Gebäudeautomation im privaten Wohnungsbau Betrachtet man den privaten Wohnungsbau, so ist hier mittlerweile eine Vielzahl von Automatisierungsfunktionen beinahe unbemerkt zum Standard geworden. Als Selbstverständlichkeit sind insbesondere den Energieverbrauch optimierende Regelungsfunktionen in die Heizungsanlagen integriert. Wird heutzutage eine neue Anlage installiert, so gehören eine ausgeklügelte Brennersteuerung wie auch eine optimierte Raumtemperaturregelung dazu. In die Komponenten zur Temperaturregelung werden üblicherweise ab Werk auch bereits Zeitschaltprogramme zur Nachtabsenkung integriert. Diese Programme sind insofern beinahe unbemerkt zur Selbstverständlichkeit geworden, weil sie für einen Großteil der Anwendungen bereits mit der Erstinbetriebnahme ohne weiteren Aufwand funktionieren. Hierbei steht der Aspekt der Energieeinsparung im Vordergrund. Als weiteres Beispiel für eine Automatisierungsfunktion im privaten Wohnungsbau kann man die automatische Lichtsteuerung heranziehen. In vielen Fällen schaltet sich die Außenbeleuchtung von Wohnanlagen durch installierte Bewegungsmelder selbsttätig ein. Hier wird die Wärmestrahlung einer sich nähernden Person von einem Sensor erfasst und mit den Signalen eines Helligkeitssensors so kombiniert, dass sich das Licht dann nur bei ausreichender Dunkelheit einschaltet. Auch wenn es sich hierbei um eine vergleichsweise einfache Automatisierungsfunktion handelt, so zeigt sich doch die Kombination einer so genannten Ereignissteuerung und einer logischen Verknüpfung. Bei diesem Beispiel steht der Aspekt des Komforts an erster Stelle. Eine weitaus kompliziertere Funktion ergibt sich, wenn im Wohnhaus die zentrale Ein- oder Ausschaltung der gesamten Beleuchtung gewünscht wird. Versucht man einmal, eine derartige Aufgabe mit einer konventionellen Elektroinstallation zu lösen, so ist dies nur mit einem sehr hohen Verkabelungsaufwand umsetzbar. Hier zeigt sich, dass der Einsatz von Bussystemen und die damit verbundene Kommunikation zwischen allen Licht schaltenden Komponenten ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Der Einsatz einer zentralen Einschaltfunktion vom Schlafzimmer aus lässt sich so im Sinne eines Panikschalters bei nächtlichen Geräuschen im Wohnhaus mit vertretbarem Aufwand
erlangt haben.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass Automatisierungsfunktionen im privaten Wohnungsbau eine hohe Bedeutung in den Bereichen • Wirtschaftlichkeit/Energieeinsparung, • Komfort und • Sicherheit
Gebäudeautomation in Zweckbauten Unter Zweckbauten versteht man Gebäude, die einen funktionalen Sinn erfüllen. Hierunter fallen beispielsweise Bürohäuser, Einkaufszentren, Krankenhäuser, Bahnhöfe, Flughafenterminals oder auch Tiefgaragen. Diese Art von Bauten steht daher im deutlichen Gegensatz zu den Gebäuden des privaten Wohnungsbaus. Insbesondere kann ein Zweckbau als ein Produkt verstanden werden. In den heutigen Gebäuden findet man eine Vielzahl von Automatisierungssystemen. Neben den Anlagen zur Wärmeerzeugung sind häufig auch Kälte- und Lüftungsanlagen installiert.
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Damit sie wirtschaftlich zu betreiben sind, werden sie mit aufwändigen Regelungssystemen ausgestattet. Diese gewährleisten den reibungslosen Betrieb der einzelnen Anlagen und sind in vielen Fällen untereinander vernetzt sowie mit einem Leitstand verbunden. Die Kommunikation erfolgt hierbei über Bussysteme und Netze. Neben der Optimierung der Energieverbräuche wird auch dem wirtschaftlichen Einsatz des Betreuungspersonals Rechnung getragen. Bei Untersuchungen zur Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern hat man festgestellt, dass sie in einem behaglichen Umfeld am höchsten ist. Im Gegenzug sinkt die Leistungsfähigkeit erheblich, wenn die Mitarbeiter beispielsweise im Sommer zu hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Dieses hat in neuen Zweckbauten dazu geführt, dass Büroräume immer häufiger mit einer Kühlung ausgestattet werden. Auch die Bedienung der Systeme im Büroraum hat sich zunehmend verändert. So lassen sich Jalousien oder Leuchten heutzutage auch vom Arbeitsplatzrechner aus bedienen. Beides steigert den Komfort und führt zu einer höheren Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter [STAUB01]. Eine weitere Anforderung an die Systeme im Zweckbau ergibt sich aus dem Nutzerverhalten. Beispielsweise können sich die Ansprüche an die Raumaufteilungen auf Grund von Umstrukturierungen innerhalb der Firma verändern. Statt eines bisherigen großen Konferenzraumes kann sich vielleicht ein Bedarf nach mehr Büroräumen ergeben. Hier müssen sowohl die bauliche Substanz als auch die betriebstechnische Ausstattung diese Änderungen ermöglichen. Die Zuordnung der Lichtschalter zu den Leuchten beispielsweise wird dann nicht mehr durch eine Änderung der elektrischen Verkabelung, sondern durch eine Umprogrammierung von intelligenten Komponenten angepasst. Hierbei steht der Aspekt einer hohen Flexibilität im Vordergrund. Zusammenfassend kann man festhalten, dass Gebäudeautomationssysteme im Zweckbau eine hohe Bedeutung in den Bereichen • Wirtschaftlichkeit und Energieeinsparung, • Kommunikation über Bussysteme und Netze, • Komfort und • Flexibilität erlangt haben.
10 AFA | Architekturmagazin für Architekten
Unterscheidung Gebäudeautomation und Gebäudesystemtechnik Wenn die Rede von Automationsfunktionen in Gebäuden ist, so stellt man fest, dass sowohl der Begriff Gebäudeautomation als auch der Begriff Gebäudesystemtechnik verwendet wird. Diese Ausdrücke erscheinen auf den ersten Blick gleichbedeutend. Jedoch gibt es Unterscheidungen abhängig von der Branche der am Gebäude beteiligten Firmen. Zur Klarstellung der Begriffe trägt die Definition der Gebäudeautomation nach VDI bei:
Die Gebäudeautomation ist die digitale Mess-, Steuer-, Regel- und Leittechnik für die technische Gebäudeausrüstung [VDI05]. Hieraus kann man ableiten, dass der Wortlaut Gebäudeautomation als Oberbegriff zu verstehen ist und somit die Gebäudesystemtechnik mit einschließt. Historisch gesehen hat die Gebäudeautomation zuerst Einzug in die Zweckbauten gehalten, um Funktionen automatisch ablaufen zu lassen. Es wurden auch die ersten aufwändigen Regelungen für die Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen installiert. Die dabei eingesetzten, zentral angeordneten Regelbausteine werden als DDC-Bausteine (Direct Digital Control) bezeichnet. Durch den Einsatz von Leitständen kann darüber hinaus die Bedienung und Überwachung vereinfacht sowie eine gewerkeübergreifende Vernetzung realisiert werden. …
Lesen Sie den gesamten Artikel auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Gebäudeautomation“
Highlights 2013 Bedeutende internationale Kommunikationsplattform Von Daniel Katzer, Hinte GmbH Die INTERGEO weltweit führende Kongressmesse für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement erwartet dieses Jahr mehr als 16.000 Fachbesucher aus über 80 Ländern und rund 500 Aussteller. Ein Jahr vor dem zwanzigsten Jubiläum der Veranstaltung in der Bundeshauptstadt Berlin ist die INTERGEO in Nordrhein-Westfalen, einem der besucherstärksten Bundesländer, zu Gast.
Im Rahmen der INTERGEO 2013 wird die 2. Nationale INSPIRE Konferenz unter dem Motto „INSPIRE kommunal“ durchgeführt. Sie findet in Kooperation mit dem Bundesministerium des Innern, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Lenkungsgremium Geodateninfrastruktur Deutschland (LG GDI-DE), Deutschem Städtetag, Deutschem Städte und Gemeindebund, Deutschem Landkreistag und dem DVW e.V. auf der INTERGEO in Essen statt.
Kongress Der diesjährige Kongress widmet sich stark vorrangigen Themen von gesellschaftspolitischer Bedeutung. Hierzu gehören die Beiträge zur Energiewende, die federführend von den Initiativen InGeoForum, GeoKom und GIN sowie dem Runden Tisch GIS e. V. getragen werden. Die Thematik „Smart Cities“ findet sich nicht nur im Eröffnungstag des Kongresses mit dem Motto „Zukunft findet statt“ sondern wird in verschiedensten Beiträgen an allen drei Tagen aufgegriffen. Mobilität und Navigation gehören ebenso dazu wie Fragen des demographischen Wandels.
Die Ausstellung
Drohnen oder UAS (Unmanned Aircraft Systems) stehen das dritte Jahr in Folge hoch im Fokus der ausstellenden Unternehmen. Viele verschiedene Anbieter für UAS präsentieren im Bereich der Micro und Mini UAVs (Unmanned Aircraft Vehicles), die weniger als 30 Kilogramm schwer sind. Ob Starrflügler („fixed wings“) oder Drohnen die über Rotoren angetrieben werden („rotary wing“) allen Systemen stehen eine Vielzahl von Sensoren zur Datenerfassung zur Ver fügung. … Lesen Sie den gesamten Artikel auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Architektur und Geodäsie“
Das Ausstellerspektrum umfasst alle Segmente der Vermessung, Geoinformation, Fernerkundung und Photogrammmetrie bis hin zu Ergänzungslösungen und Technologien. Ein wichtiger Baustein werden die Einbeziehung von Tablets und Smartphones in die Produktionsketten sein. 3D-Stadtmodelle bleiben ein hoch interessantes Thema. Auf Beschluss der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder (AdV) gilt es ab 2013 bundesweit einheitliche 3D-Stadtmodelle in LoD1 bereitzustellen. Auch die Energiewende begünstigt das Interesse an 3D-Stadtmodellen, da diese hier einen sichtbaren Mehrwert bieten. Aussteller aller Bereiche der Generierung von Daten für 3D-Stadtmodelle ob photogrammetrisch bzw. mittels Laserscanning sind auf der INTERGEO vertreten. Terrestrisches Laserscanning und Mobile Mapping sind stark vertreten. Die Entwicklung der Laserscanner führt zu immer leistungsstärkeren Systemen und eröffnet so konsequent weitere Anwendungsbereiche. Die auf der Messe ausgestellten Systeme aus dem Bereich Mobile Mapping reichen vom Komplettsystem bis hin zu Einzelkomponenten.
AFA | Architekturmagazin für Architekten 11
Chile kt sich über eine Länge von 4300 km Chile ist ein Staat im Südwesten Südamerikas und erstrec Chile die längste Küste der Welt und bieentlang der Küste des Pazifischen Ozeans. Damit besitzt Im Norden des Landes befindet sich die tet eine große Vielfalt an landschaftlichen Kontrasten. Man könnte demnach leicht annehmen, Atakamawüste, die als die trockenste Wüste der Welt gilt. so: mit ihren zahlreichen Salzfeldern, nicht hier gäbe es nur karges Ödland zu sehen. Dem ist Chaxa, gehört die Atakamawüste zu e Oasen, Geysiren, Seen sowie den Flamingos in der Lagun den abwechslungsreichsten Reisezielen in Chile. enden Küsten und überrascht schließlich In seiner Mitte besticht das Land mit mediterran anmut Da Chile ein Teil des pazifischen Feuerim Süden mit beeindruckenden Fjorden und Gletschern. . Im Norden, von der Grenze zu Peru bis rings ist, begegnen einem vielerorts Vulkanlandschaften aktiver Vulkane. Auch in der Nähe von südlich der Atacama Wüste, befinden sich eine ganze Reihe Santiago de Chile gibt es einige. der Ausgangspunkt in aller Regel die Plant man nun eine Architekturreise durch Chile so wird deshalb, weil die meisten Flüge aus Hauptstadt Santiago de Chile, kurz Santiago, sein. Schon Chiles liegt im Zentrum des Landes anderen Kontinenten in diese Stadt führen. Die Hauptstadt
Wolkenkratzer Gran Torre Santiago in Santiago de Chile
12 AFA | Architekturmagazin für Architekten
ARCHITEKTURREISE : CHILE
. Da Santiago in einem Erdbebengebiet auf 550 Metern Höhe in einem Talkessel am Fuß der Anden sich die Architektur immer wieder erliegt wurden Teile der Stadt regelmäßig zerstört, so dass rke aus der spanischen Kolonialzeit neuert hat. Heute findet man daher neoklassizistische Bauwe Großstädten Lateinamerikas geht es Sanneben moderner Architektur. Im Vergleich zu anderen ochhausvierteln zum Ausdruck kommt. tiago wirtschaftlich sehr gut, was auch in den neuen Büroh Gran Torre Santiago, hochgezogen. Das Aktuell wird im Nordosten der Stadt ein Bürogebäude, der in Südamerika. Die offizielle Einweihung Gebäude ist schon heute mit seinen 300 m das höchste wird für 2014 erwartet. t man an einer Besichtigung des Palacio Widmet man sich zunächst den älteren Bauwerken, komm von 1786–1812 im neoklassizistischen Stil de la Moneda in der Calle Moneda, nicht vorbei. Erbaut lt es sich hierbei ursprünglich um Chiles nach den Plänen des Architekten Joaquín Toesca hande Kolonialzeit für den spanischen König Münzprägeanstalt. Joaquín Toesca war Italiener der in der Militärputsch von 1973 weltweit bekannt in Chile tätig war. Der Palast wurde schließlich durch den Pinochet den amtierenden Präsidenten als der damalige General und spätere Diktator Augusto alast. Auffällig ist, dass das Gebäude Salvador Allende stürzte. Bis heute ist es der Präsidentenp Regierung symbolisieren soll. Der Palast etwa dreimal so breit wie hoch ist, was die Stabilität der zu bestimmten Zeiten für die Öffentsind öfe umfasst einen ganzen Häuserblock. Dessen Innenh lichkeit zugänglich.
Skyline von Santiago de Chile
AFA | Architekturmagazin für Architekten 13
Palacio de la Moneda in Santiago de Chile
Iglesia de San Pedro, Atacama Wüste
San Francisco, eine franziskanische Kirche Ein weiteres traditionelles Wahrzeichen ist die Iglesia de dor General Bernardo O'Higgins befindet. aus dem 16. Jahrhundert, die sich an der Avenida Liberta nten, Backsteinmauerwerk, Steinstützen, Sie ist ein dreischiffiger basilikaler Bau mit Steinfundame e Kirche sämtliche Erbeben nahezu schadHolzdachkonstruktion und Dachziegeln. Da sie als einzig . Lediglich der Turm musste mehrmals erlos überstanden hat, ist sie inzwischen Chiles älteste Kirche en Architektur errichtet worden. Direkt neuert werden. Der aktuelle Turm ist im Stil der viktorianisch nto de San Francisco. neben der Kirche befindet sich das ehemalige Kloster Conve Neu darstellt, ist das ehemalige Diego PorEin Gebäude, das einen Brückenschlag zwischen Alt und war ursprünglich unter Salvador Allende tales Gebäude an der Hauptverkehrsstraße Alameda. Es Das schmucklose und abweisend wirkenerrichtet worden und beherbergte Regimeinstitutionen. zerstört. 2010 wurde es nach Plänen von de Gebäude wurde 2006 durch einen Brand größtenteils wieder auf- und umgebaut. Heute befindet Cristian Fernandez Arquitectos und Lateral Arquitectura über Kunst und Musik, eine Probebühne sich dort ein Kulturzentrum mit Dokumentationszentrum tragende Gebäudekonstruktion besteht und ein großer Vorführungssaal für 2.000 Zuschauer. Die und Holz eingesetzt. Charakteristisch ist aus Stahl- und Sichtbeton. Außerdem wurden Stahl, Glas e Optik soll symbolisch eine sichtbare Verder Einsatz von Cortenstahl in der Fassade. Die rostrot en. Es lohnt sich im Anschluss ein Spabindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schaff auf Häuser im Kolonialstil neben moderner ziergang über die Alameda, da man hier immer wieder öffentliche Gebäude, wie z. B. die Nationalzeitgenössische Architektur stößt – auf Monumente und bibliothek.
14 AFA | Architekturmagazin für Architekten
Iglesia Nuestra senora de Gracia, Holzkirche
Pfahlbau in Castro
n Flug in die Norden Chiles bereisen, so kann man eine Möchte man von Santiago aus weiter den ma zu flieCala nach Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit nördlich gelegene Atacamawüste buchen. San Pedro sich t nswürdigkeiten in der Umgebung biete gen. Als idealer Ausgangspunkt zu den Sehe Gegend. der ohnern die bevölkerungsreichste Siedlung de Acatama an. Es ist mit knapp 2000 Einw Archäologische e-Kirche Iglesia de San Pedro und das Vor Ort kann man die 400 Jahre alte Adob ngen Reisende, Paige besichtigen. Von San Pedro aus gela Museum Museo Archéologico Padre le elt es sich um haben nach Pukará de Quitor. Hierbei hand die Interesse an der Geschichte Chiles die Siedlung e wurd ut Erba aus der Zeit von 1300 n. Chr.. die Ruinen der Flucht- und Wohnburg insgesamt noch gibt Es r. so genannten San-Pedro Kultu von den Atacameños, den Gründern der kleines ein nao, Toco htigen. 38 km weiter südlich liegt 164 Gebäude, bzw. deren Überreste zu besic rat sepa t steh dem weißen Glockenturm steht. Der Turm Dorf, in dessen Zentrum die Kirche mit ) stein (Tuff in übrigen Häuser sind aus weißem Vulkanste neben der eigentlichen Kirche. Auch die ick. gebaut und bilden einen malerischen Anbl der ehemaligen reizen möglicherweise die Geisterstädte Wer es etwas ungewöhnlicher mag, den . Die Städte entzwischen Antofagasta und Iquique findet Salpeterminen, die man weiter westlich nd als größschla Deut aber bis Mitte des 20 Jahrunderts. Als standen hier Ende des 19. Jahrhunderts der Abbau e wurd te, es nicht mehr beliefert werden durf ter Abnehmer während des 2. Weltkrieg zerfalleeise teilw städte, und man kann heute noch die eingestellt. Die Arbeiter verließen die Klein chen. besu ebe , Freizeiteinrichtungen und Industriebetri nen, geisterhaft wirkenden Wohngebäude Mine die dem lich lebten hier 10.000 Menschen. Nach Chacabuco ist eine dieser Städte. Ursprüng Gefangenenchet die verlassene Stadt kurzerhand zum 1938 geschlossen wurde funktionierte Pino Autorin: Eva Kruse-Bartsch lager um. … Lesen Sie den gesamten Artikel auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Architekturreisen“
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// BRANDSCHUTZ
EIPOS-Fachplaner Brandschutz auf neuen Wegen
Erstmals und zusätzlich bietet EIPOS in 2014 die berufsbegleitende Fachfortbildung „Fachplaner vorbeugender Brandschutz“ auch in einer neuen, kompakten Durchführungsform in Dresden an. Was bedeutet das? – Gelernt wird in 2 Wochenblöcken von Montag bis Samstag. So dauert die Fachfortbildung nur 4 statt 9 Monate und die Teilnehmer können das erworbene Wissen schneller in ihrer Berufspraxis nutzen. Fit in Sachen Konzepterstellung In den beiden Präsenzwochen wird nicht nur umfangreiches Brandschutz-Fachwissen vermittelt, sondern die Teilnehmer üben an konkreten Praxisaufgaben wie sie dies planerisch im Konzept umsetzen können. Wichtig dabei ist der direkte Erfahrungsaustausch mit den Referenten und den anderen Kursteilnehmern. Offene Fragen können direkt im Seminar angesprochen und Praxiserfahrungen im Team diskutiert werden – so wird gemeinsam effektiv und effizient gelernt. Zur Wissensüberprüfung und zur Erlangung des Abschlusses als EIPOS-Fachplaner für vorbeugenden Brandschutz stehen am Ende ein schriftlicher Leistungstest sowie eine mündliche Prüfung. Weiterhin ist begleitend zur Fachfortbildung ein Brandschutzkonzept für einen Sonderbau zu erstellen. Wann geht’s los? Die erste Präsenzwoche findet vom 31.03.–05.04.2014 statt und weiter geht es dann vom 05.–10.05.2014. Für den 11. und 12.07.2014 sind die Prüfungen geplant. Ausführliche Informationen zum Fachplaner-Kompakt unter www.eipos.de.
Brandriegel und Mineralwolle-Stürze erhöhen die Sicherheit Die besondere Ausgestaltung von Stürzen bei Fenstern und Türen soll bei einem WDVS auf Basis von Polystyrol mit einer Dämmstoffdicke von mehr als 100 Millimetern verhindern, dass sich der Brand über die Fassade nach oben ausbreitet oder herabfallende Teile der Dämmung die Löscharbeiten gefährden. Dazu sind entweder spezielle Ausführungen von Stürzen inklusive der Verschattungselemente oder ein durchlaufender Brandriegel nach jedem zweiten Geschoss zulässig. Lange war nur die Gestaltung spezieller Fenster- und Türstürze mit nicht brennbarer Mineralwolle möglich. Oberhalb der Öffnungen ist dazu ein 200 Millimeter hoher Streifen aus Mineralwolle (DIN 4102-A) vollflächig zu verkleben. Der seitliche Überstand muss links und rechts des Sturzes mindestens 300 Millimeter betragen. Auch die Dämmung der Sturzunterseite muss aus nicht brennbarer Mineralwolle sein. Brandriegel verhindern, dass sich Feuer über die Fassade ausbreitet. Das ist schon bei „normalen“ Fenstern aufwändige Einzelarbeit. Noch schwieriger ist es dann, wenn etwa Rollladen-Kästen oder Halterungen von Jalousien zu berücksichtigen sind. Auch Sonderfälle wie sehr dicke Dämmstoffschichten von Passivhäusern, bei denen die Fensterelemente vor der Außenfläche der Rohbauwand angeordnet sind, erfordern spezielle Lösungen im Detail.
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Die korrekte Ausführung von Brandabschottungen in unterschiedlichen Einbausituationen beschreibt die Technische Systeminfo Nr. 6 des Fachverbandes Wärmedämmverbundsysteme. Danach ist in der Grundausführung oberhalb der Öffnungen ein 200 Millimeter hoher Streifen aus Mineralwolle vollflächig verklebt einzubringen, der die Leibung seitlich mindestens 300 Millimeter überbaut. Zumindest für die Dämmung der Sturzunterseite, besser aber für die gesamte Leibung, ist ebenfalls Mineralwolle in A-Qualität zu verwenden. Außerdem sind alle Kanten durch Gewebeeckwinkel zu verstärken. Die Ausgestaltung von Fensterstürzen mit Mineralwolle ist immer noch zulässig, ist jedoch nach wie vor relativ aufwändig. Sie erfordert Feinarbeit und Genauigkeit im Detail und ist entsprechend fehleranfällig. Ungenauigkeiten sind zudem kaum zu entdecken und würden erst im Brandfall zum Tragen kommen. Außerdem sind sie aufgrund der notwendigen Detailarbeiten teuer. Häufig werden deshalb mittlerweile umlaufende Brandriegel eingesetzt. Für deren Gestaltung gibt es exakte Vorschriften. Das Verfahren ist bauaufsichtlich zugelassen und erfüllt die DIN 4102. Vorgeschrieben ist im einzelnen: Der maximale Abstand zwischen der Oberkante der Fenster und der Unterkante des Brandriegel liegt bei 500 Millimetern. Der Riegel muss unterbrechungsfrei um das gesamte Gebäude laufen. Der Brandriegel muss mindestens 200 Millimeter hoch sein, die Dämmstoffdicke darf zwischen 110 und 300 Millimeter liegen. Zwischen zwei Riegeln dürfen maximal zwei Geschosse liegen. Vorgeschrieben ist Material der Baustoffklasse A. Bei einer Aufdoppelung der Dämmung an einer Fassade muss auf der Fläche des Brandriegels die alte Dämmung komplett abgetragen werden. Herausforderungen für die Gestaltung umlaufender Brandriegel können teilverglaste Treppenhäuser über mehrere Geschosse, Fensterbänder oder Balkone sein. Dafür gibt es konkrete Teillösungen. Auf jeden Fall ist aber auf den Mindestabstand der Brandriegel vom Bauteil von 500 Millimetern zu achten.
Brandklassen: Deutsche und europäische Prüfmethode im Vergleich Im Rahmen der Harmonisierung der europäischen Normen für Bauprodukte werden über kurz oder lang auch die nationalen Prüfverfahren für das Brandverhalten von Baustoffen abgelöst. Im Zentrum der neuen Methode steht der SBI-Test. Ziel des SBI-Tests ist es, ähnlich wie beim deutschen Brandschachttest nach DIN 4102-1/-15, die Ausbreitung der Flammen beim Brand eines einzelnen Gegenstandes festzustellen. SBI steht für Single Burning Item oder auf Deutsch „einzelner brennender Gegenstand“. Dazu wird in einer Ecke eines Raumes beziehungsweise in einem L-förmigen Teststand ein Brandherd angebracht, der etwa einen brennenden Papierkorb in der Raumecke oder Ähnliches simuliert. Doch auch wenn das Ziel das gleiche ist wie beim Brandschachttest, sind Konzeption, Testaufbau und -durchführung der beiden Methoden unterschiedlich. Eine schnelle Ausbreitung von Gebäudebränden zu verhindern ist die Aufgabe des baulichen Brandschutzes. In Deutschland ist das Hauptkriterium für die Eingruppierung brennbarer Produkte in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) bislang die Flammenausbreitung. Bei der Prüfung im Brandschacht nach DIN 4102 werden 1 m lange, schachtförmig angeordnete Proben 10 Minuten lang am unteren Ende beflammt und es wird gemessen, wie weit die Zerstörung der Probe nach oben reicht beziehungsweise welche Flammenhöhe erreicht wurde. Zusätzlich wird die Wärmeentwicklung beim Brennen bewertet (Temperaturmessung im Abgasstrom). Die Entwicklung von Rauch wird ebenfalls gemessen. Starke Rauchentwicklung wird auf den Zertifikaten vermerkt. Nach der DIN 4102 muss die mittlere unverbrannte Länge der Proben großer oder gleich 15 cm sein. Gleichzeitig darf die Temperatur im Abgasstrom 200 °C nicht übersteigen. Keine Probe darf ganz verbrannt sein. Zusätzlich zum Brandschachttest müssen Baustoffe für die Eingruppierung in die Klasse B1 dem sogenannten Kleinbrennertest unterzogen werden. Dabei wird eine Probe 15 Sekunden lang einer kleinen Flamme ausgesetzt. Bei mehrschichtigen Bauprodukten, bei denen im Anwendungsfall offene Kanten vorkommen können, werden alle Schichten beflammt und bewertet. Bestanden ist der Test, wenn die Flamme innerhalb von 20 Sekunden nicht bei der Messmarke 150 mm über dem Flammenangriffspunkt angekommen ist. Dieser Test wird auch für die Einstufung von Baustoffen in die Klasse B2 (normalentflammbar) herangezogen, die hierzulande Voraussetzung für den Einsatz eines Produktes im Bauwesen ist.
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// BRANDSCHUTZ
Auch das europäische Prüfverfahren sieht neben dem SBI-Test einen Kleinbrennertest vor. Nach diesem Test werden PolystyrolDämmplatten in die europäische Baustoffklasse E – normalentflammbar – eingestuft. Die Bewertungskriterien des SBI-Tests sind wesentlich komplexer als die des deutschen Brandschachtverfahrens. Gemessen werden im Rahmen einer 20minütigen Beflammung Energiefreisetzung (THR – total heat release) Flammenausbreitung (LFS – longitudinal flame spread) Geschwindigkeit der Brandausbreitung (FIGRA – fire growth rate) Rauchentwicklung (SMOGRA – smoke growth rate) Brennendes Abfallen bzw. Abtropfen Für jede Brandschutzklasse nach DIN EN 13823 müssen THR, LFS und FIGRA bestimmte Grenzwerte einhalten. Das SBI-Testverfahren ist unter Fachleuten umstritten, da bei mehreren Testreihen einmal erzielte Ergebnisse nicht reproduziert werden konnten. Bei jeder Testwiederholung wurden andere Ergebnisse erzielt. Ohnehin können WDVS sowohl national als auch europäisch nicht abschließend mit den Laborverfahren nach DIN 4102-1 oder DIN EN 13501-1 beurteilt und klassifiziert werden. Meist müssen auch Großversuche durchgeführt werden. Die genauen Prüfvorgaben werden vor der Prüfung durch die Zulassungsstelle festgelegt. Für Großversuche im Rahmen der europäischen Einordnung sind bis heute keine endgültigen Festlegungen getroffen worden. Quelle: www.enbausa.de
Veranstaltungen zum Thema Brandschutz
8. Stuttgarter Brandschutztage in Stuttgart 20. bis 21. November 2013 http://www.beton.org
VdS-BrandSchutzTage in Köln 4. bis 5. Dezember 2013 http://www.vds-brandschutztage.de/
Intersec Dubai 2013 in Dubai/VAE 19. bis 21. Januar 2014 http://www.intersecexpo.com/ 14. EIPOS-Sachverständigentage Brandschutz 25./26.11.2013 in Dresden 25. bis 26. November 2013 http://eipos-sachverständigentage.de/brandschutz.html
14. Essener Brandschutztage in Essen 26. bis 27. November 2013 http://www.hdt-essen.de
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Baurecht & Brandschutz Symposium mit Fireprotec in Frankfurt 26. bis 27. Februar 2014 http://www.brandschutz-symposium.de
Ganzglasgeländer BALARDO ALU erhält Auszeichnung der höchsten Kategorie Innovationspreis Architektur und Bauwesen für Glassline
Als führender Anbieter hochwertiger rahmenloser Glasarchitektur setzt GLASSLINE immer wieder richtungsweisende Marktimpulse. Seine zukunftsorientierten Innovationen überzeugen mit revolutionären Produktkonzepten und einer hohen Qualität. Für die Produktneuheit BALARDO ALU wurde dem Adelsheimer Unternehmen jetzt eine der begehrtesten Auszeichnungen verliehen. Das innovative GanzglasGeländersystem hat von einer zwölfköpfigen Jury namhafter Architekten den „Innovationspreis Architektur und Bauwesen“ erhalten. Der von den Architektur-Fachzeitschriften AIT, ABIT und xia in Kooperation mit der Messe München initiierte Wettbewerb prämiert Produkte, die einem hohen architektonischen Anspruch entsprechen. Ausschlaggebend sind die Kriterien funktionale und gestalterische Qualität, Materialauthentizität sowie die Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten. Elf Auszeichnungen wurden in drei Kategorien vergeben. „Dass BALARDO ALU eine Auszeichnung in der höchsten Kategorie erhalten hat, beweist die Innovationskraft unserer Produktidee“ kommentiert Helge Schönig, Geschäftsführer von GLASSLINE. Ganzglas-Geländersystem mit Europäisch technischer Zulassung Das erfolgreiche Produktkonzept basiert auf Materialreduktion. Ausgestattet mit drei Profilen zur Bodenmontage und zwei zur Seitenmontage ist BALARDO ALU für die vielfältigsten Anwendungsbereiche und Einbausituationen individuell einsetzbar. Mit europäisch technischer Zulassung (ETA) und geprüfter Glastypenstatik ist ein Höchstmaß an Sicherheit bei geringem Planungsaufwand garantiert. Somit ist der Einbau europaweit geprüft und abgesichert. Unkalkulierbare Zeit- und Kostenfaktoren für Prüfungen und baurechtliche Auflagen gehören der Vergangenheit an. Es sind keine weiteren Glasstatiken für verschiedenste Anwendungsbereiche erforderlich. CLICK•N FIX-Montage – spart Zeit und Geld Die kostenreduzierenden Vorteile von BALARDO ALU finden im revolutionären CLICK•N FIX-Montageset eine Fortsetzung. Damit ist die Montage von Ganzglasgeländern so einfach wie noch nie. Zudem können Projekte schneller und wesentlich flexibler realisiert werden. Einfach Klemmschuh und Außendichtung in das Aluminium-Profil einlegen, Glasscheibe einsetzen, dazwischen den Klemmstab. Scheibe nach außen drücken und mit einem „Click“ fällt der Klemmstab in seine Position und arretiert die Scheibe absolut sicher. Dann noch die Innendichtung anbringen. Fertig.Weitere Informationen unter www.glassline.de
Das Leichtbau-System BALARDO ALU punktet mit Materialreduktion und höchster Sicherheit. Darüber hinaus mit einfacher Montage in kurzer Zeit und geringem Planungsaufwand
Die begehrte Auszeichnung „Innovationspreis Architektur und Bauwesen“ wurde auf der BAU 2013 an GLASSLINE in der höchsten Kategorie verliehen
AFA | Architekturmagazin für Architekten 19
Architektur & Skulptur -
die Grenzen zwischen Architektur und Kunstwerk
Der österreichische Architekt Adolf Loos, bekannt für seine Streitschrift „Ornament und Verbrechen“, postulierte einmal: „Das Haus hat allen zu gefallen. Zum Unterschiede vom Kunstwerk, das niemanden zu gefallen hat. Das Kunstwerk ist eine Privatangelegenheit des Künstlers. Das Haus ist es nicht. Das Kunstwerk wird in die Welt gesetzt, ohne daß ein Bedürfnis dafür vorhanden wäre. Das Haus deckt ein Bedürfnis. Das Kunstwerk ist niemandem verantwortlich. Das Haus einem jeden. Das Kunstwerk will die Menschen aus ihrer Bequemlichkeit reißen. Das Haus hat der Bequemlichkeit zu dienen. Das Kunstwerk ist revolutionär, das Haus konservativ …“
„ … Das Kunstwerk will die Menschen aus ihrer Bequemlichkeit reißen. Das Haus hat der Bequemlichkeit zu dienen.“ 20 AFA | Architekturmagazin für Architekten
Vom Grundsatz her ist der trennscharfen Unterscheidung zwischen Kunstwerk und Bauwerk durchaus zu folgen, die Implikation der absoluten Freiheit und Unabhängigkeit der Kunst lässt sich in letzter Konsequenz nicht auf die Architektur übertragen. Wie sieht es nun detaillierter mit Skulptur versus Architektur aus? Ist eine Grenze zwischen Architektur und Skulptur in diesem begrifflichen Sinne überhaupt als Barriere zu definieren, oder bereitet sich hier vielleicht ein Boden für individuelle ästhetische und kulturelle Gestaltungsräume? Die Gestaltung des Raumes ist ein wesentliches Merkmal sowohl für die Architektur als auch für die Skulptur. Die Skulptur als Kunst im öffentlichen Raum zum Beispiel harmonisiert oder kontrastiert mit der Spezifität des Standortes, gleiches gilt für die Architektur. Um mögliche Grenzen zwischen den Disziplinen Architektur und Skulptur herauszuarbeiten, bietet sich vielleicht daher zunächst ein Blick auf deren Überschneidungen bzw. Synthesen an. Betritt man beispielsweise das Areal der Museumsinsel Hombroich bei Neuss im Rheinland, eröffnet sich den Sinnen des Besuchers eine äusserst gelungene Verbindung aus Kunst, Architektur und Natur. Das Museum Insel Hombroich versteht sich als offener Kulturraum, nicht statisch verharrend, sondern den Dialog zwischen den Disziplinen wünschend und fördernd. Die Voraussetzungen für das 1987 ins Leben gerufene Museumsprojekt ergaben sich
„ Die Dauer meines Vorhabens liegt nicht im Bereich des Gemachten, sondern des Gedachten.“
aus der direkt an der Erft gelegenen, renaturierten Park- und Auenlandschaft, welche von dem Gartenarchitekten Bernhard Korte gestaltet wurde, und der Kunstsammlung des Gründers und Stifters Karl-Heinrich Müller. Erweitert wurde das Museumsgelände 1994 auf der angrenzenden ehemaligen Raketenstation der NATO und mit dem dazwischenliegenden „Kirkeby-Feld“. Auf Letzterem realisierte der dänische Künstler Per Kirkeby mehrere skulpturale Ausstellungspavillons. Ebenso zeichnen Tadao Ando, Raimund Abraham, Oliver Kruse, Katsuhito Nishikawa, Alvaro Siza und insbesondere Erwin Heerich für die Bauten auf dem gesamten Gelände verantwortlich. Heerich (1922–2004) gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer seiner Zeit. Der Karton war sein bevorzugtes Material, mit dem er als Werkstoff für seine Plastiken experimentierte. Seine Formensprache leitete Heerich von Alltagsdingen ab: Bäume, Tiere, Stühle etc. Immer in Bezug zum Architektonischen, nie in der Absicht nachzuahmen, schuf er zunehmend abstrahierte Plastiken, die Maß, Zahl und Proportion unterlagen. Je komplexer die Plastiken geometrisch strukturiert sind, umso mehr regen sie die sinnliche Erfahrung über die Grenzen der Rationalität hinaus an: "Die Dauer meines Vorhabens liegt nicht im Bereich des Gemachten, sondern des Gedachten."
In Hombroich, wo er zudem viele Jahre sein Atelier betrieb, schuf Heerich, im Entwurf ausgehend von den einfachen Grundformen Quadrat, Kreis und Rechteck, zehn begehbare Skulpturen von zeitloser Ästhetik: Reduzierte Formensprache, eine schlichte Aussenhaut aus Klinkerwänden, innen dominiert die Farbe Weiß. Die Bauten korrespondieren in frappierender Selbstverständlichkeit mit der Natur und den Ausstellungsobjekten aus den verschiedensten Epochen der Kunstgeschichte. Jahrtausende alte Khmer-Skulpturen funktionieren in seinen Bauten ebenso wie zeitgenössische Malerei. Zwei der Gebäude, der „Turm“ (1987–1989) sowie der „GraubnerPavillon“ (1983–1984) sind nicht bestückt. Hier besticht allein die Wirkung der perfekten Proportionen, des Lichteinfalls und der Dialog mit der umgebenden Landschaft, sowohl durch den Blick von außen auf die Plastiken als auch durch die Sichtachsen aus ihnen heraus. Heerichs Werk ist beispielhaft für die bereits angesprochene Synthese aus Architektur und Skulptur. Dennoch, um auf die eingangs gestellten Frage nach den Grenzen zwischen Architektur und Kunstwerk zurückzukommen und diese sichtbar werden zu lassen: hier gestaltet der Künstler zwar Architekturen, doch sein Konzeption unterliegt klar künstlerischen
Absichten, dies unter Verwendung architektonischer Ideale. Dem gemäße Ideale formuliert der Kunsthistoriker August Schmarsow (1853–1936) folgendermaßen: „Als Ideal schwebt immer die reine Form vor, wie sie sein soll, deren Gesetze die Raumwissenschaft ergründet, während die Raumkunst, die ihre Gestaltung in wirklichem Materiale durchführt, auch mit den Faktoren der natürlichen Umgebung, den physischen Gesetzen der Wirklichkeit sich abfinden muß. Aber in beiden waltet das Grundgesetz des Menschengeistes, kraft dessen er auch in der Außenwelt Ordnung sieht und Ordnung will.“ Der Mensch bevorzugt „die abstrakte Regelrichtigkeit der Linien, Flächen und Körper als charakteristisches Wirkungsmittel der Architektur … Die Architektur ist also Raumgestalterin nach den Idealformen der menschlichen Raumanschauung.“ Festzuhalten ist, das es im wahrsten Sinne des Wortes Überschneidungs-Räume gibt, in dem sowohl Architektur als auch Skulptur als Einheit oder zumindest sich gegenseitig ergänzend zu verorten sind. Beide Disziplinen gestalten, nutzen, unterliegen einem bestimmten Raum, ergänzen, widersprechen sich, synthetisieren. Wie vehement oder teils nahezu ideologisch es hierbei zur Sache gehen kann, zeigt sich nicht zuletzt an lebhaften Diskussionen, wenn es um die Auswahl von Kunst für den öffentlichen Raum oder um die Realisierung progressiver Architekturkonzepte geht. Autorin: Claudia Bassier
„ Der Mensch bevorzugt die abstrakte Regelrichtigkeit der Linien, Flächen und Körper als charakteristisches Wirkungsmittel der Architektur …“
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ZUKUNFTSTREND „BAUEN IM BESTAND“ Das Sanieren von Altbauten, das „Bauen im Bestand“, gewinnt als Zukunftstrend zunehmend an Bedeutung. Bereits heute fließen in Deutschland mehr als die Hälfte aller Bauinvestitionen in bestehende Gebäude – Tendenz steigend! Damit nimmt auch der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in diesem Bereich der Baubranche stetig zu.
Praxisnahe Ausbildung – als Vollzeitstudium oder berufsbegleitend Mit dem Studiengang „Bauen im Bestand – Bachelor of Engineering“ bietet die auf dem Campus des HBZ Münster angesiedelte „Akademie Bauhandwerk“ eine praxisnahe Ausbildung in diesem Marktsegment an. Der Studiengang wird sowohl in Form eines Vollzeitstudiums als auch berufsbegleitend durchgeführt. In Kooperation mit dem Fachbereich Bauingenieurwesen der Fachhochschule Münster werden die Studenten dabei in allen für den Lebenszyklus von Immobilien relevanten Tätigkeiten unterwiesen: Instandhaltung, Sanierung, Modernisierung, Renovierung, Werterhaltung, etc. Ausführliche Informationen – sowohl zum Vollzeitstudium als auch zur berufsbegleitenden Variante – erhalten Sie in unseren Info-Broschüren, die wir in der rechten Spalte auf dieser Seite zum Download anbieten.
Das Münsteraner Modell: Learning by doing Die Einzigartigkeit dieses Münsteraner Studienmodells liegt in der Praxisausrichtung. „Learning by doing“ heißt die Devise. Auf diese Weise sollen die Studenten befähigt werden, komplexe fachliche Herausforderungen mit Kreativität, Originalität und der Fähigkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit zu bewältigen.
Dadurch eröffnen sie sich eine Fülle interessanter Karrieremöglichkeiten: in Planung, Bauleitung und Unternehmensführung, aber auch in angrenzenden Berufsfeldern wie in der Arbeitsvorbereitung, Kalkulation von Arbeitsprozessen oder im Bereich der Arbeitssicherheit.
Kooperation mit der Fachhochschule Münster Der Studiengang „Bauen im Bestand“ wird in Vollzeit über einen Zeitraum von sechs Semestern absolviert und beginnt jeweils zum Wintersemester. Die Anzahl der Studierenden ist auf 25 pro Semester begrenzt. Die Fachhochschule Münster hat dabei die wissenschaftliche Leitung inne. Verantwortlich für die Lehre in den Bachelormodulen sind erfahrene Hochschullehrer der FH Münster. Daneben kommen Dozenten des HBZ Münster sowie Spezialisten aus der Praxis (z. B. aus Sachverständigenbüros, Bauunternehmen oder der Baustoffindustrie) zum Zuge
Internationaler Abschluss als Bachelor of Engineering Praktische Ausbildungsstätte ist das Bildungszentrum der Handwerkskammer Münster (HBZ). Mit dem Demonstrationszentrum Bau und Energie verfügt es über einen der modernsten Lernorte des Bauhandwerks in Deutschland: Über 500 Messpunkte liefern kontinuierlich Daten zu Temperatur, Feuchte, Energieströmen und vielem mehr. Auf diese Weise wird energiesparendes Bauen im Wortsinne erlebbar. Als Abschluss erwerben unsere Studenten den EU-weit anerkannten akademischen Grad des „Bachelor of Engineering“.
AFA | Architekturmagazin für Architekten 23
AFA ARCHITEKTUR
MAGAZIN
3. AFA-Architektenveranstaltung
„Bauen im Bestand“
vom 11.–12. November 2013 im Kongresszentrum Technologiepark Köln Anerkannt mit
4 bzw. 8 Fortbildungsstunden (für einen oder beide Tage) von der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
Tag 1 Montag, 11. November 2013
08:15 Uhr
Einlass zu den Messeständen
09:00 Uhr
Begrüßung Frank Pawlak, Dipl.-Ing. Architektur, Herausgeber AFA-Architekturmagazin und Veranstalter der 3. AFA-Architektenveranstaltung
09:10 Uhr
Bodengleiche Duschen in Bestandsbauten Ralph Wagner, Dipl.-Ing. Architektur, Architektenberater Dallmer GmbH & Co KG
09:55 Uhr
BIM basierte Planung – Bestand/Umbau/Neubau modellorientiert bearbeiten Holger Kreienbrink, Dipl.-Ing. Architektur, Leitung Produktmanagement Deutschland/Österreich, GRAPHISOFT Deutschland GmbH
10:40 Uhr
Diskussion
10:55 Uhr
Kaffeepause
11:25 Uhr
Kostensicherheit mit ORCA AVA – trotz der Unwägbarkeiten beim Bauen im Bestand Torsten Vogt, Systembetreuung/Vertrieb ORCA Software GmbH
12:10 Uhr
Die leise Gefahr, Schnee- und Stauwasserlasten auf flachen Dächern Thomas Wirsik, Categorymanagement Dach, Saint-Gobain Building Distribution Deutschland GmbH
12:55 Uhr
Mittagspause
14:25 Uhr
Nutzungserweiterung durch ETFE-Folienkonstruktionen in Bestandsbauten anhand von Projektbeispielen Klaus Gipperich, Dipl.-Wirtschaftsing. (FH), CENO Membrane Technology GmbH
15:10 Uhr
Diskussion und Messebesuche
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Tag 2 Dienstag, 12. November 2013
08:15 Uhr 09:00 Uhr
Einlass zu den Messeständen Begrüßung Frank Pawlak, Dipl.-Ing. Architektur, Herausgeber AFA-Architekturmagazin und Veranstalter der 3. AFA-Architektenveranstaltung
09:10 Uhr
Hybridheizung – Erneubare Energie und Öl-Brennwerttechnik optimal kombiniert Dipl.-Ing. Andreas Mahlberg IWO, Institut für Öl- und Wärmetechnik
09:55 Uhr
Das BIM Aufmass, bauteilorientierte Bestandserfassung leicht gemacht Armin Schweigardt Dipl.-Ing. (FH) Architektur, Auslandsreferent ESB, Building Information Modeling Measurement
10:40 Uhr
Diskussion
10:55 Uhr
Kaffeepause
11:25 Uhr
Bäder altersgerecht umbauen – innovativ und barrierefrei Andreas S. Wagner, Gebietsleiter SFA Sanibroy GmbH
12:10 Uhr
Energieeffizient Sanieren und altersgerecht Umbauen mit der KfW Jürgen Daamen, Dipl.-Ing. Volkswirt, KfW-Bonn
12:55 Uhr
Mittagspause
14:25 Uhr
Angewandte Heiztechnik und regenerative Energien im Bestand Michael Grabow, Verkauf, technische Beratung, Max Weishaupt GmbH
15:10 Uhr
Diskussion und Messebesuch
AFA | Architekturmagazin für Architekten 25
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Anmeldung zur 3. AFA-Architektenveranstaltung am 11. und 12. November 2013 im Kongresszentrum des Technologieparks, Josef-Lammerting-Allee 15–23, 50933 Köln für einen Tag Kostenbeitrag 15,– €, für beide Tage 25,– € (inkl. Mwst.) Überweisung: Kölner Bank eG, KtoNr.: 688 331 005, BLZ 371 600 87 Vor dem Beginn der Veranstaltung haben die Teilnehmer ab 8:15 Uhr die Möglichkeit die Ausstellungshalle zu besuchen, um Informationen zu den Produkten der teilnehmende Firmen zu erhalten. Weiterhin gibt es Messestände und „Elektromobilität“ im Außenbereich sowie „Präsentation“ aktueller und innovativer Fahrzeuge der Fa. Volvo La Linea. 11. November 2013 12. November 2013 beide Tage Vorname .......................................................... Name ............................................................... Ort/PLZ ........................................................................................ Anzahl der Personen .............. Telefon ........................................................... E-Mail ................................................................ Ort, Datum .............................................. Unterschrift ............................................................... Per Fax: 0221-16 91 36 65 Per E-Mail: info@afa-architekturmagazin.de, Stichwort: „AFA-Architektenveranstaltung“ Per Telefon: 0221-16 92 81 12 Über unsere Webseite: www.afa-architekturmagazin.de unter „…AFA lädt ein“ oder im „Slider“
26 AFA | Architekturmagazin für Architekten
EPA Wettbewerb Effizienzhaus Plus im Altbau Pressekonferenz und Präsentation zum Baustart mit Staatssekretär Rainer Bomba (BMVBS)
In einer Pressekonferenz am 26.08.13 im Neu-Ulmer Rathaus wurden die beiden Sieger-Projekte im Beisein von Staatssekretär Rainer Bomba (BMVBS) und Oberbürgermeister Gerold Norenberg (NeuUlm) der Öffentlichkeit vorgestellt. In der Pfuhler Straße in Neu-Ulm realisiert die Wohnungsbaugesellschaft NUWOG mit Unterstützung des Bundesbauministeriums beide Entwürfe. Vor den beiden Gebäuden in der Pfuhler Straße wurde der Baustart symbolisch gefeiert. Anlieger, Bewohner und die Beteiligten konnten sich ein Bild von dem anspruchsvollen Projekt machen. Der Geschäftsführer der NUWOG, Helmut Mildner, begrüßte die Gäste und lud diese zu einem Rundgang durch die noch nicht sanierten Gebäude ein. In den anschließenden Reden wurde das Projekt und die damit verbundenen Ziele vorgestellt.
AFA | Architekturmagazin für Architekten 27
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Der neue, von uns geschaffene Standard „Effizienzhäuser Plus“ reagiert auf Energie- und Klimaziele Deutschlands und der EU ganz besonders gut. Die bisherigen Projekte waren eher im Kleinhausbau angesiedelt. Erstmals wird nunmehr auch die Modernisierung eines Mehrfamilienhauses in unser Netzwerk aufgenommen. Das ist weltweit einmalig", so Sts Bomba.
Staatssekretär Rainer Bomba (BMVBS)
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28 AFA | Architekturmagazin für Architekten
BLZ
per Bankeinzug
5. EffizienzTagung
Bauen + Modernisieren vom 1.–2. November 2013 im Hannover Congress Centrum – Branchentreffen informiert über Marktentwicklungen und aktuelle Trends
Die 5. EffizienzTagung Bauen + Modernisieren stellt das Marktumfeld der Energieberatung und direkt anwendbares Praxiswissen in den Mittelpunkt. Kernthemen sind das Bauen und Modernisieren mit Qualität sowie neuartige Energieversorgungssysteme. Das Fachforum zeigt, wie sich mit neuen Ideen, pragmatischen Ansätzen sowie wirtschaftlichen Lösungen Projekte erfolgreich umsetzen und geschäftliche Potenziale nutzen lassen. Damit liefert das vom Energie- und Umweltzentrum am Deister – e. u. [z.] und dem enercity-Fonds proKlima veranstaltete Branchentreffen wertvolle Impulse für Energieberater, Architekten, Bauingenieure, Planer und das Handwerk. Das modulartig aufgebaute Tagungsprogramm ermöglicht
Assembly
Ihnen, die Schwerpunktthemen individuell zusammenzustellen. Neben der übergreifenden fachlichen Einordnung im Plenum stehen an beiden Tagen Parallelveranstaltungen auf der Agenda. Besonders viel Raum für Fragen, Anregungen und Diskussionen bieten die am Freitagnachmittag angebotenen Workshops zu den Spezialthemen „Kreativer Umgang mit Wärmebrücken“, „Gebäudetechnik für Effizienzhäuser“ sowie „Recht und Ordnung: Der Bauherr will nicht so wie Sie!“. Bringen Sie sich fachlich auf den neuesten Stand und erweitern Sie Ihr Kontakt-Netzwerk! Die bundesweit herausragende EffizienzTagung ist die ideale Gelegenheit zum Dialog mit Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Veranstaltung wird mit Unterrichtseinheiten für die Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes angerechnet (1. Nov. 4 Unterrichtseinheiten, 2. Nov. 6 Unterrichtseinheiten). Für sie gibt es auch Fortbildungspunkte von mehreren Architekten- und Ingenieurkammern.
www.glassline.de
ÄNDERUNG DER LEISTUNGSBILDER IN DER HOAI 2013 Als im Jahre 2009 die Novelle der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, kurz HOAI, in Kraft trat, erhöht, jedoch sorgte diese Erhöhung in Anbetracht der Tatsache, dass seit dem Jahre 1996 keine Anhebung anrechenbaren Kosten beim Bauen im Bestand für großen Unmut. Realistisch bedeutete das für die meisten sich die anrechenbaren Kosten für alle Leistungsphasen nun bereits in der Leistungsphase drei anhand der damit verbundene Honorarerhöhungen mussten nunmehr erst schriftlich mit der Bauherrschaft vereinbart norars sowie die Ausweitung der Zulässigkeit von Mindestsatz-unterschreitenden Honoraren und die stimmung unter den betroffenen Architekten und Ingenieuren bei. Alles in Allem war die Novelle nach Meinung
Somit war sich die Fachwelt einig, dass dringend eine Novelle der HOAI Novelle erfolgen musste. Schon mit Inkrafttreten der HOAI 2009 wurde fieberhaft über einer Überarbeitung diskutiert und verhandelt: Die HOAI 2013. Tatsächlich konnte die Wiedereinführung der Berücksichtigung der mitzuverarbeitenden Bausubstanz für die anrechenbaren Kosten erwirkt werden. Als zusätzlicher Erfolg kann die erneute Anpassung der Honorartafelwerte verbucht werden, in der nun die gestiegenen Baupreise und die Lebenshaltungskosten besser berücksichtigt sind. Auch wurde die Honorierung von Änderungsleistungen erheblich vereinfacht. Die wohl erheblichste Änderung betrifft die Leistungsbilder. Neben kleineren Verschiebungen bei den einzelnen prozentualen Bewertungen der verschiedenen Leistungsphasen, erfolgt die Auflistung ganz nach dem Motto „back to the roots“ in einer tabellarischen Auflistung von Grundleistungen und Beispielen für besondere Leistungen wie zuvor in der HOAI 2002. Diese werden in einer Tabelle in Anlage 10 einzelnen Leistungsphasen zugeordnet. Während die Honorierung der besonderen Leistungen bei der HOAI 2009 losgelöst von den Grundleistungen in Anlage 2 berücksichtigt wurden und den einzelnen Leistungsphasen bzw. Leistungsbildern zugeordnet waren, erweitert die HOAI 2013 die Honorierung dahingehend, dass diese auch in anderen als den angeführten Leistungsbildern oder Leistungsphasen vereinbart werden können. Als einzige Bedingung dafür gilt, dass
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die als besondere Leistung abgerechnete Position nicht in derselben Leistungsphase bereits als Grundleistung aufgeführt ist.
Doch nicht nur die Darstellung hat sich verändert. Auch der Inhalt der Leistungsbilder strebt eine bessere und aktuellere Darstellung der tatsächlichen Architektentätigkeit an.
In Leistungsphase eins ist erstmalig die obligatorische Ortsbesichtigung als honorierfähige Grundleistung definiert. Bisher konnte eine Ortsbesichtigung nur im Rahmen einer zusätzlich schriftlich beauftragten Bestandsaufnahme abgerechnet werden. Diese Regelung war jedoch gänzlich praxisfern und spiegelte in keinem Maße die reale Tätigkeit eines Architekten wider. Auch wird die Klärung der Aufgabenstellung durch den Architekten gestärkt. Wurde zuvor vielfach vor Gericht von den Bauherren der Einwand vorgebracht die „Klärung der Aufgabenstellung“ als Bestandteil der Leistungsphase eins seien von ihnen selbst erbracht worden und damit nicht Gegenstand des Architektenhonorars, wird
UND IHRE AUSWIRKUNGEN AUF DAS ARBEITSFELD DER ARCHITEKTEN gab es mächtig Kritik seitens der Fachwelt. Zwar wurden die Tafelwerte für das Honorar insgesamt um 10 % der Honorartafelwerte erfolgt war und durch den Wegfall der mitzuverarbeitenden Bausubstanz für die Architekten und Ingenieure eher eine Honorarsenkung, als eine Honorarsteigerung. Zusätzlich orientierten Kostenberechnung ohne eine weitere automatische Anpassung im Bauverlauf. Baukostenanpassungen und werden. Auch weitere Drangsalierungen wie die Möglichkeit eines Malushonorars von bis zu 5 % des HoHonorareinbußen bei der Übernahme von einzelnen Leistungsphasen trugen nicht unbedingt zur Hochder Kammern und Fachverbände eher eine Verschlimmerung als eine Verbesserung der bestehenden HOAI.
durch den Zusatz „auf Grundlage der Vorgaben oder der Bedarfsplanung des Auftraggebers“ entkräftet. Die notwendige Aufgabenstellung und damit der Planungsauftrag des Architekten, kann also nur in gemeinsamer Abstimmung von Architekt und Bauherrschaft erfolgen. Neu in allen Leistungsphasen ist neben dem Zusammenfassen der Ergebnisse das Erläutern und Dokumentieren derselben. Problematisch wird hier eine Überschneidung von einzelnen Arbeitsschritten, die nicht eindeutig als Ergebnis einer einzelnen Leistungsphase zuzuordnen sind. Ohne Ergebnis keine Dokumentation, ohne Dokumentation keine Erläuterung. Durchgängig durch alle Leistungsphasen gewinnt die Aufstellung, Fortschreibung und Kontrolle von Terminund Kostenplänen sowie die Optimierung und Koordination von allen Planern und Fachleuten als geschuldete Grundleistung immer mehr an Bedeutung. Die Kostenaufstellung zum Beispiel gipfelt in Leistungsphase sechs in einem „vom Planer bepreisten Leistungsverzeichnis“ statt dem zuvor aufgestellten Kostenanschlag. Hier scheiden sich die Geister. Während die Einen in Anbetracht von vermehrten unverschuldeten Haftungsrisiken und damit verbundenen horrenden Haftpflichtprämien erschrocken die Hände über dem Kopf zusammenschlagen spielen die Anderen die Modifizierung der Leistungsbilder als notwendige Konkretisierung von ohnehin von den Architekten in der Praxis erbrachten Leistungen herunter. Doch der Unterschied liegt in einer vertraglich zu erbringenden Grundleistung, die ein Architekt mit all seinem Haftungs-
risiko schuldet und einer besonderen Leistung, für dessen Haftungsrisiko er nach der HOAI ein zusätzliches Honorar vereinbaren kann. Eine Übernahme, beispielsweise eines bepreisten Leistungsverzeichnisses, lag damit bisher im Ermessen eines jeden Architekten. Schließlich bestimmt der Markt und nicht der Architekt die Baupreise. Außerdem hat der Architekt weder ein Interesse an zu hohen oder ausufernden Baukosten, noch einen wirtschaftlichen Vorteil durch eine Baukostensteigerung. Die Zeiten einer dynamischen Anpassung des Architektenhonorars im Laufe des Bauverlaufs anhand von immer konkreteren Baukostenermittlungen sind leider längst Vergangenheit. Wir erinnern uns: Das Architektenhonorar wurde bereits bei Beauftragung der Leistungen, nach Möglichkeit vor Beginn der Architektentätigkeit, sprich: Leistungsphase eins, anhand einer Kostenberechnung ermittelt, die eigentlich erst Bestandteil der Leistungsphase drei ist. In Anbetracht der Tatsache, dass unter dem Deckmantel der freien Vereinbarung seit der HOAI 2009 zusätzlich die Stundensätze für einzeln erbrachte Leistungen weggefallen sind, ist es nicht verwunderlich, dass viele Architektentätigkeiten bis Leistungsphase drei als unbezahlte Akquiseleistungen vor den deutschen Gerichten landen. Zumal in der HOAI 2013 für die Vereinbarung des Architektenhonorars vermehrt Wert auf die Schriftlichkeit von Vereinbarung hingewiesen wird. Auch bedarf die ordnungsgemäße Rechnungsstellung nicht nur die vertragsgemäße Erbringung von Architektenleistungen, sondern durch die HOAI 2013 nun auch eine Abnahme durch den Auftraggeber. Andernfalls ist ein berechtigter Honoraranspruch hinfällig.
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Für das Arbeitsfeld der Architekten und Ingenieure bedeutet die neue HOAI vornehmlich die genaue schriftliche Vereinbarung oder aber auch der Ausschluss von Leistungsbildern. Vor Projektbeginn sollte daher eine genaue Definition der geschuldeten Leistungen von Architekt und Bauherrschaft ausgearbeitet werden, damit es im Nachhinein nicht Unstimmigkeiten über die geleistete Arbeit und die entsprechende Honorierung des Architekten gibt. Eigentlich sollte bei der Zusammenarbeit von Bauherrschaft und Architekten / Ingenieuren das Projekt und die Architekturqualität im Vordergrund stehen. Doch ob mit einer solchen Modifizierung der Leistungsbilder dieses Ziel tatsächlich erreicht werden kann bleibt abzuwarten. Dipl.-Ing. (FH) Arch. Sarah Zietek
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SANIEREN BELIEBTER ALS NEU BAUEN – EXPERTEN GEFRAGT Junge Deutsche wollen am liebsten in sanierten Altbauten leben // WINGS Fernstudiengang „Master Bautenschutz“ startet ins neue Semester Der Traum vom neu gebauten Eigenheim ist bei jungen Deutschen längst überholt. Fast jeder zweite unter 44 Jahren könnte sich vorstellen – oder wünscht es sich sogar – in einem denkmalgeschützten Gebäude zu wohnen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des AllensbachInstituts. Professor Helmuth Venzmer, Studiengangsleiter des berufsbegleitenden Fernstudiengangs „Master Bautenschutz“ bei WINGS, dem Fernstudienzentrum der Hochschule Wismar, bestätigt diesen Trend: „Nahezu 75 Prozent des gesamten Baugeschehens finden heute bereits an bestehenden Häusern statt.“ Sanierte Altbauwohnungen sind aber nicht der einzige Grund für die hohe Bauaktivität im Altbaubestand. Öffentliche historische Gebäude werden besonders gerne saniert. Bestes Beispiel sind die hergerichteten Innenstädte der neuen Bundesländer. Die Bevölkerung befürwortet das: Über 80 Prozent der Deutschen bevorzugen laut Allensbach sanierte Bauten in Stadtzentren gegenüber Neubauten. Helmuth Venzmer: „Die Arbeit an alten Gebäuden ist die Basis unserer Arbeit. Und auch der neue Trend, dass junge Leute in
sanierte Altbauten ziehen wollen, macht unseren Berufsstand zukünftig immer wichtiger.“ Im Fernstudiengang „Master Bautenschutz“ bei WINGSlernen Studierende, wie Gebäude saniert und restauriert werden und gleichzeitig bautechnische Schäden vermieden werden können. Nach erfolgreichem Studienabschluss erhalten die Absolventen den international anerkannten akademischen Grad „Master of Science (MSc.)“. Weitere Informationen unter www.wings-fernstudium.de Lesen Sie den gesamten Artikel auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Energetische Sanierung“
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// ENERGE TISCHE SANIERUNG
Zu viel
Staat erhöht die Kosten für die Gebäudesanierung D
ie von der Bundesregierung geforderte energetische Sanierung von Wohngebäuden belastet vor allem finanzschwache Haushalte. Insbesondere wenn der Einsatz bestimmter Technologien oder Energien bei der Sanierung vorgeschrieben wird, verteuert sich das Wohnen erheblich. Zu diesen Ergebnissen kommt eine gemeinsam vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) und dem Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft an der Technischen Universität Darmstadt (FBI) erstellte Studie.
Bis zum Jahr 2050 will die Bundesregierung den Energiebedarf im Gebäudebereich in der Größenordnung von 80 Prozent reduzieren. Doch auf welchem Weg lässt sich dieses Ziel am besten erreichen? Und wie lässt sich verhindern, dass Eigentümer und Mieter dabei finanziell zu stark belastet werden? Mit diesen Fragen befasst sich die Studie „Energetische Gebäudesanierung in Deutschland“ – in Auftrag gegeben vom Institut für Wärme und Oeltechnik e. V. (IWO). „Die Studie zeigt, dass sich bei Fortführung aktueller Trends in Kombination mit den Leitlinien der Bundesregierung der Primärenergieverbrauch bis 2050 um maximal 64 Prozent reduzieren lässt“, so Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser, Leiter des IBP. „Um das hochgesteckte Einsparziel von 80 Prozent zu erreichen, sind bei der energetischen Gebäudesanierung deutlich größere Anstrengungen als bisher notwendig.“
Die Studie vergleicht zwei alternative Sanierungsfahrpläne: Einen technologie-offenen, bei dem Immobilieneigentümer die Energieeinsparmaßnahmen und die Zeitpunkte der Investitionen frei wählen können, solange die vorgegebenen Ziele am Ende erreicht werden. Und einen technologiegebundenen, bei dem der Gesetzgeber die Art der Maßnahmen, deren zeitliche Umsetzung und den Grad der Nutzung erneuerbarer Energien vorschreibt.
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Studie sieht technologieoffene Sanierung klar im Vorteil
Bis zu 140.000 Euro Sanierungskosten für ein Einfamilienhaus Insgesamt belaufen sich die volkswirtschaftlichen Kosten für die energetische Gebäudesanierung bis 2050 inflationsbereinigt auf mindestens 1,7 Billionen Euro im technologieoffenen Sanierungsfahrplan. Der technologiegebundene Fahrplan würde zusätzliche Mehrkosten von rund 400 Milliarden Euro verursachen. Die technologiegebundene Sanierung eines durchschnittlichen Einfamilienhauses kostet rund 140.000 Euro, die eines durchschnittlichen Mehrfamilienhauses etwa 303.000 Euro. Darin enthalten ist auch der Teil der Sanierungskosten, der ohnehin anfallen würde, um die Gebäude zu erhalten. Bei Technologieoffenheit lassen sich die Kosten je nach Gebäudetyp um 16 bis 33 Prozent reduzieren.
Belastung steigt mit abnehmendem Einkommen Mit einem technologiegebundenen Fahrplan verteuert sich das Wohnen in einem Einfamilienhaus ab der ersten Modernisierungsmaßnahme bis 2050 im Schnitt um rund 260 Euro pro Monat, in einem Mehrfamilienhaus um rund 140 Euro pro Wohneinheit. Im Falle einer technologieoffenen Sanierung beläuft sich der Anstieg der monatlichen Wohnkosten im Schnitt um rund 140 Euro im Einfamilienhaus und etwa 100 Euro pro Wohneinheit im Mehrfamilienhaus. Die Einsparungen durch geringere Heizkosten sind dabei schon berücksichtigt.
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Haushalte in Mietwohnungen mit einem monatlichen Einkommen unter 2.000 Euro müssen mit Wohnkostensteigerungen zwischen durchschnittlich 19,6 Prozent (technologieoffen) und 26,4 Prozent (technologiegebunden) rechnen. Haushalte mit einem Nettoeinkommen von 900 bis 1.300 Euro zahlen nach Sanierung die Hälfte davon für das Wohnen.
Empfehlungen an die Politik Ein technologieoffener Sanierungsfahrplan mit konkreten Zielvorgaben allerdings ohne Festlegung einer bestimmten Umsetzungsart ist der geeignetere Weg zum Ziel „Primärenergieeinsparung“. Der zu erwartende Anstieg der Wohnkosten muss mit einem höheren Sozialbudget zur Übernahme dieser Kosten einhergehen. Sanierungsfahrpläne sollten immer individuelle und situationsbedingte Gegebenheiten berücksichtigen und Freiräume zur Anpassung lassen. So lassen sich Kosten minimieren. Sanierungsfahrpläne müssen zugleich massentauglich sein. Allgemein gültige, technologieoffene Sanierungsfahrpläne schaffen Zielhorizonte und Planungssicherheit.
Prof. Christian Küchen (IWO):
„Das Leitmotiv für die Gebäudesanierung muss lauten, viel Energie möglichst kostengünstig einzusparen. Es ist deshalb auch wichtig, die Mittel für Forschung und Entwicklung stärker auf dieses Ziel auszurichten, statt die Kapazitäten für die häufig sehr teuren ,letzten Prozente‘ der Energieeinsparung und Emissionsminderung zu verwenden.“
Die Studie und weitere Informationen zum Download: www.iwo.de/studien/
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holzmaueranzeige_halbeQ_afamagazin_juni2013.pdf 1 24.06.2013 15:07:09
Die neue Wand aus massiven Holzelementen, diffusionsoffen, folienfrei, wärmebrückenfrei und ohne Hohlräume. Falls erforderlich, wird ausschließlich mit Holzfaserplatten zusätzlich gedämmt, z. B. am Dach. Fast jeder Grundriss ist machbar. Auch Decken und Dach können aus massiven Holzmauerelementen erstellt werden. Bauzeit des Rohbaus beträgt 1–2 Tage. RMH übernimmt bundesweit folgende Leistungen: Werkplan, Statik, Lastenplan Keller, Transport, Montagegerüst, Montage mit eigenen Monteuren, Autokran, Dach fertig bis OK Ziegel, sämtliche Blecharbeiten, Fenster incl. Einbau, Haustüre. Kurz gesagt: Hülle fertig! Für die Wand-, Decken- und Dachelemente bestehen bauaufsichtliche Zulassungen des Deutschen Instituts für Bautechnik. Zur Herstellung wird nur Holz aus PEFC zertifizierten Wäldern verwendet. Zur Angebotserstellung genügen Architektenpläne.
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as Energiekonzept der Bundesregierung kann die künftigen Wohnkosten je nach Art der Umsetzung unterschiedlich stark erhöhen. Das ergab die Studie »Energetische Gebäudesanierung in Deutschland« des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP und der TU Darmstadt, in der die Wissenschaftler verschiedene Lösungsansätze erarbeitet haben. Im Fokus der Fraunhofer-Forscher standen dabei zwei unterschiedliche Szenarien – ein technologieoffener und ein technologiegebundener Ansatz – die im direkten Vergleich analysiert und bewertet wurden. »Aus technischer und ökonomischer Sicht ist ein technologieoffener Sanierungsfahrplan mit konkreten Zielvorgaben, jedoch ohne Festlegung einer bestimmten Umsetzungsart der kostenoptimale Weg«, sagt Hans Erhorn, Leiter der Abteilung Wärmetechnik im Fraunhofer IBP. In Auftrag gegeben hatte die Studie das Institut für Wärme- und Öltechnik e.V. IWO. Darin sollten das Fraunhofer IBP und das Forschungscenter für betriebliche Immobilienwirtschaft FBI der TU Darmstadt untersuchen, welcher
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Weg sich am besten eignet, die angestrebte Primärenergieeinsparung zu erreichen und gleichzeitig die finanzielle Belastung für Eigentümer und Mieter so gering wie möglich zu halten. Das Konzept der Regierung sieht vor, den Primärenergiebedarf für die Raumwärmeerzeugung privater Haushalte bis 2050 um 80 Prozent zu senken. Bei Fortführung des aktuellen Trends mit einer Sanierungsquote von etwa 1 Prozent pro Jahr sinkt der Energieverbrauch bis 2050 um ca. 64 Prozent. Um die noch fehlenden 16 Prozent einzusparen, müssen im Bereich der energetischen Sanierung effizientere Technologien entwickelt werden, sowie die Sanierungsaktivitäten gesteigert werden. Das Energiekonzept der Bundesregierung legt diese Veränderungen bei seinen Annahmen zwar zugrunde, die Finanzierung der Maßnahmen müssen jedoch die privaten Haushalte übernehmen. Wie die Studie von Fraunhofer IBP und FBI aufzeigt, müssen bis 2050 somit 2,1 Billionen Euro in die Sanierung von Ein- oder Mehrfamilienhäuser investiert werden.
Sanierungsfahrpläne für die Energiewende
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as Fraunhofer IBP war während der Studie für die Entwicklung und energetische Bewertung alternativer Sanierungsfahrpläne zuständig. Dazu wurden drei verschiedene Varianten betrachtet: Im Basis-Szenario beschreiben die Wissenschaftler die momentane Entwicklung des Sanierungsverhaltens unserer Gesellschaft und die angekündigten Verschärfungen der Anforderungen durch die Regierung. Dies ist zur Zielerreichung aber nicht ausreichend. Das zweite und dritte Szenarium zeigen unterschiedliche Vorgehensweisen, um die Vorgaben des Energiekonzepts der Regierung einzuhalten. Letztere wurden eigens vom Fraunhofer IBP entwickelt und miteinander verglichen. Bei dem ersten Fahrplan handelt
es sich um einen technologieoffenen Ansatz, in dem Immobilieneigentümer die Energieeinsparmaßnahmen wie beispielsweise Außen- oder Innendämmung, frei wählen können, solange damit das Energiesparziel erreicht wird. Der technologiegebundene Ansatz schreibt den Eigentümern per Gesetz die Art der Maßnahmen und deren zeitliche Umsetzung vor. Das Forschungszentrum Betriebliche Immobilienwirtschaft FBI der TU Darmstadt prognostizierte die Kosten der Ansätze für die Umsetzung und analysierte die finanzielle Belastung für Eigentümer und Mieter. So konnten die Forscher die beiden Sanierungsfahrpläne im unmittelbaren Vergleich bewerten.
Technologiegebundener versus technologieoffenen Ansatz
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as Ergebnis ist eindeutig: Der technologiegebundene Ansatz ist mit rund 2,1 Billionen Euro um 22 Prozent kostenintensiver als der technologieoffene, der mit rund 1,7 Billionen Euro zu Buche schlagen würde. Mit einem technologieoffenen Sanierungsfahrplan lassen sich die Kosten je nach Gebäudetyp zwischen 16 und 33 Prozent reduzieren. Haushalte, die ein Nettoeinkommen von unter 2000 Euro haben, müssen im Falle einer technologiegebundenen Regulierung mit einer Wohnkostensteigerung bis 2050 um 26,4 Prozent rechnen, bei der technologieoffenen Variante wären es noch 19,6 Prozent. Die Studienersteller sprechen sich für den technologieoffenen Sanierungs-
fahrplan mit einer konkreten Zielvorgabe aus. Allgemein gültige, technologieoffen formulierte Sanierungsfahrpläne schaffen neue Zielhorizonte und Planungssicherheit für die Baubranche wie auch für die Eigentümer und Mieter. Unterstützend ist zudem eine etappenweise Betrachtung mit Zwischenzielen sinnvoll. Eine Festlegung auf eine technologiegebundene Umsetzungsart, um das Energiesparziel zu erreichen, halten sie jedoch für kritisch. Es müssen auch künftig individuelle und situationsbedingte Gegebenheiten der Wohngebäude bei Sanierungen Berücksichtigung finden, damit Kosten minimiert werden können.
Innovative Sanierungskonzepte: RetroKit In dem von der Europäischen Union geförderten Projekt „RetroKit“ werden Methoden zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden erarbeitet. Ziel des Projektes ist es, neben technologischen, auch soziale, industrielle und wirtschaftliche Barrieren für Sanierungsmaßnahmen, durch die Entwicklung einer modularen und damit flexiblen Sanierungs-Box, zu überwinden. Die multifunktionalen, vorgefertigten Module ermöglichen eine einfache und kostengünstige Umrüstung sowie einen effizienteren Bauablauf. Zugleich bieten sie die Möglichkeit verschiedene Technologien, beispielsweise Systeme zur Nutzung erneuerbarer Energien oder effiziente Lüftungssysteme, in Dächer und Fassaden zu integrieren. Optimal geeignet sind diese Sanierungstechniken für Mehrfamilienhäuser aus den Jahren 1950 bis 1970, da diese eine oft einheitliche Fassadenstruktur bei gleichzeitig hohem energetischem Einsparpotential haben und in ähnlicher Bauart in ganz Europa zu finden sind.
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Neben der Entwicklung von innovativen technischen Lösungen werden im Projekt Entscheidungshilfen für Bauherren und Planer entwickelt, die neben dem möglichen Energieeinsparpotential, ebenso Kosten, Bauzeiten, Aspekte der Qualitätssicherung und der Architektur in einem nachhaltigen Ansatz berücksichtigen. 18 Partner aus 10 verschiedenen Ländern kooperieren bei der Entwicklung der Systeme, die jeweils an einem Gebäude in Frankfurt, Amsterdam und in Madrid in einer realen Sanierung demonstriert werden sollen. Minimalinvasive Sanierung Gebäudesanierungen haben enorme Bedeutung, wenn es um die Reduzierung von Energieverbrauch und CO2Emissionen geht. Traditionell erfolgen die nötigen Baumaßnahmen getrennt nach Gewerken. Da häufig die Einzelmaßnahmen nicht aufeinander abgestimmt sind, kommt es meist zu langen Sanierungszeiten, Baumängeln und einer hohen Beeinträchtigung der Gebäudenutzer. Durch ein umfassendes Sanierungskonzept und den Einsatz minimalinvasiver Sanierungsabläufe können diese Probleme weitgehend vermieden werden. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Projekt zielt auf die Entwicklung und Erprobung sowie anschließende Demonstration eines Sanierungskonzeptes mit industriell vorgefertigten multifunktionalen Gebäudeteilen und Bauteilkomponenten ab. Ein solches Konzept ist bei vielen Bestandsbauten einsetzbar, die vergleichsweise unkomplizierten Fassaden von Mehrfamilienhäusern der Wiederaufbaujahre bieten sich hierfür jedoch geradezu an. Die Vorfertigung reduziert den Montageaufwand vor Ort ebenso wie die Beeinträchtigung der Bewohner. Durch vorgefertigte Fassadenelemente lässt sich der Primärenergieverbrauch für Raumheizung und Warmwasseraufbereitung deutlich senken (Werte < 40 kWh/m2a). Ein schneller und damit kostengünstiger Bauprozess kann Mietausfallzeiten reduzieren, wenn nicht sogar komplett vermeiden. Bei der Integration anlagentechnischer Komponenten wird durch eine Verwendung einfacher und
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robuster Systeme besonders auf eine Minimierung der Bauunterhaltskosten geachtet. Auch eine direkte Integration von aktiven Solarkomponenten in die Fassade ist möglich. FreshAirWall Innovative Fassadendämmung mit integrierter Lüftung Lüftungsführung Einen innovativen Sanierungsansatz mit Mehrfachnutzen bietet das Lüftungssystem FreshAirWall, das vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP gemeinsam mit dem Kooperationspartner Schwenk Dämmtechnik entwickelt wurde. Um die energetische Qualität eines Gebäudes entscheidend zu verbessern und auf das Niveau eines Niedrigenergiehauses zu bringen, empfiehlt es sich, neben baulichen Maßnahmen, auch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung vorzusehen. Speziell im Bestand ist der notwendige Aufwand für die Installation bislang meist das größte Hindernis. Eine Nachrüstung im Innenraum ist unmittelbar mit Lärm und Schmutz und folglich mit einer Beeinträchtigung der Bewohner verbunden. Auch bauliche Gegebenheiten wie Raumhöhe oder Raumaufteilung erschweren oder verhindern gar die Nachrüstung einer Lüftungsanlage. Die Lösung hierfür bietet das patentierte System „Fresh Air Wall“ durch die innovative Kombination von Gebäudedämmung und Gebäudelüftung. Das Einbringen der Lüftungskanäle in die Wärmedämmverbundplatten erfolgt bereits im Werk, sodass der Montageaufwand vor Ort nur geringfügig über dem eines üblichen Wärmedämmsystems liegt. Kernbohrungen durch die Gebäudewand von innen ermöglichen die Anbindung der Lüftungsanlage an die Räume. Für den Einsatz in der Altbausanierung sprechen neben baulichen Gegebenheiten und der Minimierung von Schmutz und Lärm, die enormen Kostenvorteile, die durch die nicht benötigten Rohrleitungen sowie die Vorfertigung entstehen. … Lesen Sie den gesamten Artikel auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Energetische Sanierung“
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Meine hippe Hütte. Stylish – retro – cool, Jane Field-Lewis und Tina Hillier (Fotos), 166 Seiten, Knesebeck Verlag, 19,95 € Gartenlauben, Blockhütten, Baumhäuser, Strandhäuschen – ob schlicht oder extravagant, ob alt oder neu, sie alle bieten den idealen Rückzugsort für die eigene Kreativität oder um einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Tauchen Sie ein in die Geschichten von 35 außergewöhnlichen hippen Hütten und deren Bewohner, darunter Künstler, Musiker und berühmte Persönlichkeiten wie die Schriftstellerin Virginia Woolf. Die unkonventionelle Gestaltung dieser Bauwerke und die Liebe ihrer Besitzer zum Detail machen jeden Unterschlupf zu einem Unikat. Ein Buch voller Anregungen für alle, die Individualität und Originalität zu schätzen wissen.
Yes is more. Ein Archicomic zur Evolution der Architektur
Once in a Lifetime Travel and Leisure Redefined
Bjarke Ingels Group 400 Seiten, Taschen Verlag, 19,99 € Superhelden der Architektur. „Yes is More“ ist das leicht verständliche, radikale Manifest des Kopenhagener Architekturbüros Bjarke Ingels Group – kurz BIG – im Comic-Format. Es dokumentiert die umfassende Praxis von BIG, ihren Methoden und Konzepte, die sie immer wieder selbst in Frage stellen und neu definieren. Ihr Ziel ist es soziale, ökonomische und umweltmäßig perfekte Orte zu schaffen und sie verfolgen zur Umsetzung dieser Ziele den Weg der pragmatisch-utopischen Architektur. BIG versucht in seinem Tun den Blick von den kleinen Details auf das große Ganze – das BIG picture – zu lenken und schafft dies auf eine wunderbar skurrile Weise.
FußballWunderBauten Architektur der Emotionen – Die schönsten Stadien und ihre Geschichten, Andreas Bock, Benjamin Kuhlhoff, Alexander Gutzmer, 192 Seiten, Callwey Verlag, 39,95 € Die Autoren Andreas Bock, Alexander Gutzmer und Benjamin Kuhlhoff erzeugen in ihrem Bildgewaltigen Werk FußballWunderBauten ein wunderbares Zusammenspiel von Architektur und Fußball. Dafür besuchten Sie die faszinierendsten und schönsten Fußballstadien und befragten Architekten, prominente Spieler und Fans nach ihrer ganz persönlichen Geschichte und deren Verbindung zum Fußball. In Form von spannenden Interviews, packenden Reportagen und amüsanten Selbstversuchen wird deutlich, welche Faszination Fußballstadien auf ihre Fans ausüben und wie die Architektur unbeschreibliche Momente erzeugt.
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Neubau eines Verwaltungsgebäudes in Modulbauweise mit angrenzender Produktionshalle Der neue Firmenstandort bildet eine Einheit für die Bereiche Entwicklung, Vertrieb und Produktion. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf ein nachhaltiges Gesamtkonzept gelegt. Der gezielte Einsatz regenerativer Energien wie Photovoltaik, Erdwärme und Regenwassernutzung, in Verbindung mit einem wärmebrückenfreien Fassaden-Dämmsystem ermöglicht eine Unterschreitung der Anforderungen der Energieeinsparverordnung um mehr als 25 %. Das Verwaltungsgebäude besteht aus einzelnen industriell im Werk vorgefertigten Raummodulen und besticht architektonisch durch seine offene Grundrisskonzeption, prägnante Baukörperausbildung und hochwertige Materialauswahl, welche sich insbesondere im zentralen Foyer-Bereich (Treppenraum mit Fadenbrunnen u. Empfangszone) sowie in der Fassadengestaltung bemerkbar macht.
Nutzung: Produktionshalle zur Herstellung von Wasserhydraulik-Komponenten sowie ein Verwaltungsgebäude für Entwicklung und Vertrieb. Bauweise: Die Produktionshalle wurde aus Betonfertigteilelementen erstellt, das Bürogebäude in vorgefertigter Modulbauweise. Materialauswahl und Ausstattung: Zur Repräsentation des Unternehmens wurde besonderer Wert auf eine hochwertige Gebäudeausstattung und Materialwahl sowie auf ein individuelles Beleuchtungskonzept gelegt. Fassade: Halle: Hochwärmegedämmte Integralfassade mit flächig integrierten Fensterbändern. Büro: Vorgehängte Aluminiumkassettenfassade mit farbigen Glaspaneelen zwischen den Fensterelementen und großzügiger Pfosten-Riegel-Konstruktion.
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Volumen und Flächen: BRI Büro: 2.427 m3 BRI Halle: 16.108 m3 BRI Insg.: 18.535 m3 NF Büro: 551 m2 NF Halle: 1.765 m2 NF Insg.: 2.316 m2 Energiekonzept: KfW- Energieeffizienzprogramm (242-244) Nutzung regenerativer Energien – Photovoltaikanlage auf der Produktionshalle (50kWp) – Erdwärmenutzung mittels Erdsonden 3 x 133 m (Sole–Wasser-Wärmepumpe mit 24 kW) – Regenwassernutzung über Zisterne 75 cbm Jahres-Primärenergiebedarf: Halle: 118 kWh/m2*a Büro: 150 kWh/m2*a
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Architektenportrait
Toyo Ito
Toyo Ito Museum of Architecture, 2006–2011, Imabari-shi, Ehime, Japan
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Wie Toyo Ito zur Architektur kam? Er antwortete auf diese Frage:
„Ich habe zuerst die Aufnahmeprüfung für Literatur an der Universität Tokyo gemacht, bin aber durchgefallen, daraufhin dachte ich über das Studium des Bauingenieurwesens nach und erst dann bin ich zur Architektur gekommen. Wichtiger war mir gewesen, dass ich an der Universität Baseball spielen konnte.“
Dass er mit seiner ein wenig zufällig anmutenden Berufswahl goldrichtig lag, würdigte am 29. Mai 2013 auch das Pritzker-Preis Komitee und adelte den Japaner mit der höchsten Auszeichnung der architektonischen Fachwelt. Der Name Toyo Ito steht in diesem Jahr am Ende einer illustren internationalen Liste ausgezeichneter Architekten: Norman Foster, Peter Zumthor, Tadao Ando, Zaha Hadid … um nur einige zu nennen. Während eines Praktikums im Büro Kiyonori Kikutake Architects and Associates empfand der 1941 in Seoul gebo-
1941
rene Japaner erstmals echtes Interesse für die Architektur und schrieb sich 1961 im Fachbereich Architektur an der 1961
1965
Universität Tokyo ein. Das Studium schloss Toyo Ito 1965 als Jahrgangsbester ab und setzte seine Arbeit im Büro Kikutake bis 1969 fort. Eigenen Angaben zufolge arbeitete er dort so viel wie nie zuvor und nie wieder danach in seinem Leben – vor allem an großen Wohnbauprojekten.
1971
1971 gründete Toyo Ito sein erstes Architekturbüro unter dem Namen Urban Robot (URBOT) in Tokyo. Der Name zielte auf eine Symbiose aus Technik und Architektur ab. Es entstand das „Aluminium House“, ein Wohnhaus für die Familie seiner ältesten Schwester mit Anlehnung an die traditionelle japanische Architektur durch ein großes Holzskelett und steile Treppen. Die Tradition brachen allerdings die mit Aluminium verkleidete Aussenwände. Experimentierfreude und ungewöhnliche Ideen erwiesen sich im weiteren Verlauf seiner Karriere als Markenzeichen.
1976 baute Toyo Ito für seine zweite, soeben verwitwete, Schwester das „White U“, von ihm auch „Garden of the Lights“ genannt. Ein Versuch, Architektur als Garten umzusetzen. Ito entwarf einen „Lichtgarten“ zwischen 2 U-förmigen Betonwänden. Aufgrund des einfallenden Lichts entstand durch obere und seitliche Öffnungen im Raum ein schneeweißer Zylinder – im Tagesverlauf ein vielfältig- und farbig projeziertes Lichtspiel. „Projektionen aus Licht machen die Dekoration des Raumes mit Bildern unnötig. Das ist eine Auffassung, die man von einem Architekten wie mir, der Architektur nur in Formen wahrnimmt, erwarten kann.“ Das Leben im Inneren des „White U“ wurde durch Schwere des nach außen hin nahezu fensterlosen Betons von der Umgebung abgeschottet, geschützt.
Photo by Daici Ano
1976
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Photo by Tomio Ohashi
Silver Hut (house), 1982—1984, (Rebuilt 2006-2011 for Toyo Ito Museum) Nakano-ku, Tokyo, Japan
1979 änderte Toyo Ito den Namen des Büros in „Toyo Ito & Associates, Architects. Drei Jahre später begann er mit der Planung seines eigenen Wohnhauses, dem „Silver Hut“. Dieser Entwurf kontrastierte im Vergleich zum „White U“ mit Offenheit und leichter Materialität. Anstelle von Beton wurde Stahl- und Aluminiumblech verwendet und eine
1979
leichte Dachhaut konstruiert. Auch hier wurde das Thema Licht nicht vernachlässigt. „Ich habe angefangen, eine Architektur zu entwerfen, die mit Elementen der Natur, zum Beispiel Licht und Wind, umgeht und sie kontrolliert. Das Projekt, bei dem ich diesen Gedanken zum ersten Mal verwirklicht habe, war mein eigenes Wohnhaus.“ Hier wird die Dynamik deutlich, mit der Toyo Ito seine Architektur den Umgebungsverhältnissen und Bedürfnissen der Bewohner anpasst. Seine Entwürfe folgen den Unterschieden, nehmen sie auf und verwandeln sie in individuelle, adäquate Architektur. Für den Entwurf des „Silver Hut“ erhielt Ito den Preis des Architectural Institute of Japan. 1986 – 1995
Es folgte ein Vielzahl an realisierten Entwürfen für die unterschiedlichsten Lebensbereiche: Der „Turm der Winde“ in Yokohama (1986), auf der Insel Kyushu das städtische Museum (1989–91), ein Altersheim (1992–94), und eine Feuerwehrstation (1992–95) sind nur einige Beispiele hierzu. Toyo Itos Architektur fand zunächst überwiegend in Japan statt, internationaler baute er erst ab der Jahrtausendwende. In Deutschland entstanden bereits in der
1990 – 2000
1990er Jahren Bauwerke nach seinem Entwurf. 1991 war er für das Lichtdesign der Frankfurter Oper verantwortlich. 1993 wurde ein öffentlicher Kindergarten in Eckenheim fertiggestellt. Im Rahmen der EXPO 2000 in Hannover erstellte er den „Health Futures“ Pavillion. Es folgten weitere Projekte in Europa und Asien: Das „Aluminium Brick House“ in Groningen (2005) mit einer holz-
2005 – 2009
rahmenverkleidenden Aluminiumstruktur, „VivoCity“ in Singapur (2006) – eine Konstruktion aus bewehrtem Beton und teilweise mit Stahlrahmen konzipiert, sowie das „Hospital Cognaqc-Jay“ in Paris und das „Stadium für die World Games“ in Taiwan, ebenfalls eine Stahlrahmenkonstruktion mit bewehrtem Beton (2009).
Photo by Tomio Ohashi
46 AFA | Architekturmagazin für Architekten
Photo by Tomio Ohashi
White U (house), 1975–76, Nakano-ku, Tokyo, Japan
Serpentine Gallery Pavilion, 2002, London, U. K.
2001
2011
Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählt laut eigener Aussage die 2001 im japanischen Sendai fertiggestellte „Mediathek“. Im Wesentlichen ist die Mediathek Kunstgalerie und Bibliothek. Doch sie unterscheide sich auf viele Arten von konventionellen öffentlichen Gebäuden. Der Gedanke war feste Barrieren zwischen den verschiedenen Medien zu entfernen. Eine einfache, offene Struktur spiegelt diese Idee wider. Flache Betonplatten in Wabenstruktur werden mit 13 Rohren durchdrungen, die Wände auf jeder Etage auf eine Minimum reduziert – diese eigenwillige Konstruktion zeichnet sich durch hohe Stabilität aus und hielt dem großen Erdbeben 2011 stand. Die unterschiedlichen Funktionsbereiche des Gebäudes können frei auf den offenen Arealen verteilt werden. Mit der Mediathek setzt Toyo Ito erneut einen Grundgedanken seines architektonischen Schaffens um:
“Architecture is bound by various social constraints. I have been designing architecture bearing in mind that it would be possible to realize more comfortable spaces if we are freed from all the restrictions even for a little bit.“
2011 eröffnete in Imabari, auf der japanischen Insel Omishima das von ihm selbst entworfene „Toyo Ito Architekturmuseum“. Es besitzt die Form eines Schiffdecks und ist als dreidimensionales graphisches Objekt aufgebaut, in dem mehrere Ebenen aus Stahlplatten konstruiert wurden. Auch im Inneren sind schräge Wände mit unterschiedlichen Winkeln vorzufinden. Trotz – oder gerade aufgrund der starken graphischen Akzentuierung und der massiven stahlbetonten Ausführung – fügt sich der Bau als ästhetisches Statement in die Insellandschaft ein. Der Bau ist der erste in Japan, mit dem sich ein Architekt selbst ein Denkmal gesetzt hat. Ausgerechnet die Form eines Schiffsdecks zu wählen um eine Insel zu bebauen, zeugt erneut von Toyo Itos Fähigkeit, den Charakter eines Standortes zu erkennen und zu wahren.
2011
White U (house), 1975–76, Nakano-ku, Tokyo, Japan
Photo by Koji Taki
Damit ist dem Tenor der Pritzker-Preis Jury zu folgen. Sie begründet ihre aktuelle Wahl damit, dass „ Toyo Ito im Laufe seiner Karriere in der Lage gewesen sei, ein Werk zu produzieren, das konzeptionelle Innovation mit hervorragend ausgeführten Gebäuden kombinierte. Er erstellte über 40 Jahre lang herausragende Architektur, Bibliotheken, Häuser, Parks, Theater, Bürogebäude, Pavillons. Jedes Mal versuchte er die Möglichkeiten von Architektur auszudehnen. Dies mit einem einzigartigen professionellen Talent, die Chancen eines jedes Auftrags und jedes Ortes wahrzunehmen und auszuloten.“ … Autorin: Lisa Pusch Lesen Sie den gesamten Artikel auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Architektenporträts“
Silver Hut (house), 1982–1984, (Rebuilt 2006–2011 for Toyo Ito Museum) Nakano-ku, Tokyo, Japan
AFA | Architekturmagazin für Architekten 47
Dicht h
ält wa
Grundl agen de im ausg r Luftdich theitssc ebauten hicht geneigt en Dach
rm
Wärmegedämmte Außenbauteile von beheizten Gebäuden können dieser Funktion nur dann gerecht werden, wenn die Dämmung ausreichend dimensioniert ist und konstruktiv wärmebrückenfrei und luftundurchlässig ausgeführt wird. Während die ersten beiden Forderungen meist ausreichend Beachtung finden, bietet die dritte in Planung und Ausführung viele Möglichkeiten für – vermeidbare – Fehler. Einfach und prägnant wird die Forderung nach Luftdichtheit in der Energieeinsparverordnung (EnEV) formuliert: „Zu errichtende Gebäude sind so auszuführen, dass die wärmeübertragende Umfassungsfläche einschließlich der Fugen dauerhaft luftundurchlässig entsprechend den anerkannten Regeln der Technik abgedichtet ist.“ Auch die auf Wärmeschutz und Energieeinsparung anzuwendende DIN 4108 stuft die Wertigkeit der luftdichten Gebäudehülle so hoch ein, dass hierfür ein eigener Teil 7 verfasst wurde, der Anfang 2011 in einer Neufassung erschienen ist.
Gravierende Folgen Die Notwendigkeit einer lückenlos verlegten Luftdichtheitsschicht wird deutlich, wenn man die Vorgänge betrachtet, die bei ihrer fehlerhaften Planung oder Ausführung auftreten können. Eine direkte Auswirkung sind erhöhte Heizkosten, da mit jedem Luftleck entsprechend der Temperaturdifferenz Energie verloren geht. Dabei darf man nicht nur den in der entweichenden Luft gespeicherten Anteil berücksichtigen, sondern auch den, mit dem die direkt oder über Nebenwege nachströmende Kaltluft wieder erwärmt werden muss, um den Sollzustand im Gebäudeinneren wieder herzustellen bzw. ihn aufrecht zu erhalten. Mit zunehmender Dämmstoffdicke und der damit verbundenen Reduzierung der Transmissionswärmeverluste nehmen die Verluste durch Luftundichtigkeiten einen immer höheren Prozentsatz ein. Fehlende Luftdichtheit kann zudem bei stärkerem Wind dazu führen, dass im Wohnraum Zuglufterscheinungen auftreten, so dass auch bei voller Heizleistung die gewünschte Raumtemperatur nicht erreicht wird. Bei hochgedämmten und daher mit lüftungstechnischen Anlagen ausgestatteten Gebäuden ist noch ein weiterer Aspekt zu berücksichtigen. Erhält die Lüftungsanlage ihre Zuluft nicht auf dem dafür geplanten Weg, sondern gewissermaßen im Kurzschluss über Leckagen, besteht die Gefahr, dass einzelne Räume durch die fehlerhafte Luftführung nur unzureichend belüftet werden. Die EnEV setzt daher für solche Gebäude den Höchstwert für die aus Undichtigkeiten resultierende Luftwechselrate mit n50 = 1,5 1/h fest, DIN 4108-7 empfiehlt sogar nur 1,0 1/h.
Die Luftdichtheitsschicht ist für die gesamte Gebäudehülle zu planen. Sie soll sich mit einem Stift ohne abzusetzen zeichnen lassen.
48 AFA | Architekturmagazin für Architekten
Fotos und Grafiken: Dörken GmbH
& Co. KG
Speziell für schwierige Details wurde eine Funktionsbeschichtung entwickelt, mit der nicht nur der Glattstrich entfallen kann, sondern auch die Folieneinfassungen der durchdringenden Bauteile. Mit der strukturviskosen Masse ist es möglich, auch komplizierte Anschlüsse der Dampfbremse bzw. Dampfsperre oder auch Details an schwer zugänglichen Stellen sicher auszubilden.
Zu diesen messbaren negativen Auswirkungen von Luftundichtigkeiten kommt noch das hohe Risiko hinzu, dass durch die Konvektion Feuchteschäden hervorgerufen werden können. Denn schon bei Außentemperaturen oberhalb des Gefrierpunktes wird die durch Leckstellen nach außen strömende Luft innerhalb des Bauteilequerschnitts auf Bereiche treffen, die zur Abkühlung unter die Taupunkttemperatur und damit zur Kondenswasserbildung führen. Dieses Risiko erhöht sich mit größeren Bauteilquerschnitten und den damit verbundenen längeren Wegen, bei denen dann mit besonders starker Abkühlung zu rechnen ist. Ein mögliches daraus resultierendes Schadensbild sind Feuchtigkeitseinwirkungen auf die Innenbekleidung. Viel gefährlicher – weil meist lange unbemerkt – sind jedoch Schadeinwirkungen im Bauteil selbst, wenn tragende Holzbauteile angegriffen werden und langsam verrotten.
Aufgaben des Planers Unter Berücksichtigung dieser Aspekte ist das sachgerechte Herstellen der luftdichten Gebäudehülle für alle Beteiligten eine wichtige Aufgabe. Sie beginnt bereits in der Planungsphase, wo für das gesamte jeweilige Projekt ein schlüssiges Luftdichtheitskonzept vom Entwurf bis in die Detailplanung mitgeführt werden sollte. Die Luftdichtheitsschicht wird in der Regel vor der Dämmebene auf der Rauminnenseite angeordnet, wodurch ein Einströmen von Raumluft in die Dämmung verhindert wird. Ausführungsart und exakte Lage sind bereits bei der Planung für jedes Bauteil der Hüllfläche festzuschreiben. Die Anzahl der Fugen und Durchdringungen sollte möglichst gering gehalten werden und ein Wechsel der Ebenen ist nach Möglichkeit zu vermeiden. Die Ausbildung und Führung der Luftdichtheitsschicht wirft bei Vollgeschossen – besonders bei solchen in Massivbauweise – selten Probleme auf. Anders dagegen bei ausgebauten Dachgeschossen: Hier ist eine Häufung von Durchdringungen und Ebenenwechseln oft unvermeidlich. Die Problem Schon bei Außentemperaturen oberhalb des Gefrierpunktes wird die durch Leckstellen nach außen strömende Luft innerhalb des Bauteilequerschnitts auf Bereiche treffen, die zur Abkühlung unter die Taupunkttemperatur und damit zur Kondenswasserbildung führen.
AFA | Architekturmagazin für Architekten 49
punkte lassen sich jedoch reduzieren, wenn die raumseitigen Installationen vor der Schicht in einer eigens dafür vorgesehenen Installationsebene geführt werden. Solche Möglichkeiten können und sollten bereits im Planungsstadium berücksichtigt werden.
Ausführung in der Praxis Bei der Ausführung der Luftdichtheitsschicht im auszubauenden Dachgeschoss trifft man auf zwei Aufgabenvarianten: Neubauoder Sanierungsmaßnahmen. Im Neubau ist im Allgemeinen mit weniger Problemen zu rechnen. Für die praktische Ausführung stehen zwei Optionen zur Verfügung: Die Luftdichtheitsebene wird entweder von einer über die Sparrenunterkanten geführten Folie gebildet oder die Aufgabe wird auf die später auszuführende Innenbekleidung übertragen. In diesem Fall müssen deren Materialien von ihrer Beschaffenheit und Ausführung bereits luftdicht sein. Geeignet sind z. B. Gips- oder Gipsfaserplatten und Holzwerkstoffplatten. Poröse Materialien wie Holzweichfaserplatten sind nicht luftdicht, Holzwolleleichtbauplatten gelten nur in Verbindung mit einer Putzlage als luftdicht.
Diese innere Ausbauebene weist jedoch immer eine große Zahl von Durchdringungen auf, wie z. B. Rohrdurchgänge, Steckdosen, Einbauleuchten und ähnliches. Auch diese Durchgänge müssen – ebenso wie die Anschlüsse der Ebene an aufgehende Bauteile – luftdicht ausgeführt werden, was mit hohem handwerklichem und zeitlichem Aufwand verbunden ist. Zudem besteht bei dünnen Plattenmaterialien immer das Risiko, dass sich verspachtelte Eckverbindungen bei Bauwerksbewegungen wieder öffnen, wenn nicht genaue Vorgaben für die Randabstände eingehalten werden. Die Alternative einer vom Innenausbau getrennten eigenständigen Luftdichtheitsschicht ist von daher vorzuziehen. Dabei bietet es sich an, diese in Funktionseinheit mit der ohnehin unter der Wärmedämmung erforderlichen diffusionshemmenden Schicht herzustellen, an die hinsichtlich der Dichtigkeit von Anschlüssen und Materialstößen sinngemäß gleiche Anforderungen gestellt werden. Für diese Ausführungsart hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch der Begriff „Luftund Dampfsperre“ eingebürgert. Da sie die wirtschaftlichere ist und sich auch besser im zeitlichen Baustellenablauf einordnen lässt, kann man sie für den Bereich „ausgebautes Dach“ als Regelausführung betrachten. Als Materialien für eine in Form von Bahnen oder Folien ausgeführte Luftdichtheitsschicht eignen sich KunstWird von außen gearbeitet, so sind Ebenenwechsel in der Führung stoffe, Elastomere, Bitumen oder Papierwerkstoffe. Die der Luftdichtheitsebene unvermeidbar, wie z. B. am Ortgang, wo Befestigung kann mit Drahtstiften oder Tackerklamdie Ebene von der Giebelinnenseite nach außen auf die Oberkante mern ausgeführt werden. Diese Befestigungsarten der Konstruktion geführt werden muss. Hier muss der Untergrund vor der Verklebung sauber vorbereitet werden. gelten als ausreichend dicht, wenn eine Pressung oder Abdeckung vorliegt. Bahnenstöße müssen auf voller Länge verklebt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass während und auch nach der Ausführung keine dauerhaften Zugkräfte auf die Klebeverbindungen einwirken dürfen. Solche Kräfte können beispielsweise aus durchhängenden Dämmstoffen oder aus feuchte- und temperaturbedingten Längenänderungen oder Bauteilebewegungen entstehen. Um derartige Schadeinwirkungen auszuschließen, sind in der Fläche ergänzende mechanische Befestigungselemente wie Stützlattungen einzubauen und an den Rändern Materialzugaben für den Bewegungsausgleich vorzusehen.
Bei Anschlüssen an aufgehende bzw. durchdringende Bauteile ist darauf zu achten, dass diese Flächen in ihrer Beschaffenheit ebenfalls den Anforderungen an die Luftdichtigkeit entsprechen. Unverputztes Mauerwerk, wie es z. B. bei Drempelwänden
50 AFA | Architekturmagazin für Architekten
häufig angetroffen wird, ist als Anschlussuntergrund ungeeignet und muss vor dem Herstellen des Anschlusses überputzt werden. Die Anschlüsse selbst können durch einfaches Einputzen, durch Ankleben mit Klebemassen oder durch mechanisches Befestigen in Verbindung mit Dichtbändern und Anpresslatten hergestellt werden. Bei kleinformatigen Durchgängen – wie z. B. Dunstrohren, können vorkonfektionierte Manschetten oder Formteile eingebaut und mit Schellen und Klebebändern eingedichtet werden. Beim Anschluss an Dachflächenfenster empfiehlt sich der Einbau der vom Fensterhersteller lieferbaren Folienschürzen. Für die meisten Anschlussdetails zeigt die DIN 4108-7 im Bildteil hilfreiche Ausführungsmöglichkeiten.
Besonderheiten bei Sanierungsmaßnahmen Beim nachträglichen Aus- oder Umbau vorhandener Dachgeschosse, die meist von energetisch orientierten Sanierungsmaßnahmen begleitet werden, sind an die Luftdichtheit die gleichen Anforderungen zu stellen, wie bei Neubaumaßnahmen. Bei solchen Objekten ist vor dem Einbau der Luftdichtheitsschicht unbedingt sicherzustellen, dass alle Anschlussflächen so nachbearbeitet oder vorbereitet werden, dass sie den auf sie anzuwendenden Kriterien entsprechen. Die weitere Verarbeitung unterscheidet sich dann nicht wesentlich von der im Neubau. Besonders hohe Anforderungen an die handwerkliche Ausführung der Luftdichtheitsschicht entstehen im Sanierungsfall, wenn vorhandene Innenbekleidungen von Dachschrägen erhalten bleiben sollen. Hier bietet sich nur die Möglichkeit, die Luft- und Dampfsperre von außen schlaufenförmig über Sparren und Innenbekleidung zu verlegen.
Besonders hohe Anforderungen an die handwerkliche Ausführung der Luftdichtheitsschicht entstehen im Sanierungsfall jedoch, wenn vorhandene Innenbekleidungen von Dachschrägen erhalten bleiben sollen. Hier bietet sich nur die Möglichkeit, die Luft- und Dampfsperre von außen schlaufenförmig über Sparren und Innenbekleidung zu verlegen. Da bei dieser Verlegeart auch die Außenseiten der Sparren überdeckt werden, entsteht bei kälteren Außentemperaturen zwischen Holz und Bahn ein Tauwasserausfall. Dieser kann sich bei Bahnen mit konstantem sd-Wert aufaddieren und zur Schädigung der tragenden Dachkonstruktion führen. Die einzubauende Luft- und Dampfsperre muss daher einen ausreichend flexiblen sd-Wert aufweisen, um dauerhaft die Standsicherheit der Dachkonstruktion zu gewährleisten.
Im Neubau wird die Luftdichtheitsschicht in aller Regel in Funktionseinheit mit der Dampfsperre ausgeführt.
Bei dieser Ausführungsform sind kritische Ebenenwechsel in der Führung der Luftdichtheitsebene unvermeidbar. Beispiele dafür sind an Traufe und Ortgang zu finden, wo Sparren- und Pfettenköpfe die Luftdichtheitsschicht durchstoßen und die Ebene von der Drempel- oder Giebelinnenseite nach außen auf die Oberkante der Konstruktion geführt werden muss. Vergleichbare Situationen zeigen sich auch bei einbindenden Zangenoder Kehlbalkenköpfen. Hier sind – neben der sauberen Untergrundvorbereitung – ergänzende Folienzuschnitte und aufwändige Verklebungen unumgänglich. Als einfachere Alternative bietet sich der Einsatz einer pastösen und mit dem Pinsel applizierbaren Funktionsbeschichtung an, mit der auch komplizierte Anschlüsse der Dampfbremse bzw. Dampfsperre oder Details an schwer zugänglichen Stellen sicher ausgebildet werden können. Heinz-Peter Raidt, Leiter der Anwendungstechnik bei der Dörken GmbH & Co. KG, Herdecke
AFA | Architekturmagazin für Architekten 51
Automobile
DER SCHICKE OFFROADER Die Audi-Hersteller bezeichnen den Q3 als Bekenntnis zur urbanen Sportlichkeit und bringen es damit auf den Punkt, denn der Audi Q3 zitiert die Formensprache eines Offroaders, ist aber eindeutig ein urbanes Fahrzeug. Die athletische Silhouette mit der coupéhaften Dachlinie signalisiert Sportlichkeit und Dynamik. Der kräftig-muskulöse Körper, der dominante Single-
CHEVROLET CAMARO CABRIO
frame und die tief liegenden Lufteinlässe definieren seinen Charakter. Die Ingolstädter haben ein Coupé Design mit lang abfallender Dachlinie, einer reduzierten Höhe von nur 1,60 Metern, 4,39 Meter Länge und 1,83 Meter Breite und schmalen Front- und Heckscheinwerfern geschaffen, dass die Lifestyle-Ambitionen des Q3 unterstreichen. Fahrzeugausmaße und Gewicht stehen in einem gesunden Verhältnis zu den maximal 380 Newtonmetern Drehmoment. Das verspricht energischen Vortrieb, ohne allzu giftig daher zu kommen. Sehr gut passt der kultivierte 177-PS-TDI in Kombination mit dem Doppelkupplungsgetriebe zum Q3. …
FRISCHES MAKE-UP FÜR DEN MUSKELMANN Der Chevrolet Camaro ist der Vorzeige-Sportler aus den USA. Wer Natur, Fahrtwind und bewundernde Blicke der Umgebung genießen möchte, greift zum Camaro Cabrio. Das Verdeck des Amerikaners lässt sich auf Knopfdruck öffnen. Ansonsten wurde der V8 speziell für die europäischen Vorlieben optimiert: Bei Lenkung und Fahrwerk wurde nachgeschärft und so heißt es einfach: Einsteigen und Spaß haben, wenn dieser Flitzer brüllt und der Wind die Frisur zerzaust. Wenn der Camaro dann spurtstark vorbeizieht,
AUDI Q3
geht der Blick auf die Seitenlinie, die sich am hinteren Kotflügel nochmals kurz hochzieht um dann mit dem Heck abzuschließen. Unkompliziert und ausdrucksstark im Design, aber dennoch mit einer Länge von 4,83 Meter und einer Breite von 1,91 Meter erstaunlich parkhausfreundlich geraten. Die ordentlich dimensionierten 20 Zöller passen gut ins Gesamtbild. Zudem sind sie erfreulich bordsteinkantenfreundlich. Ein
Fortsetzung der Testberichte auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Automobile“
52 AFA | Architekturmagazin für Architekten
großer Pluspunkt für den Alltagsbetrieb. Doppelte LED Leuchten sorgen außerdem für ein effektvolles Erscheinungsbild. …
FEINSTE HANDARBEIT AUS KOREA JAGUAR XF SPORTBRAKE
Der Kia-Hersteller hat dem beliebten SUV ein Facelift und verbesserte Motoren verpasst, die sich sehen lassen können, denn die bearbeitete Optik unterstreicht die Premium-Qualität des Kia-SUVs. Von vorne ist das neue Modell an den geänderten Scheinwerfern und dem modifizierten Kühlergrill zu erkennen. Sie spiegeln das neue Markengesicht des koreanischen Autobauers wider. Hinten wurde eine neue Heckklappe samt neuen Heckleuchten mit LED-Technologie verbaut. Optisch kann das neue Modell überzeugen und auch beim Verbrauch hat Kia den Sorento gegenüber dem Vorgänger deutlich ver-
SPORTLICHER EDEL-TRANSPORTER AUF SAMTPFOTEN Jaguar und Diesel, das war noch vor einigen Jahren ebenso ein „no go“ wie Jaguar und Kombi. Jaguar stand eben immer schon für sportliche und luxuriöse Limousinen bzw. Coupés. Nun, die Zeiten ändern sich und daher gehört der Diesel schon seit einigen Jahren zum selbstverständlichen Jaguar-Angebot. Nun rollt auch wieder ein Kombi – allerdings ein betont sportlicher Vertreter seiner Gattung. Als Sportbrake präsentiert sich der neue Jaguar auf dem Markt und neben-
bessert.
Der
Verbrauch
des
modifizierten
Dieselmotors liegt jetzt bei 5,8 Litern. Der 2,4 Liter Benzindirekteinspritzer hat eine Leistung von 192 PS (141 kW). Das maximale Drehmoment wird bei 4.250 Umdrehungen pro Minute erreicht und beträgt 242 Newtonmeter. Der Diesel benötigt für den Sprint von 0 auf 100 km/h nur 9,3 Sekunden, die maximale Höchstgeschwindigkeit wird bei Tempo 190 erreicht. Zu den Veränderungen der Facelift-Version gehören außerdem eine neu strukturierte Karosserie sowie optimierte Antriebsstränge mit höherer Kraftstoffökonomie und reduzierten Emissionen. …
bei: Das ist die einzige Jaguar-Modellreihe, bei der jede Variante ausschließlich von Dieselaggregaten angetrieben wird. Der neue Jaguar-Kombi übernimmt von der Limousine die coupéartige Linienführung und verbindet sie mit den praktischen Eigenschaften eines Kombis. Obwohl der Sportbrake mit der Limousine bis zur B-Säule identisch ist, gelang den Designern mit dem 4,96 Meter langen XF-Frachter ein überraschend eigenständiges Modell. Dessen fließende Linien werden durch die schwarz eingefärbten D-Säulen zusätzlich verstärkt. …
KIA SORENTO Fortsetzung der Testberichte auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Automobile“
AFA | Architekturmagazin für Architekten 53
Automobile
HALLO WELT – ICH BIN DA! Kein geringeres Ziel als “das beste und sicherste Automobil der Welt“ zu bauen, hatte Mercedes sich gesetzt. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn die S-Klasse fährt perfekt. Hochkarätige Technik, neue Assistenzsysteme und schier unbegrenzter Luxus sollen die S-Klasse
RANGE ROVER EVOQUE
ganz nach vorne bringen. In jeder Situation beschleunigen die leistungsstarken Motoren die zwei Tonnen schwere Limousine mühelos spielerisch. Das selbstbewusste, aber trotzdem schnittige Design der Fünf-Meter-Limousine garantiert bewundernde Blicke. Auffällig sind die eigenwilligen Fackeln in den großen Scheinwerfern. Die neue Mercedes S-Klasse kommt deutlich geglättet daher. Ausgestellte Radläufe sind passé, dynamisch Linien schwer angesagt. Noch ein wenig konkaves und konvexes Blech in die Flanken, eine prägnantere Front mit größerem Grill und eine stärker abfallende Dachlinie mit Coupé-Anmutung gepaart mit akzentuierten Chromleisten – fertig ist die neue, elegante Linie, die zudem in Sachen Aerodynamik einen
MY CAR IS MY CASTLE
großen Schritt nach vorne gemacht hat. Mit die-
Auf den Evoque ist Range Rover mächtig stolz.
sem stattlichen Format ist die S-Klasse auf den
Der kleine Nachkömmling gilt als Vorreiter des
ersten Blick als der große Mercedes schlechthin
neuen Stils der traditionsreichen Briten. Range
zu erkennen. …
Rovers jüngster Spross rollt zu den Kunden, die sich zu Recht freuen dürfen. Schließlich empfangen sie ein automobiles Kunstwerk – eines, das nicht nur mit ein paar netten Details glänzt, sondern in seiner Gesamtheit unverwechselbar cool, elegant und sportlich ist. Aussehen tut er wirklich gut, modern und stylish, mit seinen riesigen Reifen, der ultraflachen Fensterlinie und der kantigen Designmischung aus Gelände-Luxus und Coupé. Dem Markenimage entsprechend fühlt sich der Evoque einfach edel an. Die Armaturenbrettgestaltung gibt keinerlei Rätsel auf und orientiert sich am großen Bruder Range Rover. Mit seinen knapp 1,6 Tonnen Leergewicht gilt der Evoque unter seinen Markenge-
DIE NEUE MERCEDES S-KLASSE
schwistern als Leichtgewicht. Entsprechend einfach hat es der 2,2-Liter-Vierzylinder mit seinen 420 Newtonmetern, das Coupé in Fahrt zu bringen und zu halten. Das straff abgestimmte
Fortsetzung der Testberichte auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Automobile“
Fahrwerk überzeugt durch eine sportive Herangehensweise. Das Auto hängt wirklich gut am Gas. Als echter Range ist der Evoque übrigens ordentlich geländegängig. …
54 AFA | Architekturmagazin für Architekten
DER SPORTLICHE ELCH
VOLVO V60 D6 AWD
Mit sportlicher Optik, einer dynamischen Fahrwerksauslegung und exklusiven Details im neuen V40 R-Design bringt Volvo eine extra Portion Dynamik in die Kompaktklasse. R-Design, das bedeutet Chromschmuck an den Seitenfenstern, chromfarbene Außenspiegelgehäuse, zwei polierte Auspuffendrohre, Front- und Heckschürze, einen von innen beleuchteten, wirklich toll geformten Schaltknauf, spezielle Sitzpolster und Pedale, Digitalcockpit, Lederlenkrad und – es kommt eben auf die Details an – in Wagenfarbe lackierte Scheibenwaschdüsen. Außerdem sind Dachhimmel und Türsäulen mit schwarzem Stoff verkleidet. Volvo bezeichnet den V40 als sichersten und intelligentesten Volvo. City Safety System, Seitenaufprall-Schutzsystem (SIPS), Schleudertrauma-Schutzsystem
DER DIESEL FÜR DIE STECKDOSE
(WHIPS), Knie-, Front-, Seiten- und Kopf-Schul-
Was die Schweden schon immer auszeichnete,
ter-Airbags sowie sogar ein Fußgänger-Airbag
sind Attribute wie Sicherheit und Sportlichkeit.
serienmäßig – sicherheitstechnisch macht den
Und sie gehörten zu den Ersten, die einem SUV
Schweden keiner was vor. Meist sind Fahrzeuge
neben optischer Robustheit auch eine coupé-
der Kompaktklasse bodenständig. Man könnte
hafte Linie verpassten. Mit dem XC60 haben sie
auch sagen: langweilig. Oder aber: praktisch
nun noch eins hinzugefügt: Eleganz. Berechtig-
und alltagstauglich. Auf den Volvo V40 trifft das
terweise zählt er zu einer der interessantesten
nicht zu. Der ist erkennbar schwungvoller, muti-
Kombinationen aus Offroader und Sportcoupé.
ger, extrovertierter designt als viele Konkurrenz-
Der XC60 ist auf den ersten Blick als Volvo er-
modelle. Auf einer Länge von 4,37 Meter und
kennbar, nicht nur wegen des typischen Volvo-
einem Radstand von 265 Zentimeter steht den
Grills oder der Schultern am Heck. Sein Styling
Insassen viel Platz zur Verfügung. …
kommt gut an. Die Verarbeitung ist hervorragend. Die hochgelegte und eigenständige Karosserie überzeugt und die typische HorburySchulter, benannt nach dem Designer Peter Horbury, ist so gelungen, dass sie ein visuelles Kleinod ist. Auch von hinten macht der XC60 eine gute Figur. Das Interieur mit viel Alu, Silber und Schwarz wirkt sehr edel, aber nicht leicht und aufmunternd. Man sitzt, etwas erhöht, auf bequemen Ledersitzen, die gut stützen. Der Arbeitsplatz des Fahrers ist hochwertig und übersichtlich. Die Verarbeitung ist exzellent.
VOLVO V40 D4 R-DESIGN
Fortsetzung der Testberichte auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Automobile“
AFA | Architekturmagazin für Architekten 55
ARBEITS(T)RAUM. DAS BÜRO DER ZUKUNFT. „
Lichtdurchflutete Büroeinheit mit separatem Eingang in Gemeinschaftsbüro zu vermieten. Die Bürogemeinschaft ist im Bereich Werbung, Produktion und Architektur tätig und sucht Zuwachs, gerne auch in einem branchennahen Bereich.
“
Willkommen im Trend, genauer gesagt, im Coworking Space. Anzeigen dieser Art lassen sich zunehmend nicht nur in den Städten der Republik – hier gesehen in Düsseldorf – sondern auch in strukturschwächeren Regionen finden. Einen guten deutschlandweiten Überblick bietet die Internetseite www.coworking.de.
Coworking versteht sich als Alternative zu Homeoffices oder eigenen Geschäftsräumen. Insbesondere Kreative, Freiberufler, Entwickler, Tüftler oder kleinere Start-Ups profitieren von den Perpektiven, die Gemeinschaftsbüros oder -werkstätten bieten.
Ein Coworking Angebot beinhaltet im Regelfall zeitlich flexiblen Zugang zum Arbeitsplatz, bzw. in Absprache mit den jeweiligen Coworkern, Postservices, die obligatorische Büroausstattung wie Drucker, Telefone, Monitore etc., W-LAN Zugang, und einen repräsentativen Konferenzraum.
Im Zuge der Entwicklung neuer Arbeitsfelder und -anforderungen, einhergehend mit modernsten kommunikations- und informationstechnologischen Möglichkeiten, verändern sich Arbeitsorte und Beschäftigungsstrukturen. Neue Formen der Selbstständigkeit entstehen.
Wer selbst Hand anlegen möchte, und dem die klassische Büroausstattung nicht ausreicht, dürfte sich beispielsweise in Projekten wie dem GarageLab – FabLab Düsseldorf e. V. gut aufgehoben fühlen. Der Verein unterhält seine communitybasierte Werkstatt im Coworking Space GARAGEBILK und kombiniert Handwerk, digitale Produktion und Elektronik. Neben dem Basteln und Experimentieren im Sinne des Do-It-Yourself-Gedankens, fokussiert das Projekt auch hochtechnologischen Verfahren, dem 3D Print und Rapid Prototyping, zu deutsch: dem schnellen Modellbau. Rapid Prototyping bedeutet, dass in digitaler Form vorliegende Werkstücke überarbeitet und reproduziert werden können. Die dreidimensionale Umsetzung geschieht z. B. mithilfe des Fused Deposition Modeling (FDM). Bei diesem Verfahren wird Kunststoff erhitzt, dieser verflüssigt sich und dann wird ein Bauteil schichtweise mit der geschmolzenen Masse aufgebaut. Es erhält die gewünschte Festigkeit nach der Abkühlung.
In Berlin beispielsweise wird ca. alle 20 Stunden ein neues Start-Up ins Leben gerufen. Problem: Möglicherweise eine ausgesprochen gute Idee für ein Geschäftmodell, aber wie finanzieren? Hier sind wir sogleich bei einem der wesentlichen Argumente für die Büroform Coworking, nämlich eine deutliche Senkung und zuverlässige Kalkulierbarkeit der Fixkosten. Dass das Leben für Existenzgründer kein Ponyhof ist, stellt auch das Berliner Konzept „St. Oberholz“ fest, und bietet zusätzlich zum „Ko-Working“ auch Gastwohnungen, Gaststätte und Verlag als Rundumversorgung für den neuzeitlichen Arbeitsnomaden an.
56 AFA | Architekturmagazin für Architekten
FabLabs im Allgemeinen verstehen sich als offene Werkstätten, die allen Interessierten, unabhängig von Vorkenntnissen oder Herkunft, den Zugang zu Hochtechnologien ermöglichen wollen. 2002 wurde das erste FabLab Labor von dem amerikanischen Physiker und Informatiker Neil A. Gershenfeld am Massachusetts Institute of Technology (MIT) gegründet und die Bewegung breitet sich seither global aus. Privatpersonen oder Arbeitsgruppen werden modernste industrielle Produktionsverfahren für individuellen Einzelanfertigungen, Prototypen oder Kleinserien von Bauteilen zur Verfügung gestellt und ihre Handhabung vermittelt. Zum computergesteuerten Maschinenrepertoire zählen neben den bereits zuvor angesprochenen 3D Druckern und dem Rapid Prototyping beispielsweise auch CNC-Maschinen oder Laser-Cutter. Kostenkontrolle und Zugang zu neuen Technologien sind wichtige Elemente für den sich abzeichnenden Trendfaktor des Coworking. Doch dies sind nicht die einzigen Standbeine. Gleich auf der ersten Seite der Homepage der GARAGEBILK bringt man es auf den Punkt: „Professionelle Arbeitsplätze gibt es bei uns natürlich. Viel wichtiger aber sind die unbezahlbaren Kontakte, die gemeinsamen Veranstaltungen und Projekte, die Gespräche zwischendurch, die Zusammenarbeit ohne Hierarchien, das tägliche Zusammentreffen von Ideen mit Unternehmern – Wir nennen es Zukunft der Arbeit!“
sich selbst verwirklichen. Trotz geringem Startkapital und mit unsicherer Auftragslage in der Anfangsphase. Zum anderen bedeutet dies allerdings gleichermaßen ein Höchstmaß an Engagement und Eigenverantwortung, um in der Sache erfolgreich zu sein. Umso wichtiger scheint es zu sein, sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können. Das Büro wird zum Ort professioneller Kommunikation in lockerer Atmosphäre. Halb privat und halb öffentlich. Es herrscht teils hohe Fluktuation unter den Mitgliedern solcher Arbeitsgemeinschaften, nichts ist statisch, Wechsel und Veränderungen ermöglichen neue Impulse und Kontakte. Hierbei zählen nicht nur die fachlichen Kompetenzen, von denen … Autorin: Claudia Bassier Lesen Sie den gesamten Artikel auf www.afa-architekturmagazin.de in der Rubrik „Coworking Office“
Zum einen offeriert Coworking ein Maximum an Freiheit und Flexibilität in Abwesenheit von festgelegten Hierarchien, man kann „sein eigenes Ding machen“, Ideen und
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– e r u t c e t i h c r Hidden A
n e h c s u ä T r e d o n e Versteck Warum sollte man Architektur verstecken wollen? Abgesehen von wenigen Ausnahmen ist der Akt des Versteckens dem Wesen der modernen Architektur konträr. Es scheint keinen gestalterischen Grund zu geben, der für das Verstecken spricht. Als ob die durch die Moderne begründete Architektur kein Mittel besäße, um das Verstecken baulich zu fassen. Der Akt des Versteckens entspringt dem Bedürfnis des Schutz-Suchens und wird eher durch das Unterkommen in Höhlen erfüllt denn durch das Bauen und Nutzen eines Hauses, das seine Schutzfunktion durch die Stärke seiner Konstruktion erfüllt und nicht durch Unsichtbarkeit. Um eben jene Unsichtbarkeit zu erreichen, muss man die Sicherheit der Metaphern des konventionell Gebauten aufgeben und sich einer anderen Realitätsinterpretation bedienen. Diese entspringt dem Umgang mit dem Ausgesetzt-Sein, der Machtlosigkeit. Eine Problematik, die in der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion um Datenproprietät und globale asymmetrische Kriegsführung aktueller denn je zu sein scheint.
Einfamilienhaus, das 1969 vom Architekten zusammen mit dem Künstler Felix Roulin und dem Bauingenieur René Greisch erbaut wurde. Am Rande einer Einfamiliensiedlung bei Lüttich inmitten von dichtem Bewuchs erbaut, besteht das Gebäude aus drei Zonen, die sich um eine Mitte gruppieren und in ihr verlaufen. Die Wände sind doppelt gekrümmte Schalen aus drahtgitterbewehrtem Spritzbeton, welcher innen durch Dämmschaum isoliert wurde.
Ein Gebäude, welches zur Illustration dieser Denkweise herangezogen werden kann, ist das Sculpture House von Jacques Gillet. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein
Die Installation wird frei vor der Wand oder innerhalb des Dämmschaums geführt und erweckt zusammen mit dem eingestellten Mobiliar den Eindruck der Aneignung durch
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werden. Und schlussendlich kann man die generativen Prozesse, um die heute unter dem Begriff des Parametric Design kontrovers gestritten wird, empirisch erfassen und damit konkret bewerten. Es steht in Frage, ob man sich für den konventionell-konstruktiven Schutzbau entscheiden kann und dennoch jene gewünschte Unsichtbarkeit erreicht. Moderne Schutzbauten wie die sogenannten falschen Chalets – Bunkeranlagen der Schweizer Landesverteidigung – stellen solche versteckte Architektur dar. Alternativ lässt sich auch der Schutz in der Masse finden. Wie bei der Merkez Moschee in Frankfurt, welche sich hinter einem kleinen Eingang in Mitten der Flure, Ein- und Durchgänge des Bahnhofsviertels versteckt. Aber auch eine ganz andere Form der Architektur, die Netzwerkarchitektur, kann hier gewählt werden. den Nutzer. Das Gebäude wird damit zur Antithese eines deterministischen Bauens. Wichtiger noch ist der Assimilationsprozess, dem sich das Gebäude innerhalb seiner natürlichen Umgebung unterwirft. Die Materialität der Wand erlaubt einen Bewuchs, mittels dessen das Gebäude innerhalb seiner Umgebung aufgeht. Im Verlauf der Jahre ist so aus einem Gebilde aus Schalen inmitten des verwilderten Gartens eine bewohnte Grotte geworden. Das Gebäude versteckt sich und seine Bewohner vor den Blicken seiner Nachbarn. Es nimmt hierbei gleich mehrere in der heutigen modernen Architektur diskutierte Formen der gestalterischen Intervention vorweg und erlaubt deren Betrachtung und Falsifizierung an Hand eines vergleichsweise langen Zeitraums von 34 Jahren. Aneignungsprozesse, heute als vieldiskutierte Herangehensweise aus der Betrachtung von Slum-Typologien, finden hier konkret statt, können im Rahmen eines europäischen Lebensentwurfes erfasst und analysiert werden. Assimilationsprozesse können in ihrer Langfristigen Wirkung betrachtet
Falsche Chalets sind Bunker, welche in den Dörfern und Weilern der Schweiz an taktisch vorteilhafter Position gebaut wurden, um einem Invasor einen möglichst hohen Blutzoll abzufordern. Ihr Gestaltungsmittel ist die Camouflage. Getarnt als Scheune, Chalet oder Garage sind diese Gebäude Teil des öffentlichen Dorflebens, ohne darin integriert zu sein. Daher wirken sie wie die Relikte des Atlantikwalls – auf verwirrende Art funktionsberaubt, da ein konventioneller Angriff nicht mehr zu befürchten steht. Sollte ein solcher Angriff doch erfolgen steht zu befürchten, dass diese Form von Feldbefestigungen im Zeitalter der bunkerbrechenden Bewaffnung obsolet geworden sind. Dennoch liegt dem seit 1995 in Umstrukturierung befindlichen Modell der Schweizer Landesverteidigung ein gültiges und breit gewünschtes raumbildendes System zu Grunde, das es zu betrachten gilt. Insbesondere, da es in seiner Form als volksheergetragene Verteidigung mit großer Mehrheit durch Volksabstimmung bestätigt wurde.
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Fernbach Antal
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Im Februar diesen Jahres wurden im Museum der Weltkulturen in Frankfurt verschiedene Kunstobjekte der Architekturklasse der Städelschule zu versteckter Architektur unter dem Thema “Stealth Architecture” ausgestellt. Darin haben die Ausstellenden sich verschiedener Themen rund um Frankfurt angenommen: Unter den Eingängen, Durchgängen und Fluren, die die Blockrandbebauung des Frankfurter Bahnhofsviertels durchziehen, befindet sich in der Münchener Straße ein unscheinbarer Eingang, der zur Merkez Moschee führt. Die Gemeinde umfasst etwa 65 Tausend Gläubige. Joel Roy ermittelt mit seinen eindrucksvollen Modellen die Disparität zwischen Eingangswirkung und Nutzfläche. Die Frage schwebt im Raum, ob diese Gläubigen gezwungen sind, sich und ihren Glauben zu verstecken oder ob es ein bewusstes Zurückziehen ist, das in der heutigen Gesellschaft neue Bedeutung erlangen kann. Ein weiteres Exponat: Ein schwarzer Block mit Lasergravur, den Iva Baljkas gestaltet hat. Die Gravur gleicht einem Schaltplan, bei dem es sich um die Darstellung der Datenleitungen der Frankfurter Börse handelt. Diese Datenleitungen sind keine Architektur, doch bedingen sie diese. Der Ursprung von Architektur ist hiermit nicht mehr aus
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dem Nutzerbedürfnis heraus sondern aus der Erfüllung rein virtuell bedingter Ansprüche gefordert. Die konkrete Architektur, in Frankfurt als dem weltgrößten Internetknotenpunkt mit entsprechenden Gebäuden vertreten, wird zur Einhausung und Verwaltung immaterieller Herrschaftsansprüche herangezogen. Ein Prozess, der Architektur als (Stadt-)Baukunst zu entwerten droht. Ein Bild, das Neal Stephenson 1992 in seinem Cyber-Roman „Snow Crash” auf die Spitze treibt. „Snow Crash” ist eine überdrehte Dystopie. Eine Architektur- und Gesellschaftskritik, die die künstlerische Interpretation und Darstellung der Frankfurter Datenleitungen als Black-Box vorwegnimmt und die heute gängige IT-Sprache maßgeblich beeinflusst hat. Die Implikationen, die eine Realisierung der Stephensonschen Dystopie für unser Bauen hat, sind erschütternd, fußen sie doch darauf, dass die Gesellschaft und ihre Architektur einer immer mehr dynamisierten Realität nur noch willkürliche Formalismen entgegensetzen können. Autor: Paul Mocanu
Wettbewerbe „Mainova@Luminale 2014: Licht! Kunst! Effizienz!“ Anmeldeschluss 16.10.2013, Teilnehmer Lichtkünstler, Lichtplaner, Kulturinstitutionen, Architekten, Planer, gewerbliche, private und öffentliche Bauherren, Anmeldeformulare gibt es unter www.mainova.de/luminale
Cebada Community Centre Anmeldeschluss 01.11.2013, Studenten der Architektur, Stadtplanung, Bauingenieurwesen, Design, Absolventen, deren Abschluss nicht länger als drei Jahre zurückliegt unter www.mainova.de/luminale
Erweiterung Bahnhof Winsen Bewerbungsschluss 04.11.2013, Teilnehmer Architekten, Ingenieure unter www.luchterhandt.de
Re:Generationen. Re:Regenerativ. Bewerbungsschluss 15.12.2013, Architekten, Institute und Planungsbüros, Bautechniker, Stadt- und Landschaftsplaner sowie projektverantwortliche Bauträger (Kommunen, Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften u. a. m.), Deutschland, Österreich, Schweiz, Infos unter www.hanssauerstiftung.de
Virtual Tectonic Architectural 2013 Anmeldeschluss 15.12.2013, Teilnehmer Architekten, Designer, Künstler, Visualisierende, Studenten, international, www.gurroo.com
iF concept design award 2014
Arquideas Grant 2013
Einsendeschluss 09.01.2014, Studierende der Studiengänge Design, Architektur, Marketing und Engineering., international, nähere Infos unter http://my.ifdesign.de
Anmeldeschluss 08.11.2013, Studenten und junge Architekten unter www.arquideas.net
Suburbia transformed 3.0 – Exploring the Aesthetics of Landscape Experience
Interior Innovation Award 2014 Anmeldeschluss 08.11.2013, Einsendeschluss 15.11.2013 Designer, Hersteller, Innenarchitekten unter www.german-design-council.de/designpreise/ interior-innovation-award/2014.html
Architekturpreis der Reiners Stiftung 2014 – Die Villa heute – Baukultur und Lebensart Einsendeschluss 15.11.2013, Architektenwettbewerb, Europa, nähere Infos unter www.reiners-stiftung.de
zumtobel group award Einsendeschluss 30.11.2013, Teilnehmer Architektur- und Ingenieurbüros, Stadt- und Landschaftsplaner, Universitäten und junge Technologieunternehmen, NGOs nähere Infos unter www.zumtobel-group-award.com
Houses for Change Einsendeschluss 10.12.2013, Studentenwettbewerb, international, nähere Infos unter www.housesforchange.net
Renovierer-Award Baden-Württemberg 2014 Einsendeschluss 12.12.2013, ohne Zuweisung, Teilnehmer Architekten/Immobilieneigentümer nähere Infos unter http://award.messe-sauber.eu/de/ informationen.php
Velux Architekten-Wettbewerb 2014 ausgelobt Bewerbungsschluss 13.12.2013, Architektenwettbewerb, Anmeldungen unter: www.velux.de/architektur/aw2014
Rückfragen bis 01.02.2014, Landschaftsarchitetekten (Professionals und Studenten) nähere Infos unter www.jamesrosecenter.org
2014 International Skyscraper Competition Einsendeschluss 20.02.2014, offener Ideenwettbewerb für Architekturstudenten, international nähere Infos unter www.mockfirms.org
International Velux Award 2014 Anmeldeschluss 03.03.2014, Studentenwettbewerb, international nähere Infos www.velux.de/fachkunden/architekten/ wettbewerbe
Open Now for Entries Anmeldeschluss 24.03.2014, Architekturpreis, Teilnehmer Architekten, Planer, Ingenieure, Projektträger, Bauherren und Baufirmen, Studenten, weltweit, www.holcimfoundation.org/AwardApplication/holcim-awards
Powering Transformation – Concurso International de Universidades Einsendeschluss 30.05.2014, Multidisciplinary working teams comprising university students in the field of Architecture, Engineering, Urbanism, Environment and Sustainability, led by University Professors, international, nähere Infos unter www.sostenibilidadyarquitectura.com
Trencin – City on the River/Städtebau Einsendeschluss 15.06.2014, Architekten und Stadtplaner, international, nähere Infos unter www.trencinsity.sk/en
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Ausstellungen La Coruna (Spanien)
Delmenhorst
Rafael Moneo, Arbeit und Lebenswerk des spanischen Architekten 24.10.2013–30.03.14
Ina Weber. Hier Städt. Galerie, Fischstr. 30 14.09.–20.11.2013
Düsseldorf
München
Sachliche Fotografien von Architektur, Candida Höfer Museum Kunstpalast, www.smkp.de 14.09.2013–09.02.2014
Afritecture – Bauen in Afrika Pinakothek der Moderne 13.09.2013–13.01.2014
Wohnen in der Stadt 1950–2020 Stadtmuseum, Berger Allee 2 bis 29.12.2013
Markus Lüpertz Kunstverein, Allee 28 28.09.–17.11.2013
Wuppertal Zitat-Malerei zu Landschaft und Architektur – Sven Drühl von der Heydt-Kunsthalle 08.09.2013–26.01.2014
Michael Reisch + Matthias Hoch + Astrid Nippoldt Museum Kurhaus – Ewald – Mataré – Sammlung, Tiergartenstraße 41 29.09.–24.11.2013
Frankfurt am Main
Remagen
Weniger, aber besser – Design in Frankfurt 1925–1985: Das Frankfurter Zimmer Museum für angewandte Kunst 27.04.2013 – 27.04.2014
Tara Donovan Arp – Museum – Bahnhof Rolandseck, Hans – Arp – Allee 1 29.09.2013–19.01.2014
Street-Art Brazil Schirn-Kunsthalle 05.09.–27.10.2013
Zell am Harmersbach
INTERFERENZEN Architektur Deutschland/Frankreich 1800–2000 DAM, Schaumannkai 43 03.10.2013–12.01.2014
Weil am Rhein Lightopia Vitra Design Museum Charles-Eames-Str. 2 bis 29.03.2014 St. Gallen Home! Sweet Home! Kunstmuseum 06.07.–27.10.2013 Nenn mich nicht Stadt! – Künstlerische Positionen zur Urbanität heute Kunstmuseum – Lokremise 17.08.–10.11.2013
Brüssel Henry van der Velde-Passion, Funktion, Schönheit Jubelparkmuseum 13.09.2013–12.1.2014
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Heilbronn
Kleve
Valery Koshlyakov Villa Haiss – Museum für Zeitgenössische Kunst, Am Park 1 15.09.2013–05.01.2014
Messen 2013/2014 Dezember 2013
Januar 2014
04.12.–05.12.2013 Düsseldorf
architect@work:
heimtextil: Textile passion meets profession Internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien
11.01.–14.01.2014 Hannover
Debaukom:
15.01.–18.01.2014 Essen
IMM COLOGNE: Wohnen. Einrichten. Leben.
13.01.–19.01.2014 Köln
Designers Fair – Die internationale Einrichtungsmesse GEVEL:
22.01.–24.01.2014 Rotterdam
Fachmesse für Fassadenbau und Architektur
KLIMAHOUSE: Internationale Fachmesse für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen
bautec: Internationale Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik feuertrutz: t-Fachmesse mit Kongress für vorbeugenden Brandschutz
März
23.01.–26.01.2014 Bozen
28.02.–21.02.2014 Berlin 19.02.–20.02.2014 Nürnberg
CEB: Clean Energy & Passivehouse
06.03.–08.03.2014 Stuttgart
Wohnen & Interieur: Österreichs führender Wohlfühl-Event
08.03.–16.03.2014 Wien
SHK: Die Fachmesse für Sanitär, Heizung, Klima und erneuerbare Energien
12.03.–16.03.2014 Essen
Blickfang: Internationale Designmesse
14.03.–16.03.2014 Stuttgart
Fensterbau Frontale:
26.03.–29.03.2014 Nürnberg
Internationale Fachmesse für Fenster-, Tür- und Fassadenbau
März/April
08.01.–11.01.2014 Frankfurt am Main
Domotex: The World of Flooring
Fachmesse Architektur und Ingenieurkunst, Wohnungswirtschaft, Baugewerbe und Industriebau
Februar
03.12.–04.12.2013 Stuttgart
light & building: Weltgrößte Messe für Licht und Gebäudetechnik
30.03.–04.04.2014 Frankfurt am Main AFA | Architekturmagazin für Architekten 63
Ausblick 04/2013
Thema 1: Generationsübergreifendes Bauen und Umbauen
Thema 2: Bauen für Kinder
Thema 3: Barrierefreies Bauen bei Öffentlichen Bauten – Schwerpunkt Museen
Thema 4: Mobile Architektur / Temporäre Bauten
Thema 5: Arbeit & Wohnen – nahtloses einfädeln
Thema 6: Serpentine Sackler Gallery von Zaha Hadid
Thema 7: Architekturreise Funchal
Thema 8: Entwicklungen im modernen Holzbau
Thema 9: Istanbul – Gentrifizierung (Auseinandersetzung mit dem stadtsoziologischen Veränderungsprozess)
Thema 10: Ideelle Bedeutung Architektur – Die Französische Nationalbibliothek zum Beispiel hat die Form von vier aufgeklappten Büchern und signalisiert somit ihre Funktion nach außen.
Fotos: Cover: © Otto Wulff Bauunternehmung GmbH, Hamburg; S. 2 o.l., S. 4, S. 57: © Johannes Arlt; S. 2 o.r., S. 22: Dreamstime © Manon Ringuette; S. 3 o.l., S. 57 o.: fotolia © Andi.es; S. 3 o.r.: Dreamstime © 3sphotography; S. 5, S. 7: © Johannes Arlt; S. 4–7: Hintergrund: fotolia © Alekss; S. 9–10: © Petra Welzel; S. 11 o.: © Nico Herzog; S. 11 u.: © BECKER LACOUR Photographie; S. 12–13: Dreamstime © Dreamshot; S. 14 o.l.: Dreamstime © Alexandre Fagundes De Fagundes; S. 14 u.l.: fotolia © forcdan, o.l.: Dreamstime © Marcelo Vildósola Carrigó, o.r.: dreamstime © Rafael Angel Irusta Machin; S. 19 o.r.: © Thomas Moeller; S. 20, S. 21: Dreamstime © Serban Enache; S. 27, S. 28: Hintergrund: fotolia © peshkova; S. 27, S. 28: © U. Zink; S. 30–32: Hintergrund: fotolia © Sashkin; S. 32: Dreamstime © Mikael Damkier; S. 36 u.r.: © dana.barthel; S. 53 o.l.: © Thomas Dirk Heere; S. 54 u.l.: © Daimler AG; S. 54 o.r.: © John Wycherley; S. 56-58: Hintergrund: fotolia © peshkova; S. 57 u.r.: fotolia © mykerinos80; S. 58–60: Hintergrund: fotolia ©andreiuc88; S. 58 o.: iStock © Sparky2000; S. 60 o.: Dreamstime © Fernbach Antal; S. 60 u.: Dreamstime © 3sphotography; S. 61–62 o.: fotolia © silvae; S. 64: fotolia © davidevison, fotolia © arsdigital
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Impressum AFA Architekturmagazin für Architekten 9. Jahrgang 2013 Herausgeber Frank Pawlak, Dipl.-Ing. Architekt Chefredakteur Frank Pawlak Assistentin der Geschäftsführung Amrei Ines Czeschick Sekretariat Bianka Franken Telefon: 0221-169 28 112 Autoren Eva Kruse-Bartsch, Claudia Bassier, Annika Schmidt, Paul Mocanu, Sarah Zietek, Lisa Pusch, Tamara Scheck Mediaberatung (Anzeigen) Bernd Wagner Telefon: 0221-204 62 673 Cover & Layout Roman Bold & Black Ehrenstraße 15–17 50672 Köln www.roman-bold-black.de Druck Strube Druck und Medien OHG Copyright Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers Erscheinungsweise viermal jährlich, Stückpreis 4,90 € Verlag Frank Pawlak Verlag Technologiepark Köln Eupener Straße 161 / E60 50933 Köln Telefon: 0221-169 28 112 Fax: 0221-169 13 665 info@afa-architekturmagazin.de www.afa-architekturmagazin.de
15. Fachtagung „Erdgas Umwelt Zukunft“ Donnerstag, 30. Januar 2014, Congress-Center Leipzig (CCL)
Tagungsinhalte Energiewende – deutscher Alleingang oder europäische Systemlösung als Impulsvortrag mit anschließender Podiumsdiskussion EnEV 2014 – Neuerungen und Anwendungs- und Umsetzungskriterien im Bestand und Neubau Erdgastechnologien als Kernelemente effizienter Energieverwendung Brennstoffzellentechnologie – Auswertung von Feldtests und Betrachtung des technischen Systems Strom- und Energiespeicherung aus KWK-Anlagen
Begleitende Fachausstellung mit innovativer Anwendungstechnik. Moderation: Prof. Dr. Michael Kubessa, HTWK Leipzig Die offiziellen Einladungen werden in der ersten Kalenderwoche im Januar 2014 versendet. Eine Anmeldung und weitere Informationen sind ab sofort unter www.fachtagung-mitgas.de möglich.
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