8 minute read

Die optische Zwiebel-Sortiertechnik hat sich bei uns bewährt

Hans und Arjen Goud, Go-Products: “Die optische Zwiebel-Sortiertechnik hat sich bei uns bewährt”

“Unmöglich“ – das war die erste Reaktion von Hans Goud von GoProducts in Nagele, als sein Sohn Arjen die optische Sortierung von Steckzwiebeln vorschlug. Es war möglich, und auf diese Weise konnte das Unternehmen sofort alle Leute am Sortierband einsparen. Im Jahr 2019 investierte das Steckzwiebel-Unternehmen außerdem in den Eqrader zur optischen Sortierung von Speisezwiebeln. “Es gab einen langen Vorlauf, aber jetzt läuft die Anlage wie geschmiert. Früher hatten wir zu tun, wenn zwei Lastwagen auf dem Hof waren, jetzt geht auch mit zwanzig Wagen alles reibungslos. Oder wie wir sagen: ‘Es weht rein und es stürmt raus!’“

Die Geschichte von Go-Products begann 1999, als Hans, der viele Jahre für einen seeländischen Zwiebelverarbeiter gearbeitet hatte, in den Noordoostpolder ‘auswanderte’ und seine eigene Steckzwiebelabteilung mit der Silberzwiebelproduktion der damaligen Primofin kombinierte. Hans leitete den Steckzwiebelhandel vom Schuppen aus, erst 2006 wurde der erste Schuppen mit Halle und Kantine hinzugebaut. Mit der Lagerung ging es voran, als 2010 ein Vertrag über die Lagerung und Produktion von 3.000 Tonnen Steckzwiebeln unterzeichnet wurde und eine neue Sortieranlage hinzukam. Seitdem läuft es. Angefangen hat das Unternehmen mit der Sortierung von 2.000 Tonnen Zwiebeln, mittlerweile liegt die Jahreskapazität bei 30.000 Tonnen.

„Es wurde immer stressiger, also fragte ich Arjen, ob er mit mir arbeiten könnte. Er leitete den Schuppen, ich leitete das Büro. 2013 haben wir eine zusätzliche Halle gebaut, wegen der Krise konnten wir das fast zum Nulltarif machen,“ blickt Hans zurück. Aber es war nicht alles Gold, was glänzt. „2014 war ein Katastrophenjahr für Steckzwiebeln. Arjen war inzwischen Anteilseigner geworden und wollte mit dem Anbau von Speisezwiebeln beginnen, um so zu versuchen, etwas Geld zurückzuverdienen. Zunächst wollte ich nichts mit Speisezwiebeln zu tun haben, aber dann habe ich nachgegeben.“

BAXMATIC

Über Kees van Woerden kamen die Gouds ans Sortieren von Bio-Zwiebeln. „Die Qualität war in jenem Jahr spitze und für uns waren die Speisezwiebeln eine zusätzliche Einnahmequelle. Bis heute sortieren wir Zwiebeln nur für Dritte. Wir sind unabhängig und behaupten keine Position. Dies hat uns einen guten Ruf eingebracht. Denn wenn man anfängt, Informationen weiterzugeben, ist man raus. Manchmal bringen wir Parteien in Verbindung, aber dafür möchte ich keine Marge nehmen. Schließlich ist es besser, miteinander als gegen-

einander zu arbeiten, denn das gibt es in unserer Branche schon genug. Unsere Position bei Speisezwiebeln ist auf diese Weise weiter gewachsen. Wir führten gelegentlich schon Aufträge für Waterman aus und er rief uns im Juli 2015 an und sagte, wir sollten eine Baxmatic für das Verpacken ihrer Zwiebeln in Bandballen kaufen. Im August stand die Anlage, und wir haben am Ende 500.000 Beutel mit dieser Maschine produziert.” Ein Nebeneffekt war, dass im Laufe der Jahre überall im Gebäude Maschinen standen. Die Baxmatic bekam schon bald einen Bruder aus zweiter Hand und es gab Linien für kleine und große Verpackungen. Die unübersichtliche Situation war für Arjen ein Klotz am Bein. Er fasste den Plan, die beiden Lagerhallen für Steckzwiebeln abzureißen und den Betrieb in eine Lager- und Verpackungshalle aufzuteilen. Auch eine Ladegrube wurde gebaut. „Das war der richtige Griff. So konnten wir tagsüber in 25 Kilo einpacken und das lief wie am Schnürchen. So wurde es möglich, etwa sieben Wagen mit Speisezwiebeln täglich zu beladen.“

OPTISCHE SORTIERUNG VON STECKZWIEBELN

Wie schon 2014 war 2018 ein weiteres Beispiel dafür, dass ein schlechtes Jahr den Ausschlag für die Beschleunigung neuer Entwicklungen gibt. „Nachdem wir 2017/18 ein massives Umsatzplus erzielt haben, war 2018 wieder ein schlechtes Jahr für Steckzwiebeln. Wir hatten bei null aufgehört. Da kam Arjen auf die Idee, Steckzwiebeln optisch zu sortieren. Ich habe nicht daran geglaubt, aber wir haben eine Sortiermaschine gemietet. Im Oktober kam die Maschine, und der Testbetrieb läuft noch immer. Ein paar Stunden richteten wir die Maschine ein, dann sortierten wir ein paar Kisten und ich konnte nicht glauben, was ich sah. Die Maschine sortierte sofort die kleinen Zwiebeln aus. Es waren immer noch ein paar gute Zwiebeln zu viel in der Tara, aber das ließ sich leicht korrigieren. Dann hatten wir eine weitere Box, die zu 80 % aus Erde bestand. Wir haben

Import & export in plantuienimport & export onionsets grading & packing

Eggestraat 35a 8308 AB Nagele The Netherlands Tel. +31 (0)527-652275 Fax +31 (0)527-652937 Mobiel +31 (0)6-51084612 info@goproducts.eu www.goproducts.eu

Arjen und Hans Gold vor dem Eqrader

das zweimal durch den optischen Sortierer geschickt und er hat immer noch 250 Kilo gute Zwiebeln herausbekommen. Die Zwiebeln waren damals sehr teuer, so dass ich schnell überzeugt war,“ lacht Hans.

„So konnten wir ab 2018 Steckzwiebeln ohne Menschen am Band sortieren. Das war revolutionär für uns. Normalerweise arbeiten wir in zwei Schichten und haben somit vier Pausen. Jetzt stand die Linie nicht mehr still und unterm Strich haben wir viel mehr Zwiebeln pro Stunde sortiert,“ so Hans. Sohn Arjen ging noch einen Schritt weiter und wollte gleich in eine optische Sortieranlage für Speisezwiebeln investieren. Das ging Vater Hans zunächst einen Schritt zu weit. „Hierzu müssten wir eine neue Halle bauen, das würde meiner Meinung nach zu viel Geld kosten.“ Aber ich sagte: „Wenn es unbedingt sein muss, dann schreibe einfach einen Businessplan und wir werden sehen, ob er Zustimmung findet.“

EQRADER

Arjen blieb hartnäckig, die Bank war überzeugt, aber Vater Hans und Mitarbeiter Rob mussten noch überzeugt werden. Deshalb wurde ein Besuch im Werk von Hoza geplant, wo der Eqrader bereits in Betrieb war. „Die Messer gingen durch die Tara und es zeigte sich, dass die optische Sortiermaschine ihre Arbeit gut gemacht hatte. Normalerweise geht es hoch her, aber auf dem Rückweg blieb es ruhig im Auto. Da wusste ich, dass es richtig war und dass sie überzeugt waren,“ lacht Arjen.

Eqraft durchlebte zu dieser Zeit einige Turbulenzen, wobei das Unternehmen den Besitzer wechselte und reorganisiert wurde. Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf Arjens Wahl des Eqrader. „Pieter Kaat von Eqraft ist immer offen und ehrlich zu uns gewesen. Wir waren so zuversichtlich, dass

“Groupage-Spezialist fur Deutschland”:

Der Spezialist für klimatisierten Transport von Obst und Gemüse

Im Kontrollraum

sie eine gute Maschine liefern würden, dass wir den Vertrag noch am Abend der Übernahme im Februar unterzeichneten,“ sagt Arjen. Beim Kauf war die Maschine allerdings noch nicht da. „Im August begann der Bau der Maschine, aber es ging uns nicht schnell genug. Deshalb sind wir zu viert wochenlang nach Emmeloord gefahren, um an der Maschine zu arbeiten. Jetzt ernten wir die Früchte, denn wir haben jedes Teil in die Hand genommen.“

„Schließlich haben wir sogar den Rahmen hierher in unsere Firma geholt und die Maschine selbst zusammengebaut. Weihnachten 2019 waren wir schon ziemlich weit. An einem Samstagmorgen hatte ich genug von der Woche und machte einen Testlauf. Irgendwann klappte es, und das war ein euphorischer Moment. Langsam aber sicher brachten wir die Software durch Eingabe vieler Daten in Ordnung. Wir arbeiten jetzt an den letzten Details. Die Technik ist wirklich fantastisch. Es ist unglaublich, dass ein Computer in eine Zwiebel hineinschauen und Fäulnis erkennen kann. Dieses Jahr ist ein echtes Fusariumjahr, da kann sich die Maschine bewähren. Wir sind wirklich nicht besser als andere, allerdings liefert unsere Maschine stabile Zwiebeln. So können einem Kunden genau die Zwiebeln geliefert werden, die er wünscht.“

„Darüber hinaus stellt diese Maschine sicher, dass wir schnell und flexibel auf Kundenwünsche reagieren können. Gutes Personal zu finden, wird immer schwieriger und teurer. Mit der Maschine sparen wir 8 Personen. Das ist eine beachtliche Anzahl von Personen bei einer Gesamtzahl von 10 bis 15. Wenn ein Kunde heute Nachmittag anruft und sagt, daß er heute eine Charge Zwiebeln sortieren möchte, dann schalten wir die Maschine ein. Hinzu kommt, dass das menschliche Auge Fehler machen kann und zum Beispiel nicht erkennen kann, ob eine Zwiebel innen faul ist, was oft zu einer uneinheitlichen Qualität führt.“

BESCHLEUNIGUNG

„Aber der große Vorteil ist die Qualitätsverbesserung. Wir haben hier buchstäblich Partien mit etwa 15 % Tara, die sonst in den Fermenter gehen würden, und die finden jetzt einen Kunden. Gleichzeitig wollen wir nicht nur ein Lösungsanbieter für Problempartien sein. Wir finden Platz im Nischenbereich, etwa bei Bio-Zwiebeln. Die Massenware überlassen wir gerne den großen Jungs. Jetzt schon lässt sich sehen, dass wir auf diese Weise viel Arbeit hinzugewinnen und wir erwarten, dass sich dies noch beschleunigen wird. Wir erwarten, dass die Einzelhändler Maschinenzwiebeln verlangen werden, um die Qualität in den Regalen zu verbessern.“

Für Vater und Sohn Goud besteht kein Zweifel, dass der optischen Sortierung die Zukunft gehört. „Die Technologie funktioniert bereits bei Zitrusfrüchten, Äpfeln und Kartoffeln. Egal was es ist, die optische Sortierung ist eine langfristige Entscheidung. Wir haben immer daran geglaubt. Das muss auch so sein, wenn man ein Projekt zum Erfolg führen will. Ich bin überrascht, dass nicht schon mehr Zwiebelpacker umgestiegen sind. Im Moment sehe ich eher die kleineren Unternehmen, die den Schritt machen, weniger die großen Spieler. Aber irgendwann wird die Branche den Schritt machen. Zweifellos werden mehr Maschinen auf den Markt kommen, das ist nur gut. Aber unser Vorteil ist, dass wir den Eqrader bereits seit zwei Jahren nutzen. Wir haben diesen Vorteil und die Technologie hat sich bei uns bewährt. Wir würden uns heute wieder so entscheiden!“ (IH) 

info@goproducts.eu

BOX& BIGBAG

HANDLING

OOGSTVELD 12 8307 DV ENS THE NETHERLANDS +31 (0)527 225 000 VHM-MACHINERY.NL

There’s no such thing as bad onions!

Your partner in processing onions since 2009